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GEBIET DER
TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Transferieren von
Molekülen
in Zellen, insbesondere ein für
den Transfer von Makromolekülen
geeignetes gepulstes Niedervolt-System.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Um
Moleküle
in Zellen einzubringen, muss die Permeabilitätsbarriere der Zellmembran überwunden werden.
Jüngere
Entwicklungen haben zwei Kategorien von Ansätzen ergeben, um an sich membranimpermeable
Moleküle
in Zellen einzubringen.
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Bei
einem ersten Verfahren werden Moleküle von niedrigem Molekulargewicht
in Zellen eingebracht, entweder mit Hilfe von lipophilen Molekülen, die
in hydrophile Moleküle
modifiziert werden, nach ihrer Penetration in das Cytosol durch
intrazelluläre
Enzyme, wie Esterasen, die zum Beispiel einwirken auf den pH-Indikator
2',7'-bis(2-Carboxyaethyl)-5(6)-carboxyfluorescin
oder Acetoxymethylesther, oder durch eine durch Adenosintriphosphat
induzierte Bildung kleiner Poren in der Membran.
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Das
zweite Verfahren umfasst die Einbringung von Molekülen mit
hohem Molekulargewicht und basiert auf verschiedenen Ansätzen. Ein
Ansatz ist die Verwendung von Chemikalien wie etwa Detergentien,
Polyethylenglykol und Lipofektin. Weitere Ansätze umfassen die Liposomzellenfusion,
E lektroporation sowie die Bombardierung einer Zelle mit ummantelten
Molekülen.
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Ein
Problem bei diesem Verfahren besteht darin, dass sie entweder Zellen
zerstören
oder ineffizient und von beschränktem
wirtschaftlichem Nutzen sind.
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Eine
Anwendung, bei der die Einbringung von Molekülen in Zellen erforderlich
ist, ist das Gebiet der Gentherapie. Bei dieser Anwendung müssen Makromoleküle, üblicherweise
DNA, in die Zelle eingebracht werden. Die Zellen müssen mit
der DNA transfiziert werden, um so transformierte, lebensfähige Zellen
zu erhalten.
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Obwohl
bei der Manipulation von zellularen Genen erhebliche Fortschritte
gemacht wurden, ist die Anwendung auf die Gentherapie bislang begrenzt,
und der Bereich der Gentherapie ist noch immer nicht kommerziell
erschlossen. Ein Haupthindernis der effektiven Anwendung der Gentherapie
ist das Erfordernis, eine sehr hohe Anzahl transformierter Zellen
zu erhalten. In den meisten Fällen
tritt nach der Transfizierung die Transformation nicht ein, und
es lässt
sich weder eine weitere Selektion, noch eine Multiplikation der
Zellen erreichen. Daher ist die Effizienz der Transfizierung, die
zur Transformation führt,
der Hemmschuh für
die Anwendungen der Gentherapie.
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Ein
erfolgreicher Ansatz bei der Gentherapie bestand darin, ein Gen
zu verwenden, das in ein Retrovirus eingeschleust wurde, als Vektor
zum Einbringen des Gens in die Zielzelle. Der Nachteil bei dieser
Strategie besteht jedoch darin, dass sie die Multiplikation der
Zielzellen in vitro umfasst. Andere Begrenzungen dieses Ansatzes
liegen in der beschränkten
Größe des Gens,
das vom Vektor getragen und implantiert werden kann, und den benötigen Verfahren
zum Exprimieren nur des Zielgens ohne die zusätzliche Exprimierung der viralen
Gene. Dieses Verfahren ist beschränkt auf DNA und nicht für andere
Arten von Molekülen
verwendbar, welche zum Beispiel zur intrazellularen Anwendung exogener
Enzyme, wie etwa Begrenzungs-Enzyme
für Genmanipulationen
führen
könnten.
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Ein
weiterer Ansatz besteht in der Verschmelzung von Liposomen. Die
Liposomen werden mit den geeigneten Genen geladen und mit den Zielzellen
verschmolzen.
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Ein
alternatives Verfahren für
die Einbringung von Genen in Zellen basiert darauf, dass man die
Zellen exogener DNA starken elektrischen Feldern aussetzt; das Verfahren
ist als Elektroporation bekannt. Elektroporation lässt sich
allgemein definieren als die Bildung hydrophiler Poren durch einen
elektrischen Prozess, wobei größere Poren
eine höhere
Permeabilität
erlauben. Bei der Elektroporation werden kurze elektrische Hochspannungsimpulse
eingesetzt, um einen vorübergehenden
Zustand hoher Permeabilität
(reversibler elektrischer Durchschlag (reversible electrical breakdown,
REB) zu erzeugen, welcher am Beginn des Zustands hoher Permeabilität auftritt.
REB ist eine Verminderung des elektrischen Widerstandes eines Gewebes verursacht
durch ein kurzes Ausgesetztsein gegenüber einem abnorm hohen Potential
durch das Gewebe hindurch.
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Das
US-Patent 5,019,034, Weaver, offenbart die Verwendung eines elektrischen
Hochspannungsimpulses von kurzer Dauer auf die Gewebeoberfläche zur
Erzeugung von Elektroporation von Molekülen in Zellen des Gewebes.
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Ein
oszillierendes elektrisches Feld mit einer Amplitude (Spitze zu
Spitze) von 50 bis 200 V/cm, einer Frequenz von 0,1 Hz bis 1 MHz
und einer Impulsdauer von 1 bis 100 s wurde für die Transfizierung von DNA in
einer Lösung
von E.coli-Zellen verwendet (Xie & Tsong
(1990) Biophys. J. 58,897-903).
