DE69511116T2

DE69511116T2 - Nähfadenankereinrichtung

Info

Publication number: DE69511116T2
Application number: DE69511116T
Authority: DE
Inventors: Dennis Mcdevitt
Original assignee: Innovasive Devices LLC
Current assignee: DePuy Mitek LLC
Priority date: 1994-11-10
Filing date: 1995-11-09
Publication date: 1999-11-18
Anticipated expiration: 2015-11-10
Also published as: US5649963A; AU4282296A; US5797963A; DE69511116D1; AU710731B2; EP0804124B1; ES2134512T3; EP0804124A1; WO1996014798A1; JP3718729B2; JPH10509612A

Description

Zur Befestigung von Objekten wie Weichteilen am Knochen sind eine Vielzahl von Techniken verfügbar. Die älteste Technik verwendet Faden, der durch Knochen und Weichteile gezogen wird, um die Weichteile am Knochen anzunähen. Viele Größen, Formen und Typen von Nahtmaterial und chirurgischen Nadeln sind zur Durchführung dieser Aufgabe verfügbar. Heute wird diese Methode noch zur Reparation von Sehnen und Bändern bei älteren Osteoarthritis-Patienten angewandt, obwohl es im allgemeinen schwierig und zeitraubend ist, ein Nahtmaterial durch einen Knochen zu ziehen.
Weichteil-Reparationen wurden bisher auch mit Metallschrauben oder -klammern durchgeführt, die die Weichteile am Knochen befestigen. Allerdings unterliegen die Metallschrauben und/- oder -klammern der Korrosion und folglich einem Strukturverlust. Zudem kann das Vorliegen von Metall an einer Körperstelle im Körper die Bildaufnahme und Diagnostik oder die therapeutischen Behandlungen in der Nähe der Stelle stören. Beispielsweise müssen vor der Aufnahme eines Kernspinresonanzbildes sämtliche Metallimplantate operativ entfernt werden. Die Patientenempfindlichkeit gegenüber Nickelionen und Edelstahlimplantaten hat eine wachsende Kontroverse hinsichtlich der Verwendung von Materialien, die hohe Mengen an Nickel enthalten, einschließlich von Nickel-Titan-Legierungen, wie Nitinol, angefacht. Es ist zudem fast unmöglich, die durch die Schrauben und Klammern auf die Weichteile ausgeübte Kompression einzustellen. Diese Vorrichtungen sind zur Weichteil-Reparation also nicht vollkommen zufriedenstellend.
Andere Vorrichtungen verwenden eine Nahtmaterialanker-Konstruktion an, an der ein gebogener Draht oder eine Vielzahl von Widerhaken befestigt ist, die auf der Außenfläche des Nahtmaterialankerkörpers liegen. Die Widerhaken oder der gebogene Draht werden durch Ausüben eines Zugs auf das Nahtmaterial in einen Knochen eingebracht. Leider ist es nicht immer möglich, den Anker im Knochen an einer bestimmten Stelle zu platzieren, wenn ein Anker unter Anlegen einer Spannung auf ein Nahtmaterial in einem Knochenloch nach oben gezogen wird. Zudem erfordern viele Befestigungsvorrichtungen eine Art Stoß oder Impuls, um das Befestigungselement in Position zu bringen. Das Versetzen des Stoßes oder das Einsetzen von Knochen/Nahtmaterialankern kann dazu führen, daß der Patient verletzt und daß das Knochen/Nahtmaterial-Befestigungselement selbst einer unnötigen Belastung ausgesetzt wird. Dies ist besonders problematisch, wenn Nahtmaterialanker in Knorpel eingesetzt werden sollen, wie bei den Verfahren zur Reparation der vorderen Kreuzbänder oder gerissener Rotatorenmanschetten.
Die WO92/04874 offenbart ein Knochen-Befestigungselement. Das Knochen-Befestigungselement zur Befestigung entweder eines Nahtmaterials oder einer Niete in einem vorgebohrten Knochenloch umfaßt ein dehnbares Rohr mit einem Achsloch und einem Stift, der unter Druckanwendung in das Achsloch einführbar ist, wobei das dehnbare Rohr so ausgelegt ist, daß es in ein in einen Knochen gebohrtes Loch einführbar ist, wobei wenigstens ein Teil des Stiftes einen Außendurchmesser aufweist, der größer ist als der Innendurchmesser von wenigstens einem Teil des Achsloches. Das Befestigungselement wird in Position gebracht, indem das Rohr in ein vorgebohrtes Loch im Knochen eingeführt und dann der Stift in das Achsloch gepreßt wird, so daß der breitere Teil des Stiftes nach außen gegen den engeren Teil des Rohres drückt und es dehnt, was dazu führt, daß das Rohr gegen die Wände des Knochenloches gepreßt wird, wodurch Stift und Rohr in dem Loch fest an Ort und Stelle fixiert werden. Ferner enthält das Gerät zum Einsetzen eines solchen Befestigungselements eine Halterung zum In-Position- Halten des dehnbaren Rohrs in dem vorgebohrten Loch im Knochen und einen Kolben, der bezüglich der Halterung beweglich ist, um den Stift in das Loch zu drücken, so daß der Stift in das Achsloch gepreßt werden kann, ohne daß im wesentlichen Netto-Kräfte gegen oder vom Knochen ausgeübt werden.
Erfindungsgemäß wird ein Nahtmaterialanker zur Befestigung in einem Knochenloch bereitgestellt, der folgendes aufweist: eine Einführungsstange, ein verlängerndes Spreizelement mit einem proximalen Ende und einem distalen Ende und ein Verankerungselement mit einem Durchlaß darin zum Hindurchstecken der Einführungsstange, wobei der Anker folgendes aufweist: eine erste Position, in der ein proximales Ende des Verankerungselementes und das distale Ende des Spreizelementes in einer gegenüberstehenden Lagebeziehung zueinander vorhanden sind, und eine zweite Position, in der das proximale Ende des Verankerungselementes proximal hinter dem distalen Ende des Spreizelementes liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungselement an der Einführungsstange angebracht ist und dadurch, daß das proximale Ende des Verankerungselementes in der zweiten Position von dem Spreizelement radial beabstandet ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung besteht in einer Verankerungsvorrichtung zur Befestigung eines Nahtmaterials in einem Knochen. Der Nahtmaterialanker weist ein Spreizelement mit einem proximalen und einem distalen Ende auf, das distale Ende zum Eingreifen in ein proximales Ende eines Verankerungselementes. Der Anker umfaßt auch ein Verankerungselement zum Einführen in ein Knochenloch, wobei das Element zur Bewegung in dem Knochenloch von einer ersten Position, in der ein proximales Ende des Einführungselementes sich in einer gegenüberstehenden Lagebeziehung zu dem distalen Ende des Spreizelementes befindet, in eine zweite Position, in der sich das Verankerungselement proximal in dem Knochenloch bewegt, so daß sein proximales Ende über das distale Ende des Spreizelementes übergreift, ausgelegt ist, wobei das proximale Ende des Verankerungselementes in eine Wand des Knochenloches gepreßt wird. Der Anker weist außerdem Mittel auf zur Bewegung des Verankerungselementes von der ersten in die zweite Position.
