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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines Milchproteinhydrolysats.
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Es
gehört
zum Stand der Technik, dass die Hydrolyse von Milchproteinen die
Tendenz der Milchproteine, allergische Reaktionen hervorzurufen,
erniedrigt, wenn Säuglinge
(Kleinkinder) ("Infants") mit den Milchproteinen
gefüttert
werden. Die Möglichkeit, allergische
Reaktionen bei Säuglingen
hervorzurufen steht im Zusammenhang mit der Größe der Peptide und der Zusammensetzung
und Sequenz der Aminosäuren
in den Peptiden. Aufgrund der guten, nahrhaften Eigenschaften, der Ähnlichkeit
mit humanen Milchproteinen und der Verfügbarkeit, werden Proteine aus
Kuhmilch oft als das Rohmaterial für einen Muttermilchersatz bevorzugt.
Das traditionelle Verfahren, zum Bereitstellen einer sehr niedrigen
Allergenität,
ist eine ausgedehnte Hydrolyse der Proteine. Der Hydrolysegrad wird
derart ausgewählt,
dass lediglich ein niedriger Proteingehalt, welcher durch die ELISA-Technik
detektierbar ist, in dem Endprodukt verbleibt. Es gibt einige Nachteile
der ausgedehnten Hydrolyse, welche hauptsächlich im Zusammenhang mit
den sensorischen Eigenschaften des Produkts und einem sehr großen Gehalt
an freien Aminosäuren
stehen, welcher eine hohe Osmolalität des Proteinhydrolysats verursacht.
Ebenso erfordert die ausgedehnte Hydrolyse eine sehr lange Hydrolysezeit und/oder
eine sehr hohe Enzymdosis, welches zu relativ hohen Herstellungskosten
führt.
Jedoch ist die Reduzierung des Proteingehalts, welcher durch die ELISA-Technik
detektierbar ist, in Kombination mit einem relativ niedrigem Hydrolysegrad
und guten organoleptischen Eigenschaften noch immer für Verbesserungen
offen.
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Daher
ist es der Zweck der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines
Milchproteinhydrolysats bereitzustellen, das einen extrem niedrigen
Gehalt an Protein besitzt, der mit ELISA-Technik detektierbar ist,
kombiniert mit einem relativ niedrigen Hydrolysegrad, einem niedrigen
Aminosäuregehalt
und sehr guten organoleptischen Eigenschaften.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
zur Herstellung eines Milchproteinhydrolysats ist durch die Tatsache
charakterisiert, dass in einem ersten Schritt ein Milchprotein mit
einer Kombination einer beliebigen neutralen und einer beliebigen
alkalischen Protease aus Bacillus zusammen mit einem Aspergillus oryzae-Proteasekomplex,
umfassend sowohl Endoproteasen als auch Exopeptidasen, bis zu einem
Hydrolysegrad zwischen 35% und 55% hydrolysiert wird, und dass in
einem zweiten Schritt die Mischung aus dem ersten Schritt ultrafiltriert
wird, wobei das Permeat das Milchproteinhydrolysat umfasst.
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Es
soll verstanden werden, dass der Begriff "eine beliebige neutrale und eine beliebige
alkalische Protease aus Bacillus" eine
beliebige neutrale und eine beliebige alkalische Protease, welche
von einem Bacillus hergestellt wird, und ebenso Proteasen, welche
zu dieser Gruppe von Enzymen identisch sind, welche durch Klonierung
in anderen Wirten hergestellt worden sind, abdeckt. Diese Interpretation soll
ebenso im Zusammenhang mit dem ähnlichen Begriff "ein Aspergillus oryzae-Proteasekomplex" verwendet werden.
