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1. EINFÜHRUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen,
umfassend mindestens einen Endothelinantagonisten in Kombination
mit einer Poly-β-1-4-N-acetylglucosamin(p-GlcNAc)-Polysaccharidmatrix
zur Verwendung bei der Behandlung von Krebs und anderen proliferativen
Erkrankungen. Insbesondere kann der Endothelinantagonist der Erfindung
eine Peptid- oder Nicht-Peptid-Verbindung
sein, und die p-GlcNAc-Matrix der Erfindung besteht aus einem Polymer
mit hohem Molekulargewicht, dessen Bestandteil Monosaccharidzucker
in einer β-1-4-Konformation
gebunden sind und das frei von Proteinen und im Wesentlichen frei
von einzelnen Aminosäuren
und anderen organischen und anorganischen Schadstoffen ist. Die
Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung sind zur Hemmung des
Wachstums von Tumoren und anderen neoplastischen Zellen und/oder
zur Hemmung der Metastasierung von neoplastischen Zellen in vivo
geeignet.
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2. HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Endotheline sind eine Familie von 21 Aminosäurepeptiden, z.B. ET-1, ET-2
und ET-3, und ursprünglich
durch ihre potenten vasokonstriktorischen und angiogenen Eigenschaften
gekennzeichnet (siehe z.B. Luscher u.a., 1995, Agents Actions Suppl.
(Schweiz) 45: 237–253;
Yanagisawa u.a., 1988, Nature 332: 411–415). Diese Peptide scheinen
außerdem
mit Wachstumsfaktoren, wie beispielsweise bFGF, verwandt zu sein
und wirken oft in Synergie mit ihnen (siehe z.B. Halaban, 1996,
Seminars in Oncology 23: 673–681;
Reid u.a., 1996, Development 122: 3911–3919; Markewitz u.a., 1995,
Am. J. Physiol. 268: L192–L200;
und Nelson u.a., 1996, Cancer Res. 56: 663–668). Weiterhin zeigen diese
Peptide cytokinartige regulatorische Eigenschaften und können durch
Hormone, wie beispielsweise Insulin und Angiotensin II, sowie Wachstumsfaktoren,
wie beispielsweise TGF-β und
TNF-α (Nelson
u.a. oben; Suzuki u.a., 1989, J. Biochem. 106: 736–741; und
Lundblad u.a., 1996, Crit. Care Med. 24: 820–826) beeinflusst werden. Die
Endothelinaktivität
wird über
die Bindung mit bevorzugten Affinitäten an zwei ausgeprägte G-gekoppelte
Rezeptoren, ETA und ETB, autokrin/parakrin vermittelt (siehe z.B.
Hocher u.a., 1997, Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 35(3): 175–189; Shichiri
u.a., 1991, J. Cardiovascular Pharmacol. 17: S76–S78).
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Es
gibt eine Auswahl von Agonisten und Antagonisten von Endothelinrezeptoren
(Webb u.a., 1997, Medicinal Research Reviews 17(1): 17–67), die
dazu verwendet wurden, den Wirkmechanismus der Endotheline zu untersuchen.
Weil Endothelin bekanntermaßen
eine starke vasokonstriktive Wirkung hat, sind Endothelinantagonisten
insbesondere (auf dem Fachgebiet auch „Endothelinrezeptorantagonisten" genannt) im Hinblick
auf ihre mögliche
Rolle bei der Behandlung von Erkrankungen beim Menschen, besonders
von kardiovaskulären
Erkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck, kongestivem Herzfehler,
Atherosklerose, Restenose und Herzinfarkt (Mateo u.a., 1997, Pharmacological
Res. 36(5): 339–351),
untersucht worden. Zum Beispiel erleben gegenwärtig nicht auf Peptid beruhende
Endothelinantagonisten, die zu der Pyrimidinylsulfonamid-Familie
gehören,
wie beispielsweise Ro 465-2005 und Bosentan, die über ihre
aromatischen Ringe mit dem Endothelinrezeptor in Wechselwirkung
stehen, eine klinische Einschätzung
zur Behandlung von Bluthochdruck, einer vaskulären Erkrankung und einem kongestiven
Herzfehler. Diese Antagonisten können
sowohl ETA als auch ETB mit unterschiedlichen Affinitäten binden
und besitzen Vorteile gegenüber
Antagonisten auf Peptid-Basis, weit sie eine verbesserte metabolische
Stabilität
aufweisen (Webb u.a. oben; und Parris u.a. oben). Darüber hinaus
sind Endothelinantagonisten auch im Hinblick auf ihre mögliche Rolle
bei der Behandlung einer Nierenerkrankung, wie beispielsweise einer
gestörten
Nierenfunktion bei Leberzirrhose und akutem Nierenversagen (Gomez-Garre
u.a., 1996, Kidney Int. 50: 962–972;
Hocher u.a. oben) untersucht worden.
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Seit
kurzem werden Endotheline und Endothelinrezeptoren bei einer Reihe
von normalen und pathologischen Zellwachstumsprozessen einbezogen,
z.B. Zellzyk lusablauf, Zellwachstum und Zellentwicklung (siehe z.B.
Parris u.a., 1997, Vascular Medicine 2: 31–43; Markewitz u.a. oben; Morbidelli
u.a., 1995, Am. J. Physiol. 269: H686–H695 und Battistini u.a. 1993,
Peptides 14: 385–399).
Es wurde gezeigt, dass ET1 und ET3 mitogene und chemokinetische
Faktoren für
normale Gewebe sind, die sich von Endothelzellen und Epithelzellen
bis Makrophagen erstrecken (siehe z.B. Webb u.a., 1997, Medicinal
Research Reviews 17(1): 17–67;
und Gomez-Garre u.a. oben). Darüber
hinaus ist gezeigt worden, dass die Bindung von Endothelinen an
ihre Rezeptoren eine DNA-Synthese, Proliferation und Zellmobilisierung
bei normalen und neoplastischen Zellen bewirkt (Webb u.a. oben;
Ziche u.a., 1995; Cardiovasc. Pharmacol. 26: S284–S286; und
Yamashita u.a., 1991, Res. Comm. in Chem. Pathol. and Pharmacol.
74(3): 363–369).
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Diese
potentielle Fähigkeit
von Endothelinen das Zellwachstum und den Zellzyklusablauf zu vermitteln,
hat zu einigen ersten Untersuchungen der Endothelinexpression und/oder
Endothelinrezeptorpräsenz
in Krebszellen geführt.
Zum Beispiel ist gezeigt worden, dass ET-1 in Brustkrebs- und Pankreaszelllinien überexprimiert
ist und eine Proliferation in Brustkrebsgewebe, Ovarialzelllinien
und Prostatatumoren induziert (siehe z.B. Moriatis u.a., 1997, Eur.
J. Canc. 33(4): 661–668;
Nelson u.a., 1996, Cancer Res. 56: 663–668; Patel u.a., 1995, Br.
J. Cancer 71: 442–447;
Oikawa u.a., 1994, Br. J. Cancer 69: 1059–1064; Shichiri u.a. oben;
und Yamashita u.a. oben). Darüber
hinaus ist das Vorhandensein von Rezeptoren des Typs ETA, die eine
höhere
Affinität
für ET1
und ET2 haben, in Ovarialzelllinien (Moriatis u.a. oben) und Brustkrebsgeweben
(Yamashita u.a. oben) gezeigt worden. Einer der wenigen Tumoren,
die ETB-Rezeptoren exprimieren, die eine ähnliche Affinität für alle drei
Isoformen von Endothelin haben, ist das Melanom (Yohn u.a., 1994,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 201(1): 449–457). Interessanterweise werden
ETB-Rezeptoren in primären
oder wiederkehrenden Melanomen stark exprimiert, aber weniger in
metastatischen Melanomen (Kikuchi u.a., 1996, Biochem. Biophys. Res.
Comm. 219: 734–739).
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Obwohl
diese Studien nahe legen, dass Endothelinantagonisten möglicherweise
therapeutische Anwendungen bei der Behandlung von Krebs haben, gibt
es bis jetzt keine Studien, die eine solche therapeutische Anwendung
zeigen. Tatsächlich
ist die Rolle, die Endothelin bei der Förderung einer proliferativen
Erkran kung, wie beispielsweise verschiedenen vaskulären proliferativen
Erkrankungen und gutartiger Prostatahypertrophie (BPH) spielen,
unklar (Webb u.a. oben und Kenny u.a., 1997, J. Med. Chem. 40(9):
1293–1315).
Darüber
hinaus gibt es, während
die US-Patente 5,550,110 und 5,641,752 die Verwendung von bestimmten
Hexapeptid-Endothelinantagonisten zur Behandlung von Krebs offenbaren,
in diesen Offenbarungen eigentlich keine Informationen über die
Krebsbehandlung und keinen Hinweis darauf, wie eine solche Behandlung
durchzuführen
ist oder ob eine solche Behandlung erfolgreich sein würde (siehe
auch PCT-Anmeldungen
WO 97/37987, 97/08169, WO 96/11927 und WO 94/03483, kanadische Patentanmeldung
2072395 und US-Patent 5,658,943).
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Die
WO-A-9639122 beschreibt verschiedene Antitumorverbindungen, die
durch p-GlcNAc-Fasern für Zusammensetzungen
mit langsamer Medikamentenabgabe verkapselt werden. Solche Antitumorverbindungen
umfassen Alkylierungsmittel, Antimetaboliten, Kunststoffe, hormonale
Therapeutika, Medikamente im Versuchsstadium, biologische Präparate und
Strahlungsverstärker.
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Endothelinantagonistenverbindungen
und Verfahren zur Verwendung von solchen Verbindungen zur Behandlung
von mit Endothelin in Beziehung stehenden Störungen sind weiter in der WO-A-9619459
und US-A-5571821 offenbart.
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3. ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur
Behandlung von Zellproliferationsstörungen, wie beispielsweise
Krebs. Insbesondere betrifft die Erfindung Zusammensetzungen, die mindestens
einen Endothelinantagonisten in Kombination mit einer Poly-β-1-4-N-acetylglucosamin(p-GlcNAc)-Polysaccharidmatrix
umfassen, zur Verwendung bei der Behandlung von Krebs und anderen Proliferationsstörungen.
Die vorliegende Erfindung beruht teilweise auf der Entdeckung der
Anmelderin, dass das Tumorzellwachstum und/oder das Wachstum oder
die Metastasierung von neoplastischen Zellen signifikant gehemmt
werden, wenn ein Endothelinantagonist in vivo entweder allein in
hohen Dosen oder in Kombination mit einer Polysaccharidmatrix verabreicht
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Endothelinantagonist eine nicht auf einem
Peptid beruhende Pyrimidylsulfonamidverbindung wie die in der 1 unten
gezeigte.
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Die
Verbindung der 1 ist 5-Isopropylpyridin-2-sulfonsäure [6-(2-hydroxy-ethoxy)-5-(2-methoxy-phenoxy),-2-[2-(1H-tetrazol-5-yl)-pyridin-4-yl]-pyrimidin-4-yl]-amidnatriumsalz
(1:2), hier auch als „Ro61" bezeichnet, und
hat ein Molekulargewicht von etwa 650 kD. Es handelt sich dabei
um einen nicht spezifischen Nicht-Peptid-Inhibitor der beiden Endothelinrezeptoren
ETA und ETB.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Polysaccharidmatrix eine Poly-β-1-4-N-acetylglucosamin(p-GlcNAc)-Polysaccharidmatrix
oder ein Derivat davon, wie im US-Patent 5,635,493 beschrieben.
Das p-GlcNAc oder seine Derivate können in verschiedenen Umformulierungen
verwendet werden, einschließlich
Membranen, Fäden,
nicht gewebten Textilien, Schwämmen,
Gelen und dreidimensionalen Matrizen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ist das p-GlcNAc in der Form eines Gels verfügbar, ist vorzugsweise deacetyliert
und wahlweise zu einem p-GlcNAc-Lactatsalz derivatisiert und mit Ro61
zur Verabreichung in vivo kombiniert.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind für Medikamentenabgabesysteme
geeignet, z.B. die Medikamentenabgabe mit langsamer Freisetzung.
Die Zusammensetzungen der Erfindung sind gegenüber herkömmlichen Medikamenten formulierungen
insofern eine Verbesserung, als die Zusammensetzungen der Erfindung
zum Beispiel eine erhöhte
Wirksamkeit, eine reduzierte Toxizität und verbesserte Bioverfügbarkeit
vorsehen.
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Die
Verfahren der Erfindung umfassen die Verabreichung von therapeutisch
wirksamen Mengen an Zusammensetzungen der Erfindung in vivo zur
Behandlung von Zellproliferationserkrankungen, wie beispielsweise
Krebs, beim Tier, einschließlich
dem Menschen. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird mindestens ein Endothelinantagonist, wie beispielsweise
Ro61, in einem deacetylierten p-GlcNAc-Lactatgel gelöst und in
einer therapeutisch wirksamen Menge einem Patienten in vivo zur
Behandlung von Krebs oder anderen Proliferationserkrankungen oder
Störungen
verabreicht. Eine besondere Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Verabreichung eines nicht auf einem Peptid
beruhenden Endothelinantagonisten in vivo, wie beispielsweise einem
Pyrimidylsulfonamid-Endothelantagonist,
zur Behandlung von Krebs oder anderen Proliferationserkrankungen
oder -störungen.
Die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung sind zur Hemmung
von Tumor- und/oder anderem neoplastischen Zellwachstum und/oder
zur Hemmung der Metastasierung von neoplastischen Zellen in vivo
geeignet.
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4. KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1.
Chemischer Aufbau von 100% p-GlcNAc. „n" betrifft eine ganze Zahl im Bereich
von etwa 4.000 bis etwa 150.000, wobei etwa 4.000 bis etwa 15.000
bevorzugt ist.
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2.
Kohlenhydratanalyse von p-GlcNAc, Gaschromatographie-Massenspektroskopiedaten.
Die schwarzen Quadrate stellen p-GlcNAc, gereinigt mittels des im
Abschnitt 5.1 beschriebenen Säurebehandlungs/Neutralisations-Verfahrens, dar.
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3.
REM-Aufnahme, die eine p-GlcNAc-Membran zeigt, welche mittels Säurebehandlungs-/Neutralisations-Variation
des chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens hergestellt wurde.
Vergrößerung 10.000×.
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4.
Schematische Darstellung, die einen Teil des möglichen p-GlcNAc und der deacetylierten p-GlcNAc-Derivate
der Erfindung zeigt (angepasst von S. Hirano, in „Chitin
and Chitosan", 1989,
Skjak, Braek, Anthonsen und Sanford Hrsg., Elsevier Science Publishing
Co., Seite 37–43).
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5A und 5B.
REM-Aufnahmen einer deacetylierten p-GlcNAc-Matte. Vergrößerung: 5A: 1.000×; 5B:
10.000×.
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6A und 6B.
REM-Aufnahmen einer p-GlcNAc-Membran, die in Dimethylacetamid/Lithiumchlorid
gelöst
und in Wasser erneut zu einem faserigen Material präzipitiert
wird, wie in dem Beispiel im Abschnitt 8 unten beschrieben.
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7.
Endothelinrezeptorantagonist-Ro61-Hemmung der B16-Melanomzellproliferation
in vitro. Ro61 wurde bei steigenden Konzentrationen einer 96-Loch-Kulturplatte
zugesetzt, zu der dann B16-Zellen (schwarze Kreise) und Splenozyten
(weiße
Kreise) von C57BL/6-(H-2b)-Mäusen
gegeben wurden. Die Proliferation der mit Ro61 behandelten Zellen
wird als prozentualer Anteil der unbehandelten Kontrollzellen ausgedrückt. Es
wurden Mittelwerte der Dreifach-Löcher („triplicate
wells") bestimmt.
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B. Die Balkendiagramme, die die prozentuale
Proliferation einer B16-Melanomzelle
bezüglich
der unbehandelten Kontrollen nach Aussetzen der Zellen verschiedenen
Endothelinantagonisten angeben. Die Ergebnisse zeigen eine Hemmung
der Proliferation nach Aussetzen der Zellen den Endothelinantagonisten. FO-Zellen
sind Kontroll-B16-Zellen, denen ein ETA-Rezeptor voller Länge fehlt;
das Balkendiagramm ET1 stellt eine Kontrolle dar, wobei die Zellen
einem bekannten Endothelinantagonisten ausgesetzt waren.
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9.
Balkendiagramme, die die prozentuale Proliferation einer B16-Melanomzelle bezüglich der
unbehandelten Kontrollen nach Aussetzen der Zellen verschiedenen
Endothelinantagonisten angeben. Die Ergebnisse zeigen eine Hemmung
der Proliferation nach Aussetzen den Endothelinantagonisten. FO-Zellen sind Kontroll-B16-Zellen,
denen ein ETA-Rezeptor voller Länge
fehlt; die Balkendiagramme ET1 und BQ3020 stellen Kontrollen dar,
wobei die Zellen den bekannten Endothelinagonisten ausgesetzt waren.
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10.