Bei einer anderen Ausführungsform weist die Vorrichtung ein rohrförmiges Verankerungselement zum Eingreifen in ein in einen Knochen gebohrtes Loch auf, das gegenüberliegende, über eine zentrale Längsachse verbundene, proximale und distale Enden aufweist. Bei dem Element ist zwischen den Enden ein axialer, vom proximalen Ende des Elements zum distalen Ende des Elementes verlaufender Durchlaß mit inneren und äußeren Umfangsflächen, zwischen denen eine Wand ausgebildet ist, definiert. In der Wand sind ferner eine Reihe von axial ausgerichteten Schlitzen definiert, die am proximalen Ende beginnen und distal verlaufen. Eine Nahtmaterialaufnahme greift in das Verankerungselement ein. Das Verankerungselement besitzt außerdem eine Vielzahl von Wandabschnitten, die zwischen den axial ausgerichteten Schlitzen festgelegt sind. Die proximalen Enden der Wandabschnitte besitzen eine erste Vorsprungsfläche, die zu einer andere Vorsprungsfläche auf einem Spreizelement paßt, so daß die erste Vorsprungsfläche für eine Überschiebbewegung über die andere Vorsprungsfläche angeordnet ist, damit sich die Wandabschnitte in den Knochen ausdehnen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung zur Befestigung eines Nahtmaterials in einem Knochen, die ein rohrförmiges Verankerungselement mit gegenüberliegenden proximalen und distalen Enden und einem axialen, vom proximalen Ende des Elementes zum distalen Ende des Elementes verlaufenden Durchlaß aufweist. Das Verankerungselement besitzt mehrere biegsame Wandabschnitte, die zur Bewegung ausgelegt sind von einer ersten Position, in der die biegsamen Wandabschnitte entlang der äußeren Umfangsfläche des Elements angeordnet sind, in eine zweite Position, in der die proximalen Enden der biegsamen Wandabschnitte dazu gebracht werden, sich schräg in eine Wand des Knochens nach außen auszudehnen. Eine Nahtmaterialaufnahme greift ebenfalls in das Element ein. Vorzugsweise sind die Wandabschnitte an ihren entsprechenden proximalen Enden biegsamer als an ihren entsprechenden distalen Enden. Andere Ausführungsformen des Verankerungselementes umfassen die Ausführungsformen mit Schraubgewinde, das auf dem distalen Ende auf einer inneren Umfangsfläche liegt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft auch einen Nahtmaterialankeraufbau. Der Aufbau enthält eine Einführungsstange mit einem proximalen und distalen Ende, das distale Ende zum Eingreifen in ein distales Ende eines rohrförmigen Verankerungselementes; ein erfindungsgemäßes rohrförmiges Verankerungselement; und ein rohrförmiges Spreizelement mit einem zwischen dem proximalen Ende und dem distalen Ende definierten axialen Durchlaß. Das Spreizelement ist zum Aufschieben auf die Stange ausgelegt und besitzt ein distales Ende, das zum Eingreifen in das proximale Ende des rohrförmigen Ankerelementes konzipiert ist. Das Ankerelement ist ausgelegt zur Bewegung von einer ersten Position, in der sein proximales Ende in das distale Ende des Spreizelementes eingreift, in eine zweite Position, so daß sich das rohrförmige Verankerungselement über das distale Ende des Spreizelementes schiebt und die biegsamen Wandabschnitte des Verankerungselementes sich in eine Wand des Knochenloches ausdehnen. Besonders bevorzugt weist die Einführungsstange einen zerbrechlichen Abschnitt gegenüber ihrem distalen Ende auf, der zum Abbrechen ausgelegt ist, wenn eine ausreichende Spannung auf die Stange ausgeübt wird. Das proximale Ende des Spreizelementes kann einen peripheren Flansch integral mit dem proximalen Ende aufweisen. Am distalen Ende des Spreizelementes und am proximalen Ende der biegsamen Wandabschnitte befinden sich Vorsprungsflächen, die zum gegenseitigen Eingreifen ausgelegt sind, um die Wandabschnitte in den Knochen auszudehnen.
Der bevorzugte erfindungsgemäße Aufbau umfaßt auch ein Werkzeug zur Entfernung des Ankerelementes, nachdem das Ankerelement in das Knochenloch eingesetzt worden ist, und ein Werkzeug zum Anlegen von Spannung auf die Einführungsstange.
Eine Ausrüstung zum Einsetzen eines Nahtankers in ein Knochenloch enthält den erfindungsgemäßen Nahtmaterialanker, einen Bohrer, eine Bohrerführung, eine Einsetzvorrichtung und ein Werkzeug zum Entfernen des Ankerelementes nach dem Einsetzen.
Die Verfahren zum Einsetzen eines Nahtmaterialankers in ein Knochenloch sind beschrieben und umfassen das Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Verankerungselementes zum Einführen in eine Öffnung in einem Knochen und das Eingreifen des Verankerungselements in eine Einführungsstange. Als nächstes wird ein Spreizelement mit der Einführungsstange verbunden, so daß ein distales Ende des Spreizelementes in ein proximales Ende des Verankerungselementes eingreift. Die Einführungsstange mit ihrem aufgeschobenen Verankerungselement wird im Knochenloch platziert, und das Spreizelement wird im Knochenloch feststehend in Position gebracht. An die Einführungsstange wird eine Spannkraft angelegt, so daß das proximale Ende des Verankerungselementes sich über das distale Ende des Spreizelementes schiebt und eine Außenfläche des Verankerungselementes in den Knochen eingreift. Dann wird die Einführungsstange von dem Verankerungselement gelöst. Besonders bevorzugt umfaßt der Löseschritt die Aktivierung eines zerbrechlichen Abschnittes der Einführungsstange, so daß er zerbricht.
Es ist ein Ziel der Erfindung, einen Nahtmaterialanker von einfacher Konstruktion und einfachem Aufbau bereitzustellen.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, einen Nahtmaterialanker mit einer oder mehreren bioabsorbierbaren Bauelementen bereitzustellen.
Es ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, ein Gerät zum Einsetzen eines Nahtmaterialankers in einen Knochen bereitzustellen, das zum Einsetzen des Ankers keinen Schlag oder Stoß benötigt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen dient in Verbindung mit den Zeichnungen der ausführlicheren Erklärung der Erfindung, wobei:
Fig. 1 eine Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Nahtmaterialankers ist;
Fig. 2 eine Teilschnittansicht durch den Nahtmaterialanker von Fig. 1 ist, der in ein Knochenloch eingesetzt worden ist;
Fig. 3 eine Draufsicht der Ausführungsform von Fig. 2 ist;
Fig. 4 eine Teilschnittansicht durch den Nahtmaterialanker von Fig. 1 ist, wenn er in einen Knochen eingesetzt wird;
Fig. 5 eine Teilschnittansicht durch den Nahtmaterialanker von Fig. 4 nach dem Einsetzen in ein Knochenloch ist;
Fig. 6 eine Draufsicht einer anderen Ausführungsform des in ein Knochenloch eingesetzten Nahtmaterialankers ist;
Fig. 7 eine Teilschnittansicht durch eine dritte Ausführungsform des in ein Knochenloch eingesetzten Nahtmaterialankers ist;
Fig. 8 das Einsetzen des Nahtmaterialankers von Fig. 7 erläutert, wobei Fig. 8A das Einsetzen des Nahtmaterialankers und Fig. 8B die Entfernung der Einführungsstange aus dem Knochenloch erläutert;
Fig. 9 eine Teilschnittansicht des Einsetzens des Nahtmaterialankers von Fig. 1 unter Verwendung einer Nietpistole ist;
Fig. 10 eine Schnittansicht einer anderen Ausführungsform der Nahtmaterialanker-Einsetzvorrichtung ist;
Fig. 11 ein Querschnitt einer Hand-Einsetzeinrichtung ist, die mit der Vorrichtung von Fig. 10 verwendet wird; und
Fig. 12 ein Querschnitt einer Vorrichtung und eines Verfahrens zur Entfernung des erfindungsgemäßen Nahtmaterialankers ist.