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In
dieser Beschreibung soll der Begriff "Milchprotein" als eine beliebige Art von Milchrohmaterial
verstanden werden, welches Milchproteine enthält, zum Beispiel Magermilch,
Kasein, Kaseinat oder Molkeproteinkonzentrat. Eine neutrale Protease
ist eine Protease mit einem pH-Optimum zwischen 7 und 8 und eine
alkalische Protease ist eine Protease mit einem pH-Optimum oberhalb
von 7. Der Hydrloysegrad ("degree
of hydrolysis" (DH))
wird in
US 4,100,024 ,
Spalte 2, Zeilen 29–37
definiert. Weiterhin soll verstanden werden, dass das Milchprotein,
welches als Rohmaterial in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet wird, als
eine Lösung
oder eine Suspension vorliegt ist, mit einer Proteinkonzentration,
welche nicht höher
als 25%, bevorzugt 4–15%
ist.
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Es
sollte ebenso verstanden werden, dass die Bedingungen für ein Hydrolysieren,
welche die Temperatur, den pH, die Reaktionszeit und die Enzymdosis
betreffen, als realistische Prozessbedingungen ausgewählt werden
sollten, zum Beispiel Temperatur 30–65°C, pH 5–9 und Reaktionszeit weniger
als 20 Stunden. Es sollte ebenso zur Kenntnis genommen werden, dass
ein Prozessschritt zur Inaktivierung des Enzyms vor der Ultrafiltration
ebenso als ein Schritt betrachtet wird, der normalerweise Enzymprozesse
beendet. Die Bedingungen zur Inaktivierung der Enzyme müssen in
jedem Fall übereinstimmend
mit der Hitzetoleranz der verwendeten Enzyme ausgewählt werden.
Es ist gefunden worden, dass die organoleptischen Eigenschaften
des Milchproteinhydrolysats verbessert werden, wenn eine Blitzhitzebehandlung
zur Inaktivierung der Enzyme verwendet wird.
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Ebenso
ist es nicht erforderlich zu erwähnen, dass
die Ultrafiltrationsausrüstung
nicht von irgendeinem besonderen Typ sein muss, und dass der Membranmolekülauschlusswert
("membrane molecular cut
off value") nicht
kritisch ist, es können
zum Beispiel Membranen mit Ausschlusswerten von 5.000 bis 100.000
Dalton angewendet werden. Ein Membranausschlusswert zwischen 20.000
und 100.000 Dalton ist jedoch bevorzugt. Es ist gefunden worden, dass
sowohl ein hoher Flux während
des Prozesses als auch ein befriedigendes Milchproteinhydrolysat mit
allen Membranen mit Ausschlusswerten in diesem weiten Intervall
erhalten wird.
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Überraschenderweise
ist gefunden worden, dass das Milchproteinhydrolysat, welches mittels
des Verfahrens gemäß der Erfindung
hergestellt wird, einen extrem niedrigen Proteingehalt besitzt,
welcher mit ELISA-Technik unter Verwenden von Antikörpern gegen
das Kuhmilchprotein detektierbar ist, und ebenso einen relativ niedrigen
Hydrolysegrad, einen relativ niedrigen Gehalt an freien Aminosäuren und gute
sensorische Eigenschaften aufweist. Weiterhin ist überraschen derweise
gefunden worden, dass das Milchproteinhydrolysat nach der Hydrolyse
als das Permeat isoliert werden kann, unter Verwenden einer Ultrafiltrationsausrüstung, welche
mit einer Membran mit einem großen
Ausschlusswert montiert ist, wodurch das Milchproteinhydrolysat
lediglich einen niedrigen Gehalt an detektierbaren Protein aufweist.
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Aus
der Literatur, zum Beispiel Charol Wham, Australian Journal of Nutrition
and Dietetics, (1992) 49: 2, Seiten 45–49, ist bekannt, dass der
Muttermilchersatz Nutramigen®, der auf ausgedehnt hydrolysiertem
Kasein basiert, während
klinischer Tests sehr gut geprüft
wird und seit über
40 Jahren auf dem Markt ist. Das Produkt ist dafür bekannt, lediglich selten
Behandlungsausfälle
aufzuweisen, wenn Säuglinge
mit einer Kuhmilchproteinintoleranz behandelt werden. Aus diesen
Informationen scheint es angemessen zu sein, den Gehalt an detektierbarem
Protein in Nutramigen® als einen Standard auszuwählen, der
es erfüllt,
ein gutes Proteinhydrolysat zur Anwendung in Muttermilchersatzen
zu versichern. Aus Messungen der Molekulargewichtsverteilung wird
geschätzt,
dass der Hydrolysegrad des Proteinbestandteils in Nutramigen® mehr
als 60% beträgt.
