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1. EINFÜHRUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Reinigung von erfindungsgemäßen p-GIcNAc
aus Mikroalgen, vorzugsweise Kieselalgen, als Ausgangsquellen. Weiterhin
betrifft die Erfindung Verfahren zur Derivatisierung und Umformulierung
des p-GIcNAc. Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von reinem
p-GIcNAc, seinen Derivaten und/oder seinen Umformulierungen.
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2. HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
gibt heutzutage eine umfangreiche Literatur bezüglich der Eigenschaften, Wirkungen
und Verwendungen von Polysacchariden, die teilweise aus p-GIcNAc
bestehen: Eine Klasse solcher Materialien wird allgemein als „Chitin" bezeichnet, während deacetylierte
Chitinderivate als „Chitosan" bezeichnet werden.
Als diese Begriffe zuerst (etwa um 1823) verwendet wurden, ging
man davon aus, dass Chitin und Chitosan in der Natur immer als eindeutige,
gut abgegrenzte, einzigartige und unveränderliche chemische Art vorkamen,
wobei Chitin vollständig
acetylierte und Chitosan vollständig
deacetylierte Zusammensetzungen waren. Allerdings wurde erst etwa
ein Jahrhundert später
entdeckt, dass die Begriffe „Chitin" und „Chitosan" tatsächlich sehr
zweideutig sind. Anstatt gut abgegrenzte Verbindungen zu betreffen,
beziehen sich diese Begriffe in Wirklichkeit auf eine Familie von
Verbindungen, die stark differierende physikalische und chemische
Eigenschaften zeigen. Diese Unterschiede sind eine Folge des variierenden
Molekulargewichts der Produkte, des variierenden Acetylierungsgrads
und der vorhandenen Verunreinigungen, wie beispielsweise kovalent
gebundene, artspezifische Proteine, einzelne Aminosäuren und
anorganische Verunreinigungen. Selbst heute werden die Begriffe „Chitin" und „Chitosan" zweideutig benutzt
und beziehen sich eigentlich auf schlecht abgegrenzte Gemische aus
vielen verschiedenen Verbindungen.
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Zum
Beispiel variieren die Eigenschaften von „Chitinen", die aus herkömmlichen Quellen, wie beispielsweise
Außenpanzer
von Krustentieren und Pilzmycelmatten, isoliert sind, in unberechenbarer
Weise. Solche Variationen sind nicht nur auf Artunterschiede zurückzuführen sondern
auch auf unterschiedliche Auswirkungen durch Umwelt und Jahreszeiten,
die einige der biochemischen Charakteristika der „Chitin" erzeugenden Arten
bestimmen. In der Tat ist die unberechenbare Veränderlichkeit des Rohstoffs
zum großen
Teil für
das langsame Wachstum der auf Chitin gründenden Industrien verantwortlich.
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Es
gibt heutzutage in der wissenschaftlichen Literatur keine Berichte,
die die Isolierung und Herstellung von reinem, vollständig acetyliertem
p-GIcNAc aus Materialquellen beschreiben, d.h. ein Produkt oder Produkte,
die durch organische oder anorganische Verunreinigungen nicht kontaminiert
werden. Während McLachlan
u.a. (McLachlan, A.G. u.a., 1965, Can. J. Botany 43:707–713) über die
Isolierung von Chitin berichtet haben, wurde in nachfolgenden Untersuchungen
gezeigt, dass die erhaltene „reine" Substanz in Wirklichkeit
Proteine und andere Verunreinigungen enthielt.
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Falk
u.a., Canadian J. of Chemistry, Bd. 44, Seite 2269–2281 (1966)
beschreiben Untersuchungen an Chitan- (ß-(1->4)-verbundenes 2-Acetamido-2-desoxy-D-glucan) Fasern der
Kieselalge Thalassiosira Fluviatilis Hustedt.
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Groboillot
u.a., Biotechnology and Bioengineering, Bd. 42, Seite 1157-1163
(1993) beschreiben die Membranbildung durch grenzflächige Quervernetzung
von Chitosan zur Mikroverkapselung von Lactococcus lactis.
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Die
EP-A-0 543 572 beschreibt ein Verfahren zum Einschließen von
aktivem Material in Chitosan.
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Thanoo
u.a., J. Pharm. Pharmacol., Bd. 44, Seite 283–286 (1992) beschreiben quervernetzte
Chitosan-Mikrokügelchen
und ihre Herstellung und Beurteilung als Matrix für die kontrollierte
Freisetzung von Arzneimitteln.
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Die
US-A-5,071,977 beschreibt ein gereinigtes Oligosaccharid, das aus
Hexasaccharid mit einem nativen Molekulargewicht von 959 besteht
und aus der Zellwand von Streptococcus sanguis isoliert werden kann.
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Deacetylierte
und teilweise deacetylierte Chitinpräparate zeigen potentiell vorteilhafte
chemische Eigenschaften, wie beispielsweise eine hohe Reaktionsfähigkeit,
dichte kationische Ladungen, eine starke Metallchelatbildungsfähigkeit,
die Fähigkeit
Proteine kovalent anzulagern und die Löslichkeit in vielen wässrigen Lösungsmitteln.
Die unberechenbare Veränderlichkeit
dieser Präparate
schränkt
aber, wie oben beschrieben, die Brauchbarkeit dieser heterogenen
Verbindungen stark ein. Zum Beispiel verursachen die gegenwärtig verfügbaren „Chitine" und „Chitosane" nicht reproduzierbare
Daten und unannehmbar umfangreiche Variationen bezüglich der
Versuchsergebnisse. Darüber
hinaus sind die verfügbaren
Präparate
nicht ausreichend homogen oder rein, und die Präparatbestandteile sind für diese
Präparate
nicht so reproduzierbar, dass sie zur Benutzung bei Anwendungen,
insbesondere bei medizinischen, akzeptabel sind. Daher gibt es zurzeit
keine wirklichen, gereinigten Präparate
von Chitin und Chitosan, deren Eigenschaften im großen Umfang
reproduzierbar sind und die leicht herzustellen sind, obwohl dies äußerst wünschenswert
wäre.
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3. ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
ist ein Polymer mit hohem Molekulargewicht, dessen Bestandteil Monosaccharide
in der ß-1→4-Konformation
angelagert sind und das frei von Proteinen, im Wesentlichen frei von
anderen organischen Verunreinigungen und im wesentlichen frei von
anorganischen Verunreinigungen ist.
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Die
Bedeutung der vorliegenden Erfindung beruht auf der Tatsache, dass
das Problem einer unberechenbaren Rohstoffveränderlichkeit überwunden
wurde. Es ist zum ersten Mal möglich,
mit einfachen Mitteln und im industriellen Umfang biomedizinisch
reines p-GIcNAc mit hohem Molekulargewicht und gleich bleibenden
Eigenschaften herzustellen. Das in der vorliegenden Erfindung hergestellte
Material ist stark kristallin und wird aus sorgfältig kontrollierten, aseptischen
Kul turen von einer aus einer Anzahl von marinen Mikroalgen, vorzugsweise
Kieselalgen, die in einem festgelegten Medium wachsen gelassen wurden,
hergestellt.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Derivate und Umformulierungen von
p-GIcNAc sowie Verfahren zur
Herstellung solcher Derivate und Umformulierungen. Derartige Derivatisierungen
können
Polyglucosamin und seine Derivate umfassen, sind aber nicht darauf
beschränkt,
und derartige Umformulierungen können Membranen,
Filamente, nicht gewebte Textilien, Schwämme und dreidimensionale Matrizen
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. In erster Linie betrifft
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Reinigung von erfindungsgemäßem p-GIcNAc
aus Mikroalgen, vorzugsweise Kieselalgen, als Quellen. Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Verwendungen des gereinigten
p-GIcNAc, seiner
Derivate und/oder seiner Umformulierungen. Zu diesen Verwendungen
zählen
neue kommerzielle Anwendungen, die solche Industrien, wie beispielsweise
die biomedizinische, pharmazeutische und kosmetische Industrie betreffen,
die alle Ausgangsmaterialien mit höchstem Reinheitsgrad benötigen. Zum
Beispiel können
die erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Materialien
so formuliert sein, dass sie kontrollierbare biologische Zersetzungseigenschaften
zeigen, und weiter können
sie als Teil von Systemen zur langsamen Freisetzung von Medikamenten,
als Zellverkapselungssysteme und als Behandlung zum Verhindern von
postoperativen Adhäsionen
verwendet werden.
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4. KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1: Chemischer Aufbau von
100% GIcNAc. „n" betrifft eine ganze
Zahl, die im Bereich von etwa 4.000 bis etwa 150.000 liegt, wobei
der Bereich von etwa 4.000 bis etwa 15.000 bevorzugt ist.
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2: Kohlenhydratanalyse
von p-GIcNAc, Gaschromatographie-Massenspektroskopie-Daten.
Die schwarzen Quadrate stellen p-GIcNAc dar, das unter Anwendung
der Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen Verfahrens gereinigt ist, wie unten
im Abschnitt 5.3.2 beschrieben.
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3A: Zirkulardichroismusspektren
von festen Membranen aus reinem p-GIcNAc.
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3B: Zirkulardichroismusspektren
von festen Membranen aus deacetyliertem p-GIcNAc. Das Verschwinden
des 211 nm Minimums und 195 nm Maximums, das in reinem p-GIcNAc
(3A) beobachtet wird, zeigt
die vollständige
Deacetylierung unter den angewendeten Bedingungen an, wie unten
im Abschnitt 5.4 beschrieben.
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4A: Infrarot-Spektralanalysen
von dünnen
Membranen von reinem Kieselalgen-p-GIcNAc, hergestellt durch das
Reinigungsverfahren mittels mechanischer Kraft (oben) und das chemische/biologische
Reinigungsverfahren (unten).
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4B: Infrarot-Spektralanalysen
von zwei Präparaten
kommerziellen „Chitins", die zu Membranen nach
den unten im Abschnitt 5.5 näher
erläuterten
Verfahren vergossen sind.
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4C: Infrarot-Spektralanalysen
von reinem p-GIcNAc, das durch Wärmedenaturierung
(oben) und durch chemische Deacetylierung (unten) modifiziert wurde,
und zwar gemäß den unten
im Abschnitt 5.4 näher erläuterten
Verfahren.
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4D: Infrarot-Spektralanalyse
von einer p-GIcNAc-Membran, die von der Kieselalge Thallasiosira fluviatilis
stammt, unter Verwendung eines chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens,
wie unten im Abschnitt 5.3.2 näher
ausgeführt
ist.
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4E: Infrarot-Spektralanalyse
einer p-GIcNAc-Membran, hergestellt durch das Reinigungsverfahren
mittels mechanischer Kraft, wie unten im Abschnitt 5.3.1 beschrieben,
und anschließendes
Autoklavieren.
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5A: NMR-Analyse von p-GIcNAc,
gereinigt unter Verwendung des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens,
wie unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben. Das Diagramm zeigt die
Peakamplituden, Bereiche und Verhältnisse bezüglich der Vergleichskontrollen.
Verhältnis
der gesamten Peakbereiche.
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5B: NMR-Analyse von p-GIcNAc,
gereinigt unter Verwendung des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens,
wie im Abschnitt 5.3.2 beschrieben. Das Schaubild zeigt die Verhältnisse
der gesamten Peakbereiche.
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6A–6B:
Transmissionselektronenmikroaufnahmen (TEM) einer p-GIcNAc-Membran, die durch das
Reinigungsverfahren mittels mechanischer Kraft hergestellt wurde,
wie unten im Abschnitt 5.3.1 beschrieben. Vergrößerung: 6A: 4190x; 6B: 16.250x.
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7A–7B:
Transmissionselektronenmikroaufnahmen (TEM) einer p-GIcNAc-Membran durch HF-Behandlung,
wie in der Erörterung
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens unten im Abschnitt 5.3.2
beschrieben. Vergrößerung:
7A: 5270x; 7B: 8150x.
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8A–8B:
Transmissionselektronenmikroaufnahmen (TEM) einer p-GIcNAc-Membran, hergestellt durch
die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens, wie unten im Abschnitt
5.3.2 beschrieben. Vergrößerung:
8A: 5270x; 8B:16.700x.
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9A: Rasterelektronenmikroaufnahme,
die eine p-GIcNAc-Membran zeigt, welche durch die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens hergestellt ist, wie
unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben. Vergrößerung: 200x.
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9B: Rasterelektronenmikroaufnahme,
die eine p-GIcNAc-Membran zeigt, welche durch die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens hergestellt ist, wie
unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben. Vergrößerung: 1000x.
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9C: Rasterelektronenmikroaufnahme,
die eine p-GIcNAc-Membran zeigt, welche durch die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemi schen/biologischen Reinigungsverfahrens hergestellt ist, wie
unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben.
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9D: Rasterelektronenmikroaufnahme,
die eine p-GIcNAc-Membran zeigt, welche durch die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens hergestellt wird, wie
unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben. Vergrößerung: 10.000x.
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9E: Rasterelektronenmikroaufnahme,
die eine p-GIcNAc-Membran zeigt, welche durch die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens hergestellt wurde,
wie unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben. Vergrößerung: 20.000x.
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10A–10B:
Rasterelektronenmikroaufnahme einer reinen p-GIcNAc-Membran, hergestellt
aus einem Material, das anfänglich
unter Verwendung des unten im Abschnitt 5.3 beschriebenen Zellauflösungs/Neutralisations-Reinigungsverfahrens
hergestellt, in Dimethylacetamid/Lithiumchlorid aufgelöst und in H2O in eine Matte wieder ausgefällt wurde,
wie unten im Abschnitt 5.5 beschrieben. Vergrößerung: 10A: 1000x; 10B: 10.000x.
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11A–11B:
Rasterelektronenmikroaufnahmen einer deacetylierten p-GIcNAc-Matte. Vergrößerung:
11A: 1.000x; 11B: 10.000x.
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12A–12B:
Photoaufnahmen von Kieselalgen. Beachtenswert sind die p-GIcNAc-Fasern, die
sich von den Kieselalgen-Zellkörpern
erstrecken.
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13: Schema, das einige
der möglichen
p-GIcNAc und deacetylierten p-GIcNAc-Derivate
der Erfindung zeigt. (adaptiert von S. Hirano, „Production and Application
of Chitin and Chitosan in Japan",
in „Chitin and
Chitosan", 1989,
Skjak-Braek, Anthonsen, and Sanford, Hrsg., Elsevier Science Publishing
Co., Seite 37–43).
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14: Zellwachstumsfähigkeitsuntersuchung
von Zellen, die bei Anwesenheit oder Abwesenheit von p-GIcNAc-Membranen
gewachsen sind. Schwarzer Kreis (•): Zellen, die auf einer p-GIcNAc-Matrix
gewachsen sind; weißer
Kreis (o): Zellen, die bei Abwesenheit der Matrix gewachsen sind.
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15A–15B:
REM-Mikroaufnahmen von transformierten Mausfibroblastzellen, die
auf p-GIcNAc-Membranen gewachsen sind. Vergrößerung: 15A: 1.000; 15B: 3.000x.
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16A: Rasterelektronenmikroaufnahme
(REM) von Kontrollmaterial allein aus Kollagen, hergestellt gemäß dem unten
im Abschnitt 13.1 beschriebenen Verfahren. Vergrößerung 100x.
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16B: Rasterelektronenmikroaufnahme
(REM) eines Kollagen/p-GIcNAc-Hybridmaterials,
das nach dem unten im Abschnitt 13.1 beschriebenen Verfahren hergestellt
ist. Das Verhältnis
von Kollagensuspension : p-GIcNAc-Suspension ist gleich 3:1, mit
Endkonzentrationen von 7,5 mg/ml Kollagen und 0,07 mg/ml p-GIcNAc. Vergrößerung 100x.
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16C: Rasterelektronenmikroaufnahme
(REM) eines Kollagen/p-GIcNAc-Hybridmaterials,
das nach dem unten im Abschnitt 13.1 beschriebenen Verfahren hergestellt
ist. Das Verhältnis
von Kollagensuspension : p-GIcNAc-Suspension ist gleich 1:1, mit
Endkonzentrationen von 5,0 mg/ml Kollagen und 0,12 mg/ml p-GIcNAc. Vergrößerung 100x.
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16D: Rasterelektronenmikroaufnahme
(REM) eines Kollagen/p-GIcNAc-Hybridmaterials,
das nach dem unten im Abschnitt 13.1 beschriebenen Verfahren hergestellt
ist. Das Verhältnis
von Kollagensuspension : p-GIcNAc-Suspension ist gleich 2:2, mit
Endkonzentrationen von 10,0 mg/ml Kollagen und 0,25 mg/ml p-GIcNAc. Vergrößerung 100x.
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16E: Rasterelektronenmikroaufnahme
(REM) eines Kollagen/p-GIcNAc-Hybridmaterials,
das gemäß dem unten
im Abschnitt 13.1 beschriebenen Verfahren hergestellt ist. Das Verhältnis von
Kollagensuspension : p-GIcNAc- Suspension
ist gleich 1:3, mit Endkonzentrationen von 2,5 mg/ml Kollagen und
0,25 mg/ml p-GIcNAc. Vergrößerung 100x.
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17A: REM von Maus-3T3-Fibroblastzellen,
die auf dem rein kollagenen Kontrollmaterial der obigen 16A kultiviert wurden.
Vergrößerung 100x.
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17B: REM von Maus-3T3-Fibroblastzellen,
die auf dem Kollagen/p-GIcNAc-Material
der obigen 16B kultiviert
wurden. Vergrößerung 100x.
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17C: REM von Maus-3T3-Fibroblastzellen,
die auf dem Kollagen/p-GIcNAc-Material
der obigen 16C kultiviert
wurden. Vergrößerung 100x.
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17D: REM von Maus-3T3-Fibroblastzellen,
die auf dem Kollagen/p-GIcNAc-Material
der obigen 16D kultiviert
wurden. Vergrößerung 100x.
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18: Transformierte NMR-Datenkurven,
die dazu verwendet wurden, um Bereiche für jedes Kohlenstoffatom zu
erhalten und dann die Verhältnisse
von CH3(-Bereich) zu C-Atombereich) zu berechnen.
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19: Typisches p-GIcNAc
C13-NMR-Spektrum. Die einzelnen Peaks stellen
den Betrag zu dem Spektrum von jedem einzelnen Kohlenstoffatom in
dem Molekül
dar.
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20: Transformierte NMR-Spektrumsdaten,
die Werte darstellen, die für
Verhältnisse
von CH3(-Bereich) zu C-Atombereich) berechnet wurden. Oben: graphische
Darstellung von Daten; unten: numerische Darstellung von Daten.
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21A–G:
Dreidimensionale p-GIcNAc Matrizen, die in verschiedenen Lösungsmitteln
hergestellt wurden. Insbesondere wurden die p-GIcNAc-Matrizen in
destilliertem Wasser (21A, 21D), 10 % Methanol in
destilliertem Wasser (21B),
25 % Methanol in destilliertem Wasser (21C), 10 % Ethanol in destilliertem
Wasser (21E), 25 %
Ethanol in destilliertem Wasser (21F)
und 40 % Ethanol in destilliertem Wasser (21G) hergestellt. Vergröße rung:
200x. Eine Meßmarkierung
von 200 μm
ist jeder dieser Figuren beigegeben.
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22A–G.
Fibroblastzellen, die auf dreidimensionalen p-G1cNAc-Matrizen gewachsen
sind, welche durch Lyophilisierung von p-GIcNAc in destilliertem
Wasser hergestellt wurden. Vergrößerung:
100x (22A, 22E), 500x (22B), 1000x (22C, 22F),
5000x (22D, 22G). Eine Messmarkierung
von 5, 20, 50 oder 200 μm,
wie angegeben, ist bei jeder der Figuren vorhanden.
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23: Eine typische Standardkurve,
die unter Verwendung des unten im Abschnitt 18.1 beschriebenen Verfahrens
erhalten wurde. Eine Standardkurve, wie diese, wurde in der auch
unten im Abschnitt 18.1 beschriebenen Lysozym-Chitinase-Untersuchung verwendet.
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24: p-GIcNAc Lysozymverdau-Daten.
Die hier dargestellte Kurve zeigt die Anhäufung von N-Acetylglucosamin
im Verlauf der Zeit, wenn die p-GIcNAc-Membranen mit Lysozym verdaut werden.
Die Kurve vergleicht die Abbaurate von vollständig acetyliertem p-GIcNAc
zu teilweise (50 %) deacetyliertem p-GlcNAc und zeigt, dass die Abbaurate
für das
teilweise deacetylierte p-GIcNAc wesentlich höher war als das des vollständig acetylierten
p-GIcNAc-Materials.
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25: p-GIcNAc Lysozymverdau-Daten.
Die hier dargestellte Kurve zeigt die Anhäufung von N-Acetylglucosamin
im Verlauf der Zeit, wenn die p-GIcNAc-Membranen mit Lysozym verdaut werden.
Die Kurve vergleicht die Abbaurate von zwei teilweise deacetylierten
p-GIcNAc-Membranen (insbesondere eine zu 25% und eine zu 50 % deacetylierte
p-GIcNAc-Membran). Die Daten zeigen, dass die Abbaurate steigt,
wenn die prozentuale Deacetylierung steigt, wobei die Abbaurate
für die
zu 50 % deacetylierte p-GIcNAc-Membran wesentlich höher ist
als die zu 25 % deacetylierte p-GIcNAc-Membran.
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26A–26E:
Daten für
die biologische Abbaubarkeit von p-GIcNAc in vivo. Die 26A–26C zeigen Ratten,
denen eine Membran vom Prototyp 1 (vollständig acetyliertes p-GIcNAc)
abdominal implantiert worden war, wie unten im Abschnitt 18.1 beschrieben.
Die 26A zeigt eine
Ratte am Tag 0 der Implan tation; die 26B zeigt
eine Ratte am Tag 14 nach der Implantation; die 26C zeigt eine Ratte am Tag 21 nach
der Implantation. Die 26D–26E zeigen Ratten, denen
der Prototyp 3A (lyophilisiert und teilweise deacetylierte p-GIcNAc-Membran) abdominal
implantiert worden war, wie unten im Abschnitt 18.1 beschrieben.
Die 26D zeigt eine
Ratte am Tag 0 der Implantation; die 26E zeigt
eine Ratte am Tag 14 nach der Implantation.
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27: Die hier gezeigte Kurve
veranschaulicht Daten, die den prozentualen Anstieg der Tumorgröße von Tieren
zeigt, die entweder nicht behandelt wurden (
)
oder mit p-GIcNAc-Lactat/5'-Fluorouracil
(FU) (O) behandelt wurden wie unten im Abschnitt 20.1 beschrieben.
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28: Die hier gezeigte Kurve
veranschaulicht Daten, die den prozentualen Anstieg der Tumorgröße von Tieren
veranschaulicht, die entweder nur p-GIcNAc-Lactat allein erhielten (
)
oder -GIcNAc-Lactat/5'-fluorouracil
(FU) (O) erhielten, wie unten im Abschnitt 20.1 beschrieben.
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29: Die hier gezeigte Kurve
veranschaulicht Daten, die den prozentualen Anstieg der Tumorgröße von Tieren
betreffen, die entweder nicht behandelt wurden (
)
oder -GIcNAc-Lactat/Mitomycin (mito) (O) erhielten, wie unten im
Abschnitt 20.1 beschrieben.
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30: Die hier gezeigte Kurve
veranschaulicht Daten, die den prozentualen Anstieg der Tumorgröße von Tieren
betreffen, die entweder nur p-GIcNAc-Lactat erhielten (
)
oder -GIcNAc-Lactat/5'-Mitomycin
(mito) (O) erhielten wie unten im Abschnitt 20.1 beschrieben.
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31: Das hier gezeigte Balkendiagramm
veranschaulicht die durchschnittliche prozentuale Änderung
der Tumorgröße pro Tier
von Tieren, die mit p-GIcNAc/5'FU in hoher Dosis
(Balken 1), p-GIcNAc/5'FU niedrige
Dosis (Balken 2), p-GIcNAc-Membran allein (Balken 3) behandelt und
nicht behandelt (Balken 4) wurden. N=4 für die Balken 1 und 2, n=2 für die Balken
3 und 4.
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5. AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Zuerst
wird nachfolgend eine Beschreibung der physikalischen Merkmale der
erfindungsgemäßen gereinigten
p-GIcNAc-Art, der p-GIcNAc-Derivate und ihrer Umformulierungen gegeben.
Als Nächstes
werden Verfahren zur Reinigung von erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Arten aus Mikroalgen,
vorzugsweise Kieselalge, als Ausgangsquellen beschrieben. Drittens
werden Derivate und Umformulierungen von p-GIcNAc und Verfahren
zur Herstellung von solchen Derivaten und Umformulierungen dargestellt.
Schließlich
werden Verwendungen für
erfindungsgemäße p-GIcNAc,
p-GIcNAc-Derivate und/oder p-GIcNAc-Umformulierungen dargestellt.
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5.1 p-GIcNAc
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Bei
der erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Polysaccharid-Art
handelt es sich um ein Polymer mit hohem Molekulargewicht im Bereich
vom Gewichtsmittel von etwa 800.000 Dalton bis etwa 30 Millionen
Dalton, auf der Grundlage der Gelpermeationschromatographiemessungen.
Ein solcher Molekulargewichtsbereich stellt eine p-GIcNAc-Art mit
etwa 4.000 bis etwa 150.000 N-Acetylglucosaminmonosaccharide dar,
die in einer ß-1→4-Konfiguration
angelagert sind, wobei etwa 4.000 bis etwa 15.000 N-Acetylglucosaminmonosaccharide bevorzugt
sind (1).
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Die
Veränderlichkeit
des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
ist sehr gering und seine Reinheit ist sehr hoch, wobei beide durch
chemische und physikalische Kriterien bewiesen werden. Darunter
fallen die chemische Zusammensetzung und Nicht-polysaccharid-Verunreinigungen. Zuerst
werden die Daten der chemischen Zusammensetzung für das p-GIcNAc,
das unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Reinigungsverfahren
hergestellt wurde, die beide unten im Abschnitt 5.3 beschrieben
sind, unten in der Tabelle I gezeigt. Wie zu sehen ist, liegt die
chemische Zusammensetzung des durch beide Verfahren hergestellten
p-GIcNAc in demselben Rahmen des Versuchsfehlers wie die Formelzusammensetzungen
von p-GIcNAc. Zweitens ist, wie auch in der Tabelle I gezeigt ist,
das produzierte p-GIcNAc frei von nachweisbaren Proteinverunreinigungen,
im Wesentlichen frei von anderen organischen Verunreinigungen, wie
beispielsweise freien Aminosäu ren, und
ist im Wesentlichen frei von anorganischen Verunreinigungen, wie
beispielsweise Asche und Metallionen (das erfindungsgemäße p-GIcNAc
kann bis zu etwa 0,05 % Spurenmetalle enthalten). Weiter zeigt das
erfindungsgemäße p-GIcNAc einen sehr
niedrigen Prozentsatz an gebundenem Wasser.
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Das
reine erfindungsgemäße p-GIcNAc
zeigt ein Kohlenhydratanalyseprofil, das im Wesentlichen ähnlich dem
in der 2 gezeigten
ist. Das primäre
Monosaccharid des reinen erfindungsgemäßen p-GIcNAc ist N-Acetylglucosamin.
Weiter enthält
das reine erfindungsgemäße p-GIcNAc
kein Monosaccharidglucosamin.
