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Die
Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen in oder im Zusammenhang
mit der fotografischen Verarbeitung und insbesondere auf Hochleistungs-Entwicklungsgeräte, die
mit kleinen Entwicklungslösungs-Mengen
arbeiten.
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Es
ist bekannt, fotografische Materialien in Bahn- oder Blattform in
der Weise zu entwickeln, dass man das Material durch ein fotografisches
Entwicklungsgerät
mit einer Vielzahl von Entwicklungsstufen, zum Beispiel Entwickler-,
Bleich-, Bleich-/Fixier-,
Wässerungs-
und Stabilisierungsstufen, usw., hindurchleitet. In jeder Stufe
wird das Material mittels der in jenem besonderen Teil des Entwicklungsgeräts vorhandenen
Entwicklungslösungen
verarbeitet. Das zu verarbeitende Material wird bei diesen Geräten in den
einzelnen Entwicklungsstufen im Wesentlichen in die Lösung eingetaucht.
Dies führt
dazu, dass große
Mengen an Entwicklungslösungen
verwendet werden, oftmals mindestens 40 oder 50 l.
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Auch
die Verarbeitung fotografischer Materialien mittels kleiner Entwicklungslösungs-Mengen – normalerweise
weniger als 1 l, vorzugsweise etwa 100 ml – ist bekannt. Anordnungen
dieser Art sind in den Europäischen
Auslegeschriften EP-A-0 515 454, EP-A-0 532 558, EP-A-0 546 136, EP-A-0 553
172, EP-A-0 614 545 und anderen beschrieben. Bei Entwicklungsgeräten, die
mit geringen Mengen an Entwicklungslösungen arbeiten, ist auch die
Verwendung instabiler Verarbeitungschemikalien, zum Beispiel von
Redoxverstärkungs-Chemikalien
(RX) möglich.
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EP-A-0
562 401 beschreibt eine Anordnung für ein fotografisches Entwicklungsgerät mit verringerten
Mengen an verwendeter Entwicklungslösung. Dabei weist das Entwicklungsgerät die herkömmliche Größe, d. h.
große
Tankvolumina, auf, in diesen Tanks werden aber geringere Mengen
an Entwicklungsgerät
eingesetzt. Das Entwicklungsbad jeder Entwicklungsstufe besteht
aus einer Vielzahl von Verarbeitungstanks. Dabei weist jedes Entwicklungsbad
obere und untere Führungsrollen
auf, über
die das zu verarbeitende fotografische Material transportiert wird,
wobei die unteren Rollen jeweils in einem der Entwicklungstanks
angeordnet sind. Das Material wird abwechselnd in einen Entwicklungstank
und die darin als Bad enthaltene Entwicklungslösung eingetaucht bzw. nicht
eingetaucht, so dass die Zeit, in der sich das Material in der Entwicklungslösung befindet, höchstens
50 der Gesamtzeit der Verarbeitung in dem speziellen Entwicklungsbad
ausmacht.
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WO-92/07302
beschreibt ein fotografisches Entwicklungsgerät mit einer Temperatursteuereinrichtung,
etwa einem Wärmetauscher,
durch den zur Verbesserung der fotografischen Sensitometrie umgewälzte Entwicklungslösung hindurchgeleitet
wird, bevor sie wieder in den Verarbeitungstank eintritt. BE-487773
beschreibt die Erwärmung
belichteter fotografischer Materialien vor der Verarbeitung unter Verwendung
zum Beispiel von Strahlung als Heizmittel.
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Wegen
des hohen Durchsatzes der fotografischen Materialien bei mit geringen
Entwicklungslösungs-Mengen
arbeitenden Entwicklungsgeräten stellt
sich das Problem der Instabilität
der Temperatur des zu verarbeitenden Materials, insbesondere des fotografischen
Papiers.
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Das
Problem der Steuerung der Temperatur des Papiers und der Chemie
in der Entwicklungsstufe wird durch die Temperatur des Papiers noch
wesentlich verschärft.
Denn das fotografische Papier kühlt natürlich die
Entwicklungslösung
ab (bzw. erwärmt sie
bei heißem
Klima). Überwunden
werden kann das Problem dadurch, dass das Papier der Entwicklungsstufe
eines Entwicklungsgeräts
mit einer für
die Entwicklung geeigneten Temperatur zugeführt wird.