ETA- und ETB-Agonisten-Umkehr der Ro61-Hemmung der B16-Melanomzellenproliferation
in vitro. Die B16-Zellen wurden entweder mit dem Agonisten BQ-3020-[Ac-[Ala11,Ala15]-Endothelin(6,21) (schwarzes
Dreieck), dem Agonisten [Ala1,3,11,15]-Endothelin1
(weiße
Raute), beiden Agonisten (weißes
Kästchen)
oder keinem von beiden (schwarzer Kreis) kultiviert, und dann wurde
Ro61 jedem Loch zugesetzt. Die Proliferation der mit Ro61 behandelten
Zellen ist als prozentualer Anteil der unbehandelten Kontrollzellen
ausgedrückt.
Es wurden die Durchschnittswerte der Dreifach-Löcher bestimmt.
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11A und 11B.
Wirkung von Ro61 auf B16-Zellen in der Kultur. Lichtmikroskopaufnahme
von B16-Zellen bei 40-facher Vergrößerung. A:
B16-Zellen, gezüchtet in
96-Loch-Platten bei 5 × 104 Zellen/Loch 72 Stunden lang bei 37°C in kompletten
Medien; B: B16-Zellen, gezüchtet in
kompletten, 5 μM Ro61
enthaltenden Medien.
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12.
Ro61 induziert Apoptose. B16-Zellen wurden auf Apoptose mit einem
Fluorescein In Situ Cell Death Detection Kit untersucht, nachdem
sie entweder mit gewöhnlichen
Medien (Kontrolle) oder R061 (1 μM) (
)
0, 24, 48 und 72 Stunden bei 37°C
gezüchtet
wurden.
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13A und 13B.
Ro61-Hemmung von intraperitonealer B16-Karzinomatose. 13A:
zeigt die Wirkung von IP Ro61 auf intraperitoneale B16-Karzinomatose.
Weiblichen C57BL/6-Mäusen
wurden 5 × 104 B16-Melanomzellen
intraperitoneal injiziert. Am nächsten
Tag wurde den Tieren 100 μl
entweder: täglich × 6 HBSS
(Kontrolle), täglich × 6 HBSS
enthaltend 3 mg/kg Ro61 (niedrige Dosis), täglich × 6 HBSS enthaltend 30 mg/kg
Ro61 (hohe Dosis) injiziert. 13B zeigt
die Wirkung der p-GlcNAc-Abgabe von Ro61. Die Tiere wurden mit Krebs
wie in der 13A in Berührung gebracht und am nächsten Tag
mit 100 μl
p-GlcNAc-Gel behandelt, das entweder IP, SC oder IP mit 18 mg/kg
Ro61 (IP + Ro61) injiziert wurde. Die Tiere wurden nach 7 Tagen
geopfert und auf Vorhandensein von B16-Kolonien untersucht. Die
Werte stellen die durchschnittliche Zahl an sichtbaren Kolonien
und Standardfehler für
jede Gruppe dar (n = 11 für
alle Gruppen, mit Ausnahme der unbehandelten Gruppe, n = 13).
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14.
Verzögerte
Tumorerscheinung in mit Ro61 behandelten C57BL/6-Mäusen
nach der subkutanen B16-Melanomtumor-Kontaktierung. Weiblichen C57BL/6-Mäusen wurden
SC 5 × 10
4 B16-Melanomzellen injiziert. Am folgenden
Tag wurden die Tiere willkürlich
in 4 Gruppen unterteilt: keine Behandlung (
),
eine IP-Injektion von p-GlcNAc-Gel allein (O), täglich IP-Injektionen von 3
mg/kg (6 Tage lang) Ro61 in HBSS (☐), eine IP-Injektion
von p-GlcNAc-Gel enthaltend 18 mg/kg Ro61 (
).
Die Tiere wurden 3 Wochen lang auf Vorhandensein eines Tumors überwacht
(n = 10 in allen Gruppen).
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15.
Hemmwirkung von verschiedenen Endothelinantagonisten bei Erscheinen
von B16-Tumorkolonien mittels nachfolgend beschriebenem Karzinomatose-Modell.
F10 stellt unbehandelte B16-Kontrollzellen dar; BQmix stellt eine
Mischung aus ETA-Antagonist, BQ123 und ETB-Antagonist, BQ788, dar;
BQmix/Gel stellt eine Mischung aus BQ123 und BQ788 in Kombination
mit dem nachfolgend beschriebenen p-GlcNAc-Gel dar; Ro61 ist der
nicht spezifische, nachfolgend beschriebene ETA/ETB-Endothelinantagonist; Ro61/Gel
ist Ro61 in Kombination mit pG-lcNAc; und GRGDS/Gel ist eine Kombination
des ETA/ETB-Peptid-Endothelinantagonisten
GRGDS in Kombination mit p-GlcNAc.
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16.
Langfristiges Überleben
von mit Ro61 behandelten C57BL/6-Mäusen nach
intraperitonealer B16-Melanom-Kontaktierung. C57BL/6-Mäusen wurden
intraperitoneal B16-Zellen injiziert. Die Tiere wurden für eine der
folgenden Behandlungen willkürlich
in 4 Gruppen aufgeteilt: (a) keine Behandlung (schwarze Kästchen);
(b) 100 μl
p-GlcNAc-Gel als solches (Kreuze); (c) 100 μl täglich HBSS enthaltend 3 mg/kg
Ro61 (schwarze Dreiecke); oder (d) 100 μl p-GlcNAc-Gel, enthaltend 18 mg/kg Ro61
(weiße
Kästchen).
Die Tiere wurden täglich überwacht
und aus humanen Gründen
geopfert, wenn festgestellt wurde, dass sie dem Tode geweiht waren.
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17A und 17B.
Mikroaufnahmen der Zellmorphologie von mit Ro61 behandelten (17A) und unbehandelten (17B)
B16-Zellen bei 40-facher Vergrößerung;
10–7 M
Ro61, 105 Zellen.
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5. AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen umfassend mindestens
einen Endothelinantagonisten in Kombination mit einer poly-β-1-4-N-Acetylglucosamin(p-GlcNAc)-Polysaccharidmatrix,
und Verfahren zur Verwendung dieser Zusammensetzungen zur Behandlung
von Krebs und anderen proliferativen Erkrankungen. Die Endothelinantagonisten
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
für ETA-
oder ETB-Rezeptoren oder auf Peptid beruhende oder nicht auf Peptid
beruhende Verbindungen spezifisch oder nicht spezifisch sein. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Endothelinantagonist ein nicht spezifischer,
nicht auf einem Peptid beruhender Endothelinantagonist. Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der Endothelinantagonist eine nicht auf einem Peptid beruhende
Pyrimidylsulfonamid-Verbindung,
wie beispielsweise die in der nachfolgenden 1 gezeigte
Ro61-Verbindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist mindestens eine Art von Endothelinantagonist, entweder
allein oder in Kombination mit einem oder mehreren anderen Antitumormitteln
kovalent oder nicht kovalent an das ausführlich im Abschnitt 5.1 unten
beschriebene p-GlcNAc gebunden oder damit kombiniert. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist mindestens ein Endothelinantagonist, wie beispielsweise
Ro61, in einem deacetylierten p-GlcNAc-Gel gelöst, um eine Endothelinantagonist(„EA")/p-GlcNAc-Zusammensetzung
der Erfindung zu bilden. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das deacetylierte p-GlcNAc mit Milchsäure derivatisiert, um ein p-GlcNAc-Lactatsalz
zu bilden.
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Wie
hier definiert umfasst der Begriff „Endothelinantagonist" Endothelinrezeptor-Antagonisten, und „EA/p-GlcNAc-Zusammensetzungen" umfassen Zusammensetzungen,
bei denen mindestens eine Art von Endothelin-Antagonist entweder
kovalent an das p-GlcNAc gebunden ist oder nicht kovalent an das
p-GlcNAc gebunden, damit gemischt oder darin verkapselt ist. Die
Zusammensetzungen der Erfindung können zusätzlich andere Antitumormittel
umfassen, die in Kombination mit dem Endothelinantagonisten so wirken,
dass das Wachstum und/oder die Metastasierung eines Tumors oder
anderer neoplastischer Zellen gehemmt werden. Wie hier definiert
umfasst „Antitumormittel" jede Verbindung,
die das Wachstum oder die Metastasierung von Tumorzellen, Krebszellen
oder jeder anderen Art von neoplastischer Zelle hemmt.
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Die
vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf der Entdeckung der Anmelderin,
dass Endothelinantagonisten in Kombination mit dem hier beschriebenen
p-GlcNAc die Proliferation
von neoplastischen Zellen in vitro hemmen und Metastasen reduzieren
und/oder das Überleben
von Tieren, die Tumorzellen in sich tragen, in vivo verlängern (siehe
das Beispiel in den Abschnitten 12 bis 16 unten). Darüber hinaus
hat das p-GlcNAc der vorliegenden Erfindung als solches eine hemmende
Wirkung auf Metastasierungen und neoplastisches Zellwachstum in
vivo.
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Daher
werden gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend
die EA/p-GlcNAc-Zusammensetzungen der Erfindung, in einer therapeutisch
wirksamen Menge einem Patienten in vivo zur Behandlung von Krebs
oder anderen proliferativen Erkrankungen verabreicht. Eine bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Verabreichung ei nes Endothelinantagonisten
in vivo, z.B. eines Pyrimidylsulfonamid-Endothelinantagonisten zur Behandlung
einer proliferativen Erkrankung.
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Einzig
zur leichteren Beschreibung wird die ausführliche Beschreibung der Erfindung
in die folgenden Abschnitte unterteilt: (1) Das p-GlcNAc der Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung; (2) Endothelinantagonisten der Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung; (3) bevorzugte Formulierungen der Zusammensetzungen
der Erfindung; und (4) Verwendungen der Zusammensetzungen und Verfahren
der Erfindung.
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5.1 Das p-GlcNAc der Zusammensetzungen
der Erfindung
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Die
in den Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
zu verwendende p-GlcNAc-Polysaccharidmatrix umfasst ein Polymer
mit hohem Molekulargewicht im Gewichtsmittelbereich von etwa 800.000
Dalton bis etwa 30 Millionen Dalton, basierend auf Gelpermeationschromatographiemessungen.
Ein solcher Molekulargewichtsbereich stellt eine p-GlcNAc-Art mit
etwa 4.000 bis etwa 150.000 N-Acetylglucosaminmonosaccharide dar,
die in einer β-1-4-Konfiguration angelagert
sind, wobei etwa 4.000 bis etwa 15.000 N-Acetylglucosaminmonosaccharide bevorzugt
sind (1).
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Die
Variabilität
des p-GlcNAc ist sehr gering und seine Reinheit ist sehr hoch, wobei
beides durch chemische und physikalische Kriterien gezeigt wird.
Darunter fallen die chemische Zusammensetzung und Nicht-Polysaccharidschadstoffe.
Zuerst werden die chemischen Zusammensetzungsdaten für das unter
Verwendung von zwei unterschiedlichen Reinigungsverfahren erzeugte
p-GlcNAc in der Tabelle 1 unten gezeigt. Wie ersichtlich ist, ist
die chemische Zusammensetzung des mit beiden Verfahren erzeugten
p-GlcNAc im Rahmen des experimentellen Fehlers dieselbe wie die
Formelzusammensetzungen von p-GlcNAc. Zweitens ist, wie in der Tabelle
I auch gezeigt ist, das erzeugte p-GlcNAc frei von detektierbaren
Proteinschadstoffen, wie beispielsweise freien Aminosäuren, und
ist im Wesentlichen frei von anorganischen Schadstoffen, wie beispielsweise
Asche und Metallionen (das p-GlcNAc der Erfindung kann bis zu etwa
2% von den theoretischen Werten von Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff
und Sauerstoff für
rei nes p-GlcNAc abweichen). Daher betreffen die Begriffe „im Wesentlichen
frei von organischen Schadstoffen" und „im Wesentlichen frei von
anorganischen Schadstoffen",
wie sie hier verwendet werden, Zusammensetzungen von p-GlcNAc mit
den Profilen für Kohlenstoff,
Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff, die um nicht mehr als etwa
2% von den theoretischen Werten abweichen, und vorzugsweise enthält das p-GlcNAc
der Erfindung ein Profil, wie es in den Versuchsdaten auf p-GlcNAc-Matten in
Tabelle 1 beispielhaft gezeigt ist (was eine prozentuale Abweichung
ermöglicht).
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Weiter
zeigt das p-GlcNAc einen sehr geringen Prozentsatz an gebundenem
Wasser. TABELLE
I CHEMISCHE
ANALYSEDATEN (Gew.-%) Theoretische
Werte für
reines p-GlcNAc:
Kohlenstoff – | 47,29 |
Wasserstoff – | 6,40 |
Stickstoff – | 6,89 |
Sauerstoff – | 39,41 |
Protein – | 0,00 |
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Versuchsdaten
auf p-GlcNAc-Matten: (Zahl
der Versuchschargen für
jeden Membrantyp über
30 für
jeden Membrantyp)
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Das
p-GlcNAc der Zusammensetzungen der Erfindung zeigt ein Kohlenhydrat-Analyseprofil, das
im Wesentlichen dem in der 2 gezeigten ähnlich ist.
Das primäre
Monosaccharid des p-GlcNAc ist N-Acetylglucosamin. Weiter enthält das p-GlcNAc
nicht das Monosaccharidglucosamin. Andere physikalische Charakteristika
von p-GlcNAc sind ausführlich
im US-Patent 5,635,493 beschrieben.
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Das
p-GlcNAc gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt einen hohen Grad an Biokompatibilität, die durch
eine Vielzahl von Verfahren bestimmt werden kann, einschließlich – aber nicht
ausschließlich – solchen Verfahren
wie dem Elutionstest, der intramuskulären Implantation oder intrakutanen
oder systemischen Injektion bei Tieren. Siehe zum Beispiel das US-Patent
5,635,493, das hier durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Das
p-GlcNAc wird durch Mikroalgen, vorzugsweise Kieselalgen, erzeugt
und kann von diesen gereinigt werden. Die Kieselalgen, die als Ausgangsquellen
zur Herstellung von p-GlcNAc verwendet werden, umfassen Mitglieder
der Coscinodiscus-Gattung, Cyclotella-Gattung und Thalassiosira-Gattung,
wobei die Thalatssiosira-Gattung bevorzugt ist, sind aber nicht
darauf beschränkt.
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Von
der Coscinodiscus-Gattung beinhaltet die verwendbare Kieselalgen-Art
die Concinnus- und Radiatus-Art, ist aber nicht darauf beschränkt. Die
Kieselalgen der verwendbaren Cyclotella-Gattung umfassen die Caspia-,
Cryptica- und Meneghiniana-Art, sind aber nicht darauf beschränkt. Die
Thalassiosira-Kieselalgen, die zur Erzeugung des Ausgangsmaterials
für das
p-GlcNAc der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
die Nitzschoides-, Aestivalis-, Antarctica-, Deciphens-, Eccentrica-,
Floridana-, Fluviatilis-, Gravida-, Guillardii-, Hyalina-, Minima-,
Nordenskioldii-, Oceanica-, Polychorda-, Pseudonana-; Rotula-, Tubifera-,
Tumida- und Weissflogii-Art, wobei die Fluviatilis- und Weissflogii-Art bevorzugt sind,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Kieselalgen, wie beispielsweise die oben beschriebenen, können zum
Beispiel von der Kultursammlung des Bigelow Laboratory for Ocean
Sciences, Center for Collection of Marine Phytoplankton (McKown
Point, West Boothbay Harbor, Maine, 04575) erhalten werden. Jede
dieser Kieselalgen kann mit den im US-Patent 5,635,493 beschriebenen
Verfahren und Nährmedium
gezüchtet
werden.
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p-GlcNAc-Fasern
können
von Kieselalgenkulturen, wie beispielsweise den oben beschriebenen, über eine
Zahl von unterschiedlichen Verfahren erhalten werden. Gemäß dem Verfahren
mittels mechanischer Kraft können
p-GlcNAc-Fasern von Kieselalgenzellkörpern getrennt werden, indem
der Inhalt der Kultur einer geeigneten mechanischen Kraft unterworfen
wird. Eine solche mechanische Kraft kann eine Scherkraft, die zum Beispiel
durch eine Kolloidmühle,
ein Ultraschallgerät
oder ein Blasengenerator erzeugt wird, oder eine Schneidkraft umfassen,
die zum Beispiel durch einen Waring-Mischer erzeugt wird, ist aber
nicht darauf beschränkt.
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Die
sich ergebende Suspension von Kieselalgenzellkörpern und p-GlcNAc-Fasern wird dann
isoliert. Zum Beispiel kann die Suspension einer Reihe von Zentrifugationsschritten
unterworfen werden, die die p-GlcNAc-Fasern von den Zellkörpern trennen,
wodurch sich ein klarer Überstand
ergibt, der wenig bis kein sichtbares flockiges Material zeigt.
Ein Festwinkelrotor und eine Temperatur von etwa 10°C sind für die Zentrifugationsschritte
bevorzugt. Die Drehzahl, Dauer und Gesamtzahl der erforderlichen
Zentrifugationsschritte kann zum Beispiel je nach dem verwendeten
spezifischen Zentrifugationsrotor variieren, aber die Bestimmung der
Werte für
solche Parameter ist für
den Durchschnittsfachmann offensichtlich.
