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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Differenzierung und
genauen Zählung
von nukleierten roten Blutkörperchen
(nucleated red blood cells, „NRBC") in einer Vollblutprobe.
Speziell bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren für die gleichzeitige
Differenzierung und Zählung
von Subpopulationen von „NRBC" und weißen Blutkörperchen
(white blood cells, „WBC") in einer Vollblutprobe
mittels Verwendung von zwei Lichtstreuungs-Parametern und von Fluoreszenz.
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Die
Vorgänge,
die mit dem Beginn von Anämie
zusammenhängen,
müssen
sorgsam überwacht
werden. Das hämatologische
Labor bietet einen Satz an Routine- oder Standardverfahren an, die
für die
Diagnose der Anämie
relevant sind. Die wichtigsten dieser Verfahren sind das komplette
Blutbild (das auf einem automatischen Blutkörperchen-Zähler durchgeführt wird),
Blutausstrich-Morphologie und der Retikulozyten-Bildungsindex. Die
NRBC Zählungen
werden konventionell mit Hilfe der Blutausstrich-Morphologie bestimmt.
Ein gefärbter
Blutausstrich wird unter dem Mikroskop untersucht und die NRBC werden
manuell gezählt.
Im allgemeinen wird eine NRBC Konzentration als die Anzahl der NRBC
pro 100 weiße
Blutkörperchen
(„WBC") angegeben. Normalerweise
werden 200 WBC und die Anzahl der NRBC, die sich in derselben Region
des Blutausstriches eines Patienten befinden, gezählt, und
die Zahlen werden durch 2 geteilt, um die NRBC Konzentration als
die Anzahl der NRBC/100 WBC auszudrücken. Der Hauptnachteil dieser
Art des manuellen mikroskopischen Verfahrens ist, dass es sehr arbeitsintensiv,
zeitverbrauchend, subjektiv und ungenau ist, aufgrund dürftiger
Statistiken. Deshalb wurde von Pathologen und Labortechnikern lange
nach einem genauen automatisierten NRBC-Verfahren gesucht.
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Ein
wesentliches Problem bei der Automatisierung eines NRBC-Verfahrens
für die
Verwendung in einem klinischen Durchfluss-Zytometer war es dass,
da NRBC seltene Ereignisse sind und RBC Populationen so zahlreich
sind, die NRBC Populationen unter der Population der roten Blutkörperchen
(red blood cells, „RBC") nicht leicht detektiert
werden, weder durch die Unterschiede im elektrischen spezifischen
Widerstand der Zelle (Impedanzmessungen) noch durch ihre Lichtstreuungs-Eigenschaften (optische
Messungen). Obwohl viele Versuche unternommen worden sind, die NRBC
mitten unter WBC Populationen zu zählen, statt unter einer RBC
Population, waren diese Bestrebungen im allgemeinen nicht erfolgreich.
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Die
NRBC Populationen werden nicht leicht von WBC Populationen unterschieden,
weil die NRBC bei den gewöhnlichen
Differenzierungsverfahren im zweidimensionalen Raum, die bei Durchfluss-Zytometern
verwendet werden, kein gut definiertes Cluster unter den WBC bilden.
Man ist im allgemeinen nicht in der Lage, NRBC Populationen von
den Lymphozyten Populationen zu trennen, wenn die detektierten Signale
auf den allgemein anerkannten zweidimensionalen Lichtstreuungs-
(vorwärts
versus seitlich) oder Lichtstreuung versus Absorption-Punkte-Plots
betrachtet werden. Üblicherweise
sind die Signale der meisten NRBC Populationen mit den Signalen
für RBC
Stroma und Blutplättchen
(„PLT") vermischt und das
obere Ende des NRBC Cluster wird sich meistens in den Raum erstrecken,
der von der Lymphozyten Population besetzt ist.
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Die
automatischen, klinischen Hämatologie-Instrumente,
wie das Technicon H*1®, das Coulter STK® und
das Abbott Cell-Dyn® 3000
und 3500, „markieren" nur die Proben auf
das mögliche
Vorhandensein von NRBC, falls der Punkte-Plot der Probe erhöhte Geräuschsignale
unter dem Lymphozyten-Cluster zeigt. Diese Art von Markierung erzeugt
sehr oft falsche positive Ergebnisse, weil das erhöhte Geräuschniveau
durch PLT Klumpen, Riesen-PLT oder unvollständig lysierte RBC hervorgerufen
werden könnte.
Außerdem
ist es aufgrund der Interferenz besonders schwierig genaue Gesamt-WBC-
und WBC-Differential-(„WBC/Diff")Ergebnisse mit Proben,
die NRBC enthalten, zu erhalten. Zusätzlich müssen Blutabstriche der markierten
Proben von einem erfahrenen Laboranten unter dem Mikroskop untersucht
und gezählt
werden, um genaue WBC Differential- und NRBC-Zählungen zu erhalten. Dies ist
ein sehr arbeitsintensives und subjektives Verfahren.
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Kürzlich wurde
U.S. Patent # 5.298.426, am 29 März
1994 für
Inami et al. erteilt. Dieses Patent zeigt ein zwei-Schritt-Verfahren, das die
Färbung
von WBC und NRBC mittels spezifischer nuklearer Farbstoffe umfasst.
In diesem patentierten Verfahren wird eine Blutprobe zuerst mit
einer sauren hypotonen Lösung
vermischt, die einen fluoreszierenden nuklearen Farbstoff enthält. Dann
wird eine Lösung,
die einen alkalischen Salzpuffer umfasst, um den pH-Wert und die
Osmolarität
einzustellen, mit der Probe/erstes Reagens-Lösung vermischt. Diese Endlösung wird
dann in einen Durchfluss-Zytometer geladen, um NRBC zusammen mit
anderen nukleierten Zellen zu detektieren und zu zählen.
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Es
gibt mehrere Gründe,
warum der Inami et al. Ansatz nicht annehmbar ist, insbesondere
für ein
automatisiertes Verfahren. Erstens beschädigt eine sauer-hypotone Lösung alle
Zellmembranen, wobei alle WBC undicht gemacht werden, und somit
ist die selektive Färbung
der NRBC Nuklei durch einen nuklearen Farbstoff nicht möglich. Es
gibt keine bekannten Farbstoffe, die nur NRBC Nuklei färben und
keine WBC Nuklei, weil das nukleare Material (DNA) das gleiche ist.
