DE3008900C2 - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J3/00—Working-up of proteins for foodstuffs
- A23J3/30—Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines gereinigten Proteinhydrolysats, das keine Proteine und
Makropeptide enthält.
Eine der Schwierigkeiten, die bei der industriellen Herstellung
von Proteinhydrolysaten auftreten, besteht - mindestens für
gewisse Anwendungen - in der Entfernung der Proteine und Makropeptide,
die nach der Hydrolyse in dem Proteinhydrolysat zurückgeblieben
sind, weil entweder gewisse Proteine der Hydrolyse
nicht oder nicht ausreichend zugänglich sind oder weil die dabei
erhaltenen Bruchstücke sich erneut zu Agglomeraten kombiniert
haben. Insbesondere in der Diätetik und ganz besonders
in der Kinderdiätetik ist es aber oftmals sehr wichtig sicherzustellen,
daß die hergestellten Hydrolysate keine Proteine und
Makropeptide mehr erhalten, da Stoffe dieser Art mit höherem
Molekulargewicht leicht Allergien hervorrufen.
In der GB-PS 13 83 223 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
gereinigten Proteinhydrolysats beschrieben, bei dem man eine
Aufschlämmung eines proteinhaltigen Materials einer chemischen
oder enzymatischen Hyderolyse unterwirft, das erhaltene Hydrolyseprodukt
einer thermischen Behandlung unterzieht und danach
die gebildete wäßrige Proteinlösung von unerwünschten hochmolekularen Bestandteilen
abtrennt. Die Abtrennung der unerwünschten hochmolekularen
Bestandteile erfolgt dabei nach Ausfällung oder
Ausflockung dieser Bestandteile nach irgendeinem mechanischen
Verfahren. Die danach erhaltene klare Proteinlösung kann dann
eingedampft oder durch Ultrafiltration konzentriert werden, wobei
die löslichen Proteine im Retentat zurückbleiben.
Aus der GB-PS 8 25 193 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer Aminosäuremischung bekannt, bei der eine Proteinhydrolysat
drei Tage bei 75°C oder vier Tage bei 55°C erhitzt wird, um den
Glutaminsäuregehalt in Pyrrolidoncarbonsäure zu überführen.
Wegen der unerwünschten geschmacklichen Eigenschaften von
Pyrrolidoncarbonsäure ist eine derartige Behandlung zur Herstellung
eines möglichst neutral schmeckenden Produktes für
die Nahrungsmittelindustrie ungeeignet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren Zur
Herstellung eines gereinigten Proteinhydrolysats anzugeben,
das frei von Proteinen und Makropeptiden und unerwünschten
Verfahrensnebenprodukten ist und eine Herstellung des gereinigten
Proteinhydrolysats unter wirtschaftlich vorteilhaften
Bedingungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren gemäß
Oberbegriff von Patentanspruch 1 durch die Verfahrensmerkmale
im Kennzeichen dieses Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, gereinigte Proteinhydrolysate
herzustellen, worunter solche Proteinhydrolysate
zu verstehen sind, die keine restlichen oder durch erneute
Kombination gebildeten Proteine oder Makropeptide enthalten,
die in der Folge der Einfachheit halber unter dem Begriff
"Proteine" zusammengefaßt werden sollen. Die erfindungsgemäß
vorgesehene thermische Behandlung führt zu einer Denaturierung
der im Hydrolyseprodukt enthaltenen Proteine, und diese denaturierten
Proteine werden anschließend durch Ultrafiltration
abgetrennt, wobei das Permeat das gereinigte Proteinhydrolysat
darstellt.
Mit dem Ausdruck "wäßrige Lösung" sind sowohl echte Lösungen
als auch kolloidale Lösungen gemeint. Der Ausdruck "Denaturierung"
soll nicht in dem Sinn verstanden werden, daß damit eine vollständige
Denaturierung gemeint ist. Gegebenenfalls kann auch eine
qualitative oder quantitative teilweise Denaturierung ausreichen.
Die Ausgangsproteine können tierische Proteine sein, d. h. Proteine
von Fleisch, Fisch usw., oder Milchproteine, Kasein, Lactalbumin
usw., sein. Es kann sich auch um pflanzliche Proteine aus
Körnern oder Blättern handeln, wie z. B. um Sojaproteine oder um
Proteine aus den Blättern von Luzernen. Schließlich kommen auch
Proteine mikrobiellen Ursprungs in Frage, wie z. B. Hefeproteine.
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Proteine einer chemischen - im allgemeinen sauren - oder enzymatischen
Hydrolyse unterworfen, wobei im letzteren Fall Enzymgemische
oder gereinigte Enzyme verwendet werden können. Bei Proteinen
mikrobiellen Ursprungs kann es sich um den Mikroben eigene
Enzyme handeln, wobei die erhaltenen Produkte dann als
Autolysate bezeichnet werden. Als Beispiel für Proteine, die gemäß
der Erfindung mit Vorteil verwendet werden können, soll
Lactalbumin erwähnt werden. Als typische Hydrolyse soll beispielsweise
die enzymatische Hydrolyse mit Pankreatin erwähnt werden.