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Die
p-GlcNAc-Fasern in dem Überstand
können
dann mittels Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, konzentriert
werden. Solche Verfahren können
Ansaug- und Filtrationseinrichtungen
aufweisen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Schließlich werden
die konzentrierten p-GlcNAc-Fasern zum Beispiel mit destilliertem
deionisiertem Wasser, HCl und Ethanol oder anderen geeigneten Lösungsmitteln,
vorzugsweise Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Alkoholen, gewaschen, in denen sich sowohl organische
als auch anorganische Materialien lösen. Ein Beispiel, das die
Verwendung dieses Verfahrens zur Reinigung von p-GlcNAc zeigt, ist
in dem Beispiel im Abschnitt 6 unten angegeben.
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Gemäß dem chemischen/biologischen
Verfahren werden die p-GlcNAc-Fasern von den Kieselalgenzellkörpern getrennt,
indem sie chemischen und/oder biologischen Substanzen ausgesetzt
werden. Zum Beispiel können
Kieselalgenkulturen mit einer Chemikalie behandelt werden, die in
der Lage ist, die Kieselalgenzellwände zu schwächen, was zu einer Freisetzung
der p-GlcNAc-Fasern führt,
ohne dass deren Struktur geändert
wird. Eine solche Chemikalie kann Fluorwasserstoffsäure (HF)
umfassen, ist aber nicht darauf beschränkt. Alternativ kann eine reife
Kieselalgenkultur mit einer biologischen Substanz behandelt werden,
die in der Lage ist, einen biologischen Prozess zu ändern, und
dazu verwendet werden kann, die p-GlcNAc-Faser-Synthese zu hemmen
und so die bereits vorhandenen Fasern freizugeben. Zum Beispiel
kann eine solche Substanz Polyoxin-D, einen Inhibitor des Enzyms
N-Acetylglucosaminyl-P-transferase, umfassen, ist aber nicht darauf
beschränkt.
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Die
Zellkörper
und p-GlcNAc enthaltenden Fasern von Kieselalgenkulturen, die mit
einem Mitglied der oben beschriebenen chemischen oder biologischen
Substanzen behandelt wurden, werden dann isoliert. Zum Beispiel
können
die Inhalte der behandelten Kieselalgenkulturen sich setzen gelassen
werden, so dass der Kulturinhalt zwei ausgeprägte Schichten bildet. Die obere
Schicht enthält
hauptsächlich
die p-GlcNAc-Fasern, während
die Bodenschicht die Zellkörper
enthält.
Die obere, p-GlcNAc-Fasern enthaltende Schicht kann abgeschöpft werden
und es verbleibt das abgesetzte Zellmaterial der Bodenschicht. Die
abgeschöpfte, p-GlcNAc-Fasern enthaltende
Schicht kann dann weiter gereinigt werden, um Protein und anderes
nicht erwünschtes
Material durch Behandlung mit einem Detergens zu entfernen, das
die p-GlcNAc-Fasern nicht schädigt.
Ein solches Detergens kann Natriumdodecylsulfat (SDS) umfassen,
ist aber nicht darauf beschränkt.
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Wenn
die Säurebehandlung,
wie beispielsweise die HF-Behandlung, angewendet wird, um p-GlcNAc-Fasern
von Kieselalgenzellkörpern
zu trennen, kann ein Schritt für
die Verteilung der Fasern aufgenommen werden. Ein solcher Schritt
kann die Anwendung mechanischer Kraft für die Faserverteilung, wie
beispielsweise einen Schritt umfassen, bei dem die Fasern den Bewegungen
eines Kreisschüttlers
unterworfen werden.
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Alternativ
kann die mit Säure
behandelte Suspension in einem wahlweisen Schritt vor einer weiteren Reinigung
mittels Detergensbehandlung neutralisiert werden. Eine solche Neutralisation
wird im Allgemeinen den pH-Wert der Suspension von etwa 1,8 auf
etwa 7,0 ändern
und kann zum Beispiel durch Hinzufügen eines geeigneten Volumens
an 1 M Tris (pH 8,0) oder durch Hinzufügen eines geeigneten Volumens
an Natriumhydroxid (NaOH) erreicht werden. Die Neutralisation ergibt
im Allgemeinen reine p-GlcNAc-Fasern von im Wesentlichen größerer Länge als
die anderen hier erörterten
Reinigungsverfahren.
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Die
gereinigten p-GlcNAc-Fasern können
dann mit Verfahren konzentriert werden, die dem Fachmann bekannt
sind, wie beispielsweise durch Verwendung einer Absaug- und Filtrationsvorrichtung.
Schließlich
werden die p-GlcNAc-Fasern
in einer Reihe von Schritten mit destilliertem entionisiertem Wasser,
HCl und Ethanol oder anderen geeigneten Lösungsmitteln, vorzugsweise
Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Alkoholen, in denen sowohl organische als auch
anorganische Materialien gelöst
werden, gewaschen. Ein Beispiel, das die erfolgreiche Verwendung
eines solchen Reinigungsverfahrens zeigt, ist in dem Beispiel im
Abschnitt 7 unten angegeben.
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Während jedes
dieser Verfahren zur Reinigung von p-GlcNAc aus Mikroalgen, vorzugsweise
Kieselalgen, als Ausgangsquelle sehr reines, unverfälschtes,
kristallines p-GlcNAc erzeugt, ergibt jedes der Verfahren ein p-GlcNAc
mit bestimmten Charakteristika und vorteilhaften Merkmalen. Zum
Beispiel erzeugt das über das
Verfahren mittels mechanischer Kraft gereinigte p-GlcNAc eine p-GlcNAc-Membran, die ein überlegenes Substrat
zur Bindung von Zellen an das p-GlcNAc zur Verfügung stellt. Das chemische/biologische
Verfahren erzeugt eine viel hö here
durchschnittliche Ausbeute als die mittlere p-GlcNAc-Ausbeute, die
mit dem Verfahren mittels mechanischer Kraft erzeugt wird. Darüber hinaus
erzeugt die Säurebehandlungs/Neutralisations-Variation
des chemischen/biologischen Verfahrens extrem lange p-GlcNAc-Fasern,
wobei einige Fasern länger
als 100 μm
sind und Moleküle
des p-GlcNAc-Polymers von sehr hohem Molekulargewicht von 20–30 Million
Dalton enthalten.
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Der
elektronenmikroskopische Aufbau des in den Zusammensetzungen und
den Verfahren der vorliegenden Erfindung zu verwendenden p-GlcNAc,
das mittels der Säurebehandlungs/Neutralisations-Variation des
chemischen/biologischen Reinigungsverfahrens erzeugt wurde, ist
in der 3 gezeigt. Die Reinigung der p-GlcNAc-Fasern führt oft
zur Bildung von Fasermembranen, wie in der 3 gezeigt.
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5.1.1 Derivatisierung
von p-GlcNAc
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Das
vollständig
acetylierte p-GlcNAc der Erfindung kann mittels einer Vielzahl von
kontrollierten Zuständen
und Verfahren zu einer großen
Auswahl von unterschiedlichen Verbindungen derivatisiert werden. Siehe 4 hinsichtlich
einer Darstellung, die einige dieser Verbindungen zeigt. Solche
derivatisierten Verbindungen können
teilweises oder vollständig
deacetyliertes p-GlcNAc aufweisen, das über chemische und/oder enzymatische
Mittel, wie weiter unten näher
beschrieben, modifiziert wurde, ist aber nicht darauf beschränkt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist p-GlcNAc ein zu 100% deacetyliertes p-GlcNAc.
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Darüber hinaus
kann p-GlcNAc oder sein deacetyliertes Derivat derivatisiert werden,
indem es sulfatiert, phosphoryliert und/oder nitriert wird. Weiter
können
wie nachfolgend ausführlicher
beschrieben O-Sulfonyl, N-Acyl, O-Alkyl, N-Alkyl, Deoxyhalogen und
N-Alkyliden und N-Aryliden und andere Derivate aus dem p-GlcNAc oder deacetylierten
p-GlcNAc der Erfindung hergestellt werden. Das deacetylierte p-GlcNAc
der Erfindung kann auch dazu verwendet werden, um eine Vielzahl
von organischen Salzen und/oder Metallchelaten herzustellen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung können
ein oder mehrere Monosaccharideinheiten von p-GlcNAc deacetyliert
werden, um eine deacetylierte Poly-β-1-4-N-glucosamin-Art zu bilden. Eine
Poly-β-1-4-N-glucosamin-Art,
bei der jede der Monosaccharideinheiten der Poly-β-1-4-N-acetylglucosamin-Art
deacetyliert wurde, d.h. ein zu 100% deacetyliertes Derivat, hat
ein Molekulargewicht von etwa 640.000 Dalton bis etwa 24 Millionen
Dalton, wobei etwa 640.000 Dalton bis etwa 2,4 Millionen Dalton
bevorzugt sind. Eine Art mit einem solchen Molekulargewichtsbereich
stellt eine Art dar, die etwa 4.000 bis etwa 150.000 Glucosaminmonosaccharide
kovalent in einer β-1-4-Konfiguration
gebunden hat.
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Das
p-GlcNAc kann durch Behandeln mit einer Basis deacetyliert werden,
um Glucosamine mit freien Aminogruppen zu ergeben. Dieses Hydrolyseverfahren
kann mit Lösungen
von konzentriertem Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid bei erhöhten Temperaturen
durchgeführt
werden. Siehe z.B. das Beispiel im Abschnitt 8 unten. Alternativ
kann ein enzymatisches Verfahren, das ein Chitin-Deacetylase-Enzym benutzt, für die Deacylierung
von p-GlcNAc verwendet werden. Ein solches enzymatisches Deacetylaseverfahren
ist dem Fachmann bekannt und kann wie im US-Patent 5,219,749 durchgeführt werden.
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Weiter
können
ein oder mehrere Monosaccharideinheiten des p-GlcNAc der Erfindung
derivatisiert werden, um mindestens eine Sulfatgruppe zu enthalten,
oder können
alternativ phosphoryliert oder nitriert werden, wie unten gezeigt:
worin R und/oder R
1 anstelle von Wasserstoff und/oder R
2 anstelle von -COCH
3 eine
Sulfat- (-SHO
3), eine Phosphat- (-P(OH)
2) oder eine Nitrat- (-(-NO
2)
Gruppe sein kann.
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Nachfolgend
werden Verfahren beschrieben, durch die solche p-GlcNAc-Derivate
hergestellt werden können.
Bevor diese Verfahren durchgeführt
werden, kann es vorteilhaft sein, zuerst das p-GlcNAc-Ausgangsmaterial
zu lyophilisieren, in flüssigem
Stickstoff einzufrieren und zu pulverisieren.
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Sulfatierte
p-GlcNAc-Derivate können
zum Beispiel mit einem zweistufigen Verfahren hergestellt werden.
In der ersten Stufe kann O-Carboxymethyl-p-GlcNAc aus p-GlcNAc und/oder
p-GlcNAc-Derivaten der Erfindung hergestellt werden, indem zum Beispiel
Techniken, wie die von Tokura u.a. (Tokura, S. u.a., 1983, Polym.
J. 15: 485) beschriebenen verwendet werden. Zweitens kann der Sulfatierungsschritt
zum Beispiel mit N,N-Dimethylformamid-schwefeltrioxid gemäß dem Fachmann
bekannter Verfahren, wie sie beispielsweise von Schweigen (Schweigen,
R. G., 1972, Carbohydrate Res. 21: 219) beschrieben sind, durchgeführt werden. Das
sich ergebende Produkt kann als Natriumsalz isoliert werden.
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Phosphorylierte
p-GlcNAc-Derivate können
zum Beispiel durch Anwendung von Verfahren hergestellt werden, die
dem Fachmann bekannt sind, wie beispielsweise die von Nishi u.a.
(Nishi, N. u.a., 1986 in „Chitin in
Nature and Technology, Muzzarelli u.a., Hrsg. Plenum Press, New
York, Seite 297–299)
beschriebenen. Kurz kann eine p-GlcNAc/Methansulfonsäure-Mischung
mit Phosphorpentoxid (in etwa 0,5 bis 4,0 molar Äquivalent) unter Rühren bei
einer Temperatur von etwa 0°C
bis etwa 5°C
behandelt werden. Die Behandlung kann etwa 2 Stunden dauern. Das
sich ergebende Produkt kann dann präzipitiert und mittels Standardverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, gewaschen werden. Zum Beispiel kann
die Probe mit einem Lösungsmittel,
wie beispielsweise Ether, präzipitiert,
zentrifugiert, mit einem Lösungsmittel,
wie beispielsweise Ether, Aceton oder Methanol, gewaschen und getrocknet
werden.
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Nitrierte
p-GlcNAc-Derivate können
durch Anwendung von Verfahren hergestellt werden, die dem Fachmann
bekannt sind, wie beispielsweise die von Schorigin und Halt (Schorigin,
R. und Halt, E., 1934, Chem. Ber. 67: 1712) beschriebenen. Kurz
können
p-GlcNAc und/oder ein p-GlcNAc-Derivat mit konzentrierter Salpetersäure behandelt
werden, um ein stabiles nitriertes Produkt zu bilden.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des p-GlcNAc der Erfindung können eine
Sulfonylgruppe enthalten, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
3 ein
Alkyl-, ein Aryl-, ein Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein kann.
Ein solches Derivat kann durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise
das in Kurita u.a. (Kurita, K. u.a., 1990, Polym. Prep. [Am. Chem.
Soc., Div. Polym. Chem.] 31: 624–625) beschriebene Verfahren,
erzeugt werden. Kurz kann eine wässrige
Alkali-p-GlcNAc-Lösung
mit einer Chloroformlösung
von Tosylchlorid reagiert werden, und die Reaktion kann dann sanft
bei niederen Temperaturen fortschreiten gelassen werden.
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Ein
oder mehrere Monosaccharide des p-GlcNAc der Erfindung oder sein
deacetyliertes Derivat können
ein oder mehrere O-Acrylgruppen enthalten, wie nachfolgen gezeigt:
worin R
4 und
R
5 anstelle von Wasserstoff ein Alkyl-,
ein Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein können und R
6 ein Alkyl-,
ein Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein kann. Ein Beispiel für ein solches
Derivat kann durch bekannte Verfahren, wie beispielsweise die von
Komai (Komai, T. u.a., 1986 in „Chitin in Nature and Technology", Muzzarelli u.a.,
Hrsg., Plenum Press, New York, Seite 497–506) beschriebenen, erzeugt
werden. Kurz kann p-GlcNAc mit jedem aus einer Anzahl geeigneter
Acylchloride in Methansulfonsäure
reagiert werden, um p-GlcNAc-Derivate zu ergeben, die Caproyl-,
Capryl-, Lanoyl- oder Benzoylderivate umfassen, aber nicht darauf
beschränkt
sind.
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Ein
oder mehrere Monosaccharide des deacetylierten p-GlcNAc der Erfindung
können
eine N-Acylgrupe enthalten, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
7 ein
Alkyl-, ein Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein kann. Eine solche
Derivatisierung kann durch Anwendung von Verfahren erhalten werden,
die dem Fachmann bekannt sind, wie beispielsweise das in Hirano
u.a. (Hirano, S. u.a., 1976, Carbohydrate Research 47: 315–320) beschriebene
Verfahren. Deacetyliertes p-GlcNAc ist in einer Reihe von wässrigen
Lösungen
von organischen Säuren
löslich.
Die Zugabe von ausgewählten
Carbonsäureanhydriden
zu solchen p-GlcNAc
enthaltenden Lösungen
in wässriger
methanolischer Essigsäure
führt zur
Bildung von N-Acyl-p-GlcNAc-Derivaten. N-Acyl-p-GlcNAc ist ein bevorzugtes
Derivat zur Herstellung von Medikamentenabgabesystemen mit kontrollierter
Freisetzung.
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Ein
oder mehrere Monosaccharide des p-GlcNAc der Erfindung oder seines
deacetylierten Derivats können
eine O-Alkylgruppe enthalten, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
8 ein
Alkyl- und Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein kann. Eine solche
Derivatisierung kann durch Anwendung von Verfahren erhalten werden,
die dem Fachmann bekannt sind; zum Beispiel das von Maresh u.a.
(Maresh, G. u.a. in „Chitin
and Chitosan", Skjak-Braek,
G. u.a., Hrsg., 1989, Elsevier Publishing Co., Seite 389–395) beschriebene
Verfahren. Kurz kann deacetyliertes p-GlcNAc in Dimethoxyethan (DME)
dispergiert werden und mit einem Überschuss an Propylenoxid reagiert
werden. Die Reaktionsdauer kann 24 Stunden betragen, und die Reaktion
findet in einem Autoklaven bei 40 bis 90°C statt. Das Gemisch kann dann
mit Wasser verdünnt
und filtriert werden. Das DME kann durch Destillation entfernt werden.