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Der
Zirkulardichroismus (CD) und die scharfen Infrarotspektren (IR)
des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
sind in den 3A bzw.
den 4A und 4D gezeigt, die Materialanalysen
vorstellen, welche unter Verwendung der unten im Abschnitt 5.3 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden. Solche physikalischen Daten bestätigen, dass
das efindungsgemäße p-GIcNAc
von hoher Reinheit und Kristallinität ist. Die Verfahren, die zum
Erzielen der CD- und IR-Daten verwendet werden, sind unten im Arbeitsbeispiel
im Abschnitt 6 beschrieben.
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Die
NMR-Analyse des reinen erfindungsgemäßen p-GIcNAc zeigt ein Muster,
das im Wesentlichen ähnlich
dem in den 5A, 5B, 18A und 18B
veranschaulichten ist. Ein solches NMR-Muster zeigt nicht nur Daten,
die mit dem erfindungsgemäßen p-GIcNAc übereinstimmen,
das ein vollständig
acetyliertes Polymer ist, sondern veranschaulicht auch das Fehlen
eines verunreinigenden organischen Stoffs in der p-GIcNAc-Art.
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Der
elektronenmikrografische Aufbau des erfindungsgemäßen p-GIcNAc,
wie es unter Verwendung der unten im Abschnitt 5.3 beschriebenen
Verfahren und unten im Abschnitt 8 und 9 in den Arbeitsbeispielen gezeigten
Verfahren hergestellt wird, wird in 6A bis 9E gezeigt.
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Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
zeigt einen hohen Grad an Biokompatibilität. Die Biokompatibilität kann durch
eine Vielzahl von Techniken bestimmt werden, die solche Verfahren,
wie den Elutionstest, die intramuskuläre Implantation oder inkutane
oder systemische Injektion an Tieren einschließt, aber nicht darauf beschränkt ist.
Kurz gesagt ist ein Elutionstest (U.S. Pharmacopeia XX!!, 1990,
Seite 1415–1497;
U.S. Pharmacopeia XXII, 1991, Ergänzung 5, Seite 2702–2703) so
konstruiert, dass die Biokompatibilität von Testgegenstandextrakten
bewertet wird, und untersucht die biologische Reaktionsfähigkeit
einer Säugetierkulturlinie, die
gegenüber
extrahierbaren cytotoxischen Gegenständen (wie beispielsweise der
L929-Zelllinie) in Ansprechung auf den Testgegenstand empfindlich
ist. Das Arbeitsbeispiel, das unten im Abschnitt 10 dargestellt
ist, zeigt die hohe Biokompatibilität des erfindungsgemäßen p-GIcNAc.
-
5.2 VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG
VON MIKROALGENQUELLEN VON p-GIcNAc
-
5.2.1 MIKROALGENQUELLEN
VON p-GIcNAc
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
wird mittels Mikroalgen, vorzugsweise Kieselalgen, hergestellt und kann
davon gereinigt werden. Die Kieselalgen von mehreren Gattungen können als
p-GIcNAc-Ausgangsquellen verwendet werden. Jede dieser Kieselalgen
erzeugt Fasern, die aus p-GIcNAc zusammengesetzt sind, die sich
von ihren Zellkörpern
aus erstrecken. Siehe die 12A–12B bezüglich der Fotoaufnahmen von
solchen Kieselalgen. Die Kieselalgen, die als Ausgangsquellen zur
Herstellung des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
verwendet werden können,
umfassen Mitglieder der Coscinodiscus-Gattung, der Cyclotella-Gattung
und der Thalassiosira-Gattung, wobei die Thalassiosira-Gattung bevorzugt
ist, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Von
der Coscinodiscus-Gattung umfassen die Arten von Kieselalge, die
zur Herstellung von erfindungsgemäßem p-GIcNAc verwendet werden
können,
die Concinnus- und Radiatus-Art, sind aber nicht darauf beschränkt. Die
Kieselalgen der Cyclotella-Gattung, die verwendet werden können, umfassen
die Caspia-, Cryptica- und Meneghiniana-Art, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Die Thalassiosira-Kieselalgen,
die zur Herstellung des Ausgangsmaterials für das efindungsgemäße p-GIcNAc
verwendet werden können,
umfassen die Nitzschoides-, Aestivalis-Antarctica-, Deciphens-, Eccentrica-,
Floridana-, Fluviatilis-, Gravida-, Guillardii-, Hyalina-, Minima-,
Nordenskioldii-, Oceanica-, Polychorda-, Pseudonana; Rotula-, Tubifera-,
Tumida- und Weissflogii-Arten, sind aber nicht darauf beschränkt, wobei
die Fluviatilis- und Weissflogii-Art bevorzugt sind.
-
Kieselalgen,
wie beispielsweise die oben beschriebenen, können zum Beispiel aus der Kultursammlung
des Bigelow Laboratory for Ocean Sciences, Center for Collection
of Marine Phytoplankton (McKown Point, West Boothbay Harbor, Maine,
04575, USA), erhalten werden.
-
5.2.2 VERFAHREN ZU WACHSENLASSEN
VON KIESELALGEN
-
Jede
der oben im Abschnitt 5.2.1 beschriebenen Verfahren können zum
Beispiel unter Verwendung der in diesem Abschnitt beschriebenen
Verfahren wachsen gelassen werden. Neue Kieselalgenkulturen werden
durch Beimpfen von Nährmedium
unter sterilen Bedingungen mit einem Aliquot einer reifen Kieselalgenkultur
angeregt. Das Nährmedium
muss frei von allen anderen Mikroorganismen sein, und daher müssen alle Materialien,
einschließlich
Wasser, organische Komponenten und anorganische Komponenten, die
zur Herstellung des Nährmediums
verwendet werden, steril sein. Darüber hinaus, ist es obligatorisch,
dass alle Verfahren, die in diesem Vorgang eingeschlossen sind,
unter streng sterilen Bedingungen durchgeführt werden, d.h. alle Behälter, jede
Substanzübertragung
von einem Gefäß zu einem
anderen usw. sind in einer sterilen Umgebung durchzuführen. Die
Menge des auf einmal herzustellenden Nährmediums sollte nicht die
Menge, die zum Beginnen einer neuen Kultur notwendig ist, überschreiten.
Zum Beispiel können
Fernbach-Kolben, die eine Oberfläche
von etwa einen Quadratfuß (929
cm2) haben, als Gefäße für die Kieselalgenkulturen verwendet
werden, und solche Gefäße erfordern
für ein
optimales Wachstum des Kieselalgenorganismus einen Liter Nährmedium.
-
Die
Herstellung von Nährmedium
umfasst die folgenden Vorgänge:
-
- a) Anschaffung und Verarbeitung von Meerwasser,
- b) Herstellung von destilliertem und entionisiertem Wasser,
- c) Herstellung von primären
Nährstoff-Ansatz,
- d) Herstellung von Nährstoff-Arbeitsansatz,
- e) Herstellung des endgültigen
Nährmediums.
-
Filtriertes
Meerwasser kann zum Beispiel vom Marine Biology Laboratory (Woods
Hole, Massachusetts, USA) erhalten werden. Meerwasserbehälter sollten
bei 5°C
gelagert werden. Falls erforderlich kann das notwendige Wasservolumen
durch eine Buchner Filtrationseinheit filtriert werden, und zwar
unter Verwendung einer Nitrocellulosefiltermembran mit einer Porengröße von 0,45 μm (Millipore,
Inc.). Das Meerwasser wird dann in einem Autoklav zum Beispiel bei
121 °C 15
Minuten lang pro Liter sterilisiert. Nach Beendigung des Sterilisationsverfahrens
werden die verschlossenen Behälter
sofort gekühlt,
vorzugsweise durch Befördern
in einen kalten Raum, in dem die Lösungen eine Temperatur von
etwa 5°C
erreichen können.
Zur Verwendung kann man die Lösungen
auf Raumtemperatur bringen.
-
Leitungswasser
wird destilliert und unter Verwendung einer Standardapparatur und
Standardverfahren entionisiert und gesammelt sowie in sterilen,
zuverlässig
verschlossenen Behältern,
vorzugsweise aus Glas, gelagert.
-
Nachfolgend
sind Formeln angegeben, an die man sich zur Herstellung der Ansatzlösungen,
die zur Herstellung des Nährmediums
notwendig sind, halten kann. Es wird davon ausgegangen, dass, obwohl
solche Formeln als Richtlinie verwendet werden sollen, routinemäßige Variationen
von solchen Formeln, die zur Herstellung einer Nährmediums beitragen, das ein
Mikroalgen-Diatomeenwachstum unterhalten kann, das für die präparativen,
hier beschriebenen p-GIcNAc-Verfahren
ausreicht, auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen sollen.
-
I. Spurenmetall-Pimäransätze (TMPS)
-
- a. 39 mM CuSO4·5H2O (Kupfer(II)-sulfatpentahydrat) (9,8 g
Kupfer(II)-sulfat/Liter)
- b. 7,5 mM ZnSO4·7H2O
(Zinksulfatheptahydrat) (22 g Zinksulfat/Liter)
- c. 42 mM CoCl2·6H2O
(Cobalt(II)-chloridhexhydrat) (10 g Cobalt(II)-chlorid/Liter)
- d. 91 mM MnCL2·4H2O
(Mangan(II)-chloridtetrahydrat) 18 g Mangan(II)-chlorid/Liter)
- e. 26 mM NaMoO4·2H2O
(Natriummolybdatdihydrat) 6,3 g Natriummolybdat/Liter)
- f. 153,5 mM H2SeO3 (Selenigsäure) (12,9
g Selenigsäure/Liter).
-
Jeden
Nährstoff
mit einem Filter mit einer Porengröße von nicht mehr als 0,2 mm
steril filtrieren.
-
II. Vitamin-Primäransätze (VPS)
-
- a. 1 mg/ml Vitamin B12
- b. 0,1 mg/ml Biotin
-
Beide
Ansätze
mit einem Filter mit einer Porengröße von nicht mehr als 0,2 mm
steril filtrieren.
-
III. Natriumsalz-Arbeitsansätze (SSWS)
-
- a. Natriumnitrat-Arbeitsansatz: 0,88 M (75
g NaNO3/Liter)
- b. Natriumphosphat-monobasischer Monohydrat-Arbeitsansatz: 36,2
mM NaH2PO4·H2O (5 g NaH2PO4·H2O/Liter)
- c. Natriummetasilicatnonahydrat-Arbeitsansatz: 0,11 M Na2SiO3·9H2O (30 g Na2SiO3·9H2O/Liter)
-
Jeden
der SSWS mit einem Filter mit einer Porengröße von nicht mehr als 0,2 mm
steril filtrieren.
-
IV. Spurenmetall-Arbeitsansätze (TMWS)
-
- 11,7 mM Na2EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure, Dinatriumsalzdihydrat)
4,36 g/Liter)
- 11,7 mM FeCl3·6H2O
(Eisen(III)-chloridhexahydrat (3,15 g/Liter)
-
1
ml/l von jedem der oben angeführten
sechs primären
Spurenmetallansätze.
Mit einem Filter mit einer Porengröße von nicht mehr als 0,2 mm
steril filtrieren. Es ist zu beachten, dass der Spurenmetall-Arbeitsansatz jedes
Mal neu hergestellt werden muss, wenn ein neues Nährmedium
zusammengesetzt wird.
-
V. Vitamin-Arbeitsansatz
(VWS)
-
- 1,0 μg/ml
Biotin (1,0 ml primärer
Biotinansatz/100 ml)
- 1,0 μg/ml
Vitamin B12 (0,1 ml Vitamin B12 primärer Ansatz/100 ml)
- 20 mg Thiamin-HCl (Thiaminhydrochlorid/100 ml).
-
Mit
einem Filter mit einer Porengröße von nicht
mehr als 0,2 mm steril filtrieren. Es ist zu beachten, dass ein
neuer Vitamin-Arbeitsansatz jedes Mal neu hergestellt werden sollte,
wenn ein neues Nährmedium zusammengesetzt
wird.
-
Es
werden nachfolgend Verfahren beschrieben, denen zur Herstellung
von Nährmedium
und Kultivierung von Kieselalgen gefolgt werden kann. Es wird davon
ausgegangen, dass zusätzlich
zu diesen Verfahren jede routinemäßige Variation in den Formeln
und/oder hier beschriebenen Verfahren, die zu einem Nährmedium
führen,
und in Verfahren, die das Kieselalgenwachstum für die präparativen, hier beschriebenen
Verfahren in ausreichendem Maß unterhalten
können,
im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen soll.
-
Das
Nährmedium
kann zum Beispiel wie folgt hergestellt werden: Zu jedem Liter filtriertem
und sterilisiertem Meerwasser kann 1 ml NaNO3-Arbeitsansatz,
1 ml NaH2PO4·H2O-Arbeitsansatz,
1 ml Spurenmetall-Arbeitsansatz und 1 ml Na2SiO3·9H2O-Arbeitsansatz gegeben werden. Gleichzeitig
mit der Zugabe von Na2SiO3·9H2O können
2 ml 1 N HCl zugesetzt werden, und die Lösung kann zu einem Gemisch
verschüttelt werden.
Als Nächstes
kann 1,5 ml 1 N NaOH zugesetzt werden, und die Lösung kann wieder zu einem Gemisch
verschüttelt
werden. Schließlich
können
0,5 ml Vitamin-Arbeitsansatz zugegeben werden.
-
Um
eine neue Kieselalgenkultur wachsen zu lassen, können 7 ml einer reifen Kultur
(mit eine Zelldichte von ungefähr
1 × 105 Zellen/ml) auf einen sterilen Behälter mit
100 ml sterilem Nährmedium übertragen
werden, das nach den oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden
kann. Die beimpfte Kultur kann dann 8 Tage lang unter den folgenden
Bedingungen inkubiert werden:
-
- Temperatur: 20 Grad Celsius
- Konstante Beleuchtung.
- Rühren:
sanftes Herumwirbeln der Kolben einmal 2 oder 3 Sekunden lang jeden
Morgen und jeden Abend.
-
Nach
8 Tagen Inkubation können
80 ml dieser inkubierten Kultur unter sterilen Bedingungen auf 1000 ml
Nährmedium übertragen
werden, das zum Beispiel in einem 2,8 l Fernbach-Kolben enthalten
sein kann, geschützt
durch einen Baumwollstopfen, welcher mit einem Baumwollstoff bedeckt
ist. Eine solche Kultur kann inkubieren und bis zu der gewünschten
Zelldichte wachsen gelassen werden oder kann alternativ dazu verwendet
werden, neue Kieselalgenkulturen zu beimpfen. Sobald eine Kultur
eine gewünschte
Zelldichte erreicht, können
die p-GIcNAc-Fasern
der Kultur geerntet werden und das erfindungsgemäße p-GIcNAc kann unter Verwendung
von Verfahren, wie beispielsweise den unten im Abschnitt 5.3 beschriebenen,
gereinigt werden.
-
CO2 kann in der Kulturlösung gelöst werden, um einen Kultur-pH-Wert
von ungefähr
7 bis 8 aufrechtzuerhalten, wobei ungefähr 7,4 bevorzugt ist. Das Aufrechterhalten
einer solchen neutralen pH-Umgebung erhöht stark die p-GIcNAc-Ausbeute, die von
jeder Kieselalgenkultur erhalten werden kann.
-
5.3 VERFAHREN ZUR ISOLATION,
REINIGUNG UND KONZENTRATION VON p-GIcNAc-FASERN
-
In
diesem Abschnitt werden Verfahren vorgestellt, die zur Herstellung
von p-GIcNAc-Fasern
aus Kieselalgenkulturen, wie beispielsweise den oben im Abschnitt
5.2 beschriebenen, verwendet werden können.
-
Während jede
der unten beschriebenen Verfahren zur Reinigung von p-GIcNAc aus
Mikroalgen, vorzugsweise Kieselalgen, als Ausgangsquellen sehr reines,
unverfälschtes,
kristallines p-GIcNAc erzeugt, erhält man mit jedem der Verfahren
ein p-GIcNAc mit spezifischen Merkmalen und vorteilhaften Eigenschaften.
Zum Beispiel erzeugt das erfindungsgemäße p-GIcNAc, das mit dem Verfahren
mittels mechanischer Kraft gereinigt wird, das unten im Abschnitt
5.3.1 vorgestellt ist, eine p-GIcNAc-Membran, die ein überragendes
Substrat zum Anlagern von Zellen an das p-GIcNAc zur Verfügung stellt.
Das zweite Verfahren, das unten im Abschnitt 5.3.2 beschrieben ist,
das chemische/biologische Verfahren, erzeugt eine viel höhere durchschnittliche
Ausbeute als es die durchschnittliche p-GIcNAc-Ausbeute ist, die durch das Verfahren
mittels mechanischer Kraft erhalten wird. Darüber hinaus erzeugt die Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation,
die als Teil des chemischen/biologischen Verfahrens unten im Abschnitt
5.3.2 beschrieben ist, extrem lange p-GIcNAc-Fasern, wobei einige Fasern über 100
um aufweisen, mit sehr hohem Molekulargewicht von bis zu 20–30 Millionen
Dalton.
-
5.3.1 VERFAHREN MITTELS
MECHANISCHER KRAFT ZUR HERSTELLUNG VON REINEM p-GIcNAc
-
Die
p-GIcNAc-Fasern können
von den Kieselalgen-Zellkörpern
durch Unterwerfen des Kulturinhalts einer geeigneten mechanischen
Kraft getrennt werden. Eine solche mechanische Kraft kann eine Scherkraft,
die zum Beispiel durch eine Kolloidmühle, ein Ultraschallgerät oder einen
Blasengenerator erzeugt wird, oder eine Schneidkraft, die zum Beispiel
durch einen Waring-Mischer erzeugt wird, umfassen.
-
Die
sich ergebende Suspension von Kieselalgen-Zellkörpern und p-GIcNAc-Fasern werden dann
getrennt. Zum Beispiel kann die Suspension einer Reihe von Zentrifugierungsschritten
unterworfen werden, die die p-GIcNAc-Fasern von den Zellkörpern trennen,
was zu einem klaren Überstand
führt,
der wenig, wenn überhaupt,
sichtbares Flockungsmaterial zeigt. Ein Winkelrotor und eine Temperatur
von etwa 10°C
sind für die
Zentrifugierungsschritte bevorzugt. Die Drehzahl, Dauer und Gesamtzahl
der erforderlichen Zentrifugierungsschritte kann variieren, zum
Beispiel je nach dem verwendeten Zentrifugationsrotor, aber die
Festlegung der Werte für
solche Parameter ist dem Fachmann klar.
-
Die
p-GIcNAc-Fasern in dem Überstand
können
dann unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren konzentriert
werden. Solche Verfahren können
Saug- und Filtrationseinrichtungen aufweisen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
-
Schließlich werden
die konzentrierten p-GIcNAc-Fasern zum Beispiel mit destilliertem
entionisierten Wasser, HCl und Ethanol oder anderen geeigneten Lösungsmitteln,
vorzugsweise Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Alkoholen, in denen sich sowohl organische als
auch anorganische Materialien lösen,
gewaschen.
-
Das
unten im Abschnitt 7 vorgestellte Arbeitsbeispiel zeigt die Anwendung
dieses Verfahrens zur Reinigung von p-GIcNAc.
-
5.3.2 CHEMISCHES/BIOLOGISCHES
VERFAHREN ZUR REINIGUNG VON p-GIcNAc
-
Bei
diesem Verfahren werden die p-GIcNAc-Fasern von den Kieselalgen-Zellkörpern getrennt,
indem sie chemischen und/oder biologischen Mitteln unterworfen werden,
wie nachfolgend näher
beschrieben ist.
-
Kieselalgenkulturen
können
mit einer Chemikalie behandelt werden, die die Zellwände der
Kieselalge schwächen
kann, was zu einem Freisetzen der p-GIcNAc-Fasern führt, ohne dass ihr Aufbau geändert wird. Eine
solche Chemikalie kann Flusssäure
(HF) umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt. Alternativ kann eine reife
Kieselalgenkultur mit einem biologischen Mittel behandelt werden,
das in der Lage ist, ein biologisches Verfahren zu ändern, das
dazu verwendet werden kann, eine p-GIcNAc-Fasersynthese zu verhindern,
und so die bereits vorhandenen Fasern freizusetzen. Zum Beispiel
kann ein solches Mittel Polyoxin-D, einen Inhibitor des Enzyms N-Acetylglucosaminyl-P-transferase,
aufweisen, ist aber nicht darauf beschränkt.
-
Die
Zellkörper
und p-GIcNAc enthaltenden Fasern der Kieselalgenkulturen, die mit
einem Bestandteil der oben beschriebenen chemischen oder biologischen
Mittel behandelt sind, werden dann getrennt. Zum Beispiel kann man
den Inhalt von behandelten Kieselalgenkulturen sich setzen lassen,
so dass der Inhalt der Kulturen zwei unterschiedliche Schichten
bilden kann. Die obere Schicht enthält hauptsächlich die p-GIcNAc-Fasern,
während
die untere Schicht die Zellkörper
enthält.
Die obere p-GIcNAc-Fasern enthaltende Schicht kann abgehebert werden,
wobei das abgesetzte Zellmaterial der unteren Schicht zurückbleibt.
-
Die
abgeheberte p-GIcNAC-Fasern enthaltende Schicht kann dann weiter
gereinigt werden, um Protein und andere nicht erwünschte Teilchen
durch Behandeln mit einem Detergens, das die p-GIcNAc-Fasern nicht
zerstört,
zu entfernen. Ein solches Detergens kann Natriumdodecylsulfat (SDS)
aufweisen, ist aber nicht darauf beschränkt.
-
Wenn
die Säurebehandlung,
wie beispielsweise die HF-Behandlung, dazu verwendet wird, um p-GIcNAc-Fasern
von Kieselalgen-Zellkörpern
zu trennen, kann ein Schritt zur Ausbreitung der Fasern mit aufgenommen
werden. Ein solcher Schritt kann die Verwendung von mechanischer
Kraft für
die Faserausbreitung umfassen, wie beispielsweise einen Schritt,
bei dem die Fasern einer Waring-Mischer-Ausbreitung
unterworfen werden, ist aber nicht darauf beschränkt.
-
Alternativ
kann die mit Säure
behandelte Suspension in einem wahlweisen Schritt vor einer weiteren Reinigung
durch Behandlung mit Detergenzien neutralisiert werden. Eine solche
Neutralisation wird im Allgemeinen den pH-Wert der Suspension von
etwa 1,8 auf etwa 7,0 ändern
und kann zum Beispiel durch den Zusatz eines geeigneten Volumens
an 1 M Tris (pH 8,0) oder den Zusatz eines geeigneten Volumens an
Natriumhydroxid (NaOH) erzielt werden. Die Neutralisation liefert
im Allgemeinen reine pGIcNAc-Fasern mit einer wesentlich größeren Länge als
die anderen hier erörterten
Reinigungsverfahren.
-
Die
gereinigten pGIcNAc-Fasern können
unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren konzentriert
werden, wie beispielsweise durch Verwendung einer Saug- und Filtrationseinrichtung.
Schließlich werden
die p-GIcNAc-Fasern in einer Reihe von Schritten mit destilliertem,
deionisiertem Wasser, HCl und Ethanol oder anderen geeigneten Lösungsmitteln,
vorzugsweise Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Alkoholen, in denen sich sowohl organische als
auch anorganische Materialien lösen,
gewaschen.
-
Das
unten im Abschnitt 8 angeführte
Arbeitsbeispiel zeigt die erfolgreiche Anwendung eines solchen Reinigungsverfahrens.
-
5.4 Derivatisierung von
pGIcNAc
-
Das
reine, vollständig
acetylierte, erfindungsgemäße p-GIcNAc
kann unter Verwendung einer Vielzahl von kontrollierten Zuständen und
Verfahren in eine Vielzahl unterschiedlicher Verbindungen derivatisiert
werden. Siehe 13 bezüglich eines
Schemas, das einige dieser Verbindungen zeigt. Solche derivatisierten
Verbindungen können
teilweise oder vollständig
deacetyliertes pGIcNAc, das mittels chemischer und/oder enzymatischer
Mittel, wie unten näher
beschrieben, modifiziert wurde, aufweisen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
-
Darüber hinaus
kann p-GIcNAc oder sein deacetyliertes Derivat durch Sulfatierung,
Phosphorylierung und/oder Nitrierung derivatisiert werden. Weiter
können,
wie unten näher
ausgeführt
ist, O-Sulfonyl, N-Acyl, O-Alkyl, N-Alkyl, Deoxyhalogen und N-Alkyliden
und N-Aryliden und andere Derivate aus dem p-GIcNAc oder deacetylierten
p-GIcNAc der Erfindung hergestellt werden. Das deacetylierte, erfindungsgemäße p-GIcNAc kann
auch dazu verwendet werden, eine Vielzahl von organischen Salzen
und/oder Metallchelaten herzustellen. Weiter kann das erfindungsgemäße p-GIcNAc
oder eines seiner Derivate entweder kovalent oder nicht kovalent
eines aus einer Vielzahl von Molekülen angelagert haben. Außerdem kann
das erfindungsgemäße p-GIcNAc
oder eines seiner Derivate kontrollierten Hydrolysebedingungen unterworfen
werden, die Molekülgruppen
mit einheitlichen und definierten Molekulargewichtseigenschaften
ergeben.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
können
deacetyliert sein, um eine Poly-ß-1→4-N-glucosamin-Art zu bilden.
Eine Poly-ß-1→4-N-glucosamin-Art
der Erfindung, bei der jede der Monosaccharideinheiten der Poly-ß-1→4-N-acetylglucosamin-Art
der Erfindung deacetyliert wurde, hat ein Molekulargewicht von etwa
640.000 Dalton bis etwa 24 Millionen Dalton, wobei etwa 640.000
Dalton bis etwa 2,4 Millionen Dalton bevorzugt sind. Eine Art mit
einem solchen Molekulargewichtsbereich stellt eine Art dar, die
etwa 4.000 bis etwa 150.000 Glucosaminmonosaccharide kovalent in
einer ß-1→4-Konfiguration angelagert
hat, wobei etwa 4.000 bis etwa 15.000 Glucosaminmonosaccharide bevorzugt
sind. Mindestens eines der Monosaccharideinheiten der Poly-ß-1→4-N-glucosamin-Art
kann acetyliert bleiben, wobei etwa 25 % bis etwa 75 % Acetylierung
bevorzugt sind und etwa 30 % Acetylierung besonders bevorzugt sind.
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
kann durch Behandlung mit einer Base deacetyliert werden, um Glucosamine
mit freien Aminogruppen zu ergeben. Dieses Hydrolyseverfahren kann
mit Lösungen
von konzentriertem Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid bei erhöhten Temperaturen
durchgeführt
werden. Um das Ausmaß der
Deacetylierung genau zu steuern und einen Abbau der Haupt-Kohlenhydratkette
des Polysaccharidmoleküls
zu verhindern, ist es aber bevorzugt, dass ein enzymatisches Verfahren,
das ein Chitindeacetylaseenzym verwendet, für die p-GIcNAc-Deacylierung
verwendet wird. Ein solches enzymatisches Deacetylaseverfahren ist
dem Fachmann bekannt und kann wie im (US-Patent Nr. 5,219,749) durchgeführt werden,
das hier durch Bezug in seiner Gesamtheit mit eingeschlossen ist.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
können
derivatisiert werden, so dass sie mindestens eine Sulfatgruppe enthalten,
oder können
alternativ wie unten gezeigt phosphoryliert oder nitriert werden:
worin R und/oder R
1, anstelle eines Wasserstoffs, und/oder
R
2, anstelle von -COCH
3,
eine Sulfatgruppe (-SHO
3), eine Phosphatgruppe
(-P(OH)
2) oder eine Nitratgruppe (-NO
2) sein können.