Die Überlebensrate von
E.coli-Zellen ist viel höher
verglichen mit Stan dard-Verfahren der Elektroporation umfassend
einen einzelnen Impuls eines hohen elektrischen Feldes von 1 bis
3 kV/cm.
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Allerdings
leiden die bekannten Verfahren jeweils unter wenigstens einem der
folgenden Probleme:
- 1) Die Effizienz des Einbringens
oder Transfizierens von Molekülen
mit hohem Molekulargewicht (d.h. Makromolekülen) ist gering;
- 2) die nachgewiesene Einbringung von Makromolekülen ist
offenbar auf DNA beschränkt.
Es ist nicht möglich,
Proteine von hohem Molekulargewicht, Enzyme mit Molekulargewicht
von 250 kD und größer einzubringen,
wie in der Literatur offenbart.
- 3) Viele der verbreitet verwendeten Verfahren beinhalten Schritte
zur Transfizierung mit einer großen Zellsterberate.
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein alternatives Verfahren zu den oben
dargestellten, welches nicht nur die Einbringung von Makromolekülen in Zellen
ohne Zerstörung
der Zellen ermöglicht,
sondern auch eine effiziente Einbringung der Moleküle bietet.
Das Verfahren ist in vitro anwendbar.
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Zum
Einbringen von Molekülen
in adhärente
Zellen (auf Zellen, die an eine Oberfläche gebunden wachsen) sind
verschiedene Elektroden nach dem Stand der Technik benutzt worden.
Eine derartige Elektrode basierte darauf, dass Zellen dazu gebracht
wurden, sich an eine erste Elektrodenoberfläche zu binden, woraufhin eine
zweite Elektrode oberhalb der mit der ersten verbundenen Zellen
angebracht wurde. Eine zweite bekannte Elektrode basierte auf der
Anwendung mehrerer Sätze
paralleler Elektroden, welche senkrecht zu der Oberfläche positioniert
wurden, an die die Zellen gebunden waren. Die zweite Elektroden-Konfiguration
erforderte einen Kontakt zwi schen Elektrode und Zelle, was das Problem
zur Folge hatte, dass aufgrund der geringen Größe der Zellen die Elektroden
in engen Toleranzen hergestellt werden mussten, um sicherzustellen, dass
die Zellen in Kontakt mit beiden Elektroden standen, was schwierig
zu leisten war.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG UND VORTEILE
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren angegeben zum Einbringen von Molekülen, (einschließlich Makromolekülen) in
ein Membran-Vesikel,
eine Zelle oder Gewebe, mit dem die Moleküle in Kontakt stehen, wobei
das Verfahren das Anwenden einer Folge unipolarer oder Wechselspannungs-Impulse auf
die Moleküle
und das Membran-Vesikel, die Zelle oder das Gewebe umfasst, dadurch
gekennzeichnet, dass die Folge von Impulsen eine Spannungsamplitude
im Bereich von 10V/cm bis 250V/cm in einem Frequenzbereich von 1
Hz bis 50 MHz und eine Impulsbreite von 20 ns bis 20 ms aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung erlaubt die Einbringung von Molekülen in Zellen
und ist nicht beschränkt durch
das Molekulargewicht der Moleküle.
Die Moleküle,
einschließlich
Makromoleküle,
können
hoch effizient inkorporiert werden, wodurch zytoplasmatische Konzentrationen
erreicht werden, die wenigstens um eine Größenordnung höher als
die extrazellulare Konzentration des Moleküls und der Makromoleküle ist.
Die vorliegende Erfindung besitzt auch eine hohe Überlebensrate
der behandelten Zellen. Das Verfahren benutzt ähnliche elektrische Parameter
für die
Einbringung von Molekülen,
einschließlich
Makromolekülen,
in verschiedene Zelltypen. Dies erlaubt eine leichte Anwendung der
Erfindung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Andere
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden ersichtlich, indem diese
unter Bezugnahme auf die folgenden detaillierten Beschreibungen
illustriert wird, die im Zusammenhang mit den anlegenden Zeichnungen
zu verstehen sind. Darin zeigen:
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1A eine
Balkengraphik zum Vergleich der Inkorporation von 70 kD (Dextran-FITC)
und 486 kD (Dextran-FITC) intrazellular in Lymphozyten (Lymphom-B-Zellen,
I29) durch Elektroporation (horizontale Schraffierung, im Vergleich
zu dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung (diagonale Schraffierung), und bezeichnet den Prozentsatz
fluoreszierender Zellen, wobei die Elektroporation durchgeführt wird,
indem auf die Lösung
zehn Impulse von 1600 V/cm mit einer jeweiligen Impulsdauer von
200 μs angewendet
wurde;
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1B eine
Balkengraphik zum Vergleich der Inkorporation von 70 kD (Dextran-FITC)
und 486 kD (Dextran-FITC) intrazellular in Lymphozyten (Lymphom-B.Zellen
I29) durch Elektroporation (horizontale Schraffierung) im Vergleich
zum Verfahren der vorliegenden Erfindung (diagonale Schraffierung);
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2 eine
Balkengraphik, die die Inkorporation von 70 kD (Dextran-FITZC) und
486 kD (Dextran-FITC) in Membranvesikel (Thyllakoide) zeigt und
die vorliegende Erfindung (diagonale Schraffierung) mit dem Verfahren
der Elektroporation (horizontale Schraffierung) vergleicht;
