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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Melken von Tieren nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Derartige
Vorrichtungen sind bekannt, siehe den Aufsatz "Robotereinsatz in der Landwirtschaft am
Beispiel des Melkens",
Tagung Braunschweig-Völkenrode,
5./6. Dezember 1990, VDI/MEG Kolloquium Landtechnik, Verein Deutscher Ingenieure,
Heft 9. Die oben beschriebene Vorrichtung ist gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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In
diesem Fall sind die Reinigungsmittel vorzugsweise in einem Reinigungsmodus
und anschließend
in einem Vormelkmodus wirksam. Insbesondere wird in einem Bruchteil
der Zeit, die zum Reinigen einer Zitze erforderlich ist, aus dieser
Zitze Vorgemelk entfernt. Wenn z. B. eine Zitze etwa 30 Sekunden
lang gereinigt worden ist, kann unmittelbar danach einige Sekunden
lang Vorgemelk entfernt werden, und zwar mit Hilfe derselben Reinigungsmittel.
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Bei
einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weisen die Reinigungsmittel zwei rotierende Elemente mit kreisrundem
Querschnitt auf, wobei der Abstand zwischen diesen Elementen verstellbar ist
und/oder die beiden Elemente höhenbewegbar sind,
um vom Reinigungsmodus in den Vormelkmodus wechseln zu können. Der
Abstand zwischen den Reinigungselementen ist insbesondere ver stellbar, wenn
mindestens eines dieser Elemente exzentrisch antreibbar ist.
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Bei
einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weisen die Reinigungsmittel zwei rotierende Elemente auf, wobei
zum Wechseln vom Reinigungsmodus in den Vormelkmodus mindestens
eines dieser Elemente verformbar ist und/oder diese Elemente relativ
zueinander in eine andere Position und/oder in eine andere Bewegungsart
bringbar sind. Bei dieser Ausführungsform
ist es auch möglich,
zum Wechseln vom Reinigungsmodus in den Vormelkmodus den Abstand
zwischen den Reinigungselementen verstellbar und/oder die beiden
Reinigungselemente höhenbewegbar
zu machen. Insbesondere kann eines der rotierenden Elemente zum
Zwecke des Entfernens von Vorgemelk derart verformbar sein, daß an seinem
Umfang eine oder mehrere Ausbuchtungen oder Ausnehmungen zu bilden
sind. Bei dieser zweiten Ausführungsform
ist es auch möglich, daß mindestens
eines der rotierenden Elemente eine unrunde Form hat. Insbesondere
kann in diesem Fall mindestens eines der rotierenden Elemente an
seinem Umfang eine oder mehrere Ausbuchtungen aufweisen.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung kann die Geschwindigkeit, mit der
die rotierenden Elemente angetrieben werden, und/oder die hin- und
hergehende Bewegung und/oder die exzentrische Bewegung des oder
der Elemente derart sein, daß eine
pulsierende Wirkung auf eine Zitze ausübbar ist, und zwar mit einer
Pulsierfrequenz, die auf das Entfernen von Vorgemelk abgestimmt
ist.
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Bei
einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfassen die Reinigungsmittel ein rotierendes Element, das durch
eine mittlere Welle oder Rolle gebildet ist, um die herum eine Anzahl
von parallel zu ihr ausgerichteten Satellitenrollen angeordnet sind.
Im Vormelkmodus können
die Satellitenrollen um ihre Längsachse
frei drehbar und im Reinigungsmodus relativ zur mittleren Welle
oder Rolle festgelegt sein. In Abhängigkeit von der Anzahl der Satellitenrollen
kann die Geschwindigkeit, mit der die rotierenden Elemente angetrieben
werden, so gewählt
sein, daß eine
pulsierende Wirkung auf eine Zitze ausübbar ist, und zwar mit einer
Pulsierfrequenz, die auf das Entfernen von Vorgemelk abgestimmt
ist.
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Die
Reinigungsmittel können
sowohl einzeln als auch in Kombination mit der obengenannten zweiten
oder dritten Ausführungsform
zwei rotierende Elemente umfassen, deren Phasen in Drehrichtung
aufeinander abstimmbar sind, sofern beide rotierenden Elemente keinen
kreisrunden Querschnitt aufweisen. Diese Abstimmbarkeit der Phasen
kann von dem jeweiligen Tier abhängen.
