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Hintergrund
der Erfindung Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Messen des Gehalts einer organischen Substanz in einer Probe
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie die Verwendung eines gemischten Lösemittels
in diesem Verfahren.
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Die organischen Substanz des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist ein Pressöl,
wie es z. B. eingesetzt wird zum Pressen der Schattenmaske einer
Farbkathodenstrahlröhre,
als in einem Polyethylenbeutel enthaltenes Schmiermittel, oder als
Siliconöl,
wie es z. B. bei der Herstellung von Halbleiterbauteilen Verwendung findet.
Die Erfindung gestattet es, den Entfettungs- und Reinigungseffekt
eines solchen Pressöls
zu ermitteln, um ein solches Schmiermittel zu analysieren oder die
abgeschiedene Menge eines solchen Schmiermittels zu messen.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Zum Extrahieren von organischen Substanzen
oder zum Reinigen eines Produkts wurde eine Vielzahl von Lösemitteln
eingesetzt. Davon finden Lösemittel
in Gestalt von Halogenkohlenwasserstoffen, wie z. B. Trichlorethan
oder Tetrachlorkohlenstoff breite Anwendung, weil sie viele vorteilhafte
Eigenschaften haben, wie z. B. niedrige Toxizität, geringe Entflammbarkeit
und die Eigenschaft, schnell zu trocknen.
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Weil jedoch Trichlorethan und Tetrachlorkohlenstoff
hohe Ozonzerstörungskoeffizienten
aufweisen, sollen sie gemäß dem Montreal-Protokoll
von 1987 bis zum Jahr 2000 vollständig vermieden werden. Dementsprechend
sollen die eingesetzten Mengen unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes
schnell abnehmen.
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Für
die Extraktion einer organischen Substanz sollte ein organisches
Lösemittel
nach Maßgabe
von dessen Lösungsvermögen ausgewählt werden.
Weil eine große
Zahl von organischen Lösemitteln
bekannt sind, ist es oft notwendig, nach Maßgabe der zu extrahierenden
organischen Substanz ein geeignetes polares oder unpolares Lösemittel
auszuwählen.
Wenn in einem Produkt zwei oder mehr organische Substanzen enthalten
sind, es ist schwierig, sie gleichzeitig aus dem Produkt zu extrahieren.
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Derzeit wird bei der quantitativen
Analyse einer organischen Substanz die Intensität einer speziellen Absorption
aufgrund von C/H-Bindungen bei etwa 2920 cm–1 im
infraroten Bereich gemessen, weil organische Substanzen wie z. B. Öl immer
C/H-Bindungen aufweisen.
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Nachfolgend wird ein Beispiel eines
herkömmlichen
Verfahrens für
die Analyse eines Öls
erläutert.
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1 zeigt
eine Zelle, die herkömmlicherweise
bei der Infrarotspektroskopie eingesetzt wird. Die Zelle 61 umfasst
einen zylindrischen Glaskörper 63,
der einen Einlass 62 und Fensterplatten 64, 65 aufweist,
die entsprechende Öffnungen
des Körpers 63 luftdicht
abschließen.
Eine Öffnung
des Einlasses 62 ist luftdicht mit einer Glaskappe 62 verschlossen.
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Durch den Einlass 62 wird
in die Zelle 61 ein Lösemittel
wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff eingegossen, in dem ein Öl gelöst ist und
die Öffnung
des Einlasses 62 mit der Kappe 66 verschlossen.
Dann wird durch die Zelle 61 Infrarotstrahlung von einer
Fensterplatte zur anderen geleitet, wodurch die Intensität der speziellen Absorption
der C/H-Bindungen in Öl
gemessen werden.