Ausführliche Beschreibung der Erfindung

Der erfindungsgemäße Nahtmaterialankeraufbau weist im allgemeinen eine verlängerte Einführungsstange und ein annähernd zylindrisches Verankerungselement mit einem axialen Durchlaß zur Aufnahme der Einführungsstange auf. In seinem nicht expandierten Zustand kann das Verankerungselement in eine vorgebohrte Öffnung in einem Knochen eingesetzt werden. Ein Spreizelement greift in ein proximales Ende des Verankerungselementes ein. Die Bezeichnung "proximal" bezieht sich auf einen Punkt, der vom Boden eines Knochenloches in eine Richtung zum Ursprung des Aufbaus (d. h. in Richtung des Chirurgen) beabstandet ist, im Gegensatz zu einem "distalen" Punkt, der näher am Boden des Knochenloches liegt (d. h. am weitesten entfernt vom Ursprungspunkt, dem Chirurgen). Das Verankerungselement vermag sich proximal im Knochenloch zu bewegen (d. h. in Richtung der Knochenfläche), so daß das proximale Ende des Verankerungselementes sich über ein distales Ende des Spreizelementes schiebt. Als Ergebnis dieser Bewegung werden die elastischen proximalen Teile des Verankerungselementes nach außen gegen das Spreizelement gepreßt und veranlassen die elastischen proximalen Teile des Verankerungselementes zur Expansion in das Knochenloch, wobei das Verankerungselement in einem Preßsitz fest in der Öffnung fixiert wird. Die Bezeichnung "schiebt sich über" besitzt in diesem Zusammenhang seine üblicherweise verstandene Bedeutung und bezieht sich auf Oberflächen, die übereinander gleiten, wobei eine Oberfläche über die andere geschoben wird. Insbe sondere wird das distale Ende des Spreizelementes in das proximale Ende des beweglichen Verankerungselementes gedrückt.

A. Die Einführungsstange

Fig. 1 erläutert eine Explosionsansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nahtmaterialankeraufbaus, der eine Einführungsstange enthält, auf die ein Verankerungselement und ein Spreizelement aufgeschoben sind.
Ein Bauelement des Nahtmaterialankeraufbaus 10 ist eine Einführungsstange 12, ein langer Zylinder mit einem distalen Ende 14 und einem proximalen Ende 16. Das distale Ende 14 ist vorzugsweise als Schulter 15 geformt, die zum Eingreifen in ein distales Ende 24 eines Verankerungselementes 20 ausgelegt ist. Die Einführungsstange 12 besitzt einen zerbrechlichen Teil 18, der etwas entfernt proximal zum Ende 14 liegt. Die Bezeichnung "zerbrechlich" bezieht sich auf einen Teil der Stange 12, die abbrechbar oder zerbrechlich ist. Insbesondere schildert Fig. 1 den zerbrechlichen Teil 18 als einen Abschnitt der Stange 12 mit einem kleineren Durchmesser als der Rest der Stange. Der zerbrechliche Abschnitt 18 ist zum Abtrennen oder Abbrechen ausgelegt, wenn genügend Spannung an der Stange 12 in proximaler Richtung (durch Pfeil A angedeutet) anliegt, die parallel ist zur Längsachse (B-B) der Stange. Der zerbrechliche Teil kann allerdings etwas anderes sein als ein dünnwandiger Abschnitt der Stange 12 und kann eine Reihe von Speichen oder ein Gewebe oder eine Vielzahl von sehr feinen Elementen aufweisen.

B. Das Verankerungselement

Das Verankerungselement 20 ist im wesentlichen rohrförmig mit den sich gegenüberliegenden proximalen 22 und distalen Enden 24, die über einen zentralen, axialen Durchlaß 26 verbunden sind, der vom proximalen Ende 22 des Elementes 20 zum distalen Ende 24 des Elements verläuft. Das distale Ende 24 greift in die Schulter 15 der Stange 12 ein. Das Element 20 weist die innere Umfangsfläche 28 und die äußere Umfangsfläche 30 auf, die eine Wand bilden. Festgelegt in der Wand und in Verbindung mit dem axialen Durchlaß 26 sind eine Reihe von axial ausgerichteten Schlitzen 34, die am proximalen Ende 22 beginnen und etwas in Richtung des distalen Endes 24 verlaufen.
Jeder aus der Reihe der axial ausgerichteten Schlitze 34 in dem Verankerungselement 20 legt einen biegsamen Wandabschnitt 33 fest, der zwischen jedem Schlitz liegt. Jeder Wandabschnitt 33 ist an seinem entsprechenden proximalen Ende biegsamer, zum Teil weil der Wandabschnitt zwischen den Schlitzen festgelegt ist, die sich direkt vom proximalen Ende 22 des Verankerungselementes erstrecken. Die distalen Enden der entsprechenden Wandabschnitte 33 sind koextensiv mit dem distalen Ende 24 des Verankerungselementes 20.
Fig. 1 erläutert auch eine Nahtmaterialaufnahme 48, die gegenüber dem distalen Ende 24 des Verankerungselementes 20 liegt. Die Nahtmaterialaufnahme 48 ist besonders bevorzugt eine Öffnung zum Aufnehmen eines Mittelteils von einem Nahtmaterial (d. h. eines Abschnittes zwischen den freien Enden des Nahtmaterials). Dies ermöglicht, daß das Verankerungselement ein sog. "gleitbarer" Nahtmaterialanker ist. Die Nahtmaterialaufnahme kann in einer Vielzahl von anderen Möglichkeiten konfiguriert sein, einschließlich jeder Anzahl von Nahtmaterialaufnahmekonfigurationen, wie ein Schlitz, ein Rille, ein Bügel, ein Draht und dergleichen.