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Lee,
Y.-H., Journal of Pediatrics, 1992, Seiten 47–50, behauptet, dass ein Bedarf
für weitere Entwicklungen
des ausgedehnt hydrolysierten Proteinbestandteils besteht, aufgrund
gelegentlicher Berichte von schlimm allergischen Patienten, die
auf diese reagieren. Ebenso wird angezeigt, dass ein niedriger Gehalt
an freien Aminosäuren
wünschenswert
ist. Dieses Bedürfnis
wird durch das Milchproteinhydrolysat gemäß der Erfindung erfüllt.
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EP 321,603 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung eines Milchproteinhydrolysats, welches durch
eine Zwei-Schritt-Enzymhydrolyse in Kombination mit Hitzebehandlungen
hergestellt wird. Dieser Stand der Technik beschreibt die Verwendung
von proteolytischen Enzymen, die von den in der Erfindung verwendeten
proteolytischen Enzymen verschieden sind. Der hohe Hydrolysegrad,
welcher gemäß der Erfindung
erhalten werden kann, kann nicht durch das in diesem Stand der Technik
beschriebene Verfahren erhalten werden.
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US 4,600,588 beschreibt
ein Milchproteinhydrolysat, welches mittels einer anderen Kombination von
proteolytischen Enzymen hergestellt wird, als die Kombination von
proteolytischen Enzymen, die während
des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendet werden. Ebenso wird das Milchproteinhydrolysat des Standes
der Technik als ein Emulgator verwendet, während das Milchproteinhydrolysat
gemäß der Erfindung
für Muttermilchersatze
und diätische
Nahrungsmittel verwendet wird.
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US 3,761,353 beschreibt
ein Proteinhydrolysat, in dessen Zusammenhang ein Milchprotein als Rohmaterial
verwendet werden kann. Dieser Stand der Technik verwendet nicht
die gleiche Kombination von proteolytischen Enzymen wie das Verfahren
gemäß der Erfindung.
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PCT/DK92/00326
beschreibt ein Kaseinhydrolysat und ein Herstellungsverfahren für dieses
Hydrolysat. Dieser Stand der Technik beschreibt jedoch ein Hydrolysat,
das eine Molekulargewichtsverteilung besitzt, die sehr unterschiedlich
zu der Molekulargewichtsverteilung des Milchproteinhydrolysats gemäß der Erfindung
ist, wobei dieses bis zu einem maximalen Hydrolysegrad von 35% hydrolysiert
ist und einen niedrigen Gehalt an freien Aminosäuren (≤ 10%) aufweist. Ebenso wird das
Enzym aus Aspergillus als eine Exopeptidase beschrieben, während gemäß der Erfindung
Verwendung von einem Aspergillus oryzae-Proteasekomplex gemacht
wird, welcher ebenfalls Endoproteaseaktivität umfasst. Produkte, die gemäß dieses
Standes der Technik gemacht werden, weisen ebenso einen detektierbaren
Proteingehalt auf, welcher sehr hoch ist und außerhalb des Schutzbereiches
dieser Erfindung liegt.