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Das Dokument EP-A2 0 132 506 offenbart
ein Verfahren zum Fraktionieren von Fetten und Ölen, bei dem das Fett oder Öl in einem
binären
azeotropen Gemisch gelöst
ist. Das Lösemittel,
welches das gelöste Fett
enthält,
wird auf eine erste Temperatur abgekühlt, um eine hochschmelzende
Stearinfraktion auszukristallisieren, und die hochschmelzende Stearinfraktion
wird aus dem Lösemittel/Kristall-Gemisch
entfernt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zum Messen des Gehaltes einer organischen Substanz
in einer Probe zur Verfügung
zu stellen, welches bei milden Bedingungen arbeitet, die die organische Substanz
nicht negativ beeinflussen. Ein Aspekt dieser Aufgabe ist es, ein
Verfahren zur Verfügung
zu stellen, welches für
ein breites Spektrum von solchen organischen Substanzen eingesetzt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem
Verfahren gemäß Anspruch
1 und durch die Verwendung gemäß Anspruch
9. Bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren zum Messen des Gehalts einer organischen Substanz
in einer Probe zur Verfügung
gestellt, bei dem man die organische Substanz mit einem Lösemittel
extrahiert, wobei das Lösemittel
ein gemischtes Lösemittel
ist, welches mindestens ein polares Lösemittel und mindestens ein
unpolares Lösemittel
enthält
und ein Azeotrop mit kleinstem Siedepunkt bildet, dessen azeotroper
Punkt niedriger ist als die Siedepunkte des polaren und des unpolaren
Lösemittels,
wobei
die organische Substanz einen Siedepunkt hat, der höher ist
als der azeotrope Punkt und man das Verfahren durchführt, indem
man das gemischte azeotrope Lösemittel
verdampft und das verdampfte gasförmige Gemisch zur Probe leitet,
die sich in der Gasatmosphäre
befindet; die Probe kühlt,
um das Gasgemisch auf ihr zu kondensieren und die darin enthaltene
organische Substanz zu lösen,
wodurch eine Lösung
gebildet wird, die die organische Substanz enthält;
die organische Substanz
selektiv gewinnt, indem man das gemischte Lösemittel verdampft, wobei die
organische Substanz zurück
bleibt; und
durch Infrarotspektroskopie die Intensität der Absorption
der C-N-Bindung der organischen Substanz bei etwa 2920 cm–1 misst.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung wird die Verwendung des oben beschriebenen gemischten
Lösemittels
für die
Messung des Gehalts der organischen Substanz in der Probe zur Verfügung gestellt.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer herkömmlichen Zelle zum Einsatz
in der Infrarotspektroskopie,
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2 ist
ein Zusammensetzungsdiagramm eines Gemisches aus Aceton und Hexan;
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3 ist
ein Graf, der zeigt, wie Hexan, Aceton und ein gemischtes Lösemittel
aus Aceton und Hexan verdampft und verringert werden, wenn sie bei
20°C gehalten
werden;
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4 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum Extrahieren einer organischen Substanz
mit einem gemischten Lösemittel
der Erfindung;
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die 5A und 5B erläutern
eine Arbeitstechnik zum Mischen der gesammelten organischen Substanz
mit Kaliumbromidpulver;
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6 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum Herstellen eines Presslings zum
Einsatz für
die infrarotspektroskopische Analyse, und
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7 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum Extrahieren einer organischen Substanz
oder zum Extrahieren von Öl
gemäß der Erfindung.
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Detailbeschreibung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine organische Substanz
mit einem gemischten Lösemittel
extrahiert, welches mindestens ein polares Lösemittel und ein unpolares
Lösemittel
enthält.
Das gemischte Lösemittel
hat bevorzugt sowohl ein Lösungsvermögen als
polares Lösemittel
als auch ein Lösemittel
als unpolares Lösemittel.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das gemischte Lösemittel
ein Azeotrop mit kleinstem Siedepunkt, wobei mit dem gemischten
Lösemittel
eine organische Substanz extrahiert wird, die einen Siedepunkt hat,
der höher
ist als das Azeotrop.
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Bevorzugte Beispiele des polaren
Lösemittels
sind Ketone mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen wie z. B. Aceton, Methylethylketon,
2-Pentanon, 3-Pentanon, 2-Hexanon,
Methylisobutylketon, 2-Hectanon, 4-Hectanon, Diisobutylketon und
dergleichen. Sie können
in Kombination von zwei oder mehr eingesetzt werden. Aceton ist
bevorzugt. Andere polare Lösemittel
können
anstelle oder zusätzlich
zum Keton eingesetzt werden.