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Es
ist bekannt, fotografisches Material in mit temperierter Luft gefüllten Kammern
zu konditionieren. Dies ist besonders nützlich in Beschichtungsstrecken,
um zum Beispiel das Aufwickeln des Materials zu erleichtern.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die Temperaturstabilität des Materials
dadurch zu verbessern, dass man seine Temperatur vor der Verarbeitung
einstellt.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Verarbeiten eines fotografischen
Materials mit folgenden Schritten bereitgestellt:
Entwickeln
des Materials,
Bleichen und/oder Fixieren des Materials und
Wässern des
Materials,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass
das Material vor dem Entwickeln temperiert wird, um die Temperatur
des Materials auf die Entwicklungstemperatur einzustellen, wobei
das Temperieren durch Transportieren des Materials durch eine Konditionierungskammer
erfolgt, in der die Temperatur des Materials eingestellt wird.
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Durch
dieses Verfahren wird die Temperatur des fotografischen Materials
vor der Verarbeitung auf die erforderliche Verarbeitungstemperatur
eingestellt. Die Einstellung der Temperatur des Materials auf die
erforderliche Temperatur kann vor oder nach dem Belichten erfolgen.
Außerdem
kann auch die Feuchtigkeit des Materials eingestellt werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendbaren Konditionierungskammer;
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Konditionierungskammer
für das
erfindungsgemäße Verfahren;
und
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3 eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer Konditionierungskammer
für das
erfindungsgemäße Verfahren.
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Fotografisches
Papier wird entweder vor oder nach dem Belichten des Papiers, jedoch
vor der Verarbeitung, von einer Vorratsrolle abgewickelt und durch
eine Konditionierungskammer transportiert, um das Papier auf die
erforderliche Verarbeitungs-Temperatur und -Feuchtigkeit zu bringen.
In den meisten Fällen
wird das Papier vor der Verarbeitung erwärmt, manchmal kann es jedoch
auch nötig sein,
das Papier abzukühlen.
Bei der Konditionierungskammer kann es sich um die Box handeln,
in der die Rolle gelagert ist. In diesem Fall ist praktisch nur
die Konditionierung des fotografischen Papiers hinsichtlich seiner
Temperatur möglich.
Alternativ kann die Konditionierungskammer aus einer langen, mit
temperatur- und feuchtigkeitsgeregelter Luft gefüllten Box oder einer Box mit
temperaturgeregelten Rollen bestehen, über die das fotografische Papier geleitet
wird.
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1 zeigt
eine Konditionierungskammer 10 mit einer Box 12,
in der vier Rollen 14, 16, 18, 20 angeordnet
sind. Die Box 12 kann isoliert sein und weist, wie darstellt,
einen Einlass 22 und einen Auslass 24 auf. Die
Rollen 14, 16, 18, 20 werden
jeweils in geeigneter Weise, zum Beispiel mittels Induktion oder
direkt elektrisch oder durch Hindurchleiten von Heißluft oder
heißem
Wasser durch die Rollen, auf die Verarbeitungstemperatur des Entwicklungsgerät erwärmt. Von
einem (nicht dargestellten) Magazin zuvor belichteten Papiers oder
direkt aus einer Belichtungsvorrichtung, zum Beispiel einem Bildsatz- oder
Vergrößerungsgerät (nicht
dargestellt) kommend, tritt das als die Box 12 durchlaufende
ausgezogene Linie dargestellte fotografische Papier 26 am Einlass 22 in
die Box ein.
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Das
Papier 26 wird durch geeignete (nicht dargestellte) Antriebsmittel
in der durch die Pfeile 'Z' angedeuteten Richtung über die
Rollen 14, 16, 18, 20 und durch
die Box 12 transportiert. Die Rollen 14, 16, 18, 20 können entweder
frei laufen oder, um den Transport des Papiers durch die Box 12 zu
erleichtern, mit einer der Transportgeschwindigkeit des Papiers 26 entsprechenden
Geschwindigkeit angetrieben sein. Am Auslass 24 verlässt das
Papier 26 die Box 12 und tritt in ein Entwicklungsgerät (nicht
dargestellt) ein. Die Box 12 befindet sich auf der 'dunklen' Seite des Entwicklungsgeräts und ist
vorzugsweise lichtdicht.
