DE2904239C2 - - Google Patents
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J3/00—Working-up of proteins for foodstuffs
- A23J3/30—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
- A23J3/32—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents
- A23J3/34—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents using enzymes
- A23J3/341—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents using enzymes of animal proteins
- A23J3/345—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis using chemical agents using enzymes of animal proteins of blood proteins
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- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J3/00—Working-up of proteins for foodstuffs
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- A23J3/12—Animal proteins from blood
Description
Die Erfindung betrifft das im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebene Verfahren.
In der Fleischindustrie fällt Blut in großem Umfange
als Nebenprodukt an. Es wurde bisher hauptsächlich als
Basis für die Herstellung von Futtermitteln, jedoch nur
in geringem Umfang für den menschlichen Verzehr verwertet.
Wegen des Mangels an billigem Protein in der Welt besteht
ein Bedürfnis, das gesamte im Blut enthaltene Protein in
größerem Ausmaß für den menschlichen Verbrauch einzusetzen.
Es wurden deshalb Verfahren zur Aufbereitung von
Blut empfohlen mit dem Ziel, die den Blutproteinen anhaftenden
Nachteile, von denen der wesentlichste in der dunklen
Farbe des Hämoglobins begründet ist, zu eliminieren.
Dies sollte dadurch erreicht werden, daß stabilisiertes
Blut durch Zentrifugieren in zwei Fraktionen getrennt
wird, nämlich in eine Plasmafraktion, die etwa 60 Volumen-%
ausmacht, und in eine die roten Blutkörperchen
enthaltende Fraktion, deren Volumen-Anteil etwa
40% beträgt. Mit dem Zusatz der Plasmafraktion zu
Fleischprodukten ist eine unerwünschte Färbung nicht
verbunden. Sie weist auch noch andere, günstige Eigenschaften
auf, wie die Fähigkeit zur Gelbildung, Emulgierung
und Bindung von Wasser, wobei allerdings häufig
etwas zu feste Produkte erhalten werden.
Das Blutplasma enthält nur etwa 25% des Protein-Gesamtgehaltes
des Blutes, während sich die restlichen 75%
des Proteins in den roten Blutkörperchen befinden, deren
Farbe in dem Endprodukt in unerwünschtem Ausmaß
auftritt, selbst wenn sie nur in relativ geringen Mengen
zugesetzt werden. Aus diesem Grunde wurden Verfahren
empfohlen, um den Häm-Teil des Hämoglobin-Proteins
in den roten Blutkörperchen zu entfernen.
In der GB-PS 14 62 329 wird beschrieben, daß hydrolysierte
tierische Proteine generell als Basis für eine
Zusammensetzung verwendet werden können, die zur Einarbeitung
in Fleisch geeignet ist. Einzelheiten über die
Eigenschaften einer solchen Zusammensetzung sind jedoch
nicht angegeben.
Aus der DE-OS 26 37 362 und der US-PS 10 63 302 ist als
Zusatz für Nahrungsmittel ein tierisches Proteinkonzentrat
bekannt, das aus aufgebrochenen roten Blutkörperchen
und (teilweise) Hydrolyse der Blutproteine gewonnen
wird. Ein Hinweis auf die Herstellung eines weitgehend
entfärbten proteinhaltigen Produkts ist in diesem Stand
der Technik nicht enthalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches
Verfahren vorzuschlagen, das es gestattet,
die die roten Blutkörperchen tierischen Bluts
enthaltende Fraktion für die Herstellung eines Produkts
nutzbar zu machen, das zur Erhöhung des Proteingehalts
von Nahrungsmitteln diesen zugesetzt werden
kann, ohne daß hiermit eine unerwünschte Ein- bzw. Verfärbung
der Nahrungsmittel verbunden wäre.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in der Anwendung
der im Kennungszeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen
Maßnahmen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es für die
Gewinnung eines weitgehend farbfreien proteinhaltigen
Produkts aus Blut auf die speziellen Bedingungen ankommt,
unter denen die Hydrolyse der Blutproteine durchgeführt
wird.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren
können sämtliche Arten tierischen Bluts verwendet werden,
z. B. Schweine-, Schaf- oder Rinderblut. Dabei kann das
eingesetzte Blut bekannten Behandlungsmethoden unterworfen
worden sein. Eine solche Vorbehandlung kann in einer
Defibrinierung, dem Zusatz von Antikoagulationsmitteln
oder in einer Koagulierung oder Homogenisierung bestehen.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Produkt
eignet sich als Zusatz zu Nahrungsmitteln, insbesondere
als Bestandteil für die Herstellung einer härtenden
oder konservierenden Salz- oder Pökellösung zum Einspritzen,
Einkneten, Einmassieren oder zum Einsatz bei
anderen Methoden für die Einarbeitung in Fleischprodukte.
Dabei wirkt sich als Vorteil aus, daß das Produkt über
einen weiten pH-Bereich eine hohe Löslichkeit in
Lösungen mit hohem Salzgehalt besitzt. Die allgemeine
Verfahrensweise zur Herstellung derartiger
Salzlösungen ist in der GB-PS 14 62 329 beschrieben.