Schließlich
kann das Endprodukt über
Lyophilisierung isoliert werden. Das O-Alkyl-p-GlcNAc und sein deacetyliertes
Derivat ist auch ein bevorzugtes Derivat zur Herstellung von Medikamentenabgabesystemen
mit kontrollierter Freisetzung.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des p-GlcNAc der Erfindung können ein
Alkaliderivat sein, wie nachfolgend gezeigt:
-
-
Ein
solches Derivat kann unter Anwendung von Verfahren erhalten werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Zum Beispiel kann ein Verfahren wie
das von Noguchi u.a. (Noguchi, J. u.a., 1969, Kogyo Kagaku Zasshi
72: 796–799)
beschriebene verwendet werden. Kurz kann p-GlcNAc im Vakuum in NaOH
(vorzugsweise 43%) für
einen Zeitraum von ungefähr
zwei Stunden bei etwa 0°C
eingetaucht werden. Überschüssiges NaOH
kann dann zum Beispiel durch Zentrifugation in einer Korbzentrifuge
und durch mechanisches Pressen entfernt werden.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GlcNAc der
Erfindung können
eine N-Alkylgruppe enthalten, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
9 ein
Alkyl-, ein Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein kann. Eine solche
Derivatisierung kann zum Beispiel durch Anwendung eines Verfahrens
erhalten werden, wie beispielsweise des von Maresh u.a. (Maresh,
G. u.a., in „Chitin
and Chitosan", Skjak-Brack,
G. u.a., Hrsg. 1989, Elsevier Publishing Co., Seite 389-395) beschriebenen,
wie oben ausgeführt,
zur Herstellung von N-Alkyl-p-GlcNAc-Derivaten.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GlcNAc der
Erfindung können
mindestens ein Desoxyhalogenderivat enthalten, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
10 F,
Cl, Br oder I sein kann, wobei I bevorzugt ist. Ein solches Derivat
kann unter Anwendung von Verfahren erhalten werden, die dem Fachmann
bekannt sind. Zum Beispiel kann ein Verfahren verwendet werden, wie
das von Kurita u.a. (Kurita, K. u.a., 1990, Polym. Prep. [Am. Chem.
Soc. Div. Polym. Chem.] 31: 624–625) beschriebene.
Kurz wird ein tosyliertes p-GlcNAc mit einem Natriumhalogenid in
Dimethylsulfoxid reagieren gelassen, was zu einem Desoxyhalogenderivat
führt.
Die p-GlcNAc-Tosylierung kann durchgeführt werden, indem eine wässrige Alkali-p-GlcNAc-Lösung mit
einer Chloroformlösung
von Tosylchlorid reagiert wird. Eine solche Reaktion kann sanft
bei niedrigen Temperaturen voranschreiten.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GlcNAc der
Erfindung können
ein Salz bilden, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
11 ein
Alkyl-, ein Alkenyl- oder ein Alkinylrest sein kann. Eine solche
Derivatisierung kann unter Anwendung von Verfahren erhalten werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Zum Beispiel kann ein Verfahren verwendet
werden, wie das von Austin und Sennett (Austin, P. R. und Sennett,
S. in „Chitin
in Nature and Technology",
1986, Muzzarelli, R. A. A. u.a., Hrsg. Plenum Press, Seite 279–286) beschriebene.
Kurz kann deacetyliertes p-GlcNAc in einem organischen Medium, wie
beispielsweise Ethylacetat oder Isopropanol, suspendiert werden,
dem eine geeignete organische Säure,
wie beispielsweise Ameisen-, Essig-, Glycol- oder Milchsäure, zugesetzt
werden kann. Das Gemisch kann eine Zeitlang (zum Beispiel 1 bis
3 Stunden) stehen gelassen werden. Die Temperatur der Reaktion und
Trocknung kann von etwa 12°C
bis etwa 35°C
variieren, wobei 20° bis
25°C bevorzugt
sind. Die Salze können
dann durch Filtration getrennt, mit frischem Medium gewaschen und
das restliche Medium verdampft werden.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GlcNAc der
Erfindung können
ein Metallchelat bilden, wie nachfolgend gezeigt:
worin R
12 ein
Metallion sein kann, insbesondere eines der Übergangsmetalle, und X die
dative Bindung ist, die durch die Stickstoffelektronen eingerichtet
wurde, die in den Amino- und substituierten Aminogruppen, die in dem
deacetylierten p-GlcNAc vorhanden sind, vorkommen.
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Ein
oder mehrere Monosaccharideinheiten des deacetylierten Derivats
des p-GlcNAc der
Erfindung können
ein N-Alkyliden oder eine N-Arylidengruppe enthalten, wie nachfolgend
gezeigt:
worin R
13 ein
Alkyl-, ein Alkenyl-, ein Alkinyl- oder ein Arylrest sein kann.
Eine solche Derivatisierung kann unter Anwendung von Verfahren erhalten
werden, die dem Fachmann bekannt sind. Zum Beispiel kann ein Verfahren
verwendet werden, wie das von Hirano u.a. (Hirano, S. u.a., 1981,
J. Biomed. Mat. Res. 15: 903–911)
beschriebene. Kurz kann eine N-Substitutionsreaktion von deacetyliertem
p-GlcNAc mit Carbonsäureanhydriden und/oder
Arylaldehyden durchgeführt
werden, um Acyl- und/oder Arylidenderivate zu ergeben.
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Weiter
kann das p-GlcNAc oder sein deacetyliertes Derivat kontrollierten
Hydrolysebedingungen ausgesetzt werden, die Molekülgruppen
mit einem einheitlichen, diskreten Molekulargewicht und anderen
physikalischen Charakteristika ergeben. Solche Hydrolysebedingungen
können
zum Beispiel die Behandlung mit dem Enzym Lysozym umfassen. p-GlcNAc
kann dem Lysozym für
unterschiedliche Zeitdauern ausgesetzt werden, um das Ausmaß der Hydrolyse
zu kontrollieren. Darüber
hinaus kann die Hydrolyserate abhängig von dem Umfang kontrolliert
werden, in dem das p-GlcNAc, das mit Lysozym behandelt wird, deacetyliert
wurde. Die Deacetylierungsbedingungen können wie oben beschrieben sein.
Je vollständiger
ein p-GlcNAc-Molekül deacetyliert
wurde, zwischen etwa 20 und etwa 90 Prozent deacetyliert, desto
vollständiger
wird das Molekül in
einer bestimmten Zeit hydrolysiert. Änderungen der physikalischen
Charakteristika zusätzlich
zur Reduzierung des Molekulargewichts können durch Hydrolyse und/oder
Deacetylierungsbehandlungen ausgelöst werden. Eine ausgedehnte
Hydrolyse bewirkt eine Verflüssigung
des p-GlcNAc.
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Weiter
kann eine Wärmedenaturierung
so wirken, dass der kristalline Aufbau des p-GlcNAc modifiziert wird.
Eine solche Modifikation des kristallinen Aufbaus des p-GlcNAc-Produkts
kann zum Beispiel die Reaktivität
des p-GlcNAc vorteilhaft beeinflussen.
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Darüber hinaus
können
Hybride, die p-GlcNAc und/oder p-GlcNAc-Derivate umfassen, gebildet
werden. Solche Hybride können
alle aus einer Anzahl von natürlichen
und/oder synthetischen Materialien zusätzlich zu dem p-GcNAc und/oder
den p-GlcNAc-Derivaten enthalten. Zum Beispiel können Hybride aus p-GlcNAc und/oder
p-GlcNAc-Derivaten plus einer oder mehreren extrazellulären Matrix
(ECM)-Komponenten gebildet werden. Solche ECM-Komponenten können Kollagen,
Fibronektin, Glycosaminoglykane und/oder Peptidoglycane umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Hybride können
auch aus p-GlcNAc und/oder p-GlcNAc-Derivaten
plus einem oder mehreren synthetischen Materialien, wie beispielsweise
Polyethylen, gebildet werden. Ein solches p-GlcNAc/Polyethylen- oder p-GlcNAc-Derivat/Polyethylen-Hybrid
kann durch thermisches Verbinden der Hybridkomponenten zum Beispiel
mittels Autoklavieren hergestellt werden.
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Bevorzugte
p-GlcNAc-Derivate zur Verwendung in der beanspruchten Erfindung
sind deacetylierte p-GlcNAc-Salzderivate, wie beispielsweise ein
p-GlcNAc-Lactat-Derivat,
insbesondere ein p-GlcNAc-Lactatgelderivat. Wie hier verwendet bedeutet
der Begriff „p-GlcNAc-Lactat", dass der Milchsäurerest
funktionell an einem teilweise oder vollständig deacetylierten p-GlcNAc
angelagert ist. Solche p-GlcNAc-Lactat-Derivate können wie
oben beschrieben erhalten werden (z.B. durch Derivatisierung mit
Milchsäure)
und als Gel mittels Propylenglycol und Wasser formuliert werden,
wie in dem Beispiel im Abschnitt 10 unten beschrieben. p-GlcNAc-Lactat-Derivate
können
mit hohen und niedrigen Viskositäten
erzeugt werden, wodurch es ermöglicht
wird, dass das p-GlcNAc an die spezifische interessante Indikation
angepasst wird. Zum Beispiel kann es nützlich sein, ein p-GlcNAc mit einer
niedrigeren Viskosität
zur Abgabe durch eine Spritze oder über ein Spray zu verwenden.
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Wie
ausführlicher
im Abschnitt 5.3 unten beschrieben, können das p-GlcNAc und/oder
seine Derivate, wie oben beschrieben, weiter durch die kovalente
oder nicht kovalente Anlagerung an oder Kombination mit Molekülen oder
Medikamenten von Interesse, wie beispielsweise Endothelin-Antagonisten,
derivatisiert werden.
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5.1.2. Umformulierungen
von p-GlcNAc
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Das
p-GlcNAc, seine deacetylierten Derivate und/oder deren Derivatisierungen,
wie beispielsweise die oben beschriebenen, die in den Zusammensetzungen
der Erfindung verwendet werden sollen, können gelöst und anschließend zu
einer Auswahl von Formen und Konfigurationen umformuliert werden.
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Ein
Lösen des
p-GlcNAc kann durch Behandeln mit Dimethylacetamid (DMA)/Lithiumchlorid
erreicht werden. Das p-GlcNAc kann ohne weiteres durch Rühren in
einer DMA-Lösung,
enthaltend 5% LiCl (bezogen auf des Gewicht des DMA) gelöst werden.
Wasserlösliche
p-GlcNAc-Derivate, wie beispielsweise p-GlcNAc-Salze, z.B. Lactat oder Carboxymethylderivate
können
in Wasser gelöst
werden. p-GlcNAc, das zu mindestens etwa 75% deacetyliert wurde,
kann zum Beispiel in einer milden sauren Lösung, wie beispielsweise 1%ige
Essigsäure,
gelöst
werden. p-GlcNAc-Derivate, die in Wasser unlöslich sind, können in
organischen Lösungsmitteln
gelöst
werden.
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Die
Derivatisierung von p-GlcNAc in DMA:LiCl mit Phenylisocyanaten kann
dazu verwendet werden, Carbanilate zu erzeugen. Weiter kann die
Derivatisierung von p-GlcNAc in DMA-LiCl mit Toluol-p-sulphonylchlorid
dazu verwendet werden, Toluol-p-sulfonat zu erzeugen.
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Das
p-GlcNAc, seine deacetylierten Derivate und/oder deren gelöste Derivatisierungen
können
dann präzipitiert
und zu Formen umformuliert werden, die Matten, Stränge, Mikrokügelchen,
Mikroperlen, Membranen, Fasern, Pulver, Schwämme und Gels umfassen, aber
nicht darauf beschränkt
sind. Weiter können
ultradünne
(d.h. weniger als 1 μm
dicke) einheitliche Membranen formuliert werden. Außerdem können pharmazeutische
Formulierungen, wie beispielsweise Pillen, Tabletten und Kapseln,
hergestellt werden.
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Solche
Umformulierungen können
zum Beispiel unter Ausnutzung der Tatsache erreicht werden, dass reines
p-GlcNAc in Lösungen,
wie beispielsweise Wasser und Alkohol, vorzugsweise Ethanol, unlöslich ist. Eine
Einführung
durch herkömmliche
Mittel, wie beispielsweise durch Injektion des p-GlcNAc enthaltenden DMA/LiCl-Gemischs
in eine solche Wasser- oder Alkohol-, vorzugsweise Ethanol-, Lösung bringt
eine erneute Präzipitation
zustande, und daher eine Umformulierung des gelösten p-GlcNAc. Die Umformulierung
einer p-GlcNAc-Membran zu einem Fasermaterial wird in dem Beispiel
im Abschnitt 9 unten gezeigt. Im Fall von wasserlöslichen
p-GlcNAc-Derivaten können
Umformulierungen durch erneute Präzipitation in solchen organischen
Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Ethylacetat oder Isopropanol, erreicht werden.
Umformulierungen von p-GlcNAc, das zu mindestens etwa 75% deacetyliert
wurde, können
durch erneute Präzipitation
in einer alkalischen Lösung
erreicht werden. In Wasser unlösliche
p-GlcNAc-Derivate
können
durch erneute Präzipitation
in wässrigen
Lösungen,
wie beispielsweise Wasser, umformuliert werden.
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p-GlcNAc-Membranen
und dreidimensionale p-GlcNAc-Matrizen können mittels Verfahren hergestellt werden,
die die Bildung von kontrollierten mittleren Porengrößen entweder
in den Membranen oder den Matrizen vorsehen. Die Porengröße kann
in den Membranen und Matrizen durch Variieren der Menge an verwendetem
p-GlcNAc-Material und durch Zusetzen von bestimmten Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Methanol oder Ethanol, wobei Ethanol bevorzugt
ist, in bestimmten Mengen, die im Bereich von etwa 5% bis etwa 40% liegen,
vor der Bildung von Membranen und/oder Matrizen kontrolliert werden.
Im Allgemeinen ist, je größer der
prozentuale Anteil des Lösungsmittels
ist, die durchschnittliche gebildete Porengröße desto kleiner.
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Gemäß einer
bevorzugten Umformulierung der Erfindung, wird ein p-GlcNAc-Lactat-Derivat zu
einem Gel derivatisiert, wie ausführlich in dem Beispiel im Abschnitt
10 unten beschrieben.
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5.2 Die Endothelinantagonisten
der Zusammensetzungen der Erfindung
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Die
in den Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung zu verwendenden
Endothelinantagonisten umfassen auf Peptid beruhende Endothelinantagonisten,
nicht auf Peptid beruhende Endothelinantagonisten, ETA-spezifische,
ETB-spezifische
oder nicht spezifische Endothelinantagonisten, sind aber nicht darauf beschränkt. Beispiele
für auf
Peptid beruhende Endothelin-Rezeptor-Antagonisten, die in den Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung nützlich
sind, umfassen BQ-123 (Cyclo(-D-Trp-D-Asp-L-Pro-D-Val-L-Leu-), BQ-153,
BQ238, BQ-485, BQ-610, BQ-788, BQ-928, TAK-044, FR139317 (Perhydroazepin-1-ylcarbonyl-L-leucyl-(1-methyl)-D-tryptophyl-[3-(2-pyridyl)]-D-alanin), RES- 701-1 (Novabiochem),
PD 142893 (Acetyl-(3,3-diphenyl-D-alanin)-L-Leu-L-Asp-L-Ile-L-Ile-L-Trp),
PD 145065, CP 170687, Ac-DBhg16-Leu-Asp-Ile, IRL-1038 ([Cys11–Cys15]-Endothelin-1
(11–21)),
das GRGDS-Pentapeptid und ET-1[Dprl-Asp15]. Viele dieser Peptide sind im
Handel erhältlich,
z.B. von American Peptide Company, Sunnyvale CA oder Calbiochem-Novabiochem
Company, San Diego CA.
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Beispiele
für nicht
auf Peptid beruhende Endothelin-Rezeptor-Antagonisten zur Verwendung
in den Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung umfassen Ro
61-0612, Ro 61-1790, Ro 42-2005, Ro 46-2005, Ro 46-8443, Ro 47-0203
(auf dem Fachgebiet auch als Bosentan bekannt), PD 155080, PD 156707, SB
209670, SB 217242, L-744,453, L-749,329, L-754,142, CGS 27830, BMS
182874, LU 135252, S-1039, mA386, A-127722, TBC11251, Nz-arg-3-(isoxazdylsulfameyl)-2-thiophencarboxamid
und EQ 123. Siehe z.B. Webb u.a. oben und Ohlstein u.a., oben bezüglich der
Strukturen von vielen dieser bekannten Endothelinantagonisten.
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Nicht
auf Peptid beruhende Endothelinantagonisten können gemäß dieser Erfindung bevorzugt
sein, weil sie günstigere
pharmakokinetische Eigenschaften als auf Peptid beruhende Antagonisten,
z.B. eine verbesserte metabolische Stabilität und eine bessere Bioverfügbarkeit
und orale Wirksamkeit, haben. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der verwendete Endothelinantagonist Ro61, wie
oben in der 1 gezeigt.