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Bevorzugte Beispiele für das unpolare
Lösemittel
sind Kohlenwasserstofte mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen wie z. B.
Pentan, 2-Methylbutan, 2-Methylpentan, 2,2-Dimethylbutan, 2,3-Dimethylbutan, Heptan,
Octan, 2,2,3-Trimethylpentan und dergleichen. Sie können in
Kombination von zwei oder mehr eingesetzt werden. Hexan ist bevorzugt.
Andere unpolare Lösemittel
können
an Stelle oder zusätzlich
zum Kohlenwasserstoff eingesetzt werden.
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Ein bevorzugtes Beispiel des gemischten
Lösemittels
ist ein Gemisch aus Aceton und Hexan.
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Das polare Lösemittel wie z. B. Aceton wird
bevorzugt in einer Menge eingesetzt, bei der das gemischte Lösemittel
ein Azeotrop mit kleinstem Siedepunkt oder größer bildet. Wenn beispielsweise
Aceton bzw. Hexan als polares bzw. unpolares Lösemittel eingesetzt wird, beträgt die Menge
an Aceton 56 Gew.-% oder mehr, wogegen die Menge an Hexan 44 Gew.-%
oder weniger beträgt;
bevorzugter beträgt
die Menge an Aceton 56 bis 66 Gew.-%, wogegen die Menge an Hexan
44 bis 34 Gew-% beträgt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Extraktionsverfahren
ist es möglich,
mehrere organische Substanzen aus einem Material zu extrahieren.
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Die Erfindung wird nunmehr im Detail
mit dem in 2 gezeigten
Zusammensetzungsdiagramm erläutert; 2 zeigt die Beziehung zwischen
der Zusammensetzung eines Gemisches aus Aceton und Hexan und dessen
Siedepunkt.
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Reines Hexan (100%) hat einen Siedpunkt
von 69°C.
Mit zunehmendem Verhältnis
von Aceton in einem gemischten Lösemittel
aus Hexan und Aceton nimmt der Siedepunkt des gemischten Lösemittels
ab. Wenn die Mengen an Hexan bzw. Aceton 41 Gew.-% bzw. 59 Gew.-%
erreichen, beträgt
der Siedepunkt 49 °C,
was den niedrigsten Wert darstellt. Mit weiterer Zunahme des Acetonanteils
ausgehend von 59 Gew.-% nimmt der Siedepunkt des gemischten Lösemittels
zu. Reines Aceton (100%) hat einen Siedepunkt von 56°C.
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Wenn insbesondere ein gemischtes
Lösemittel
aus Aceton und Hexan eingesetzt wird, welches 56 Gew.-% oder mehr
Aceton enthält,
bevorzugt eine Zusammensetzung aufweist, die einen azeotropen Punkt bildet
oder einen Siedepunkt in der Nähe
des azeotropen Punktes bildet, wird die zu messende organische Substanz
extrahiert durch Verdampfen des gemischten Lösemittels bei einer Temperatur,
die kleiner ist als der Siedepunkt von Aceton (56°C).
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Das gemischte Lösemittel, welches 44 bis 34
Gew.-% Hexan und 56 bis 66 Gew.-% Aceton enthält, kann verdampft werden durch
Erwärmen
des gemischten Lösemittels
auf eine Temperatur von 50 ± 1°C oder höher. Wenn
ein gemischtes Lösemittel
mit einer solchen Zusammensetzung eingesetzt wird, kann eine organische
Substanz in einfacher Weise extrahiert werden, die einen Siedepunkt
hat, der geringfügig
höher ist
als der Siedepunkt des gemischten Lösemittels.
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Erfindungsgemäß kann eine organische Substanz
extrahiert werden, die sowohl im polaren Lösemittel als auch im unpolaren
Lösemittel
löslich
ist. Deshalb kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein breites Spektrum
organischer Substanzen extrahiert werden.