-
Nachfolgend
werden Verfahren beschrieben, mit denen solche p-GIcNAc-Derivate hergestellt
werden können.
Vor dem Durchführen
von Verfahren, wie beispielsweise den in diesem Abschnitt beschriebenen,
kann es vorteilhaft sein, das p-GIcNAc-Ausgangsmaterial zuerst zu
lyophilisieren, in flüssigem
Stickstoff einzufrieren und zu pulverisieren.
-
Sulfatierte
p-GIcNAc-Derivate können
zum Beispiel in einem Zwei-Stufen-Verfahren erzeugt werden. Im ersten
Schritt kann O-Carboxymethyl-p-GIcNAc aus p-GIcNAc und/oder p-GIcNAc-Derivativen
der Erfindung zum Beispiel unter Verwendung von Verfahren, wie beispielsweise
den von Tokura u.a. beschriebenen (Tokura, S. u.a., 1983, Polym.
J. 15:485), hergestellt werden. Als zweites kann der Sulfatierungsschritt
zum Beispiel mit N,N-Dimethylformamidschwefeltrioxid gemäß dem Fachmann
bekannter Verfahren, wie sie beispielsweise von Schweiger (Schweiger,
R.G., 1972, Carbohydrate Res. 21:219) beschrieben werden, durchgeführt werden.
Das sich ergebende Produkt kann als Natriumsalz isoliert werden.
-
Erfindungsgemäße phosphorylierte
p-GIcNAc-Derivate können
zum Beispiel unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren,
wie zum Beispiel den von Nishi u.a. (Nishi, N. u.a., 1986, in „Chitin
in Nature and Technology, Muzzarelli u.a., Hrsg. Plenum Press, New
York, Seite 297–299)
beschriebenen, hergestellt werden. Kurz kann das p-GIcNAc/Methansulfonsäure-Gemisch
mit Phosphorpentoxid (in einem etwa 0,5 bis 4,0 Mol Äquivalent)
unter Rühren
bei einer Temperatur von etwa 0°C
bis etwa 5°C
behandelt werden. Die Behandlung kann etwa 2 Stunden dauern. Das
sich ergebende Produkt kann dann ausgefällt und unter Verwendung von
Standardverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, gewaschen werden.
Zum Beispiel kann die Probe mit einem Lösungsmittel, wie beispielsweise
Ether, ausgefällt,
zentrifugiert, mit einem Lösungsmittel, wie
beispielsweise Ether, Aceton oder Methanol gewaschen und getrocknet
werden.
-
Nitrierte
p-GIcNAc-Derivate können
unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren, wie beispielsweise
den von Schorigin und Halt (Schorigin, R. und Halt, E., 1934, Chem.
Ber. 67:1712) beschriebenen, hergestellt werden. Kurz kann das p-GIcNAc
und/oder ein p-GIcNAc-Derivat mit konzentrierter Salpetersäure behandelt
werden, um ein stabiles nitriertes Produkt zu bilden.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
können
eine Sulfonylgruppe enthalten, wie nachstehend veranschaulicht:
worin R
3 eine
Alkyl-, eine Aryl-, eine Alkenyl- oder eine Alkynylkomponente ist.
Ein solches Derivat kann durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise
das in Kurita u.a. beschriebene Verfahren (Kurita, K. u.a., 1990,
Polym. Prep [Am. Chem. Soc., Div. Polym. Chem.] 31:624–625), erzeugt
werden. Kurz gesagt kann eine wässrige p-GIcNAc-Alkalilösung mit
einer Chloroformlösung
von Tosylchlorid reagiert werden, und die Reaktion kann dann bei
niedrigen Temperaturen gleichmäßig fortschreiten
gelassen werden.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharide des erfindungsgemäßen p-GIcNAc oder sein deacetyliertes
Derivat können
eine oder mehrere O-Acylgruppe enthalten, wie nachfolgend veranschaulicht:
worin R
4 und/oder
R
5 anstelle des Wasserstoffs, eine Alkyl-,
eine Alkenyl oder eine Alkynylkomponente sein können und R
6 eine
Alkyl-, eine Alkenyl- oder eine Alkynylkomponente sein kann. Ein
Beispiel für
ein solches Derivat kann durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise
den von Komai (Komai, T. u.a., 1986, in „Chitin in Nature and Technology", Muzzarelli u.a.,
Hrsg. Plenum Press, New York, Seite 497–506) beschriebenen, gebildet
werden. Kurz kann das p-GIcNAc mit einer Anzahl von geeigneten Acylchloriden
in Methansulfonsäure reagiert
werden, um p-GIcNAc-Derivate zu ergeben, die Caproyl-, Capryl- Lanroyl-
oder Benzoylderivate aufweisen, aber nicht darauf beschränkt sind.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharide des erfindungsgemäßen deacetylierten p-GIcNAc kann eine N-Acylgruppe
enthalten, wie nachfolgend veranschaulicht:
worin R
7 eine
Alkyl-, eine Alkenyl- oder eine Alkynylkomponente sein kann. Eine
solche Derivatisierung kann unter Verwendung von dem Fachmann bekannten
Verfahren, wie beispielsweise dem in Hirano u.a. beschriebenen Verfahren
(Hirano, S. u.a., 1976, Carbohydrate Research 47:315–320), erhalten
werden.
-
Deacetyliertes
p-GIcNAc ist in einer Anzahl von wässrigen Lösungen von organischen Säuren löslich. Das
Hinzufügen
von ausgewählten
Carbonsäureanhydriden,
wie beispielsweise p-GIcNAc enthaltenden Lösungen, in wässriger
methanolischer Essigsäure,
führt zur
Bildung von N-Acyl-p-GIcNAc-Derivaten.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharide des erfindungsgemäßen deacetylierten p-GIcNAc oder seines deacetylierten
Derivats können
eine O-Alkylgruppe enthalten, wie nachfolgend veranschaulicht:
worin R
8 eine
Alkyl- und eine Alkenyl- oder eine Alkynylkomponente sein kann.
Eine solche Derivatisierung kann unter Verwendung von dem Fachmann
bekannten Verfahren erhalten werden, zum Beispiel dem von Maresh
u.a. beschriebenen Verfahren (Maresh, G. u.a., in „Chitin
and Chitosan", Skjak-Braek,
G. u.a., Hrsg., 1989, Elsevier Publishing Co., Seite 389–395). Kurz
gesagt kann deacetyliertes p-GIcNAc in Dimethoxyethan (DME) dispergiert
werden und mit einem Überschuss
an Propylenoxid reagiert werden. Die Reaktionsdauer kann 24 Stunden
betragen, und die Reaktion findet in einem Autoklav bei 40 bis 90°C statt.
Das Gemisch kann dann mit Wasser verdünnt und filtriert werden. Das
DME kann durch Destillation entfernt werden. Schließlich kann
das Endprodukt mittels Lyophilisierung isoliert werden.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
können
ein Alkaliderivat sein, wie nachfolgend veranschaulicht:
-
-
Ein
solches Derivat kann unter Verwendung von dem Fachmann bekannten
Verfahren erhalten werden. Zum Beispiel kann ein Verfahren, wie
beispielsweise das von Noguchi u.a. (Noguchi, J. u.a., 1969, Kogyo Kagaku
Zasshi 72:796–799)
beschriebene, verwendet werden. Kurz gesagt kann p-GIcNAc im Vakuum
in NaOH (vorzugsweise 43 %) für
eine Dauer von ungefähr
zwei Stunden bei etwa 0°C
eingeweicht werden. Überschüssiges NaOH
kann dann zum Beispiel mittels Zentrifugation in einer Trommelzentrifuge
und durch mechanisches Pressen entfernt werden.
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Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
von p-GIcNAc nach
der Erfindung kann eine N-Alkylgruppe enthalten, wie nachfolgend
veranschaulicht ist:
worin R
9 eine
Alkyl-, eine Alkenyl- oder eine Alkynylkomponente sein kann. Eine
solche Derivatisierung kann zum Beispiel unter Verwendung eines
Verfahrens, wie beispielsweise dem von Maresh u.a. (Maresh, G. u.a., in „Chitin
and Chitosan", Skjak-Brack,.
G. u.a., Hrsg. 1989, Elsevier Publishing Co., Seite 389–395) beschriebenen,
wie oben für
die Herstellung von O-Alkyl-p-GIcNAc-Derivaten beschrieben, erhalten
werden.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GIcNAc nach
der Erfindung können
mindestens ein Deoxyhalogenderivat enthalten, wie nachfolgend veranschaulicht:
worin R
10 F,
Cl, Br oder I sein kann, wobei I bevorzugt ist. Ein solches Derivat
kann unter Verwendung von Techniken erhalten werden, die dem Fachmann
bekannt sind. Zum Beispiel kann ein Verfahren, wie beispielsweise das
von Kurita u.a. beschriebene (Kurita, K. u.a., 1990, Polym. Prep.
[Am. Chem. Soc. Div. Polym. Chem] 31:624–625), verwendet werden. Kurz
gesagt wird ein tosyliertes p-GIcNAc
mit einem Natriumhalogenid in Dimethylsulfoxid reagiert, was zu
einem Deoxyhalogenderivat führt.
Die p-GIcNAc-Toxylierung kann durch Reaktion einer wässrigen
p-GIcNAc-Alkalilösung
mit einer Chloroformlösung
von Tosylchlorid durchgeführt
werden. Eine solche Reaktion kann gleichmäßig bei niedrigen Temperaturen
fortschreiten.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GIcNAc nach
der Erfindung kann ein Salz bilden, wie nachfolgend veranschaulicht:
worin R
11 eine
Alkyl-, eine Alkenyl- oder eine Alkynylkomponente sein kann. Eine
solche Derivatisierung kann unter Verwendung von dem Fachmann bekannten
Verfahren erhalten werden. Zum Beispiel kann ein Verfahren, wie
beispielsweise das von Austin und Sennett beschriebene (Austin,
P.R. und Sennett, S., in „Chitin
in Nature and Technolgy",
1986, Muzzarelli, R.A.A. u.a., Hrsg. Plenum Press, Seite 279–286) verwendet
werden. Kurz gesagt kann deacetyliertes p-GIcNAc in einem organischen
Medium, wie zum Beispiel Ethylacetat oder Isopropanol, dem eine
geeignete organische Säure,
wie beispielsweise Ameisen-, Essig-, Glycol- oder Milchsäure zugesetzt werden kann,
suspendiert werden. Das Gemisch kann für einen Zeitraum (zum Beispiel
1 bis 3 Stunden) stehen gelassen werden. Die Reaktions- und Trocknungstemperatur
kann von etwa 12° bis
etwa 35°C
variieren, wobei 20° bis
25°C bevorzugt
ist. Die Salze können
dann durch Filtration getrennt, mit frischem Medium gewaschen und
das restliche Medium verdampft werden.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GIcNAc nach
der Erfindung können
ein Metallchelat bilden, wie nachfolgend dargestellt:
worin R
12 ein
Metallion, insbesondere eines der Übergangsmetalle, sein kann
und X die dative Bindung ist, die durch die Stickstoffelektronen
erfolgt, die in den in dem deacetylierten p-GIcNAc vorkommenden
Amino- und substituierten Aminogruppen vorhanden sind.
-
Eine
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GIcNAc nach
der Erfindung können
eine N-Alkyliden- oder eine N-Arylidengruppe enthalten, wie nachfolgend
dargestellt:
worin R
13 eine
Alkyl-, eine Alkenyl-, eine Alkynyl- oder eine Arylkomponente sein
kann. Eine solche Derivatisierung kann unter Verwendung von dem
Fachmann bekannten Verfahren erhalten werden. Zum Beispiel kann ein
Verfahren, wie beispielsweise das von Hirano u.a. beschriebene (Hirano,
S. u.a., 1981, J. Biomed. Mat. Res. 15:903–911), verwendet werden. Kurz
gesagt kann eine N-Substitutionsreaktion
von deacetyliertem p-GIcNAc mit Carbonsäureanhydriden und/oder Arylaldehyden
durchgeführt
werden, um Acyl- und/oder Arylidenderivate zu ergeben.
-
Weiter
kann das erfindungsgemäße p-GIcNAc
oder sein deacetyliertes Derivat kontrollierten Hydrolysezuständen unterworfen
werden, die Molekülgruppen
mit gleichförmigen,
definiertem Molekulargewicht und andere physikalische Eigenschaften
ergeben. Solche Hydrolysezustände
können
zum Beispiel die Behandlung mit dem Enzym, Lysozym aufweisen. p-GIcNAc
kann für
unterschiedliche Zeitdauern dem Lysozym ausgesetzt sein, um den
Umfang der Hydrolyse zu kontrollieren. Darüber hinaus kann die Hydrolyserate
als Funktion des Umfangs, zu dem das p-GIcNAc, das mit Lysozym behandelt
wird, deacetyliert worden ist, kontrolliert werden. Die Deacetylierungsbedingungen
können
wie oben in diesem Abschnitt beschrieben sein. Je vollständiger das
p-GIcNAc-Molekül
deacetyliert wurde, desto vollständiger
wird das Molekül
hydrolysiert. Änderungen der
physikalischen Eigenschaften zusätzlich
zu dem Verringern des Molekulargewichts können durch Hydrolyse und/oder
Deacetylierungsbehandlungen hervorgerufen werden. Eine umfangreiche
Hydrolyse bewirkt eine Verflüssigung
von p-GIcNAc. Die Ergebnisse eines Hydrolyse/Deacetylierungs-Verfahrens
sind nachfolgend in dem Arbeitsbeispiel des Abschnitts 9 dargestellt.
-
Weiter
kann eine Wärmedenaturierung
so funktionieren, dass der kristalline Aufbau von p-GIcNAc modifiziert
wird. Eine solche Modifikation des kristallinen Aufbaus des p-GIcNAc-Produkts
kann vorteilhaft zum Beispiel die Reaktionsfähigkeit von p-GIcNAc beeinflussen.
-
Weiter
kann eine Vielzahl von Molekülen
kovalent oder nicht kovalent funktionell an den deacetylierten Derivaten
des p-GIcNAc nach der Erfindung angelagert sein. Solche Moleküle können solche
Polypeptide, wie Wachstumsfaktoren, wie beispielsweise Nervenwachstumsfaktoren,
Proteasen, sie beispielsweise Pepsin, Hormone oder Peptiderkennungssequenzen,
wie beispielsweise RGD-Sequenzen,
Fibronectin, Erkennungssequenzen, Laminin, Integrine, Zelladhäsionsmoleküle und dergleichen
aufweisen, sind aber nicht darauf beschränkt. Die kovalente Anlagerung
von Molekülen
an die ungeschützten
primären
Amine von deacetyliertem p-GIcNAc kann zum Beispiel durch chemische
Anlagerung unter Verwendung von bifunktionalen Verknüpfungsreagenzien
erzielt werden, die als chemische Abstandshalter für bestimmte
Längen
agieren. Solche Verfahren sind dem Fachmann bekannt und können zum
Beispiel den Verfahren von Davis und Preston (Davis, M. und Preston,
J.F. 1981, Anal. Biochem. 116:404–407) und Staros u.a. ähneln (Staros,
J.V. u.a., 1986, Anal. Biochem. 156:220–222). Kurz gesagt können Karbonsäurereste
auf dem an das deacetylierte oder teilweise deacetylierte erfindungsgemäße p-GIcNAc
anzulagernde Peptid aktiviert und dann mit dem p-GIcNAc vernetzt werden.
Die Aktivierung kann zum Beispiel durch das Hinzufügen einer
Lösung,
wie beispielsweise Carbodiimid EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid)
zu einer Peptidlösung
in einem Phosphatpuffer erzielt werden. Vorzugsweise enthält diese
Lösung
zusätzlich
ein Reagens, wie beispielsweise Sulfo-NHS (N-Hydroxysulfosuccinimid),
um die Kopplung zu verstärken.
Das aktivierte Peptid kann mit dem deacetylierten p-GIcNAc durch Mischen
in einem Puffer mit hohem pH, wie beispielsweise einem Carbonatpuffer
(pH 9,0–9,2),
vernetzt werden.
-
Alternativ
können
solche Moleküle,
wie beispielsweise die oben beschriebenen, nicht kovalent an das deacetylierte
p-GIcNAc unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren angelagert
werden. Zum Beispiel kann ein Molekül oder Moleküle nach
Wahl vor der Lyophilisierung mit einer deacetylierten p-GIcNAc-Lösung gemischt
werden.
-
Alternativ
können
Hybride, die p-GIcNAc und/oder p-GIcNAc-Derivate umfassen, gebildet
werden. Solche Hybride können
zusätzlich
zu dem p-GIcNAc und/oder den p-GIcNAc-Derivaten irgendeine aus einer Anzahl
von natürlichen
und/oder synthetischen Materialien enthalten. Zum Beispiel können Hybride
aus p-GIcNAc und/oder p-GIcNAc-Derivaten plus einem oder mehreren
extrazellulären
Matrix(ECM)-Komponenten gebildet werden. Solche ECM-Komponenten
können
Kollagen, Fibronectin, Glycosaminoglycane und/oder Peptidoglycane
aufweisen, sind aber nicht darauf beschränkt. Hybride können auch
aus p-GIcNAc und/oder p-GIcNAc-Derivaten plus einem oder mehreren
synthetischen Materialien, wie beispielsweise Polyethylen, gebildet
sein. Ein solches p-GIcNAc/Polyethylen oder p-GIcNAc-Derivat/Polyethylenhybrid
kann durch thermisches Verbinden der Hybridkomponenten zum Beispiel
mittels Autoklavieren hergestellt sein.
-
Darüber hinaus
kann zur Herstellung von neuen Kunststoffmaterialien ein Iod-p-GIcNAc-Derivat zum Beispiel
mit Styrol copolymerisiert sein. Iod-p-GIcNAc kann durch ein Verfahren
mittels Tosylierung und Iodierung von p-GIcNAc hergestellt werden,
das ähnlich
dem von Kurita und Inoue beschriebenen ist (Kurita, K. und Inoue,
S., 1989, in „Chitin
und Chitosan", Skjak-Braek
u.a., Hrsg., Elsevier Science Publishing Co., Inc., Seite 365).
Das Iodderivat von p-GIcNAc kann dann in Nitrobenzol dispergiert
und mit Styrol reagiert werden, wobei Zinn(IV)chlorid als Katalysator
verwendet wird.
-
In
dem Fall eines Kollagen/-p-GIcNAc-Hybrids können kurz gesagt eine p-GIcNAc-Suspension
und eine Kollagensuspension gemischt und lyophilisiert sowie vernetzt
werden, vorzugsweise dehydrothermisch vernetzt werden. Die Kollagenarten
von solchen Hybriden können
nativ oder synthetisch sein und können menschlichen Ursprungs
oder nicht menschlichen Ursprungs, wie beispielsweise von Rindern,
sein. p-GIcNAc/Kollagen- und/oder p-GIcNAc-Derivat/Kollagen-Hybridmaterialien
zeigen gleichförmige
Eigenschaften und bilden ein poröse
Matrix, die zum Beispiel als effiziente dreidimensionale Matrix
zum Anlagern und Wachsen von Zellen wirken. Das im nachfolgenden
Abschnitt 13 dargestellte Ar beitsbeispiel zeigt die Bildung, Eigenschaften
und den Nutzen eines solchen p-GIcNAc/Kollagen-Hybrids.
-
Hybride,
die Kombinationen von deacetyliertem p-GIcNAc und solchen Verbindungen
wie zum Beispiel Heparin, Natriumalginat und Carboxymethyl-p-GIcNAc
umfassen, können
unter Verwendung von Verfahren, wie beispielsweise den hier beschriebenen,
formuliert werden. Solche Kombinationen können zum Beispiel zu Membranen
und Fasern gebildet oder umgebildet werden.
-
Komplexe
von deacetyliertem p-GIcNAc mit Polyanionen, wie beispielsweise
Polyacrylsäure
oder Pectin, die sowohl positive als auch negative Ladungen besitzen,
können
formuliert werden. Die Bildung solcher Komplexe kann gemäß einem
Verfahren ähnlich
dem von Mireles u.a. beschriebenen erzielt werden (Mireles, C. u.a.,
1992, in „Advances
in Chitin and Chitosan",
Brine, C.J. u.a., Hrsg., Elsevier Publishers, Ltd.). Deacetyliertes
p-GIcNAc und Polyacrylsäure,
Karragheen oder Pektin beispielsweise werden in HCl bzw. NaCl gelöst, und
die Reaktionspartnerlösungen,
die den gleichen pH-Wert aufweisen, werden gemischt. Dieser Vorgang
erzeugt wirksame ausflockende Moleküle, die sowohl positive als
auch negative Merkmale besitzen und zum Beispiel zum Verarbeiten
von Abwässern
nützlich
sind.
-
5.5. Umformulierungen
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
sowie seine deacetylierten Derivate und/oder deren Derivatisierungen,
wie beispielsweise die oben in Abschnitt 5.4 beschriebenen, können gelöst und anschließend in
eine Vielzahl von Formen und Konfigurationen umformuliert werden.
-
Die
Lösung
des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
kann durch Behandeln mit Dimethylacetamid (DMA)/Lithiumchlorid erreicht
werden. p-GIcNAc kann sofort durch Rühren in einer DMA-Lösung, die
5 % LiCl (pro Gewicht des DMA) enthält, gelöst werden. Wasserlösliche p-GIcNAc-Derivate,
wie beispielsweise p-GIcNAc-Salze,
können
in Wasser gelöst
werden. p-GIcNAc, das mindestens zu etwa 75 % deacetyliert wurde,
kann zum Beispiel in einer milden sauren Lösung, wie bei spielsweise 1
%ige Essigsäure,
gelöst
werden. p-GIcNAc-Derivate, die wasserunlöslich sind, können in
organischen Lösungsmitteln
gelöst
werden.
-
Die
Derivatisierung von p-GIcNAc in DMA:LiCl mit Phenylisocyanaten kann
dazu verwendet werden, Carbanilate zu erzeugen. Weiter kann die
Derivatisierung von p-GIcNAc in DMA:LiCl mit Toluol-p-sulfonylchlorid
dazu verwendet werden, Toluol-p-Sulfonat zu erzeugen.
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc,
seine deacetylierten Derivate und/oder deren Derivatisierungen in Lösung können dann
ausgefällt
und in Formen umformuliert werden, die Matten, Schnüre, Seile,
Mikrokügelchen,
Mikroperlen, Membranen, Fasern, Pulver und Schwämme aufweisen, aber nicht darauf
beschränkt
sind. Weiter können
ultradünne
(d.h. weniger als etwa 1 μm
dick) gleichförmige
Membranen formuliert werden.
-
Solche
Umformulierungen können
zum Beispiel durch Vorteilnahme der Tatsache erreicht werden, dass
reines p-GIcNAc in Lösungen,
wie beispielsweise Wasser und Alkohol, vorzugsweise Ethanol, unlöslich ist.
Die Einführung
durch herkömmliche
Mittel, wie beispielsweise durch Injektion des p-GIcNAc enthaltenden DMA/LiCl-Gemischs
in ein solches Wasser oder eine solche Alkohollösung, vorzugsweise Ethanollösung, bringt
die erneute Ausfällung,
und Umformulierung, des gelösten
p-GIcNAc zustande. Eine solche reine p-GIcNAc-Umformulierung wird
in dem nachfolgend im Abschnitt 11 dargestellten Arbeitsbeispiel
gezeigt. Im Fall der löslichen
p-GIcNAc-Derivate können
Umformulierungen durch erneute Ausfällung in organischen Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Ethylacetat oder Isopropanol, erreicht werden.
Umformulierungen von p-GIcNAc, das mindestens zu etwa 75 % deacetyliert
wurde, kann durch erneute Präzipitation
in einer Alkalilösung
erreicht werden. Wasser unlösliche
p-GIcNAc-Derivate können
durch erneute Ausfällung
in wässrigen Lösungen,
wie beispielsweise Wasser, umformuliert werden.
-
Deacetyliertes
p-GIcNAc in Verbindung mit oxidierter Cellulose können formuliert
werden, um p-GIcNAc/Cellulose-Hybridmaterialien herzustellen, die
die Naßfestigkeit
von Papierprodukten verbessern. Die deacetylierte p-GIcNAc-Kette,
die eine flache bandartige Form hat, ähnlich zu der von Baumwolle,
kann sich einem oxidierten Baumwollsubstrat stark annähern. Eine
solche Nähe
maximiert den Beitrag der Van-der-Waals-Kräften zu den Kräften, die
die Adsorption fördern,
wodurch die Nassfestigkeitseigenschaften der Hybrid-p-GIcNAc-Cellulose-Materialien erhöht werden.
-
p-GIcNAc-Membranen
und dreidimensionale p-GIcNAc-Matrizen können mittels Verfahren hergestellt werden,
die die Bildung von kontrollierten durchschnittlichen Porengrößen entweder
in den Membranen oder den Matrizen vorsehen. Die Porengröße kann
in Membranen und Matrizen durch Variieren der Menge an verwendetem
p-GIcNAc-Material und durch das Hinzufügen von bestimmten Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Methanol oder Ethanol, wobei Ethanol bevorzugt
ist, in bestimmten Mengen, die im Bereich von etwa 5 % bis etwa
40 % liegen, vor der Bildung von Membranen und/oder Matrizen kontrolliert
werden. Im Allgemeinen ist die durchschnittliche, gebildete Porengröße je kleiner,
desto größer der
prozentuale Anteil an Lösungsmittel ist.
Das nachfolgend in Abschnitt 15 veranschaulichte Beispiel zeigt
die Synthese und Charakterisierung von solchen porösen p-GIcNAc-Strukturen.
-
5.6. Anwendungen
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
sowie seine deacetylierten Derivate und ihre Derivatisierungen,
wie die oben im Abschnitt 5.4 beschriebenen, und Umformulieren,
wie die oben im Abschnitt 5.5 beschriebenen, weisen eine Auswahl
von Anwendungen auf. Zum Beispiel eignen sich die nicht toxischen,
nicht pyrogenen, biologisch abbaubaren und biokompatiblen Merkmale
der erfindungsgemäßen Moleküle zusätzlich zu
den vorteilhaften Eigenschaften des p-GIcNAc und seiner Derivate,
wie hier beschrieben, für
Anwendungen in so unterschiedlichen Gebieten wie der Landwirtschaft,
Kosmetik, Biomedizin-Industrie, Tiernahrung und -gesundheit, und
Nahrungsmittelindustrie, chemischen, fotografischen und pharmazeutischen
Industrie.