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9A – D Photos,
die die interzellulare Inkorporation von Molekülen von 150 kD (Dextran-FITC) mit
dem gegenwärtigen
Verfah ren in Lewis-Lungenkarzinom-Zellen zeigt, die adhärent in
Petrischalen wachsen, wobei die Zellen in einem schwach leitenden
Medium bestehend aus 0,3 M Mannitol, 1,5 mM Hepes, pH = 7,4 inkubiert
wurden. Dem Medium wurden 20 mM 150 kD Dextran-FITC hinzugegeben;
und wobei (A) Kontrolle (Phasenmikroskop), (B) Kontrolle (Fluoreszenzmikroskop),
(C) einem Stimulus (Wechselstrom) von 100 V/cm, 0,9 mSec, 1000 Hz
für zehn
Minuten ausgesetzt (Phasenmikroskop), (D) einem Stimulus (Wechselstrom)
von 100 V/cm, 0,9 mSec, 1000 Hz für zehn Minuten ausgesetzt (Fluoreszenzmikroskop),
und die rote Fluoreszenz wird erzeugt durch Propidiomiodid, welches
beiden Proben hinzugegeben wurde, um den Anteil toter Zellen festzustellen;
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10A – D sind
Photographien, die die intrazellulare Inkorporation von Molekülen von
200 kD Dextran-FITC mittels der vorliegenden Methode in Lewis-Lungenkarzinom-Zellen
teilt, die adhärent
in Petrischalen wachsen, wobei ein Medium umfassend BGJ + 10% FCS,
in welche 0,194 mM 2000 kD Dextran-FITC hinzugefügt wurde; und wobei (A) Kontrolle
(Phasenmikroskop), (B) Kontrolle (Fluoreszenzmikroskop), (C) ausgesetzt
für vierzig
Minuten einem Stimulus (Wechselstrom) von 90 V/cm, 0,9 mSec, 1000
Hz (Phasenmikroskop), und (D) ausgesetzt für vierzig Minuten einem Stimulus
(Wechselstrom) von 90 V/cm, 0,9 mSec, 1000 Hz (Fluoreszenzmikroskop);
sowie
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11A – D Photographen,
die die intrazellulare Inkorporation von Molekülen von 70 kD Dextran-FITC
in Lewis-Lungenkarzinom-Zellen
zeigen, die adhärent
in Petrischalen wachsen, wobei die Folge von unipolaren Impulsen
durch einen Gleichstrom- Stimulus
ersetzt wurde, und das Medium der Reaktion BGJ + 10% FCS war, welchem
20 mM 70 kD Dextran-FITC hinzugegeben wurden; und wobei (A) Kontrolle
(Phasenmikroskop), (B) Kontrolle (Fluoreszenzmikroskop), (C) ausgesetzt
für fünfzig Minuten
einem Stimulus (Wechselstrom) von 60 V/cm, 30 kHz (Phasenmikroskop),
(D) ausgesetzt fünfzig
Minuten einem Stimulus (Wechselstrom) von 60 V/cm, 30 kHz (Fluoreszenzmikroskop).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Allgemein
sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren für das Einbringen von Molekülen einschließlich Makromolekülen in eine
Zelle vor. Dies erreicht man durch die allgemeinen Schritte des
Anfertigens entweder einer Suspension oder einer adhärenten Kultur
der Zellen und der Moleküle,
die in die Zellen eingebracht werden sollen, und des Anwendens einer
Folge unipolarer oder alternierender Impulse von niedriger Spannung
auf die Suspension oder die adhärente
Schicht zur Erhöhung
der Konzentration der Moleküle
auf der Zelloberfläche.
Dies führt
zu einer vermehrten Interaktion der Moleküle/Makromoleküle mit der
Lipid-Doppelschicht der Zellmenbranen, angeregt durch elektrische
und thermische Kräfte.
Gleichzeitig führt
die Folge oder Serie von Folgen unipolarer oder alternierender Spannungsimpulse
zu einer elektrophoretischen Bewegung der geladenen Proteine in
die Zellmembranen, was zu ihrer Akkumulation in einer Hälfte der
Zelle führt. Die
Akkumulation der Moleküle/Makromoleküle an der
Zelloberfläche
und die auf die Makromoleküle
einwirkenden elektrischen und thermischen Kräfte führen zu einer vermehrten Interaktion
der Makromoleküle
und Moleküle
mit der Zelloberfläche
mit der Folge einer Destabilisierung der Zellmembran. Die Destabilisierung
der Zellmembran verursacht die Penetration der Moleküle und Makromoleküle in den
zytosolischen Raum der Zelle über
endozytische Prozesse, was zu einer vermehrten Vesikelbildung mit
den Molekülen
und Makromolekülen
führt,
wobei diese innerhalb der Vesikel eingeschlossen sind und/oder die
Makromoleküle
die Zellen über Diffusion
durch die induzierten strukturellen Defekte in der Lipid-Doppelschicht
penetrieren.
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Genauer
gesagt wird eine Serie von Impulsen, wie etwa eine einzelne Folge
oder mehrere Folgen unipolarer Gleichstromimpulse oder Wechselstromimpulse,
auf eine Umgebung angewandt, die die Zellen und Moleküle enthält. Der
Begriff Serie soll eine einzelne Folge von Spannungsimpulsen oder
eine Anzahl kontinuierlicher Wiederholungen der Folge an Spannungsimpulsen
oder eine Anzahl kontinuierlicher Wiederholungen der Folge von Spannungsimpulsen
bezeichnen. Diese Spannungsimpulse können entweder unipolar oder bipolar
sein. Dieser Schritt des Verfahrens ist ein wesentlicher Unterschied
zu anderen Verfahren, wie etwa Elektroporation.
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In
vitro, bei in Suspension wachsenden Zellen, werden die Zellen in
einem Medium mit schwacher Leitfähigkeit
suspendiert, um elektrische Heizeffekte und/oder elektrolytische
Reaktionen an der Schnittstelle Elektrode zu Medium gering zu halten.
