DE694605C - Verfahren zur Ablenkung des. Kathodenstrahls in Kathodenstrahlroehren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Ablenkung des.Kathodenstrahls in Kathodenstrahlröhren In Kathodenstrahlröhren, insbesondere für die Zwecke des Fernsehens, wird der Kathodenstrahl durch das Feld zwischen den Ablenkkondensatorplatten bewegt. Im allgemeinen liegt dann die eine Platte zusammen mit der Anode an Erde, während die andere Platte der steuernden Ablenkwechselspannung ausgesetzt wird. Nach einem anderen bekannten Verfahren erfolgt die Ablenkung im Gegentakt, d. h. die Platten eines Ablenkpaares werden abwechselnd positiv und negativ zum Kathodenstrahl. In diesen Fällen nimmt die die Wechselspannung führende Platte vom Kathodenstrahl einen ihrer Spannung proportionalen Elektronenstrom auf sich, wenn sie den Strahl zu sich herüberzieht, d. h. also wenn sie positiver ist als der Strahl; sie bleibt dagegen stromlos während ihrer negativen Spannungsphase. Es ist bekannt, daß dieser zu-den Platten übergehende, Elektronenstrom, der von der Helligkeit des jeweils übertragenen Bildpunktes und der Größe der Potentialdifferenz zwischen den Ablenkplatten und der Anode abhängig ist, zu Bildpunktverschiebungen führt und dazu zwingt, den .äußeren Widerstand des Plattenkreises möglichst klein zu machen, um dadurch den Spannungsabfall, der durch den zu den Platten übergehenden Elektronenstrom hervorgerufen wird, so gering wie möglich zu machen. Die Ablenkung erfolgt dann allerdings nicht mehr leistungslos. Um diese Nachteile zu vermeiden, wird deshalb stets eine der beiden Ablenkplattenabwechselnd wechselstrommäßig an Erde ,gelegt, während die andere, jeweils nicht wechselstrommäßig geerdete Platte gegenüber dem Strahl negativ aufgeladen wird. Eine Schaltung zur Durchführung dieses Verfahrens ist an Hand der Abb-. i näher erläutert. Hierin bedeutet i die Anode einer Braunscheu Röhre, aus deren Öffnung der Strahl e senkrecht zur Papierebene heraustreten möge. Diese Anode i ist, wie. üblich, geerdet. Die beiden Ablenkplatten 3, q. werden dagegen über je einen Widerstand 5 und 6 und die Vorspannbatterie 12 mit Erde und Anode verbunden. Zur Verstärkung der über den Transformator i i zugeführten Ablenkspannung dienen die beiden Verstärkerröhren 7 und 8; ihre Kathoden sind durch eine Batterie 9 negativ gegen Erde vorgespannt; ihre Gitter werden durch eine Gitterbatterie i o derartig gegen die Kathoden negativ vorgespannt, daß im Ruhezustand kein nennenswerter Strom durch die Röhren fließt (B-Verstärkerschaltung). Im vorliegend angenommenen Falle eines nicht zu großen Frequenzumfanges werden die beiden Gitter im Gegentakt leicht über einen Gegentakttransformator i i von der Ablenkspannung beeinflußt.
• Bei dieser Schaltungsanordnung liegt also von den beiden Platten eine auf Kathodenstrahlpatential, während die jeweils andere gegenüber dem Kathodenstrahl negativ aufgeladen wird. Die Ablenkplatten können so überhaupt keine Elektronen aufnehmen, weil sie gegen den Strahl niemals positiv werden; sie bleiben also, solange sie nicht vom Strahl direkt getroffen werden, stromlos. Um ein Auffallen von Elektronen auf die Ablenkplatten zu vermeiden, wird die Anode zweckmäßig durch eine geringe -Spannung 12 von etwa i % der Anodenspannung etwas positiv gegen die beiden Platten im Ruhezustand gemacht. Die Ablenkung erfolgt daher leistungslos. Der aus der Anodenbatterie 9 entnommene Strom ist daher der Ablenkamplitude proportional. Die Widerstände 5 und 6 können aus demselben Grunde so. hochohmig wie möglich, d. h. ohne Rücksicht auf einen Plattenstrom, bemessen werden. Man wählt beispielsweise für die Widerstände 5 und 6 Werte zwischen 0,05 und 0,5 Megohm. Da die Batterie 9 nur noch sehr schwache Ströme abzugeben braucht, kann als solche die Anodenbatterie der Braunschen Röhre hierzu verwendet werden (s. Abb.2).