Wie oben bereits erwähnt, enthalten die durch Hydrulyse hergestellten
Produkte Proteine, und zwar in erhöhtem Maße, wenn die Hydrolyse
unter akzeptablen industriellen Bedingungen ausgeführt worden
ist. Die Produkte werden deshalb einer thermischen Behandlung
unterworfen, welche eine Denaturierung der Proteine ermöglicht.
Sie kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden, und zwar entweder
bei einer hohen Temperatur von 100 bis 140°C während 10 s
bis 4 min oder bei einer niedrigeren Tempeatur von 75° bis
100°C während 2 bis 60 min.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß im Falle einer enzymatischen
Durchführung der Hydrolyse die thermische Behandlung eine
Inaktivierung des Enzyms zur Folge haben kann. Diese Nebenwirkung
wurde aber nicht systematisch untersucht, da das Enzym auf alle
Fälle während der Ultrafiltration zusammen mit den Proteinen
entfernt wird.
Die Ultrafiltration kann direkt nach der thermischen Behandlung
durchgeführt werden, wobei die Proteine zwar denaturiert, aber
nicht unbedingt ausgeflockt sind. Dies stellt einen wesentlichen
Unterschied zu den herkömmlichen, unter Zentrifugierung durchgeführten
Verfahren dar, bei denen ein Ruhenlassen erforderlich
ist, um eine maximale Ausflockung der Proteine zu ermöglichen.
Gemäß einer Abwandlung kann man das Produkt der Hydrolyse zwischen
der thermischen Behandlung und der Ultrafiltration durch
eine Kolloidalmühle hindurchführen.
Die Ultrafiltration kann in bekannter Weise im geschlossenen
Kreislauf ausgeführt werden, wobei ein Pufferbehälter zu Hilfe
genommen wird, in den das Retentat zurückgeführt wird. Die Ultrafiltration
kann auch mit mehreren hintereinander geschalteten
Membranen oder Ultrafiltrationsvorrichtungen durchgeführt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform wird das Retentat
während der Ultrafiltration verdünnt. Diese Ultrafiltrationstechnik
unter gleichzeitiger Verdünnung wird als "Diafiltration" bezeichnet.
Das Verdünnungsmittel, in erster Linie Wasser, wird
dem Pufferbehälter zugegeben oder zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Ultrafiltrationsvorrichtungen eingespeist.
Die Temperatur, bei der die Ultrafiltration ausgeführt wird, kann
frei gewählt werden. Aus bakteriologischen Gründen und zur Beschleunigung
der Ultrafiltration wird es jedoch bevorzugt, die Ultrafiltration
bei einer Temperatur zwischen 55 und 80°C durchzuführen.
Das Permeat der Ultrafiltration, welches von Proteinen frei ist,
stellt das gereinigte Proteinhydrolysat dar. Gegebenenfalls kann
dieses Permeat, beispielsweise durch Eindampfen, konzentriert
und abschließend getrocknet werden, um ein trockenes gereinigtes
Hydrolysat zu erhalten.
Das Retentat der Ultrafiltration kann zu einer Hydrolysestufe
zurückgeführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens unterwirft man eine Proteinlösung, die vorher aus
bakteriologischen Gründen therisch behandelt worden ist, einer
chemischen - beispielsweise sauren - Hydrolyse oder einer enzymatischen
- beispielsweise mit Pankreatin - Hydrolyse, wobei das
Hydrolyseprodukt in idealer Weise einen Trockenfeststoffgehalt
zwischen 3 und 15% aufweist. Im Falle der enzymatischen Hydrolyse
arbeitet man vorteilhafterweise beim optimalen pH-Wert des
Enzyms, wobei der pH-Wert der Proteinlösung fortlaufend eingestellt
wird, beispielsweise mit Hilfe von Kalk oder Phosphorsäure.
Das Hydrolyseprodukt wird dann durch Einspritzen von
Dampf oder in einem Wärmeaustauscher thermisch behandelt, beispielsweise
während 1 min bei 130°C. Das thermisch behandelte
Hydrolyseprodukt kann dann direkt einer Ultrafiltrationsvorrichtung
mit Membranen, die eine Schnittzone zwischen 1000 und
10 000 aufweisen, zugeführt werden, man kann aber auch die Proteine
vorher ausflocken lassen oder das thermisch behandelte Hydrolyseprodukt
vorher durch eine Kolloidalmühle hindurchführen.
Je nach der Zusammensetzung können die durch das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellten gereinigten Hydrolysate in verschiedene
diätetische, besonders in für Kinder und Rekonvaleszenten
geeignete diätetische Nahrungsmittelpräparate einverleibt werden.
Sie können aber auch in leicht resorbierbare Nahrungsmittel für
unter Allergien leidende Personen einverleibt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Darin sind die Teile und Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt,
sofern nichts anderes angegeben ist.