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Die
Reinigungsmittel können
sowohl einzeln als auch in Kombination mit einer der vorhergehenden
Ausführungsformen
zwei rotierende Elemente aufweisen, bei denen die Drehzahl und/oder
der Abstand zueinander und/oder das Maß, in dem sich der Abstand
zueinander beim Drehen der Elemente ändert, einstellbar ist. Die
Drehzahl, die Einstellbarkeit des Abstandes oder die Einstellbarkeit
des Maßes,
in dem sich der Abstand zueinander beim Drehen der Elemente ändert, kann
auch hier wieder von dem jeweiligen Tier abhängen.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung können die rotierenden Elemente
bei den obengenannten Ausführungs formen
um eine im wesentlichen horizontale Achse in einem Rahmen drehbar sein,
der in Längsrichtung
des Raumes, in dem das zu melkende Tier steht, sowie in Querrichtung
und in Aufwärtsrichtung
bewegbar ist. Während
einer Abwärtsbewegung
der rotierenden Elemente kann Vorgemelk entfernt werden.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung kann ein Sensor vorhanden sein,
um festzustellen, ob Vorgemelk entfernt worden ist oder nicht. Dieser
Sensor kann in demselben Rahmen wie die rotierenden Elemente angeordnet
sein. Bei einer speziellen Ausführungsform
spricht der Sensor auf Temperatur an. Durch die Verwendung eines
solchen Sensors kann das Entfernen von Vorgemelk während eines
festgelegten Zeitraumes ab dem Zeitpunkt erfolgen, zu dem von dem
Sensor Vorgemelk ermittelt worden ist. Wenn das Vormelken begonnen
hat, nach einer bestimmten Zeit, beispielsweise nach drei bis sechs
Sekunden, aber noch kein Vorgemelk ermittelt worden ist, kann der
von den Mitteln zum Entfernen von Vorgemelk auf die Zitzen auszuübende Druck
erhöht
werden. Ferner können
Mittel vorhanden sein, um z. B. die Farbe, die elektrische Leitfähigkeit,
den Filterströmungswiderstand,
usw. des gewonnenen Vorgemelks zu prüfen und in Abhängigkeit
von den Ergebnissen dieser Prüfung
die Zeit zu bestimmen, während
der Vorgemelk entfernt wird. Die Zeit, während der Vorgemelk entfernt
wird, kann wieder von dem jeweiligen Tier abhängen. Insbesondere kann diese
Zeit von der Zeit abhängen,
die seit dem letzten Melken des Tieres verstrichen ist.
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Das
Vorgemelk kann dann in einen getrennten Behälter abgeführt werden.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung und um zu zeigen, wie sie umgesetzt werden kann, wird
im folgenden als Beispiel auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen.
Es zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform,
die nicht Teil der Erfindung ist, bei der die Mittel zum Entfernen von
Vorgemelk durch eine zweite Gruppe von Zitzenbechern gebildet sind,
die nahe der Gruppe von Zitzenbechern angeordnet ist, die zum eigentlichen Melken
des Tieres bereits vorhanden ist;
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2 eine
Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
bei der die Mittel zum Entfernen von Vorgemelk durch die Reinigungsmittel
zum Reinigen der Zitzen gebildet sind;
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3 die
Reinigungsmittel in einem Reinigungsmodus und anschließend in
einem Vormelkmodus der in 2 gezeigten
Vorrichtung;
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4A und 4B eine
erste Ausführungsform
der Reinigungsmittel, bei der diese Mittel zwei rotierende Elemente
mit kreisrundem Querschnitt aufweisen; in 4A sind
die Reinigungsmittel im Vormelkmodus und in 4B im
Reinigungsmodus gezeigt;
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5 die
Reinigungsmittel, die durch zwei rotierende Elemente mit kreisrundem
Querschnitt gebildet und beide exzentrisch antreibbar sind;
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6A und 6B eine