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5.3 Bevorzugte Formulierungen
der Zusammensetzungen der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
wird ein wie oben beschriebener Endothelinantagonist („EA") kovalent oder nicht
kovalent funktionell an oder kombiniert mit dem p-GlcNAc oder einem
oder mehreren Derivaten oder Umformulierungen davon gebunden, wie
oben beschrieben. Gemäß einer
Ausführungsform
ist mindestens eine Art von Endothelinantagonist kovalent, nicht
kovalent oder anderweitig mit einem deacetylierten p-GlcNAc kombiniert
oder gemischt. Andere Antitumormittel, die zusammen mit den EA/p-GlcNAc-Zusammensetzungen der
Erfindung verwendet werden können,
sind unten beschrieben.
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Der
Endothelinantagonist oder ein anderes Antitumormittel kann kovalent
an die offenen primären Amine
des deacetylierten p-GlcNAc zum Beispiel durch chemische Anlagerung
unter Verwendung von bifunktionellen Vernetzungsreagenzien gebunden
werden, die als chemische Abstandshalter bestimmter Länge fungieren.
Solche Verfahren sind dem Fachmann bekannt und können zum Beispiel den Verfahren
von Davis und Preston (Davis, M. und Preston, J. F. 1981, Anal.
Biochem. 116: 404–407)
und Staros u.a. (Staros, J. V. u.a., 1986, Anal. Biochem. 156: 220–222) ähnlich sein.
Zum Beispiel können
im Fall der auf Peptid beruhenden Verbindungen Carbonsäurereste
auf dem an das deacetylierte oder teilweise deacetylierte p-GlcNAc
anzulagernde Peptid aktiviert und dann mit dem p-GlcNAc vernetzt werden. Die Aktivierung
kann zum Beispiel durch Zugabe einer Lösung, wie beispielsweise Carbodiimid
EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid)
zu einer Peptidlösung
in einem Phosphatpuffer erreicht werden. Vorzugsweise enthält diese
Lösung
zusätzlich ein
Reagens, wie beispielsweise Sulfo-NHS (N-Hydroxysulfosuccinimid),
um die Kopplung zu verstärken.
Das aktivierte Peptid kann mit dem deacetylierten p-GlcNAc durch
Mischen in einem Puffer mit hohem pH-Wert, wie beispielsweise einem
Carbonatpuffer (pH 9,0–9,2),
vernetzt werden.
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Die
biologische Wirksamkeit des gebundenen Moleküls kann durch Variieren der
Länge des
Linker-Moleküls
(z.B. bifunktionelle Venetzungsverbindung), das dazu verwendet wird,
das Molekül
an das p-GlcNAc zu binden, erhalten werden. Eine geeignete Linkerlänge für ein bestimmtes
anzulagerndes Molekül, das
die biologische Aktivität
des angelagerten Moleküls
nicht ändert,
kann routinemäßig ermittelt
werden. Zum Beispiel kann die biologische Aktivität (z.B.
ein therapeutisch wirksames Niveau an biologischer Aktivität) eines Moleküls, das über einen
Linker mit bestimmter Länge
angelagert wurde, mittels bekannter Assays, die für das bestimmte,
anzulagernde Molekül
spezifisch sind, getestet werden. Außerdem kann es, um die biologische
Aktivität
des anzulagernden Moleküls
aufrechtzuerhalten, notwendig sein, einen Linker zu verwenden, der
mittels eines geeigneten natürlich
auftretenden Enzyms abgespalten werden kann, um das angelagerte
Molekül
freizusetzen.
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Assays,
die vom Fachmann üblicherweise
angewendet werden, können
dazu verwendet werden, die Retention der biologischen Aktivität des bestimmten,
anlagernden Moleküls
zu testen, um sicherzustellen, dass ein annehmbares Aktivitätsniveau
(z.B. eine therapeutisch wirksame vernünftige Aktivität) beibehalten wird.
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Alternativ
können
die auf Peptid beruhenden oder nicht auf Peptid beruhenden Endothelinantagonisten,
allein oder in Kombination mit anderen Antitumormitteln, mit dem
p-GlcNAc und/oder seinen Derivaten gemischt oder nicht kovalent
daran angelagert werden, um die Zusammensetzungen der Erfindung
zu bilden, und zwar mittels Verfahren, die dem Fachmann bekannt
sind. Zum Beispiel können
ein Molekül
oder Moleküle nach
Wahl, z.B. ein Endothelinantagonist, mit Suspensionen von p-GlcNAc,
mit einer deacetylierten oder teilweise deacetylierten p-GlcNAc-Lösung, mit
einer deacetylierten oder teilweise deacetylierten p-GlcNAc-Salzlösung, z.B.
mit einer p-GlcNAc-Lactatlösung
(teilweise oder vollständig
deacetyliert), oder mit einer p-GlcNAc-Derivatlösung gemischt werden. Die Gemische
können
wahlweise lyophilisiert werden. Moleküle werden nach einer Lyophilisierung
in nicht kovalenter Weise an die p-GlcNAc-Matrizen vermutlich über hydrophobe,
elektrostatische und andere, nicht kovalente Wechselwirkungen gebunden.
Solche p-GlcNAc-Formulierungen sind sehr leicht herzustellen. Weiter
können
solche Formulierungen wirksam mit einer großen Auswahl von Molekülen erreicht
werden, die ein breites Spektrum an physikalischen Charakteristika
und Wasserlöslichkeitseigenschaften
haben, die vom hydrophobsten bis zum hydrophilsten reichen. Nach
der Anlagerung des Moleküls
oder der Moleküle
können
Assays, die üblicherweise
vom Fachmann angewendet werden, um die Aktivität des/der bestimmten, nicht
kovalent gebundenen Moleküls/Moleküle zu testen,
dazu verwendet werden, um sicherzustellen, dass ein annehmbares
Aktivitätsniveau
(z.B. eine therapeutisch wirksame Aktivität) mit dem angelagerten Molekül erreicht
wird.
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Darüber hinaus
können
Endothelinantagonisten allein oder in Kombination mit anderen Antitumormitteln
in dem p-GlcNAc mittels auf dem Fachgebiet bekannter Verfahren eingekapselt
werden. Zum Beispiel kann ein Verfahren zum Erzielen der Verkapselung
das von Hwang u.a. behandelte Verfahren umfassen (Hwang, C. u.a.
in Muzzarelli, R. u.a., Hrsg., 1985, „Chitin in Nature and Technology", Plenum Press, Seite 389–396). Eine
Verkapselung kann zum Beispiel auch dadurch erreicht werden, dass
einer Modifikation der Säurebehandlungs/Neutralisations-Variation
des chemischen/biologischen, oben dargestellten Reinigungsverfahrens
gefolgt wird. Anstatt den pH-Wert der p-GlcNAc-Lösung auf einen ungefähr neutralen
pH-Bereich zu erhöhen
(d.h. ungefähr
7,4), kann man eine basische pH-Umgebung erzeugen, indem der pH-Wert
auf ungefähr
9,0 nach der Vervollständigung
der Reinigung des p-GlcNAc angehoben wird. Bei einem basischeren pH-Wert
nimmt der Aufbau des p-GlcNAc oder eines Derivats davon eine dreidimensionalere
oder „offenere" Konfiguration an.
Wenn der pH-Wert
gesenkt wird, kehrt die Konfiguration des Moleküls zu einer kompakteren, „geschlosseneren" Konfiguration zurück. Daher
kann eine Verbindung oder ein Medikament von Interesse, wie beispielsweise
ein Endothelinantagonist, zu einer p-GlcNAc-Lösung mit hohem pH-Wert zugegeben
werden, dann der pH-Wert der p-GlcNAc-/Medikamentensuspension erniedrigt
werden, wodurch das Medikament von Interesse in der p-GlcNAc-Matrix „gefangen" oder eingekapselt
wird. Nach der Verkapselung des Moleküls können Assays, die üblicherweise
vom Fachmann verwendet werden, dazu dienen, die Aktivität des/der
bestimmten eingekapselten Moleküls/Moleküle zu testen,
wodurch sichergestellt wird, dass ein annehmbares Niveau an biologischer
Aktivität
(z.B. eine therapeutisch wirksame Aktivität) durch das verkapselte Molekül beibehalten
wird.
-
Ein
Beispiel für
die Herstellung einer EA/p-GlcNAc-Zusammensetzung der Erfindung
wird in dem Beispiel im Abschnitt 10 unten angegeben, wobei ein
Endothelinantagonist mit einem p-GlcNAc-Lactatgel gemischt wird.
Alternativ kann eine EA-Zusammensetzung (ohne begleitendes p-GlcNAc)
z.B. durch Lösen
des Endothelinantagonisten in PBS, HBSS oder wie in den Anweisungen
des Herstellers beschrieben und Anpassen der Lösung an die gewünschte Konzentration
hergestellt werden.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung, einschließlich EA/p-GlcNAc-Zusammensetzungen,
können zur
Verabreichung als pharmazeutische Zusammensetzungen z.B. durch Inhalation
oder Insufflation (entweder durch den Mund oder die Nase) oder orale,
bukkale, parenterale oder rektale Verabreichung for muliert werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die EA/p-GlcNAc-Zusammensetzung
der Erfindung durch Injektion in Form eines Gels wie in dem Beispiel
im Abschnitt 10 unten beschrieben verabreicht. In der Ausführungsform
der Erfindung, wobei die pharmazeutische Zusammensetzung die Verabreichung
eines Endothelinantagonisten, z.B. eines Nicht-Peptidyl-Endothelinantagonisten,
wie beispielsweise ein Pyrimidylsulfonamid, für die Behandlung einer proliferativen
Erkrankung, z.B. Krebs, umfasst, kann die Zusammensetzung eine therapeutisch
wirksame Menge an Endothelinantagonist in Kombination mit einem
pharmazeutisch annehmbaren Träger
umfassen.
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Für die orale
Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen zum Beispiel die Form von
Tabletten oder Kapseln haben, die durch herkömmliche Mittel mit pharmazeutisch
annehmbaren Hilfsstoffen oder Trägern,
wie beispielsweise Bindemitteln (z.B. vorgelatinierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder
Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen
(z.B. Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat);
Schmiermitteln (z.B. Magnesiumstearat, Talkum oder Siliziumdioxid);
Abbaumitteln (z.B. Kartoffelstärke
oder Natriumstärkeglycolat);
oder Netzmitteln (z.B. Natriumlaurylsulfat) hergestellt werden.
Das p-GlcNAc kann
anstelle von oder zusätzlich
zu den Hilfsstoffen, Trägern
und Füllstoffen
verwendet werden. Tabletten können
mit p-GlcNAc unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, beschichtet werden.
-
Flüssige Präparate zur
oralen Verabreichung können
zum Beispiel die Form von Lösungen,
Sirupen oder Suspensionen haben, oder sie können als Trockenprodukt zum
Aufbau mit Wasser oder anderen geeigneten Vehikeln vor der Verwendung
dargeboten werden. Solche flüssigen
Präparate
können
mit herkömmlichen
Mitteln mit pharmazeutisch annehmbaren Zusätzen, wie beispielsweise Suspendiermitteln
(z.B. Sorbitsirup, Cellulosederivate oder hydrierte essbare Fette);
Emulgatoren (z.B. Lecithin oder Akazie), nicht wässrigen Vehikeln (z.B. Mandelöl, öligen Estern,
Ethylalkohol oder fraktionierten pflanzlichen Ölen); und Konservierungsstoffen
(z.B. Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoate oder Sorbinsäure) hergestellt
werden. Die Präparate
können
auch, soweit erforderlich, Puffersalze, Geschmacks-, Farb- und Süßmittel
enthalten.
-
5.4. Verwendungen der
Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung
-
Biomedizinische
Verwendungen der Zusammensetzungen der Erfindung umfassen ihre Verwendung von
Medikamentenabgabesysteme für
Endothelinantagonisten sowie andere therapeutische Mittel, wie beispielsweise
andere Antitumormittel. Die p-GlcNAc enthaltenden Formulierungen
der Erfindung sehen zusätzliche
Vorteile im Vergleich zu bekannten Medikamentenformulierungen vor,
einschließlich
beispielsweise eine erhöhte
Wirksamkeit, reduzierte Toxizität
und verbesserte Bioverfügbarkeit.
In der Tat gibt es zahlreiche Vorteile bei der Verwendung der auf
p-GlcNAc basierenden Medikamentenabgabesysteme der Erfindung. Zum Beispiel
wird die traditionelle Medikamentenverabreichung durch Injektion
gewöhnlich
mit Proteinen und vielen anderen Medikamenten verwendet. Allerdings
führen
wiederholte Dosen zu oszillierenden Blutmedikamentkonzentrationen
und beeinflussen die Bequemlichkeit und die Compliance des Patienten.
Die orale Verabreichung kann vorteilhaft sein, da sie eine vielfältigere
Charge des freizusetzenden Medikaments ermöglicht und weniger unangenehm
für den
Patienten ist. Allerdings werden Proteine und andere Verbindungen
denaturiert und im Magen abgebaut.
-
Eine
verbesserte orale Verabreichung wird allerdings durch die p-GlcNAc
enthaltenden Zusammensetzungen der Erfindung erreicht, indem eine
schützende
Umgebung für
die einmal verabreichte Arznei zur Verfügung gestellt wird. Zum Beispiel
schützt
das p-GlcNAc einen auf einem Peptid beruhenden Endothelinantagonisten
vor der sauren und enzymatischen Umgebung im Magen. Das p-GlcNAc-System setzt
die Verbindung über
Diffusion und/oder Verkapselungsabbau frei, sobald es den Darmbereich
erreicht, wo sie wirksam in den Blutstrom aufgenommen wird. Diese
p-GlcNAc-Systeme der Erfindung können
zum Beispiel verwendet werden, um Proteine sowie viele andere Verbindungen
abzugeben. Liposome, die mit p-GlcNAc-Derivaten oder p-GlcNAc-Derivat-Alginat-Verkapselungen überzogen
sind, sind für
solche oralen Abgabeverfahren bevorzugt.
-
Darüber hinaus
wird bei Einführung
der Zusammensetzungen der Erfindung in einen Patienten das p-GlcNAc
im Lauf der Zeit biologisch abgebaut, so dass die angelagerten oder
eingeschlossenen Verbindungen allmählich in den Blutstrom des
Patienten freigesetzt werden und so ein Verfahren zur kontrollierten
Medikamentenabgabe mit langsamer Freisetzung zur Verfügung gestellt
wird.
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Die
deacetylierte oder teilweise deacetylierte p-GlcNAc-Art kann mit
einer vorhersagbaren Rate an Bioabbaubarkeit hergestellt werden.
Zum Beispiel beeinflusst der prozentuale Anteil an Deacetylierung
die Rate, bei der die p-GlcNAc-Art abgebaut wird. Im Allgemeinen
ist, je höher
der prozentuale Anteil an Deacetylierung ist, die Rate an Bioabbaubarkeit
und Resorption desto schneller. Daher können der Grad an p-GlcNAc-Bioabbaubarkeit
und die In-vivo-Resorptionsrate während der p-GlcNAc Herstellung
kontrolliert werden.
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Die
p-GlcNAc-Materialien mit solchen kontrollierbaren Bioabbaubarkeitsraten
können
zu Membranen, Gels, Schwämmen,
Mikrokügelchen,
Fasern und dergleichen formuliert werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann ein 100%ig deacetyliertes oder teilweise deacetyliertes
p-GlcNAc mit einer vorhersagbaren Rate an Bioabbaubarkeit verwendet
werden.
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Die
p-GlcNAc/Medikamentenzusammensetzungen der Erfindung können einem
Patienten über
eine Auswahl von Wegen unter Verwendung von Standardverfahren, die
dem Fachmann bekannt sind, abgegeben werden. Zum Beispiel kann eine
solche Abgabe eine ortsspezifische, orale, nasale, intravenöse, subkutane, intradermale,
transdermale, intramuskuläre
oder intraperitoneale Verabreichung sein. Im Hinblick auf die ortsspezifische
Abgabe können
Verabreichungsverfahren die Injektion, Implantation, Arthroskopie,
Laparoskopie oder ähnliche
Mittel umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. p-GlcNAc-Membranen und/oder
-Gels sowie Mikrokügelchen
und Schwämme
werden für
solche ortsspezifischen Abgabeverfahren bevorzugt.
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Wie
oben angeführt
kann das p-GlcNAc der Zusammensetzungen der Erfindung zu Membranen,
Gels, Schwämmen,
Mikrokügelchen,
Fasern und dergleichen formuliert werden. Diese p-GlcNAc-Produkte
haften und formen sich an Geweben, sowohl weichen als auch harten
Geweben, im menschlichen Körper
an, ohne dass die Notwendigkeit des Nähens besteht. Die p-GlcNAc-Materialien
kön nen
zum Beispiel während
einer allgemeinen oder minimalinvasiven Operation, wie beispielsweise
einer Laparoskopie, angewendet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt das p-GlcNAc in Form eines Gels vor, in dem
das Endothelinantagonist und/oder ein andere Antitumormittel gelöst oder
anderswie eingelagert wird. Die Gels und Membranen auf p-GlcNAc-Grundlage
haben eine Auswahl von Anwendungen als therapeutische Medikamentenabgabesysteme,
zum Beispiel um eine ortsspezifische Abgabe mit langsamer Freisetzung
direkt an einen Tumor oder einen Bereich vorzusehen, der nach einer
Operation von einem Tumor befreit wurde. Eine solche immobilisierte
Zusammensetzung mit langsamer Freisetzung kann als wichtiges defensives
Anfangsverfahren nach der Operation wirken. Darüber hinaus kann ein solches
Antitumor-Medikamenten-Abgabesystem besonders nützlich bei der Behandlung von
Tumoren sein, die völlig
oder teilweise unzugänglich
für eine
Operation sind, wie beispielsweise bestimmte Hirntumoren.