Der von Inami et al. beanspruchte Farbstoff, Propidiumiodid, ist ein
gemeinhin verwendeter nuklearer Vitalfarbstoff, der die Nuklei abgestorbener
Zellen färbt,
durch Permeieren der beschädigten
Zellmembran und sich in die DNA-Helix eines jeden Nukleus einlagern,
nicht nur an den NRBC Nukleus. Zweitens trennt oder unterscheidet
das Verfahren nicht die Fluoreszenzsignale der NRBC Nuklei von denen
anderer nuklearer Reste, wie Howell-Jolly Körper, basophile Tüpfelung,
RNA von lysierten Retikulozyten und retikulierten Blutplättchen,
und DNA von WBC und Megakaryozytenfragmenten. Drittens erfordert
das Inami et al. Verfahren, dass die Probe vorbehandelt wird, off-line,
unter Verwendung verschiedener Reagenzien, um die Probe zu „präp", bevor die präparierte
Probe/Reagens-Lösung
in das Instrument geladen werden kann.
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Die
Europäische
Patentanmeldung 0 105 614 offenbart ein Verfahren zum Differenzieren
von Blutkörperchen, ähnlich jenem
das im Anspruch 1 bekannt gemacht wird. Dieses bekannte Verfahren
benötigt
jedoch die Behandlung der Blutprobe mit einem Oberflächen- oder
zytoplasmatischen Farbstoff und es werden Signale für nur zwei
Parameter erhalten, d. h. gestreutes Licht in einem ersten und einem
zweiten Bereich von Streuwinkeln.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
wird ein Verfahren zur gleichzeitigen und quantitativen Durchfluss-Zytometrie-Analyse
von nukleierten roten Blutkörperchen
und weißen
Blutkörperchen
in einer Vollblutprobe bereitgestellt. Das Verfahren umfaßt die Zerstörung von
RBC- und NRBC-Zytoplasma aus einem Aliquot einer Vollblutprobe,
um die NRBC-Nuklei einem nuklearen Vitalfarbstoff auszusetzen und
die Permeation des nuklearen Vitalfarbstoffs in die WBC zu minimieren,
das Unterwerfen des gefärbten
Aliquots durchflusszytometrischen Lichtmessungen, das Erhalten von
mindestens einem Signal für
Parameter, die gestreutes Licht in einem ersten und einem zweiten
Bereich von Streuwinkeln und Fluoreszenz (FL) einschließen, das
Bewerten der erhaltenen Signale durch Verwendung von kombinatorischer
Logik, worin ein bewertetes Signal größer sein muß als die zweite Streusignalschwelle,
während
es gleichzeitig größer sein
muß als
entweder die erste Streusignalschwelle oder die FL-Schwelle {[(erstes
Streuwinkelsignal ODER FL-Signale) UND zweites Streuwinkelsignal]},
die Konstruktion eines dreidimensionalen Plots von bewerteten Intensitätssignalen
von Fluoreszenz und gestreutem Licht von den detektierten Signalen
und die Differenzierung der NRBC und WBC aus dem konstruierten dreidimensionalen
Plot und das Bestimmen der jeweiligen Anzahl von Zellen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine Vorrichtung für die gleichzeitige und quantitative
Analyse von NRBC und WBC in einer Vollblutprobe bereitgestellt.
Die Vorrichtung umfasst einen Durchfluss-Zytometer, um mindestens ein
Signal für
Parameter zu erhalten, einschließlich gestreutes Licht in einem ersten
und einem zweiten Bereich von Streuwinkeln und Fluoreszenz (FL oder
Fl) und eine dreifache Triggerschaltung, die die von dem Durchfluss-Zytometer
erhaltenen Signale für
die Digitalisierung bewertet, mittels UND/ODER Logik, worin ein
bewertetes Signal größer sein
muß als
die zweite Streusignalschwelle, während es gleichzeitig größer sein
muß als
entweder die erste Streusignalschwelle oder die FL-Schwelle {[(erstes Streuwinkelsignal
ODER FL-Signale) UND zweites Streuwinkelsignal]}.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur gleichzeitigen und quantitativen
Analyse von nukleierten roten Blutkörperchen und weißen Blutkörperchen
in einer Vollblutprobe bereitgestellt. Das Verfahren umfaßt die Beseitigung
von roten Blutkörperchen
(„RBC") und dem Zytoplasma
der NRBC aus einem Aliquot einer Vollblutprobe, um die NRBC-Nuklei zu exponieren,
die Färbung
der NRBC-Nuklei mit einem nuklearen Farbstoff, während die Färbung der WBC minimiert wird,
das Unterwerfen des Aliquots den Durchfluss-Zytometrie-Lichtmessungen, das
Erhalten von mindestens einem Signal für Parameter, die die Extinktion
von gestreutem Licht bei von etwa 0° bis etwa 1° (ALL), gestreutem Licht von
etwa 3°–10° (IAS) und Fluoreszenz
(Fl) einschließen,
das Bewerten der erhaltenen Signale durch Verwendung von UND/ODER
Logik, worin die Logik [(ALL Signale) ODER (Fl-Signale) UND (3°–10° Streusignale)]
umfasst, die Konstruktion eines dreidimensionalen Plots aus bewerteten
Intensitätssignalen
von Fluoreszenz und gestreutem Licht von den detektierten Signalen
und die Differenzierung der NRBC und WBC aus dem konstruierten dreidimensionalen
Plot und das Bestimmen der jeweiligen Anzahl von Zellen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine Vorrichtung für die Durchfluss-Zytometrie für die quantitative
Analyse von nukleierten roten Blutkörperchen und weißen Blutkörperchen
in einer Vollblutprobe bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst einen
Durchfluss-Zytometer, um mindestens ein Signal für Parameter zu erhalten, die
gestreutes Licht bei von etwa 0° bis
etwa 1° und
von etwa 3°–10° und Fluoreszenz
(Fl) einschließen,
und eine dreifache Triggerschaltung, die die vom Durchfluss-Zytometer
erhaltenen Signale für die
Digitalisierung bewertet, mittels UND/ODER Logik, worin die Logik
[(0° bis
etwa 1° Streusignale)
ODER (Fl-Signale) UND (3°–10° Streusignale)]
umfasst, um Signale für
eine weitere Verarbeitung zu validieren.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein schematisches
Diagramm der Optik eines klinischen Durchfluss-Zytometers, der zur
Implementierung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann.