Rolle für
die Reinigungsmittel, wobei die Rolle verformbar ist; in 6A ist
die Rolle im Reinigungsmodus und in 6B im
Vormelkmodus gezeigt;
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7A und 7B eine
andere Art von Rolle für
die Reinigungsmittel, die ebenfalls verformbar ist; in 7A ist
die Rolle im Reinigungsmodus und in 7B im
Vormelkmodus gezeigt;
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8A und 8B andere
Reinigungsmittel, bei denen die beiden rotierenden Elemente eine unrunde
Form haben; in 8A sind die Reinigungsmittel
im Reinigungsmodus und in 8B im
Vormelkmodus gezeigt;
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9 weitere
Reinigungsmittel, bei denen die beiden rotierenden Elemente vier
Ausbuchtungen aufweisen;
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10A, 10B und 10C Reinigungsmittel, bei denen die rotierenden
Elemente drei Ausbuchtungen aufweisen; in 10A sind
die Reinigungsmittel im Vormelkmodus gezeigt, in 10B ist eine der Reinigungsrollen relativ zu der
in 10A gezeigten Position phasenverschoben, um ein
kräftigeres
Vormelken zu erzielen, während
in 10C der Reinigungsmodus gezeigt ist, und
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11 die
Reinigungsmittel in einer Ausführungsform,
bei der die rotierenden Elemente aus einer mittleren Welle oder
Rolle bestehen, um die herum parallel zu ihr ausgerichtete Satellitenrollen
angeordnet sind.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform, die nicht Teil
der Erfindung ist, umfaßt
die Vorrichtung zum Melken von Tieren, wie z. B. Kühen, eine
Melkbox 1, die durch eine Einfassung 2 und zwei
Türen 3 und 4 begrenzt
ist. Durch die Eingangstür 3 kann
ein Tier die Melkbox betreten, und durch die Ausgangstür 4 kann
das Tier die Melkbox verlassen. Die Melkbox 1 umfaßt außerdem eine
automatische Fütterungsanlage 5 mit
einem Futtertrog 6. Nahe dem Futtertrog 6 ist
ein (nicht dargestellter) Sensor angeordnet, der mit einem Transponder 7 zusammenwirken kann
und am Halsband 8 des Tieres angebracht ist. Dieser Sensor
ist mit einem (nicht dargestellten) Computersystem verbunden und
bildet zusammen mit dem Transponder 7 ein an sich bekanntes
Tieridentifikati onssystem. Mit Hilfe dieses Tieridentifikationssystems
werden die Melkbox betretende Tiere identifiziert. Nach der Identifikation
des Tieres in der Melkbox kann im Computer auf die über das
betreffende Tier vorhandenen Daten zugegriffen werden. Diese Datei
enthält
die Daten bezüglich
der Fütterung
sowie sonstige für
das Melken des Tieres relevante Daten. Diese Daten umfassen auch
solche, die die Position der Zitzen des Tieres in bezug auf einen bestimmten
Bezugspunkt betreffen. Teilweise aufgrund dieser Daten kann ein
Melkgeschirr unter dem Euter des Tieres positioniert werden. Die
Vorrichtung weist außerdem
einen Melkroboter 9 auf, der in 1 nur schematisch
dargestellt ist. Dieser Melkroboter umfaßt einen Roboterarm 10,
an dessen Ende Zitzenbecher 11 und ein Detektor 12,
vorzugsweise ein Laserdetektor angeordnet sind. Der Roboterarm 10 ist
um die Achse 13 derart schwenkbar, daß er aus einer Ruhelage außerhalb
der Melkbox unter das Euter des Tieres geschwenkt werden kann; zu
diesem Zweck muß der
Roboterarm natürlich
derart in Längsrichtung
bewegbar sein, daß er
zwischen einem Vorderbein und einem Hinterbein hindurch unter dem
Euter positioniert werden kann. Der Roboterarm 10 ist nicht
nur in Längsrichtung
der Melkbox, sondern auch in Querrichtung und in Aufwärtsrichtung bewegbar.
Nachdem der Roboterarm 10, unter anderem mit Hilfe der
Tieridentifikationsdaten, unter dem Euter positioniert worden ist,
kann die Position der Zitzen von dem Laserdetektor 12 genau
erfaßt
werden, worauf die Zitzenbecher 11 angeschlossen werden
können.
Sodann kann mit dem eigentlichen Melken begonnen werden.