Der das erfindungsgemäße Verfahren u. a. kennzeichnende
Hydrolysegrad (abgekürzt DH) wird durch folgende
Gleichung definiert:
In diesem Zusammenhang wird auf J. Adler-Nissen,
J. Agrie. Food Chem., Band 24, Nr. 6 (1976), Seiten
1090-1093 verwiesen, wo diese Definition des Hydrolysegrads
näher erläutert ist.
Die Anzahl der gespaltenen Peptidbindungen kann mittels
der Ninhydrinmethode gemessen werden, die von S. Moore
und W. H. Stein in "Photometric Ninhydrin Method for use
in the Chromatography of Amino Acids", J. Biol. Chem.,
176 (1948), 367-388 beschrieben ist.
Der DH kann aber auch während des Ablaufs der Hydrolyse
mittels der pH-STAT-Methode bestimmt werden, die von
C. F. Jacobsen, J. L´onis, K. Linderstrøm-Lang und M.
Ottesen bei D. Glick, "Methods of Biochemical Analysis",
Band IV, Seiten 171 bis 210, Interscience Publishers
Inc., New York (1957) beschrieben ist.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kommt dem DH eine besondere Bedeutung zu. Liegt er unter
10%, so wird die im Zuge des Verfahrens nach Beendigung
der Hydrolyse und Inaktivierung des Enzyms anfallende
überstehende Flüssigkeit nicht hinreichend erntfärbt.
Für die Entfärbung ist aber auch die Einhaltung eines
pH-Wertes im Bereich von 4,0 bis 5,0 in der überstehenden
Flüssigkeit wesentlich. Ein pH-Wert in diesem Bereich
erleichtert auch die Abtrennung der Aufschlämmung
von dem Hydrolysat.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, die überstehende Flüssigkeit
mit Blutplasma zu kombinieren, um die Eigenschaften des
Endprodukts zu verbessern. Hydrolysate sind bekanntlich
durch einen hohen Löslichkeitsgrad, ein großes Emulgiervermögen,
das Nichtvorhandensein einer Gelbildungsfähigkeit
und auch durch ein geringes Wasserbindungsvermögen
charakterisiert. Demgegenüber weist die Plasmafraktion
ein sehr gutes Gelbildungs- und Wasserbindungsvermögen
auf. Durch die Kombination des erfindungsgemäß erhältlichen
Hydrolysats und des Blutplasmas vereinigt das
erhaltene Produkt in sich die genannten Eigenschaften
seiner beiden Bestandteile in vorteilhafter Weise. Das
verwendete Plasma kann aus einer Fraktionierung stammen,
bei der auch das Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße
Verfahren, also die die roten Blutkörperchen enthaltende
Fraktion gewonnen wird.
Bei der vorgenannten Ausführungsform kann das gesamte
Blut für den menschlichen Verzehr verwendet werden.
Durch Einstellung des Verhältnisses zwischen den beiden
Fraktionen ist es möglich, kombinierte Blutprotein-
Zusammensetzungen herzustellen, die einem speziellen Verwendungszweck
angepaßt sind, wie z. B. für kompaktes oder
zerkleinertes Fleisch, die Wurstherstellung, härtende
bzw. konservierende Salz- und Pökellösungen usw.
Für gewisse Anwendungszwecke, z. B. für das Einspritzen
in Fleisch, kann die Vereinigung der hydrolysierten Fraktion
mit der Plasmafraktion nicht zweckmäßig bzw.
erwünscht sein, da durch die Einarbeitung eines höhermolekularen
Materials die Viskosität erhöht und
dadurch die Verteilung des Verfahrensprodukts in dem
Fleisch erschwert würde.
Die zuvor erwähnte Kombination der beiden Fraktionen
(Blutplasma, Hydrolysat) eröffnet die Möglichkeit,
das aus Schlachthäusern stammende Gesamtblut, das ein
leicht zugängliches und kostengünstiges Ausgangsmaterial
darstellt, als Rohmaterial zu verwerten.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird das als Ausgangsmaterial verwendete
Blut mit einem Antikoagulationsmittel versetzt, z. B.
Trinatriumcitrat oder ein Phosphatsalz. Aus dem Blut
wird dann kein Protein entfernt. Die Verhältnisse sind
also vergleichbar mit der Verwendung von defibriniertem
Blut.
Die im Zuge der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorzunehmende Fraktionierung des Blutes
kann auf einer Zentrifuge erfolgen. Dies ermöglicht
eine rasche und wirksame Fraktionierung in industriellem
Maßstab. Das Blut wird dabei in eine Fraktion der
roten Blutkörperchen mit einem Proteingehalt von etwa
35% und eine Plasmafraktion mit einem Proteingehalt
von etwa 7% getrennt, d. h. 75% der Blutproteine gelangen
in die Fraktion der roten Blutkörperchen. Das Protein
wird aufgrund des Prozentgehalts Stickstoff, gemessen
nach der Kjeldahl-Methode und multipliziert
mit 6,25, berechnet.
Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung
führt man die Hämolyse durch Zusatz von Wasser in
einem Volumen vom 2- bis 5fachen des Volumens der
Fraktion der roten Blutkörperchen durch, wobei die
Fraktion der roten Blutkörperchen vor oder nach dem
Verdünnen mit Wasser gefroren werden kann, vorzugsweise
zu Flocken bzw. Schuppen. Neben der Hämolyse
findet also gleichzeitig auch eine Verdünnung statt,
wodurch auch die Lagerstabilität verbessert wird.