• Bei Ungleichheit des Kurvenverlaufs am unteren Knick der Röhren 7 und 8 kann Nichtlinearität in der Nähe des Nullpunktes eintreten. Durch geeignete Einstellung der Gittervorspannung i o kann man diese Fehler herabsetzen.
• Bei großen Frequenzbandbreiten kann die Verwendung des Gegentakttransformators i i undurchführbar werden. In diesem Falle wird die symmetrische Ablenkspannung durch eilte Phasenumkehrröhre erzeugt. Eine solche Schaltung ist in Abb.2 gezeichnet. Hierin bedeutet 13 den Generator, z. B. ein Kippgerät. Die von ihm abgegebene Spannung beträgt etwa ioVolt. Eine Röhre 14 ist über einen Kondensator 15 und Spannungsteiler 16 an einen Teil dieser Spannung angeschlossen. und gibt an einen kleinen Anodenwiderstand 17 (ungefähr 2ooo Ohm) eine Spannung ab, welche der Spannung 13 der Größe nach gleich ist, aber entgegengesetztes Vorzeichen hat. Über die beiden Kondensatoren 18 und i9 gehen die Wechselspannungen an die Punkte 2o und 21, die beiden Gitter der Gegentaktröhren von Abb. i, während der Punkt 22 zu der Gitterbatterie ( i o in Abb. i ) führt.
• Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Abb.3. Beide Röhren besitzen indirekt geheizte Kathoden, und das Gitter der Röhre 8 ist geerdet. Der Generator 13 arbeitet in diesem Falle auf einen verhältnismäßig klei= nen Widerstand 23 (Größenordnung iooo bis 5ooo Ohm), von dessen Mitte die beiden Kathodenzuleitungen der Röhren 7 und 8 gemeinschaftlich abgezweigt werden, während das Gitter 7 an die volle Spannung 13 angeschlossen wird. Als Vorspannung dient die Batterie io. Die Wirkungsweise dieser Schaltung ist dann im wesentlichen dieselbe wie die der Anordnung gemäß Abb. i. Die maximale Spannungsamplitude des Ausgangskreises ist die gleiche, der Vorteil der leistungslosen Eingangssteuerung fällt aber weg, da der Widerstand 23 klein gegen die Widerstände 5 und 6, also selbst nicht mehr hochohmig ist.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Ablenkung des Kathodensträhls in Kathodenstrahlröhren mittels Ablenkplatten, an welche Wechselspannungen gelegt werden, insbesondere für Zwecke des Fernsehens, dadurch gekennzeichnet, da.ß den Ablenkplatten eines Ablenkplattenpaares nur die negativen Halbwellen zweier gegenphasiger Ablenkwechselspannungen derart zugeführt werden, daß während der Zeit, während welcher die eine Platte die Ablenkspannung führt, die andere Platte jeweils an festem Potential liegt.
2. 2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem Kippschwingungsgenerator erzeugte Ablenkspannung über einen Gegentakt-B-Verstärker den Ablenkplatten der Kathodenstrahlröhre zugeführt wird.
3. 3. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten über je einen Widerstand mit der Anode der Braunschen Röhre und Erde verbunden und unmittelbar an die Anoden der Verstärkerröhren der Gegentakt-B-Verstärkeranordnung angeschlossen sind. q..
4. Schaltungsanordnung nach A.nspruch3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode der Kathodenstrahlröhre positiv gegen beide Platten vorgespannt ist.
5. 5. Schaltungsanordnung nach - Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände gleichzeitig die AnodenNviderstände der Verstärkerröhren der B-Verstärkeranordnung bilden.
6. 6. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Phasenumkehrröhre zur Steuerung der Gitter der Gegentaktverstärkerrähren.