DE69516212T2 - Werkzeugheft - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft einen Werkzeuggriff aus zumindest zwei Kunststoffmaterialien und aufweisend auf zumindest einem Teil seiner Länge eine Außenhülse aus relativ weichem Kunststoffmaterial, die auf einen Hülsenträger aufgeformt ist. Ein derartiger Werkzeuggriff ist aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der Druckschrift WO-A- 93/25354 bekannt.
• Bekannt ist außerdem aus der Druckschrift EP-A-0 635 337, die eine Patentanmeldung im Sinne des Artikels 54 (3) EPÜ darstellt, ein Werkzeuggriff, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art mit einem Hülsenträger, welcher ein Kunststoffmaterial umfaßt, das härter ist als dasjenige der Außenhülse.
• Die Erfindung ist auf verschiedene Handwerkzeuge anwendbar, wie etwa auf Zangen, Schraubendreher und dergleichen.
• Werkzeuggriffe der eingangs genannten Art besitzen den Vorteil, dem Nutzer ein Anti-Rutschgefühl sowie das Gefühl von Widerstand zu vermitteln, das es ihm erlaubt, große Kräfte unter sehr guten Komfortbedingungen auszuüben.
• Die Technik zur Verwirklichung derartiger Werkzeuggriffe ist jedoch problematisch, weil sie bei günstigen Kosten eine hervorragende Haltbarkeit der Außenhülse sicherstellen soll, obwohl diese häufig aggressiven Umgebungen ausgesetzt ist, wie etwa Kraftstoffen von Kraftfahrzeugen, "White Spirit", Trichlorethan und anderen aromatischen Materialien. Anderer seits muß sie eine Beständigkeit des Griffs gegenüber Festspannkräften und ggf. gegenüber Drehmomenten sicherstellen.
• Aktuelle Lösungen stellen nicht gleichzeitig die Beständigkeit gegenüber Kräften, gegenüber aggressiven Umgebungen und ein relativ weiches Anfaßgefühl der Außenfläche sicher.
• Um dieses Problem zu überwinden, schlägt die Erfindung einen Werkzeuggriff der vorstehend genannten Art vor, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Außenhülse im wesentlichen aus einem weichen Polyesterelastomer besteht, und auf den Hülsenträger aufgeformt ist, der aus einem auf hartem Polyesterelastomer basierenden Material besteht.
• Der Hülsenträger kann im wesentlichen aus einem harten Polyesterelastomer bestehen.
• Die Außenhülse kann aus besagtem Polyesterelastomer bestehen, welches im wesentlichen in reiner Form vorliegt, und sie kann selbst den Hülsenträger bilden.
• In bestimmten Fällen, insbesondere zum Überziehen der Schenkel einer Zange kann der Hülsenträger sich direkt in Kontakt mit dem darunter liegenden Metallteil des Werkzeugs befinden, mit welchem es durch Reibschluß und/oder durch Formschluß fest verbunden ist.
• In anderen Fällen, in welchen der Werkzeuggriff dazu bestimmt ist, große Drehmomente zu übertragen, insbesondere um eine Schraubendreherwelle abzudecken, kann der Hülsenträger ein im wesentlichen rohrförmiges Verbindungselement umgeben, welches aus einem dritten Kunststoffmaterial gebildet ist, das härter ist als dasjenige des Hülsenträgers, und das mit dem darunter liegenden Metallteil des Werkzeugs durch Reibschluß und/oder durch Formschluß fest verbunden ist.
• Das Verbindungselement kann außerdem in den Hülsenträger eingeformt sein. Ausführungsformen der Erfindung werden nunmehr in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
• Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Schraubendrehers, der mit einem erfindungsgemäßen aus drei Materialien bestehenden Griff versehen ist,
• Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2-2 von Fig. 1,
• Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie 3-3 von Fig. 1,
• Fig. 4 einen Längsschnitt eines aus zwei Materialien bestehenden Griffs, der zur Herstellung des Schraubendrehergriffs von Fig. 1 verwendet wird, und
• Fig. 5 eine teilweise geschnittene Teilansicht einer Kneifzange, von denen jeder Schenkel mit einem aus zwei Materialien bestehenden Griff gemäß der Erfindung versehen ist.
• Der in Fig. 1 gezeigte Schraubendreher 10, der mit seiner Längsmittenachse X-X horizontal ausgerichtet dargestellt ist, umfaßt einen eine Klinge bildenden Metallschaft 12, dessen eines Ende 14 in einem Griff 16 aus drei Materialien umfassenden Kunststoffmaterial gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung eingebettet ist.
• In herkömmlicher Weise umfaßt das Einbettungsende 14 der Klinge 12 ein abgeflachtes Ende 15, das dazu bestimmt ist, die Drehblockade der Klinge 12 um ihre Achse zu verstärken.
• Der Griff 16 umfaßt eine Hülse 18, welche ein Verbindungselement 20 umgibt, in welchem die Klinge 12 eingebettet ist.
• Die Hülse 18 umfaßt zwei koaxiale rohrförmige Teile, d. h. einen inneren Hülsenträger 22 und eine Außenhülse 24, gebildet aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien. Insbesondere ist der Hülsenträger 22 aus einem harten Polyesterelastomer (Shore-D-Härte 72) gebildet, während die Hülse 24 aus einem weichen Polyesterelastomer (Shore-D-Härte 35) gebildet ist, das auf den Hülsenträger aufgeformt ist.
• Die in Rede stehenden Elastomere können praktisch rein sein. Das weiche Elastomer kann mineralische Füllstoffe einschließen, insbesondere Färbemittel und/oder Fließfähigkeitsfördermittel. Das harte Elastomer kann in größerem Umfang verschiedene Zusatzstoffe enthalten: Fasern, mineralische Füllstoffe, Glaskugeln, Quellstoffe, Plastifizierungsmittel und dergleichen.
• Was das Verbindungselement 20 betrifft, so ist es aus einem Kunststoffmaterial gebildet, welches härter ist als dasjenige des Hülsenträgers 22, beispielsweise Zelluloseacetat, Polyamid, starrem Polyester oder Polyacetal.