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3 zeigt,
wie reines Hexan, reines Aceton und das gemischte Lösemittel
aus Aceton und Hexan extrahiert werden und abnehmen, wenn sie bei
20°C gehalten
werden.
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Wie dem Grafen zu entnehmen ist,
verdampft das gemischte Lösemittel
in größeren Mengen
als reines Hexan und reines Aceton.
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Es wurde jeweils in reinem Aceton,
reinem Hexan und einem gemischten Lösemittel aus Aceton und Hexan
(Gewichtsverhältnis
59 : 41) ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
(EVA) (Molekulargewicht 80.000, Molverhältnis von Ethylen zu Vinylacetat
67 : 33), ein Polyvinylchlorid (PVC) (Molekulargewicht 60.000) und
Polyvinylformal (PVFM) (Molekulargewicht 60.000) gelöst.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
gezeigt. Tabelle
1
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Alkydharze lösen sich in Aceton oder Hexan.
Jedoch haben Hexan und Aceton ein unterschiedliches Lösungsvermögen gegenüber unterschiedlichen
Vinylharzen wie z. B. Ethylen/Vinylacetat-Harz und Polyvinylformal.
Dies bedeutet, dass sich Ethylen/Vinylacetat-Copolymer in Hexan
löst, wogegen
sich Polyvinylformal schwer löst.
In Aceton löst
sich Ethylen/Vinylacetat-Copolymer schwer, wogegen sich Polyvinylformal
löst.
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In reinem Aceton, reinem Hexan und
einen gemischten Lösemittel
aus Aceton und Hexan (Gewichtsverhältnis 59 : 41) wurden ein Kohlenwasserstofföl, ein Öl auf Esterbasis
und ein modifiziertes Siliconöl
gelöst.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
gezeigt.
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Tabelle
2
Das Öl
auf Esterbasis löst
sich in Hexan und Aceton, jedoch haben diese ein unterschiedliches
Lösungsvermögen gegenüber dem
Kohlenwasserstofföl
oder dem Siliconöl.
Weil Hexan ein unpolares Lösemittel
ist, löst sich
das Kohlenwasserstofföl
darin, jedoch löst
sich ein polares Öl
oder das alkoholmodifizierte Siliconöl darin nur schwer.
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Weil Aceton ein polares Lösemittel
ist, löst
sich nur eine geringe Menge an Kohlenwasserstofföl darin, wogegen sich ein Öl mit Polarität oder das
alkoholmodifizierte Siliconöl
löst. Außerdem kann
in Aceton ein Öl mit
hydrophilen Gruppen gelöst
werden, von dem anzunehmen ist, dass es künftig in größeren Mengen eingesetzt wird.
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Das Verfahren zum Extrahieren und
zum Messen der organischen Substanz wird mit 4 weiter erläutert; diese zeigt schematisch
eine Vorrichtung zum Extrahieren einer organischen Substanz aus
einem Material.
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Die Vorrichtung von 4 umfasst einen Konstanttemperaturbehälter 1,
der in einem gemischten Lösemittel 2 aus
Hexan und Aceton untergebracht ist, einen Heizer 3 mit
dem der Behältar 1 beheizt
und das gemischte Lösemittel
bei der Temperatur des azeotropen Punktes oder höher gehalten wird, um das gemischte Lösemittel
zu verdampfen. Der Behälter 1 hat
eine Leitung 4 zum Zuführen
von Hexan und eine Leitung 5 zum Zuführen von Aceton, wobei Hexan
bzw. Aceton durch Öffnungsventile 6 bzw.
7 zugeführt
werden.
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Die Vorrichtung weist einen Probenbehandlungsraum 8 auf,
der mit dem Behälter 1 durch
eine Leitung 9 zur Überführung von
Lösemitteldampf
verbunden ist, die ein Ventil 10 aufweist. Wenn das Ventil 10 geöffnet wird,
wird Lösemitteldampf
vom Behälter 1 in
den Probenbehandlungsraum 8 eingeführt. Die Leitung 9 ist
von einem Heizmantel 11 umgeben, um Kondensation des gemischten
Lösemittels
im Rohr zu verhindern.