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In
der Patentanmeldung PCT/DK94/00165 (anhängig) wird vorgeschlagen, dass
ein Aspergillus oryzae-Proteasekomplex (Flavourzym®) zur
Herstellung eines Bestandteils für
Muttermilchersatze verwendet werden kann durch eine Hydrolyse zu
einem sehr hohem Hydrolysegrad. Der Hydrolysegrad, der erhalten
wird, sollte höher
als 35%, bevorzugt höher als
60%, bevorzugter als 70%, ganz besonders höher als 80% sein. Jedoch wird
nicht angegeben, dass die Kombination von Flavourzym® mit
anderen Proteasen derart ausgewählt
werden kann, dass ein sehr überragendes
Produkt bei einem relativ niedrigen Hydrolysegrad erhalten werden
kann, und ebenso werden keine Details der Bearbeitungsbedingungen zur
Herstellung eines Proteinhydrolysats dieser Art gegeben, welches
gemäß der Erfindung
als sehr wichtig gezeigt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Rohmaterial aus Kasein oder Molkeprotein aus Kuhmilch ausgewählt. Auf
diese Weise wird ein Rohmaterial verwendet, welches ein Erzeugnis
auf dem Markt ist und zu relativ niedrigen Preisen in guter Qualität erhalten werden
kann. Milchkasein wird als Säure-koaguliertes
Protein oder Labferment-koaguliertes Kasein hergestellt. Das Säure-koagulierte
Kasein wird ebenso als Kaseinat verkauft, welches ein durch eine
Base (zum Beispiel NaOH, Ca(OH)2 oder KOH)
neutralisiertes Kasein ist. Molkeprotein wird als konzentriertes
Protein verkauft, welches durch Ultrafiltration von Molke aus der
Käseherstellung
oder aus der Herstellung von Labferment-koaguliertes oder Säure-koaguliertes
Kasein erhalten wird. Molkeproteinkonzentrate können mit verschiedenen Proteingehalten
erhalten werden. Ebenso sind sowohl Gesamtmilchproteinprodukte,
die sowohl Kasein als auch Molkeprotein enthalten, bekannt, als
auch Proteinprodukte, die lediglich Fraktionen von Molkeprotein
oder Kasein enthalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist das Milchprotein Kaseinat aus Kuhmilch. Dies ist ein meist billiges Rohmaterial,
welches einen sehr hohen Proteingehalt besitzt, berechnet in Bezug
auf die Trockenmaterie, welche es einfacher macht, das Milchproteinhydrolysat
zu bearbeiten und rückzugewinnen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die neutrale Protease aus Bacillus subtilis ausgewählt. Auf
diese Weise wird eine gut bekannte und effiziente Protease verwendet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist die neutrale Protease die Neutrase® von
Novo Nordisk A/S, Dänemark.
Auf diese Weise kann eine relativ günstige neutrale Protease verwendet
werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist die alkalische Protease aus der Gattung Bacillus die alkalische
Protease aus Bacillus licheniformis, bevorzugt die Alcalase® oder
die Esperase® von
Novo Nordisk A/S, Dänemark.
Dies sind gut bekannte, effiziente und relativ günstige alkalische Proteasen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist der Aspergillus oryzae-Proteasekomplex das Flavourzym® von
Novo Nordisk A/S, Dänemark.
Dieser Aspergillus oryzae-Proteasekomplex ist relativ günstig und
sehr effizient.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
liegt der Hydrolysegrad zwischen 35 und 50%, bevorzugt zwischen
40% und 50%. Mit diesen Bereichen für den Hydrolysegrad wurde gefunden,
dass optimale Eigenschaften des Proteinhydrolysats erhalten werden
im Hinblick auf einen niedrigen Gehalt an detektierbarem Protein,
guten sensorischen Eigenschaften, relativ niedrigem Gehalt an freien
Aminosäuren
und niedriger Osmolalität.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Ultrafiltration mit einem Ausschlusswert zwischen 5.000
und 100.000 Dalton, bevorzugt zwischen 90.000 und 100.000 Dalton
durchgeführt.