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2 ist ein Diagramm, das
eine „gültige" dreifache Triggerschaltung
zeigt.
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Die 3A, 3B und 3C sind
Zeichnungen der WBC-, NRBC-, RBC-Stroma und anderer Hintergrundgeräusch-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, wobei Standard- oder normale Detektions-Trigger verwendet
wurden.
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4A, 4B und 4C sind
Zeichnungen der WBC-, NRBC-, RBC-Stroma
und anderer Hintergrundgeräusch-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, wobei nur ein 0° bis
etwa 1° Streuungs-axialer
Licht-Verlust (axial
light loss – ALL)-Trigger
verwendet wurde.
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5A, 5B und 5C sind
Zeichnungen der WBC-, NRBC-, RBC-Stroma
und anderer Hintergrundgeräusch-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, wobei nur ein 3°–10° intermediärer -Winkelstreuungs(intermediate
angle scatter – IAS)-Trigger
verwendet wurde.
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6A, 6B und 6C sind
Zeichnungen der WBC-, NRBC-, RBC-Stroma
und anderer Hintergrundgeräusch-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, wobei nur ein Fluoreszenz (FL3) Trigger verwendet wurde.
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Die 7A, 7B und 7C sind
Zeichnungen der NRBC-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, wobei ein höheres
Trigger-Niveau für
FL3 verwendet wurde als für
den in 6 verwendeten
Trigger, um die Rauschsignale zu eliminieren.
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8 ist eine Zeichnung der
WBC-, NRBC- und anderer Hintergrundgeräusch-Verteilung einer Vollblutprobe,
die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt wurde, wobei zwei Trigger
verwendet wurden, ALL und FL3, die elektronisch zusammenge"ODER"t wurden.
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9A, 9B und 9C sind
Zeichnungen der WBC- und NRBC-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, wobei zwei Trigger verwendet wurden, ALL und FL3, die elektronisch
mit dem Niveau des FL3 Triggers, der auf einen höheren Wert als in der 8 gesetzt wurde, zusammenge"ODER"t wurden.
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10A, 10B und 10C sind
Zeichnungen der WBC- und NRBC-Verteilung
einer Vollblutprobe, die wie in BEISPIEL 1 beschrieben behandelt
wurde, mit Triggern für
ALL, IAS und FL3.
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11A–11C zeigen
die Punkte-Plot-Displays einer normalen Vollblutprobe, die wie in
BEISPIEL 1 beschrieben behandelt wurde, wobei normale und Standard-Detektionstrigger
verwendet wurden.
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12A und 12B zeigen die Zytogramme einer abnormen
Vollblutprobe mit NRBC, die wie in BEISPIEL 2 beschrieben behandelt
wurde, wobei Standard- und normale Detektionstrigger verwendet wurden.
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13A und 13B zeigen die Zytogramme einer abnormen
Vollblutprobe mit NRBC, die wie in BEISPIEL 3 beschrieben behandelt
wurde, wobei normale Detektionstrigger verwendet wurden.
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14A–14C zeigen
die Verteilungen einer Vollblutprobe, die 56 NRBC/100 WBC enthielt,
wobei das dreifach-Trigger
(ALL, FL3 und IAS)-Detektionsverfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet wurde.
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15A und 15B zeigen die Verteilungen einer anderen
Vollblutprobe, die 140 NRBC/100 WBC enthielt, wobei ebenfalls das
dreifach-Trigger (ALL, FL3 und IAS)- Detektionsverfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet wurde.
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16A und 16B zeigen die Ergebnisse von Linearitätsproben,
die wie in BEISPIEL 6 beschrieben hergestellt und behandelt worden
sind, wobei ein Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wurde.
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17 ist der Korrelationsplot
einer NRBC Zählung
(Ordinate) eines automatischen Hämatologie-Analysators,
wobei ein Verfahren der vorliegenden Erfindung und manuelle mikroskopische
NRBC-Zählungen
(Abszisse) verwendet wurden. Die Daten wurden, wie in BEISPIEL 7
beschrieben, bearbeitet.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich, in weitem Sinne, auf ein automatisches
Verfahren zur gleichzeitigen Analyse von WBC/Diff und NRBC in einer
Vollblutprobe, wobei ein einzigartiges dreifaches Trigger-Verfahren
verwendet wird. Dieses Verfahren ermöglicht gleichzeitige genaue
NRBC Zählungen
und WBC/Diff Daten von einer Vollblutprobe, die NRBC enthält.
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Ein
wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass die Signale
von Debris (sowohl fluoreszierend als auch nicht-fluoreszierend) von dem dreifach-Trigger-Verfahren
blockiert werden und die Signale, die unter den ALL Trigger, aber über den
FL3 fallen, identifiziert und als NRBC gezählt werden können. Deshalb werden
genaue NRBZ Zahlen, die im wesentlichen frei von Kontamination seitens
fluoreszierender nuklearer Debris sind, erhalten. Mit Hilfe der
Verfahren dieser Erfindung könnten
auch fragile Stammzellen und tote Zellen detektiert werden.
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In
dem dreifach-Trigger-Verfahren ist es auch möglich gleichzeitig WBC/Diff
und NRBC genau zu zählen,
durch Mischen der Blutprobe mit einem Blutverdünner, der RBC schnell lysiert
und WBC konserviert, und zu dem ein geeigneter nuklearer Farbstoff
hinzugefügt
worden ist, der freie Nuklei der NRBC färben wird. Solch ein Verdünner wird
im U.S. Patent 5.516.695 offenbart.
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Die
Verdünner/Probe
Mischung wird dann, im wesentlichen eine Zelle pro Zeiteinheit,
durch eine beleuchtete optische Durchflusszelle hindurchgeleitet.
Dieses verursacht, dass die Zellen das Beleuchtungslicht streuen
und dass alle vorhandenen gefärbten
Nuklei fluoreszieren. Die Signale des gestreuten und fluoreszierenden
Lichts werden durch bekannte Mittel detektiert und mittels Verwendung
des dreifach-Trigger-Verfahrens in Verknüpfung mit der Verarbeitung
der detektierten Signale ist es möglich WBC, WBC/Diff und NRBC zu
identifizieren und zu quantifizieren. Hierin wird ein Hämatologie-Analysator
offenbart, von dem festgestellt wurde, dass er mit dem dreifach-Trigger-Verfahren
dieser Erfindung besonders kompatibel ist.