C. Das Spreizelement

Das Spreizelement 35 ist im wesentlichen rohrförmig mit den gegenüberliegenden proximalen 38 und distalen 40 Enden, die über einen axialen zentrale Durchlaß 36 verbunden sind, wobei der axiale Durchlaß eine Längsachse (D-D) definiert. Die entsprechenden Innendurchmesser des Spreizelementes 35 und des Verankerungselementes 20 sind groß genug, so daß sie sich auf die Stange 12 schieben lassen, wobei das Verankerungselement 20 als erstes damit verbunden wird, so daß das proximale Ende 22 des Verankerungselementes 20 in sich gegenüberstehender Beziehung zum distalen Ende 40 des Spreizelementes 35 damit verbunden wird.
Dies ist in Fig. 2 gezeigt, die im Teilquerschnitt die Konfiguration erläutert, die sich ergibt, wenn das Verankerungselement 20 und das Spreizelement 35 mit der Stange 12 in ein in einen Knochen 42 gebohrtes Loch 41 eingesetzt werden. Das proximale Ende 22 eines jeden biegsamen Wandabschnittes 33 besitzt eine Vorsprungsfläche 44, die dazu ausgelegt ist, auf eine entsprechende Vorsprungsfläche 46 am distalen Ende des Spreizelementes 35 zu passen. Die Vorsprungsfläche 46 des Spreizelementes 35 ist vorzugsweise schräg oder läuft spitz zu, wobei die Schräge relativ zu den Achsen (B-B) und (D- D)von etwa 10º bis etwa 45º reicht. Mehr bevorzugt liegt die spitz zulaufende Vorsprungsfläche in einem Winkel von etwa 30º relativ zu diesen Längsachsen. Die entsprechenden spitz zulaufenden Vorsprungsflächen 44 des Verankerungselementes 20 liegen ebenfalls am proximalen Ende 22 der Wandabschnitte 33.
Die Fig. 3 und 4 erläutern den Betrieb dieser Ausführungsform des Nahtmaterialaufbaus und die Kräfte, die auf die Bauelemente des Aufbaus ausgeübt werden, um den Nahtmaterialanker in ein Knochenloch 41 einzusetzen. Das Spreizelement 35 ist im wesentlichen an der Knochenoberfläche 47 fixiert, und dies kann erreicht werden, indem ein Spreizelement 35 eingesetzt wird, das einen Flansch 50 aufweist, der integral ist mit dem proximalen Ende 38 von Element 35 und sich radial nach außen um den Umfang des proximalen Endes 38 ausdehnt. Bei dieser Ausführungsform dient der Flansch 50 als Stütze/- Gegendruckmittel, um das Spreizelement 35 zwischen Knochenoberfläche 47 und ein Gehäuse 57 der Stange 12 (in Fig. 4 gezeigt) einzuspannen, um eine feste Oberfläche bereitzustellen, auf die eine Kraft ausgeübt wird, die der auf die Stange 12 ausgeübten Spannkraft entgegenwirkt.
Wird auf die Stange 12 Spannung (in der durch Pfeil A gezeigten Richtung) ausgeübt, so werden die Stange 12 und das Verankerungselement 20 in die angezeigte Richtung (d. h. proximal zum Knochenloch) gedrückt, das Spreizelement 35 verbleibt jedoch als Ergebnis einer distal angelegten Gegenkraft (Pfeil X), die von einem distalen Ende 59 des Stangengehäuses 57 gegen den Flansch 50 ausgeübt wird (siehe auch Fig. 6), im wesentlichen unbeweglich im Knochenloch 41. Eine proximal gerichtete Kraft, die im wesentlichen in der Größe und in der Richtung der Stangenspannkraft (Pfeil A) entspricht, wird an das proximale Ende des Verankerungselementes 20 angelegt. Das Verankerungselement bewegt sich proximal in dem Knochenloch, und die Vorsprungsflächen 44, 46 werden paarweise übereinandergedrückt.
Wie in Fig. 4 gezeigt, schiebt sich das Verankerungselement 20 über das im wesentlichen feststehende Spreizelement 35. Bei der erläuterten Ausführungsform bleiben die distalen Vorsprungsflächen 46 des Spreizelementes 35 im wesentlichen in der Position im Knochenloch fixiert, und die proximalen Vorsprungsflächen 44 des Verankerungselementes 20 werden gezwungen, über sie hinwegzulaufen.
Die Wandabschnitte 33, die zwischen den Reihen von axial ausgerichteten Schlitzen 34 festgelegt sind, sind biegsam und erstrecken sich in den Knochen, wenn die Vorsprungsflächen übereinandergreifen und sich das Verankerungselement 20 über das Spreizelement 35 schiebt, wenn an die Stange 12 Spannung angelegt wird. Als Ergebnis führt die Expansion der Wandabschnitte 33 durch die Überschiebbewegung des Verankerungselementes 20 über das feststehende Spreizelement 35 dazu, daß die Wandabschnitte 33 einen im wesentlichen gekrümmten Querschnitt aufweisen, wenn sie völlig ausgespreizt sind und sich im Knochen ausgedehnt haben, wobei die proximalen Enden der Wandabschnitte radial nach außen und in schräger Richtung vorgetrieben werden (d. h. in einem Winkel relativ zur Längsachse der Stange). Der zerbrechliche Teil 18 der Stange 12 ist zum Abbrechen ausgelegt, wenn die biegsamen Wandabschnitte sich in ihrer voll expandierten Position befinden. Nach dem Abtrennen kann die Stange 12 vom Rest des Aufbaus entfernt werden, wobei das Verankerungselement 20, das Spreizelement 35 und das im Knochenloch befestigte eingesetzte Nahtmaterial (nicht erläutert) zurückbleiben (siehe Fig. 5). Der zerbrechliche Teil 18 der Einführungsstange 12 ist vorzugsweise in einem Abstand über dem distalen Ende 14 der Stange angebracht, so daß sich beim Entfernen der Stange der zurückbleibende abgetrennte Stumpf der Einführungsstange nicht über das Niveau des Knochenloches 47 hinaus ausdehnt.
Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung braucht das Spreizelement 35 keinen proximalen Flansch 50 aufzuweisen. Fig. 6 ist eine Teildraufsicht auf ein Knochenloch 41, in dem ein Spreizelement 35 ohne Flansch angeordnet ist. Das distale Ende 59 des Stangengehäuses 57 ist breit genug, so daß es mit einem Teil genauso groß ist wie die Knochenloch- 41-Öffnung und somit gleichzeitig sowohl die Knochenoberfläche 47 als auch das proximale Ende 38 des Spreizelementes 35 kontaktiert. Hinsichtlich der Funktion kann diese Konfiguration der von Fig. 3 gleichgesetzt werden, da das Ineinandergreifen des proximalen Endes 38 des Spreizelementes 35 und des distalen Endes 59 des Stangengehäuses 57 auch dazu dient, eine Gegenkraft (Pfeil E) zu der auf die Einführungsstange 12 angelegten Spannkraft aufzubauen, wobei die Gegenkraft ausreicht, um das Element 35 im Knochenloch 41 in Position zu fixieren.
Bei weiteren, in Fig. 7 erläuterten Ausführungsformen können die distalen Teile der Einführungsstange das Schraubgewinde 52 zum passenden Eingreifen in das entsprechende Schraubgewinde 54 auf der Innenfläche 58 des Verankerungselementes 20 aufweisen. Die Stange 12 besitzt einen proximalen Schlitz 49 zum Eingreifen eines Schraubenziehers. Das Spreizelement 35 kann einen proximalen Flansch 50 aufweisen, und die Stange 12 ist im Spreizelement 35 drehbar. Das Spreizelement 35 wird entgegengesetzt in den Knochen eingelassen, so daß der Flansch 50 auf einer in der Wand 53 des Knochenloches 41 definierten Schulter 51 ruht. Die Schraubgewinde 52, 54 sorgen für eine Positionierung des Verankerungselementes 20 im Loch 41 in seiner gewünschten Tiefe und für das Anlegen einer gewünschten Überschieb-Kraft auf das Verankerungselement, indem die Einführungsstange 12 in den axialen Durchlaß 26 des Verankerungselementes 20 hineingedreht wird. Bei einer solchen drehbaren, in Fig. 8A erläuterten Schraubgewindekonfiguration bleibt das Spreizelement 35 bei Drehen der Gewinde-Einführungsstange 12 im Uhrzeigerrichtung aufgrund des Gegendruckes gegen den Flansch 50 im Knochenloch 41 fixiert, aber das proximale Ende 22 des Verankerungselementes 20 wird gezwungen, sich über das distale Ende 40 des Spreizelementes 35 zu schieben, wenn das Gewinde auf der Einführungsstange gedreht wird. Die Vorsprungsflächen 44, 46 greifen übereinander, und die biegsamen Wandabschnitte 33 dehnen sich in den Knochen 42 aus. Nach dem Fixieren des Verankerungselementes im Knochen können die Stange und das Spreizelement durch Herausdrehen der Gewindestange gelöst werden (siehe Fig. 8B).
Bei einer anderen Ausführungsform des Aufbaus sind das distale Ende 14 der Einführungsstange 12 und das distale Ende 24 des Verankerungselementes 20 als integrale Einheit zusammengefügt, so daß nur das Spreizelement 35 auf die Einführungsstange aufgeschoben zu werden braucht. Der Aufbau kann aufeinanderfolgend das Integral aus Verankerungselement und Einführungsstange und ein Spreizelement, das an ein distales Ende eines wie unten unter Bezugnahme auf Fig. 9 beschriebenen Gehäuses angeformt oder damit integral extrudiert ist, enthalten.
Die Bauteile des Nahtmaterialankeraufbaus können durch herkömmliche Form- oder Extrusionsverfahren hergestellt sein. Element 20 ist vorzugsweise aus einem biokompatiblen Material aufgebaut. Die Bezeichnung "biokompatibel" bedeutet, daß das Verankerungselementmaterial chemisch und biologisch inert ist. Geeignete Materialien für das Verankerungselement umfassen beispielsweise ein Implantat der Qualität Polyethylen mit hoher Dichte, Polyethylen mit niedriger Dichte (PE 6010 und OE 2030), Acetal (Warenzeichen "Delrin", hergestellt von Dupont Chemical Co.) und Polypropylen (13R9A und 23M 2, alle von der Firma Rexene, Dallas, Texas). Von diesen sind PE 6010 und 13R9A von der FDA als Materialien der Klasse 6 aufgeführt.
Das Verankerungselement kann ebenfalls bioabsorbierbar sein. Die Bezeichnung "bioabsorbierbar" bezieht auf die Materialien, deren Zersetzung oder Abbau durch Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Blut und Lymphflüssigkeit beabsichtigt ist. Das Verankerungselement ist vorzugsweise aus einem biologisch abbaubaren Polymer oder Copolymer eines nach der gewünschten Abbauzeit ausgewählten Typs hergestellt. Die Zeit hängt wiederum ab von der vermuteten Heilungsdauer des Gewebes, das dem chirurgischen Eingriff unterzogen wurde. Bekannte bioabsorbierbare Polymere und Copolymere liegen in der Abbauzeit im Bereich von etwa 3 Monaten für Polyglycolid bis zu etwa 48 Monaten für Polyglutamin-co-leucin. Ein übliches bioabsorbierbares, in absorbieren Nahtmaterialien eingesetztes Polymer ist Poly(L-lactid), das eine Abbauzeit von etwa 12 bis 18 Monaten besitzt. Das bevorzugte Verankerungselement besteht aus einem absorbierbaren Copolymer, das sich von Glycol- und Milchsäure ableitet, wie ein synthetischer Polyester, der den anderen käuflich erhältlichen Glycolid- und Lactid-Polymeren chemisch ähnlich ist. Glycolid und Lactid werden im Körper durch Hydrolyse zu Milchsäure und Glycolsäure zersetzt und absorbiert, die dann vom Körper metabolisiert werden.
Die folgende, unten aufgeführte Tabelle führt Polymere auf, die als bioabsorbieres Material geeignet sind, das für das Verankerungselement und für weitere Teile des Knochen-Befestigungselements eingesetzt wird, wie nachstehend beschrieben. Diese Polymere sind alle zu wasserlöslichen, nicht toxischen Materialien biologisch abbaubar, die vom Körper ausgeschieden werden können. Ihre Sicherheit wurde bewiesen, und sie sind in der Liste der von der Food and Drug Administration zugelassenen Materialien enthalten.