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In
der Praxis ist es jedoch oft wünschenswert und
manchmal sogar vorgeschrieben, vor dem eigentlichen Melken das Vorgemelk
zu entfernen. Dieses Vorgemelk kann ziemlich oft einen negativen
Einfluß auf
die Milchqualität
haben; insbesondere das Vorgemelk im Zitzenhohlraum kann Verunreinigungen
enthalten oder in sonstiger Weise infiziert sein. Die Vorrichtung
verfügt
daher über
automatisch gesteuerte Mittel zum Entfernen von Vorgemelk, bevor die
Zitzenbecher für
das eigentliche Melken des Tieres angeschlossen werden. Das Vorgemelk
kann also getrennt von der anderen Milch aufgefangen werden. Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform sind diese automatisch
gesteuerten Mittel durch eine zweite Gruppe von Zitzenbechern 14 gebildet,
die in derselben Weise wie die Zitzenbecher 11 am Roboterarm 10 an
die Zitzen eines Tieres anschließbar sind. Zu diesem Zweck
ist die in 1 gezeigte Ausführungsform
mit einem weiteren Roboterarm 15 versehen, der um die Achse 16 unter
das Euter des Tieres schwenkbar ist; selbstverständlich ist der Roboterarm 15 auch
hier derart in Längsrichtung
der Melkbox bewegbar, daß der
zwischen einem Vorderbein und einem Hinterbein hindurchgeschwenkt
werden kann. Am Ende des Roboterarmes 15 ist die zweite Gruppe
von Zitzenbechern 14 angeordnet, wobei außerdem ein
einzelner Detektor 17, vorzugsweise ein Laserdetektor,
vorgesehen sein kann. Es besteht auch die Möglichkeit, anstelle eines einzelnen
Detektors an den Roboterarmen 10 und 15 getrennt
von diesen beiden Roboterarmen einen Detektor anzuordnen, der an
einem separaten Arm unter das Tier schwenkbar ist. Wie der Roboterarm 10 ist
auch der Roboterarm 15 nicht nur in Längsrichtung der Melkbox, sondern
auch in Querrichtung und in Aufwärtsrichtung
bewegbar. Das mit Hilfe der zweiten Gruppe von Zitzenbechern gewonnene
Vorgemelk kann getrennt in einem Behälter 18 aufgefangen
werden.
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Da
vor dem eigentlichen Melken des Tieres nicht nur Vorgemelk entfernt
werden muß,
sondern auch das Euter oder zumindest die Zitzen des Tieres gereinigt
werden müssen,
können
die Mittel zum Entfernen von Vorgemelk auch durch die hierfür verwendeten
Reinigungsmittel 19 gebildet sein. Diese Situation ist
bei der in 2 gezeigten Ausführungsform gemäß der Erfindung
dargestellt. Die Reinigungsmittel 19 bestehen in diesem
Fall aus einem Paar motorisch angetriebener Reinigungsrollen 20.
Die zu reinigenden Zitzen können
zwischen die beiden Rollen 20 gezogen und durch deren Drehbewegung
gereinigt werden. Die Reinigungsrollen sind in 3 näher dargestellt.
Im übrigen
sind sie in der europäischen Patentanmeldung
Nr. 0 476 771 im einzelnen beschrieben. Bei der in 2 gezeigten
Ausführungsform
sind die Reinigungsrollen 20 sowie der sie antreibende
Motor 21 nahe dem Ende eines Roboterarmes 22 angeordnet.
Auch dieser Roboterarm 22 ist sowohl in Längsrichtung
der Melkbox als auch in Querrichtung und in Aufwärtsrichtung bewegbar. Außerdem ist
der Roboterarm auch um eine vertikale Achse 23 schwenkbar.
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Die
beiden Reinigungsrollen 20 können außer zum Reinigen der Zitzen
auch zum Entfernen von Vorgemelk verwendet werden. Die Reinigungsmittel 19 können folglich
in einem Reinigungsmodus wie auch in einem Vormelkmodus wirksam
sein, wobei der Vormelkmodus vorzugsweise nach dem Reinigungsmodus
aktiviert wird, und dann oft nur während eines Bruchteiles der
Zeit, die zum Reinigen der Zitze erforderlich ist. Zur Aufnahme
des mit Hilfe der Reinigungsmittel 19 entfernten Vorgemelks
ist eine Vorrichtung vorzusehen. Zu diesem Zweck ist unter den Reinigungsrollen 20 eine
Aufnahme 24 angeordnet, und das entfernte Vorgemelk wird über eine
Leitung 25 in den hierfür
vorgesehenen Behälter 18 abgeleitet.