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Die
gleichzeitige Analyse von WBC/Diff/NRBC kann automatisch, genau
und schnell durchgeführt werden,
ohne Störung
durch andere Zelldebris, wie RNA von lysierten Retikulozyten, Howell
Jolly Körper,
retikulierte Blutplättchen,
Riesenblutplättchen,
DNA von WBC und megakaryozytischen Fragmenten, Parasiten und RBC
Fragmenten. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist,
dass sie einen sehr hohen klinischen Wert darin hat, dass das Verfahren
in einen klinischen Hämatologie-Analysator
integriert werden kann, der routinemäßig auf WBC-, RBC- und Blutplättchen-Zahlen
kalibriert. Solch ein System ist in der Lage, genaue WBC/Diff/NRBC
Daten (Prozent wie auch absolute Zahlen) für klinische Blutproben zu erzeugen.
Dieses war vorher nicht möglich.
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Das
dreifach-Trigger-Verfahren erlaubt auch die genaue Analyse von WBC/Diff
in einer Blutprobe, die NRBC enthält, durch Subtrahieren der
Signale, die als NRBC identifiziert worden sind von der Gesamtheit
der WBC-Signale, bevor die WBC/Diff Analyse durchgeführt wird.
Für die
NRBC Färbung
wird nur ein Farbstoff benötigt
und die WBC/Diff Analyse kann durchgeführt werden mit Hilfe der Differenz
in den Eigenschaften der Lichtstreuung bei den WBC-Unterklassen.
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Die
vorliegende Erfindung erreicht all die oben beschriebenen Ziele
mit Hilfe eines dreifach-Trigger-Verfahrens in dem dreidimensionalen
Raum von axialem Licht-Verlust (ALL), Intermediärer Winkelstreuung (IAS) und
Roter Fluoreszenz (FL3).
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Um
dies zu erreichen werden ein oder mehrere Detektoren vorzugsweise
in den Vorwärts-Lichtweg plaziert,
um Vorwärts-Intermediäre-Winkelstreuung
(IAS) und entweder Kleinwinkelvorwärtsstreuung (SAS) oder axialen
Licht-Verlust (ALL, auch als Vorwärtsextinktion bekannt) zu messen.
ALL ist im allgemeinen die Lichtenergieverminderung, verursacht
durch eine Zelle, die vor einem Laserstrahl hindurchtritt und von
einer Fotodiode detektiert wird. Der Lichtverlust ist im allgemeinen
durch Streuung verursacht und wird definiert als die Lichtenergieverminderung,
die einen Detektor auf dem Weg eines Laserstrahls erreicht, verursacht
durch den Durchgang einer Zelle durch den Strahl (im allgemeinen
wird ALL als ein Winkel von etwa 0° bis etwa 1° detektiert). Im Gegensatz dazu
ist Kleinwinkelvorwärtsstreuung
(small angle forward scatter – SAS)
Lichtenergie, die einen Detektor außerhalb (aber innerhalb eines
engen Winkels von etwa 1° bis
3°) des
einfallenden Laserstrahls erreicht, verursacht durch die Streuung
von einer Zelle, die durch den Strahl geht. Im allgemeinen wird
ein Strahlenstop installiert, um zu verhindern, dass der Laserstrahl
in den Detektor gelangt. Die ALL-Messsysteme fangen innerhalb des
Einfallskegels der Laserbeleuchtung Licht auf, während Kleinwinkelstreuungs-Systeme
Licht ausserhalb dieses Kegels auffangen. In ALL-Messsystemen ist
das Signal von Interesse ein negatives Signal, das vom stationären Lasersignal
subtrahiert wird, während
in der Kleinwinkelvorwärtsstreuungs-Messung
das Signal ein kleines positives Signal ist, das auf ein sehr niedriges
Hintergrundslicht-Niveau aufgelegt ist. Intermediäre Vorwärts-Winkelstreuung
(IAS) ist der Kleinwinkelvorwärtsstreuung ähnlich, außer dass
das Licht in einem weiteren Winkel von dem einfallenden Laserstrahl
gestreut wird. Konkreter bezieht sich IAS auf Licht, das in einem
Ring zwischen etwa 3° und
10° weit
vom Einfall oder der Mittellinie eines Laserstrahls gestreut wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ALL in Winkeln, kleiner als etwa 0,3° waagerecht und weniger als
etwa 1,2° senkrecht
von der Laserachse aufgefangen, und IAS wird bei Winkeln zwischen
etwa 3° und
10° von
der Laserachse aufgefangen.
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Ein
anderer technischer Vorteil des offenbarten Systems ist, dass es
eine viel niedrigere Konzentration an Farbstoff benötigt, um
für eine
genaue Detektion und Zählung
NRBC wirksam und schnell zu färben,
weil die komplette Lyse des NRBC-Zytoplasmas
ihre Nuklei dem Farbstoff gegenüber
zugänglicher macht.
Dieser Zustand erlaubt in der Detektion der NRBC ein hohes Signal-Rausch
(S/N)-Verhältnis,
größer als
100. Die Konzentration eines vitalen Farbstoffs, die dieses System
benötigt,
um die gleichzeitige Analyse von WBC/Diff/NRBC schnell durchzuführen, ist
nur 1 bis 2 μg/ml,
was mindestens 50-fach weniger ist als die im Stand der Technik.
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Die
vitalen Farbstoffe (Nuklearfarbstoffe, die nur tote oder beschädigte Zellen
färben)
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, können jeder
vitale Farbstoff mit relativ hohem Extinktionskoeffizienten und
niedriger Fluoreszenzintensität
sein, wenn er nicht an eine Nucleinsäure gebunden ist. Die Spektraleigenschaften,
d. h. Extinktion (EX) max. (nm)/Emission (EM) max. (nm), der vitalen
Farbstoffe müssen
mit der im System verwendeten Laserlichtquelle kompatibel sein.
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Für die vitalen
Farbstoffe für
das offenbarte System sind folgende Eigenschaften erwünscht:
Hoher
Extinktionskoeffizient
Hohe Quantenausbeute
Hohe Bindungsaffinität zu Nucleinsäuren
Niedrige
Fluoreszenz wenn er nicht an Nucleinsäuren gebunden ist
Lichtquellen-Kompatibilität der Spektraleigenschaften.
(z.