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Im Probenbehandlungsraum 8 ist
ein Keramikgefäß 12 vorgesehen,
welches eine organische Substanz enthält, die quantitativ zu analysieren
ist. Das Keramikgefäß 12 wird
mit einem Heizer 13 erwärmt,
um das Gefäß 12 auf
eine Temperatur unterhalb des Siedepunkts der zu analysierenden
organischen Substanz und oberhalb des Siedepunkts des gemischten
Lösemittels
zu erwärmen.
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Durch eine obere Wand des Gefäßes 8 führt eine
Probenhalterung 14, die aus rostfreiem Stahl hergestellt
sein kann, wobei ein unteres Ende der Halterung 14 oberhalb
des Gefäßes 12 angeordnet
ist.
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Im unteren Bereich der Halterung 14 ist
eine Probe 15 angeordnet, die die zu analysierende organische
Substanz enthält.
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Das obere Ende der Probenhalterung 14 ist
mit einer Kühleinrichtung 16 verbunden,
um die Probe 15 mit der Kühleinrichtung 16 durch
die Halterung 14 zu kühlen,
so dass der Dampf des gemischten Lösemittels auf und in der Probe 15 kondensiert.
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Der Probenbehandlungsraum 8 hat
ein Einlassrohr 17 und ein Auslassrohr 18 zum
Einleiten von Stickstoffgas in den Raum 8 bzw. zum Ausstoßen des
Stickstoffgases aus dem Raum 8 durch Öffnen oder Schließen der
Ventile 19 bzw. 20.
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Der Innendruck des Probenbehandlungsraums 8 wird
mit einem Druckregelventil 21 kontrolliert.
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Die Zusammensetzung des Dampfes des
gemischten Lösemittels
wird mit einem Gaschromatographen 22 überwacht. Nach Maßgabe des
Ausgangssignals des Gaschromatographen 22 öffnet oder
schließt eine
mit einem Rechner ausgestattete Steuereinrichtung 23 die
Ventile 6 und 7, um Aceton und/oder Hexan in den
Behälter 2 einzuführen, wodurch
das Verhältnis
des gemischten Lösemittels
beim Azeotropverhältnis
aufrechterhalten wird.
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Mit der obigen Vorrichtung kann die
organische Substanz, beispielsweise ein Öl, aus der Probe extrahiert
werden.
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Zuerst wird ein Fenster (nicht gezeigt)
des Probenbehandlungsraums 8 geöffnet und die Probe 8 am unteren
Ende der Probenhalterung 14 befestigt. Dann wird das Fenster
geschlossen und die Luft im Raum 8 durch Stickstoffgas
ersetzt. Dies bedeutet, dass die Ventile 19 und 20 geöffnet werden,
um das Stickstoffgas durch das Einlassrohr 17 in den Raum 8 einzulassen,
während
die Luft aus dem Raum 8 über das Auslassrohr 18 durch
Evakuierung entfernt wird.
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Das gemischte Lösemittel aus Hexan und Aceton
im Behälter 1 wird
mit dem Heizer 12 auf eine Temperatur oberhalb des Siedepunktes
des gemischten Lösemittels
erwärmt,
um es zu verdampfen.
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Wenn die Innenatmosphäre des Probenbehandlungsraums 8 durch
Stickstoffgas ersetzt ist, wird das Ventil 10 geöffnet, um
den Dampf des gemischten Lösemittels über das
mit dem Heizmantel 11 erwärmte Rohr 9 in den
Raum 8 einzuführen.
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Der Druck im Probenbehandlungsraum
wird durch das Druckregelventil 21 auf einen vorgewählten Wert
eingestellt.
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Die Probenhalterung 14 wird
durch die Kühleinrichtung 16 gekühlt, und
weiterhin wird die Probe gekühlt,
die am unteren Ende der Probenhalterung 14 angebracht ist.
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Der Dampf des in den Probenbehandlungsraum 8 eingeführten gemischten
Gases wird mit der gekühlten
Probe 15 in Kontakt gebracht und kondensiert und verflüssigt. Dann
wird die organische Substanz im verflüssigten gemischten Lösemittel
gelöst.