• Die Hülse 24 erstreckt sich mit nahezu der Hälfte vor der Länge des Hülsenträgers zwischen einem Ring 25A, der auf dem Hülsenträger aufliegt, und einem Kragen 25B am vorderen Ende des Hülsenträgers. Das Verbindungselement 20 nimmt den Raum zwischen dem Hülsenträger und der Klinge 12 ein; es umfaßt ein Hinterende 20A, welches den gesamten hinteren Bereich des Hülsenträgers abdeckt, bis zur Rückseite des Rings 25A und ein Vorderende 20B, welches den Kragen 25B abdeckt.
• Die Hülse 18 umfaßt eine Innenseite 26, die dazu ausgelegt ist, in optimaler Weise die Hülse 18 mit dem Verbindungsteil 20 fest zu verbinden. Wie insbesondere aus Fig. 2 und 3 hervorgeht, ist die Innenseite 26 der Hülse 18 durch einen ersten Teil 26A begrenzt, der einen im wesentlichen mehreckigen, bevorzugt einen quadratischen Querschnitt besitzt und sich ausgehend vom Ende des Griffs 16 bis zu einem zweiten Teil 26B dieser Innenseite erstreckt, die einen im wesentlichen mehreckigen, bevorzugt sechseckigen Querschnitt besitzt und einen kleineren Umfang als derjenige des Querschnitts des ersten Teils 26A.
• Alternativ kann die Innenseite der Hülse 18 verschiedene Querschnitte aufweisen, die konstant sind oder auch nicht.
• Im folgenden ist das Verfahren zu Herstellung des Griffs 16 des in Fig. 1 gezeigten Schraubendrehers erläutert.
• Zunächst wird die Hülse 18, die aus zwei Materialien besteht, und in Fig. 4 gezeigt ist, hergestellt durch Spritzformen des Hülsenträgers 22 und Aufformen der Hülse 24 durch Spritzen auf diesen.
• Das Aufformen der Hülse 24 auf den Hülsenträger 22 wird derart bewirkt, daß die Enden des Hülsenträgers 22 freigelassen werden.
• Um die Verankerung der Hülse 24 auf dem Hülsenträger 22 zu begünstigen, werden diese beiden Teile derart geformt, daß auf ihren Oberflächen im Kontakt mit diesen komplementäre Vorsprünge und Eintiefungen 28 bis 34 gebildet werden.
• Um die Hülse 18 herzustellen, wird beispielsweise eine herkömmliche Presse mit zwei Spritzköpfen verwendet (jeweils ein Kopf pro einzuspritzendem Material).
• Nach der Herstellung der Hülse 18 wird das Einbettungsende der Klinge 12 im Inneren dieser Hülse 18 koaxial zu dieser angeordnet, woraufhin durch Spritzformen das Verbindungselement 20 zwischen der Klinge 12 und der Hülse 18 derart geformt wird, daß die Einheit aus Hülse 18 und Verbindungselement 20 den Griff 16 des in Fig. 1 gezeigten Schraubendrehers bildet.
• Die Ausformung des Verbindungsteils 20 erfolgt derart, daß Verlängerungen 20A, 20B dieses Teils außerhalb der Hülse 18 auf deren Enden aufgeformt werden.
• Die komplementären Verankerungseintiefungen und -vorsprünge 36, 38 werden erzeugt durch Formen der Oberfläche in Kontakt mit der äußeren Verlängerung 20A des Verbindungselements 20 unter Begrenzung des freien Endes bzw. der Rückseite des Griffs 16 und des entsprechenden Endes der Hülse 18.
• Die Ausformung des Verbindungsteils 20 wird beispielsweise mittels einer herkömmlichen Presse mit einem Spritzkopf bewirkt.
• Alternativ kann das Abschlußende des Verankerungsendes 14 für die Klinge am freien Ende des Griffs satt anliegen, oder über dieses Ende vorstehen. In diesem Fall ist es möglich, das satt anliegende Ende des Verankerungsendes mit einem Stopfen abzudecken, der auf dem freien Ende des Griffs durch bekannte Mittel festgelegt ist.
• Es wird bemerkt, daß die Herstellung der Hülse 18 und die Formung des Verbindungsteils 20 an unterschiedlichen Orten erfolgen kann.
• Durch die Verwendung der vorstehend genannten Kunststoffmaterialien verankert sich die Hülse 24 innig und stark bei ihrer Aufformung auf den Hülsenträger 22 dank der Affinität der beiden Polyesterelastomere und diese Verankerung bleibt selbst dann bestehen, wenn sie aggressiven Mitteln über lange Zeit ausgesetzt wurde, wie etwa aromatischen Materialien. Da das harte Elastomer, welches den Hülsenträger bildet, wenig empfindlich für diese Mittel ist, erfolgt seine Verankerung praktisch ausschließlich auf mechanischem Wege durch Reibung und Formschluß auf dem Verbindungselement 20, und diese Verankerung ist zuverlässig und dauerhaft. Die für das Verbindungselement verwendeten harten Kunststoffmaterialien, wie etwa diejenigen, die vorstehend angeführt sind, besitzen außerdem den großen Vorteil, daß sie kostengünstig sind.
• Wenn keine großen Drehmomente übertragen werden müssen, kann der Aufbau der Hülse vereinfacht werden, indem das Verbindungselement weggelassen wird.
• In dem Fall einer Beißzange (Fig. 5) besitzt der Hülsenträger 22 die Form eines kurzen Rohrs mit einem Kragen 25B am vorderen Ende und die Hülse 24 besitzt ebenfalls die Form eines kurzen Rohrs, das den gesamten Hülsenträger bis zur Rückseite dieses Kragens 25B abdeckt.
• Wie im Fall des Griffs für den Schraubendreher gemäß den Fig. 1 bis 4 sorgt die gegenseitige Affinität der beiden Polyesterelastomere beim Aufformen der Hülse auf den Hülsenträger für eine innige und sehr starke Verankerung zwischen diesen beiden Griffteilen und diese Verankerung vermag aromatischen Agenzien zu widerstehen.
• Außerdem erfolgt die Verankerung des Hülsenträgers auf dem Metallschenkel der Zange in einzigartiger zuverlässiger Weise durch Reibung und/oder durch Formschluß (wie bisher und nicht dargestellt). Dies führt zu einem geringen Abbau von Spannungen im Laufe der Zeit bezüglich der harten Polyesterelastomere und zu ihrer quasi Unempfindlichkeit gegenüber aromatischen Agenzien.