Gegenüber dem Einsatz einer unverdünnten (viskosen)
Fraktion der roten Blutkörperchen wird durch die Verdünnung
die später durchzuführende Hydrolyse erleichtert.
Die Hämolyse kann auch durch mechanische Behandlung
bewerkstelligt werden. Durch entsprechende Einstellung
des pH-Wertes erhält man ein Blutzellhämolysat,
das ein geeignetes Substrat für proteolytische Enzyme
darstellt, wobei das Hämolysat 8 bis 20% Protein enthält.
Das Zellmaterial (Membrane, Zellwände) kann
aus dem Substrat vor der Hydrolyse entfernt werden,
entweder durch Zentrifugieren oder durch Ausfällen
mit CHCl₃.
Für die Hydrolysestufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
kommt eine von Bacillus licheniformis stammende
Proteinase zum Einsatz, die im alkalischen Bereich
eine hohe Aktivität besitzt. Ein solches Enzymprodukt
ist unter dem Handelsnamen ALCALASE® (Subtilisin
Carlsberg) auf dem Markt (Hersteller Novo Industri
A/S.). Es ist in der Lage das Protein längs der Proteinketten
mit einer so hohen Hydrolysegeschwindigkeit
zu spalten, daß der verlangte Mindest-DH-Wert
(10%) in kurzer Zeit erreicht wird.
Um eine sehr gute Entfärbung des Endprodukts zu erreichen,
wird die Hydrolyse vorzugsweise bis zu einem
DH-Wert von 14-22% durchgeführt.
Im Interesse der Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens soll die Hydrolyse mit einer Enzymaktivität
von 6 bis 60 Anson-Einheiten pro kg Protein
erfolgen. Die in Anson-Einheiten ausgedrückte Enzymaktivität
wird nach der modifizierten Anson-Methode,
beschrieben in NOVO ENZYME INFORMATION IB Nr. 058 e-
GB (die Beschreibung der Original-Anson-Methode befindet
sich in J. Gen. Physiol., 22 (1939) 79-89) bestimmt.
Falls die proteolytische Aktivität unter 6 Anson-Einheiten
pro kg Blutkörperchen-Protein sinkt, ist die
Hydrolysegeschwindigkeit so gering, daß unter der langen
Reaktionszeit die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
leidet. Andererseits wird zufolge der hohen Enzymkosten
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in
Frage gestellt, wenn die proteolytische Aktivität
über 60 Anson-Einheiten pro kg Blutkörperchen-Protein
liegt.
Der Hydrolyse pH-Wert beeinflußt die Hydrolysegeschwindigkeit
wesentlich. Mit steigendem pH-Wert nimmt die
Hydrolysegeschwindigkeit zu, andererseits muß für die
Inaktivierung des Enzyms eine um so größere Säuremenge
verwendet werden, je höher der pH-Wert liegt.
Der pH-Wert kann während der Hydrolyse durch Zusatz
einer Base in etwa konstant gehalten werden. Dadurch
läßt sich die Hydrolyse leicht steuern und in reproduzierbarerweise
mittels eines thermostatischen pH-
Status durchführen. Das Hämolysat-Substrat wird auf
die gewünschte Verfahrenstemperatur erwärmt, die beispielsweise
zwischen 45 und 65°C, vorzugsweise zwischen
50 und 55°C liegen kann.
Es erweist sich als zweckmäßig, die Temperatur des
Hydrolysegemischs während der Endphase der Hydrolyse
anzuheben. Bevorzugt liegt die Temperatur des Hydrolysegemischs
wärhend der ersten Hälfte der Hydrolyse
bei etwa 55°C, worauf die Temperatur während der letzten
Hälfte allmählich auf etwa 65°C angehoben wird.
Auf diese Weise wird die normale DH-Zeit-Kurve für
eine bestimmte Temperatur annähernd begradigt, so
daß die Reaktionsgeschwindigkeit während der Hydrolyse
in etwa konstant bleibt. Die Beschleunigung der
Reaktion erweist sich unter Berücksichtigung des für
Nahrungsmittel zu berücksichtigenden mikrobiellen
Aspekts als günstig, da das Wachstum unerwünschter
Mikroben ausgeschaltet oder zumindest inhibiert
wird.
Alle Hydrolysebedingungen sollten dem verwendeten Enzym
oder der ggf. verwendeten Enzymkombination entsprechen.
Diese Bedingungen, wie Temperatur, pH-Wert,
Konzentration des Substrats, Verhältnis zwischen
Enzym(en) und Substrat und Hydrolysegrad, sollten jedoch
nicht nur einer maximalen Reaktionsgeschwindigkeit
Rechnung tragen, sondern auch dem angestrebten
Ziel dienen, durch eine optimale Hydrolyse eine möglichst
weitgehende Entfärbung des Endprodukts zu erreichen.
Die Inaktivierung des proteolytischen Enzyms wird durch
Verringerung des pH-Wertes eingeleitet, wobei vorzugsweise
Citronensäure oder Salzsäure verwendet wird.