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Das die gelöste organische Substanz enthaltende
verflüssigte
gemischte Lösemittel
tropft in das Keramikgefäß 12,
welches unterhalb der Probe 15 angeordnet ist.
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Weil das Keramikgefäß 12 mit
dem Heizer 13 auf eine vorgewählte Temperatur erwärmt wird,
wird das gemischte Lösemittel,
welches den kleineren Siedepunkt, schonend verdampft, wogegen die
organische Substanz, die den höheren
Siedpunkt als das gemischte Lösemittel
hat, im Gefäß 12 zurückbleibt.
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Das Keramikgefäß 12 wird aus dem
Probenbehandlungsraum 8 entfernt und dann das gemischte
Lösemittel
vollständig
abgedampft.
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Danach wird Kaliumbromidpulver 31 in
das Keramikgefäß 21 eingebracht
und mit einem Spatel 32 gemischt, wobei am Boden des Gefäßes 12 geschabt
wird, wie es in 5A gezeigt ist.
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Die extrahierte organische Substanz 33,
die an der Innenwand des Gefäßes 12 haftet,
wird durch die durch die Reibungskraft der Kaliumbromidkristalle 21 erzeugte
Reibungskraft abgeschabt und in dem Kaliumbromidpulver 31 dispergiert,
wie in 5B gezeigt.
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Das Kaliumbromidpulver 31,
welches die dispergierte organische Substanz 33 enthält, wird
in den Hauptkörper 42 einer
in 6 gezeigten Drucktablettierungsmaschine 41 gebracht
und mit einem Deckel 43 gepresst, um eine Tablette (Pressling)
für die
infrarotspektroskopische Analyse zu erhalten.
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Mit dieser Tablette wird die Intensität der speziellen
Absorption der C/H-Bindungen
in der Nähe
von 2920 cm–1 mit
herkömmlicher
infrarotspektroskopischer Analyse gemessen und die organische Substanz
analysiert.
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Wenn das gemischte Lösungsmittel 2 im
Behälter 1 schnell
verdampft wird und keine Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, verändert sich
die Zusammensetzung des gemischten Lösemittels relativ schnell.
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Bei der obigen Ausführungsform
wird die Zusammensetzung des Dampfes des gemischten Lösemittels
im Behälter 1 mit
dem Gaschromatographen 22 überwacht und der Gleichgewichtszustand
des gemischten Lösemittels
mit der Steuerung 23 überprüft. Wenn
die Zusammensetzung des Dampfes des gemischten Lösemittels vom Gleichgewichtszustand
abweicht, werden die Öffnungswinkel
der Ventile 6 und 7 durch die Steuerung eingestellt,
um die zugeführten
Mengen an Hexan und Aceton zu steuern, so dass das Mischverhältnis von
Hexan und Aceton beim Azeotropverhältnis bleibt.
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Eine nächste Ausführungsform der Erfindung wird
anhand von 7 erläutert, die
schematisch eine Vorrichtung zum Extrahieren einer organischen Substanz
oder eines Öls
aus einer Probe gemäß der Erfindung zeigt.
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Die Vorrichtung von 7 umfasst einen Heizer 41 mit
einem Thermostaten (nicht gezeigt) und einer stationären Evakuierungseinrichtung 42.
Auf dem Heizer 41 befindet sich eine Glasschale 43 zum
Beheizen einer Probe, wobei der Glasschale 43 ein gemischtes
Lösemittel 45 zugeführt wird.
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Der Heizer 41 wird bei einer
vorgewählten
Temperatur gehalten, beispielsweise indem ein elektrischer Strom
hindurchgeschickt wird.
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Die Glasschale 43 wird auf
den Heizer 41 gestellt und ein Stück einer Probe 46 von
geeigneter Größe in die
Schale 43 gebracht. Dann wird das gemischte Lösemittel,
beispielsweise Aceton und Hexan, in einer Menge in die Schale 43 gegossen,
dass die Probe 46 im gemischten Lösemittel untertaucht, um die
organische Substanz bei einer vorgewählten Temperatur über eine
vorgewählte
Zeitspanne aus der Probe extrahieren.
