DE3838170A1 - Verfahren und vorrichtung zur elektrobiologischen umsetzung von stoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur elektrobiologischen umsetzung von stoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen
Umsetzung von Stoffen in Gegenwart von Mikroorganismen
in einem Bioreaktor sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bioreaktoren zur biologischen Umsetzung von Stoffen
sind allgemein bekannt. Weitverbreitet sind zum
Beispiel biologische Abwasserreinigungsanlagen, bei
denen Abwasserverunreinigungen in einem als
Belebungsbecken ausgebildeten Bioreaktor durch die
Tätigkeit von Mikroorganismen in unschädliche Stoffe,
vorzugsweise in Kohlendioxyd, Wasser und Stickstoff,
umgewandelt werden. Es ist auch bekannt, Abgase durch
einen Bioreaktor zu leiten, in dem Mikroorganismen
angesiedelt sind, und auf diese Weise von unerwünschten
Abgasbestandteilen zu reinigen. Außerdem sind
Bioreaktoren bekannt, in denen durch die Tätigkeit von
Mikroorganismen bestimmte Chemikalien, zum Beispiel
pharmazeutische Präparate, hergestellt werden.
Bei all diesen bekannten Methoden der biologischen
Verfahrenstechnik stellt sich das Problem, daß oft
Umsetzungsprodukte der Mikroorganismen entstehen, die
unerwünscht sind oder erst nach weiterer Umsetzung zu
erwünschten Produkten führen. Die weitere Umsetzung der
Produkte ist von bestimmten Betriebsbedingungen
abhängig und daher nicht immer gewährleistet. Oft wird
die biologische Umsetzung bestimmter Stoffe auch
blockiert, weil die Mikroorganismen durch eine
Ansammlung von Umsetzungsprodukten, die nicht weiter
reagieren können, gehemmt werden.
Ein Beispiel hierfür ist die aus der Abwasserreinigung
bekannte biologische Stickstoff-Oxidation, bei der
Ammonium durch die Tätigkeit von speziellen Bakterien,
den Nitrifikanten, zu Nitrit und Nitrat oxidiert wird
(Nitrifikation). Da auch Nitrit und Nitrat für den
Menschen und die Umwelt schädlich sind, müssen diese
Stoffe weiter umgesetzt werden. Bei Anwesenheit von für
die Bakterien verwertbaren Kohlenstoffverbindungen kann
das Nitrit bzw. Nitrat durch die Tätigkeit spezieller
Mikroorganismenspezies zu elementarem Stickstoff
reduziert werden (Denitrifikation). Bei organisch
gering belasteten Abwässern, zum Beispiel
Industrieabwässern, ist die weitere Umsetzung des
Nitrits bzw. Nitrats aufgrund eines Mangels an
verwertbaren Kohlenstoffverbindungen aber unzureichend.
Schädliches Nitrit bzw. Nitrat gelangt in die Gewässer.
Außerdem hemmt das sich ansammelnde Nitrit bzw. Nitrat
die Tätigkeit der Nitrifikanten (Substrathemmung).
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
so auszugestalten, daß auf einfache und wirtschaftliche
Weise eine Steuerung des Stoffumsatzes erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
im Bioreaktor eine elektrische Potentialdifferenz
angelegt wird.
Durch das Anlegen der Potentialdifferenz kann die
Tätigkeit der Mikroorganismen beeinflußt werden.
Umsetzungsprodukte der Mikroorganismen werden durch
Anlegen der Potentialdifferenz abgefangen und können
aus dem Bioreaktor abgezogen oder weiter umgesetzt
werden. Da sich so die Umsetzungsprodukte nicht
ansammeln können, wird eine Substrathemmung der
Mikroorganismen vermieden. Dadurch ergibt sich eine
höhere Umsetzungsgeschwindigkeit. Die abgefangenen
Umsetzungsprodukte werden vorzugsweise durch
elektrolytische Oxidation oder Reduktion weiter
umgesetzt.
Ist im Bioreaktor Wasser vorhanden, was zum Beispiel
bei der biologischen Abwasserreinigung immer der Fall
ist, so wird in einer besonders interessanten Variante
der Erfindung im Bioreaktor durch Anlegen der
Potentialdifferenz Sauerstoff direkt elektrolytisch
erzeugt. Auf diese Weise können aerobe Prozesse der
Mikroorganismen in bestimmten Bereichen des
Bioreaktors gezielt gesteuert werden.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung
werden im Bioreaktor Abwasserinhaltsstoffe umgesetzt.
In einem Belebungsbecken oder einem Anaerob-Reaktor
wird eine Potentialdifferenz angelegt und so die
Umsetzung der Abwasserinhaltsstoffe und damit die
Reinigung des Abwassers gesteuert.
Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, im
Bioreaktor Abgasinhaltsstoffe umzusetzen. Hierzu wird
zu reinigendes Abgas in einen zum Beispiel mit
Trägermaterial für Mikroorganismen gefüllten Bioreaktor
eingeleitet. Durch Anlegen der elektrischen
Potentialdifferenz wird die Umsetzung der
Abgasinhaltsstoffe und damit die Reinigung des Abgases
gesteuert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die biologische Umsetzung von
Stickstoffverbindungen gesteuert. Eine Entfernung von
Stickstoffverbindungen kann beispielsweise bei der
Abwasser- bzw. Abgasreinigung erforderlich sein.
Hierbei wird in reduzierter dreiwertiger Form
vorliegender Stickstoff, zum Beispiel in Form von
Ammonium, zunächst biologisch durch die Nitrifikanten
zu Nitrit und/oder Nitrat oxidiert. Das Nitrit bzw.
Nitrat wird anschließend durch Anlegen der
Potentialdifferenz abgefangen und kathodisch zu
elementarem Stickstoff reduziert. Mit der Erfindung
wird also auch bei Abwesenheit von
Kohlenstoffverbindungen, die von den Mikroorganismen
verwertet werden können, eine vollständige
Stickstoff-Entfernung zum Beispiel aus dem Abwasser
oder Abgas erreicht. Außerdem wird durch die weitere
elektrolytische Umsetzung des Nitrits bzw. Nitrats
eine Substrathemmung der Nitrifikanten verhindert,
sodaß die Nitrifikation schneller abläuft. Dadurch ist
es auch möglich, Abwässer mit extrem hohen
Ammoniumkonzentrationen problemlos zu nitrifizieren.
Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren
zur Nitratentfernung aus Trinkwasser. Trinkwasser
enthält keine nennenswerten Mengen an verwertbaren
Kohlenstoffverbindungen, sodaß eine biologische
Denitrifikation unmöglich ist. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren wird dagegen eine
vollständige Entfernung der Stickstoffverbindungen aus
dem Trinkwasser erreicht.
Auch bei Abwasserreinigungsanlagen, bei denen keine
Denitrifikation verlangt wird, bietet das
erfindungsgemäße Verfähren Vorteile gegenüber dem Stand
der Technik. Sollen Nitrit und Nitrat unbehandelt mit
dem Abwasser in die Gewässer abgegeben werden, so muß
nach dem Stand der Technik zumindest eine
Neutralisation des Abwassers erfolgen, was einen hohen
Laugenverbrauch mit sich bringt. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren ist dagegen keine Neutralisation
erforderlich, da Nitrit und Nitrat durch Anlegen der
Potentialdifferenz abgefangen werden und nicht mit dem
Abwasser in die Gewässer gelangen können.
Vorzugsweise wird das Nitrit vor dessen weiteren
Umsetzung zum Nitrat durch Anlegen der
Potentialdifferenz abgefangen. Auf diese Weise wird
die für die biologische Oxidation des Nitrits zum
Nitrat erforderliche Sauerstoffmenge eingespart. Die
Umsetzung des Ammoniums zum elementaren Stickstoff
erfolgt dabei folgendermaßen: zunächst wird das
Ammonium durch Bakterien der Gattung Nitrosomonas bei
Gegenwart von Sauerstoff biologisch zu Nitrit oxidiert.
Das Nitrit wird durch Anlegen der Potentialdifferenz
abgefangen und kathodisch zu elementarem Stickstoff
reduziert. Die Umsetzung kann durch folgende chemische
Gleichung beschrieben werden:
Da die elektrolytische Reduktion des Nitrits bzw.
Nitrats zum elementaren Stickstoff im Bioreaktor selbst
erfolgt, entfällt ein zusätzlicher Reaktionsraum, wie
er bei der biologischen Denitrifikation notwendig ist.
Außerdem treten beim erfindungsgemäßen Verfahren
Schwimmschlammprobleme, wie sie bei der biologischen
Denitrifikation vorkommen, nicht auf.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist
einen Bioreaktor zur Aufnahme der umzusetzenden Stoffe
auf, in dem Mikroorganismen angesiedelt sind.
Erfindungsgemäß sind im Bioreaktor Elektroden
angeordnet, die mit einer Spannungsquelle in
Verbindung stehen.
Der Bioreaktor kann zum Beispiel als Belebungsbecken
oder Anaerob-Reaktor zur biologischen Abwasserreinigung
ausgebildet sein. Auch eine Ausbildung als
Fermentationsreaktor zur Herstellung chemischer
Substanzen oder als Füllkörperreaktor zur biologischen
Abgasreinigung oder zur Reinigung von Trinkwasser ist
möglich. In jedem Fall sind die Elektroden im
Bioreaktor so angeordnet, daß im Bioreaktor eine
elektrische Potentialdifferenz eingestellt werden
kann.