Ein solches Medium kann bestehen aus 300 mM Saccharose oder Mannitol in
Anwesenheit einer geringen Menge eines Pulvers (zum Beispiel 1 bis
3 mM Hepes) von einem pK im Bereich eines pH-Wertes von 7,0 bis 8,0. In machen Fällen kann
dem Medium 5% Glyzerol hinzugefügt
werden, um die Inkorporation zu verbessern. Nach dem Aussetzen gegenüber dem
elektrischen Feld sollten die Zellen mit PBS oder einem Nährmedium
gewaschen werden und abschließend
das Medium durch frisches Nährmedium in
Anwesenheit von 5% bis 10% FCS (fetal calf serum), fötales Kalbserum,
oder bovinem Kalbserum ersetzt werden. Die Folge oder Serie von
Folgen unipolarer Spannungsimpulse wird mittels Anlegen zweier Elektroden
auf die Suspension appliziert. Die Elektroden könnten aus unterschiedlichen
Metallen bestehen, wobei Edelmetalle und nicht polarisierbare Elektroden
(z.B. Platin oder Ag/AgCL-Elektroden) zu bevorzugen sind.
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In
vitro, bei Zellen, die angelagert oder gebunden an eine Oberfläche wie
etwa eine Petrischale oder einen Kulturkolben wachsen, werden die
Zellen durch Kultivieren in einem geeigneten Nährmedium angehaftet, wie in 9A – D, 10A – D und 11A – D gezeigt.
Das Nährmedium
wird dann entfernt und durch ein geeignetes Inkubationsmedium ersetzt,
wie etwa ein BGJ-Medium ergänzt
mit 10% FCS. Danach werden die Zellen einem Wechselstromfeld (60
V/cm bei 30 kHz) ausgesetzt. Nach dem Aussetzen gegenüber diesem
Feld werden die Zellen mit PBS oder einem Medium gewaschen, und
es wird schließlich ersatzweise
frische Nährlösung zugesetzt.
Anders als bei der Behandlung von suspendierten Zellen kann die Inkorporation
von Makromolekülen
in Anwesenheit eines sehr leitfähigen
Mediums stattfinden. Das bedeutet, dass Makromoleküle in Anwesenheit
eines hoch leitenden Mediums in Zellen inkorporiert werden können.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch angewendet werden, um die Inkorporation
von Molekülen
in adhärente
Zellen zu verbessern, indem das Verfahren der vorliegenden Erfindung
eingesetzt wird. In der Verwendung mit adhärenten Zellen besteht keine
Notwendigkeit, die Nährlösung der
Zellen durch ein Medium von niedriger Leitfähigkeit auszutauschen. Dies
bedeutet, dass dasselbe Medium, das für das Zellwachstum verwendet
wird, für
die Reaktion Verwendung finden kann, die die Makromoleküle inkorporiert.
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Die
Wirkung der vorliegenden Erfindung kann weiterhin dadurch herbeigeführt werden,
dass die Verbindungen mit hydrophilen Verbindungen (als Träger), wie
etwa bovines Serumalbumin, vernetzt werden. Das heißt, die
Moleküle
können
(kovalent und nicht kovalent) mit hydrophil aufgeladenen Trägern verbunden
sein, welche die Bewegung der Moleküle bei Anwendung der Impulse
potenzieren, wodurch die Effizienz des Systems verbessert wird.
Die zellulare Wirkung der hydrophilen äußeren Oberfläche der
Membrane kombiniert mit der Wirkung der Folge oder Serie von Folgen
von Spannungs- Impulsen
ermöglichen
die Konzentration der Moleküle
und Makromoleküle
an der Zelloberfläche.
Wenn die konzentrierten Moleküle
an der Zelloberfläche
mit der Zellmembran kollidieren, häufen sich die Moleküle an und
in dem hydrophilen Bereich der Membran. Es bilden sich intrazellulare
Pinozythen, was zu einer vermehrten intrazellularen Bildung von
Vesikeln führt.
Die Moleküle
haben damit intrazellularen Zugang erreicht. Anders als bei bekannten
Methoden wird jedoch der Konzentrierungseffekt der vorliegenden
Erfindung zu einer konzentrierten Einbringung der Moleküle in die
Zellen. Die gebildeten Vesikel enthalten eine hohe Konzentration
der Moleküle,
wodurch eine effiziente Einbringung der Moleküle in die Zelle geboten wird.
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Alternativ
lässt sich
dasselbe Endergebnis, die Aufladung oder Transfizierung, dadurch
erreichen, dass man die Bewegung von Zellen in Richtung auf nicht
aufgeladene Moleküle
oder Makromoleküle
induziert.
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Moleküle, die
für die
zur Inkorporation mittels der vorliegenden Erfindung fähig sind,
lassen sich über einen
weiten Bereich definieren. Das heißt, die vorliegende Erfindung
ermöglicht
ein effizientes Einbringen von Molekülen und Makromolekülen in lebende
Zellen in vitro. Diese Moleküle
liegen innerhalb eines extrem weiten Bereichs von Molekulargewichten.
Die Moleküle
können
von der Größe von Ionen
und kleinen Molekülen
bis zu Proteinen, Antikörpern
und großen
Enzymen reichen. Außerdem
kann eine Transfizierung mit verschiedenen DNA-Vektoren mit dem
vorliegenden erfinderischen Verfahren entweder allein oder in Kombination
mit anderen Transfizierungsverfahren erreicht werden, wodurch die
Effektivität
dieser Verfahren verbessert wird. Andere bekannte Verfahren zum
Einbringen beinhalten die Inkorporation von Makromolekülen auf
der Basis der Verwendung chemischer Verbindungen, zum Beispiel die
DNA-Transfizierung auf der Basis von Kalziumphosphat-Ausfällung.