In Zusammenhang mit dem Flux ist es ein Vorteil, eine Ultrafiltrationseinheit mit
einem Ausschlusswert, der so groß wie möglich ist, zu verwenden. Überraschenderweise
ist gefun den worden, dass mit einem Ausschlusswert von 100.000 Dalton
neben einem hohen Flux ebenso ein höchstbefriedigendes Produkt
erhalten werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Permeat einer Blitzhitzebehandlung unterzogen, bevorzugt durch
ein Erhitzen auf eine Temperatur von 125 bis 140°C für weniger als 10 Sekunden und
einem blitzartigen Überführen ins
Vakuum, bevorzugt zwischen 60 und 80°C. Auf diese Weise wird die
Enzymaktivität,
die zufällig
die Membran penetriert inaktiviert und ebenso werden die sensorischen
Eigenschaften des Milchproteinhydrolysats durch ein Entfernen von flüchtigen
Verbindungen während
des blitzartigen Überführens verbessert.
Es soll verstanden werden, dass die Blitzhitzebehandlung vor der
Ultrafiltration durchgeführt
werden kann, wenn dies gewollt ist. Der Vorteil könnte eine
genauere Regulierung ("control") des Hydrolysegrades
und eine bessere Regulierung des mikrobiellen Wachstums in dem Hydrolysat
sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Permeat aus dem zweiten Schritt mit aktiviertem Kohlenstoff behandelt,
bevorzugt in Mengen von weniger als 5% aktiviertem Kohlenstoff in
Bezug auf die Menge der Trockenmaterie, und gefiltert, um den Kohlenstoff
zu entfernen. Auf diese Weise werden die sensorischen Eigenschaften
verbessert und ebenso wird der Gehalt an detektierbaren Protein
leicht aber signifikant herabgesetzt. Es soll verstanden werden,
dass die Kohlenstoffbehandlung vor der Ultrafiltration oder nach
der Nanofiltration/Konzentration durchgeführt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Permeat aus dem zweiten Schritt oder das Filtrat aus der
vorangehend angezeigten Ausführungsform
durch Nanofiltration/reverse Osmose und/oder durch Evaporation,
gefolgt durch ein Trocknen, konzentriert. Auf diese Weise wird das
Milchproteinhydrolysat in ein stabiles Produkt mit einer langen
Lebensdauer umgewandelt, durch ein Nutzen von Prozessschritten mit
niedrigen Kosten. Ebenso kann die Anwendung von Filtrationstechniken
ausgewählt
werden, um eine Entsalzung während
der Konzentration zu erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Milchproteinhydrolysat, welches durch das Verfahren
gemäß der Erfindung
hergestellt wird, einen Proteingehalt, welcher durch ELISA-Technik
in Bezug auf den Gesamt-N-Gehalt detektierbar ist, welcher niedriger
ist als der Milchproteingehalt, der in Nutramigen® in
Bezug auf den Gesamt-N-Gehalt detektierbar ist. Auf diese Weise
kann das Produkt als optimale Fähigkeiten
aufweisend beschrieben werden im Hinblick auf reduzierte Möglichkeiten
des Verursachens allergischer Reaktionen, wenn es als Nahrungsmittel
für Säuglinge
verwendet wird.
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Das
Milchproteinhydrolysat, hergestellt durch das Verfahren gemäß der Erfindung
kann als ein Bestandteil in Muttermilchersatzen verwendet werden.
Es sollte vermerkt werden, dass das Milchproteinhydrolysat als der
Proteinbestandteil in den Muttermilchersatzen verwendet wird, wo
es der einzige Proteinbestandteil sein kann oder gemischt mit anderen
Proteinenbestandteilen, zum Beispiel Aminosäuren, wenn benötigt, sein
kann. Das Milchproteinhydrolysat gemäß der Erfindung kann in Muttermilchersatzen
verwendet werden, sowohl als flüssige Formulierungen
als auch als Trockenprodukte.
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Das
Milchproteinhydrolysat, welches durch das Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt wird, kann als ein Proteinbestandteil in diätischen
Nahrungsmitteln verwendet werden. Es soll verstanden werden, dass
diätische
Nahrungsmittel eine beliebige Formulierung von Nahrungsmitteln sein
können, die
für eine
diätische
Verwendung gemacht wurden, zum Beispiel für Menschen im Krankenhaus,
Patienten, die einen spezifischen Bedarf besitzen, oder für Athleten.