-
5.6.1 Biomedizinische
Verwendungen von p-GIcNAc-Materialien
-
5.6.1.1 Verwendung für Medikamenten-Immobilisierunq/Abgabe
-
Biomedizinische
Verwendungen von p-GIcNAc-Material können zum Beispiel Enzym- und/oder
Medikamenten-Immobilisierungs/Abgabe-Verfahren aufweisen. Zum Beispiel
kann das erfindungsgemäße p-GIcNAc
oder seine Derivate interessante, an diese kovalent angelagerte
Peptide (zum Beispiel Wachstumsfaktoren) haben, wie oben im Abschnitt
5.4 beschrieben. Peptid enthaltendes p-GIcNAc kann einem Patienten unter
Anwendung von Standardverfahren, die dem Fachmann bekannt sind,
verabreicht werden, die die Injektion, Implantation, arthroskopische,
laparoskopische oder ähnliche
Mittel aufweisen, aber nicht darauf beschränkt sind. Nach dem Einnehmen
des Peptid enthaltenden p-GIcNAc durch einen Patienten baut sich
das erfindungsgemäße p-GIcNAc
biologisch ab, so dass die angelagerten Peptide langsam in den Blutstrom
des Patienten freigegeben werden, wodurch ein Verfahren für die kontrollierte
Medikamentenabgabe zur Verfügung
gestellt wird.
-
Deacetylierte
oder teilweise deacetylierte p-GIcNAc-Arten können mit einer vorhersagbaren
Rate an biologischer Abbaubarkeit hergestellt werden. Zum Beispiel
beeinflusst der prozentuale Anteil der Deacetylierung die Rate,
bei der die p-GIcNAc-Art
abgebaut wird. Im Allgemeinen ist der prozentuale Anteil der Deacetylierung
je höher,
desto schneller die Rate der biologischen Abbaubarkeit und Resorption
ist. Daher können der
Grad an biologischer Abbaubarkeit von p-GIcNAc und die in vivo Resorptionsrate
während
der p-GIcNAc-Herstellung kontrolliert werden. Beispiele für die Herstellung
und Merkmale von solchen p-GIcNAc-Materialien
sind unten im Abschnitt 18 vorgestellt. p-GIcNAc-Materialien mit
solchen kontrollierbaren biologischen Abbaubarkeitsraten können zu
Membranen, Gelen, Schwämmen,
Mikrokügelchen,
Fasern und dergleichen aufgebaut werden. Diese p-GIcNAc-Produkte
haften und formen sich an Geweben – sowohl an weichen als auch
harten Geweben – im
menschlichen Körper
an, ohne dass ein Nahtmaterial erforderlich ist. Die p-GIcnNAc-Materialien
können
zum Beispiel während
einer allgemeinen oder minimal invasiven Operation, wie beispielsweise
einer laparoskopischen Operation, angewendet werden.
-
p-GIcNAc-Materialien
mit einer kontrollierbaren Rate an biologischer Abbaubarkeit können zum
Beispiel nützlich
sein, um eine Hämostase
bei blutenden Geweben, Organen und Blutgefäßen zu fördern, um periodontale Barrieren
für die
Trennung von weichen und harten Geweben während des Reparaturverfahrens nach
einer periodontalen Operation vorzusehen, um operative Raumfüller vorzusehen,
um eine Zunahme des weichen Gewebes, insbesondere in der Haut, zur
Reduzierung von Hautfalten zu fördern
und als eine Zunahme des Harnsphinkters zum Kontrollieren der Inkontinenz.
Das unten im Abschnitt 19 vorgestellte Beispiel zeigt die Verwendung
von solchen p-GIcNAc-Materialien bei einer dieser Anwendungen, nämlich zur
Förderung
der Hämostase.
-
Darüber hinaus
können
die erfindungsgemäßen Moleküle als Medikamentenabgabeträger mit
langsamer Freisetzung dienen, wobei das interessante Medikament
durch das p-GIcNAc oder eines seiner Derivate eingeschlossen wurde.
Eine Medikamenten/p-GIcNAc-Einschließung kann zum Beispiel durch
Befolgen einer Modifikation der Säurebehandlungs/Neutralisationsvariation
des chemischen/biologischen, oben im Abschnitt 5.3.2 vorgestellten
Reinigungsverfahrens erzeugt werden. Anstatt den pH-Wert der p-GIcNAc-Lösung auf
etwa einen neutralen pH-Bereich zu erhöhen (d.h. etwa 7,4), kann man
eine basische pH-Umgebung
erzeugen, indem man den pH-Wert auf etwa 9,0 erhöht, nachdem die Reinigung des
pGIcNAc vollendet ist. Bei einem basischeren pH-Wert, nimmt der
Aufbau des erfindungsgemäßen p-GIcNAc
oder eines seiner Derivate eine dreidimensionalere oder „offene" Konfiguration an.
Wenn der pH-Wert gesenkt wird, kehrt die Molekülkonfiguration zu einer kompakteren „geschlossen" Konfiguration zurück. Daher
kann ein interessantes Medikament einem p-GIcNAc bei einem hohen
pH-Wert zugegeben werden und dann der pH-Wert der p-GIcNAc/Medikamenten-Suspension
reduziert werden, wodurch das interessante Medikament in einer p-GIcNAc-Matrix „gefangen" oder eingeschlossen
wird.
-
Solche
p-GIcNAc-Einschließungen
können
einem Patienten unter Verwendung von Standardverfahren, die dem
Fachmann bekannt sind, verabreicht werden, so dass nach der Verabreichung
das eingeschlossene Medikament langsam in das System des Patienten
abgegeben wird, wenn sich das p-GIcNAc der Einschließung abbaut.
-
Die
Gele und Membranen auf p-GIcNAc-Basis haben eine Auswahl von Anwendungen
als therapeutische Medikamentenabgabesysteme. Solche Anwendungen
weisen zum Beispiel Zytostatikaabgabesysteme auf. Die hier beschriebenen
Medikamentenabgabesysteme sind zur Verwendung mit jedem Zytostatikum durchführbar. Solche
Medikamente sind dem Fachmann bekannt und können zum Beispiel in p-GIcNAc-Gele oder
-Membranen konfektioniert werden, um so eine ortsgebundene Abgabe
mit langsamer Freisetzung direkt zum Tumor oder der Region, die
von dem Tumor nach der Operation befreit ist, vorzusehen. Solche p-GIcNAc-Zytostatikaabgabesysteme
sind besonders nützlich
zur Behandlung von Tumoren, die durch eine Operation vollständig oder
teilweise unerreichbar sind, wie beispielsweise im Fall von bestimmten
Gehirntumoren.
-
Zusätzliche
Ziele für
die p-GIcNAc-Antitumorsysteme weisen Tumoren der Haut, des Magendarmtrakts,
Pankreas, der Lungen, Brust, Harnwege und Gebärmutter und mit HIV in Zusammenhang
stehende Kaposi-Sarcoma auf, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Zytostatika,
die Strahlungsverstärker
sind, werden für
Fälle bevorzugt,
bei denen eine Strahlentherapiebehandlung vorgeschrieben werden
soll, entweder anstelle einer oder nach einer Operation. Beispiele
für solche
Medikamente weisen zum Beispiel 5'-Fluorouracil, Mitomycin, cis-Platin
und die Derivate, Taxol, Adriamycin, Actinomycin, Bleomycine, Daunomycine
und Methamycine auf.
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Dosisbereiche
für Zytostatika
können
niedriger als, gleich oder höher
als die typischen täglichen
Dosen, die für
systemische Behandlung von Patienten vorgeschrieben sind, sein.
Höhere
Dosen können
toleriert werden, insofern als die Medikamente örtlich an den Ort eines Tumors
abgegeben werden. Andere Gewebe, die Blutzellen aufweisen, werden
daher nicht so schnell den Medikamenten ausgesetzt. Die Dosen von
solchen Medikamenten sind dem Fachmann bekannt und können alternativ
routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekann ten Standardverfahren bestimmt
werden, wie beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben.
-
Die
erfindungsgemäßen p-GIcNAc/Medikamentenabgabesysteme
können
darüber
hinaus zur Behandlung von Infektionen verwendet werden. Für eine solche
Anwendung können
Antibiotika, die entweder wasserlöslich oder wasserunlöslich sind,
in Materialien auf p-GIcNAc-Grundlage, wie beispielsweise Gelen und
Membranen, immobilisiert/formuliert werden. Antibiotika sind dem
Fachmann bekannt und weisen zum Beispiel Penicilline, Cephalosporine,
Tetracycline, Ampicillin, Aureothicin, Bacitracin, Chloramphenicol,
Cycloserin, Erythromcyin, Gentamicin, Gramacidine, Kanamycine, Neomycine,
Streptomycine, Tobramcyin und Vancomycin auf. Dosen von solchen
Medikamenten sind dem Fachmann bekannt und können alternativ routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Standardverfahren bestimmt
werden, wie beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben.
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Solche
p-GIcNAc-Antibiotikaprodukte können
dazu verwendet werden, bakterielle Infektionen zu behandeln, die
entweder äußerlich,
z.B. auf der Haut, Kopfhaut, Hautgeschwüren oder Augen auftreten, oder
innerlich, z.B. lokalisierte Infektionen des Gehirns, der Muskeln,
des Abdomen, auftreten. Eine hervorstechende Anwendung ist die Behandlung
von mit HIV in Zusammenhang stehenden opportunistischen Infektionen.
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Die
erfindungsgemäßen p-GIcNAc/Medikamentenabgabesysteme
können
mit entzündungshemmenden
Medikamenten formuliert sein, um eine funktionsstörende Wirkung
der entzündlichen
und Immunprozesse zu kontrollieren. Zum Beispiel kann p-GIcNAc mit
nicht steroidalen entzündungshemmenden
Medikamenten (NSAID) formuliert werden und zur Reduzierung von lokalem
Schmerz und einer Entzündung
verwendet werden, die durch Krankheiten, wie beispielsweise rheumatische
Arthritis, Osteoarthritis und systemischer Lupus, um nur ein paar
zu nennen, hervorgerufen wird. Die lokalisierte Abgabe von solchen
NSAID unter Verwendung der erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Gel- oder -Membran/Medikamentenabgabesysteme
kann dazu dienen, die Nebenwirkungen von NSAID zu reduzieren, zu
denen Magenreizung, Azotämie,
Thrombozy tendysfunktion und Leberfunktionsstörungen gehören. NSAID sind dem Fachmann
bekannt und weisen Inhibitoren von Cycloxygenase, wie beispielsweise
Aspirin, Etodolac, Fenoprofen und Naproxen auf. Andere entzündungshemmende
Medikamente können
als Teil der erfindungsgemäßen p-GIcNAc/Medikamentenabgabesysteme
verwendet werden, wie beispielsweise Inhibitoren von entzündlichen
Lipidmediatoren, wie beispielsweise Leukotrienen. Die Dosen für solche
Medikamente sind dem Fachmann bekannt und können alternativ routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Standardverfahren bestimmt
werden, wie beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen p-GIcNAc/Medikamentenabgabesysteme
können
zusätzlich
mit antimykotischen Mitteln unter Verwendung der oben beschriebenen
Verfahren zur Behandlung von spezifischen Pilzerkrankungen formuliert
werden. Antimykotische Mittel sind dem Fachmann bekannt und können zum
Beispiel Amphotericin, Anisomycin, Antifungon, Blastomycin, Griseofulvine
und Nystatin aufweisen. Die Dosen von solchen Medikamenten sind
dem Fachmann bekannt und können
alternativ routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Standardverfahren bestimmt
werden, wie sie beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben
sind.
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Die
erfindungsgemäßen p-GIcNAc/Medikamentenabgabesystem
können
auch mit protozoenvernichtenden Mitteln unter Verwendung der oben
beschriebenen Verfahren zur Behandlung von spezifischen, Protozoen
betreffenden Infektionen formuliert werden. Protozoenvernichtende
Mittel sind dem Fachmann bekannt und können zum Beispiel Antiamoebin,
Antiprotozin, Monomycin, Paromomycin und Trichomycin aufweisen. Die
Dosen von solchen Medikamenten sind dem Fachmann bekannt und können alternativ
routinemäßig unter Verwendung
von dem Fachmann bekannten Standardverfahren bestimmt werden, wie
beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Medikamentenabgabesysteme
können
mit spermiziden Verbindungen unter Verwendung von Verfahren formuliert
werden, wie sie beispielsweise oben beschrieben sind, um wirksame
Verhütungsmittel herzustellen.
Geeignete Spermizide sind dem Fachmann bekannt. Die Dosen solcher
Spermizide sind dem Fachmann bekannt und können alternativ routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Standardverfahren bestimmt
werden, wie sie beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben
sind.
-
Die
erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Medikamentenabgabesysteme
können
außerdem
unter Verwendung von Proteintherapeutika formuliert werden. Solche
Formulierungen können
zum Beispiel unter Verwendung von Verfahren hergestellt werden,
wie sie oben beschrieben sind. Unter Anwendung von solchen therapeutischen
p-GIcNAc-Proteinsystemen ist es möglich, bestimmte Proteine direkt
an die gewünschten
Zielorte abzugeben und eine langsame Freisetzung der Proteine an
diesen Stellen zu bewirken. Beispiele für mögliche Proteine umfassen Insulin,
monoklonale Antikörper,
Brustkrebsantitoxin, Tumornekrosefaktor, Interferone, menschliches
Wachstumshormon, Lymphokine, Kolonie stimulierender Faktor, Interleukine
und Humanserumalbumin. Die Dosen von solchen Proteintherapeutika
sind dem Fachmann bekannt und können
alternativ routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Standardverfahren bestimmt
werden, wie sie beispielsweise unten am Ende dieses Abschnitts beschrieben
sind.
-
Weil
die erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Materialien
selbst immunneutral sind, insofern als sie beim Menschen keine Immunantwort
hervorrufen, können
solche p-GIcNAc-Mittel, wie sie oben beschrieben sind, die p-GIcNAc-Membranen,
poröse
3D-Matrizen und/oder Gele, die immobilisierte Medikamente beherbergen, diese
Medikamente in einer Weise abgeben, dass keine Immunantwort erfolgt.
Bestimmte zusätzliche
Materialien, wie beispielsweise natürliche Alginate und synthetische
Polymere können
in einigen Fällen
verwendet werden, um solche Mittel in Kombination mit dem p-GIcNAc-Material
zu konstruieren.
-
Die
therapeutisch wirksamen Dosen von jedem der oben beschriebenen Medikamente
oder Mittel in Verbindung mit den hier beschriebenen Systemen auf
p-GIcNAc-Basis können routinemäßig unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren bestimmt werden.
Eine „therapeutisch
wirksame" Dosis
be zieht sich auf die Menge an Verbindung, die ausreicht, um zu einer
Besserung der Symptome der hier beschriebenen Prozesse und/oder
Erkrankungen zu führen.
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Die
Toxizität
und therapeutische Wirksamkeit der Medikamente kann durch pharmazeutische
Standardverfahren mit Zellkulturen oder Versuchstieren bestimmt
werden, z.B. zum Bestimmen von LD50 (der
Dosis, die für
50 % der Population tödlich
ist) und ED50 (der Dosis, die bei 50 % der
Population therapeutisch wirksam ist). Das Dosisverhältnis zwischen
toxischer und therapeutischer Wirkung ist der therapeutische Index und
kann als das Verhältnis
LD50/ED50 ausgedrückt werden.
Verbindungen, die große
therapeutische Indizes zeigen, sind bevorzugt. Während Verbindungen, die toxische
Nebenwirkungen zeigen, verwendet werden können, ist Sorge zu tragen,
dass ein Abgabesystem konstruiert wird, das solche Verbindungen
auf die Stelle des geschädigten
Gewebes richtet, um einen potentiellen Schaden für nicht infizierte Zellen zu
minimieren und dadurch die Nebenwirkungen zu verringern.
-
Die
von den Zellkulturassays und Tierstudien erhaltenen Daten können zur
Formulierung eines Dosisbereichs zur Anwendung beim Menschen verwendet
werden. Die Dosis von solchen Verbindungen liegt vorzugsweise im
Bereich von kursierenden Konzentrationen, die die ED50 mit wenig
oder keiner Toxizität
einschließen.
Die Dosis kann in diesem Bereich je nach der verwendeten Dosisform
und dem verwendeten Verabreichungsweg variieren. Für jede in
dem Verfahren der Erfindung verwendete Verbindung kann die therapeutisch
wirksame Dosis zuerst anhand der Zellkulturassays geschätzt werden.
Eine Dosis kann bei Tiermodellen formuliert werden, um einen zirkulierenden
Plasmakonzentrationsbereich zu erzielen, der den IC50 (d.h. die
Konzentration der Testverbindung, mit der eine halbmaximale Inhibierung
der Symptome erzielt wird) aufweist, wie in der Zellkultur bestimmt.
Solche Informationen können
verwendet werden, um die nützlichen
Dosen beim Menschen genauer zu bestimmen. Plasmaniveaus können zum
Beispiel durch Hochleistungsflüssigchromatographie
gemessen werden.
-
5.6.1.2. p-GIcNAc-ZELLVEINSCHLIESSUNGSANWENDUNGEN
-
Von
p-GIcNAc eingeschlossene Zellen können formuliert werden, und
solche von p-GIcNAc eingeschlossene Zellen können einem Patienten über Standardverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, verabreicht werden. Siehe beispielsweise
die oben im Abschnitt 5.6.1.1 beschriebenen Verabreichungsverfahren. Alternativ
siehe beispielsweise Aebisher u.a. (Aebisher, P. u.a., in „Fundamentals
of Animal Cell Encapsulation and Immobilization", 1993, CRC Press, Seite 197–224), die
hier durch Bezugnahme insgesamt aufgenommen wird. Zellen können durch,
an oder in p-GIcNAc- oder teilweise, deacetylierten p-GIcNAc-Membranen,
dreidimensionalen porösen
p-GIcNAc-Matrizen oder p-GIcNAc-Gelen eingeschlossen sein.
-
Dreidimensionale
Matrizen können
mit Zellen besät
werden und in bestimmten Anwendungen ohne weitere Verkapselung verwendet
werden. Alternativ können
Zellen in Mikrokügelchen
oder Tröpfchen
von Polymergelen auf p-GIcNAc-Basis, wie beispielsweise einem p-GIcNAc-Lactatpolyelektrolytpolymer
(ein polykationisches Polymer) eingeschlossen werden. Gele, Tröpfchen oder
Mikrokügelchen,
in die Zellen eingeschlossen wurden, können dann mit einem zweiten
Polyelektrolyt von gegensätzlicher
Ladung überzogen
werden (z.B. mit einem Polyanion, wie beispielsweise einem Alginat),
um eine äußere Kapsel
zu bilden, die eine Immunisolierung für die eingeschlossenen Zellen
vorsieht, um so das Risiko einer Immunabstoßung durch den Wirtsorganismus
zu verringern.
-
Darüber hinaus
können
Zellen, die in p-GIcNAc-Gelen, dreidimensionalen p-GIcNAc-Matrizen oder beiden
eingeschlossen sind, in thermoplastische Kapseln mit noch einem
anderen Formulierungsverfahren eingefüllt werden. Kapseln auf thermoplastischer
Grundlage können
auch dazu verwendet werden, einen Immunschutz für implantierte Zellen in einem
Wirtsorganismus vorzusehen. Solche thermoplastischen Kapseln sind
aus Materialien, wie beispielsweise Hydroxyethylmethylacrylat-methylmethacrylat-Copolymer
(HEMA-MMA), hergestellt. Mikrokapseln, die von einem Thermoplast
stammen, werden zum Beispiel durch Coextrusion einer Lösung von
HEMA-MMA in Polyethylenglycol und der Zellen enthaltenden p-GIcNAc-Matrix und/oder
Gelmedium zu einem geeigneten organi schen Lösungsmittel, wie beispielsweise
Hexadecan, gebildet. Siehe zum Beispiel das von Aebisher u.a. beschriebene
Verfahren (Aebisher, P. u.a., in „Fundamentals of Animal Cell
Encapsulation and Immobilization",
1993, CRC Press, Seite 197–224).
-
Die
p-GIcNAc-Zelleneinschließungen
weisen eine Auswahl von Anwendungen auf. Zuerst können sie zur
Abgabe von therapeutischen Verbindungen verwendet werden, die durch
Zellen, die an die Membranen, Matrizen oder Gele angelagert und
darin eingeschlossen sind, synthetisiert und sekretiert wurden.
Zum Beispiel können – ohne einschränkend zu
sein – die
p-GIcNAc/Zell-Einschließungen
zur Abgabe von Insulin zur Behandlung von Diabetes, Nervenwachstumsfaktor
zur Behandlung von Alzheimer, Faktor VIII und anderen Gerinnungsfaktoren
zur Behandlung von Hämophilie,
Dopamin zur Behandlung von Parkinson, Enkephaline über adrenale
chromaffine Zellen zur Behandlung von chronischen Schmerzen, Dystrophin
zur Behandlung von muskulärer
Dystrophie und menschlichem Wachstumshormon zur Behandlung von abnormalem
Wachstum verwendet werden.
-
Weiter
ist es, weil die erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Materialien
selbst immunneutral sind, da sie keine Immunantwort beim Menschen
hervorrufen, möglich,
Mittel zu entwickeln und zu konstruieren, die aus p-GIcNAc-Membranen,
dreidimensionalen porösen
p-GIcNAc-Matrizen und/oder p-GIcNAc-Gelen bestehen, die angehaftete
Zellen beherbergen, die Therapeutika auf Zell-Basis abgeben können, so
dass die Zellen immunisoliert sind, d.h. es wird keine Antizellwirtsimmunantwort
hervorgerufen. Bestimmte zusätzliche
Materialien, wie beispielsweise natürliche Alginate und synthetische
Polymere können
dazu verwendet werden, solche Mittel zusätzlich zu dem p-gIcNAc-Material
selbst zu konstruieren.
-
p-GIcNAc/Zelleinschließungszusammensetzungen
können
darüber
hinaus zur Abgabe von Zellen zur Förderung der Geweberegeneration
verwendet werden. Anwendungen spezifischer Zellarten, die zum Fördern von
Zellwachstum eingeschlossen sind, das zur Geweberegeneration an
der Stelle einer Verletzung führt,
können
die Regenerierung von Haut, Knorpel, Nerven, Knochen, Leber und
Blutgefäßen umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Die Geweberegenerati onsanwendungen von Zellen, die in p-GIcNAc-Materialien
eingeschlossen sind, sind teilweise wegen der Fähigkeit des p-GIcNAC-Materials
an verletztem Gewebe anzuhaften, um ein Substrat für das Wachstum
von Säugetierzellen
vorzusehen, und um während
des Geweberegerationsprozesses an der verletzen Stelle eine Bioresorption
durchzumachen, die mit dem Wachstum von neuem gesunden Gewebe übereinstimmt,
von Vorteil. Beispiele weisen die Regeneration von Haut-, Knochen-,
Knorpel-, Leber-, Sehnen- und Bändergewebe
auf, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
5.6.1.3 VERWENDUNG VON
p-GIcNAc-MATERIALIEN ZUM VERHINDERN VON POSTOPERATIVEN ADHÄSIONEN
-
Darüber hinaus
können
p-GIcNAc-Membranen dazu verwendet werden, eine biologisch abbaubare, biokompatible
mechanische Barriere vorzusehen, um postoperative Adhäsionen zu
verhindern. Das unten im Abschnitt 17 vorgestellte Beispiel zeigt
eine solche p-GIcNAc-Anwendung. Festes p-GIcNAc oder p-GIcNAc-Derivate, die zu
Membranen oder Schwämmen
formuliert sind, können
für eine
solche Anwendung verwendet werden. Bevorzugte Membranen sind dünn, im Allgemeinen
weniger als etwa 1 mm dick. Bevorzugte p-GIcNAc-Derivate sind p-GIcNAc-Derivate,
die zu etwa 50 – 80
% deacetyliert sind. Solche p-GIcNAc-Derivate werden generell ungefähr 7–21 Tage
nach der Implantation resorbiert.
-
Flüssige p-GIcNAc-Derivate
sind auch dazu geeignet, postoperative Adhäsionen zu verhindern. Bevorzugte
flüssige
p-GIcNAc-Derivate für
eine solche Anwendung sind deacetylierte p-GIcNAc-Salzderivate und
Carboxymethyl-p-GIcNAc-Derivate.
Ein p-GIcNAc-Derivat, das besonders zum Verhindern von postoperativen
Adhäsionen
bevorzugt ist, ist ein p-GIcNAc-Lactatderivat, insbesondere ein
p-GIcNAc-Lactatgelderivat. Solche p-GIcNAc-Lactatderivate können unter
Verwendung von Propylenglycol und Wasser formuliert werden, wie
beispielsweise im Abschnitt 17.1 beschrieben. Es können p-GIcNAc-Lactatderivate
mit hohen und niedrigen Viskositäten
hergestellt werden, was es ermöglicht,
das verwendete p-GIcNAc auf die spezifische interessante Indikation
zuzuschneiden. Zum Beispiel kann es nützlich sein, ein p-GIcNAc-Produkt
mit einer niedrigen Viskosität
zur Abgabe durch eine Spritze oder über ein Spray zu verwenden,
während
es wünschenswert
sein kann, ein p-GIcNAc-Produkt mit einer höheren Viskosität und daher
stärkeren
Gleitmitteleigenschaften zu verwenden, wenn es sich um eine orthopädische Indikation
handelt.
-
Zum
Verhindern von postoperativen Adhäsionen sind feste p-GIcNAc-Formulierungen für klar umschriebene
Wundstellen geeignet. Solche p-GIcNAc-Formulierungen sollten nach der Operation
angewendet werden, und das Material sollte das traumatisierte Gewebe
vollständig
abdecken. Es kann entweder in Verbindung mit allgemeinen oder minimal
invasiven (z.B. laparoskopischen) Operationsverfahren angewendet
werden. Die festen p-GIcNAc-Formulierungen können geschnitten und unter
Anwendung von üblichen
Operationsverfahren und üblicher
instrumenteller Ausstattung, die dem Fachmann bekannt sind, verwendet
werden.
-
Die
flüssigen
p-GIcNAc-Formulierungen können
zum Verhindern von postoperativen Adhäsionen in größeren Gebieten,
die dazu neigen, solche postoperativen Adhäsionen zu bilden, angewendet
werden. Das p-GIcNAc-Lactatgel kann zum Beispiel vor der Operation
angewendet werden, um eine zusätzliche
Schmierung vorzusehen und so die Menge an traumatisiertem Gewebe
zu reduzieren. Alternativ kann die flüssige p-GIcNAc-Formulierung,
wie beispielsweise p-GIcNAc-Lactat,
nach der Operation angewendet werden, um eine physikalische Barriere
zu bilden und so eine postoperative Adhäsionsbildung zu verhindern.
-
Das
p-GIcNAc-Material kann auf die verwundete Stelle aufgestrichen,
gesprayt oder von einer Spritzeneinrichtung aufgetropft werden.
Bei laparoskopischen Verfahren können
zum Beispiel Materialien mit niedriger Viskosität mit üblichen Saug-Bewässerungs-Einrichtungen
abgegeben werden. Materialien mit höherer Viskosität benötigen Druck,
um das Ziel zu erreichen. Der Druck kann durch einen mittels Kompressionsgas betriebenen
Kolben oder eine Spritzeneinrichtung zur Verfügung gestellt werden.
-
Die
Menge an flüssiger
p-GIcNAc-Formulierung, wie beispielsweise die p-GIcNAc-Lactatgelformulierung, die zum
Verhindern von postoperativen Adhäsionen erforderlich ist, ist
proportional zu dem Umfang an traumatisiertem Gewebe.
-
Das
verabreichte p-GIcNAc-Material sollte im Bereich von 0,1 mm bis
1,5 mm pro cm2 der Oberfläche angewendet
werden.
-
5.6.1.4 ANDERE BIOMEDIZINISCHE
ANWENDUNGEN VON p-GIcNAc-MATERIALIEN
-
Andere
biomedizinische Anwendungen von p-GIcNAc-Materialien beinhalten
zum Beispiel die Verwendung von solchen Materialien wie Zellkultursubstraten.