B. EX max. ~488 nm und EM max. ~630 nm mit einer Argon-Laser-Lichtquelle.)
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Es
gibt eine Anzahl von Nuklearfarbstoffen, die für die Verwendung im offenbarten
System mit der geeigneten Lichtquelle geeignet sind. Einige der
im Handel erhältlichen
Farbstoffe, die im offenbarten System verwendet werden können, sind
YOYO-1, YOYO-3, TOTO-1, TOTO-3, BO-PRO-1, YO-PRO-1, TO-PRO-1 und viele
andere. Jenen mit Erfahrung im Fachgebiet ist bekannt, dass die
Farbstoffe mit unterschiedlichen EX max. mit geeigneten Lichtquellen,
wie He-Ne-, Xenon- oder Quecksilber-Lampen angeregt werden können.
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Geeignete
Farbstoffe, die mit einem Argon Laser verwendet werden können, die
ebenfalls im Handel erhältlich
sind, sind Propidiumiodid (PI), Ethidiumbromid (Ebr), Ethidiumhomodimer-1 (EthD-1),
Ethidiumhomodimer-2 (EthD-2) oder Diethylentriamin (DTA). In einer
Anmeldung der vorliegenden Erfindung ist der verwendete Vitalfarbstoff
PI. Um eine ein-Schritt gleichzeitige Analyse von WBC/Diff/NRBC
bei etwa 42°C
innerhalb einer Minute durchzuführen,
wird ein Mehrzweck-Reagenssystem (US Anmeldung Serielle No. 08/297.662)
verwendet, das einen pH-Wert von etwa 6,5, eine Osmolarität von etwa
260 hat und einen Acetatpuffer (etwa 15 mM), Ammoniumchlorid (etwa
5,0 g/l), Kaliumbikarbonat (etwa 2 g/l), Saponin (etwa 100 mg/l)
und Formaldehyd (etwa 0,07%) enthält.
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Ein
bekannter automatischer Hämatologie-Analysator
verwendet, unter anderen, ALL und IAS Lichtstreuungs-Signale, wie
auch verschiedene fluoreszierende Signale, um Zellen und Zell-Unterklassen
aus einer Vollblutprobe zu unterscheiden. Die folgende Beschreibung
wird durch diesen Hämatologie-Analysator
definiert. Solch eine Beschreibung dient nur der Bequemlichkeit
und die vorliegende Erfindung ist auf keinen Fall auf nur ein einziges
Instrument begrenzt.
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Ein
Teil einer Vollblutprobe, etwa 25 Mikroliter, wird mit Hilfe einer
Probenansaugungs-Sonde in einen WBC-Behälter aufgetragen, die etwa
850 Mikroliter eines isotonischen Lysereagens enthält. Zur
Lyse der Erythrozytenfraktion der Vollblutprobe und zur Lyse des
NRBC-Zytoplasmas, um die Nuklei aller vorhandenen NRBC zu exponieren,
wird ein Lysereagens verwendet. Außer dass es die Erythrozytenfraktion
des Bluts lysiert, muß das
Reagens schonend genug sein, um die WBC-Fraktion zu schützen oder nicht zu beschädigen. Solch
ein Lysereagens-System ist im US. Patent 5.516.695 offenbart.
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Dieses
Reagens-System ist dadurch gekennzeichnet, dass es einen ein Reagens/ein
Schritt Prozeß umfasst,
der Mehrzweck-Ziele
erreicht. Dieses Reagens ist schonend genug, um die Morphologie
aller fragilen weißen
Zellen zu konservieren und gleichzeitig um alle roten Zellen wirksam
zu lysieren. Diese beiden Ziele werden auch in hämoglobinopathischen Proben
erreicht, was erforderlich machen könnte, dass die Lysezeit verlängert werden
muß. Unabhängig von
der mit dem dreifach-Trigger-Verfahren
verwendeten Formulierung der Lyse, wird das Reagens zusätzlich eine
niedrige Konzentration eines nuklearen Vitalfarbstoffs enthalten, oder
wird damit kombiniert werden, der jedes NRBC, das im peripheren
Blut vorhanden sein könnte,
wirksam markiert. Vorzugsweise wird, zur Verwendung mit dem obigen
Referenzanalysator, die Chemie der Lyse so konfiguriert sein, dass
der Brechungsindex mit dem einer Mantellösung auf im wesentlichen weniger
als 0,1% zusammen paßt.
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Die
Mischung aus Lysereagens und Probe wird normalerweise in dem oben
erwähnten
WBC-Behälter nur
11 Sekunden lang bleiben. Dort wird sie lysiert und bei 42°C ± 3°C gemischt.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Inhalte des WBC-Behälters direkt
in eine optische Durchflusszelle 100 zur Detektion geleitet,
siehe 1.
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Das
Meßverfahren
beginnt sobald der Zellstrom durch die Durchflusszelle 100 fließt, wobei
er durch die Zugabe von Lysereagens verdünnt worden ist, so dass die
Zellen durch das vom Laser beleuchtete Volumen eine hinter der anderen
passieren, in einem laminar fließenden Probenstrom, der von
Verdünner/Mantellösung umgeben
ist. Das beleuchtete Volumen ist in den zwei Dimensionen begrenzt,
normal zur Flußachse durch
den hydrodynamisch fokussierten Zellstrom und in der Dimension parallel
zur Flußachse
durch den senkrechten Strahlenbund des Laserstrahls, der etwa 17
Mikron beträgt.
Führt man
diesen Test durch, ist die Probenfließgeschwindigkeit etwa 2,5 Mikroliter
pro Sekunde und das entsprechende beleuchtete Abtastvolumen der
WBC und NRBC Zellen nähert
sich einem elliptischen Zylinder an, mit den Maßen von etwa 80 × 5 × 17 Mikrons.
Die 17 Mikron Abmessung wird dem Zylinderachse entlang gemessen.
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Zu
diesem Zeitpunkt und wie in 1 gezeigt,
wird das Vorhandensein einer Zelle von einer Verbundfotodiode 102,
die axialen Lichtverlust (ALL) und intermediäre Winkelstreuung (IAS) detektiert,
einem Photomultiplier 104, der rote Fluoreszenz detektiert
und einer einzigartigen dreifach-Trigger-Schaltung, die in 2 gezeigt wird, im dreidimensionalen
Merkmalraum von ALL, IAS und FL3 (rote Fluoreszenz) detektiert.