Citronensäure führt zu einer besseren Entfärbung bei
einem gegebenen DH. Die Anwendung von Salzsäure ist
kostengünstig und führt in Gegenwart von NaOH zur
Bildung von NaCl, was insofern einen Vorteil darstellt,
als NaCl ein normaler Bestandteil von Härtungs-
bzw. Konservierungs-Salzlösungen ist. Neben
der Inaktivierung führt die Einstellung des pH-Wertes
zu einer Ausfällung von gefärbten, nicht hydrolysierten
Proteinen. Vorzugsweise beendet man die
Hydrolyse durch Inaktivieren der Enzyme durch Senken
des pH-Wertes auf unter 4,2. Hierfür können Essigsäure,
Maleinsäure oder Phosphorsäure verwendet
werden.
Die Inaktivierung der proteolytischen Enzyme kann
auch durch Erhitzen auf höhere Temperaturen erfolgen.
Hierbei ist dann ein Zusatz von Hilfsmitteln nicht
erforderlich.
Nach der Inaktivierung des Enzyms kann die Trennung
der Aufschlämmung von der überstehenden Flüssigkeit
mit einer Zentrifuge erfolgen, vorzugsweise bei einem
pH-Wert unter 5,0 und bei einer Temperatur von etwa
65°C. Bevorzugt wird eine Zentrifuge mit Feststoffauswurf.
Die überstehende Flüssigkeit weist ein Volumen
von 60 bis 80% des ursprünglichen Volumens des
Hämolysats auf.
Nach der Abtrennung der Aufschlämmung kann die erhaltene
Flüssigkeit mit Aktivkohle behandelt werden,
beispielsweise in der Weise, daß sie mit der Aktivkohle
innig vermischt wird, wobei die eingesetzte Menge
an Kohle zweckmäßig 8-33 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des vorhandenen Proteins, beträgt. Die Menge
an Aktivkohle entspricht normalerweise etwa 0,5 bis
2 Gew.-% der zentrifugierten überstehenden Flüssigkeit.
Vorzugsweise verwendet man eine Aktivkohle in
Pulverform. Die Temperatur während der Inaktivierung
und der Aktivkohlebehandlung wird im allgemeinen bei 30
bis 60°C gehalten; sie dauert normalerweise 10 bis
60 Minuten, wonach die Kohle durch Zentrifugieren
oder Filtrieren entfernt werden kann. Bei der Aktivkohle
kann es sich um jegliche Aktivkohle mit hoher
Absorptionskraft handeln, beispielsweise Coporafin
B. G. N. der Lurgi Apparate-Technik GmbH, Frankfurt
a. M.
Durch die Behandlung der Flüssigkeit mit Aktivkohle
wird eine weitere Entfärung des Produkts und die
Entfernung von unangenehmem Geschmack bzw. Geruch
erreicht.
Für eine maximale Entfärbung kann es zweckmäßig sein,
die Kohlebehandlung bei einem pH-Wert von 2,5 bis 4,5,
vorzugsweise von etwa 3, durchzuführen.
Nach der Aktivkohlebehandlung kann die Flüssigkeit durch
Umkehrosmose konzentriert werden, vorzugsweise auf
eine Proteinkonzentration von 15 bis 25%. Hierdurch
werden die Kosten für die Trocknung verringert, wenn
man ein festes Produkt wünscht, was wegen der besseren
Lagerungsstabilität von Vorteil sein kann.
Die Flüssigkeit kann aber auch durch Eindampfen im
Vakuum konzentriert werden, beispielsweise auf eine Proteinkonzentration
von 30 bis 40%.
Eine Konzentration läßt sich auch mit der Blutplasmafraktion
durchführen, diese sollte möglichst sorgfältig
erfolgen, um die natürlichen Proteine nicht zu denaturieren.
Der Konzentrationsprozeß kann auch im Wege der Sprühtrocknung
vorgenommen werden. Dies gilt auch für die Herstellung
eines kombinierten Produkts, also aus Blutplasma
und Hydrolysat.
Zweckmäßigerweise wird das (ggf. kombinierte) Produkt zu
Flocken bzw. Schuppen gefroren. Ein gefrorenes Produkt
weist eine bessere Stabilität gegen Mikroben auf als ein
flüssiges Produkt. Darüberhinaus kann ein zu Flocken bzw.
zu Schuppen gefrorenes Produkt rascher in einer Härtungs-
bzw. Konservierungs-Salzlösung verteilt werden als ein
zu einem Block gefrorenes Produkt. Das zu Flocken bzw.
Schuppen gefrorene Produkt ist homogener und führt zu
einer geringeren Denaturierung von Protein als ein zu
einem Block gefrorenes Produkt. Ein weiterer Vorteil
liegt in der Kühlwirkung während der Herstellung von
Fleischemulsionen.
Dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Produkt kann noch ein teilweise hydrolysiertes pflanzliches
Protein zugesetzt werden, falls dies im Hinblick
auf die Zusammensetzung eines Produkts ausschließlicher
tierischer Herkunft zweckmäßig erscheinen sollte. Bei
dem teilweise hydrolysierten pflanzlichen Protein kann
es sich um hydrolysiertes Sojaprotein handeln, wie es
beispielsweise in der BE-PS 8 50 478 beschrieben ist.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Zu 312,2 kg frisch entnommenem Schweineblut wurden 4,75 l einer
40%igen Lösung von Trinatriumcitrat gefügt. Dieses stabilisierte
Blut wurde kalt in einem Separator (Alfa Laval BPM 209-70 H)
zentrifugiert und so in 206,0 kg Plasmafraktion und 110,9 kg
rote Blutkörperchen-Fraktion getrennt.