Zum Beispiel wirkt, wie in dem unten im Abschnitt 12 vorgestellten
Arbeitsbeispiel gezeigt, das erfindungsgemäße p-GIcNAc als sehr wirksames
Substrat für Säugetierzellen,
die gezüchtet
werden. Weiter können
dreidimensionale Konfigurationen von p-GIcNAc als eine Mediumskomponente
verwendet werden, die ein dreidimensionales Zellkulturwachstum ermöglicht.
-
Die
Zellsubstratfähigkeiten
von erfindungsgemäßem p-GIcNAc
können
auch in vivo verwendet werden. Hier kann das erfindungsgemäße p-GIcNAc
oder ein Derivat davon, wie hier beschrieben, so wirken, dass es
die Geweberegeneration erleichtert (z.B. die Regeneration von Bindegewebe,
das Zähne
in der Nähe
der Zahnfleischlinie bedeckt, vaskuläre Transplantate, Bänder-, Sehnen-,
Knorpel-, Knochen-, Haut-, Nervengewebe). Die erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Moleküle können daher
zum Beispiel ausgedehnte Anwendungen in der plastischen Chirurgie
haben.
-
Deacetyliertes
p-GIcNAc wird zur Verwendung als Abdichtungsmittel von vaskulären Transplantationen
bevorzugt. Deacetylierte p-GIcNAc-Derivate, wie beispielsweise mittels
N-Carboxymethyl und N-Carboxybutyl deacetyliertes p-GIcNAc, sind als
Geweberegenerationsreagenzien bevorzugt. Mittels N-Carboxymethyl deacetyliertes
p-GIcNAc kann zum Beispiel in die Hornhaut des Auges inokuliert
werden, um Neovaskularisierungen zu bewirken.
-
Weitere
biomedizinische Anwendungen des erfindungsgemäßen p-GIcNAc oder seiner Derivate
können,
wie hier beschrieben, die Verwendung von Molekülen für Wundversorgung, Wundheilungssalben
und Operationsnähte,
Schwämme
und dergleichen beinhalten.
-
Außerdem können solche
Moleküle
zum Beispiel zur Behandlung von Osteoarthritis, zur Reduzierung des
Blutserumcholesterinniveaus, als antivirale Mittel, als antibakterielle
Mittel, als Immunmodulatoren, als Antikoagulantien, als Dialyse-
und Ultrafiltrationsmembranen, als Zytostatika, als Kontaktlinsenmaterial
und als orale Adsorptionsmittel für „iremic toxins" bei Verabreichung
an Patienten mit Nierenversagen verwendet werden. Mikrokristalline
p-GIcNAc-Suspensionen oder wasserlösliche p-GIcNAc-Derivate sind
zur Behandlung von Arthritis zum Beispiel durch Injektion direkt
in arthritische Gelenke bevorzugt.
-
p-GIcNAc
umfasst zusätzliche
Anwendungen als Komponente von künstlicher
oder Spenderhaut. Zum Beispiel kann p-GIcNAc, vorzugsweise als nicht
gewebte p-GIcNAc-Folien, so verwendet werden, dass es dicke Hautspenderstellen
spaltet, wobei diese zum Beispiel über Spenderdermis zu liegen
kommen.
-
Deacetyliertes
p-GIcNAc, an das eine Protease, wie beispielsweise Pepsin, angelagert
wurde, kann zum kontrollierten Aufschluss von Proteinen in Kontakt
mit solchen p-GIcNAc/Protaseverbindungen verwendet werden.
-
Bestimmte
Derivatisierungen von erfindungsgemäßem p-GIcNAc oder seiner Derivate
können
für spezifische
Anwendungen bevorzugt sein. (Derivatisierungen sind oben im Abschnitt
5.4 beschrieben.) Zum Beispiel können
sulfatierte, phosphorylierte und/oder nitrierte p-GIcNAc-Derivate
als Antikoagulierungsmittel oder als Lipoproteinlipaseaktivatoren
bevorzugt sein. N-Acyl-p-GIcNAc-Derivate können zusätzlich dazu, dass sie zum Beispiel
zur Verwendung bei der Herstellung von künstlichen Blutgefäßen, antiviralen
Verbindungen, Antitumor- (insbesondere Krebszellanhäufungsverbindungen),
Dialyse- und Ultrafiltrationsmembranen bevorzugt sind, und bei der
Herstellung von Abgabesystemen für
die kontrollierte Freisetzung von Medikamenten auch für Antikoagulierungsmittel
bevorzugt sein. O-Alkyl-p-GIcNAc und seine deacetylierten Derivate
können
auch bei der Herstellung von Abgabesystemen zur kontrollierten Freisetzung
von Medikamenten bevorzugt sein. N-Alkyl-p-GIcNAc-Derivate können als
antibakterielle Mittel bevorzugt sein. Oxido-entaminierte Derivate
können
als Antikrebsmittel, insbesondere ihre Verwendung in Verbindung
mit einer Immuntherapie bei Krebs zellen, bevorzugt sein. Deacetylierte
p-GIcNAc-Derivate können
als Wundheilungsmittel bevorzugt sein. N-Alkyliden- und N-Aryliden-p-GIcNAc-Derivate
können
für die
Enzymimmobilisierungsanwendungen bevorzugt sein.
-
5.6.2 LANDWIRTSCHAFTLICHE
VERWENDUNGEN VON p-GIcNAc-MATERIALIEN
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
oder seine Derivate kann auch bei verschiedenen landwirtschaftlichen
Anwendungen benutzt werden. Solche Anwendungen weisen Insektizide,
fungizide, bakterizide und nematozide Anwendungen auf, sind aber
nicht darauf beschränkt.
Mittels N-Carboxymethyl deacetylierte p-GIcNAc-Derivate sind zur Verwendung als wirksame
bakteriostatische Reagenzien bevorzugt. N-Alkyl-p-GIcNAc-Derivate
können
für fungizide
Anwendungen bevorzugt sein. Darüber
hinaus können
die Moleküle
der Erfindung in verschiedenen Bodenbehandlungsanwendungen verwendet
werden, die Düngerzusammensetzungen
umfassen, aber nicht darauf beschränkt sind. Weiter kann die kontrollierte
Freisetzung von Agrochemikalien durch Einschließen solcher Chemikalien über die
Immobilisierung, Verkapselung und andere oben in diesem Abschnitt
beschriebene Verfahren erreicht werden. Weiterhin können zum
Beispiel Analoge von Rhizobium-Nodulationsfaktoren und/oder Stickstofffixationsinduzierungsmittel
auf p-GIcNAc und/oder p-GIcNAc-Derivaten der Erfindung immobilisiert
und darüber
verabreicht werden.
-
5.6.3 ANWENDUNGEN VON
p-GIcNAc-MATERIALIEN IN DER NAHRUNGSMITTELINDUSTRIE
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
und seine Derivate ermöglichen,
wie hier beschrieben, außerdem Anwendungen
auf dem Gebiet von tierischer und menschlicher Ernährung. Zum
Beispiel können
die erfindungsgemäßen Moleküle als Futterbestandteile
verwendet werden. Verfahren, wie beispielsweise die oben in diesem
Abschnitt beschriebenen, können
zur Herstellung von Produkten mit kontrollierter Freisetzung in
Tiersystemen verwendet werden. Darüber hinaus können die
biomedizinischen Anwendungen, die oben beschrieben sind, durch Einführen von
Routinemodifikationen, die dem Fachmann bekannt sind, in Tiersysteme
verwendet werden.
-
Die
Anwendungen von erfindungsgemäßem p-GIcNAc
und seiner Derivate in der Nahrungsmittelindustrie, wie hier beschrieben,
können
Anticholesterin (d.h. hypocholesterinämische Verbindungen), Fett
bindende Verbindungen, Emulgatoren, Träger, Konservierungsstoffe,
Würzmittel
und Nahrungsmittelnachbehandler zusätzlich zu Obstbeschichtungsmittel
und Nahrungsmittelverpackungsprodukten, aufweisen, sind aber nicht
darauf beschränkt.
-
5.6.4 KOSMETISCHE ANWENDUNGEN
VON p-GIcNAc-MATERIALIEN
-
Kosmetische
Anwendungen von erfindungsgemäßem p-GIcNAc
können
die Herstellung von Produkten für
Haar- und Hautpflege aufweisen, sind aber nicht darauf beschränkt. Hautpflegeprodukte
können
zum Beispiel Kosmetika, die deacetylierte p-GIcNAc-Salze, Carboxymethyl-p-GIcNAc
enthaltende Produkte verwenden, und kosmetische Packungen, die deacetyliertes
p-GIcNAc und solche Derivate wie Hydroxypropyl-, N-Succinyl- und
quaternäre
p-GIcNAc-Derivate enthalten, aufweisen. Haarprodukte können zum
Beispiel Carboxymethyl-p-GIcNAc enthaltende Produkte und filmbildende
p-GIcNAc-Derivate enthalten.
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5.6.5 VERFAHRENSTECHNISCHE
ANWENDUNGEN VON p-GIcNAc-MATERIALIEN
-
Das
erfindungsgemäße pGLcNAc
und seine Derivate umfassen eine Auswahl von Anwendungen, die für die verfahrenstechnische
Industrie nützlich
sind. Zum Beispiel kann p-GIcNAc als Haftmittel zur Adhäsion von
Metallen an Polymeren angewendet werden, Membranen, die durch Glycol-p-GIcNAc
gebildet werden, können
für Entsalzungsanwendungen
verwendet werden und Membranen, die durch andere p-GIcNAc-Derivate
gebildet werden, können
zum Transport von Halogenionen verwendet werden. Andere Anwendungen können die
Herstellung von Flammschutzmittel und die Herstellung von Metallchelierungverbindungen
und Verbindungen betreffen, die in der Lage sind, Spuren- und Schwermetalle von
Flüssigkeiten
sowie wasserlösliche
industrielle Verunreinigungen, wie beispielsweise PCB, zu entfernen.
p-GIcNAc kann und/oder p-GIcNAc-Derivate können für photographische Anwendungen
benutzt werden. Zum Beispiel kann die Fähigkeit von p-GIcNAc und/oder
p-GIcNAc-Derivaten zur Chelierung von Metallen, wie beispielsweise
Silberhalogeniden, durch Kontaktieren von photographischen Lösungen zum
Umgießen
von Matten, wie beispielsweise dünnen
Membranen, von p-GIcNAc und/oder p-GIcNAc-Derivaten verwendet werden.
-
6. BEISPIEL: PHYSIKALISCHE
CHARAKTERISIERUNG VON REINEN p-GIcNAc-PRÄPARATEN
-
In
diesem Beispiel werden Zirkulardichroismus (CD) und Infrarotspektral(IR)-Analysen von p-GIcNAc und
deacetylierten p-GIcNAc-Membranen vorgestellt.
-
6.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
p-GIcNAc und herkömmliche „Chitin"-Präparate:
-
Das
in den CD-Studien verwendete p-GIcNAc wurde unter Verwendung von
dem oben in Abschnitt 5.3.1 beschriebenen Reinigungsverfahren mittels
mechanischer Kraft hergestellt.
-
Herkömmliches „Chitin" wurde von NovaChem,
Ltd., PO Box 1030 Armdale, Halifax, Nova Scotia, Canada B3L 4K9
gekauft.
-
Die
in den IR-Studien verwendeten p-GIcNAc-Membranen wurden entweder
durch das Reinigungsverfahren mittels mechanischer Kraft, wie oben
im Abschnitt 5.3.1 beschrieben, oder durch das chemisch/biologische
Reinigungsverfahren, wie oben im Abschnitt 5.3.2 beschrieben, hergestellt,
wie angegeben.
-
Die
im Handel erhältlichen „p-GIcNAc"-Präparate wurden
zu Membranen gegossen, und zwar durch Lösen in einer Dimethylacetamidlösung mit
5 % Lithiumchlorid und Überschichten
auf destilliertem, entionisiertem Wasser bis zum Ausfällen von
Membranen.
-
p-GIcNAc-Derivate
und Behandlungen: Das deacetylierte p-GIcNAc , das sowohl für die CD-
als auch IR-Studie verwendet wurde, wurde durch Behandeln des p-GIcNAC mit 50 % NaOH
bei 50°C
2 Stunden lang hergestellt. Die mittels Wärme denaturierten p-GIcNAc-Membranen,
die bei den IR-Studien verwendet wurden, wurden durch Kochen in
0,2 mM EDTA für
3 Minuten modifiziert. Autoklaviertes p-GIcNAc wurde 30 Minuten bei
122°C autoklaviert.
-
CD-Verfahren:
Festkörper-CD-Verfahren
wurden im Wesentlichen gemäß Domard
durchgeführt
(Domard, A., 1986, Int. J. Macromol. 8:2343–246).
-
6.2. ERGEBNISSE
-
6.2.1 CD-ANALYSE
-
Bei
den CD-Spektren, die von unbehandelten p-GIcNAc (3A) erhalten wurden, wurden die erwarteten
n-π* und n-π** optisch aktiven elektronischen Übergänge (220 – 185 nM)
aufgrund des Vorhandenseins der Carbonylgruppe in der Acetylkomponente
von p-GIcNAc beobachtet. Solche Peaks fehlen völlig in dem CD-Spektrum, das
von dem deacetylierten p-GIcNAc-Produkt erhalten wurde, wie in der 3B gezeigt.
-
6.2.2 IR-SPEKTRALANALYSE
-
Die
in dieser Studie erhaltenen IR-Spektren stimmen mit dem chemischen
Aufbau von p-GIcNAc überein.
Darüber
hinaus weist die scharte Abgrenzung von jedem IR-Peak auf das Vorhandensein
eines bestimmten und regelmäßigen (d.h.
pseudokristallinen) Aufbaus in den p-GIcNAc-Fasern hin. Siehe 4A für das IR-Spektrum von p-GIcNAC,
das mittels des Reinigungsverfahrens mit mechanischer Kraft gereinigt
wird, und 4D für das IR-Spektrum
von p-GIcNAc, das mittels des chemischen/biologischen Verfahrens
gereinigt wurde. Zum Vergleich siehe 4B,
das das IR-Spektrum eines im Handel erhältlichen „-Chitin"-Präparats zeigt.
-
Das
von dem autoklavierten p-GIcNAc-Material erhaltene IR-Spektrum (4E) unterscheidet sich sichtbar
nicht von dem IR-Spektrum, das in der 4A beo bachtet wird. Diese Daten weisen
darauf hin, dass das p-GIcNAc-Material durch Autoklavieren ohne
Verlust des Polymeraufbaus sterilisiert werden kann.
-
7. BEISPIEL 7: REINIGUNG
VON p-GIcNAC UNTER VERWENDUNG DES REINIGUNGSVERFAHRENS MITTELS MECHANISCHER
KRAFT
-
In
diesem Abschnitt wurde das p-GIcNAc unter Verwendung des oben im
Abschnitt 5.3.1 beschriebenen Verfahrens mittels mechanischer Kraft
gereinigt.
-
7.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN/ERGEBNISSE
-
Kieselalgenkulturbedingungen:
Die Kieselalgenart Thallasiosira fluviatilis wurde in einer Kultur
gemäß den oben
im Abschnitt 5.1 und 5.2 beschriebenen Verfahren wachsen gelassen.
-
REM-Verfahren:
Die hier angewendeten REM-Verfahren sind wie die unten im Abschnitt
12.1 beschrieben.
-
p-GIcNAc-Reinigungsverfahren:
p-GIcNAC wurden von der Kieselalgenkultur unter Verwendung des oben
im Abschnitt 5.3.1 beschriebenen Verfahrens mittels mechanischer
Kraft gereinigt. Insbesondere wurden die p-GIcNAc-Fasern von den
Kieselalgenzellkörpern
getrennt, indem der Inhalt der Kultur drei kurzen Bursts auf der
höchsten
Mischstufe in einem Waning-Mischer unterworfen wurden. Die Gesamtzeit
der drei Bursts betrug etwa eine Sekunde. Die sich ergebende Suspension
wurde bei 3500 U–1 in einem Sorvall GS-4
Winkelrotor 20 Minuten lang bei etwa 10°C zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert und wieder zentrifugiert, dieses Mal bei 4000 U–1 in
einem Sorvall GS-4 Winkelrotor für
20 Minuten bei etwa 10°C.
Der Überstand
wurde noch einmal dekantiert und bei 4000 U–1 bei
10°C zentrifugiert.
Der abschließende Überstand
der dritten Zentrifugation war klar, mit wenigen – bis keinen – sichtbaren
Flocken, die in der Flüssigkeit
schwammen. Der klare Überstand
wurde in eine Buchner-Filtrationseinheit mit Nitrocellulose mit
einer Porengröße von ,0,8 μm dekantiert,
danach wurde abgesaugt und die Flüssigkeit wurde aus der Fasersuspension
filtriert, wodurch sich die Fasern auf der Membran sammelten. Die
gesammelten Fasern wurden mit 1 Liter destilliertem entionisiertem H2O bei 70°C
gewaschen. Nachdem fast das gesamte Wasser abgelassen war, wurden
die Fasern unter Absaugung mit 1 Liter 1 N HCl bei 70°C gewaschen.
Nachdem der Hauptteil der Säurelösung abgelassen
war, wurden die Fasern mit 1 Liter destilliertem entionisiertem
H2O bei 70°C unter Verwendung einer Absaugung gewaschen.
Als das meiste Waschwasser abgelassen war, wurden die Fasern mit
1 Liter 95 % Ethanol bei Raumtemperatur gewaschen, und es wurde
ein Vakuum angelegt. Die Filtermembran, auf der sich die weiße Fasermembran
angesammelt hatte, wurde dann von der Filtrationseinheit entfernt,
und die Membran und ihr Membranträger wurden in einem Trockenofen
bei 58°C
20 Minuten lang getrocknet, wonach die Membran und ihr Träger für 16 Stunden
in einen Exsikkator gegeben wurden.
-
Nach
diesem Reinigungsverfahren betrug die p-GIcNAc-Ausbeute von einer
1000 ml Kultur 6,85 Milligramm pro Liter Kieselalgenkultur. REM-Fotos
der Membran, die durch das Sammeln der p-GIcNAC-Fasern mit diesem
Verfahren gebildet wurden, ist in den 6A bis 6B gezeigt.
-
8. BEISPIEL: REINIGUNG
VON p-GIcNAC UNTER VERWENDUNG DES BIOLOGISCHEN/CHEMISCHEN REINIGUNGSVERFAHRENS
-
In
diesem Abschnitt wurde das p-GIcNAc unter Verwendung von zwei der
chemischen/biologischen, oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebenen Verfahren
gereinigt. p-GIcNAc wurde mittels HF-Behandlung in einem Fall und
in dem zweiten Fall mittels Säurebehandlung/Neutralisation
gereinigt.
-
8.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN/ERGEBNISSE
-
Kieselalgenkulturbedingungen:
Die Kieselalgenart Thallasiosira fluviatilis wurde in einer Kultur
gemäß den oben
im Abschnitt 5.1 und 5.2 beschriebenen Verfahren wachsen gelassen.
-
REM-Verfahren:
Die in dieser Studie verwendeten Verfahren waren wie unten im Abschnitt
12.1 beschrieben.
-
Reinigungsverfahren:
Zuerst wurde p-GIcNAc mittels HF-Behandlung gereinigt, wobei die
Ergebnisse in den 7A–7B gezeigt sind. Insbesondere
unter einem Abzug wurde 2,42 ml einer 49-%igen (29 N) HF-Lösung zu
dem Kieselalgeninhalt der Kultur bei Raumtemperatur pro 1000 ml
des Volumens der ursprünglichen Zellkultur
gegeben, was zu einer HF-Lösung
mit 0,07 M führte.
Das Gemisch wurde dann kräftig
für etwa
30 Sekunden geschüttelt,
was zu einem hartnäckigen
Schaum über
der Flüssigkeit
führte.
Der Behälter
wurde dann ungestört
für 5–6 Stunden
stehen gelassen, damit sich schwere Teilchen absetzen konnten. Am
Ende dieser Zeit hatte sich eine Schaumschicht gebildet, während die
Flüssigkeit
selbst in zwei Schichten geteilt war: zuerst eine schmale, stark
dunkelgrüne
Schicht, die auf dem Boden des Behälters unter einer zweiten,
viel heller gefärbten,
graugrünen
und trüben
Phase ruhte, die vielleicht 85–90
% des gesamten Volumens der Flüssigkeit
darstellte. Die Schaumschicht wurde dann unter Verwendung eines
Kapillarglasröhrchens
und mittels Vakuumabsaugung sorgfältig abgehebert. Der gräuliche,
trübe Überstand
wurde dann abgehebert, wobei darauf geachtet wurde, dass die dunkle
Bodenschicht, die hauptsächlich
aus abgesetzten Zellkörpern
bestand, nicht zerstört
wurde und auf einen separaten Kunststoffbehälter übertragen wurde. Der gräuliche trübe Überstand
wurde ungestört
für weitere
16 Stunden stehen gelassen. Die Flüssigkeit war anfänglich fast
farblos, hellgrau, aber nicht transparent. Nach 16 Stunden Absetzzeit
verblieb eine kleine Menge an Schaum oben auf dem Hauptkörper der
Flüssigkeit
und eine kleine Menge an grüner
Materie hatte sich am Boden des Behälters abgesetzt. Die Flüssigkeit
war farblich heller aber noch nicht transparent. Der Schaum oben
auf der Flüssigkeit wurde
wie zuvor abgehebert. Der Hauptkörper
der Flüssigkeit
wurde dann sorgfältig
abgehebert, wodurch die kleine Menge an abgesetztem grünem Material
am Boden des Behälters
zurückblieb.
Die so isolierte Flüssigkeit
enthielt den Hauptteil der p-GIcNAc-Fasern
und einige Verunreinigungen.
-
Um
Proteine und andere unerwünschte
Stoffe zu entfernen, die aus den Kieselalgen in den vorangehenden
Schritten des Verfahrens von der Faser enthalten den Flüssigkeit
freigesetzt wurden, wurde die Suspension aus Fasern und Zellresten
mit Natriumdodecylsulfat (SDS) gewaschen. Insbesondere wurde das
notwendige Volumen einer 20%-igen SDS-Lösung zugesetzt, um eine Endkonzentration
der Flüssigkeit
von 0,5 Vol.-% SDS zu ergeben. Der Behälter, der die Flüssigkeit
enthielt, wurde versiegelt, in einer horizontalen Lage auf einer
Schüttelmaschine
gesichert und 24 Stunden lang bei etwa 100 Schüttelbewegungen pro Minute gerührt. Bald
nach dem Beginn des Schüttelns
tauchten große
Flocken von weißen
p-GIcNAc-Fasern in der Suspension auf, und eine beträchtliche
Menge an Schaum sammelte sich im Kopfraum des Behälters an.
Am Ende der SDS-Waschung wurde der Inhalt der Behälter auf
eine Buchner-Filtrationsapparatur
mit einer 0,8 μm
(Supor Filter, Gelman) Filtermembran übertragen. Die Flüssigkeit
wurde unter Absaugen filtriert, und die p-GIcNAc-Fasern in der Flüssigkeit
wurden auf der Filtermembran gesammelt.
-
Die
p-GIcNAc-Fasern, die auf der Filtermembran gesammelt wurden, wurden
dann weiter gewaschen. Zuerst wurden die Fasern mit heißem (70°C), destilliertem,
entionisiertem H2O unter Verwendung von
dreimal dem Volumen der ursprünglichen
Suspension gewaschen. Mit einem Wasserstrahl wurden unter Verwendung von
destilliertem entionisiertem H2O die weißen Faserklumpen,
die auf der Filtermembran des Buchner-Filters gesammelt wurden,
in einen Waring-Mischer
gegeben, und die Faserklumpen wurden mit etwa 10 kurzen Mischbursts
aufgeschlossen. Die Suspension der aufgeschlossenen Fasern wurde
auf einen Buchner-Filtertrichter übertragen, der mit einer Nitrocellulosefiltermembran,
wie oben beschrieben, ausgestattet war, und die Flüssigkeit
wurde unter Absaugen entfernt. Die gesammelten Fasern wurden mit
1000 ml heißem
(70°C) 1
N HCl-Lösung gewaschen
und anschließend
weiter mit 1000 ml heißem
(70°C) destilliertem,
entionisiertem H2O gewaschen. Schließlich wurden
die Fasern mit 1000 ml 95%igem Ethanol bei Raumtemperatur gewaschen und
zur Trockene filtriert. Die Fasermembran und die die Fasermembran
tragende Filtermembran wurden dann in einem Trockenofen bei 58°C 20 Minuten
lang getrocknet. Die Membran und der Membranträger wurden dann 16 Stunden
lang in einen Exsikkator untergebracht. Die Membran wurde dann sorgfältig von
der Filtermembran abgenommen.
-
Zweitens
wurde das p-GIcNAc unter Verwendung des oben im Abschnitt 5.3.2
beschriebenen Säurebehandlungs/Neutralisationsverfahrens
gereinigt. Insbesondere wurde das p-GIcNAc, wie zuvor in diesem
Abschnitt beschrieben, bis vor dem SDS-Waschschritt verarbeitet,
zu diesem Zeitpunkt wurde durch Hinzufügen einer 2,9 M Tris-Lösung die
Lösung
auf einen pH-Wert von etwa 7,0 neutralisiert. Die pGIcNAc-Ausbeute
von diesem Reinigungsverfahren betrug 20,20 Milligramm pro Liter
Kieselalgenkultur. Im Durchschnitt werden ungefähr 60 Milligramm pro Liter
Kieselalgenkultur erhalten. REM-Mikroaufnahmen von Membranen, die
während
des Reinigungsverfahrens gebildet werden, sind in den 8A–8B und 9A–9E gezeigt.
-
9. BEISPIEL: p-GIcNAc-DEACETYLIERUNG
-
Eine
p-GIcNAc-Membran wurde in einer 50 % NaOH enthaltenden Lösung suspendiert.
Die Suspension wurde bei 80°C
2 Stunden lang erwärmt.
Die sich ergebende, deacetylierte Membran wurde getrocknet und durch
Rasterelektronenmikroskopie untersucht, wie in den 11A–11B gezeigt.
-
10. BEISPIEL: p-GIcNAc-BIOKOMPATIBILITÄT
-
Bei
diesem Beispiel wird gezeigt, dass das erfindungsgemäße p-GIcNAc
keine erfassbare biologische Reaktivität zeigt, wie mittels Elutionstests,
intramuskulärer
Implantation in Kaninchen, intrakutaner Injektion in Kaninchen und
systemischer Injektionen bei Mäusen
untersucht.
-
10.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
10.1.1 ELUTIONSTEST
-
Bedingungen
für den
Elutionstest waren an die Richtlinien in der U.S. Pharmacopeia XXII,
1990, Seite 1415–1497
und der U.S. Pharmacopeia XXII, Ergänzung 5, 1991, Seite 2702–2703 angepasst.
-
Zellkultur:
Es wurde die Zelllinie Mausfibroblast L929 (American Type Culture
Collection Rockville, MD; ATCC Nr. CCL1, NCTC Klon 929) verwendet.
Eine 24- stündige konfluente
Monoschicht von L929-Zellen wurde in komplettem Minimum Essential
Medium (MEM) verbreitet.