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Wie
bereits gesagt, basiert die vorliegende Erfindung auf der durch
ein elektrisches Feld induzierten relativen Bewegung geladener Moleküle, geladener
Makromoleküle
oder geladener Liposomen in Richtung auf Zellen (oder umgekehrt)
mittels geeigneter Parameter des elektrischen Feldes, welche zu
einer Akkumulation der aufgeladenen Einheiten nahe der Zellmembran
führen.
Im Gegensatz zu bekannten Verfahren verwendet die vorliegende Erfindung
nicht entweder hohe Spannungen, wie bei der Elektroporation, oder
Frequenzen, welche eine Summierung von Spannungsimpulsen erzeugen,
in einer Weise, wo der effektive Puls die Summe mehrerer Impulse
darstellt, was zu Molekülen
im Spannungszustand zwischen dem extrazellularen und dem intrazellularen
Raum führt.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von der Elektroporation
(oder entsprechenden Begriffen) durch die folgenden Merkmale:
- 1. Die bei der vorliegenden Erfindung zur effektiven
Inkorporation von Molekülen/Makromolekülen in Zellen verwendeten
elektrischen Parameter induzieren eine transmembrane Potentialdifferenz über die
Zellmembrane, welche wesentlich geringer ist als der bekannte Schwellwert
der transmembranen Potentialdifferenz, welcher zum Stattfinden von
Elektroporation führt.
- 2. Es wurde gezeigt, dass die Elektroporation und dementsprechend
die Aufnahme unter einem elektrischen Feld mit spezifischen Parametern
proportional zum Volumen des biologischen Objektes (zum Beispiel
Zelle, Bakterium, usw.) ist, welches dem elektrischen Feld ausgesetzt
wird. Unter den experimentellen Bedingungen der vorliegenden Erfindung
ist die Aufnahme mittels des Verfahrens der vor liegenden Erfindung
unabhängig
vom Volumen des ausgesetzten biologischen Objektes und kann proportional
zur Oberfläche
des Objektes sein.
- 3. Die Aufnahme ist nicht begrenzt durch die elektrochemische
Potentialdifferenz über
der Membrankonzentration. Unter Bedingungen der Elektroporation
lassen sich bestenfalls gleiche Konzentrationen von Molekülen/Makromolekülen im Zytosol
und im externen Medium erreichen. Unter experimentellen Bedingungen
haben Anwender Erhöhungen
bis zur doppelten Größenordnung
in der Molekül/Makromolekül-Konzentration
im Zytosol verglichen mit der Konzentration im externen Medium demonstriert.
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Genauer
gesagt, um eine vermehrte Inkorporation der Moleküle in Zellen
hinein zu erreichen, wird die Zellensuspension oder werden die an
eine Oberfläche
angehafteten Zellen in Anwesenheit der zu inkorporierenden molekularen
Einheit einem elektrischen Feld ausgesetzt, das durch mehrere Folgen
von elektrischen Impulsen gebildet wird. Die Amplitude der Spannung
bei jeder Impulsfolge oder Serie von Impulsfolgen liegt im Amplitudenbereich
von 10 V/cm bis 250 V/cm. Der Frequenzbereich der Impulse liegt
zwischen 1 Hz und 50 Hz mit Impulsbreiten von 20 ns bis 20 ms im
Falle unipolarer Impulse (Gleichstrom) und 10 und 100 kHz bei bipolaren
(Wechselstrom) Impulsen. Die genauen Eigenschaften des anzuwendenden
Feldes hängen
von der Ladung und dem Molekulargewicht der spezifischen Moleküle ab, die
inkorporiert werden sollen.
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Die
vorliegende. Erfindung kann in den verschiedensten Bereichen Anwendung
finden. Die vorliegende Erfindung kann dazu verwendet werden, Zellen
mit Medikamenten für
eine langsame Freisetzung von Medikamenten aufzuladen. Bei dieser
Anwendung sind die Medikamente die Moleküle, die mittels der vorliegenden
Erfindung in die Zellen transferiert werden. Andere Moleküle, etwa
Farbstoffe und Marker, können
in Zellen eingebracht werden zum Zwecke von bildgebenden diagnostischen
Verfahren. Auch die in situ – Enzymologie (Einbringen
von Agentien für
diagnostische Zwecke) ist möglich.
Auch können
Antikörper
zur Therapie oder für
diagnostische Zwecke angebracht werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann dazu verwendet werden, Medikamente in
spezifische Zellen oder Gewebetypen einzubringen, zum Beispiel zum
Einbringen von Medikamenten in Tumorgewebe zur Krebstherapie. Auch
können
Enzyme für
spezifische Zwecke in Zellen eingebracht werden.
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Ein
anderer Bereich für
die Anwendung der vorliegenden Erfindung wie oben beschrieben ist
die Gentechnologie und Gentherapie. Die vorliegende Erfindung ist
anwendbar als Mittel der Transfizierung sowie in der Gewebe-Gentherapie.
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Die
vorstehende Liste der Fähigkeiten
ist nur eine Auswahl der Möglichkeiten
der Anwendung der vorliegenden Erfindung. Die Liste soll nur exemplarisch
sein und die Einsatzbereiche der vorliegenden Erfindung nicht abschließend aufzählen.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Anwendung der vorliegenden Erfindung:
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Materialien
und Verfahren
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In
den folgenden Beispielen wurden die folgenden allgemeinen Bedingungen
verwendet; alle Modifikationen sind jeweils in den Beispielen aufgeführt. Zellen
wurden allgemein mit einer Konzentration von 1 – 4 × 106 /ml
behandelt. Vor dem Aussetzen gegenüber dem elektrischen Feld wurden
die Zellen zweimal mit einem Reaktionsmedium gewaschen. Das Aussetzen
gegenüber
dem elektrischen Feld wurde in einem Reaktionsmedium in einem Temperaturbereich
von 2°C
bis 38°C
durchgeführt.