Die Fraktion der roten Blutkörperchen wurde durch Zusatz von
376,2 kg Wasser hämolysiert, und dieses Gemisch wurde auf 55°C
erwärmt. 2,06 l 4,0n-NaOH wurden verwendet, um den pH-Wert auf
8,50 einzustellen, bevor das Enzym zugesetzt wurde.
1,56 kg ALCALASE 0,6 L (0,66 Anson-Einheiten/g) wurden mit
2,0 l Wasser verdünnt und zu der hämolysierten Blutfraktion
gefügt. Man erhielt so eine Enzymaktivität von 26,4 Anson-Einheiten
pro kg Protein. Während der Hydrolyse wurde der pH-Wert
konstant auf 8,50 gehalten durch Zusatz von 4n-NaOH unter Verwendung
der pH-Stat-Technik, und der DH wurde auf der Basis
des Basenverbrauchs B mittels folgender Gleichung berechnet:
worin
B
= Verbrauch der Base in Liter
pK ist der pK-Wert für die α-NH₂-Gruppen und
wird als 7,0 angenommen (es wurde der Wert = 1,03 verwendet)
N B
= die Normalität der Base
MP
= die Masse des Proteins (N×6,25) in kg
h
tot
= die Gesamtzahl der Peptidbindungen in Äquivalenten
pro kg Protein. [Es wurde der Wert h tot =8,38 Äqu./kg
(N×6,25) verwendet].
Während der Hydrolyse wurde die Temperatur von 55°C auf 65°C
unter Anwendung der in der Fig. 1 dargestellten Temperatur-Zeit-
Beziehung erhöht. In der Fig. 1 ist auch die DH-Zeit-Beziehung
gezeigt.
Nach einem Verbrauch von 14,2 l 4n-NaOH erreichte der DH einen
Wert von 18,1. Dann wurde die Hydrolyse beendet durch Einstellung
des pH-Wertes auf 4,0 mittels 11,5 l konz. HCl, und das
hydrolysierte Gemisch wurde 60 Minuten bei 65°C gehalten, um
das Enzym zu inaktivieren. Schließlich wurde der pH-Wert mittels
0,8 l 4n-NaOH auf 4,5 eingestellt, und das hydrolysierte
Gemisch wurde anschließend bei 65°C auf einer Zentrifuge mit
Feststoffauswurf (Westfalia Typ SB 7-35-076) geklärt. Hierdurch
wurde das hydrolysierte Gemisch in 327 kg überstehende
Flüssigkeit und 196 kg Aufschlämmung getrennt. 2½% des
Aufschlämmungsmaterials fanden sich in der überstehenden Flüssigkeit
nach Zentrifugieren während 5 Minuten bei 3000×g in
einer Tischzentrifuge.
Die überstehende Flüssigkeit wurde auf einer Platten-und-Rahmen-
Filterpresse (Seitz Orion OF 40V), ausgerüstet mit mit Diatomeenerde
vorbeschichtetem Asbestfaserfilter (High Flow Supercell)
filtriert. Man erhielt 300 l Filtrat.
Das Filtrat wurde mit 3 l 6n-HCl auf den pH-Wert 3,0 eingestellt,
und es wurden 3 kg Aktivkohle (BGN-Lurgi) zugefügt.
Das Gemisch wurde 60 Minuten bei 55°C unter Rühren gehalten
und anschließend in der vorstehend genannten Filterpresse filtriert,
jedoch ohne Filterhilfe. Man erhielt so 300 l Filtrat
(die Flüssigkeit in dem Filter wurde unter Verwendung von Wasser
ersetzt).
Das "geglättete" Hydrolysat wurde anschließend durch Hyperfiltration
(umgekehrte Osmose) bei 30°C unter Anwendung einer
40 cm-Platten-und-Rahmen-Einheit (Handelsprodukt der De Danske
Sukkerfabrikker A/S) konzentriert. Die Membranen bestanden aus
Celluloseacetat (Typ DDS 900), und es wurde ein durchschnittlicher
Druck von etwa 29,4 bar (30 kp/cm²) mittels einer Kolbenpumpe
(Rannie) erzeugt. Das Element wies eine Membranfläche
von 5,5 m² auf. Durch dieses Verfahren gewann man 90 kg Konzentrat
mit einer Proteinkonzentration von 22,1% (N)×6,25) und
einem pH-Wert von 3,4.
Die 90 kg konzentriertes hydrolysiertes Blutkörperchen-Protein
wurden neutralisiert unter Verwendung von 8,88 kg 6,0n-NaOH.
Anschießend wurden die 206,0 kg Plasma, die aus dem Schweineblut
abgetrennt worden waren, mit dem Hydrolysat vereint, und
die erhaltenen 305 kg entfärbtes Blutmaterial wurden anschließend
sprühgetrocknet (in einer Niro Production Minor-Vorrichtung).