Vorzugsweise ist die Bioreaktorwand als Elektrode
ausgebildet. Eine zweite Elektrode kann dann zum
Beispiel im Inneren des Bioreaktors angeordnet sein.
Bei Belebungsbecken oder Anaerob-Reaktoren zur
biologischen Abwasserreinigung kann die zweite
Elektrode zum Beispiel so montiert sein, daß sie in
das Abwasser eintaucht.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß im
Bioreaktor ein elektrisch leitendes Trägermaterial für
die Mikroorganismen angeordnet ist. Das Trägermaterial
steht mit einer Spannungsquelle in Verbindung und
wirkt als Elektrode.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist der Bioreaktor als Belebungsbecken mit einem
Zulauf und einem Ablauf für Abwasser ausgebildet. Am
Ablauf ist ein Ablaufsieb angebracht, das aus einem
elektrisch leitenden Material gefertigt ist. Das
Ablaufsieb steht mit einer Spannungsquelle in
Verbindung und wirkt als Elektrode. Eine zweite
Elektrode ist im Belebungsbecken so montiert, daß sie
ins Abwasser eintaucht.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen
schematisch dargestellt sind, näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Stahltankreaktor, bei dem die Reaktorwand
als Elektrode wirkt,
Fig. 2 ein Belebungsbecken, bei dem das Ablaufsieb als
Elektrode wirkt,
Fig. 3 einen Festbettreaktor mit im Festbett
angeordneten Elektroden,
Fig. 4 einen Festbettreaktor, bei dem das
Trägermaterial als Elektrode wirkt,
Fig. 5 einen Festbettreaktor, bei dem Elektroden in
Hohlräumen des Festbetts angeordnet sind,
Fig. 6 einen Bioreaktor, bei dem als Elektroden
wirkende Trägermaterialien in Sandwichbauweise
angeordnet sind.
In den Zeichnungen sind jeweils dieselben Anlagenteile
mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
In Fig. 1 ist ein Reaktor 1 zur aeroben biologischen
Abwasserreinigung dargestellt, dessen Wände aus Stahl
gefertigt sind. Die Wände sind über eine elektrische
Leitung 6 mit dem negativen Pol einer Spannungsquelle
4 verbunden und wirken als Kathode. Der positive Pol
der Spannungsquelle 4 steht über eine elektrische
Leitung 5 mit Elektroden 7 in Verbindung, die in das
Abwasser eintauchen und als Anode wirken.
Ammoniumhaltiges Industrieabwasser, das organisch
gering belastet ist, wird über Zulaufleitung 2 in den
Reaktor 1 eingeleitet und verläßt diesen gereinigt
über Ablaufleitung 3. In das Abwasser wird über
Leitung 8 Luft eingeführt, um die aeroben biologischen
Abbauvorgänge aufrechtzuerhalten. Im Reaktor 1 sind
auf Trägerteilchen, die frei im Abwasser schweben,
Nitrifikanten angesiedelt. Das im Abwasser enthaltene
Ammonium wird durch die Nitrifikanten zu Nitrit
umgesetzt, das durch Anlegen der Potentialdifferenz
abgefangen und kathodisch zu elementarem Stickstoff
reduziert wird.
Fig. 2 zeigt ein Belebungsbecken 1 zur biologischen
Reinigung von Abwasser mit einem Abwasserzulauf 2 und
einem Abwasserablauf 3, wobei der Ablauf 3 mit einem
Ablaufsieb 9 versehen ist. Der Ablaufsieb 9 ist aus
Metall gefertigt und steht über Leitung 6 mit dem
Minuspol der Spannungsquelle 4 in Verbindung. Der
Pluspol der Spannungquelle 4 ist über Leitung 5 mit
Elektroden 7 verbunden, die im Bereich des Ablaufsiebes
in das Abwasser eintauchen. Die im Abwasser vorhandenen
Stickstoffverbindungen werden zunächst im stromaufwärts
liegenden Bereich im Belebungsbecken durch die auf frei
schwebenden Trägerteilchen angesiedelten Nitrifikanten
zu Nitrit oxidiert. Im stromabwärtigen Teil des
Belebungsbeckens, wo die Elektroden 7 angeordnet sind,
wird das gebildete Nitrit abgefangen und kathodisch zu
elementarem Stickstoff reduziert. Da ständig eine
bestimmte Menge von Trägerteilchen an dem Ablaufsieb 9
reibt, wird das als Kathode wirkende Ablaufsieb stets
blank gehalten.
In dem in Fig. 3 dargestellten Festbettreaktor zur
Reinigung von Trinkwasser ist ein Festbett 10
angeordnet, auf dem die Nitrifikanten angesiedelt sind.