Das einzubringende Mo lekül
befand sich ebenso in dem Reaktionsmedium mit einer Konzentration
wie jeweils in den folgenden Beispielen angegeben, doch allgemein
innerhalb eines Bereichs von 0,5 μM
bis 0,1 mM. Das Molekül
befindet sich während dem
Aussetzen gegenüber
dem externen elektrischen Feld in dem Medium. Manchmal wird es für eine kurze Zeit
nach dem Aussetzen gegenüber
dem externen elektrischen Feld in Eis gelagert. Nach dem Aussetzen wurden
die Zellen zweimal mit dem Reaktionsmedium gewaschen. Bei Langzeitexperimenten
wurden die Zellen zweimal nach dem Aussetzen mit einem Kulturmedium
gewaschen, das 10% fötales
Kalbserum enthielt, und dann eine Kultur angesetzt.
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Die
Lebensfähigkeit
der Zellen nach dem Aussetzen wurde ermittelt durch einen Trypan-Blau-Ausschluss
oder die Aufnahme von Propidiumiodid. Allgemein war 40 Minuten nach
dem Aussetzen kein Unterschied in der Lebensfähigkeit zwischen behandelten
und unbehandelten Zellen nach dem Trypan-Blau-Ausschlussverfahren
festzustellen. Die Vermehrung wurde ermittelt durch die Inkorporation
von 3H-Thymidin sowie durch Zellzählung. Nach
dem Aussetzen wurden die Lymphozyten auf ihre Fähigkeit zur Fortsetzung der
Produktion von Antikörpern
nach ihrem Aussetzen gegenüber
Lipopolysaccharid (LPS) gescreent. Die Aufnahme von Molekülen wurde
mittels Fluoreszenzmikroskopie oder durch ein biochemisches Testverfahren
gemessen.
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Allgemein
bestanden die elektrischen Felder, denen die Zellen ausgesetzt wurden,
aus mehreren Impulsfolgen. Die Amplitude der Spannung in jeder Impulsfolge
liegt im Amplitudenbereich zwischen 10 V/cm und 250 V/cm. Der Frequenzbereich
der Impulse liegt zwischen 1 Hz und 50 MHz mit Impulsbreiten zwischen
20 ns und 20 ms. Die genauen Eigenschaften des anzuwendenden Feldes
hängen
von der Ladung und dem Molekulargewicht der spezifischen zu inkorporierenden
Moleküle
ab und ist in den Beispielen aufgeführt. Die Wahl des angewendeten
elektrischen Feldes hängt
auch von der Zusammensetzung und Viskosität des Mediums ab.
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Beispiel 1
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Fünf zellulare
Systeme wurden erfolgreich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt, um
70 kD Dextran in die Zellen einzubringen, unter den experimentellen
Parametern wie in Tabelle 1 zusammengefasst. Die prozentuale Aufnahme
des Moleküls
wurde durch die Anzahl fluoreszierender Zellen gemessen, wobei die
Ergebnisse in Tabelle 2 aufgeführt
sind. Allgemein zeigten 80 bis 100% der Zellen eine Aufnahme, d.h. Fluoreszenz,
des Dextrans. Das Medium der Reaktion setzt sich zusammen aus 0,3
M Mannitol oder Saccharose und 1 mM Puffer-Hepes-NaOH oder Tris-HCl
mit einem pH-Wert von 7,0 bis 8,0. Die Leitfähigkeit des finalen Mediums
ist sehr niedrig (<200 μMHO), so
dass die Zellen vor dem Aussetzen gegenüber den elektrischen Feldern
dreimal in diesem Medium gewaschen werden. Nach dem Aussetzen können die
Zellen 5% bis 10% Glyzerol in dem Medium der Waschlösungen ausgesetzt
werden. Nach der Reaktion werden die Zellen dreimal mit dem für die Kultur
dieser spezifischen Zelllinie gewaschen (RPMI + 10% fötales Kalbserum,
DMEM + 10 fötales
Kalbserum, PBS, etc.).
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Tabelle 1
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(Aufnahme von 70 kD Dextran)
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Rote Blutkörperchen
(RBC):
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- Konzentration: 20 μM
- Medium: 0,3 M Mannitol 1 mM Hepes-NaOH
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 90 μ sek bei 1.000 Hz
- Frequenz: 120–1.000
Hz – (Impulsweite
90/ μ sek)
- Zeit des einzelnen Aussetzens: 21 Sekunden
- Gesamtzahl von Aussetzungen: 1
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B-Lymphozyten (I29)
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- Konzentration: 20 μM
- Medium: 0,3 M Saccharose, 1,2 mM tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 150 und 200 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 120 Hz
- Zeit des einzelnen Aussetzens: 21 Sekunden
- Gesamtzahl von Aussetzungen: 6
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
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Cos 5–7:
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- Konzentration: 20 μM
- Medium: 0,3 M Mannitol, 1 mM Tris PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 200 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 5
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
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Geschwollene Thylakoid-Vesikel:
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- Konzentration: 20 μM
- Medium: 1,2 mM tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 200 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 5
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
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Rote Blutkörperchen-„Geister" (Geister mit niedrigem
PH-Wert):
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- Konzentration: 2 μM
- Medium: 0,3 M Saccharose, 1,2 mm tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 150 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 120 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 6
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden Tabelle
2
Zellulares
System | %
zellulare Aufnahme |
RBC | 80
% – 100% |
Lymphozyten
I29 | 80% |
Cos
5–7 | 80% – 100% |
Geschwollene
Thylakoid-Vesikel | 80% |
RBC
(Geister) | 80
% – 100% |
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt, waren die Zellen alle fluoreszierend, was
die Aufnahme des 70kD-FITC-Dextrans anzeigt. Die Ergebnisse für die geschwollenen
Thylakoid-Vesikel beziehen sich auf die Population von Vesikeln,
die leicht unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden kann (1–10 μM). Dies
liegt daran, dass die Vesikel in ihrer Größe äußerst heterogen sind und es
daher schwierig ist, eine genaue Zahl zu bestimmen. Auch besitzt
die Thylakoid-Membran eine intrinsische rote Fluoreszenz, während das
Dextran war ein FITC-Konjugat war. Deshalb wurden die Vesikel ostmotisch
geschrumpft, um zwischen Aufnahme und Bindung unterscheiden zu können, so
dass sich das Verhältnis
Wert zu Bereich veränderte.