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GIcNAc:
Eine feste p-GIcNAc-Membran, die nach dem Reinigungsverfahren mittels
mechanischer Kraft, wie oben im Abschnitt 5.3.1 beschrieben, hergestellt
worden war, wurde in 20 ml mittels Serum ergänztem MEM nach den Anforderungen
von U.S. Pharmacopeia XXII (1990) extrahiert.
-
Kontrollen:
Naturkautschuk wurde als positive Kontrolle verwendet, und Silikon
wurde als negative Kontrolle verwendet. Die Kontrollen wurden auf
dieselbe Weise wie der Testgegenstand, p-GIcNAc, getestet.
-
Extrakte:
Die Extrakte wurden bei 37°C
in einer angefeuchteten Atmosphäre
mit 5 % Kohlendioxid 24 Stunden lang hergestellt. Die Extrakte wurde
auf eine Änderung
des pH-Wert bewertet, und es wurden Einstellungen vorgenommen, um
den pH-Wert auf innerhalb +/– 0,2
pH-Einheiten des ursprünglichen
Mediums zu bringen. Die Einstellungen wurden mit einem niedrigeren
HCl-Extrakt-pH zusammen mit NaHCO3 gemacht, um
den pH-Wert des Extrakts zu erhöhen.
Die Extrakte wurden durch Leiten durch ein 0,22 μm Filter sterilfiltriert, bevor
sie auf die Zellmonoschicht aufgebracht wurden.
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Dosierung:
3 ml p-GIcNAc oder Kontrollextrakte wurden verwendet, um das Medium
der Zellkulturen zu ersetzen. Alle Extrakte wurden doppelt getestet.
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Bewertungskriterien:
Das Ansprechen der Zellmonoschicht wurde entweder visuell oder unter
einem Mikroskop bewertet. Die biologische Reaktionsfähigkeit,
d.h. die zellulare Degeneration und/oder Fehlbildung, wurde auf
einer Skala von 0 bis 4 bewertet, wie unten gezeigt. Das Testsystem
ist geeignet, wenn keine Zeichen einer zellularen Reaktivität (Wert
0) für
den negativen Kontrollgegenstand beobachtet wurden, und der positive
Kontrollgegenstand zeigt eine stärkere
als milde Reaktionsfähigkeit
(Wert 2). Der Testgegenstand (d.h. p-GIcNAc) erfüllt den Biokompatibilittätstest,
wenn keine der Kulturen, die mit dem Testgegenstand behandelt wurden,
eine stärker
als milde Reaktionsfähigkeit
zeigen.
-
-
10.1.2 INTRAMUSKULÄRE IMPLANTATIONEN
-
Tiere:
Gesunde, weiße
Neuseeland-Kaninchen, männlich
und weiblich (Eastern Rabbit Breeding Laboratory, Taunton MA) wurden
verwendet. Die Kaninchen wurden einzeln unter Verwendung von aufgehängten Käfigen aus
rostfreiem Stahl untergebracht. Nach dem Empfang wurden die Tiere
8 Tage lang unter denselben Bedingungen, wie für den eigentlichen Test in
Quarantäne
gehalten. Hartholzspäne
(Sani-chpsTM, J.P. Murphy Forest Products,
Montvale, NJ) wurden als nicht kontaktierende Streu unter den Käfigen verwendet.
Die Tierbehausung wurde bei einer Temperatur von 68° +/– 3°F mit einer
relativen Feuchtigkeit von 30–70
%, einem Minimum von 10-13-fachem vollständigem Luftaustausch pro Stunde
und einer 12-stündigen
Hell/dunkel-Zyklus unter Verwendung der Vollspektrums-Fluoreszenzlichtern
gehalten. Die Tiere erhielten im Handel erhältliches Futter (Agway ProLab,
Waverly, NY) unter kontrollierten Bedingungen und Leitungswasser
aus dem öffentlichen
Wassernetz ad libitum. Es waren keine bekannten Verunreinigungen
in dem Futter, der Streu oder dem Wasser vorhanden, die erwartungsgemäß die Testergebnisse
störten.
Die für
die Studie ausgewählten Tiere
wurden aus einer größeren Gruppe
von Tieren ausgewählt.
Die Kaninchen wurden auf die nächsten
10 g gewogen und einzeln durch eine Tätowierung im Ohr identifiziert.
-
p-GIcNAc:
Das verwendete p-GIcNAc war wie oben im Abschnitt 10.1.1 beschrieben.
-
Implantationstest:
Es wurden für
jeden Implantationstest zwei Kaninchen verwendet. Am Tag des Tests
wurde die Haut der Tiere an beiden Seiten der Wirbelsäule kahl
geschoren. Jedes Tier wurde betäubt, um
eine Muskelbewegung zu verhindern. Unter Verwendung von sterilen
subkutane Nadeln und Sonden wurden vier Streifen des Test-p-GIcNAc
(1 mm × 1
mm × 10
mm) in den paravertebralen Muskel an einer Seite der Wirbelsäule von
jedem der beiden Kaninchen implantiert (2,5 bis 5 cm von der Mittellinie,
parallel zu der Wirbelsäule
und etwa 2,5 cm voneinander). Auf ähnliche Weise wurden zwei Streifen
des USP-negativen
Kontrollkunststoffs RS (1mm × 1
mm × 10
mm) in den gegenüberliegenden
Muskel jedes Tiers implantiert. Die Tiere wurden über eine
Dauer von 7 Tagen erhalten. Am Ende des Beobachtungszeitraums wurden
die Tiere gewogen und durch ein injizierbares Barbiturat, Euthanasia-5
(Veterinary Laboratories, Inc. Lenexa, KS), euthanasiert. Es wurde
ausreichend Zeit verstreichen gelassen, damit das Gewebe ohne Bluten
geschnitten werden konnte. Das Gebiet des Gewebes, das den Mittelabschnitt
jedes Implantationsstreifen umgab, wurde makroskopisch unter Verwendung
eines Vergrößerungsglases
untersucht. Blutung, Nekrose, Entfärbungen und Infektionen wurden
unter Verwendung der folgenden Skala bewertet: 0 = Normal, 1 = mild,
2 = mäßig und
3 = stark. Die Verkapselung, so weit vorhanden, wurde durch Messen
der Breite der Kapsel (d.h. der Abstand von dem Rand des Implantats
zu dem Rand der Kapsel), auf die nächsten 0,1 mm gerundet, bewertet.
Die Verkapselung wurde wie folgt bewertet:
Kapselbreite | Bewertung |
Keine | 0 |
bis
zu 0,5 mm | 1 |
0,6 – 1,0 mm | 2 |
1,1 – 2,0 mm | 3 |
größer als
2,0 mm | 4 |
-
Der
Unterschied zwischen der durchschnittlichen Bewertung für das p-GIcNAc
und den positiven Kontrollgegenstand wurde berechnet. Der Test wird
als negativ angesehen, wenn bei jedem Kaninchen der Unterschied
zwischen der durchschnittlichen Bewertung für jede Kategorie von biologischer
Reaktion für
das p-GIcNAc und
die positiven Kontrollkunststoffimplantatstellen 1,0 nicht übersteigt;
oder wenn der Unterschied zwischen der mittleren Bewertung für alle Kategorien
von biologischer Reaktion für
jeden p-GIcNAc-Gegenstand und die durchschnittliche Bewertung für alle Kategorien
bei nicht mehr als einem der vier p-GIcNAc-Streifen für die positiven Kontrollkunststoffimplantatstellen
1,0 nicht übersteigt.
-
10.1.3 INTRAKUTANE INJEKTIONEN
-
Tiere:
Es wurden weiße
Neuseeland-Kaninchen verwendet und wie oben im Abschnitt 10.1.2
beschrieben gehalten.
-
p-GIcNAc: Eine feste p-GIcNAc-Membran,
die gemäß dem oben
im Abschnitt 5.3.1 beschriebenen Reinigungsverfahren mittels mechanischer
Kraft hergestellt worden war, wurde in einen Extraktionskolben gelegt,
dem 20 ml des geeigneten Mediums zugesetzt waren. Die Extraktionen
wurden durch Erwärmen
auf 70° 24
Stunden lang durchgeführt.
Nach diesem Verfahren wurden die Extrakte auf Raumtemperatur gekühlt. Jede Extraktionsflasche
wurde vor der Verabreichung kräftig
geschüttelt.
-
Intrakutaner
Test: Am Tag des Tests wurden die Tiere an der dorsalen Seite geschoren.
Ein Volumen von 0,2 ml jedes p-GIcNAc-Extrakts wurde intrakutan
an fünf
Stellen auf einer Seite der beiden Kaninchen injiziert. Mehr als
ein p-GIcNAc-Extrakt
wurde pro Kaninchen verwendet. An fünf Stellen auf der anderen
Seite von jedem Kaninchen wurde 0,2 ml der entsprechenden Kontrolle
injiziert. Die Injektionsstellen wurden 24, 48 und 72 nach der Injektion
auf Zeichen von Erythem, Ödem
und Nekrose untersucht. Die Beobachtungen wurden gemäß der Draize-Skala
für die
Bewertung einer Hautreaktion (USP Pharmacopeia XXII, 1990, 1497–1500; USP
Pharmacopeia XXII, Ergänzung
5, 1991, 2703–2705)
wie unten in der Tabelle II gezeigt, bewertet:
-
TABELLE
II Draize-Skala
zum Bewertung von Hautreaktionen
-
Alle
Erythem- und Ödembewertungen
bei 24, 48 und 72 Stunden wurden getrennt addiert und durch 12 geteilt
(d.h. 2 Tiere × 3
Bewertungszeiten × 2
Bewertungskategorien), um die mittlere Gesamtbewertung für das p-GIcNAc
gegenüber
der entsprechenden Kontrolle zu bestimmen. Die Tiere wurden am Ende
des Beobachtungszeitraums gewogen und durch Injizieren eines Barbiturats,
Euthanasia-5 (Veterinary Laboratories, Inc. Lenexa, KS) euthanasiert.
Die Ergebnisse des Tests werden erreicht, wenn der Unterschied zwischen
dem p-GIcNAc und den Kontrollmittelreaktionsbewertungen (Erythem/Ödem) 1,0
oder weniger ist.
-
10.1.4 SYSTEMISCHE INJEKTIONEN
-
Tiere:
Schweizer Albinomäuse
(Mus musculus), weiblich (Charles River Breeding Laboratories, Wilmington,
MA) wurden verwendet. Gruppen von 5 Mäusen wurden in Polypropylenkäfigen untergebracht,
die mit Deckeln aus rostfreiem Stahl ausgestattet waren. Hartholzspäne (Sani-chipsTM, J.P. Murphy Forest Products, Montvale,
NJ) wurde als Kontaktstreu in den Käfigen verwendet. Die Tierbehausung
wurde als Gebiet mit beschränktem
Zugang gehalten. Die Tierräume
wurden bei einer Temperatur von 68 +/– 3°F, mit einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 30–70
%, einem Minimum des 10-13-fachem vollständigen Luftaustauschs pro Stunde
und einem 12-stündigen
Hell/dunkel-Zyklus unter Verwendung von Vollspektrums-Fluoreszenzlichtern gehalten.
Die Mäuse
erhielten im Handel erhältliches
Futter und Leitungswasser aus dem öffentlichen Wassernetz ad libitum.
Es waren keine bekannten Verunreinigungen in dem Futter, der Streu
oder dem Wasser vorhanden, die erwartungsgemäß die Testergebnisse störten. Die
für die
Studie ausgewählten
Tiere wurden aus einer größeren Gruppe
von Tieren ausgewählt,
die Mäuse
auf die nächsten
0,1 g gewogen und einzeln durch und einzeln durch Ohrklips identifiziert.
-
p-GIcNAc:
Die verwendeten Proben waren wie oben im Abschnitt 10.1.1 beschrieben.
Es wurden Extrakte wurden gemäß den oben
im Abschnitt 10.1.3 beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Systemischer
Injektionstest: Gruppen von 5 Mäusen
wurde entweder p-GIcNAc-Extrakt
oder ein entsprechender Kontrollgegenstand in denselben Mengen und
auf dieselbe Weise, wie nachstehend aufgeführt, injiziert:
-
-
Extrakte
des mit PEG 400 hergestellten p-GIcNAc und die entsprechende Kontrolle
wurden mit 0,9 % NaCl verdünnt,
um 200 mg PEG 400 pro ml zu erhalten. Für den intrakutanen Test wurde
PEG 400 mit 0,9 % NaCl verdünnt,
um 120 mg PEG 400 pro ml zu erhalten.
-
Die
Tiere wurden direkt nach der Injektion, 24 Stunden, 48 Stunden und
72 Stunden nach der Injektion beobachtet. Die Tiere wurden am Ende
des Beobachtungszeitraums gewogen und durch das Ausgesetztsein einem
Kohlendioxidgas euthanasiert. Die Anforderungen für die Tests
sind erreicht, wenn keines der Tiere, die mit dem p-GIcNAc behandelt
wurden, eine wesentlich größere biologische
Reaktionsfähigkeit
als die Tiere zeigt, die mit dem Kontrollgegenstand behandelt worden
waren.
-
10.2 ERGEBNISSE
-
10.2.1 ELUTIONSTEST
-
Die
Reaktion der Zellmonoschicht auf den p-GIcNAc-Testgegenstand wurde
visuell und unter einem Mikroskop bewertet. Es wurde für diese
Bewertung keine cytochemischen Färbemittel
verwendet. Es wurden 48 Stunden nach dem Aus setzen des negativen
Kontrollgegenstands oder des p-GIcNAc keine Zeichen einer zellulären biologischen
Reaktionsfähigkeit
(Wert 0) beobachtet. Eine starke Reaktionsfähigkeit (Wert 4) wurde für den positiven
Kontrollgegenstand festgestellt, wie unten in der Tabelle III gezeigt:
-
TABELLE
III Reaktionsfähigkeitswerte
-
Das
erfindungsgemäße p-GIcNAc
erfüllt
daher die Anforderungen des Elutionstest bezüglich der Biokompatibilität und ist
so nicht cytotoxisch.
-
10.2.2 INTRAMUSKULÄRE IMPLANTATIONEN
-
Beide
getesteten Kaninchen (A und B) nahmen an Gewicht zu und zeigten
keine Anzeichen einer Toxizität.
Siehe Tabelle IV bezüglich
der Daten. Darüber
hinaus gab es keine offenkundigen Zeichen einer Toxizität, die in
beiden Tieren festgestellt wurden. Die makroskopische Bewertung
der Test- und Kontrollgegenstands-Implantatstellen zeigten keine
Entzündung,
Verkapselung, Blutung, Nekrose oder Entfärbung. Siehe Tabelle IV bezüglich der
Ergebnisse. Der Test zeigt daher, dass das untersuchte p-GIcNAc
keine biologischen Reaktionsfähigkeiten
zeigt, insofern als bei jedem Kaninchen der Unterschied zwischen
den durchschnittlichen Bewertungen für alle Kategorien biologischer
Reaktion für
alle p-GIcNAc-Implantatstellen
und die durchschnittliche Bewertung für alle Kategorien für alle Kontrollimplantatstellen
1,0 nicht überstieg.
-
-
-
10.2.3 INTRAKUTANER TEST
-
Alle
Tiere nahmen an Gewicht zu. Siehe Tabelle IV bezüglich der Daten. Es wurden
keine Anzeichen eines Erythems oder Ödems an den p-GIcNAc- oder
Kontrollgegenstandsstellen beobachtet. Offene Zeichen von Toxizität wurden
bei keinem Tier beobachtet. Weil der Unterschied zwischen den mittlern
Reaktionsbewertungen des p-GIcNAc- und Kontrollgegenstands (Erythem/Ödem) weniger
als 1,0 betrug, erfüllt
das p-GIcNAc die Anforderungen des intrakutanen Tests. Siehe die
Tabelle IV bezüglich
der Ergebnisse. Daher zeigt das p-GIcNAc keine biologische Reaktionsfähigkeit
bei einer Untersuchung mit diesem Test.
-
-
-
-
-
-
10.2.4 SYSTEMISCHER TEST
-
Alle
mit dem p-GIcNAc-Extrakt oder dem Kontrollgegenstand behandelten
Mäuse nahmen
an Gewicht zu. Siehe Tabelle VII bezüglich der Daten. Darüber hinaus
gab es keine offenkundigen Anzeichen einer Toxizität, die bei
dem p-GIcNAc- oder
Kontrolltier beobachtet wurden. Siehe Tabelle VI bezüglich der
Ergebnisse. Es wird daher geschlossen, dass keines der p-GIcNAc-Testtiere
eine signifikant größere biologische
Reaktionsfähigkeit
als die mit dem Kontrollgegenstand behandelten Tiere zeigten.
-
-
11. BEISPIEL: p-GIcNAc-UMFORMULIERUNGEN
-
In
dem in diesem Abschnitt vorgestellten Arbeitsbeispiel wurde eine
p-GIcNAc-Membran
(16,2 mg) in 1 ml Dimethylacetamidlösung mit 5 % LiCl gelöst. Die
p-GIcNAc enthaltende
Lösung
wurde in eine Spritze gegeben und in 50 ml reinem Wasser extrudiert,
um eine Faser auszufällen.
Die sich ergebende Faser wurde mit Rasterelektronenmikroskopie untersucht,
wie in den 10A–10B gezeigt.
-
12. BEISPIEL: ZELLANLAGERUNG
AN p-GIcNAc
-
Bei
diesem Arbeitsbeispiel wird gezeigt, dass p-GIcNAc ein wirksamen
Substrat für
die Zellanlagerung und das Wachstum in Kultur dargestellt.
-
12.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Zellen:
Die transformierte Maus-3T3-Fibroblastzelllinie wurde verwendet
und. in DMEM, das mit 10 fötalem
Rinderserum (FBS) ergänzt
war, wachsen gelassen.
-
p-GIcNAC-Membranen:
p-GIcNAc wurde nach den oben im Abschnitt 5.3.1 und 8 beschriebenen
Verfahren hergestellt.
-
p-GIcNAc-Membranen
wurden anfänglich
an einem Corning Deckglas #1 (18 mm) unter Verwendung eines Tropfens
Wasser angeheftet und durch Autoklavieren bei 121 °C 30 Minuten
lang angelagert. Die auf diese Weise hergestellten Membranen wurden
dann in Kulturlöchern
von 6-Loch-Kulturplatten gegeben.
-
Zellzählungen:
Die Zellzahlen wurden in den Medien durch direktes Zählen mit
einem Hämozytometer und
auf der Matrix durch ein erstes Spülen der Membranen mit frischem
Medium DMEM + 10 % FBS) und anschließender Behandlung mit Trypsin
(10 %, bei 37°,
5 Minuten lang) vor dem Zählen
bestimmt.
-
REM-Betriebsbedingungen:
Ein Zeiss 962 Instrument wurde mit einer Beschleunigungsspannung
von 10 kv und einem Arbeitsabstand von 15 mm verwendet.
-
Polaroid
Typ 55 p/n (u4) wurde bei verschiedenen Vergrößerungen verwendet, wie angegeben.
Probenbelag: Kohlenstoffbelag (100 Å) & 100 Å aupd.
-
Probenherstellung:
Für die
erste Fixierung wurde das Kulturmedium mit 2 % Glutaraldehyd in
Eagles DMEM ohne Serum gegeben. Es wurden mehrere Änderungen
durchgeführt,
um einen vollständigen Übergang
von den Wachstumsmedien zum Fixativ sicherzustellen. Die Fixierung
schritt 0,5 Stunden bei Raumtemperatur voran. Es wurden Abdeckstreifen
auf neue Glasfläschchen
aufgebracht, die 2 % Glutaraldehyd in 0,1 M Na Cacodylat, pH 7,2,
mit 0,1 M Sucrose übertragen
und für
weitere 1,5 Stunden bei Raumtemperatur fixiert wurden.
-
Dehydrierung, CPD, Beschichten
mittels Anbringen und Aufstäuben:
-
Die
Proben wurden in 0,1 M Na Cacodylat, pH 7,2, gewaschen und die Abdeckstreifen
wurden auf einen CPD-Halter übertragen.
Die Dehydrierung wurde in Ethanolreihen (30 %, 50 %, 74 %, 85 %,
95 % und 3 × 100
%, jeweils 5 min.) durchgeführt,
und Proben wurden „Kritischer-Punkt" getrocknet. Die
Abdeckstreifen wurden dann auf Al-Nasen aufgebracht, mit Kohlenstoff
unter Verwendung eines Vakuum-Verdampfers (@ 100 Å) beschichtet
und mit 100 Å AuPd
aufgestäubt.
-
12.2 Ergebnisse
-
Die
p-GIcNAc-Membranen wurden auf ihre Fähigkeit, ein Substrat zu bilden,
auf dem Zellen in Kultur wachsen gelassen werden können, geprüft. Mausfibroblastzellen
wurden in Löchern
mit oder ohne p-GIcNAc-Membranen wachsen gelassen, und es wurden
täglich
Zellzählungen
durchgeführt,
um die Lebensfähigkeit
der Kulturen zu untersuchen. Die Ergebnisse einer solchen Reihe
von Zellzählungen
sind in der 14 gezeigt.
Wie angezeigt, waren bis Tag 5 nach der Plattierung nur die Löcher, die
p-GIcNAc-Membranen enthielten, in der Lage, weiterhin lebensfähige Zellen
zu erhalten, was zeigt, dass die p-GIcNAc-Membranen in der Lage sind, als wirksame
Substrate für
das fortgesetzte Wachsen von Zellen in einer Kultur zu wirken.
-
Weiter
zeigen die REM-Mikroaufnahmen, die in den 15A–15B dargestellt sind, gesunde
Zellen, die stark an den p-GIcNAc-Membranen anhaften.
-
13. BEISPIEL: p-GIcNAc/KOLLAGEN-HYBRIDE
-
In
diesem Arbeitsbeispiel wird die Bildung und Charakterisierung eines
p-GIcNAc/Kollagen-Hybrid-Materials
gezeigt.
-
13.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Materialien:
Zur Herstellung der in dieser Untersuchung beschriebenen Hybride
wurde Rinderkollagen vom Typ 1 verwendet. p-GIcNAc wurde nach dem
oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebenen Verfahren mittels mechanischer
Kraft hergestellt.
-
Hybridherstellung:
Suspensionen von Kollagen (10 Milligramm/ml) und p-GIcNAc (0,25
Milligramm/ml) wurden in unterschiedlichen Verhältnissen gemischt, in flüssigem N2 eingefroren (–80°C), 4 Stunden lang thermisch
eingeweicht bei –9°C und lyophilisiert.
Das Material wurde dehydrothermisch im Vakuum (ungefähr 0,030
Torr) bei 60°C
3 Tage lang vernetzt.
-
Zellkultur:
Maus-3T3-Fibroblastzellen wurden auf den hergestellten Kollagen/p-GIcNAc-Hybriden wachsen
gelassen. Es folgten Standardkulturverfahren und REM-Mikroaufnahmen
wurden nach 8 Tagen in der Kultur angefertigt.
-
13.2 ERGEBNISSE
-
Kollagen-
und p-GIcNAc-Suspensionen wurden in unterschiedlichen Verhältnissen
gemischt (nämlich 3:1,
1:1, 2:2 und 1:3 Kollagen:p-GIcNAc-Suspensionsverhältnisse), eingefroren, lyophilisiert
und vernetzt. Ein solches Verfahren ergab Kollagen/p-GIcNAc-Platten.
REM-Mikroaufnahmen der sich ergebenden Materialien sind in den 16B–E gezeigt.
Die 16A zeigt ein reines
Kollagen-Kontrollmaterial. Die poröse Struktur des Hybridmaterials
ist zu beachten.
-
Die
erfindungsgemäßen Kollagen/p-GIcNAc-Hybride
liefern eine wirksame dreidimensionale Struktur für das Anhaften
und Wachsen von Zellen, wie in den REM-Mikroaufnahmen der 17A–D gezeigt
ist.
-
14. BEISPIEL: NMR-CHARAKTERISIERUNG
VON REINEN p-GIcNAc-PRÄPARATEN
-
In
diesem Beispiel wird eine NMR-Analyse (Nuklearmagnetische Resonanz)
von reinen p-gIcNAc-Präparaten
vorgestellt.
-
14.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
p-GIcNAc-Präparate:
Das in den NMR-Untersuchungen verwendete, hier beschriebene p-GIcNAc wurde
unter Verwendung des oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebenen chemischen
Reinigungsverfahrens mit Flusssäure
die als chemisches Reagens verwendet wurde, hergestellt.
-
NMR-Verfahren:
Festkörper-NMR-Daten
wurden unter Verwendung eines Bruker 500 MH NMR-Spektrometers erhalten.
Es wurde eine Computerbildanalyse vorgenommen, um die rohen NMR-Spektrumsdaten zu
transformieren und so den Hintergrund zu eliminieren und die Basislinien
zu normalisieren. Ein Beispiel für solche
transformierte Daten ist in der 18 gezeigt.
Transformierte NMR-Kurven,
wie beispielsweise die in der 18,
wurden dazu verwendet, Bereiche für jeden Kohlenstoffatomtyp
zu erhalten und dann die Verhältnisse
CH3(bereich) zu C-Atombereich) zu berechnen. Solche Werte, die wie
beschrieben erhalten wurden, sind in der 20 vorgestellt.
-
14.2 ERGEBNISSE
-
Die
Festkörper-NMR-Daten
wurden durch Messen des C13-NMR-Spektrums
einer 500 mg p-GIcNAc-Probe erhalten. Ein typisches NMR-Spektrum
ist in der 19 gezeigt.
Die individuellen Peaks stellen den Beitrag jedes einzelnen Kohlenstoffatoms
in dem Molekül
zu dem Spektrum dar. Die relative Prozentzahl für jeden Kohlenstoffatomtyp
in dem Molekül
wurde bestimmt, indem der Bereich des Peaks, der durch diese Kohlenstoffart
erzeugt wurde, durch die Gesamtsumme der Bereiche unter allen in
dem Spektrum erhaltenen NMR-Peaks bestimmt wurde. Daher war es möglich, das
Verhältnis
von jedem der Atome des Moleküls, die
durch ein Vergleichsatom gemessen wurden, zu berechnen. Alle p-GIcNAc-Moleküle bestehen
aus N-acetylierten Glucosaminresten mit C1, C2, C3, C4, C5 und C6-Atomen
per definitionem. Das Verhältnis
des Bereichs des N-Acetyl-CH3-Kohlenstoffatompeaks
zu den Bereich von allen Kohlenstoffatompeaks des Glucosaminrests
oben sollte 1.0 betragen, wenn alle Glucosaminreste in dem Polymer
N-acetyliert sind. Die Daten wie die in 20 wurden dazu verwendet, Werte für die CH3(bereichs)-Verhältnisse
zu erhalten.
-
Die
berechneten Verhältnisse
in der 20 sind in vielen
Fällen
gleich oder nahezu gleich 1,0 im Bereich des experimentellen Fehlers,
z.B. CH3/C2=1,097, CH3/C6=0,984, CH3/C5=1,007, CH3/C1=0,886. Diese
Ergebnisse stimmen mit dem Schluss überein, dass das erfindungsgemäße p-GIcNAc-Material
frei von Verunreinigungen und vollständig acetyliert ist (d.h. im
Wesentlichen 100 % der Glucosaminreste sind N-acetyliert).
-
15. BEISPIEL: SYNTHESE
UND BIOLOGISCHE CHARAKTERISIERUNG VON DREIDIMENSIONALEN p-GIcNAc-MATRIZEN KONTROLLIERTER
PORENGRÖSSE
-
Nachstehend
werden Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen porösen Matrizen
auf der Grundlage von p-GIcNAc und mit kontrollierter durchschnittlicher
Porengröße beschrieben.