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Alternativ
zur Belichtung des fotografischen Papiers 26 vor der Konditionierung
in der Box 12 kann das Papier 26 noch unbelichtet
sein und nach dem Durchlaufen der Kammer 12 zu einer Belichtungsvorrichtung
transportiert werden. In diesem Fall wird das Papier 26 dann
dem Entwicklungstank eines (nicht dargestellten) Entwicklungsgeräts zugeführt, während es
noch die für
die Entwicklung richtige Temperatur aufweist. Dies ist dann praktisch,
wenn die Belichtungsvorrichtung normalerweise direkt mit dem Entwicklungsgerät verbunden
ist und die Konditionierungskammer vor dem Entwicklungsgerät angeordnet
werden kann.
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Die
Entwicklung kann bei einer Temperatur im Bereich von 15° Celsius
bis 50° Celsius,
vorzugsweise im Bereich von 30° Celsius
bis 40° Celsius, noch
bevorzugter bei etwa 35° Celsius
stattfinden.
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In 2 wird
das fotografische Papier 26 durch warme Luft erwärmt. In
diesem Fall weist die Konditionierungskammer 30 eine Box 32 mit
einem Einlass 34 und einem Auslass 36 auf. Wie
zuvor ist auch hier die Box 32 lichtdicht. Wie durch die
Pfeile 'A' bzw. 'B' angedeutet, tritt die temperierte Luft
durch den Lufteinlass 38 in die Box 32 ein und
durch den Luftauslass 40 wieder aus. Der Lufteinlass 38 und der
Luftauslass 40 sind mit einer geeigneten (nicht dargestellten)
Lufttemperiereinheit verbunden.
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Wie
unter Bezugnahme auf 1 bereits dargestellt wurde,
tritt das Papier 26 durch den Einlass 34 in die
Box 32 ein, durchläuft
die Box in der durch die Pfeile 'Z' angedeuteten Richtung
und verlässt
sie durch den Auslass 36. Wie zuvor wird auch hier das
jetzt konditionierte Papier der Entwicklungsstufe eines fotografischen
Entwicklungsgeräts
zugeführt.
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Der
Lufteinlass 38 und der Luftauslass 40 können direkt
oder indirekt mit der (nicht dargestellten) Trocknungsstufe des
Entwicklungsgeräts
verbunden sein.
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3 zeigt
eine weitere Konditionierungskammer 50, die mit temperierter
Luft zum Konditionieren des Papiers 26 arbeitet. Die Konditionierungskammer 50 weist
eine Box 52 mit einem Einlass 54 und einem Auslass 56 auf.
Die temperierte Luft tritt durch den Lufteinlass 58 in
die Box 52 ein und durch den Luftauslass 60 wieder
aus.
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Das
zu konditionierende Papier 26 wird, wie vorstehend beschrieben, über Rollen 62, 64, 66, 68 in der
durch die Pfeile 'Z' bezeichneten Richtung
durch die Box 52 transportiert. In diesem Fall sind die
Rollen 62, 64, 66, 68 nicht
beheizt und dienen dazu, die Menge des bei einer gegebenen Größe der Box
verarbeiteten Papiers 26 zu maximieren.
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Es
ist ohne weiteres ersichtlich, dass das Papier 26 auch
mittels anderer geeigneter Heizeinrichtungen, zum Beispiel mit Hilfe
von Strahlungsenergie, temperiert werden kann. Außerdem kann
das Papier gegebenenfalls auch mittels einer Kombination aus beheizten
Rollen, Strahlungsenergie oder Heißluft konditioniert werden.
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Auch
Einzelblatt-Material kann in den vorstehend beschriebenen Konditionierungskammern
temperiert werden, sofern geeignete Transporteinrichtungen, zum
Beispiel Bahntransporteinrichtungen, vorgesehen sind.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung zwar anhand der Anhebung
der Temperatur des Papiers vor der Verarbeitung beschrieben wurde, dass
es unter manchen Klimaverhältnissen
jedoch auch nötig
sein kann, das Papier auf die Entwicklungstemperatur abzukühlen.
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Auch
eine Feuchtigkeitssteuerung könnte vorgesehen
werden. Diese kann durch Steuerung der Feuchtigkeit der in die Konditionierungskammer eintretenden
temperierten Luft erfolgen.