-
Beispiel 2
-
Acht
Zellularsysteme wurden mit dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelt, um unter den in Tabelle 3 detailliert dargestellten Bedingungen
486 kD Dextran in Zellen einzufügen.
Die Behandlung war bei 80–100
% der Zellpopulation erfolgreich (Tabelle 4).
-
Tabelle 3
-
(Aufnahme von 486 kD Dextran)
-
Rote Blutkörperchen
(RBC):
-
- Konzentration: 0,5 μM
- Medium: 0,3 M Mannitol, 1 mM Hepes PH-Wert 7,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 150 V/cm
- Dauer einer einzelnen elektrischen Feld-Impulses: 90 μ-Sekunden
- Frequenz: 1.000 Hz
- Gesamtzeit der Aussetzung: 10 Minuten
- Anzahl der Aussetzungen: 1
-
Lewis-Lungen-(LL)-Karzinom:
-
- Konzentration: 0,5 μm
- Medium: 1 mM tris HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 200 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 5
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
-
B-Lymphocytes (I29):
-
- Konzentration: 0,5 μm
- Medium: 0,3 m Saccharose, 1,2 mm tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 150 und 200 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 milliseconds
- Frequenz: 120 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 6
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
-
Cos 5–7:
-
- Konzentration: 20 μm
- Medium: 0,3 m Mannitol, 1 mM Tris PH-Wert 8,0, 1, mm Hepes PH-Wert
7,4
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 90 m Sekunden
- Frequenz: 1000 Hz
- Zeit des Aussetzens: 15 Minuten
- Anzahl von Aussetzungen: 1
-
Geschwollene Thylakoid-Vesikel:
-
- Konzentration: 0,5 μM
- Medium: 1,2 mm tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 100 Hz
- Zeit der Belichtung: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 5
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
-
Rote Blutkörperchen-Geister
(Geister mit niedrigem PH-Wert):
-
- Konzentration: 20 μM
- Medium: 0,3 M Saccharose, 1,2 mm tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 150 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 120 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 6
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden Tabelle
4
Zellulares
System | %
zellulare Aufnahme |
RBC | 80
% – 100% |
Lewis-Lungen-(LL)-Karzinom | 80% |
Lymphozyten
I29 | 80% – 100% |
Cos
5–7 | 80% – 100% |
Geschwollene
Thylakoid-Vesikel | 80% |
RBC
(Geister) | 80
% – 100% |
-
Diese
Ergebnisse können
mit den Ergebnissen verglichen werden, die man beim Gebrauch von
Elektroporation zum Einzufügen
von 70 kD Dextran in Lymphoma B-Zellen, I29,
erhält,
wie in 1 gezeigt. Bei der Verwendung
der Lymphomzellen führte
Elektroporation zu etwa 80% toten Zellen, und weniger als 5% zeigten irgendeine
Aufnahme des 70 kD Dextrans. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
führte
zu weniger als 10% toten Zellen und mehr als 90% Aufnahme von 70
kD Dextran. Entsprechend, bei der Verwendung von Membran-Vesikeln,
wie in 2 gezeigt, führte
Elektroporation dazu, dass etwa 5% der Zellen eine Aufnahme von
70 kD Dextran zeigten. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
führte
zu mehr als 90% Aufnahme von 70 kD Dextran.
-
Beispiel 3
-
B
Lymphozyten I29 wurden erfolgreich mit dem
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt, um IgG-FITC in 85% der Zellpopulation einzubringen.
Die folgenden Parameter wurden benutzt:
- Konzentration: 1
mg/ml
- Medium: 1,0 mM tris-HCl, PH-Wert 8,0
- Amplitude des elektrischen Felds: 200 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 0,9 Millisekunden
- Frequenz: 200 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 10
- Zeit zwischen Aussetzungen. 40 Sekunden
-
Beispiel 4
-
Unter
Verwendung der experimentellen Parameter des Beispiels 3, wurden
ein spezifischer Antikörper gegen
Tyrosinkinase und ein nichtspezifischer Antikörper als Kontrolle wurde in
die Lymphoblasten inkorporiert. 48 Stunden nach der Inkorporierung
wurde die DNA-Synthese (3H-Thymidin-Aufnahme) gemessen.
Die Synthese von DNA war 2629 cpm verglichen mit den Kontrollen,
die 2411 cpm anzeigten.
-
Das
Einbringen von Lymphozyten mit einem Antikörper gegen Tyrosinphosphat
(verglichen mit einem unspezifischen Antikörper) führte zu einer teilweisen Hemmung
der Antikörpersekretion
aus diesen Zellen. Diese Ergebnisse zeigen ein hoch effiziente Einbringung
von Antikörpern
in Zellen und eine spezifische Wirkung auf die zellularen Maschinerie
als Folge solch einer Einbringung. Tyrosinphosphat wurde gewählt, um
die Bedeutung von Tyrosinkinase bezüglich des Prozesses der Antikörperproduktion
zu überprüfen.