Solche Matrizen haben eine Vielzahl von wichtigen Anwendungen, insbesondere
zum Beispiel als Mittel für
die Verkapselung von Zellen. Solche Zellverkapselungszusammensetzungen
sind nützlich
als transplantierbare Therapeutika auf Zell-Grundlage und in anderen
zell- und gewebetechnischen Anwendungen, wie beispielsweise zur
Knorpelregeneration. Die Fähigkeit,
die Morphologie und die Dimensionalität der p-GIcNAc-Materialien
zu manipulieren, wie hier gezeigt, liefert ein mächtiges Mittel zum Expandieren
der potentiellen Anwendungen des erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Materials.
-
15.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
p-GLcNAc-Ausgangsmaterial:
p-GIcNAc wurde unter Verwendung des oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebenen
chemischen Reinigungsverfahrens mit Flusssäure, die als chemisches Reagens
verwendet wurde, hergestellt
-
Matrixbildung:
Suspensionen (5 ml), enthaltend 20 mg p-GIcNAc-Proben, wurden in
den unten im Abschnitt 15.2 gelisteten Lösungsmitteln vor der Lyophilisierung
hergestellt. Die Proben wurden denn in Löcher von Gewebekulturplatten
gegossen und bei –20°C eingefroren.
Die gefrorenen Proben wurden dann zur Trockene lyophilisiert, und
die sich ergebenden dreidimensionalen Matrizen wurden entfernt.
-
Rasterelektronenmikroskopieverfahren:
Die hier verwendeten Verfahren wurden wie oben im Abschnitt 12.1
beschrieben durchgeführt.
Die in den 21A–G beschriebenen Bilder sind
200-fache Vergrößerungen
des Matrixmaterials, und eine Messmarkierung von 200 μm ist auf
jeder dieser Figuren angegeben.
-
15.2 ERGEBNISSE
-
Die
p-GIcNAc-Proben wurden von jedem der folgenden Lösungsmittel erhalten, wie oben
im Abschnitt 15.1 beschrieben:
-
- A. Destilliertes Wasser
- B. 10 % Methanol in destilliertem Wasser
- C. 25 % Methanol in destilliertem Wasser
- D. nur destilliertes Wasser
- E. 10 % Ethanol in destilliertem Wasser
- F. 25 % Ethanol in destilliertem Wasser
- G. 40 % Ethanol in destilliertem Wasser
-
Proben
der Matrix, die unter Verwendung von jedem der Lösungsmittel gebildet wurden,
wurde einer Rasterelektronenmikroskop(REM)-Analyse unterzogen, wie
in den 21A–G gezeigt. Die Figuren offenbaren,
dass die durchschnittliche Matrixporengröße abnimmt, wenn entweder die
Prozentzahl von Methanol oder Ethanol in jeder Suspension steigt.
-
Insbesondere
nähert
sich der Porendurchmesser in den beiden Wassersuspensionen (21A und 21D) im Durchschnitt 200 μm an. Die
Porengröße in den
Proben, die in den 21C und 21F (25 % Methanol bzw.
Ethanol) veranschaulicht sind, liegt im Durchschnitt zwischen 30
und 50 μm.
-
Die
hier gezeigten Ergebnisse legen nahe, dass obwohl sowohl Ethanol
als auch Methanol erfolgreich zur Steuerung der p-GIcNAc-Porengröße verwendet
werden können,
Ethanol wirksamer als Methanol bei der Steuerung der p-GIcNAc-Matrixporengröße sein
kann.
-
16. BEISPIEL: ZELLWACHSTUM
AUF DREIDIMENSIONALEN PORÖSEN
p-GIcNAc-MATRIZEN
-
In
diesem Abschnitt sind die Ergebnisse beschrieben, die die erfolgreiche
Verwendung von dreidimensionalen porösen p-GIcNAc-Matrizen als Substrate
zum Züchten
von Zellen zeigen.
-
16.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
p-GIcNAc-Ausgangsmaterial:
p-GIcNAc wurde unter Verwendung des oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebenen
chemischen Reinigungsverfahrens mit Flusssäure, die als chemisches Reagens
verwendet wurde, hergestellt.
-
Matrixbildung:
Dreidimensionale p-GIcNAc-Matrizen wurden durch Lyophilisierung
von p-GIcNAc-Suspensionen in Wasser, Wasser-Ethanol- oder Wasser-Methanol-Gemischen
hergestellt.
-
20
mg p-GIcNAc enthaltende Suspensionen (5 ml) wurden in den folgenden
Lösungsmitteln
von der Lyophilisierung hergestellt:
-
- 1. nur destilliertes Wasser
- 2. 10 % Methanol in destilliertem Wasser
- 3. 25 % Methanol in destilliertem Wasser
- 4. nur destilliertes Wasser
- 5. 10 % Ethanol in destilliertem Wasser
- 6. 25 % Ethanol in destilliertem Wasser
- 7. 40 % Ethanol in destilliertem Wasser
-
Proben
wurden in runde Löcher
von Kunststoffgewebekulturplatten gegossen und bei –20°C eingefroren.
Die gefrorenen Proben wurden dann zur Trockene lyophilisiert, und
die sich ergebenden dreidimensionalen Matrizen wurden entfernt.
Die Proben von jeder Matrix wurden einer Rasterelektronenmikroskop(REM)-Analyse
unterworfen.
-
Zellen:
Die Mausembryo BALBC/3T3 Fibroblastzelllinie (Klon A31), erhalten
von der ATCC, wurden zur Kultivierung auf den dreidimensionalen
porösen
p-GIcNAc-Matrizen
verwendet.
-
Kulturbedingungen:
1 cm2 Proben poröser Matrizen wurde in Gewebekulturlöcher gegeben
und mit einem Standardgewebekulturwachstumsmedium bedeckt. Jedes
Loch wurde besät
und Zellen wurden 6 Tage lang bei 37°C in einem CO2-Inkubator (5 % CO2) kultiviert.
-
REM-Verfahren:
Die Matrixproben wurden fixiert und einer wie oben im Abschnitt
12.1 beschriebenen REM-Analyse unterzogen. Die Matrizen wurden durch
Lyophilisierung von p-GIcNAc in destilliertem Wasser hergestellt.
Die Bilder variieren in ihrer Vergrößerung von 100X bis 5000X,
wie in den Figurenlegenden angegeben (22A–G).
-
16.2 ERGEBNISSE
-
REM-Fotos
von p-GIcNAc-Matrizen, die angelagerte Mausfibroblastzellen enthalten,
sind in den 22A–G gezeigt. Diese Fotos veranschaulichen,
dass die dreidimensionalen p-GIcNAc-Matrizen angelagerte Mausfibroblastzellen
enthalten. Weiter offenbaren die Fotos, dass es eine enge Wechselwirkung
und Verbindung zwischen den Zellen und dem p-GIcNAc-Matrixmaterial
gibt. Es ist auch festzustellen, dass die Zellen eine gerundete
dreidimensionale Morphologie aufweisen, die sich von der flachen,
ausgebreiteten Form der Zellen, die direkt auf den Kunststoffkulturplatten
gezüchtet
werden, unterscheidet. Es wurde festgestellt, dass Lebensfähigkeit
der Zellen größer als
95 % war.
-
17. BEISPIEL: p-GIcNAc
VERHINDERT ERFOLGREICH POSTOPERATIVE ADHÄSIONEN
-
Das
hier vorgestellte Beispiel zeigt die erfolgreiche Verwendung von
p-GIcNAc-Materialien,
insbesondere einer p-GIcNAc-Membran und Gelformulierung, um die
Bildung von postoperativen Adhäsionen
in einer Reihe von Tiermodellen für solche Adhäsionen zu
verhindern.
-
17.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
Synthese-p-GIcNAc-Lactat:
Das p-GIcNA-Membran-Ausgangsmaterial wurde durch das oben im Abschnitt
5.3.2 beschriebene Verfahren mit Flusssäure, das als chemisches Reagens
verwendet wurde, hergestellt.
-
Das
p-GIcNAc wurde durch das folgende Verfahren zu deacetyliertem p-GIcNA
umgewandelt. (Es ist zu beachten, dass ungefähr 1,4 g p-GIcNAc notwendig
sind, um je 1 g p-GIcNAc-Lactat bei dem erwarteten Massenverlust
von ungefähr
15 %, der nach der Deacetylierung auftritt, herzustellen.) Ungefähr 200 mg p-GIcNAc-Membranmaterial
wurde kräftig
mit ungefähr
200 ml 60 % NaOH gemischt. Das kräftige Schütteln diente dazu, das p-GIcNAc-Membranmaterial
bis zum möglichen
Umfang zu trennen. Die verwendete NaOH-Lösung wurde mindestens 12 Stunden
vor ihrer Verwendung hergestellt. Die Proben wurden 6 Stunden lang
in ein 80°C
Wasserbad unter periodischem Schütteln
gegeben, um das p-GIcNAc-Material zu trennen und zu benetzen. Nach
6 Stunden wurden die Proben aus dem Wasserbad genommen und die NaOH-Lösung wurde
sofort entfernt. Die Membranmaterialien wurden mit ddH2O
bei Raumtemperatur gewaschen, bis ein pH-Wert von 7 erreicht war.
Die Membranen wurden aus dem Wasser entfernt und auf einer Teflonfolie
getrocknet.
-
Zu
diesem Zeitpunkt wurde eine 2 mg Probe für die C-, H-, N-Analyse gesammelt,
um den Umfang der Deacetylierung zu bestimmen. Weiter wurde die
Löslichkeit
in 1 %iger Essigsäure
geprüft,
wobei eine Löslichkeit
von 1 mg/ml anzeigte, dass das p-GIcNAc-Material in geeigneter Weise
deacetyliert war.
-
Das
teilweise deacetylierte pGIcNAc wurde dann zu pGIcNAc-Lactat unter
Anwendung des folgenden Verfahrens umgewandelt: Ausreichend 2-Propanol
(mit 10 % Wasser) wurde, um das ganze teilweise deacetylierte p-GIcNAc-Material
zu benetzen und ein Rühren
zu ermöglichen,
zu 1 g des teilweise deacetylierten p-GIcNAc in einen 250 ml Erlenmeyer-Kolben
gegeben. (Ungefähr
30 ml 2-Propanol
waren notwendig.) 2-Propanol muss Analysenqualität haben und vor jeder Synthese
frisch sein. Unter Rühren
wurde 1,1 ml einer 50 % wässrigen
Milchsäurelösung hergestellt.
Die Milchsäure
sollte eine Analysenqualität
haben und ist zu analysieren, um die genaue Konzentration von verfügbarer (d.h.
nicht veresterter) vorhandener Milchsäure zu bestimmen. Dies wird
allgemein durch Titration mit 0,1 N NaOH zu dem Phenophtalein-Endpunkt
(pH 7,0) erreicht. Die Konzentration der verwendeten Milchsäure musste
konstant sein, d.h. musste +/– 1
Prozent für
jede p-GIcNAc-Synthese betragen. Das Gemisch wurde für mindestens
zwei Stunden gerührt.
Es ist möglich,
eine geringe Wärme
zuzuführen,
um die Reaktionsrate zu erhöhen.
Die Reaktionszeit kann ausgedehnt werden oder die Menge an 50 %
wässriger
Milchsäure
kann erhöht
werden, so dass die Reaktion vervollständigt wird. Nach dem Rühren wurde
der Inhalt des Kolbens durch einen Buchner-Trichter unter Verwendung
von quantitativem aschelosem Filterpapier gegossen. Das Material
wurde mit 15 ml wasserfreiem 2-Propanol gewaschen. Das Material
wurde an der Luft in einem Abzug 2 Stunden trocknen gelassen und
dann über
Nacht bei 40°C
in einen Ofen gestellt. Für
jedes Gramm teilweise deacetylierten p-GIcNAc-Ausgangsmaterials
sollte ein abschließendes
p-GIcNAc-Lactatgewicht von ungefähr
1,4 g (d.h. ein Gewichtsanstieg von 40 %) erhalten werden.
-
Die
Formulierung von p-GIcNAc-Lactat als Gel: Das p-GIcNAc-Lactatmaterial
wurde wie folgt zu einem Gel formuliert: p-GIcNAc-Lactat-Ausgangsmaterial
wurde in dd-entionisiertem Wasser auf eine Konzentration von 0,1 – 4, 0 %
p-GIcNAc-Lactat,
bezogen auf das Gewicht, gelöst.
Propylenglycol in Analysequali tät (2-Proandiol)
wurde dann zu einer Endpropylenglycolkonzentration von 1 – 10 % zugesetzt.
In einigen Fällen wurde
ein Konservierungsstoff zugegeben, um eine bakterielle und/oder
Pilzverunreinigung des Produkts zu verhindern. Typischerweise wurden
Konzentrationen von p-GIcNAc-Lactat von 0,1 % – 4,0 % hergestellt. Die Viskosität dieser
Präparate
erhöht
sich dramatisch, wenn der p-GIcNAc-Lactatprozentgehalt
steigt, so dass Formulierungen mit 0,5 % oder mehr p-GIcNAc-Lactat
sich wie Gele benehmen.
-
Tiermodelle:
-
Sprague-Dawley-Ratten:
Adhäsionen
werden bei diesem Modell durch Abschürfen oder Reizen der serösen Oberfläche des
Blinddarms und Anlagern desselben an einen Bereich des parietalen
Peritoneums erzeugt. Die Erfolgsrate zum Bewirken von Adhäsionen bei
Kontrolltieren mit diesem Verfahren soll durchschnittlich 80 % betragen.
-
Insbesondere
beinhaltete das operative Verfahren zur Induktion von postoperativen
Adhäsionen
bei diesen Ratten folgendes. Die Tiere wurden dorsal gelegt und
für eine
aseptische Operation entsprechend präpariert und drapiert. Die Bauchhöhle wurde
durch einen Mittellinienschnitt freigelegt. Ein Bereich des parietalen Peritoneums
von ungefähr
0,5 cm × 1,0
cm an der linken Abdominalwand wurde sorgfältig herausgeschnitten, und
eine dünne
Muskelschicht wurde zusammen mit dem Peritoneum entfernt.
-
Der
Blinddarm wurde dann angehoben und isoliert. Ein Bereich von ungefähr 0,5 cm × 1,0 cm
an der lateralen Oberfläche
des proximalen Endes des Blinddarms wurde durch 10-maliges Rubbeln
mit einer trockenen Gaze abgeschürft.
Der Blinddarm wurde dann mit einem Skalpellmesser angekratzt, um
winzige petechiale Blutungen zu bewirken. Die Abschürfung des
Blinddarms und der peritoneale Schnitt wurden für 15 Minuten freigelegt.
-
Nach
15 Minuten wurde der Testgegenstand (d.h. das p-GIcNAc-Material)
oder der Kontrollgegenstand auf die Blinddarmwunde appliziert. Die
Blinddarmabschürfung
und die peritoneale Wunde wurden dann einander gegenübergelegt und
für weitere
15 Minuten mit einer Allis-Gewebezange miteinander in Kontakt gehalten.
-
Der
Blinddarm wurde dann so in den Bauch gelegt, dass der abgeschürfte Bereich
des Blinddarms benachbart zu der peritonealen Stelle lag. Der Bauchschnitt
wurde verschlossen und das Tier durfte sich von der Anästhesie
erholen.
-
14
Tage nach der Operation wurden die Tiere euthanasiert und der abgeschürfte Bereich
wurde auf die Bildung von postoperativen Adhäsionen hin untersucht. Wenn
Adhäsionen
vorhanden waren, wurde der gesamte an der Adhäsion beteiligte Bereich (d.h.
Körperwand,
Test- oder Kontrollgegenstand und innere Organe) von dem Tier befreit.
-
Das
Ausmaß der
Beteiligung und Hartnäckigkeit
der Adhäsionen
wurde gemäß der folgenden
Skala bewertet:
-
Bewertung des Beteilungsumfangs:
-
- 0 keine Adhäsion
- 1 Adhäsion <= 25 % des Bereichs
- 2 Adhäsion <= 50 % des Bereichs
- 3 Adhäsion <= 75 % des Bereichs
- 4 Adhäsion > 25 % des Bereichs
-
Hartnäckigkeitsbewertung:
-
- 0 keine Adhäsion
- 1 befreite Adhäsion
mit stumpfer Auftrennung
- 2 befreite Adhäsion
mit aggressiver Auftrennung
- 3 Adhäsion,
die eine Inzision erfordert
-
Zusätzliche
Tiermodelle: Tierdickdarmmodelle von Schweinen und Pferden wurden
verwendet, um die Verhinderung von peritonealen Adhäsionen zu
bewerten.
-
Operative
Maßnahme:
Die Tiere wurden dorsal gelegt und für eine aseptische Operation
entsprechend präpariert
und drapiert. Die Bauchhöhle
wurde durch einen Mittellinienschnitt freigelegt. Der Dünndarm wurde angehoben
und ein Abschnitt von 2 cm × 2
cm wurde identifiziert, ausgedehnt abgeschürft (ungefähr 200-mal unter Verwendung
eines Skalpells) und 10 Minuten trocknen gelassen. Der Testgegenstand
(d.h. das p-GIcNAc-Material) oder der Knotrollgegenstand wurde dann
auf die abgeschürfte
Wunde appliziert, und der verletzte Abschnitt des Dünndarms
wurde wieder in den Bauch gelegt. Bei einem solchen Dickdarm-Tiermodell liefern
sechs Wunden, die jeweils durch 4 Zoll Darm von der benachbarten
Wunde getrennt sind, eine Umgebung, die stark zur Bildung von Adhäsionen neigt.
Nach der letzten Wunde wird der Bauchschnitt verschlossen und das
Tier kann sich von der Anästhesie
erholen.
-
Analyse
der peritonealen Adhäsionen:
21 Tage nach der Operation wurden die Tiere euthanasiert und der
abgeschürfte
Bereich wurde untersucht, wobei eine Adhäsionsbildung nach einem Verfahren ähnlich dem des
Sprague-Dawley-Rattenblinddarmmodells
bewertet wurde.
-
17.2 ERGEBNISSE
-
Wenn
eine Verletzung auftritt, setzt der Körper einen komplexen Satz von
Reaktionen in Gang, die so aufgebaut sind, dass sie das verletze
Gebiet wiederherstellen. In den abschließenden Stufen der Heilung bildet sich
an der Wundstelle Bindegewebe, um den Körperaufbau zu regenerieren
und das betroffene Gebiet vor weiterem Schaden zu schützen. In
manchen Fällen
arbeitet diese Kaskade von Ereignissen nicht angemessen und kann
zu lebensbedrohlichen Zuständen
führen.
-
Zum
Beispiel kann, wenn ein viszerales Organ nach einer Operation heilt,
ein Fibrinklümpchen,
das während
der Operation gebildet wurde, in die Oberfläche von benachbarten Organen
eindringen, wodurch eine Verbindung gebildet wird, die eine Fibroblastenmigration
ermöglicht.
Diese Migration führt
zu einer Kollagenablagerung und Gewebewachstum, was wiederum bewirkt,
dass die beteiligten Organe aneinander anhaften.
-
Solche
Adhäsionen,
die als postoperative Adhäsionen
bezeichnet werden, können
Schmerzen verursachen, einen Verschluss und eine Funktionsstörung durch
eine Distorsion des beteiligten Organs oder der beteiligten Organe.
Immobilisierte Gelenke, Darmverschluss und Unfruchtbarkeit sind
oft mit der Bildung von postoperativen Adhäsionen verbunden. Weiterhin
verkompliziert und verlängert
eine postoperative Adhäsion zukünftige Operationen
in dem umgebenden Bereich und dehnt sie aus. Dieser letzte Punkt
ist von besonderer Wichtigkeit bei Operationen am offenen Herzen
und Kaiserschnittentbindungen, wo zusätzliche Operationen erforderlich
sein können.
Die Bildung von Adhäsionen
ist oft üblich
nach abdominalen, kardiovaskularen und orthopädischen Operationen.
-
Wenn
Adhäsionen
pathologisch werden und ernsthaft die Organfunktion stören, dann
ist eine operative Adhäsiolyse
(Inzision oder stumpfe Auftrennung der Adhäsion in Verbindung mit sorgfältigen operativen Verfahren)
die Behandlung, die gegenwärtig
dazu verwendet wird, um Adhäsionen
zu eliminieren. 1991 wurden etwa 500.000 Adhäsiolyseverfahren durchgeführt. Dieses
Verfahren ist allerdings bekanntermaßen wirkungslos, weil die Häufigkeit
des Wiederauftretens einer Adhäsionsbildung
mit 90 % angegeben wird. Weiter hat sich kein anderes Verfahren
und keine andere Zusammensetzung als wirkungsvoll beim Verhindern
von solchen postoperativen Adhäsionen
gezeigt.
-
Die
hier vorgestellten Ergebnisse sind daher signifikant, insofern als
sie die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Materialien für das Verhindern
von postoperativen Adhäsionen
zeigen. Insbesondere zeigen die hier vorgestellten Ergebnisse die
Wirksamkeit von p-GIcNAc auf der Grundlage von festen und flüssigen Formulierungen
als Barrieren hinsichtlich der Bildung von abdominalen postoperativen
Adhäsionen in
anerkannten Tiermodellsystemen mit Ratten und Schweinen:
-
Eine
der anerkannten Tiermodelle, die zur Untersuchung der Adhäsionsbildung
verwendet werden, wendet viszeral-parietale peritoneale Adhäsionen in
Sprague-Dawley-Ratten
an. Sowohl die teilweise deacetylierten p-GIcNAc-Membranen als auch
die p-GIcNAc-Lactatgelformulierungen verhinderten und/oder reduzierten beträchtlich
eine Adhäsionsbildung
im Vergleich zu den entweder nicht behandelten Kontrollen oder den
mit InterCEEDTM (Johnson & Johnson) behandelten,
dem einzigen im Handel erhältlichen
Produkt für
diese Indikation.
-
Insbesondere
wurden insgesamt 18 Ratten zum Testen der p-GIcNAc-Lactatgelformulierungen
verwendet. 12 Tiere wurden als Kontrollen verwendet, wobei 6 keine
Behandlung erhielten und 6 InterCeedTM erhielten.
6 Tiere erhielten 0,25 % p-GIcNAc-Lactatgel, 10 % Propylenglycol,
Wasser. Tiere, die die p-GIcNAc-Lacatgelbehandlung
erhielten, zeigten ein signifikant reduziertes Auftreten einer postoperativen
Adhäsionsbildung
im Vergleich zu den beiden Kontrollen, wie unten in der Tabelle
VIII gezeigt.
-
-
Teilweise
deacetylierte p-GIcNAc-Membranen wurden auch auf ihre Fähigkeit
hin getestet, das Auftreten von postoperativen Adhäsionen beim
Tiermodell mit Ratten zu verhindern. Insgesamt wurde für die Untersuchung
22 Raten verwendet. 12 Tiere dienten als Kontrolle, wobei 6 keine
Behandlung und 6 InterCEEDTM erhielten.
10 Tiere erhielten jeweils eine 1 cm × 1 cm Membran einer ungefähr zu 60
% deacetylierten p-GIcNAc-Formulierung. Die Tiere, die die teilweise
deacetylierte p-GIcNAc-Membran erhielten, zeigten eine signifikante
Verringerung des Auftretens von postoperativen Adhäsionen im
Vergleich zu den nicht behandelten Kontrollen und InterCEEDTM, wie unten in der Tabelle IX gezeigt.
-
-
Dickdarmtiermodelle
zum Verhindern von peritonealen Adhäsionen wurden auch durchgeführt, um p-GIcNAc-Zusammensetzungen
zu testen. Insbesondere wurden sechs Schweine und ein Pferd verwendet, um
sowohl die teilweise deacetylierte p-GIcNAc-Membran als auch das
p-GIcNAc-Lactatgel zu untersuchen. Die teilweise deacetylierte p-GIcNAc-Membran
bestand aus einem 2 cm × 2
cm Stück
60 % deacetylierte p-GIcNAc-Membran, während das p-GIcNAc-Lactatgel
aus 0,25 % p-GIcNAc-Lactat, formuliert mit 10 % Propylenglycol und
Wasser, bestand. Die Kontrolltiere erhielten keine Behandlung der
verwundeten Stelle.
-
Die
Ergebnisse dieser Dickdarm-Tierstudien zeigten, dass, obwohl die
Kontrollstellen vielfältige
Adhäsionen
und Narbengewebe an der umgebenden Stelle ausbildeten, sowohl die
p-GIcNAc-Membran als auch die Gelformulierungen die Bildung von
Adhäsionen
wirksam verhinderten.
-
Proben
der Kontrollstellen und behandelten Stellen wurden darüber hinaus
mittels REM untersucht, was eine erhöhte Menge an Fibrose an den
Kontrollstellen im Vergleich zu den behandelten Geweben zeigte.
-
18. BEISPIEL: BIOLOGISCHE
ABBAUBARKEIT VON p-GIcNAc-MATERIALIEN
-
Das
in diesem Abschnitt vorgestellte Beispiel zeigt, dass erfindungsgemäße p-GIcNAc-Materialien hergestellt
werden können,
die eine kontrollierbare in vitro und in vivo biologische Abbaubarkeit
und kontrollierbare Resorptionsraten zeigen.
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18.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
p-GIcNAc-Materialien:
Der Prototyp I wurde durch das oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebene
Verfahren mittels des chemischen Verfahrens hergestellt, wobei Flusssäure als
chemisches Reagens verwendet wurde. Der Prototyp I stellte 100 %
acetyliertes p-GIcNAc dar.
-
Das
p-GIcNAc-Ausgangsmaterial des Prototyps 3A wurde durch das oben
im Abschnitt 5.3.2 beschriebene Verfahren mittels des chemischen
Verfahrens hergestellt, wobei Flusssäure als chemisches Reagens verwendet
wurde. Das p-GIcNAc-Material
wurde dann durch das oben im Abschnitt 5.4 beschriebene Verfahren
deacetyliert. Insbesondere wurde das p-GIcNAc-Material mit einer
40 % NaOH-Lösung
30 Minuten lang bei 60°C
behandelt. Es wurde festgestellt, dass der sich ergebende Prototyp
3A zu 30 % deacetyliert war.
-
Das
p-GIcNAc-Ausgangsmaterial des Prototyps 4 wurde durch das oben im
Abschnitt 5.3.2 beschriebene Verfahren mittels des chemischen Verfahrens
hergestellt, wobei Flusssäure
als chemisches Reagens verwendet wurde. Das p-GIcNAc-Material wurde dann durch Behandeln
mit einer 40 % NaOH-Lösung
30 Minuten lang bei 60°C
deacetyliert. Als Nächstes
wurden die Fasern in destilliertem Wasser suspendiert, bei –20°C gefroren
und zur Trockene lyophilisiert. Es wurde auch festgestellt, dass
der Prototyp 4 zu 30 % deacetyliert war.
-
Abdominales
Imglantationsmodell: Sprague-Dawley-Albinoratten wurden für die abdominalen
Implantationsmodellstudien verwendet. Die Tiere wurden anästhetisiert
und für
die Operation hergerichtet und es wurde eine Inzision in die Haut
und Abdomenmuskeln vorgenommen. Der Blinddarm wurde lokalisiert
und herausgehoben. Eine 1 cm × 1
cm Membran p-GIcNAc-Material wurde auf den Blinddarm gelegt und
der Schnitt mit Nylon geschlossen. Die Kontrolltiere waren die,
bei denen kein Material auf den Blinddarm gelegt wurde.