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Nach dieser Extraktion wird die Probe 46 aus
dem gemischten Lösemittel 45 entfernt
und die Schale weiter erwärmt.
Nachdem die Menge des gemischten Lösemittels abgenommen hat, wird
das gemischte Lösemittel 45,
welches die gelö ste
organische Substanz enthält,
in ein Keramikgefäß gegossen
und dann vollständig
abgedampft.
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Danach wird Kaliumbromidpulver zugesetzt
und ein Pressling für
die infrarotspektroskopische Analyse hergestellt, wie es bei der
vorherigen Ausführungsform
beschrieben wurde. Mit diesem Pressling kann die Intensität der Absorption
der C/H-Bindungen in der Nähe
von 2920 cm–1 durch
infrarotspektroskopische Analyse gemessen und die organische Substanz
analysiert werden.
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Anstelle oder zusätzlich zum Beheizen des gemischten
Lösemittels
ist es möglich,
die organische Substanz durch die Anwendung von Ultraschall zu extrahieren.
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Es wird eine weitere Ausführungsform
der Erfindung erläutert.
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Tetrahydrofuran (THF) ist ein Lösemittel
mit ausgezeichnetem Extraktionsvermögen. Es oxidiert jedoch leicht
und neigt zur Explosion, wenn es beim Konzentrieren in den Zustand
eines Peroxids überführt wird.
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Weil ein Gemisch aus THF und Hexan
ein azeotropes Gemisch bildet, wenn THF eine Überschussmenge an Hexan zugesetzt
wird, verdampft THF azeotrop, wobei eine Überschussmenge an Hexan zurückbleibt.
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Dann wird dem verbleibenden Hexan
Aceton im Azeotropverhältnis
zugesetzt und ein höherflüchtiges gemischtes
Lösemittel
abgedampft. Dadurch kann eine organische Substanz, die in THF löslich ist,
jedoch schwer zu extrahieren ist, leicht und sicher extrahiert werden.
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Nachfolgend wird eine weitere Ausführungsform
der Erfindung erläutert.
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Eine organische Substanz wird mit
einem ersten Lösemittel
extrahiert, welches entweder das polare Lösemittel oder das unpolare
Lösemittel
darstellt. Zur Lösung
wird eine Überschussmenge
eines zweiten Lösemittels
gegeben, welches mit dem ersten Lösemittel ein azeotropes Gemisch
bildet und das andere polare oder unpolare Lösemittel darstellt. Dann wird
die entstehende Lösung
des ge mischten Lösemittels
erwärmt, um
das gemischte Lösemittel
im azeotropen Verhältnis
zu verdampfen, wobei der überschüssige Teil
des zweiten Lösemittels
zurückbleibt.
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Zum zurückbleibenden zweiten Lösemittel,
welches die gelöste
organische Substanz enthält,
wird eine Überschussmenge
eines dritten Lösemittels
gegeben, welches mit dem zweiten Lösemittel ein azeotropes Gemisch
bildet. Wiederum wird das Gemisch erwärmt, um das gemischte Lösemittel
im azeotropen Verhältnis
zu verdampfen, wobei das dritte Lösemittel zurückbleibt.
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Weil beim Übergang des Lösemittels
vom ersten zum zweiten und dann vom zweiten zum dritten Lösemittel
der Siedepunkt des Lösemittels
schrittweise abnimmt, kann eine organische Substanz extrahiert werden,
die im ersten Lösemittel
löslich
ist, jedoch aus dem ersten Lösemittel
nicht gewonnen werden kann, weil sie einen kleineren Siedepunkt
als das erste Lösemittel
hat.
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Wenn das obige Verfahren wiederholt
wird, um den Siedepunkt eines Lösemittels
herabzusetzen, kann ein organisches Lösemittel extrahiert werden,
welches mit herkömmlichen
Verfahren nur schwer extrahierbar ist.