Claims (7)

1. Werkzeuggriff aus zumindest zwei Kunststoffmaterialien und aufweisend auf zumindest einem Teil seiner Länge eine Außenhülse (24) aus relativ weichem Material und auf einen Hülsenträger aufgeformt, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülse (24) im wesentlichen aus einem weichen Polyesterelastomer besteht und auf den Hülsenträger (22) aufgeformt ist, der aus einem auf hartem Polyesterelastomer basierenden Material besteht.

2. Werkzeuggriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenträger (22) im wesentlichen aus einem harten Polyesterelastomer besteht.

3. Werkzeuggriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülse (24) aus besagtem Polyesterelastomer besteht, welches im wesentlichen in reiner Form vorliegt.

4. Werkzeuggriff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenträger (22) aus besagtem Polyesterelastomer, welches im wesentlichen in reiner Form vorliegt.

5. Werkzeuggriff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere für eine Zange, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenträger (22) sich direkt in Kontakt mit dem darunterliegenden Metallteil des Werkzeugs befindet, mit welchem es durch Reibschluß und/oder durch Formschluß fest verbunden ist.

6. Werkzeuggriff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere für einen Schraubendreher, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenträger (22) ein im wesentlichen rohrförmiges Verbindungselement (20) umgibt, welches aus einem dritten Kunststoffmaterial gebildet ist, das härter ist als dasjenige des Hülsenträgers, und das mit dem darunterliegenden Metallteil (14) des Werkzeugs durch Reibschluß und/oder durch Formschluß fest verbunden ist.

7. Werkzeuggriff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (20) in den Hülsenträger (22) eingeformt ist.