TABELLE

Polycaprolaton Poly-(L-lactid)
Poly-(DL-lactid) Polyglycolid
95 : 5 Poly-(DL-lactid-co-glycolid) Polydioxanon
Polyesteramide
Copolyoxalate
Polycarbonate
Poly(glutamin-co-leucin)
90 : 10 Poly(DL-lactid-co-glycolid)
85 : 15 Poly(DL-lactid-co-glycolid)
75 : 25 Poly(DL-lactid-co-glycolid)
50 : 50 Poly(DL-lactid-co-glycolid)
90 : 10 Poly(DL-lactid-co-caprolacton)
75 : 25 Poly(DL-lactid-co-caprolacton)
50 : 50 Poly(DL-lactid-co-caprolacton)

D. Gerät zum Einsetzen

Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Einsetzgerät weist vor dem Einsetzen die Einführungsstange, das Spreizelement und das Verankerungselement auf und enthält ein Werkzeug zum Ausüben von Spannung auf die Einführungsstange. Durch das bevorzugte Gerät lassen sich auch die Einführungsstange und das Spreizelement von dem Verankerungselement trennen, nachdem der zerbrechliche Abschnitt abgebrochen worden ist.
Fig. 9 ist eine Teildraufsicht und erläutert eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Einsetzgerätes und seiner Betriebsweise. Auf die Einführungsstange 12 wird zuerst das Verankerungselement 20 aufgeschoben, und das Spreizelement 35 und die Stange 12 werden dann in ein Gerät eingeführt, das einer Handnietmaschine 56 entspricht. Die Stange 12 ist von einem Gehäuse 57 des Gerätes umschlossen, so daß die Einführungsstange 12 in eine gezahnte Hülse 58 oder eine andere ähnliche Greifeinrichtung eingreift. Das Verankerungselement Wird dann in ein in einen Knochen 42 gebohrtes Loch 41 eingeführt, und ein distales Ende 59 des Gehäuses 57 wird mit der Knochenoberfläche 47 in einen Druckkontakt gebracht. Dies erleichtert die Fixierung des Flansches 50 des Spreizelementes 35 in Position an der Knochenoberfläche 47. Bei Betätigung des Gerätes 56 zieht sich die Einführungsstange 12 proximal (Pfeil A) zurück, um Spannung auf die Stange zu übertragen. Die Vorsprungsflächen 44, 46 des entsprechenden Anker- und Spreizelementes 35 kommen beim Überschieben in Kontakt, und die biegsamen Wandabschnitte 33 des Verankerungselementes 35 werden im Knochen 42 platziert. Die Spannung auf die Stange 12 wird kontinuierlich ausgeübt, bis die Stange vom Rest des Nahtmaterialaufbaus am zerbrechlichen Abschnitt 18 abschert. Bei diesen Ausführungsformen des Gerätes, bei denen das Spreizelement 35 integral als ein einziges Stück mit dem distalen Ende 59 des Gehäuses 57 geformt oder extrudiert ist, werden nach Abscheren der Stange der Rest der Stange und das Spreizelement entfernt, um das Verankerungselement mit seinem Nahtmaterial (und der abgetrennten Stange) im Knochen zurückzulassen. Bei den anderen Ausführungsformen, bei denen das Spreizelement mit dem Gehäuse nicht integral ist, verbleiben der abtrennte Stamm und das Spreizelement im Knochen.
Fig. 10 erläutert eine weitere Ausführungsform für ein erfindungsgemäßes Einsetzgerät und seine Betriebsweise. Das Gerät weist ein Gehäuse 57 auf, das eine Einführungsstange 12 aufweist, die durch eine gezahnte Hülse 58 koaxial an Ort und Stelle gehalten wird. Das proximale Ende 60 des Gehäuses 57 greift in die Querelemente 90 einer Druckstange 92 in Form eines umgekehrten T ein. Das proximale Ende 60 des Gehäuses 57 weist auch eine Öffnung (nicht gezeigt) zur Aufnahme der Hülse 58 auf. Die Hülse 58 ist integral mit einem Verbindungsstück 64 vom Bayonnet-Typ 64, wodurch sich die Kombination von Verbindungsstück und Gehäuse herausnehmbar mit einer Handbedienungs-Einrichtung 120 (siehe Fig. 11) zusammenfügen lassen. Die Stange 12 ist somit koaxial um die Hülse 58 angeordnet, und die Hülse kann sich koaxial im Gehäuse 57 bewegen. Das Verankerungselement 20 und das Spreizelement 35 besitzen auf der Stange 12 ein Gewinde, und die Stange 12 wird in der Hülse in Position gebracht.
Unter Bezugnahme auf Fig. 11 ist nun die Handbedienungs- Einrichtung 12 von ähnlichem Aufbau wie die Handbedienungs- Einrichtung beschrieben, die in der WO-96/15726 beschrieben ist, ein Dokument, das unter Artikel 54(3) EPC fällt. Kurz gesagt, besteht die Handbedienungs-Einrichtung 120 aus zwei Griffelementen 122, 124, die gleitfähig ineinandergreifen, um eine bedienungsfreundlichen Pistolengriff 126 bereitzustellen, durch den das Griffelement 124 durch Drücken des Pistolengriffs 126 in proximaldistaler Richtung bezüglich des Griffelementes 122 bewegt werden kann. Das distale Ende 123 des Griffelementes 122 ist zur entfernbaren Befestigung des Bajonett-Verbindungsstückes 64 ausgelegt. Das distale Ende 125 des Griffelementes 124 weist eine Stange 129 auf, deren distales Ende 127 an die Druckstange 92 anschließt, wenn die Griffelemente zusammengefügt sind und das Verbindungsstück 64 auf dem Ende 123 des Griffelementes 122 montiert ist.
Wenn das Gerät so zusammengebaut ist, greift der Chirurg das Gerät am Pistolengriff 126 und richtet den Verankerungsaufbau in das vorgebohrte Loch im Knochen. Das distale Ende 59 des Gehäuses 57 und gegebenenfalls des Flansches 50 des Spreizelementes greifen in die Knochenfläche ein. Anschließend drückt der Chirurg den Griff 126 und läßt den Drücker 124 bezüglich des Griffelementes 122 nach vorne gleiten, wie durch den Pfeil 131 angegeben. Die Stange 129 drückt in distaler Richtung (Pfeil X in Fig. 10) gegen die Druckstange 92, und die nach unten gerichtete Kraft wird über die umgekehrten T-Querelemente 90 auf das Gehäuse 57 und gegen die Knochenfläche 47 übertragen. Gleichzeitig werden das Verbindungsstück 64 und die beigefügte koaxial bewegliche Stange 12 in proximale Richtung gedrückt (Pfeil A), und wandeln die distale Kraft auf der Druckstange 92 in eine proximale Spannkraft auf der Einführungsstange 12 um.