-
Die
Tiere wurden am 14. und 21. Tag nach der Implantation geöffnet. Es
wurden Bilder während
des Implantations- und Explantationsverfahren gemacht (23A–E). Die Blinddarmproben wurden
für die
Histopathologie nach dem Explantationsverfahren präpariert.
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p-GIcNAc
in vitro-Abbau-Lysozym-Chitinase-Assay: Der Assay ist ein kolorimetrischer
Assay für N-Acetylglucoamin
und wurde wie folgt durchgeführt:
150 μl einer
Reaktionsprobe wurde in 13 × 100
mm wegwerfbare Reagenzgläser
aus Glas zweifach pipettiert. 25 μl
0,25 M Kaliumphosphatpuffer (pH 7,1) wurde zu jedem Reagenzglas
zugegeben und anschließend
35 μl 0,8
M Kaliumboratlösung
(pH 9,8) zugesetzt. Die Gläser
wurden sofort für
mindestens 2 Minuten in ein Eisbad eingetaucht. Die Proben wurden
dann aus dem Eisbad entfernt, 1 ml neu präpariertes DMAB-Reagens wurde
hinzugefügt
und die Proben verwirbelt. DMAB (Dimethylaminobenzaldehyd)-Reagens
wurde durch Zusetzen von 70 ml Eisessig und 10 ml 11,6 N (konzentriertes)
HCl zu 8 g p-Dimethylaminobenzaldehyd hergestellt. Die Proben wurden
dann 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert.
-
Um
eine Standardkurve herzustellen, wurde das folgende Verfahren verwendet.
Eine GIcNAc-Ansatzlösung
wurde auf 0,1 mg/ml mit 0,010 M Natriumacetatpuffer (pH 4,5) verdünnt, und
0 μl, 20 μl, 30 μl, 90 μl oder 120 μl der verdünnten GIcNAc-Lösung wurde
zu einer Reihe von Reagenzgläsern
gegeben. Danach erfolgte die Zugabe von 150 μl, 130 ml, 60 μl bzw. 30 μl 0,010 M
Natriumacetatpuffer (pH 4,5) zu den Reagenzgläsern. Als Nächstes wurde 25 μl 0,25 M
Natriumphosphatpuffer (pH 7,1) und 35 μl 0,8 M Kaliumboratpuffer (pH
9,8) zu jedem Reagenzglas gegeben. Ein doppelter Satz Reagenzgläser wird
durch dasselbe Verfahren präpariert.
-
Die
Reagenzgläser
werden verschlossen und genau 3 Minuten lang bei 100°C gekocht.
Die Gläser werden
dann in ein Eisbad getaucht. Die Gläser werden aus dem Eisbad entnommen
und 1 ml DMAB-Reagens, das gemäß dem oben
im Abschnitt beschriebenen Verfahren frisch hergestellt wurde, wird
jedem Reagenzglas zugegeben. Die Gläser werden 20 Minuten lang
bei 37°C
inkubiert. Die Absorptionsfähigkeit
des Inhalts von jedem Reagenzglas wird bei 585 nM abgelesen. Die
Absorptionsfähigkeit
sollte so schnell wie möglich
abgelesen werden. Die Standardkurve wird auf Kurvenpapier gezeichnet
und dazu verwendet, um die Konzentration von N-Acetylglucosamin
in den Reaktionsproben zu bestimmen. Eine typische Standardkurve
ist in der 23 gezeigt.
-
18.2 ERGEBNISSE
-
Die
biologische in vitro Abbaubarkeit von p-GIcNAc-Materialien wurde
in Experimenten untersucht, die die relative Empfindlichkeit der
p-GIcNAc-Membranmaterialien
für den
Abbau durch Lysozym untersuchten. Die p-GIcNAc-Membranen wurden einem Überschuss
an Lysozym in einem 10 mM Acetatpuffer ausgesetzt und die nachfolgende
Freisetzung von N-Acetylglucosamin wurde unter Verwendung des oben
im Abschnitt 18.1 beschriebenen Assays bestimmt.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente zeigten, dass teilweise deacetylierte
Membranen empfindlicher für Lysozymverdau
sind (siehe 24) und
weiter dass die Lysozymabbaurate in direktem Bezug zu dem Ausmaß der Deacetylierung
steht (siehe 25, die
die Abbauraten von einer 50 % bis zu einer 25 % deacetylierten p-GIcNAc-Membran
vergleicht).
-
Darüber hinaus
wurden Experimente durchgeführt,
die sich mit der biologischen in-vivo-Abbaubarkeit von p-GIcNAc-Materialien
befassten. Solche Experimente verwendeten ein abdominales Implantationsmodell. Drei
p-GIcNAc-Materialien, wie unten aufgelistet, wurden getestet.
-
Getestete p-GIcNAc-Materialien:
-
- 1) p-GIcNAc, vollständig acetyliert (als Prototyp
1 bezeichnet);
- 2) teilweise acetylierte p-GIcNAc-Membran (als Prototype 3A
bezeichnet); und
- 3) lyophilisierte und teilweise deacetylierte p-GIcNAc-Membran
(als Prototyp 4 bezeichnet).
-
Das
vollständig
acetylierte p-GIcNAc (Prototyp 1) wurde innerhalb von 21 Tagen resorbiert,
wie in den 26A–26C gezeigt. Die teilweise
deacetylierte p-GIcNAc-Membran
(Prototyp 3A) wurde vollständig
innerhalb von 14 Tagen resorbiert, wie in den 26D–26E gezeigt. Die lyophilisierte
und teilweise deace tylierte p-GIcNAc-Membran (Prototyp 4) war 21
Tage nach der Implantation noch nicht vollständig resorbiert.
-
Die
Histopathologieanalysen zeigten, dass es, sobald das p-GIcNAc-Material
absorbiert war, keine histologischen feststellbaren Unterschiede
zwischen Gewebeproben, die aus den behandelten und den Kontrolltieren
erhalten wurden, gab.
-
19. BEISPIEL: p-GIcNAc-Hämostaseuntersuchungen
-
Die
hier beschriebenen Experimente untersuchen die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Materialien
zur Kontrolle von Blutungen. Der Erfolg der p-GIcNAc-Materialien
beim Kontrollieren von Blutungen wird weiter mit im Handel erhältlichen
blutstillenden Produkten verglichen.
-
19.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
p-GIcNAc-
und Kontrollmaterialien: Es wurden teilweise deacetylierte (ungefähr zu 70
%) p-GIcNAc-Membranen unter Verwendung des chemischen, oben im Abschnitt
5.3.2 beschriebenen Trennverfahrens, wobei Flusssäure als
chemisches Reagens verwendet wurde, und der oben im Abschnitt 5.4
beschriebenen Verfahren hergestellt. 2 cm × 1 cm Stücke wurden verwendet. p-GIcNAc-Lactatgel (4 % p-GIcNAc-Lactat,
formuliert in Propylenglycol und Wasser) wurde nach den oben im
Abschnitt 17.1 beschriebenen Verfahren formuliert. Das für die Studie
einer Blutung in Milz und Leber verwendete Kontrollmaterial war
GelfoamTM (Upjohn Company). GelfoamTM und AviteneTM (Mechem
Products, Inc.) waren die Kontrollmaterialien, die in der Studie
bezüglich
kleiner Blutgefäßblutung
verwendet wurden.
-
Versuchstiere:
Weiße
Neuseeland-Kaninchen wurden verwendet. 3 Tiere erhielten zwei Wunden
in der Milz und eine Wunde in der Leber. 4 Tiere erhielten fünf Operationswunden
der Blutgefäße ähnlicher
Größe in das
kaudale mesenteriale Arteriensystem.
-
Operationsvorbereitung:
Die Tiere wurden mit Ketamin-HCl und Xylazin anästhetisiert. Die Tiere wurden
dorsal gelegt und das ganze Haar wurde vom Bauch entfernt. Der Bauch
wurde dann mit Povidon-Iod und 70% Isopropylalkohol geschrubbt und
für eine
aseptische Operation hergerichtet.
-
Leber/Milz-Operationen:
Es erfolgte ein Mlttellinienschnitt und entweder die Milz oder die
Leber wurden nach außen
verlagert und in feuchte Wickelschwämme gepackt. Es wurde ein Korkenbohrung
(cork bore) von 3 – 4
mm Durchmesser verwendet, um eine kreisrunde Wunde von etwa 2 mm
Tiefe an dem einen Ende des Organs zu erzielen. Sobald das Milzgewebe
entfernt war, wurde ein vorgewogener 4" × 4" Gazeschwamm dazu
verwendet, das ganze Blut, das aus der Milzwunde verloren ging,
für eine
Zeit von einer Minute zu absorbieren. Der Schwamm wurde wieder gewogen,
um die Menge verlorenen Bluts aus der speziellen Wunde zu wiegen.
Das Testtier wurde dann durch Applizieren von einem der Behandlungsmaterialien
auf die Wunde behandelt. Die Zeit bis zur Hämostase und die verlorene Blutmenge
vor der Hämostase
wurden aufgezeichnet.
-
Nachdem
in der ersten Wunde eine Hämostase
erreicht war, erfolgte eine zweite Wunde in der Milz und eine Wunde
in der Leber nach demselben Verfahren.
-
Operation
kleiner Blutgefäße: Ein
Mittelinienschnitt wurde vorgenommen und der Dünndarm wurde nach außen verlagert,
wodurch das kaudale mesenteriale Arteriensystem freigelegt wurde.
Der Darm wurde in feuchte Überlappungsschwämme gepackt
und fünf
Blutgefäße von etwa
gleicher Größe wurden
identifiziert. Ein Skalpell wurde dazu verwendet, eine Wunde von
etwa 1 mm Tiefe an einem der Gefäße vorzunehmen.
Ein zuvor gewogener 4" × 4" Gazeschwamm wurde
dazu verwendet, das ganze Blut, das aus der Gefäßwunde verloren ging, für einen
Zeitraum von einer Minute zu absorbieren. Der Schwamm wurde erneut
gewogen, um die Menge an Blut zu quantifizieren, die aus dieser
Wunde verloren ging. Das Tier wurde dann durch Applizieren von einem
der Behandlungsmaterialien auf der Wunde behandelt. Es wurde die
Zeit bis zur Hämostase und
die verlorene Blutmenge vor der Hämostase aufgezeichnet.
-
Nachdem
eine Hämostase
in der ersten Wunde erreicht war, wurden vier weitere Wunden nach
demselben Verfahren vorgenommen.
-
19.2 ERGEBNISSE
-
p-GIcNAc-Materialien
wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, die Blutung in der Milz und Leber von Rattentiermodellen
zu kontrollieren. Die getesteten p-GIcNAc-Materialien waren: 1) teilweise acetyliertes
(ungefähr
70 %) p-GIcNAc; und 2) p-GIcNAc-Lactatgel
(4 % p-GIcNAc-Lactat, formuliert in Propylenglycol und Wasser).
Die Wirksamkeit dieser p-GIcNAc-Materialien wurde mit GelfoamTM (Upjohn Company) verglichen.
-
Jedes
Material wurde dreimal getestet (zweimal in der Milz und einmal
in der Leber). Beide Materialien auf p-GIcNAc-Grundlage zeigten
eine Wirksamkeit beim Kontrollieren der Blutung in der ersten Minute
nach der Applikation, die vergleichbar mit der von GelfoamTM war.
-
Die
Materialien auf p-GIcNAc-Grundlage haben zusätzliche Vorteile. Insbesondere
müssen
die p-GIcNAc-Materialien während
des Verfahrens nicht an ihrem Platz gehalten werden, können im
Körper
verbleiben, wo sie innerhalb von zwei bis drei Wochen resorbiert
werden (GelfoamTM ist für diesen Zweck nicht geeignet),
sind sowohl mit den allgemeinen als auch minimal invasiven Operationsverfahren
kompatibel.
-
Als
Nächstes
wurde die Wirksamkeit von Materialien auf p-GIcNAc-Grundlage bei
der Kontrolle einer Blutung in den kleinen Blutgefäßen untersucht
und mit den im Handel erhältlichen
hämostatischen
Produkten verglichen.
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Jedes
Material wurde 5-mal getestet (zweimal in einem der Tiere und einmal
in den anderen drei Tieren). Die p-GIcNAc-Membran- und Gelformulierungen
wurden leicht auf die Stelle appliziert und die Blutung innerhalb
von 2 Minuten kontrolliert. GelfoamTM, das
an seinem Platz gehalten werden musste, um seine Funktion zu erfüllen, erreichte
eine Hämostase
innerhalb desselben 2 Minutenbereichs wie das p-GIcNAc-Materialien.
AviteneTM, ein fibröses Material, das aus Kollagen
hergestellt ist, war schwer zu handhaben, und es waren 5 Minuten
erforderlich, um die Blutung zu kontrollieren.
-
Daher
zeigen die hier beschriebenen Ergebnisse, dass die hier getesteten
p-GIcNAc-Materialien
wirksame, angenehme hämostatische
Mittel darstellen.
-
20. BEISPIEL: p-GIcNAc-MEDIKAMENTENABGABESYSTEME
-
Hier
sind Studien beschrieben, die die erfolgreiche Verwendung von p-GIcNAc-Materialien zur Abgabe von
Zytostatika an die Stelle von bösartigen
Hautkrebs- und Darmkrebstumoren
zeigen, so dass die abgegebenen Zytostatika eine therapeutische
Wirkung auf die Tumoren haben.
-
20.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN
-
p-GIcNAc-Lactatmedikamentenabgabezusammensetzungen:
-
Gemische
aus 5'-Fluorouracil
(5'-FU) und p-GIcNAc-Lactat
wurden wie folgt formuliert: 0,5 ml 5'-FU (50 mg/ml) wurde mit 0,5 ml Propylenglycol
gemischt, und 2,0 ml 4 % p-GIcNAc-Lactat wurde zugesetzt und gemischt.
Das p-GIcNAc-Lactat wurde unter Verwendung der oben im Abschnitt
--- beschriebenen Verfahren hergestellt. Selbst nach umfangreichem
Mischen war das 5'Fu
nicht vollständig
in dem p-GIcNAc-Lactatgel gelöst.
Von einer vollständigen
Vermischung ausgehend, wäre
die Endkonzentration von 5'-Fu
6,25 mg/ml.
-
Die
Gemische von Mitomycin (Mito) und p-GIcNAc-Lactat wurden wie folgt
formuliert: 0,5 mg Mito (lyophilisiertes Pulver) wurde in 5 ml Propylenglycol
gelöst
und 0,5 ml der Mito-Lösung
wurde mit 0,5 ml MPT 4 % p-GIcN-Lactatpräparat gemischt, um eine Mito-Endkonzentration
von 0,2 mg/ml und eine abschließende p-GIcNAc-Lactatkonzentration
von 2 % zu erhalten. Die Materialien waren kompatibel, wobei sich
das Mito leicht in dem p-GIcNAc-Lactatgel löste.
-
p-GIcNAc-Membran 5'FU-Abgabezusammensetzungen:
-
Die
Proben von 5'-Fluorouracil
(5'-FU) wurden in
Scheiben von reinem p-GIcNAc-Membranmaterial immobilisiert,
das unter Verwendung des chemischen, oben im Abschnitt 5.3.2 beschriebenen
Trennungsverfahrens erzeugt wurde, wobei die Flusssäure als
chemisches Reagens verwendet wurde. Jede hier beschriebene Scheibe
hatte einen Durchmesser von 1,5 cm, wie hier beschrieben.
-
Für die Herstellung
der Hochdosis(HD)-Scheiben wurde 0,64 ml eines 50 mg/ml Lösung von
5'-FU mit Suspensionen
gemischt, die ungefähr
8 mg reines p-GIcNAc
enthielten. Die Gemische wurden mehrere Stunden stehen gelassen,
um die Absorption von 5'-FU
in das p-GIcNAc zu unterstützen,
und wurden dann bei 55°C
3,5 Stunden lang getrocknet. Die sich ergebenden HD-Scheiben enthielten
insgesamt 32 mg 5'-FU,
was gleich etwa dem Zweifachen der normalen 14-Tage-Gesamtdosis von 5'-FU, die typischerweise
einem Krebspatienten gegeben wird, ist.
-
Eine
niedrige Dosis (LD) 5'-FU,
die p-GIcNAc-Scheiben enthielt, wurde auf dieselbe Weise hergestellt, mit
der Ausnahme, dass die LD-Scheiben 17 mg 5'-FU enthielten, ein Menge, die gleich
der normalen menschlichen Gesamtdosis für einen Zeitraum von 14 Tagen
ist, und zwar normalisiert auf das Gewicht der Versuchsmäuse auf
der Grundlage der typischen Dosis von 5'-FU pro kg Körpergewicht für den Menschen.
-
Versuchstiere:
Für die
5'FU-Studie wurden
Mäuse mit
SCID (schwerer kombinierter Immunschwäche) mit subkutanen Injektionen
mit HT-29-Darmkrebszellen (ATCC; 1×105 Zellen
von Inokulum) in die Flanken inokuliert, die durch Standardgewebekulturverfahren
erhalten wurden, um HT-29-Darmkrebstumoren zu erzeugen. Diese Injektionen
führten
zu palpierbaren Tumoren, die in 14–21 Tagen gesammelt wurden.
Die Tumoren wurden seziert, und nekrotisches Gewebe wurde weggeschnitten.
Die HT-29-Darmkrebstumoren wurden in 3×3×3 mm Stücke geschnitten.
-
Die
experimentellen SCID-Mäuse
wurden mittels intraperitonealer Injektionen mit einer Standarddosis von
Avetin anästhetisiert,
und eine Scheibe HT-29 Darmkrebstumor wurde auf den Blinddarm jeder
Maus implantiert. Insbesondere wurde jede Maus operativ geöffnet, um
ihren Bauch freizulegen, und der Blinddarm wurde lokalisiert und
mit einem Skalpell eingekerbt, um einen kleinen Schnitt zu machen.
Eine Tumorscheibe von 3×3×3 mm wurde über den
Schnitt auf den Blinddarmwandung mit0 Seidennahtmaterial genäht. Der Brauch
wurde dann unter Verwendung von Clay-Adams-Klammern verschlossen.
-
Alle
Mäuse waren
einzeln in Käfigen
untergebracht und 2 Wochen lang gefüttert. Alle Mäuse waren gesund
und keine litt am Ende der 2 Wochen an verstopftem Darm.
-
Am
14. Tag wurde jede Maus anästhetisiert
und ihr Bauch wurde wieder geöffnet.
Die wachsenden Tumoren wurden gemessen (Länge und horizontale Abmessungen).
Die Tumoren wurden dann mit dem p-GIcNAc/Antitumor-Medikament behandelt
oder wurden als Kontrollen verwendet.
-
Sechs
Mäuse wurden
für die
p-GIcNAc-Lactat-5'FU-Studie
benutzt und 15 Mäuse
wurden für
die p-GIcNAc-Membran-5'FU-Studie
verwendet.
-
Für die Mitomycin-Untersuchung
wurden neun SCID-Mäuse
mit subkutanen Injektionen von A431 squamöse Hautkrebszellen (ATCC, 1×105 Zellen pro Inokulum)inokuliert. In allen
Mäusen
entwickelten sich innerhalb von 14 Tagen Tumoren.
-
Behandlungen:
Für die
p-GIcNAc-Lactat-5'FU-Untersuchung
wurden die Tiere einmal täglich
durch „Aufstreichen" des 5'-Fluorouracil (5'-FU) enthaltenden
p-GIcNAc-Gelgemischs
auf der Hautfläche über der Tumormasse
behandelt. Die Messungen der Tumorgröße wurden täglich durchgeführt. Die
Kontrolltiere umfassten Tiere, die nur mit p-GIcNAc ohne 5'-FU behandelt wurden,
und Tiere, die keine Behandlung erhielten.
-
Für die p-GIcNAc-Membran-5'FU-Untersuchung wurden
die HT29-Darmtumoren in den SCID-Mäusen durch operatives Implantieren
von Scheiben des Medikamenten enthaltenden p-GIcNAc-Membranmaterials direkt
auf ihre Oberfläche
behandelt, nachdem der Tumor auf dem Darm 14 Tage lang wachsen durfte.
Die Mäuse
wurden 14 Tage nach dem Implantieren geopfert. Die Messungen der
Tumorvolumen wurden direkt vor dem Implantieren der Medikamente
enthalten den p-GIcNAc-Membranen am Tag 0 und bei Beendigung des Experiments
am 14. Tag vorgenommen. Die Kontrolltiere umfassten solche, die
mit der p-GIcNAc-Membran ohne
5'-FU behandelt
wurden, und Kontrollen, die keine Behandlung erhielten. Darüber hinaus
erhielten zwei Tiere täglich
systemische Injektionen von 5'-FU
in Dosen, die den HD- und LD-Dosierungsschema entsprachen.
-
Für die p-GIcNAc-Lactat-Mito-Untersuchung
wurden die Tiere täglich
wie in der p-GIcNAc-Lactat-5'-FU-Untersuchung
behandelt, wobei 3 Tiere mit dem Mito enthaltenden Gemisch behandelt
wurden. Außerdem
wurden 3 Tiere mit p-GIcNAc ohne Mito behandelt, 2 Tiere erhielten
keine Behandlung und 1 Tier erhielt Propylenglycol.
-
20.2 ERGEBNISSE
-
20.2.1 p-GIcNAc-LACTAT-5'FU
-
Die
Experimente, die dazu dienten, die Wirkung von p-GIcNAc-Lactat-5'FU-Medikamentenabgabesysteme
auf die Tumorgröße zu untersuchen,
wurden wie oben im Abschnitt 20.1 durchgeführt.
-
Die
größte Längen- und
Breitenabmessungen wurden für
jeden Tumor gemessen und der Querschnittsbereich wurde unter Verwendung
dieser Abmessungen berechnet. Die Querschnittsflächenwerte sind unten in der
Tabelle X gezeigt.
-
-
Die
Daten, die die mit p-GIcNAc-Lactat 5'FU behandelten Tiere mit den Kontrollen
vergleichen, sind in den 27–28 gezeigt. Die Daten, die
in der Tabelle X und den 27–28 zusammengefasst sind,
zeigen deutlich, dass die subkutanen HT-29-Tumoren bei den mit den
5'-Fu enthaltenden
p-GIcNAc-Lactatgelen
behandelten Ratten eine signifikant verzögerte Wachstumsrate im Vergleich
zu den Kontrollen aufweisen. Ihr Wachstum ist um das 2,5-Fache im Vergleich
zu den p-GIcNAc-Lactatgelkontrollen und um das 4-Fache im Vergleich
zu den nicht behandelten Kontrollen verlangsamt.
-
20.2. p-GIcNAc-LACTAT-MITO
-
Die
Experimente, die dazu dienten, die Wirkung von p-GIcNAc-Lactat 5'FU-Medikamentenabgabesysteme
auf Tumorgröße zu untersuchen,
wurden auch wie oben im Abschnitt 20.1 beschrieben durchgeführt.
-
Die
größten Längen- und
Breitenabmessungen wurden für
jeden Tumor gemessen, und die Querschnittsfläche wurde unter Verwendung
dieser Abmessungen berechnet. Die Querschnittsflächenwerte waren wie unten in
Tabelle XI gezeigt.
-
-
Die
Daten, die die mit p-GIcNAc-Lactat-Mito behandelten Tiere mit den
Kontrollen vergleichen, sind in den 29–30 gezeigt. Die Daten, die
in der Tabelle XI und den 29–30 zusammengefasst sind,
veranschaulichen deutlich, dass die Tumoren, die bei den mit den
Mitomycin enthaltenden p-GIcNAc-Lactatgelen behandelten Tieren wachsen,
eine signifikant verzögerte
Wachstumsrate haben. Ihr Wachstum ist im Vergleich zu den p-GIcNAc-Lactatgelkontrollen
4-mal und im Vergleich zu den nicht behandelten Kontrollen 4-mal
so langsam.
-
20.2.3 p-GIcNAc-MEMBRAN
5'FU
-
Als
Nächstes
wurden die Versuche, die dazu dienten, die Wirkung von p-GIcNAc-Membran-5'FU-Medikamentenabgabesystemen
auf die Hautkrebstumorgröße zu untersuchen,
wie oben im Abschnitt 20.1 beschrieben durchgeführt.
-
Die
Tumorvolumendaten, die während
der Untersuchung erhalten wurden, einschließlich die prozentuale Änderung
des Volumens, die durch die unterschiedlichen Behandlungen bewirkt
wurde, ist unten in der Tabelle XII zusammengefasst. Es wurde davon
ausgegangen, dass die Tumoren eine zylindrische Form hatten. Ihre
Volumen wurden durch Messen ihrer Breite und Länge bestimmt und unter Verwendung
der folgenden Gleichung: V = πr2l, worin der Radius r 0,5-mal der Breite
und 1-mal der Länge
entspricht.
-
-
-
Die 31 fasst einen Teil der
Daten, die oben in der Tabelle XII vorgestellt sind, zusammen. Wie
in der 31 gezeigt ist,
legen die Daten deutlich nahe, dass die mit den hohe Dosen (HD)
5'-FU enthaltenden p-GIcNAc-Membranen
behandelten Tumoren aufgehört
haben zu wachsen und in allen Fällen
tatsächlich deutlich
kleiner geworden sind. Die Polymermaterialien mit niedriger Dosis
(LD) führten
zu einem stabilen Krankheitszustand und einen leichten Rückgang der
Tumorgröße. Dagegen
wurden die Tumoren in den Kontrolltieren weiter rasch größer. Es
ist interessant festzustellen, dass zwei von drei Kontrolltieren,
die mittels IV behandelt wurden, während der Untersuchung starben,
was anzeigt, dass die systemische Abgabe der entsprechenden Menge
an 5'-FU tödlich ist,
während
die ortsgerichtete Abgabe für
das p-GIcNAc-Polymer wirksam ist, das Tier von der Krankheit zu
befreien.
-
20.3 SCHLUSS
-
Die
in diesem Abschnitt vorgestellten Daten legen deutlich nahe, dass
die ortsgerichtete Abgabe von Zytostatika einen positiven Effekt
auf die Verzögerung
und Umkehr des Tumorwachstums hat. Erfolgreiche Ergebnisse wurden
unter Verwendung von p-GIcNAc-Medikamentenabgabezusammensetzungen
erhalten, die mit zwei unterschiedlichen Formulierungen hergestellt
wurden, nämlich
mit p-GIcNAc-Lactat-
und p-GIcNAc-Membranformulierungen. Weiterhin wurden erfolgreiche
Ergebnisse unter Verwendung von zwei unterschiedlichen Zytostatika
erhalten, 5'-FU
und Mito. Daher zeigen die erfindungsgemäßen p-GIcNAc-Medikamentenabgabesysteme
eine Antitumoraktivität,
die zum Beispiel für
die Abgabe von Medikamenten speziell an die Stelle der interessanten
Tumorzellen nützlich
ist.
-
Es
ist offensichtlich, das viele Modifikationen und Variationen der
vorliegenden Erfindung, wie hier dargestellt, gemacht werden können, ohne
von dem Geist und dem Umfang derselben abzuweichen. Die speziellen,
oben beschriebenen Ausführungsformen
werden nur beispielhaft gegeben und die Erfindung ist nur durch
die Begriffe der beigefügten
Ansprüche
begrenzt.