In der Tabelle I sind die Proteinausbeuten für jede
Stufe des Gesamtverfahrens angegeben. Die endgültige Proteinausbeute
auf der Basis des gesamten behandelten Blutes ergab
sich zu 63,9%. Es wird auf die Tabelle I Bezug genommen.
Zu 77,2 kg frisch entnommenem Schweineblut wurden 1,2 kg
einer 40%igen Lösung von Trinatriumcitrat gefügt. Dieses
stabilisierte Blut wurde kalt in einem Alfa Laval BPM 209-70H-
Separator zentrifugiert und dabei in 50,9 kg Plasma und
27,4 kg einer Fraktion von roten Blutkörperchen getrennt.
Die Fraktion der roten Blutkörperchen wurde hämolysiert durch
Zusatz von 9 l Wasser, und dieses Gemisch wurde auf 55°C erwärmt,
0,46 l 4n-NaOH wurden verwendet, um den pH-Wert auf
8,50 einzustellen, bevor das Enzym zugesetzt wurde.
0,397 kg ALCALASE 0,6 L (0,66 Anson-Einheiten/g) wurden mit
2,0 l Wasser verdünnt und zu der Fraktion der hämolysierten
roten Blutkörperchen gefügt. Man erhielt so eine Enzymaktivität
von 26,3 Anson-Einheiten pro kg Protein. Während der
Hydrolyse wurde der pH-Wert durch Zusatz von 4n-NaOH unter
Anwendung der pH-Stat-Technik konstant auf 8,5 gehalten, und
der DH wurde aus dem Verbrauch der Base B in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 angegeben berechnet.
Die Temperatur wurde von 55°C auf 65°C während der Hydrolyse
gesteigert. In der Fig. 2 ist die Temperatur-Zeit-Beziehung
und die DH-Zeit-Beziehung gezeigt.
Nach der Zugabe von 3,71 l 4n-NaOH erreichte der DH einen
Wert von 18,5%. Dann wurde die Hydrolyse durch Einstellen
des pH-Wertes auf 4,0 mittels 2,60 l konzentrierter HCl beendet.
Die so hydrolysierte Fraktion wurde 60 Minuten auf 65°C
gehalten, um das Enzym zu inaktivieren. Anschließend wurde der
pH-Wert mit 0,2 l 4n-NaOH auf 4,5 eingestellt, und das hydrolysierte
Gemisch wurde anschließend bei 65°C auf einer Zentrifuge
mit Feststoffauswurf (Westfalia Typ SB 7-35-076) geklärt.
Dadurch wurde das hydrolysierte Gemisch in 80,3 kg
überstehende Flüssigkeit (I) und 48,2 kg Aufschlämmung bzw.
Schlamm (I) getrennt. 2,5% der Aufschlämmung befanden sich
in der überstehenden Flüssigkeit nach 5minütigem Zentrifugieren
bei 3000×g in einer Tischzentrifuge.
Zu der Aufschlämmung (I) wurden 80 l Wasser gefügt, und das
Gemisch wurde gerührt und auf 65°C erwärmt. Dieses Gemisch
wurde bei 65°C in der vorstehend genannten Zentrifuge geklärt,
und man erhielt 77,5 kg überstehende Flüssigkeit (II)
und 51,0 kg Aufschlämmung (II).
Die überstehenden Flüssigkeiten I und II wurden gesammelt und
auf einer Platten-und-Rahmen-Filterpresse (Seitz Orion OF 40V),
ausgerüstet mit einem mit Diatomeenerde (High flow Super cell)
vorbeschichteten Asbestfaserfilter, filtriert. Man erhielt so
156 kg Filtrat. Der pH-Wert dieses Filtrats wurde mit 0,75 l
6n-HCl auf 3,0 eingestellt, und 1,6 kg Aktivkohle (BGN von
Lurgi) wurden zugessetzt. Das Gemisch wurde 60 Minuten bei 55°C
gerührt und anschließend in der vorstehenden Filterpresse, jedoch
ohne Filterhilfe, filtriert. Man erhielt 155 kg Filtrat.
Das "geglättete" Hydrolysat wurde anschließend durch Hyperfiltration
(umgekehrte Osmose) bei 30°C konzentriert unter
Verwendung einer 40 cm-Platten-und-Rahmen-Einheit, einem Handelsprodukt
der De Danske Sukkerfabrikker A/S. Die Celluloseacetatmembranen
waren vom Typ DDS 990, und mittels einer Kolbenpumpe
(Rannie) wurde ein durchschnittlicher Druck von etwa
29,4 bar (30 kp/cm²) erzeugt. Die Einheit wies eine Membranfläche
von 5,5 m² auf. Hierdurch gewann man 35,8 kg Konzentrat
mit einem Proteingehalt von 19,5% (N×6,25) und einem pH-
Wert von 3,6. Das Konzentrat wurde neutralisiert und sprühgetrocknet
(in einer Niro Production Minor-Vorrichtung) unter
Anwendung einer Einlaßtemperatur von 225-230°C und einer Auslaßtemperatur
von 95-100°C, und das sprühgetrocknete Produkt
wies eine Zusammensetzung des Trockenmaterials von 75,15%
Protein (N×6,25) und 23,4% NaCl auf.