-
Die
EA/p-GlcNAc-Zusammensetzungen der Erfindung sind daher als therapeutische
Medikamentenabgabesysteme für
die Behandlung von Krebs und anderen proliferativen Erkrankungen
nützlich.
Diese Zusammensetzungen können
zusätzlich
andere Antitumormittel aufweisen, die an das p-GlcNAc der Erfindung angelagert
oder darin eingekapselt werden können,
um eine synergistische Wirkung zu ermöglichen. Solche Antitumormittel
sind dem Fachmann bekannt und umfassen die folgenden Kategorien
und speziellen Verbindungen, sind aber nicht darauf beschränkt: Alkylierungsmittel,
Antimetaboliten, Antitumor-Antibiotika, Vinka-Alkaloid- und Epidophyllotoxine, Nitrosoharnstoffe,
Enzyme, Kunststoffe, hormonelle therapeutische biologische Präparate und
Medikamente im Versuchsstadium.
-
Solche
Alkylierungsmittel können
Stickstofflost, Chlorambucil, Cyclophosphamid, Ifosfamid, Melphalan,
Thiptepa und Busulfan umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Antimetabolite
können
Methotrexat, 5-Fluorouracil, Cytosinarabinosid (ara-C), 5-Azacytidin, 6-Mercaptopurin,
6-Thioguanin und Fludarabinphosphat umfassen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Antitumor-Antibiotika können
Doxorubicin, Daunorubicin, Dactinomyin, Bleomycin, Mitomycin C,
Plicamycin, Idarubicin und Mitoxantron umfassen, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Vikaalkaloide und Epipodophyllotoxine können Vincristin, Vinblastin,
Vindesin, Etoposid und Teniposid umfassen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
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Nitrosoharnstoffe
umfassen Carmustin, Lomustin, Semustin und Streptozocin. Enzyme
können
L-Asparagin umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Kunststoffe
können
Dacrabazin, Hexamethylmelamin, Hydroxyharnstoff, Mitotanprocabazin,
Cisplatin und Carboplatin umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Hormonale
Therapeutika können
Corticosteroide (Cortisonacetat, Hydrocortison, Prednison, Prednisolon,
Methylprednisolon und Dexamethason), Östrogene (Diethylstibesterol,
Estradiol, veresterte Östrogene, konjugiertes Östrogen,
Chlortiasnen), Progestine (Medroxyprogesteronacetat, Hydroxyprogesteroncaproat, Megestrolacetat),
Antiöstrogene
(Tamoxifen), Aromastasehemmer (Aminoglutethimid), Androgene (Testosteronpropionat,
Methyltestosteron, Fluoxymesteron, Testolacton), Antiandrogene (Flutamid),
LHRH-Analoge (Leuprolidacetat) und Endokrine für Prostatakrebs (Ketoconazol)
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Biologische
Präparate
können
Interferone, Interleukine, Tumornekrosefaktor und biologische Reaktionsmodifikatoren
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Medikamente
im Versuchsstadium können
Alkylierungsmittel, wie beispielsweise Nimustin AZQ, BZQ, Cyclodison,
DADAG, CB10-227, CY233, DABIS-Maleat, EDMN, Fotemustin, Hepsulfam,
Hexamethylmelamin, Mafosamid, MDMS, PCNU, Spiromustin, TA-077, TCNU
und Temozolomid; Antimetabolite, wie beispielsweise Acivicin, Azacytidin,
5-aza-Desoxycytidin, A-TDA, Benzylidenglucose, Carbetimer, CB3717,
Deazaguaninmesylat, DODOX, Doxifluridin, DUP-785, 10-EDAM, Fazarabin,
Fludarabin, MZPES, MMPR, PALA, PLAC, TCAR, TMQ, TNC-P und Piritrexim;
Antitumorantikörper,
wie beispielsweise AMPAS, BWA770U, BWA773U, BWA502U, Amonafid, m-AMSA,
CI-921, Datelliptium, Mitonafid, Piro xantron, Aclarubicin, Cytorhodin,
Epirubicin, Esorubicin, Idarubicin, Iododoxorubicin, Marcellomycin,
Menaril, Morpholinoanthracycline, Pirarubicin und SM-5887; Mikrotubulus-Spindel-Hemmer,
wie beispielsweise Amphethinil, Navelbin, und Taxol; die Alkyllysophospholipide,
wie beispielsweise BM41-440, ET-18-OCH3 und Hexacyclophosphocholin;
Metallverbindungen, wie beispielsweise Galliumnitrat, CL286558,
CL287110, Cycloplatam, DWA2114R, NK121, Iproplatin, Oxali latin,
Spiroplatin, Spirogermanium und Titanverbindungen; und neue Verbindungen,
wie beispielsweise Aphidoicolinglycinat, Ambazon, BSO, Caracemid,
DSG, Didemnin, B, DMFO, Elsamicin, Espertatrucin, Flavonessigsäure, HMBA,
HHT, ICRF-187, Ioddesoxyuridin, Ipomeanol, Liblomycin, Lonidamin,
LY186641, MAP, MTQ, Merabaron SK&F104864,
Suramin, Tallysomycin, Teniposid, THU und WR2721; und Toremifen,
Trilosan und Zindoxifen, umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Antitumormittel,
die Strahlungsverstärker
sind, werden in den Fällen
bevorzugt, in denen eine Strahlungstherapiebehandlung verordnet
werden soll, und zwar entweder anstelle von oder anschließend an
eine Operation. Beispiele für
solche Medikamente umfassen zum Beispiel die Chemotherapeutika 5'-Fluoruracil, Mitomycin,
Cisplatin und die Derivate davon, Taxol, Doxorubicin, Actinomycin,
Bleomycine, Daunomycine und Methamycine.
-
Zusätzliche
synergistische Wirkungen können
mittels der EA/GlcNAc-Zusammensetzungen
der Erfindung in Kombination mit zwei oder mehreren anderen Antitumormitteln,
wie beispielsweise Thioguanin kombiniert mit Cytosinarabinosid (ara-C)
für die
verbesserte Behandlung von akuter nicht lymphocytischer Leukämie, Tamoxifen
mit Cisplatin bei Brustkrebs und Prostaglandine mit Cisplatin bei
Brust- und Prostatakrebs erhalten werden. Viele andere synergistische
Kombinationen von Antikrebsmitteln, die dem Fachmann bekannt sind,
können
mit dem EA/p-GlcNAc- und EA/p-GlcNAc-Derivatformulierungen der Erfindung
verwendet werden.
-
Darüber hinaus
ist die Verwendung der p-GlcNAc enthaltenden Zusammensetzungen der
Erfindung wünschenswert,
vorausgesetzt, dass das p-GlcNAc-Polymer
chemische Eigenschaften und Charakteristika hat, die die Formulierung und
Abgabe von einigen Medikamenten möglich macht, die bisher schwierig
zu formulieren und abzugeben waren. Zum Beispiel ist Taxol, ein
Mikrotubulus-Spindel-Hemmer,
zur Behandlung von Brustkrebs hydrophob und erfordert die Zugabe
von polyoxyethyliertem Rizinusöl,
um es als Flüssiginfusion
für die
intravenöse
Abgabe zu lösen.
Die hydrophobe Natur von Taxol macht es zu einer idealen Verbindung
zur Formulierung mit p-GlcNAc-Polymermaterialien für die topische
kontrollierte Freisetzungsabgabe. Das US-Patent 5,635,493, Abschnitt
23, stellt eine solche p-GlcNAc/Taxol-Formulierung dar. Zusätzliche
Ziele für
p-GlcNAc-Antitumorsysteme
umfassen Haut-, Gastrointestinaltrakt-, Pankreas-, Lungen-, Brust-,
Harntrakt- und Uterustumoren und mit HIV verwandte Kaposi-Sarkomen, sind aber
nicht darauf beschränkt.
-
Weil
die p-GlcNAc-Materialien der Erfindung selbst immunneutral sind,
insofern als sie keine Immunreaktion beim Menschen auslösen, können solche
p-GlcNAc-Einheiten,
die wie oben beschrieben p-GlcNAc-Membranen, poröse 3D-Matrizen und/oder Gele
umfassen, die immobilisierte Medikamente aufnehmen, solche Medikamente
auf eine Weise abgeben, dass es keine Immunreaktion gibt. Bestimmte
zusätzliche Materialien,
wie beispielsweise natürliche
Alginate und synthetische Polymere, können in einigen Fällen dazu verwendet
werden, solche Einheiten in Kombination mit dem p-GlcNAc-Material
zu konstruieren. Zum Beispiel kann ein polymeres Abgabesystem mit
verzögerter
Medikamentenfreisetzung auf eine Weise hergestellt werden, die ähnlich der
von A. Polk (Polk, A. u.a., 1994, J. of Pharmaceutical Sciences,
83(2): 178–185)
vorgeschlagenen ist. Bei einem solchen Verfahren wird deacetyliertes
p-GlcNAc mit Natriumalginat in Gegenwart von Calciumchlorid reagiert,
um Mikrokapseln zu bilden, die das abzugebende Medikament enthält, und
unter geeigneten Bedingungen und einen bestimmten Zeitraum freigesetzt.
-
Die
therapeutisch wirksamen Dosen von jedem der oben beschriebenen Medikamente
oder Wirkstoffe können
zusammen mit den hier beschriebenen, auf p-GlcNAc basierenden Systemen routinemäßig mittels Verfahren
bestimmt werden, die dem Fachmann bekannt sind. Eine „therapeutisch
wirksame" Dosis
betrifft die Menge an Verbindung, die ausreicht, um zu einer Besserung
der Symptome der hier beschriebenen Verfahren und/oder Krankheiten
zu kommen.
-
Die
Toxizität
und therapeutische Wirksamkeit der Arzneien kann durch pharmazeutische
Standardverfahren in Zellkulturen oder Versuchstieren bestimmt werden,
z.B. durch Bestimmen der LD50 (der Dosis,
die für 50%
der Population letal ist) und der ED50 (der
Dosis, die bei 50% der Population therapeutisch wirksam ist). Das
Dosisverhältnis
zwischen toxischer und therapeutischer Wirkung ist der therapeutische
Index, der als das Verhältnis
LD50/ED50 ausgedrückt werden
kann. Verbindungen, die einen großen therapeutischen Index haben, sind
bevorzugt. Während
Verbindungen, die toxische Nebenwirkungen zeigen, verwendet werden
können,
ist darauf zu achten, dass ein Abgabesystem entworfen wird, das
diese Verbindungen auf die Stelle des betroffenen Gewebes richtet,
um einen potentiellen Schaden der nicht infizierten Zellen zu minimieren
und dadurch die Nebenwirkungen zu reduzieren.
-
Die
von den Zellkulturassays und Tierstudien erhaltenen Daten können zur
Formulierung eines Dosisbereichs zur Verwendung beim Menschen verwendet
werden. Die Dosierung von solchen Verbindungen liegt vorzugsweise
im Bereich von zirkulierenden Konzentrationen, die eine ED50 mit wenig oder keiner Toxizität aufweisen.
Die Dosierung kann in diesem Bereich variieren, je nach der angewendeten
Dosisform und dem benutzten Verabreichungsweg. Für jede im Verfahren der Erfindung
verwendete Verbindung kann die therapeutisch wirksame Dosis anfänglich von
den Zellkulturassays berechnet werden. Eine Dosis kann in Tiermodellen formuliert
werden, um einen zirkulierenden Plasmakonzentrationsbereich zu erreichen,
der die IC50 (d.h. die Konzentration der
Testverbindung, die eine halbmaximale Hemmung der Symptome erreicht)
aufweist, wie in der Zellkultur bestimmt. Solche Informationen können dazu
verwendet werden, um die nützlichen
Dosen beim Menschen genauer zu bestimmen. Plasmaniveaus können zum
Beispiel durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
gemessen werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Dosisbereich der in den Zusammensetzungen der Erfindung verwendeten
Endothelinantagonisten etwa 1 mg/kg bis etwa 100 mg/kg.
-
Weiter
sind die Dosen von vielen der oben angeführten Antitumormittel dem Fachmann
bekannt und können
leicht in solchen Kompendien, wie PHYSICIANS DESK REFERENCE, Medical
Economics Data Publishers; REMINGTON'S PHARMACEUTICAL SCIENCES, Marck Publishing
Co., GOODMAN & GILMAN,
THE PHARMACOLOGICAL BASIS OF THERAPEUTICS, McGraw Hill Publishers,
THE CHEMOTHERAPY SOURCE BOOK, Williams und Wilkens Publishers, Online-Diensten,
wie beispielsweise Cancer Lit®, Datenbank des U.S. National
Cancer Institute, sowie Berichten über pharmakologische Studien,
wie beispielsweise „A
MultiCenter Randomized Trial of Trial of Two Doses of Taxol" Nabholtz, J. M.
Gelmon, K., Bontenbal, M. u.a., Medical Education Services Monograph – 1994 Bristol-Myers
Squibb Company Publication; „Randomized
Trial of Two Doses of Taxol in Metastatic Breast Cancer: An Interim
Analysis" Nabholtz,
J. M., Gelmon, K., Bontenbal, M., u.a. 1993, Proc. Am. Clin. Oncol.,
12: 60. Abstract 42 gefunden werden.
-
Die
Dosisbereiche für
Antikrebsmittel in den Zusammensetzungen der Erfindung können niedriger
als, gleich wie oder höher
als die typischen täglichen
Dosen sein, die für
die systemische Behandlung von Patienten vorgesehen sind. Zum Beispiel
führten
Dosen von 5'-FU,
die 50% der Standarddosen entsprachen, die verwendet wurden, um
Kolorektalkrebs mit 5'-FU
beim Menschen (300–450
mg/m2 i.v. täglich über 5 Tage) zu behandeln, zu
einer 80–90%igen
Volumensreduzierung von ektopischen HT29-Colonkrebstumorimplantaten
bei scid-Mäusen.
Die Verwendung der p-GlcNAc-Membran als Medikamentenabgabematrix
zur Verabreichung von 5'-FU
reduzierte die Dosis, die erforderlich war, um das Tumorvolumen
drastisch zu reduzieren, um 50% im Vergleich zu intravenösen Kontrolltieren.
Details im Hinblick auf diese Daten können in dem Beispiel im Abschnitt
21 des US-Patents 5,635,493 gefunden werden. In den Fällen, in
denen höhere
Dosen erforderlich sind, können
diese höheren
Dosen insofern toleriert werden, als die Medikamente lokal an den
Tumorort abgegeben werden und daher andere Gewebe, einschließlich Blutzellen,
nicht so schnell den Medikamenten ausgesetzt werden.
-
Bestimmte
Antitumormittel sind blaseninduzierende Substanzen, einschließlich Dactinomycin,
Daunomycin, Doxorubicin, Estramustin, Mechlorethamin, Mitomycin
C, Vinblastin, Vincristin und Vindesin; während bestimmte Antitumormittel
reizende Substanzen sind, einschließlich Carmustin, Decarbazin,
Etoposid, Mithrmycin, Streptozocin und Teniposid. Blaseninduzierende
und reizende Substanzen bewirken ungünstige Nebenwirkungen, einschließlich eine
Extravasation und Irritation von Geweben mit Schmerz, Rötung, Schwellung und
anderen Symptomen. Weiter kann eine Gewebenekrose von einigen der
Nebenwirkungen herrühren.
Die p-GlcNAc-Membran und Gelmaterialien der Zusammensetzungen der
Erfindung, die für
die topische, kontrollierte Freisetzung von Antitumormitteln verwendet
werden, haben Wundheilungseigenschaften. Normale Gewebe, die sich
mit blaseninduzierenden oder reizenden Antitumormitteln in Kontakt
befinden, die durch die p-GlcNAc-Membran und Gelformulierungen der
Erfindung abgegeben werden, werden daher nicht sofort zerstört und heilen
aufgrund der aktiven Heilwirkungen der p-GlcNAc-Komponente der das
p-GlcNAc enthaltenden Zusammensetzungen der Erfindung schneller.
-
6. BEISPIEL: REINIGUNG
VON p-GlcNAc UNTER VERWENDUNG DES REINIGUNGSVERFAHRENS MITTELS MECHANISCHER
KRAFT
-
In
diesem Abschnitt wurde p-GlcNAc mit dem Verfahren mittels mechanischer
Kraft, das im Abschnitt 5.1 oben beschrieben ist, gereinigt.
-
6.1 MATERIALIEN UND VERFAHREN/ERGEBNISSE
-
Kieselalgenkulturbedingungen:
Die Kieselalgenart Thalassiosira fluviatilis wurde in einer Kultur
gemäß den im
US-Patent 5,635,493 beschriebenen Verfahren, das hier durch Bezugnahme
aufgenommen wird, gezüchtet.