E. Gerät zur Entfernung

Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Nahtmaterialaufbaus besteht darin, daß das Verankerungselement nach dem Einsetzen entfernt werden kann, indem das Verankerungselement 26 distal zurück nach unten in das Knochenloch 41 gepreßt wird. Ein Entfernungsgerät, wie in Fig. 12 erläutert, besteht aus einem Kanülen-Stab 60, dessen distales Ende 62 zum Eingreifen in das distale Ende 24 des Verankerungselementes 20 oder in das abgebrochene Ende der Einführungsstange 12 am zerbrechlichen Abschnitt ausgelegt ist. Wie erläutert, greift der Stab 60 in das Verankerungselement 20 ein und wird in distale Richtung gedrückt (Pfeil F), um das Verankerungselement zurück nach unten in das Knochenloch zu treiben, bis die biegsamen Wandabschnitte 33 im wesentlichen parallel zur Längsachse (F-F) des Knochenloches sind und in proximaldistaler Richtung verlaufen. Dann wird eine Hülse 64 über die Stange 60 geschoben, um in die äußeren Umfangsflächen des Verankerungselementes 20 einzugreifen. Dieses Eingreifen kann durch eine Reihe von Feststellvorrichtungen (nicht gezeigt), die am distalen Ende 65 der Hülse 64 angebracht sind, erleichtert werden, die unter Fixierung in das Verankerungselement 20 eingreifen. Das Verankerungselement, jede verbleibende Einführungsstange und jede Hülse werden als eine Einheit aus dem Knochenloch entfernt (Pfeil H).

F. Methode

Es wird nun nachstehend eine Methode beschrieben, obwohl es keineswegs die einzige Methode zum Befestigen von Weichteilen am Knochen ist.
Zur Befestigung von Weichteilen am Knochen nimmt der Chirurg das geschärfte proximale Ende eines K-Drahtes (hergestellt von der Firma Kirschner Medical Company) und spießt das zu befestigende Weichteil auf. Das proximale Ende des K-Drahtes wird anschließend an der der Befestigung nahen Stelle über der Knochenfläche angeordnet. Der K-Draht wird dann an dieser stelle in den Knochen gebohrt. Wenn es der vom Chirurgen gewünschte Ort ist, fädelt der Chirurg den K-Draht in einen Kanülenbohrer von geeigneter Größe ein. Sodann wird unter Verwendung des Kanülenbohrers ein Loch in den Knochen gebohrt. Der Bohrer und der K-Draht werden entfernt. Es ist selbstverständlich, daß die Verwendung eines K-Drahtes für diese Methode des Bohrens eines Knochenloches nicht wesentlich ist.
Gleich, ob der K-Draht verwendet wird oder nicht, wird dann der erfindungsgemäße Nahtmateriaufbau in ein Einsetzgerät (beispielsweise vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 9-11 beschrieben) eingelegt. Der Aufbau wird durch das Gewebe nach unten und in das Knochenloch gepreßt, so daß das Verankerungselement in das Knochenloch eingesetzt wird. Wenn der Chirurg entscheidet, daß die Orientierung des Aufbaus und der Weichteile richtig sind, so wird das Einsetzgerät durch Anlegen einer Spannkraft an die Einführungsstange ausgelöst, so daß sich das proximale Ende des Verankerungselementes über das distale Ende des Verankerungselementes schiebt. Die biegsamen Außenflächen des Verankerungselementes greifen in den Knochen ein, und die Einführungsstange wird von dem Verankerungselement losgelöst, um das Verankerungselement im Knochenloch einzusetzen. Das Gerät wird entfernt. Weitere Variationen dieser Technik umfassen zuerst das Bohren eines Knochenloches und das anschließende Stoßen eines Loches durch das Weichteile. Das Gewebe wird dann beispielsweise unter Verwendung eines K-Drahtes oder einer Nahtmaterial-Zug-Greifvorrichtung über das Knochenloch gezogen.
Ein wichtiges Merkmal beim Anwenden der Erfindung besteht darin, daß die zum Aufspannen des Verankerungselementes benötigte Kraft im wesentlichen gleichmäßig und über die Zeit verteilt sein kann. Das Verankerungselement wird mit einer in eine Richtung im wesentlichen parallel zur Längsachse der Einführungsstange axial verlaufenden Druckbewegung über das Spreizelement geschoben. Somit erfordert das Gerät zum Ein setzen des vorliegenden Aufbaus einen Vorschub-Antriebsmechanismus ohne Stoß- und Impulsmerkmale.
Die Bauteile des erfindungsgemäßen Knochen-Befestigungselements können in einer chirurgischen Befestigungsausrüstung enthalten sein. Eine beispielhafte Ausrüstung kann ein erfindungsgemäßes Verankerungselement, eine erfindungsgemäße Einführungsstange und eine Halterung, in die das Verankerungselement eingreift, wobei die Halterung das Verankerungselement in Position mit der Knochenöffnung zu halten vermag, enthalten. Weitere Ausführungsformen für die Ausrüstung können eine Greif/Bedienvorrichtung zum Greifen der freien Enden des Nahtmaterials zum Hindurchziehen des Nahtmaterials durch das Weichteil enthalten. Ein K-Draht, ein Bohrer und eine Bohrerführung können ebenfalls enthalten sein. Vorzugsweise ist die Ausrüstung in einer sterilen Schale oder einer anderen Aufnahme zur Verwendung durch das Klinikpersonal bei einem chirurgischen Eingriff eingeschlossen.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden nicht einschränkenden Beispiele beschrieben.
Drei unterschiedliche Polysulfon-Verankerungselemente wurden durch maschinelles Bearbeiten eines extrudierten Polysulfon- Rohlings hergestellt. Die Elemente waren mehrere von 2,8 mm Länge (Wanddicke von 0,018, 0,024 und 0,035 in.), 3,5 mm Länge (0,018" Wanddicke) und 3,8 mm Länge (0,025" Wanddicke). Die Anker wurden an den Nahtmaterialien befestigt und unter Anwendung der hier beschriebenen Verfahrensweisen in einen künstlichen Knochen eingesetzt, der aus einem offenzelligen Schaum gefertigt war, hergestellt von der Firma Sawbones, Inc., P. O. Box 589, Vashon, Washington 98070. Auf die Nahtmaterialien wurde durch einen an der Rückseite des Ankers befestigten Edelstahl-Hartdraht eine Spannung angelegt. Die Spannung wurde mit einem Kraft-Meßwertanzeiger gemessen. Der Schaum/Nahtmaterialaufbau wurde auf eine Fehlleistung des Ankers überprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle nachstehend angegeben.

Äquivalente

Es sollte verstanden werden, daß die verschiedenen Änderungen und Modifikationen der bevorzugten Ausführungsformen im Rahmen der Erfindung vorgenommen werden. Es ist somit beabsichtigt, daß sämtliche in der obigen Beschreibung enthaltenen Materie erläuternd und nicht einschränkend interpretiert werden.