Darüber hinaus wurde das sprühgetrocknete Hydrolysat in der
Plasmafraktion solubilisiert, wobei man ein entfärbtes Blutproteinprodukt
erhielt. Dabei ergab sich eine Proteinausbeute
von 75,4%. Durch Vergleich dieses Ergebnisses mit der Gesamtproteinausbeute
des Beispiels 1 ist die Wirkung des Waschens
der Aufschlämmung (I) ersichtlich. Es wird auf die Tabelle II
Bezug genommen.
Wegen des geringen Molekulargewichts war das Proteinhydrolysat
selbst (d. h. ohne jeglichen Plasmazusatz) gut geeignet zur
Einarbeitung in ganzes Muskelfleisch durch Injektion einer
20%igen Proteinlösung, die etwa 13% NaCl, 2,5% Natriumtripolyphosphat
und 0,1% Natriumnitrat bei einem pH-Wert von
etwa 7,5 enthielt.
Das kombinierte Produkt ("das entfärbte Blut") war gut geeignet
als Bestandteil zur Herstellung von Fleischemulsionen,
Würsten und Frühstücksfleisch, und das Produkt erwies sich
als ein ausgezeichnetes Bindemittel.
Zu 1830 ml Schweineblut fügte man 6 g trockenes Trinatriumcitrat/l.
Dieses stabilisierte Blut wurde in einer Laboratoriumszentrifuge
(MSE Coolspin, Typ PL 100 A) zentrifugiert,
wodurch es in 1130 ml Plasma und 700 ml einer Fraktion roter
Blutkörperchen getrennt wurde.
Die Fraktion der roten Blutkörperchen wurde durch Zusatz von
2248 ml Wasser hämolysiert. Zu einer Gesamtmenge des verdünnten
Gemischs, d. h. 2948 ml, wurden 10,8 g ALCALASE 0,6 L
(0,67 Anson-Einheiten/g), gelöst in 40 ml Wasser, gefügt, wodurch
man eine Enzymaktivität von 0,0024 Anson-Einheiten/ml
(entsprechend 29,5 Anson-Einheiten/kg Protein) erzeugte. Die
Temperatur betrug 55°C, und der pH-Wert wurde durch Zusatz von
22 ml 4n-NaOH unter Anwendung einer pH-Stat-Methode konstant
auf 8,5 gehalten. Während der Hydrolyse wurde der DH wie in
Beispiel 1 angegeben berechnet. Hatte der DH einen Wert von
16,0 erreicht, so wurde die Hydrolyse durch Einstellen des
pH-Wertes mit 150 ml 4n-HCl auf 4,2 beendet. Die Aufschlämmung
bzw. der Schlamm wurde von der überstehenden Flüssigkeit
durch Zentrifugieren in einer Laboratoriumszentrifuge abgetrennt,
wobei man 2822 ml überstehende Flüssigkeit und 461 g
Schlamm erhielt. Der pH-Wert der überstehenden Flüssigkeit
wurde durch Zusatz von 60 ml 4n-NaOH auf 3,0 eingestellt. Die
überstehende Flüssigkeit mit dem eingestellten pH-Wert wurde
mit 14,4 g Aktivkohle (Merck) (0,5%) während 60 Minuten bei
55°C behandelt. Die Kohle wurde mittels eines Büchner-Trichters
abfiltriert. Das Volumen der mit Kohle behandelten kohlefreien
überstehenden Lösung betrug 2730 ml.
Die vorstehenden 2730 ml der mit Kohle behandelten kohlefreien
überstehenden Flüssigkeit, die 64% der Anfangsmenge an Protein
der Fraktion der roten Blutkörperchen enthielt, wurde mittels
145 ml 4n-NaOH auf pH 7,0 eingestellt und anschließend mit den
vorstehenden 1130 ml Plasma vereint, wodurch man ein helles
Produkt mit ausgezeichneten funktionellen Eigenschaften erhielt,
das als Zusatz für Nahrungsmittelprodukte geeignet war.
Berechnet auf den ursprünglichen Proteingehalt in den 1830 ml
Schweineblut, beträgt die Ausbeute 72,8%, wenn der Proteingehalt
in dem Endprodukt 5,9% war.
Zu 30,8 l Schweineblut wurden 6 g Trinatriumcitrat/l gefügt.
Dieses stabilisierte Blut wurde auf einer Zentrifuge (MSE Coolspin)
zentrifugiert, wodurch es in 19,0 l Plasma und 11,8 l
einer Fraktion roter Blutkörperchen getrennt wurde.
Die Fraktion der roten Blutkörperchen wurde durch Zusatz von
48,2 l Wasser hämolysiert. Zu der gesamten Menge des verdünnten
Gemischs, d. h. 50 l, wurden 160 g ALCALASE 0,6 L (0,65
Anson-Einheiten/g), gelöst in 400 ml Wasser, gefügt, wodurch
eine Enzymaktivität von 0,0021 Anson-Einheiten/ml (entsprechend
25,2 Anson-Einheiten/kg Protein) erzeugt wurde. Die Temperatur
betrug 55°C, und der pH-Wert wurde durch Zusatz von 400 ml
4n-NaOH unter Anwendung der pH-Stat-Methode konstant bei 8,5
gehalten. Während der Hydrolyse wurde der DH auf der Basis
des Basenverbrauchs unter Anwendung der Formeln des Beispiels 1
berechnet. In diesem Beispiel wurde die Reaktionsgeschwindigkeit
durch allmähliche Steigerung der Temperatur während der
Reaktion auf 60°C etwa konstant gehalten. Hatte der DH einen
Wert von 18,8 erreicht, so wurde die Hydrolyse durch Einstellen
des pH-Wertes mittels 3,01 kg 4n-HCl auf 4,2 unterbrochen.