-
Beispiel 5
-
β-Galactosidase
(540 kD) wurde in Cos 5–7
Zellen eingebracht. Das Maß an
in die Zellen integriertem Enzym wurde ermittelt mittels eine Kalori metrietests,
der O-Nitrophenyl-β-d-Galactopyranosid
als Substrat verwendet. Die Aktivität wurde durch Subtrahieren
der Hintergrundaktivität
(Kontrollprobe) und Teilung durch die Anzahl von Zellen berechnet.
Das β-Galactosidase
wurde erfolgreich in die Zellen eingebracht. Die für Inkorporation
verwendeten Parameter waren wie folgt:
- Konzentration: 5 μg/ml
- Medium: 1 mM tris-HCl, PH-Wert 8,0, 6% Glycerol
- Amplitude des elektrischen Felds: 100 V/cm
- Dauer des elektrischen Felds: 90 P unterstützt
- Frequenz: 1000 Hz
- Zeit des Aussetzens: 21 Sekunden
- Anzahl von Aussetzungen: 5
- Zeit zwischen Aussetzungen: 40 Sekunden
-
Da
die Konzentration der β-Galactosidase
5 μg/ml
betrug, betrug die Anzahl von Molekülen von β-Galactosidase pro ml 5,58 × 1012, davon ausgehend, dass das Volumen der
Zellen 2,7 × 10–10 betrug.
Demzufolge betrug die Anzahl von wiedererlangten Molekülen 7,2 × 104. Theoretisch hätte die Anzahl von Molekülen, die hätten aufgenommen
werden können,
wenn es ein vollständiges
chemische Gleichgewicht bestehen würde, nicht mehr als 1.496/Zelle
sein sollen. Die Anzahl von pro Zelle aufgefundenen Molekülen war
40-mal größer als
die theoretische Berechnung.
-
Beispiel 6
-
Die
oben genannten Beispiele zeigen, dass die mit Elektroporation verbundenen
Probleme mit der gegenwärtigen
Erfindung überwunden
worden sind. Sie ist eine sehr effiziente Methode (Aufnahme von
80–100 %
der Zellpopulation) für
das Einbringen von Molekülen,
die Molekulargewichte über
einer weiten Bereich von 1–104 kD (Tabellen 1–3) haben, einschließlich En zymen
(z.B. β-Galactosidase
von 540 kD), Antikörpern
(z.B. IgG von ungefähr
160 kD) oder Plasmiden (z.B. von 11,5 kD Größe). Außerdem erhielt man 80–90 % der
Zellpopulation als lebensfähige
Zellen mit dem Verfahren zur Einbringung oder Transfizierung.
-
Beispiel 7
-
Inkorporation
von Makromolekülen
durch Aussetzen gegenüber
Wechselstromreizung. Die Versuche wurden mit dem Nadelelektrodensystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt.
3 LL-Zellen wurden in der Gegenwart des Wachstumsmediums an Petrischalen
gehaftet. Das Medium wurde entfernt und durch ein Inkubationsmedium
ersetzt. Das Inkubationsmedium bestand aus Wachstumsmedium (BGJ),
das mit 10% FCS ergänzt
war. Zu diesem Medium wurden Dextran-FITC-Moleküle (70 kD) mit einer finalen
Konzentration von 20 μm
hinzugefügt.
Eine anregende Spannung mit einer Amplitude (Spitze zu Spitze) von
60 V/cm mit einer Frequenz von 30 kHz wurde fünfzig Minuten angewandt. Nach
Beendigung des Reizes wurde das Medium entfernt. Die Petrischalen
wurden sechsmal mit demselben Medium, aber ohne das Dextran-FITC
70 kD gewaschen. Die Proben wurden dann mit einem fluoreszierenden
Mikroskop geprüft
und mit einem 400 ASA-Film (Kodak)
photographiert, wie in 11A–D gezeigt.
-
Beispiel 8
-
Inkorporation
von Dextran-FITC (2000 kD) mittels unipolaren Spannungsimpulsen.
Der Versuch wurde mit dem Nadelelektrodensystem gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt.
3 LL-Zellen bildeten eine einfache Schicht in Petrischalen. Das
Medium wurde entfernt und durch das Inkubationsmedium ersetzt, das aus
mit 10% FCS ergänztem
BGJ Medium bestand. Dann wurden 2000 kD Dextran FITC hinzugefügt, zu einer finalen
Konzentration von 0,19 μM.
Die gepulste Reiz-Amplitude betrug 90 V/cm, die Dauer des Impulses
0,9 ms, und die Frequenz betrug 1000 Hz. Der Reiz wurde vierzig
Minuten (eine Folge von Impulsen) angewandt. Schließlich wurde
der Reiz beendet, und das Medium wurde entfernt. Die Petrischalen
wurden sechsmal mit demselben Medium, aber ohne Dextran-FITC 70
kD gewaschen. Die Proben wurden mit einem fluoreszierenden Mikroskop
geprüft
und mit einem 400 ASA-Film (Kodak) photographiert, wie in 10A–D gezeigt.
-
Die
Erfindung wurde auf eine illustrative Art beschrieben, und sei darauf
hingewiesen, dass die verwendete Terminologie so zu verstehen sein
soll, dass sie nur beschreibender und nicht einschränkender
Natur ist.
-
Ersichtlich
sind viele Änderungen
und Abwandlungen der vorliegenden Erfindung im Lichte der oben genannten
Lehren möglich.
Es versteht sich deshalb, dass innerhalb des Umfangs der nachfolgenden
Ansprüche,
in denen Bezugszeichen lediglich zum leichteren Verständnis verwendet
wurden und nicht auf irgendeine Weise einschränken sein sollen, die Erfindung
anderweitig angewandt wird, als wie ausdrücklich beschrieben.
-
Referenzen
-
Tatham
und Lindau, (1990), J. Gen. Physiol. 95 (3): 459–76.