Claims

1. Nahtmaterial-Anker zur Fixation in einem Knochenloch, der folgendes aufweist: eine Einführungsstange (12), ein verlängerndes Spreizelement (35) mit einem proximalen Ende (38) und einem distalen Ende (40) und ein Verankerungselement (20) mit einem Durchlaß darin zum Hindurchstecken der Einführungsstange (12), wobei der Anker folgendes aufweist: eine erste Position, in der ein proximales Ende (22) des Verankerungselementes und das distale Ende (40) des Spreizelementes in einer gegenüberstehenden Lagebeziehung zueinander vorhanden sind, und eine zweite Position, in der das proximale Ende (22) des Verankerungselementes proximal hinter dem distalen Ende (40) des Spreizelementes liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungselement (20) an der Einführungsstange angebracht ist und dadurch, daß das proximale Ende (22) des Verankerungselementes in der zweiten Position von dem Spreizelement (35) radial beabstandet ist.

2. Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 1, wobei das Verankerungselement rohrförmig ist und proximale und distale Enden über einen axialen Durchlaß verbunden sind, der von einem proximalen zu einem distalen Ende davon verläuft,

wobei das Element innere und äußere Umfangsflächen aufweist, zwischen denen eine Wand ausgebildet ist, wobei in der Wand eine Vielzahl von axial orientierten Schlitzen definiert ist, die am proximalen Ende des Verankerungselementes beginnen und distal verlaufen, wobei die Schlitze mit dem axialen Durchlaß in Verbindung stehen; und wobei

außerdem eine Vielzahl von biegsamen Wandabschnitten zwischen den axial orientierten Schlitzen definiert ist, wobei eine proximale Fläche eines Wandabschnittes eine erste Vorsprungsfläche aufweist, die auf eine zweite Vorsprungsfläche auf dem Spreizelement paßt, wobei die erste Vorsprungsfläche angeordnet ist, um über die zweite Vor sprungsfläche zu greifen, so daß, wenn das Verankerungselement in das Knochenloch eingebracht ist und proximal gegen das Spreizelement bewegt wird, wenigstens Teile der biegsamen Wandabschnitte sich in den Knochen ausdehnen.

3. Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 2, der außerdem eine mit dem Verankerungselement in Eingriff gebrachte Nahtmaterial-Aufnahme enthält.

4. Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 2 oder 3, wobei jeder biegsame Wandabschnitt aus der Vielzahl der biegsamen Wandabschnitte an seinem proximalen Ende biegsamer ist als an seinem distalen Ende, so daß sich jedes proximale Ende eines jeden biegsamen Wandabschnittes schiefwinkelig zur zentralen Längsachse in den Knochen ausdehnt.

5. Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 1, wobei das Verankerungselement rohrförmig ist und zum Eingreifen in das in einen Knochen gebohrte Loch angeordnet ist, wobei sich bei dem Element proximale und distale Enden gegenüberliegen, wobei in dem Element ein axialer Durchlaß definiert ist, der zwischen den proximalen und den distalen Enden verläuft, wobei das Element innere und äußere Umfangsflächen aufweist, zwischen denen eine Wand ausgebildet ist, wobei die Wand eine Vielzahl von biegsamen Abschnitten aufweist, die ausgelegt sind zur Bewegung von einer ersten Position, in der die biegsamen Wandabschnitte entlang der äußeren Umfangsfläche des zu dem axialen Durchlaß parallelen Elementes angeordnet sind, in eine zweite Position, in der die proximalen Enden der biegsamen Wandabschnitte in eine Wand des Knochenlochs gepreßt werden; und eine in das Element eingreifende Nahtmaterial- Aufnahme.

6. Nahtmaterial-Anker nach einem der Ansprüche 2 bis 5, der außerdem Schraubengewinde aufweist, die auf der inneren Umfangsfläche des Verankerungselementes an seinem distalen Ende angeordnet sind.

7. Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 1, wobei das Verankerungselement ein distales Ende zum Eingreifen in das distale Ende der Stange aufweist, und

in dem Spreizelement ebenfalls ein axialer Durchlaß zum Aufschieben auf die Stange definiert ist, wobei das Spreizelement ein distales Ende zum Eingreifen in das proximale Ende des rohrförmigen Ankerelementes aufweist, wobei durch das Bewegen der Einführungsstange bei zurückgehaltenem Spreizelement ein proximales Ende des Verankerungselementes zum Übergreifen über das distale Ende des Spreizelementes gebracht wird, so daß das proximale Ende des Verankerungselementes sich in eine Wand des Knochenloches ausdehnt.

8. Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 7, wobei:

(a) die Einführungsstange einen zerbrechlichen Abschnitt gegenüber dem distalen Ende davon aufweist, der zum Zerbrechen ausgelegt ist, wenn eine ausreichende proximale Kraft an der Stange anliegt; und/oder

(b) außerdem eine Vorsprungsfläche vorhanden ist, die an wenigstens einem proximalen Ende von wenigstens einem biegsamen Wandabschnitt angebracht ist, wobei die Vorsprungsfläche zum Eingreifen in wenigstens eine Vorsprungsfläche ausgelegt ist, die an einem distalen Ende des Spreizelementes angebracht ist; und/oder

(c) wobei ein proximales Ende des Spreizelementes einen peripheren Flansch, integral mit diesem, aufweist, der zudem ein Werkzeug zum Entfernen des Ankerelementes aus dem Knochenloch enthält; und/oder

(d) der außerdem ein Werkzeug zum Anlegen einer proximal ausgerichteten Spannung an die Einführungsstange enthält.

9. . Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 7, wobei das Verankerungselement innere und äußere Umfangsflächen aufweist, zwischen denen eine Wand ausgebildet ist, wobei in der Wand eine Vielzahl von axial ausgerichteten Schlitzen definiert ist, die mit dem axialen Durchlaß in Verbindung stehen, wobei die Schlitze an einem proximalen Ende beginnen und distal verlaufen, wobei die Vielzahl der Schlitze außerdem eine Vielzahl von biegsamen Wandabschnitten definiert, die zwischen nebeneinanderliegenden, axial orientierten Schlitzen liegen, und die biegsamen Wandabschnitte sich in eine Wand des Knochenloches ausdehnen, wenn der Anker in seine zweite Position bewegt wird.

10. Ausrüstung zum Einsetzen eines Nahtmaterial-Ankers, die den Nahtmaterial-Anker nach Anspruch 1 und einen Bohrer, eine Bohrerführung, eine Einsetzvorrichtung und ein Werkzeug zum Entfernen des Verankerungselementes nach dem Einsetzen enthält.