Das Milchproteinhydrolysat kann als der einzige Proteinbestandteil
verwendet werden oder gemischt mit anderen Protein-enthaltenden
Bestandteilen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird in den folgenden Beispielen illustriert.
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BEISPIEL 1
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25
kg Na-Kaseinat (Miprodan 30, von MD Foods, Dänemark) wurde als Rohmaterial
verwendet. Das Kaseinat wurde in 253 L 70°C warmem Wasser aufgelöst und auf
eine Hydrolysetemperatur von 50°C
abgekühlt.
Die Proteinkonzentration betrug 7,9% (N × 6,38). Die Osmolalität betrug
55 mOsm/kg vor der Zugabe der Enzyme. Nach der Hydrolyse sollte
die Osmolalität
443 mOsm/kg betragen, entsprechend einem Hydrolysegrad von 45%.
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Enzymzugaben:
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- 1. 46 g Alcalase® 2,4
L (Novo Nordisk A/S, Dänemark)
- 2. 114 g Flavourzym® mit einer Aktivität von 3,38 AU/g
(Novo Nordisk A/S, Dänemark)
- 3. 454 g Neutrase® 0,5 L (Novo Nordisk A/S,
Dänemark)
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Die
Dauer der Hydrolyse betrug 9 Stunden.
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Die
Mischung wurde in zwei gleiche Teile aufgeteilt, wobei ein Teil
in einer UHT-Versuchsanlage ("UHT
pilot plant", (Pasilac,
Dänemark))
bei 125°C hitzebehandelt
wird durch indirektes Erhitzen mit Dampf in einem Plattenhitzeaustauscher
("plate heat exchanger"), und wobei der
andere Teil der Mischung in einem Versuchsapparatur zur Blitzhitzebehandlung
("pilot flash heat
treatment equipment",
(APV Anhydro, Dänemark))
hitzebehandelt wurde, 125°C, Haltezeit
3 Sekunden, und schließlich
in einer Entspannungskammer ("flesh
chamber") auf 70°C abgekühlt wurde.
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Beide
Teile wurden weiterhin auf die gleiche Weise bearbeitet:
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Eine
Ultrafiltration bei 50°C
in einem PCI-Modul, 2,65 m2 mit FP100-Membranen (Ausschlusswert
100.000 Dalton, PCI Membrane Systems, England) durch Konzentration
auf das niedrigst mögliche
Volumen und durch Zugabe von Wasser, entsprechend zu 50% des Startvolumens
der Zufuhr („feed"). Die Filtration
wurde durch ein Konzentrieren bis der Zufuhrbehälter leer war, beendet.
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Das
Permeat aus der Ultrafiltration wurde durch Nanofiltration (PCI,
AFC90-Membranen,
2,65 m2 bei 50°C) konzentriert. Die Konzentrierung
wurde fortgeführt,
bis das Trockenmaterial, gemessen als °Brix, 25°Brix betrug.
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Das
Konzentrat von der Nanofiltration wurde sprühgetrocknet.
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Die
Evaluierung des Milchproteinhydrolysats zeigte:
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Sensorische
Eigenschaften, bewertet als 2% Protein in Wasser durch 6 Bewergungen
(„judges"):
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Blitzbehandeltes
Produkt: – sehr
akzeptabler Geschmack, ohne Bitternis. Keine Farbe und fast kein
Geruch.
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UHT-behandeltes
Proudukt: – erheblich mehr
Geschmack als das blitzbehandelte Produkt.
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Es
konnte kein Unterschied zwischen Geruch und Farbe zwischen dem blitzbehandelten
Produkt und dem UHT-behandelten Produkt nachgewiesen werden.
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Der
Proteingehalt, welcher durch ELISA-Technik gemessen wurde, in %
des Gehalts, der in Nutramigen® (verbessert für den Unterschied
an Stickstoffgehalt) gefunden wurde, betrug 80% der in Nutramigen® gefundenen
Menge, sowohl für
das UHT-behandelte Produkt als auch das blitzbehandelte Produkt.