Die dreifach-Trigger-Schaltung bewertet Signale für die Digitalisierung
mit Hilfe der UND/ODER Logik. Ein geeignetes Signal muß größer als
der IAS Trigger sein, während
es gleichzeitig größer als
entweder der ALL Trigger oder der FL3 Trigger sein muß. Die Kombination
dieser einzigartigen Trigger-Schaltung
und der Lyseeigenschaften, die ein ausgewogenes Fixierungsmittel
einschließen,
ermöglichen,
dass die NRBC Nuklei schnell gefärbt
und klar und eindeutig gezählt
werden und aus der WBC Differential-Zellzählung ausgeschlossen werden,
ohne die übliche
Störung
vom Hintergrund, sowohl fluoreszierend als auch nicht-fluoreszierend,
wie DNA-Fragmente, RBC-Stroma und Plättchen.
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Einer
oder mehrere Detektoren werden vorzugsweise in den vorderen Lichtweg
platziert, um vorwärts – intermediäre – Winkelstreuung
(IAS) und entweder Kleinwinkelvorwärtsstreuung (SAS) oder axialen
Lichtverlust (ALL, auch bekannt als Vorwärtsextinktion) zu messen. ALL
ist im allgemeinen die Lichtenergieverminderung, verursacht durch
eine Zelle, die vor einen Laserstrahl läuft und von einer Fotodiode
detektiert wird. Im allgemeinen wird der Lichtverlust durch die
Streuung verursacht und als die Lichtenergieverminderung definiert,
die den Detektor im Weg eines Laserstrahls erreicht, verursacht
durch den Durchlauf einer Zelle durch den Strahl (im allgemeinen
wird ALL bei einem Winkel von etwa 0° bis etwa 1° detektiert). Im Gegensatz dazu ist
Kleinwinkelvorwärtsstreuung
(SAS) Lichtenergie, die einen Detektor außerhalb des einfallenden Laserstrahls
(aber innerhalb eines engen Winkels von. etwa 1°C bis 3°) erreicht, verursacht durch
Streuung von einer Zelle die den Strahl durchläuft. Im allgemeinen wird ein
Strahlenstop installiert, um zu verhindern, dass der Laserstrahl
in den Detektor gelangt. Die ALL-Messsysteme fangen innerhalb des
Einfallskegels der Laserbeleuchtung Licht auf, während Kleinwinkelstreuungs-Systeme
Licht ausserhalb dieses Kegels auffangen. In ALL-Messsystemen ist
das Signal von Interesse ein negatives Signal, das vom stationären Lasersignal
subtrahiert wird, während
in der Kleinwinkelvorwärtsstreuungs-Messung
das Signal ein kleines positives Signal ist, das auf ein sehr niedriges
Hintergrundslicht-Niveau aufgelegt ist. Intermediäre Vorwärts-Winkelstreuung
(IAS) ist der Kleinwinkelvorwärtsstreuung ähnlich,
außer
dass das Licht in einem weiteren Winkel vom einfallenden Laserstrahl
gestreut wird. Konkreter bezieht sich IAS auf Licht, das in einem
Ring zwischen etwa 3° und
10° weit
vom Einfall oder der Mittellinie eines Laserstrahls gestreut wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird
ALL in Winkeln kleiner als etwa 0,3° waagerecht und kleiner als
etwa 1,2° senkrecht
von der Laserachse aufgefangen, und IAS wird bei Winkeln zwischen
etwa 3° und
10° von
der Laserachse aufgefangen.
-
Wenn
derart getriggerte Zellen das vorhin erwähnte beleuchtete Volumen passieren,
werden bei den Detektoren 102, 104, 106 und 108 Impulse
erzeugt. Die Amplituden dieser Impulse werden dann gefiltert, amplifiziert,
digitalisiert und in Listenmodus gespeichert, im entsprechenden
fünfdimensionalen
Merkmalraum von ALL, IAS, FL3, PSS (polarisierte Seitenstreuung)
und DSS (depolarisierte Seitenstreuung). Die normale Zählzeit durch
Durchflusszelle 100 ist 10 Sekunden. Bei den oben beschriebenen
Flußrate
und Verdünnungsverhältnis, mit
einer WBC-Zahl von
7000 Zellen pro Mikroliter Blutvolumen eines normalen Patienten,
würde die resultierende
Ereigniszahlrate 5000 sein. In niedrig-Zahl Proben kann diese Zählzeit automatisch
verlängert werden,
um die Statistik der Messung zu verbessern. Am Ende der Meßzeit wird
der Probenstrom zum Abfall geleitet und die Sonde wird gereinigt
und getrocknet und für
die Verarbeitung einer folgenden Probe vorbereitet.
-
Dann
werden für
die Listenmodusdaten des vorhin erwähnten Merkmalraums von ALL,
IAS, FL3, PSS und DSS Algorithmen angewendet und innerhalb weniger
als 30 Sekunden Verarbeitungszeit werden folgende Zelltypen gezählt und/oder
markiert:
-
-
-
Die
ALL- und IAS-Signale werden für
die WBC/Diff Analyse detektiert und aufgefangen und FL3-Signale
von gefärbten
NRBC Nuklei werden für
die NRBC-Analyse aufgefangen, wie weiter unten beschrieben. Die
dreifach-Trigger-Schaltung, die in 2 gezeigt
wird, bewertet diese Signale für
die Digitalisierung mit Hilfe der UND/ODER Logik. Um bewertet zu
werden, muß ein
Signal größer als
der IAS-Trigger sein, während
es gleichzeitig größer als
entweder der ALL-Trigger oder der FL3-Trigger sein muß.
-
Die
verschiedenen Komponenten und die erzeugten oder verwendeten Signale,
die in. 2 angegeben
werden, entsprechen folgenden Bezeichnungen:
-
- 300
- ALL
Spannungskomparator (Voltage Comparator)
- 302
- ALL
Signal
- 304
- ALL
Schwellenspannung (Threshold Voltage – Vth1)
- 306
- ALL
Spannungskomparatorausgabe (Voltage Comparator Output)
- 310
- FL3
Signal
- 312
- FL3
Schwellenspannung (Threshold Voltage – Vth2)
- 314
- FL3
Spannungskomparator (Voltage Comparator)
- 316
- FL3
Spannungskomparatorausgabe (Voltage Comparator Output)
- 318
- IAS
Signal
- 320
- IAS
Schwellenspannung (Threshold Voltage – Vth3)
- 322
- IAS
Spannungskomparator (Voltage Comparator)
- 324
- IAS
Spannungskomparatorausgabe (Voltage Comparator Output)
- 326
- ODER
Gatter
- 328
- ODER
Gatterausgabe
- 330
- UND
Gatter
- 332
- gültige Triggerausgabe
-
Von
ihren entsprechenden Kanälen
sind die Echtzeitsignale bei den Eingaben der Spannungskomparatoren
vorhanden. Die Spannungskomparatoren 300, 314 und 322 funktionieren
indem sie die „+
Eingaben" (302, 310 und 318)
mit den „– Eingaben" (304, 312 und 320)
vergleichen, das zu den resultierenden Ausgaben (306, 316, 324)
führt.