-
REM-Verfahren:
Die hier verwendeten REM-Verfahren waren wie folgt: Es wurde ein
Zeiss 962 Instrument mit einer Beschleunigungsspannung von 10 kv
verwendet und einem Arbeitsabstand von 15 mm verwendet. Polaroidart
55 p/n (u4) wurde bei verschiedenen Vergrößerungen, wie angegeben, benutzt.
Probenüberzug:
Kohlenstoffüberzug
(100 å) & 100 å aupd.
-
(a)
Probenherstellung: Für
eine primäre
Fixierung wurde das Kulturzuchtmedium durch 2% Glutaraldehyd in
Eagle-DMEM ohne Serum ersetzt. Es wurden mehrere Änderungen
durchgeführt,
um einen vollständigen
Wechsel von den Zuchtmedien zur Fixierung sicherzustellen. Die Fixierung
schritt 0,5 h bei Raumtemperatur voran. Deckgläser wurden auf frische Fläschchen,
enthaltend 2 Glutaraldehyd in 0,1 M Na Cacodylat bei einem pH-Wert
von 7,2 mit 0,1 M Saccharose, übertragen
und weitere 1,5 Stunden bei Raumtemperatur fixiert.
-
p-GlcNAc-Reinigungsverfahren:
p-GlcNAc wurde aus der Kieselalgenkultur unter Verwendung des Verfahrens
mittels mechanischer Kraft gereinigt, das im Abschnitt 5.1 oben
beschrieben ist. Insbesondere wurden die p-GlcNAc-Fasern von den
Kieselalgenzellkörpern
getrennt, indem die Kulturinhalte drei kurzen Schüben einer
Mischbewegung mit Höchstgeschwindigkeit
in einem Waring-Mischer ausgesetzt wurden. Die Gesamtdauer der drei
Schübe
betrug etwa 1 Sekunde. Die sich ergebende Suspension wurde bei 3500
U/min in einem Sorvall GS-4 Festwinkelrotor 20 Minuten lang bei
etwa 10°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert und erneut zentrifugiert, diesmal bei 4.000 U/min
in einem Sorvall GS-4
Festwinkelrotor 20 Minuten lang bei 10°C. Der Überstand wurde noch einmal
dekantiert und bei 4.000 U/min bei 10°C zentrifugiert. Der letzte Überstand
der dritten Zentrifugation war klar und hatte wenig bis keine sichtbaren,
in der Flüssigkeit
treibenden Flocken. Der klare Überstand
wurde in einer Buchner-Filtrationseinheit,
die mit einer Supor-800 Polyethersulfonfiltermembran mit einer Porengröße von 0,8 μm (Gelman,
Inc.) ausgestattet war, dekantiert, dann wurde abgesaugt und die
Flüssigkeit
aus der Fasersuspension filtriert, wodurch es möglich wurde, die Fasern auf
der Membran zu sammeln. Die gesammelten Fasern wurden mit 1 Liter
destilliertem, deionisiertem H2O bei 70°C gewaschen.
Als fast alles Wasser abgeleitet war, wurden die Fasern unter Absaugen
mit 1 Liter 1 N HCl bei 70°C
gewaschen. Wenn der Hauptteil der Säurelösung abgeleitet war, wurden
die Fasern mit 1 Liter destilliertem deionisiertem H2O
bei 70°C
unter Absaugen gewaschen. Sobald fast alles Wasser abgeleitet war,
wurden die Fasern mit 1 Liter 95%igem Ethanol bei Raumtemperatur
gewaschen und es wurde ein Vakuum angelegt. Die Filtermembran, auf
der die weiße
Fasermembran gesammelt worden war, wurde dann aus der Filtrationseinheit
entfernt und die Membran und der Membranträger wurden in einem Trockenschrank
bei 58°C
20 Minuten lang getrocknet, wonach die Membran und der Träger 16 Stunden
lang in einen Exsikkator gegeben wurden.
-
Nach
diesem Reinigungsverfahren betrug die p-GlcNAc-Ausbeute aus einer
1000 ml Kultur 6,85 Milligramm pro Liter Kieselgelkultur.
-
7. BEISPIEL: REINIGUNG
VON p-GlcNAc MITTELS DES BIOLOGISCHEN/CHEMISCHEN REINIGUNGSVERFAHRENS
-
In
diesem Abschnitt wurde p-GlcNAc mittels zwei der chemische/biologischen
Verfahren, die im Abschnitt 5.1 oben beschrieben sind, gereinigt.
Kurz wurde p-GlcNAc
in einem Fall mittels HF-Behandlung und im zweiten Fall durch eine
Säurebehandlung/Neutralisation
gereinigt.
-
7.1. MATERIALIEN UND VERFAHREN/ERGEBNISSE
-
Kieselalgenzuchtbedingungen:
Die Kieselalgenart Thalassiosira fluviatilis wurde in einer Kultur
gemäß den im
US-Patent 5,635,493 beschriebenen Verfahren gezüchtet, wobei das Patent hier
durch Bezugnahme aufgenommen wird.
-
REM-Verfahren:
Die Verfahren, die in dieser Untersuchung verwendet wurden, waren
wie oben beschrieben.
-
Reinigungsverfahren:
Zuerst wurde p-GlcNAc mittels HF-Behandlung gereinigt. Insbesondere
wurden unter einem Abzug 2,42 ml einer 49%igen (29 N) HF-Lösung den Kieselalgeninhalten
der Kultur bei Raumtemperatur pro 1000 ml Volumen der ursprünglichen
Zellkultur zugesetzt, was zu einer 0,07 M HF-Lösung führte. Das Gemisch wurde dann
etwa 30 Sekunden lang kräftig
geschüttelt,
wodurch ein anhaltender Schaum auf der Flüssigkeit erschien. Der Behälter wurde
5–6 Stunden
lang ungestört
stehen gelassen, damit sich schwere Schwebstoffe absetzen konnten.
Am Ende dieser Zeit hatte sich eine Schaumschicht gebildet, während die Flüssigkeit
selbst in zwei Schichten unterteilt war: zuerst eine dünne, sehr
dunkelgrüne
Schicht, die auf dem Boden des Behälters unter einer zweiten,
viel helleren, graugrünen
und düsteren
Phase ruhte, die vielleicht 85–90%
des Gesamtvolumens der Flüssigkeit
darstellte. Die Schaumschicht wurde sorgfältig mittels Kapillarglasröhrchen und
Vakuumabsaugung abgeschöpft.
Der gräuliche
trübe Überstand
wurde dann abgeschöpft, wobei
darauf geachtet wurde, dass die dunkle Bodenschicht nicht gestört wurde,
die hauptsächlich
aus den abgesetzten Zellkörpern
bestand, und auf einen separaten Kunststoffbehälter übertragen. Der gräuliche trübe Überstand
wurde ungestört
für weitere
16 Stunden stehen gelassen. Die Flüssigkeit war anfänglich fast
farblos, hellgrau, aber nicht transparent. Nach 16 Stunden Absetzzeit
blieb eine geringe Menge Schaum oben auf dem Hauptteil der Flüssigkeit
zurück
und eine geringe Menge grüner
Substanz hatte sich am Boden des Behälters abgesetzt. Die Flüssigkeit
war farblich heller aber noch nicht transparent. Der Schaum oben
auf der Flüssigkeit
wurde wie zuvor abgeschöpft.
Der Hauptteil der Flüssigkeit
wurde dann sorgfältig
abgeschöpft
und es blieb die geringe Menge an abgesetztem grünem Material am Behälterboden
zurück.
Die Flüssigkeit,
die auf diese Weise isoliert worden war, enthielt den Hauptteil
der p-GlcNAc-Fasern und einige Verunreinigungen.
-
Um
Proteine und andere unerwünschte
Substanzen zu entfernen, die während
der vorhergehenden Verfahrensschritte aus der Fasern enthaltenden
Flüssigkeit
durch die Kieselalgen freigesetzt wurden, wurde die Suspension aus
Fasern und Zellüberresten
mit Natriumdodecylsulfat (SDS) gewaschen. Insbesondere wurde das
notwendige Volumen einer 20% SDS-Lösung zugesetzt, um die Endkonzentration
der Flüssigkeit 0,5%
SDS, basierend auf dem Volumen, werden zu lassen. Der Behälter mit
der Flüssigkeit
wurde verschlossen, in einer horizontalen Stellung auf einem Schüttler gesichert
und 24 Stunden lang bei etwa 100 Schüttlern pro Minute gerührt. Kurz
nach dem Beginn des Schüttelns
tauchten große
Flocken weißer
p-GlcNAc-Fasern in der Suspension auf und eine beträchtliche
Menge an Schaum sammelte sich im Kopfraum der Behälter. Am Ende
der SDS-Waschung
wurde der Inhalt der Behälter
auf eine Buchner-Filtrationsvorrichtung gegeben, die mit einer Supor-800
Polyethersulfonfiltermembran mit einer Porengröße von 0,8 μm (Gelman, Inc.) ausgestattet
war, übertragen.
Die Flüssigkeit
wurde unter Absaugen filtriert, und die p-GlcNAc-Fasern in der Flüssigkeit wurden
auf der Filtermembran gesammelt.
-
Die
auf der Filtermembran gesammelten p-GlcNAc-Fasern wurden dann weiter
gewaschen. Zuerst wurden die Fasern mit heißem (70°C), destilliertem deionisiertem
H2O unter Verwendung von 3-mal dem Volumen
der ursprünglichen
Suspension gewaschen. Mit einem Wasserstrahl unter Verwendung von
destilliertem deionisiertem H2O wurden die
weißen
Faserklumpen, die auf der Filtermembran des Buchner-Filters gesammelt
wurden, auf einen Waring-Mischer übertragen, und die Faserklumpen
wurden mit etwa 10 kurzen Mischschüben zersetzt. Die Suspension
der zersetzten Fasern wurde auf einen Buchner-Filtertrichter übertragen,
der mit einer Polyethersulfonfiltermembran, wie oben beschrieben,
ausgestattet war, und die Flüssigkeit wurde
unter Absaugen entfernt. Die gesammelten Fasern wurden mit 1000
ml heißer
(70°C) 1
N HCl-Lösung gewaschen,
und anschließend
weiter mit 1000 ml heißen
(70°C) destilliertem
deionisiertem H2O gewaschen. Schließlich wurden
die Fasern mit 1000 ml 95% Ethanol bei Raumtemperatur gewaschen
und zur Trockene filtriert. Die Fasermembran und die die Fasermembran
tragende Fasermembran wurden dann in einem Trockenschrank bei 58°C 20 Minuten
lang getrocknet. Die Membran und der Membranträger wurden dann 16 Stunden
lang in einem Exsikkator gelassen. Die Membran wurde danach sorgfältig von
der Filtermembran abgetrennt.
-
Zweitens
wurde p-GlcNAc mittels der Säurebehandlungs/Neutralisationsverfahren,
das im Abschnitt 5.1 oben beschrieben ist, gereinigt. Insbesondere
wurde das p-GlcNAc wie zuvor in diesem Abschnitt beschrieben bis
vor den SDS-Waschschritt
verarbeitet, zu welchem Zeitpunkt die Lösung auf einen pH-Wert von
etwa 7,0 durch Zugabe einer 2,9 M Tris-Lösung neutralisiert wurde. Die
p-GlcNAc-Ausbeute
aus diesem besonderen Reinigungsverfahren betrug 20,02 Milligramm
pro Liter Kieselalgenkultur, obwohl im Durchschnitt etwa 60 Milligramm
pro Liter Kieselalgenkultur erhalten werden. Eine REM-Aufnahme einer
als Ergebnis des Säurebehandlungs/Neutralisationsreinigungsverfahrens
gebildeten Membran ist in der 3 gezeigt.
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8. BEISPIEL: p-GlcNAc-Deacetylierung
-
Eine
p-GlcNAc-Membran wurde in einer wässrigen 50 %igen NaOH-Lösung suspendiert.
Die Suspension wurde 2 Stunden lang bei 80°C erwärmt. Die sich ergebende deacetylierte
Membran wurde getrocknet und mittels Rasterelektronenmikroskopie,
wie in der 5 gezeigt, untersucht.
-
9. BEISPIEL: p-GlcNAc-Umformulierung
-
Eine
p-GlcNAc-Membran (16,2 mg) wurde in 1 ml einer Dimethylacetamidlösung, enthaltend
5% LiCl, gelöst.
Die p-GlcNAc enthaltende Lösung
wurde in eine Spritze gefüllt
und in 50 ml reines Wasser extrudiert, um die Fasern auszufällen. Das
sich ergebende Fasermaterial wurde mittels Rasterelektronenmikroskopie, wie
in der 6 gezeigt, untersucht.
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10. BEISPIEL: HERSTELLUNG
EINER EA/p-GlcNAc-ZUSAMMENSETZUNG DER ERFINDUNG
-
Ro61-0612/001
(hier auch als „Ro61" bezeichnet) ist
ein nicht spezifischer, nicht auf Peptid beruhender Endothelinantagonist
mit dem in der Formel 1 oben gezeigten Aufbau. Sein chemischer Name – in der Salzform – ist 5-Isopropyl-pyridin-2-sulfonsäure [6-(2-hydroxy-ethoxy)-5-(2-methoxy-phenoxy),-2-[2-(1H-tetrazol-5-yl)-pyridin-4-yl]-pyrimidin-4-yl]amidnatriumsalz
(1:2) und sein Molekulargewicht ist 649,59. Seine Löslichkeit
in Wasser beträgt über 3%.
Die bindungshemmende Wirksamkeit (IC50)
von Ro61 im Hinblick auf den ETA-Rezeptor beträgt 1–20 nM und ist im Hinblick
auf den ETB-Rezeptor 20–30
nM. Seine funktionelle hemmende Wirksamkeit (pA2) im Hinblick auf
den ETA-Rezeptor ist 9,5 und ist im Hinblick auf den ETB-Rezeptor 7,7.
Die empfohlene Dosis in vivo ist 1–30 mg/kg i.v. oder i.p. Die
empfohlene Dosis in vitro ist 10–9 bis
10–5 M.
-
Ro61
wurde zur Verwendung in einer Zusammensetzung der Erfindung zuerst
als lyophilisiertes Pulver von Acetelion Ltd., Allschwil, Schweiz
zur Verfügung
gestellt, das in sterilem Wasser suspendiert wurde, und der pH-Wert
wurde mit steriler Salzsäure
auf 4,0 eingestellt. Alternativ kann Ro61 mittels auf dem Fachgebiet
bekannter Verfahren synthetisiert werden.
-
Eine
p-GlcNAc-Faser-Aufschlämmung
wurde wie folgt hergestellt: p-GlcNAc, das mit dem in dem Beispiel
im Abschnitt 7 oben beschriebenen biologischen/chemischen Verfahren
hergestellt wurde, wurde in destilliertem deionisiertem Wasser erneut
suspendiert und gerührt,
um eine faserige Suspension oder eine Aufschlämmung von 1 mg/ml zu bilden.
Die Faseraufschlämmung
wurde dann im Ofen bei 60°C
2 h lang getrocknet, um p-GlcNAc-Polymermembranen zu bilden. Die
Membranen wurden in 40% NaOH-Lösung
bei 80°C
2 h lang deacetyliert. Wenn die Membranen 100% Deacetylierung erreichten,
wurden sie mit destilliertem deionisiertem Wasser gewaschen, bis
ein pH-Wert von 7,0 erreicht war.
-
Die
gewaschenen deacetylierten Membranen wurden dann in Gegenwart von
Milchsäure
zu dem p-GlcNAc-Lactatsalz umgewandelt, und zwar im Wesentlichen
wie im US-Patent 5,623,064, das hier durch Bezugnahme aufgenommen
wird, beschrieben. Kurz wurde das deacetylierte p-GlcNAc in einem
organischen Medium, wie beispielsweise 2-Propanol (enthaltend 10%
Wasser), suspendiert, um so das ganze deacetylierte p-GlcNAc-Material
zu benetzen. Unter Rühren
wurde eine geeignete Menge an 50%iger wässriger Milchsäurelösung zugesetzt.
Die Milchsäure
sollte Reagensklasse besitzen und ist zu analysieren, um die genaue
Konzentration an verfügbarer
(d.h. nicht veresterter) vorhandener Milchsäure zu bestimmen. Dies wurde
allgemein durch Titration mit 0,1 N NaOH zum Phenolphthalein-Endpunkt
(pH 7,0) erreicht. Das Gemisch wurde für mindestens zwei Stunden bei
Raumtemperatur rühren
gelassen. Es kann etwas Wärme
zugeführt
werden, um die Reaktionsrate zu erhöhen. Die Reaktionszeit kann
verlängert
oder die Menge an 50%iger wässriger
Milchsäure
erhöht
werden, um sicherzustellen, dass die Reaktion vervollständigt wird.
Die Suspension wurde dann durch einen Buchner-Trichter mit quantitativem
aschelosen Filterpapier fein filtriert und das Material in Form einer
Membran wurde mit wasserfreiem 2-Propanol
gewaschen. Die Membran wurde dann an der Luft in einem Abzug 2 Stunden
lang trocknen gelassen und dann bei 40°C über Nacht in einen Ofen gestellt.