Innerhalb des Festbetts 10 sind Elektroden 7 und 16
angebracht, die über Leitungen 5 und 6 mit der
Spannungsquelle 4 verbunden sind. Das zu reinigende
Trinkwasser wird über Zulaufleitung 2 am Kopf des
Reaktors aufgegeben und durchströmt das Festbett 10 von
oben nach unten. Das gereinigte Trinkwasser wird am Fuß
des Reaktors über Leitung 3 abgezogen. Das Festbett 10
wird über Leitung 8 belüftet.
Fig. 4 zeigt einen Festbettreaktor 1, bei dem eine
Schüttung 11 von Trägerteilchen angeordnet ist. Die
Trägerteilchen bestehen aus elektrisch leitendem
Material, zum Beispiel Aktivkohle, Koks, Graphit,
metallisiertem Schaumstoff, karbonisiertem
Schaumstoff, Stahlwolle, Metallgestricken etc. Die
Schüttung 11 ist über Leitung 6 mit dem Minuspol einer
Spannungsquelle 4 verbunden und wirkt als Kathode. Der
Pluspol der Spannungsquelle 4 steht über Leitung 5 mit
Elektroden 7 in Verbindung, die außerhalb der
Schüttung 11 im Reaktor 1 angeordnet sind. Das
Abwasser wird über Leitung 2 dem Reaktor 1 zugeführt
und strömt von unten nach oben durch die Schüttung 11.
In der Schüttung 11 werden Zwischenprodukte der auf
den Trägerteilchen angesiedelten Mikroorganismen
abgefangen und elektrolytisch reduziert oder oxidiert.
In Fig. 5 ist ein Festbettreaktor 1 dargestellt, der
eine Schüttung 11 aus Trägerteilchen aufweist. Die
Schüttung 11 enthält Hohlräume 12, in die Elektroden 7
eingebracht sind. Die Elektroden 7 sind über Leitung 5
mit dem Pluspol einer Spannungsquelle 4 verbunden und
wirken als Anode. Der Minuspol der Spannungsquelle 4
steht mit der aus elektrisch leitendem Material
gefertigten Reaktorwand 1 in Verbindung.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Festbettreaktor 1 sind
abgegrenzte Bereiche 13 und 14 im Inneren des Reaktors
1 mit elektrisch leitendem Trägermaterial gefüllt.
Zwischen diesen Bereichen 13 und 14 sind Bereiche 15
angeordnet, die nichtleitendes Trägermaterial enthalten
oder frei von Trägermaterial sind. Die in den Bereichen
13 und 14 befindlichen Trägermaterialien stehen mit
dem Minuspol bzw. Pluspol einer Spannungsquelle 4 in
Verbindung. Die einzelnen Bereiche sind in dem Reaktor
1 so hintereinander angeordnet, daß sich jeweils ein
Bereich 13, dessen Trägermaterial mit dem Pluspol
verbunden ist, mit einem Bereich 14 abwechselt, dessen
Trägermaterial mit dem Minuspol verbunden ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur biologischen Umsetzung von Stoffen
in Gegenwart von Mikroorganismen in einem
Bioreaktor, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bioreaktor (1) eine elektrische Potentialdifferenz
angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Umsetzungsprodukte der Mikroorganismen durch
Anlegen der Potentialdifferenz abgefangen und
gegebenenfalls elektrolytisch oxidiert oder
reduziert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bioreaktor (1) Sauerstoff
elektrolytisch erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Abwasserinhaltsstoffe
umgesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Abgasinhaltsstoffe
umgesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in reduzierter
dreiwertiger Form vorliegender Stickstoff
biologisch zu Nitrit und/oder Nitrat oxidiert wird
und das Nitrit und/oder Nitrat durch Anlegen der
Potentialdifferenz abgefangen und kathodisch zu
elementarem Stickstoff reduziert wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einem Bioreaktor
zur Aufnahme der umzusetzenden Stoffe, in dem
Mikroorganismen angesiedelt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bioreaktor (1) Elektroden
(7) angeordnet sind, die mit einer Spannungsquelle
(4) in Verbindung stehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bioreaktorwand (1) als
Elektrode ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bioreaktor (1) elektrisch
leitendes Trägermaterial (11) für die
Mikroorganismen angeordnet ist, das mit der
Spannungsquelle (4) in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bioreaktor (1) als
Belebungsbecken mit einem Zulauf (3) und einem
Ablauf (5) für Abwasser ausgebildet ist und ein
Ablaufsieb (9) aus elektrisch leitendem Material
aufweist, das mit der Spannungsquelle (4) in
Verbindung steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883838170 DE3838170A1 (de) | 1988-11-10 | 1988-11-10 | Verfahren und vorrichtung zur elektrobiologischen umsetzung von stoffen |
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---|---|
DE3838170A1 true DE3838170A1 (de) | 1990-05-17 |
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ID=6366907
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3838170A1 (de) |
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1988
- 1988-11-10 DE DE19883838170 patent/DE3838170A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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