Die Aufschlämmung bzw. der Schlamm wurde von der überstehenden
Flüssigkeit durch Zentrifugieren in einer Klärvorrichtung vom
Typ Kammer-Schale ("chamber-bowl") (Westfalia Typ KG) getrennt,
wobei man 51,1 l überstehende Flüssigkeit erhielt. Der pH-Wert
der überstehenden Flüssigkeit wurde mit 1,38 kg 4n-HCl auf 3,0
eingestellt. Diese überstehende Flüssigkeit wurde mit 500 g
(1%) Aktivkohle während 90 Minuten behandelt. Die Kohle wurde
in einem 30 cm-Büchner-Trichter abfiltriert. Das Volumen der
mit Kohle behandelten kohlefreien überstehenden Flüssigkeit
betrug 49 l.
Die 49 l der mit Kohle behandelten kohlefreien überstehenden
Flüssigkeit, die 62% der ursprünglichen Proteinmenge der Fraktion
der roten Blutkörperchen enthielt, wurde mit 2,2 l 4n-NaOH
auf den pH-Wert 7 eingestellt. Verschiedene Mengen der so erhaltenen
51,2 l Hydrolysat und 19,0 l Plasma wurden auf folgende
Weise kombiniert:
- A. 5 l Hydrolysat wurden zu 0,29 kg eines Pulvers mit 70,6% Protein und 97% Trockenmaterial sprühgetrocknet. 5 l Plasma wurden zu 0,38 kg eines Pulvers mit 71% Protein und 96% Trockenmaterial sprühgetrocknet. Die beiden Pulver wurden vermischt.
- B, C. Bei diesen Versuchen wurden eine bestimmte Menge Hydrolysat und eine bestimmte Menge Plasma vermischt, wonach das vereinte Gemisch in der nachfolgend angegebenen Weise sprühgetrocknet wurde.
In gleicher Weise wurde der Versuch A wiederholt, wobei lediglich
die Flüssigkeiten anstelle der getrennten Sprühtrocknung
getrennt gefriergetrocknet wurden.
Alle vier Pulver waren ausgezeichnet als Konservier-Salzlösungen
für die Trommelbehandlung von Schinken geeignet.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Material auf der Basis
von Blut, in dem die Fraktion der roten Blutkörperchen teilweise
proteolytisch hydrolysiert und dadurch entfärbt wurde,
das als Zusatz zu Nahrungsmittelprodukten, insbesondere von
Fleisch, auf Grund seiner Nährmittel- und funktionellen Eigenschaften
geeignet ist.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines proteinhaltigen Produkts
auf der Basis von Blut, das zur Zugabe zu Nahrungsmitteln
geeignet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die aus dem Blut nach Abtrennung des Blutplasmas
gewonnene Fraktion roter Blutkörperchen mittels einer von
Bazillus licheniformis stammenden, bei einem pH-Wert von
7 bis 10 wirkenden Proteinase unter Einsatz einer Enzymaktivität
von 6 bis 60 Anson-Einheiten pro kg Protein bis zu
einem Hydrolysegrad (DH) von mindestens 10% abbaut, anschließend
das Enzym inaktiviert und die Aufschlämmung von
der überstehenden Flüssigkeit bei einem pH-Wert von über 4,0
und unter 5,0 abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
überstehende Flüssigkeit mit Blutplasma kombiniert.
3. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem Blut vor der Abtrennung des Blutplasmas
ein Antikoagulans zusetzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man für die Durchführung
der Hämolyse der die roten Blutkörperchen enthaltenden
Fraktion die 2- bis 5fache Menge an Wasser, bezogen
auf das Volumen der Fraktion der roten Blutkörperchen
zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Fraktion der roten Blutkörperchen vor oder nach
dem Verdünnen mit Wasser zu Flocken gefriert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse bis zu einem
DH-Wert von 14 bis 22% durchführt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man den pH-Wert während der
Hydrolyse durch Zusatz einer Base etwa konstant hält.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Temperatur des Hydrolysegemischs
während der Endphase der Hydrolyse erhöht.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man das proteolytische Enzym
durch Herabsetzung des pH-Wertes inaktiviert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man zur Herabsetzung des pH-Wertes Citronensäure oder
Salzsäure verwendet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß man das proteolytische
Enzym durch Behandeln bei erhöhten Temperaturen inaktiviert.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die nach Abtrennung der Aufschlämmung
erhaltene überstehende Flüssigkeit mit Aktivkohle behandelt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Aktivkohle in einer Menge von 8-33 Gew.-% bezogen
auf das Gewicht des vorhandenen Proteins, mit der überstehenden
Flüssigkeit innig vermischt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Aktivkohlebehandlung bei einem pH-Wert von 2,5
bis 4,5 durchführt.
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