Wenn die „+
Eingabe" von höherer Spannung
ist als die „– Eingabe", wird die Ausgabe hoch
sein. Wenn die „+
Eingabe" von niedrigerer
Spannung ist als die „– Eingabe", dann wird die Ausgabe
niedrig sein.
-
Die
Schwellenspannungen sind unabhängige
Spannungen, die von den Systemparametern bestimmt werden.
-
Die
Ausgaben der Komparatoren 300 und 314 sind Eingaben
für das
ODER Gatter 326, um die resultierende ODER Gatter Ausgabe 328 zu
ergeben. Das ODER Gatter funktioniert durch den Vergleich seiner
Eingaben. Die Ausgabe wird hoch sein, wenn eine der Eingaben oder
beide hoch sind.
-
Die
Ausgabe des ODER Gatters 328 und die Ausgabe der Komparatoren 322 und 324 sind
Eingaben für
das UND Gatter 330. Das UND Gatter funktioniert durch den
Vergleich seiner Eingaben, um seine Ausgebe 332 abzuleiten,
die ebenfalls die validierte Triggerausgabe ist. Die Ausgabe wird
nur dann hoch sein, wenn beide Eingaben hoch sind.
-
Die
gültige
Triggerausgabe 332 wird nur dann hoch sein, wenn das IAS
IAS Signal 318 größer ist
als seine Schwellenspannung 320 und entweder oder beide,
das ALL Signal 302 größer ist
als seine Schwellenspannung 304 oder das FL3 Signal 310 größer ist
als seine Schwellenspannung 312.
-
Mit
Hilfe de obigen Triggerschaltung bilden die NRBC einen einzigartigen
Cluster im vorhin erwähnten dreidimensionalen
Raum, siehe 14 und 15, der im Laufe der Optischen
WBC Differential-Analyse leicht gezählt werden und eindeutig von
der WBC-Zählung
ausgeschlossen werden kann. Somit wird eine Zahl von NRBC pro 100
WBC und eine absolute NRBC-Anzahl pro μl Patientenblut berichtet. Demzufolge
werden NRBC von den Gesamt-WBC-Zahlen
subtrahiert, wodurch eine genaue Gesamt-WBC- und Differential-Analyse
beim Vorhandensein von NRBC in einer Blutprobe erlaubt wird. Das
Hintergrundgeräusch,
sowohl fluoreszierend als auch nicht-fluoreszierend, von DNA-Fragmenten, RBC Stroma,
Plättchen,
Howell-Jolly Körpern, basophiler
Tüpfelung,
RNA von lysierten Retikulozyten und DNA von WBC und Megakaryozytenfragmenten werden
in wesentlichen eliminiert. Die gefärbten NRBC Nuklei werden von
den verschiedenen Hintergrundrausch-Signalen mit Hilfe des offenbarten
dreifach-Trigger-Verfahrens (auf ALL, IAS und FL3) getrennt und
nur die FL3 + Signale von NRBC Nuklei oberhalb des FL3 Triggers
auf dem ALL in Abhängigkeit
von FL3 Punkte-Plot werden als NRBC gezählt.
-
In
den 3 bis 10 entsprechen die Zellpopulations-Flächen, die
von den weiter unten aufgelisteten Zahlen angegebenen werden, folgenden
Zelltypen:
-
- 202
- Lymphozyten
- 204
- Monozyten
- 206
- Granulozyten
- 208
- Ursprung
Rauschen
- 210
- NRBC
- 212
- Stroma
-
BEISPIEL 1
-
Ein
EDTA-antikoaguliertes frisches Normalblut wurde auf einer experimentellen
Einheit des oben beschriebenen automatischen klinischen Hämatologie-Analysators
laufen gelassen.
-
Obwohl
man die vorliegende Erfindung in den vorhin erwähnten Analysator inkorporierte,
wurde sie nicht immer in allen der folgenden Beispiele verwendet.
Fünfundzwanzig
(25) Mikroliter der Blutprobe wurden online mit 675 Mikrolitern
des isotonischen Mehrzweckreagens (pH 6,5, 260 mOsm/l), das im U.S.
Patent 5.516.695 offenbart ist, gemischt.
-
Zum
Zwecke dieser Experimente ist das Mehrzweckreagenssystem aus etwa
95 mM Ammoniumchlorid (5 g/l), etwa 0,075% Volumenanteile Formaldehyd,
von etwa 10 mM bis etwa 20 mM Acetatpuffer, etwa 10 mM Kaliumbikarbonat
und etwa 0,01% Gewicht/Volumen-Anteile (d. h. Gramm pro 100 ml)
Saponin zusammengesetzt. Der pH-Wert des Reagenssystems wird im
Bereich von etwa 6,2 bis etwa 7,0 eingestellt und die Osmolalität des Reagenssystems
ist von etwa 215 bis etwa 270 mOsm/l.
-
Das
Reagens wird in der beheizten Mischkammer des Instruments auf 42°C ± 3°C vorgewärmt, wo
die Probe und das Reagens gemischt werden und 11 Sekunden lang inkubiert
werden. Dann wurde diese Mischung zur Durchflusszelle transportiert
(was 8 und 1/2 Sekunden dauert), zur WBC/Diff/NRBC Analyse. Die optische
Konfiguration des Systems wird in 1 dargestellt.
Die Analyse wurde ohne Implementierung der dreifach-Trigger-Schaltung durchgeführt; wobei
nur ALL und FL3 Dualtrigger verwendet wurden, wie es im Fachgebiet üblich ist.
Siehe alle Figuren, durchgehend von 3A bis 10C.
-
Die
obige Punkte-Plot-Darstellung, 11A,
bildet die Lichtstreuungs-Signale (ALL in Abhängigkeit von IAS) ab, die von
der Probe erhalten wurden, und zeigt 3 getrennte WBC-Populationen. Der
Basophile Cluster erscheint hier nicht, weil normales Blut nicht
viele Basophile enthält.