Es wird eine Proteinlösung in Wasser aus Molkepulver (durch Ultrafiltration
von 85% der Proteine isoliertes Lactalbumin: Beispiele
1 bis 5; durch Ausfällen von 70% der Proteine isoliertes
Lactalbumin: Beispiel 6) hergestellt. Dabei wird eine Auflösungstemperatur
zwischen 30 und 50°C angewendet.
Hierauf wird während 10 bis 30 s zur Sterilisation der Lösung
Dampf mit 115°C eingespritzt, worauf nach Abkühlung auf 55°C
der pH-Wert mit Ca(OH)₂ auf 7,2 eingestellt und Pankreatin in
einer Menge von 8% zugegeben wird. Die Hydrolyse wird dann während
5 h bei 50 bis 55°C ablaufen gelassen.
Hierauf wird der pH-Wert durch Zusatz von H₃PO₄ auf 6,7 nachgestellt,
worauf die in der folgenden Tabelle angegebene thermische
Behandlung durchgeführt wird.
Die Ultrafiltration erfolgt in einer Abcor-Vorrichtung, die mit
HFM 180 SG-Membranen ausgerüstet ist, jedoch mit Ausnahme von
Beispiel 6, wo eine Ucarsep 2L-Vorrichtung (Union Carbide)-Vorrichtung
verwendet wird, die mit NRT-Membranen bestückt ist.
Die erhaltenen Resultate sind in der folgenden Tabelle angegeben,
in der auch der durch die Ultrafiltration erreichte Konzentrierungsgrad
3mal oder 2mal) enthalten ist. Die Diafiltration
wird mit konstantem Volumen durchgeführt.
- a) Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren (Lactalbumin: 9%) wird wiederholt, wobei jedoch eine thermische Behandlung angewendet wird, bei der praktisch keine Denaturierung auftritt 90°C/5 s). Die Ultrafiltration unter den gleichen Bedingungen ist zwar möglich, jedoch beträgt die Permeationsmenge nur 20 l/m²/h.
- b) Beispiel 3 (Lactalbumin: 13%) wird wiederholt, wobei jedoch die unter a) angegebene nicht-denaturierende, thermische Behandlung angewendet wird. Die Permeationsmenge bei der Ultrafiltration beträgt nur 15 l/m²/h.
Durch Auflösen eines Pulvers bei 30 bis 50°C werden die folgenden
Proteinlösungen hergestellt:
Beispiel 7 Lactalbumin 8%ige Lösung
Beispiel 8 Kasein10%ige Lösung
Beispiel 9 Sojaisolat11%ige Lösung
Beispiel 10 Fischproteinkonzentrat 8%ige Lösung
Beispiel 11 Hefeproteinkonzentrat12%ige Lösung
In Beispiel 7 wird das (durch Ultrafiltration isolierte) Lactalbumin
unter den Bedingungen der Beispiele 1 bis 6 hydrolysiert,
wobei jedoch ein Gemisch aus 3% Pankreatin und 0,8% neutrale Protease
bakteriellen Ursprungs (NOVO®) verwendet wird.
Das Fischproteinkonzentrat (Kabeljau) ist ein Konzentrat mit einem
Proteingehalt von 94%.
Das Hefeproteinkonzentrat wird durch Fermentation von CANDIDA
UTILIS auf Melassen erhalten. Es enthält 55% Protein.
Die angewendeten thermischen Behandlungen und die Ultrafiltrationsbedingungen
sind wie folgt:
Beispiel 7 130°C/ 1 min,UF/65°C/2×
Beispiel 8 130°C/ 1 min,UF/70°C/2×
Beispiel 9 130°C/ 1 min,UF/70°C/3×
Beispiel 10 98°C/30 min,UF/65°C/2×
Beispiel 11 98°C/30 min,UF/65°C/2×
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines gereinigten Proteinhydrolysats,
bei dem man eine wäßrige Proteinlösung einer
chemischen oder enzymatischen Hydrolyse unterwirft, das
erhaltene Hydrolyseprodukt einer thermischen Behandlung
während 10 s bis 4 min bei 100 bis 140°C oder während
2 bis 60 min bei 75 bis 100°C unterzieht und danach von
unterwünschten hochmolekularen Bestandteilen abtrennt,
dadurch gekennzeichnet, daß
man die bei der thermischen Behandlung gebildeten denaturierten
Proteine durch Ultrafiltration mit Membranen mit
einer Schnittzone zwischen 1000 und 10 000 von dem als
Permeat erhaltenen gereinigten Proteinhydrolysat abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Ultrafiltration bei einer Temperatur von 55 bis 80°C
durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Ultrafiltration unter Verdünnung des Retentats
als Diafiltration durchführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwischen der thermischen Behandlung und der
Ultrafiltration das Hydrolyseprodukt durch eine Kolloidmühle
hindurchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Enzym für die enzymatische Hydrolyse
Pankreatin verwendet.
6. Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellten
gereinigten Proteinhydrolysats zur Herstellung von
Nahrungsmitteln.
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