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Auf
der Seite des tieferen Teiles der Aufnahme 24 ist ein Sensor 26 angeordnet,
der feststellt, ob Vorgemelk entfernt wurde oder nicht. Das entfernte Vorgemelk
läuft in
Form von Spritzern über
die Vorderseite des Sensors 26. Wenn der Sensor aus einer Lampe
und einer photoelektrischen Zelle besteht, kann das Vorgemelk durch
Lichtabsorption ermittelt werden. Der Sensor kann auch in unmittelbarer
Nähe des
Endes einer Zitze angeordnet sein, so daß das Vorhandensein von Vorgemelk
durch eine Temperaturmessung festgestellt werden kann. Ab dem Zeitpunkt,
zu dem von dem Sensor 26 Vorgemelk ermittelt wird, kann
während
eines festgelegten Zeitraumes Vorgemelk entfernt werden. Dieser
Zeitraum ist im wesentlichen so gewählt, daß entsprechend dem Volumen
des Zitzenhohlraumes nur einige wenige Spritzer von Vorgemelk entfernt
werden. Wenn das Vormelken begonnen hat, aber nach einer bestimmten
Zeit, beispielsweise nach drei bis sechs Sekunden, noch kein Vorgemelk
ermittelt worden ist, kann das Vormelken intensiviert werden, d.
h. der von den Mitteln zum Entfernen von Vorgemelk auf die Zitzen auszuübende Druck
kann erhöht
werden. Die Zeit, während
der Vorgemelk entfernt wird, kann für die einzelnen Tiere separat
eingestellt werden. Außerdem
kann diese Zeit von der Zeit abhängen,
die seit dem letzten Melken des Tieres verstrichen ist. Wenn Vorgemelk
in der Aufnahme 24 aufgefangen wurde, kann es zuerst untersucht
werden, bevor es über
die Leitung 25 in den Behälter 18 befördert wird.
Die Mittel zur Untersuchung des aufgefangenen Vorgemelks können beispielsweise
auf die Farbe, die elektrische Leitfähigkeit, den Filterströmungswiderstand,
etc. des Vor gemelks ansprechen. Wenn das System schnell genug anspricht,
kann in Abhängigkeit
von den Ergebnissen dieser Untersuchung die Zeit eingestellt werden,
während
der Vorgemelk entfernt wird.
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In
den 4A und 4B ist
eine erste Ausführungsform
der Reinigungsmittel 19 gezeigt. In 4A sind
die Reinigungsmittel 19 im Vormelkmodus und in 4B im
Reinigungsmodus gezeigt. Die Reinigungsmittel 19 sind durch
zwei Reinigungsrollen 20 mit kreisrundem Querschnitt gebildet.
Diese Rollen 20 sind in Längsrichtung akkordeonartig
ausgebildet, wie in 3 gezeigt, so daß die zwischen die
Rollen 20 gezogenen Zitzen so weitgehend wie möglich mit
ihnen in Kontakt kommen. Die Drehrichtung der Rollen 20 ist
so gewählt,
daß sie
sich von oben nach unten an der Zitze entlangbewegen. Auf diese
Weise wird sowohl die Zitze zwischen die Rollen gezogen als auch
Schmutz nach unten abgeführt. Falls
erforderlich, können
die Rollen angefeuchtet werden, beispielsweise von innen durch Zuführen von
Wasser über
ein zur Antriebswelle der Rollen konzentrisches Rohr. Im Vormelkmodus
ist der Abstand zwischen den beiden Rollen geringer als im Reinigungsmodus.
Dadurch ist der auf die Zitzen ausgeübte Druck größer als
im Vormelkmodus. Die Drehbewegung der Rollen kann außerdem mit
einer vertikalen Abwärtsbewegung
kombiniert werden, wobei die Abwärtsbewegung
der Reinigungsmittel so gewählt
ist, daß nur
einige wenige Spritzer von Vorgemelk aus der Zitze entfernt werden.
Bei dem in 4B gezeigten Reinigungsmodus
ist der Abstand zwischen den Rollen etwas größer, so daß der Druck der Reinigungsrollen
auf die Zitze etwas geringer ist und die Zitze gereinigt werden
kann, ohne daß Milch entfernt
wird.