Der Eosinophile Cluster wird hier nicht gezeigt, weil Eosinophile über einen
DSS in Abhängigkeit
von. PSS Punkte-Plot (nicht gezeigt) getrennt werden, und das mittlere
Zytogramm, 11B, ist
eine Punkte-Plot-Darstellung
aller ALL und FL3 Signale, wie markiert. Anmerkung: Normalblut enthält keine
NRBC. Der unterer-Boden-FL3+ Cluster, 11B und 11C, besteht scheinbar aus
Zelldebris, die RNA oder DNA enthalten, wie vorhin beschrieben.
-
BEISPIEL 2
-
Die 12A und 12B, oberes beziehungsweise unteres Zytogramm,
sind Punkte-Plot-Darstellungen eines abnormen Bluts mit NRBC (47
NRBC/100 WBC), das wie in Beispiel 1 beschrieben analysiert wurde,
mit Hilfe eines Standard-Detektionsverfahrens. Der Cluster dicht
unter der Lymphozytenpopulation im oberen Zytogramm gehört zu NRBC
und der kleine Cluster am Boden, linke Ecke, gehört dem Ursprungs-Rauschen an, das
RBC Stroma (Retikulozyten, Howell Jolly Körper usw.), Plättchen und
WBC Debris enthält.
Die 12B zeigt, dass
der Ursprungs-Rausch-Cluster
dieser Probe mit dem nuklearen Farbstoff hell gefärbt wurde,
dem gefärbten
MRBC Cluster sehr nahe in FL3 Kanal folgend, wodurch es unmöglich wird,
den FL3 Trigger so zu setzen, dass die NRBC genau gezählt werden.
-
BEISPIEL 3
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Die
Zytogramme in 13A und 13B sind Punkte-Plot-Darstellungen eines
abnormen Bluts mit NRBC (51 NRBC/100 WBC), das wie in Beispiel 1
beschrieben analysiert wurde, mit Hilfe eines Standard-Detektionsverfahrens.
Der Cluster dicht unter der Lymphozytenpopulation in der oberen
Darstellung, 13A, gehört zu NRBC.
Es kann ein erhöhtes
FL3 Ursprungs-Rauschen dieser Probe gesehen werden. Der Rausch-Cluster befindet
sich sehr nahe am NRBC Cluster im FL3 Kanal. Somit interferiert
das FL3 Rauschen mit der Position des FL3 Trigger. Wenn der FL3
Trigger hoch genug gesetzt wurde, um das ganze Ursprungs-Rauschen zu eliminieren,
ging ein Teil der NRBC-Population unter den FL3 Trigger ebenfalls
verloren, wie in 13B gezeigt wird.
-
BEISPIEL 4
-
Die
offenbarte dreifach-Trigger-Schaltung (ALL/IAS/FL3) der vorliegenden
Erfindung wurde in das selbe Instrument inkorporiert, das in den
fortlaufenden Beispielen 1 bis 3 verwendet worden war, und während dieses
Verfahrens benutzt wurde.
-
Eine
EDTA anti-koagulierte klinische Probe, die 56 NRBC/100 WBC enthielt,
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt. Die Ergebnisse werden
in den fortlaufenden 14A bis 14C dargestellt. Zu beachten ist
das Verschwinden des FL3 Rausch-Clusters.
Die Rausch-Signale werden durch den hinzugefügten IAS Trigger blockiert.
Das fluoreszierende Ursprungs-Rauschen dieses abnormen Bluts ist
oberhalb des FL3 Triggers nicht mehr sichtbar, obwohl der Trigger
niedrig genug gesetzt wurde um die gesamte NRBC Population wiederherzustellen.
(Zu beachten ist die runde Form des NRBC Cluster).
-
BEISPIEL 5
-
Die 15A und 15B zeigen die Punkte-Plot-Darstellungen
der NRBC-Verteilung einer anderen klinischen Vollblutprobe, die
140 NRBC/100 WBC enthielt, auch nach der dreifach-Trigger (ALL,
FL3 und IAS) Implementierung. Das Ursprungs-Rauschen ist nicht sichtbar
und die gesamte NRBC Population wird oberhalb des FL3 Triggers wiederhergestellt.
Zu beachten ist die hohe Dichte des NRBC-Clusters, wegen der sehr
hohen Konzentration an NRBC in dieser Probe.
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BEISPIEL 6
-
Es
wurden Linearitäts-Proben
hergestellt durch Zugabe verschiedener Konzentrationen an nicht
fixierten Hühner-Erythrozyten zu einem
EDTA anti-koagulierten normalen humanen Blut. Die Proben wurden
wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt, wobei das dreifach-Trigger
Detektionsverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wurde.
Im Verfahren der vorliegenden Erfindung lysiert das Zytoplasma der
Hühner-Erythrozyten, wobei
nur freie Nuklei übrigbleiben
(CEN). Mit dem nuklearen Vitalfarbstoff (PI) färbten die CEN im Verdünner sehr
schnell an und wurden fluoreszierend (FL3). Die FL3+ CEN werden
als NRBC gezählt
und als Anzahl von NRBC/100 WBC angegeben und als absolute Zählungen
pro μl Vollblutprobe
im Verfahren der vorliegenden Erfindung. Die Ergebnisse werden in
den 16A und 16B dargestellt. Die Linearitätsplots
von NRBC/100 WBC und NRBC in absoluten Zahlen in der Figur zeigen,
dass das Verfahren der vorliegende Erfindung eine lineare NRBC Zählung erzeugt.
-
BEISPIEL 7
-
Die 17 zeigt den Korrelationsplot
von NRBC Zählungen
(Ordinate) von 85 klinischen Proben, der mit Hilfe des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung erhalten wurde. Die Ergebnisse wurden
mit denen von manuellen mikroskopischen Referenz-Zählungen
(Abszisse) korreliert. Für
manuelle NRBC Zählungen
wurde ein 200 Zellen WBC Differential mit jedem der Patienten-Blutausstriche,
die mit Wright-Giemsa gefärbt
wurden, durchgeführt
und NRBC Zählungen,
die in der gleichen Region vorhanden waren, wurden durch 2 geteilt,
um NRBC/100 WBC zu berichten. Der Korrelationskoeffizient (R) ist
0,973 (R2 = 0,946), die Neigung ist 0,86 und der Y-Abschnitt ist
1,32.