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BEISPIEL 2
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Exakt
das gleiche Experiment wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, dass
das Konzentrat aus der Nanofiltration mit 3% aktiviertem Kohlenstoff
behandelt wurde, berechnet in Bezug auf das Trockenmaterial (Picatif
FGV120EW, Pica, Frankreich) für
30 Minuten bei 50°C.
Der aktivierte Kohlenstoff wurde durch Filtration entfernt und das
Filtrat wurde gefriergetrocknet.
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Die
sensorische Bewertung zeigte, dass der Geschmack für die UHT-behandelte
Probe leicht verbessert war, für
die blitzbehandelte Probe konnte jedoch kein Unterschied nachgewiesen
werden.
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Der
Proteingehalt, gemessen durch ELISA-Technik, in % des Gehalts, der
in Nutramigen® (verbessert
für den
Unterschied an Stickstoffgehalt) gefunden wurde, betrug 65% der
Menge, die in Nutramigen® gefunden wurde, sowohl
für die
UHT-behandelte als auch die blitzbehandelte Probe. Die Kohlenstoffbehandlung
verursachte eine Reduktion in ELISA-detektierbaren Proteingehalt.
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BEISPIEL 3
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Ein
Experiment mit einer Hydrolyse von 500 ml Proteinmischung, wie in
Beispiel 1 beschrieben, mit verschiedenen Hydrolysegraden in einem
Bereich von 13% bis 48% zeigte, dass die Menge an nachweisbaren
Protein die gleich war für
den Hydrolysegrad von 42%, 45,5% und 48%, was bedeutete, dass keine
Verbesserung für
eine Erhöhung
des Hydrolysegrades oberhalb von 42% mit den verwendeten Bedingungen
erwartet werden sollte.
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Bei
einem Hydrolysegrad von 13% war 20 mal mehr Protein nachweisbar,
verglichen mit einem Hydrolysegrad von 42%, was auf 9 mal bei 22%,
4 mal bei 30% und 2,4 mal bei 34% abfiel.
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BEISPIEL 4
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Ein
Experiment mit einer Hydrolyse von 500 ml Proteinmischung, wie in
Beispiel 1 beschrieben, zu einem Hydrolysegrad von 45% wurde auf
den Effekt der Ultrafiltration hin getestet. Nach einer Hitzebehandlung
bei 85°C
für 3 Minuten,
um die Enzyme zu inaktivieren, wurden die Mischungen in zwei Proben
aufgeteilt. Eine Probe wurde gefriergetrocknet und die andere wurde
in einer Amicon 8400-Ultrafiltrationszelle
(Membranausschluss 100.000 Dalton) ultrafiltriert und das Permeat
wurde gefriergetrocknet.
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Ein
statistischer Test auf der Messung des Proteins in den Proben zeigte
mit mehr als 99,99%-iger Signifikanz, dass die Ultrafiltration eine positive
Auswirkung auf ein Erniedrigen des Proteingehalts, gemessen durch
ELISA-Technik, besaß.
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BEISPIEL 5
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Ein
Experiment mit einem Hydrolysieren von 2 × 500 ml Proteinmischung, wie
in Beispiel 1 beschrieben, zu einem Hydrolysegrad von 47% wurde durchgeführt, wobei
eine Hydrolyse unter Verwenden der Enzyme Alcalase®, Neutrase® und
Flavourzym® (mit
dergleichen Dosis wie in Beispiel 1) verglichen wurde mit einer
weiteren Hydrolyse, bei der die Hälfte der Menge an Alcalase® durch
Esperase® 7,5
FG substituiert wurde. Die Dosis von Esperase® betrug 0,09%,
berechnet als % an Protein.
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Nach
der Hydrolyse wurden die Mischungen für 3 Minuten bei 85°C inaktiviert.
Eine Messung des Proteingehalts durch ELISA-Technik zeigte keine
Unterschiede zwischen den beiden Hydrolysaten.