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Obwohl
bei der in 5 gezeigten Ausführungsform
die beiden rotierenden Elemente 27 einen kreisrunden Querschnitt
haben, können
sie auch exzentrisch angetrieben werden. Außerdem ist bei dieser Ausführungsform
die Drehrichtung der Rollen so gewählt, daß sie sich an der Zitze entlang
nach unten bewegen. Ferner kann durch die Möglichkeit des exzentrischen
Antriebs ein unterschiedlicher Druck auf die Zitze ausgeübt werden.
Durch die exzentrische Bewegung wird daher eine pulsierende Wirkung
auf eine Zitze ausgeübt,
wobei die Pulsierfrequenz auf das Entfernen von Vorgemelk abgestimmt
werden kann. Aufgrund des größeren Abstandes
zwischen den beiden Rollen 27 können die Rollen 27 bei
dieser Anordnung, eventuell in Kombination mit einer Höhenverstellbarkeit
der Reinigungsmittel 19, in den Reinigungsmodus eingestellt
werden. Eine mehr oder weniger identische Wirkung kann übrigens
auch dadurch erzielt werden, daß die
Antriebswelle in der Mitte der Rollen angeordnet und die Welle dann
exzentrisch angetrieben wird.
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In
den 6A und 6B ist
eine einzelne Rolle 28 eines Rollenpaares für die Reinigungsmittel 19 gezeigt.
In 6A ist die Rolle 28 im Reinigungsmodus
und in 6B im Vormelkmodus dargestellt. Bei
dieser Ausführungsform
ist die Rolle 28 verformbar. Diese Verformbarkeit kann
dadurch erzielt werden, daß Luft
in das Innere der Rolle gepumpt wird und auf der Innenseite eine
Anzahl von Perforationen angebracht werden, durch die hindurch die
Luft eine radial nach außen
gerichtete Kraft auf das die Rolle 28 umgebende Material
ausüben
kann. Durch diese Verformbarkeit kann die Rolle 28 im Vormelkmodus eine
unrunde Form annehmen, so daß beim
Antreiben der Rolle 28 auch hier eine pulsierende Wirkung auf
die Zitze ausgeübt
wird, wobei die Pulsierfre quenz wieder auf das Entfernen von Vorgemelk
abgestimmt werden kann. Obwohl bei Verwendung einer Rolle der gezeigten
Art in den Reinigungsmitteln der Abstand zwischen den Rollen konstant
bleiben kann und es an sich nicht erforderlich ist, daß die Reinigungsmittel
in vertikaler Richtung bewegbar sind, kann diese Einstellbarkeit
des Abstandes und der Höhenbewegbarkeit
mit der Verformbarkeit der Rolle kombiniert werden, was von Bedeutung
sein kann, wenn die Verformbarkeit der Rolle sehr begrenzt ist.
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In
den 7A und 7B ist
eine andere Ausführungsform
einer Rolle 29 für
die Reinigungsmittel 19 gezeigt. Auch in diesem Fall ist
die Rolle verformbar, diesmal jedoch, weil Luft aus dem Inneren
der Rolle 29 abgesaugt wird, was ihr eine unrunde Form
verleiht. Bei dieser Ausführungsform
muß der
Abstand zwischen den Rollen verstellbar sein, um sicherzustellen,
daß beim
Verformen einer Rolle dennoch ein größerer Druck auf die Zitze ausgeübt wird,
was zum Entfernen von Vorgemelk erforderlich ist. Auch in diesem
Fall übt
die unrunde Form eine pulsierende Wirkung auf die Zitze aus. Bei
der Ausführungsform
gemäß den 6A und 6B wie auch
den 7A und 7B können sowohl
eine als auch beide Rollen verformbar sein.
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Bei
der in den 8A und 8B gezeigten Ausführungsform
der Reinigungsmittel 19 haben die Reinigungsrollen 30 ein
unrunde Form, insbesondere eine ellipsenartige Form. In 8A sind
die Reinigungsmittel 19 im Vormelkmodus und in 8B im Reinigungsmodus
gezeigt. Im Reinigungsmodus sind die Rollen um 90° relativ
zu der Position phasenverschoben, die die Rollen im Vormelkmodus
relativ zueinander einnehmen. Auch bei dieser Ausführungsform
wird im Vormelkmodus eine pulsierende Wirkung auf die Zitze ausgeübt, wobei
die Pulsierfrequenz wieder auf das Entfernen von Vorgemelk abgestimmt
werden kann. Zum Entfernen von Vorgemelk kann die Bewegung der Rollen 30 auch
hier wieder mit einer Höhenbewegung
der Reinigungsmittel 19 kombiniert werden. Aufgrund der
Tatsache, daß die
Rollen 30 im Reinigungsmodus relativ zueinander phasenverschoben
sind, wird auch hier ein pulsierende Wirkung auf die Zitze ausgeübt, die
jedoch weniger intensiv und nur so stark ist, daß kein Vorgemelk entfernt wird
und die Zitzen lediglich gereinigt werden.
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In 9 ist
eine Ausführungsform
der Reinigungsmittel 19 gezeigt, bei der die Reinigungsrollen 31 entsprechend
der akkordeonartigen Ausbildung der Rollen, wie sie in 3 gezeigt
ist, einige Male hintereinander einen kreisrunden Querschnitt und dann
einen Querschnitt mit vier Ausbuchtungen aufweisen. In der dargestellten
Position der Rollen 31 relativ zueinander arbeiten die
Reinigungsmittel 19 im Vormelkmodus, wobei die Reinigungsmittel 19 auch hier
durch Phasenverschiebung einer Rolle um 45° relativ zur anderen im Reinigungsmodus
wirksam sein können.
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In
den 10A, 10B und 10C ist eine weitere Ausführungsform der Reinigungsmittel 19 gezeigt,
bei der die Reinigungsrollen 32 entsprechend der akkordeonartigen
Ausbildung, wie sie in 3 gezeigt ist, einige Male hintereinander
einen kreisrunden Querschnitt und dann einen Querschnitt mit drei
Ausbuchtungen aufweisen. In 10A sind die
Rollen 32 im Vormelkmodus gezeigt, wobei wieder eine pulsierende
Wirkung auf die Zitzen ausgeübt wird.
Wenn die auf die Zitzen ausgeübte
Kraft nicht ausreicht, um Vorgemelk zu entfernen, kann der Abstand
zwischen den Rollen 32 etwas verringert werden, so daß eine größere Kraft
auf die Zitzen ausgeübt
wird. Diese Situation ist in 10B gezeigt.
In 10C ist die eine Rolle relativ zu der anderen
um 60° phasenverschoben,
zumindest im Vergleich zu der Position der Rollen im Vormelkmodus.
In der in 10C gezeigten Position arbeiten
die Reinigungsmittel 19 im Reinigungsmodus.
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Bei
der in 11 gezeigten Ausführungsform
der Reinigungsmittel 19 setzen sich die Rollen 33 aus
einer mittleren Welle oder Rolle 34 zusammen, um die herum
drei Satellitenrollen 35 angeordnet sind. Im Reinigungsmodus
können
die Satellitenrollen 35 relativ zur Welle oder Rolle 34 festgelegt sein,
so daß beim
Drehen der Rolle 33, eventuell in Kombination mit einer
Abwärtsbewegung
der Satellitenrollen, diese Rollen an den Zitzen entlang nach unten
bewegt werden, so daß eine
reinigende Wirkung auf die Zitzen ausgeübt wird. Wenn die Satellitenrollen 35 relativ
zu der Welle oder Rolle 34 frei drehbar sind, wird durch
die Drehung der Rolle 33 nur eine pulsierende Wirkung auf
die Zitze ausgeübt,
die – eventuell
durch Einstellen des Abstandes zwischen den Satellitenrollen – so gewählt ist,
daß Vorgemelk entfernt
werden kann.
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Bei
jeder Ausführung
der Rollen sollte der Abstand zwischen den Rollen vorzugsweise stets einstellbar
sein, und die Reinigungsmittel sollten stets höhenverstellbar sein, so daß der von
den Rollen auf die Zitzen ausgeübte
Druck in allen Fällen
immer so eingestellt werden kann, daß Vorgemelk entfernt werden
kann, unabhängig
davon, ob die Rollen von kreisrunder oder unrunder Form oder relativ
zueinander phasenverschiebbar oder verformbar sind.