-
Als
nächstes
wurde ein EA/p-GlcNAc-Gel zur Injektion durch Lösen der p-GlcNAc-Lactatmembranen in destilliertem
deionisiertem Wasser in der gewünschten
Konzentration, z.B. 2% p-GlcNAc-Lactat, basierend auf dem Gewicht,
und Zusetzen von Ro61 zur Lösung
hergestellt. Die Endkonzentration von Ro61 in dem Gel wurde so eingestellt,
dass jedes Tier 3 mg/kg in einer 200 μl Gelprobe erhielt. Wahlweise
kann ein Reagensklasse-Propylenglycol (2-Propandiol) der p-GlcNAc-Lösung zugesetzt
werden, um eine endgültige
Propylenglycolkonzentra tion von zwischen 1–10% zu ergeben. In einigen
Fällen
kann ein Konservierungsstoff zugegeben werden, um eine bakterielle
und/oder Pilzkontamination zu verhindern. Gemäß anderen Ausführungsformen
können
Konzentrationen von p-GlcNAc-Lactat
im Bereich von 0,1% bis 4,0% wie oben beschrieben hergestellt werden.
Die Viskosität
dieser Präparate
steigt mit steigendem prozentualem Anteil an p-GlcNAc-Lactat, so
dass Formulierungen mit 0,5% oder mehr an p-GlcNAc-Lactat sich als Gel verhalten.
-
11A: BEISPIEL: B16 ALS
AUF ENDOTHELIN ANSPRECHENDES TUMORMODELL
-
B16-Zellen
wurden zur Verwendung als auf Endothelin ansprechendes Tumormodellsystem
bewertet. Die B16-Zellen, d.h. von der B16-Mausmelanomzelllinie
(mit Fibroblast-Ursprung) wurden von der American Type Culture Collection
(Rockville MD) als gefrorener Bestand erhalten. Die Zellen wurden
in einem vollständigen
Medium (CM): RPMI 1640 (Irvine Scientific, Santa Ana CA), das mit
10% wärmeinaktiviertem
fötalen
Rinderserum (Summit Biotechnologies, Ft. Collins CO), Penicillin
(50 Einheiten/ml), Streptomycin (50 μg/ml), 2 mM L-Glutamin, 0,1
mM MEM nicht essentielle Aminosäuren
(Gibco BRL, Gaithesburg MD), 1 mM Natriumpyruvat und 0,05 mM 2-Mercaptoethanol
(Sigma Immunochemicals, St. Louis MO) ergänzt war, kultiviert. Die Zellen
wurden bei 37°C
in einem befeuchteten 5% CO2 Inkubator gezüchtet und
jeden zweiten Tag auf 1 × 105 Zellen/ml angepasst.
-
Die
B16-Zellen wurden auf Endothelinniveaus und eine Endothelinrezeptor(ETR)-Expression wie folgt analysiert:
ET1 in den B16-Kulturüberständen wurde
durch einen kompetitiven Radioimmunoassay (RPA 545, Amersham, Milford
Ma) mit radioaktivem Ligand und einem ET1-spezifischen Antikörper gemessen.
Gebundes und freies ET wurde mit einem zweiten Antikörperphasensystem
reagiert und anschließend
magnetisch getrennt. Eine Standardkurve wurde bestimmt, indem der
prozentuale Anteil an gebundenem Ligand/Nullstandard (B/Bo) berechnet
wurde, und die Konzentration von ET konnte von dieser Standardkurve
abgelesen werden. Die Ausbeute aus dem Extraktionsverfahren betrug
75 ± 5%,
basierend auf den mit Plasma beimpften Standards (4–20 fmol/ml).
Die Interassayvari ation betrug 10% und die Intraassayvariation war
9% für
das ET-Radioimmunoassayverfahren.
-
Unter
Verwendung dieses Assays wurde in einem Experiment festgestellt,
dass die Grundlinien-ET1-Niveaus in den B16-Kulturüberständen in
24 h 1,269 fmol/ml betrugen. Eine Zugabe entweder von 10 μM eines ETA-
oder ETB-Agonisten oder von beidem induzierte eine gesteigerte Proliferation
der B16-Zellen um 137%, 117% bzw. 164% von unbehandelten Kontrollen
mit entsprechenden ET1-Niveaus
von 34,01, 1,158 bzw. 34,01 fmol/ml. In einem nachfolgenden Experiment
waren die Grundlinienniveaus von ET1 in 24 h B16-Kultur 597 ± 58 fmol/l,
und die Zugabe von 10 μM
eines nicht selektiven Agonisten (ET1), eines selektiven ETB-Rezeptoragonisten
(BQ3020) oder beidem steigerte die Proliferation der B16-Zellen
im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollen um 154%, 116% bzw.
141% (siehe Tabelle 1 unten). Diese Daten zeigen, dass Maus-B16-Melanomzellen ETR
exprimieren, die auf etablierte Endothelinagonisten ansprechen.
-
-
Wie
außerdem
festgestellt wurde, exprimieren die B16-Zellen Endothelinrezeptoren über Immunfluoreszenzfärben mittels
des intrazellulären
Durchflusszytometriekits von Pharmingen mit antizytoplasmatischen Endothelinrezeptorantikörpern, d.h.
sind gerichtet gegen den zytoplasmatischen Bereich des Rezeptors
(Research Diagnostics Inc., Flanders, NJ) und Schaf anti-Maus-IgG,
isotypischen Antikörperkontrollen
(Sigma Immunchemicals, St. Louis MO). Gemäß diesem Verfahren wurden die
B16-Zellen in Cytofix/Cytoperm-Puffer (aus dem Pharmingen-Kit) gewaschen
und 20 min lang mit einer Permeabilisierungslösung (0,1% Triton X100 in 0,1%
Natriumcitrat) inkubiert. Die Zellen wurden dann bei 4°C in der
Dunkelheit 30 min lang mit einem primären Anti-Endothelinrezeptor
oder Isotyp-Kontrollantikörpern
inkubiert, und dann gewaschen und weitere 30 min mit dem sekundären FITC-markierten
Antikörper
(Maus anti-Schaf-IgG; Sigma) inkubiert. Die Zellen wurden sichtbar
gemacht und mit einem Axioplan-Forschungsmikroskop
(Carl Zeiss Inc. Jena, Deutschland), das mit einer 100 Watt Quecksilberlampenquelle
und einem 40 × „plan-neufluar" na1,3-Objektiv ausgestattet
war, fotografiert.
-
Diese
Immunfluoreszenzfärbeexperimente
zeigten, dass B16-Melanomzellen feststellbare Niveaus an ETA- und
ETB-Rezeptoren exprimierten.
-
Bindungsassays
mit ET-1125 legten auch nahe, dass B16-Zellen
ET-Rezeptoren exprimieren. Diese Assays wurden wie folgt durchgeführt: Glatte
Muskelzellen der Aortagefäße, genannt
A10-Zellen, B16- und CHO-Zellen wurden in einer Konzentration von
2 × 106 Zellen/ml in Bindungspuffer (50 mM Tris/HCl – pH = 7,4, 5
mM EDTA und 0,5% BSA) in einzelnen Röhrchen suspendiert. Die A10
wurden als positive ETA-Kontrolle verwendet, während CHO-Zellen als negative
Kontrolle verwendet wurden, was keine Bindung des markierten ET1
in Einklang mit dem Fehlen von ETR auf dieser Zelllinie zeigte.
-
Ein
Aliquot von 21 μl
(3-[125I]-Iodotyrosyl)endothelin-1 (ET1-I125, von Amersham Life Science Inc, Arlington
Heights, IL) wurde jedem Röhrchen
in einer Endkonzentration von 10–12 M
zugegeben. Markierte Zellen wurden dann in Mikrozentrifugenröhrchen aliquotiert
und 18 μl
unmarkiertes ET1 (in einer Endkonzentration von 10–8 M)
oder HBSS wurde zugesetzt. Die Röhrchen
wurden gemischt und jede Probe wurde in 300 pl Aliquots geteilt,
in silikonisierte Röhrchen
gegeben und 2,5 Stunden bei 37°C
geschüttelt.
Anschließend
an eine Inkubation wurden die Röhrchen
bei 10.000 U/min 6 Minuten lang zentrifugiert, die Zellpellets wurden
durch Vortexen in 300 μl
Bindungspuffer erneut suspendiert und zweimal wieder in Bindungspuffer
gewaschen. Nach dem abschließenden
Waschen wurden die Zellen in 500 μl
1 N NaOH erneut suspendiert, 10 Minuten lang bei 37°C geschüttelt und
zur Zählung
auf Packard Cobra Autogamma 5000 Reihe (Modell 5002) Gammazählsystem
(Packard Instrument Co., Meridea, CT) in Szintillationsröhrchen gegeben.
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Die
Ergebnisse dieser ET1-Bindungsassays, die zeigen, dass B16-Zellen
ETR exprimieren, sind in der Tabelle 2 unten gezeigt.
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Tabelle
2 Bindung
von ET1 an B16-Tumorzellen.
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Die
Ergebnisse sind als mittlere cpm pro 106 Zellen
(± REM)
ausgedrückt.
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11B. BEISPIEL: Ro61-INHIBIERUNG
DER MELANOMZELLENPROLIFERATION IN VITRO
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Normale
Splenozyten zeigen keine sichtbaren Niveaus an ETR, wie mittels
Immunfluoreszenz festgestellt, wie oben beschrieben. Aufgrund der
leichten Splenozytenisolation und -kultur, wurden sie daher als
Kontrollzellen verwendet, um die Wirkungen von Ro61 auf die Zellproliferation
zu einzuschätzen.
Splenozyten wurden von weiblichen 6–8 Wochen alten C57BL/6(H-2b)-Mäusen (Jackson
Laboratories, Bar Harbor MA) wie folgt geerntet: Die Milz wurde
entfernt, in Kulturmedium gelegt und die Zellen mit einem 3 cm3 Spritzenkolben dispergiert. Die Zellsuspension
wurde dann durch ein 70 μm
Zellsieb filtriert, und Erythrozyten wurden mit Ammoniumchloridlyselösung lysiert
(hergestellt durch Mischen von 9 Teilen 8,3 g/l Ammoniumchlorid;
1 Teile 20,59 g/l Tris, pH 7,65, direkt vor dem Gebrauch). Die Splenozyten
wurden dann gewaschen und erneut in Kulturmedium suspendiert.
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Ro61
wurde als lyophilisiertes Pulver von Acetelion Ltd, Allschwil, Schweiz
wie oben beschrieben erhalten und Proliferationsassays wurden durchgeführt, um
die Wirkung von Ro61 auf die B16-Zellproliferation in vitro zu bewerten.
Insbesondere wurde Ro61 in HBSS in steigenden Konzentrationen einer
96-Loch-Kulturplatte
zugegeben. B16-Zellen oder Kontrollsplenozyten wie oben beschrieben
wurden dann den Löchern
in einer Konzentration von 105 Zellen pro
Loch zugesetzt und 72 h lang gezüchtet.
Die Zellproliferation wurde mit dem CellTiter 96 Kit für nicht
radioaktive Zellproliferationsmessung (Promega, Madison, WI) wie
folgt untersucht: Es wurden Zellen mit 15 ml MTT-Farbstoff (vom
Promega Kit) 4 h inkubiert, wonach eine Formazankristallbildung
sichtbar wurde. Kristalle wurden in 50 ml Solubilisierungs/Stopplösung (vom
Promega Kit) 30 min lang bei Raumtemperatur gelöst und Farbänderungen wurden als OD 570
nm gemessen. Hintergrund-OD bei 630 wurde automatisch subtrahiert.
Durchschnittswerte von Dreifach-Löchern wurden bestimmt. Die
Zellproliferation oder der Tod wurde auch mittels Lichtmikroskopfotographie
bei 40facher inverser Brennweite aufgezeichnet.
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Die
Hemmwirkung von Ro61 auf die B16-Melanomzellen ist in der 7 veranschaulicht.
Die Proliferation von mit Ro61 behandelten Zellen ist als prozentualer
Anteil der unbehandelten Kontrollzellen ausgedrückt.
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Die
Durchschnittswerte von Dreifachlöchern
wurden bestimmt. Wie in der 7 zu sehen
ist, hemmte Ro61 die Proliferation der B16-Zellen (schwarze Kreise),
aber hemmte nicht die normalen Splenozyten (weiße Kreise). Darüber hinaus
wurde, wenn Ro61 in steigenden Konzentrationen den Zellen in der
Kultur zugesetzt wurde, eine dosisabhängige Hemmung beobachtet. Diese
Wirkung wurde in Konzentrationen von 0,1 μM (22% Hemmung im Vergleich
zu den unbehandelten Kontrollen) festgestellt und war maximal bei
10 μM (83%
Hemmung). Mikroskopisch hatten in der höchsten Konzentration von Ro61
die B16-Zellen keine normale fibroblastartige Spindelform mehr,
sondern waren rund und zerstreut mit geringer Lebensfähigkeit
(siehe die 17A–17B).
Im Gegensatz dazu waren die Splenozyten durch die Zugabe sogar der
höchsten
Konzentration von Ro61 (10 μm)
nur minimal beeinflusst.
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Es
wurde auch gefunden, dass Endothelinniveaus in den B16-Kulturüberständen dosisabhängig (p < 0,001) anstiegen
(von 513 ± 27
fmol/l bei 50 nM Ro61 auf 954 ± 31
fmol/l bei 5 μM
Ro61). Diese Beobachtung stimmt mit der Ro61-Blockade von ETR überein,
was zu einer Unterbrechung einer durch Rezeptor vermittelten Feedback-Schleife
führt.
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Da
Ro61, ein Hemmer des ET-Rezeptors, die Hemmung der B16-Zellproliferation
bewirkte, war es von Interesse zu bestimmen, ob die Zugabe von Peptidagonisten,
die für
ETA oder ETB spezifisch sind, diesen Effekt umkehren könnte, d.h.
durch Konkurrenz mit Ro61 für
die Rezeptorbindungsstellen. Der Agonist BQ3020-[Ac-[Ala11,15]-endothelin(6,21),
d.h. BQ3020 (Novabiochem, Katalog-Nr. A1 4534) und der Agonist [Ala1,3,11,15]-Endothelin1 (Sigma Immunochemicals,
St. Louis, MO, Katalog-Nr.. E6877) wurden zur Verwendung in HBSS
suspendiert. 5 × 104 B16-Zellen wurden entweder mit Agonist
allein, mit beiden Agonisten zusammen oder mit keinem von beiden
in einer Konzentration von 10 nM in jedem Loch kultiviert, und Ro61
wurde dann in verschiedenen Konzentrationen den Löchern zugesetzt.
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Wie
in der 10 gezeigt, wurde die Ro61-Hemmung
der B16-Proliferation durch Zugabe von ET-Rezeptoragonisten gehemmt.
Die Proliferation von mit Ro61 behandelten Zellen ist als prozentualer
Anteil der unbehandelten Kontrollzellen ausgedrückt. Die Durchschnittswerte
von Dreifach-Löchern
wurden bestimmt. Zuerst induzierte, wie durch die Y-Achse der 10 (0
Konzentration von Ro61) angegeben, die Zugabe des BQ3020-Agonisten
(schwarzes Dreieck) oder des ET-1-Agonisten (weiße Raute) allein, oder der
beiden Agonisten in Kombination (weißes Kästchen) die Proliferation der
B16-Zellen. Für
den BQ3020-Agonisten betrug die Proliferation 137% der unbehandelten
Kontrollen, für
den ET1-Agonisten betrug die Proliferation 117% der unbehandelten
Kontrollen und für
die Kombination der Agonisten betrug die Proliferation 164% der
unbehandelten Kontrollen.
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Wie
weiter in der 10 angegeben, wirkte die Zugabe
dieser Agonisten auch der Hemmung entgegen, die durch steigende
Dosen an Ro61 induziert wurde.
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Zum
Beispiel kehrte die Zugabe von ET1 in einer Konzentration von 10
nM die Wirkungen von Ro61 in einer Konzentration von 1 nM vollständig um
und reduzierte die Hemmung von Ro61 bei 5 μM um 50%. Der BQ3020-Agonist
war in der Lage, die Wirkungen von 5 μM Ro61 (nur 12% Proliferationshemmung
bei 5 μM) maßgeblich
umzukehren. Der signifikanteste Effekt wurde mit der Kombination
der beiden die Proliferation induzierenden Agonisten (123% der unbehandelten
Kontrollen) sogar bei Zugabe von 0,1 μM Ro61 beobachtet. Diese dosisabhängigen Erkenntnisse
definierten eine durch Endothelinrezeptor vermittelte Proliferationsreaktion
für die
Maus-B16-Zellen, die durch einen ETR-Antagonisten gehemmt werden
kann.
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In
anderen Experimenten wurde Ro61, ein Antagonist, sowohl von ETA
als auch ETB, mit einer etwa 10-fach höheren Affinität für ETA, zusammen
mit BQ123, einem ETA-Antagonist, und BQ788, einem ETB-Antagonist,
getestet (beide erhalten von der American Peptide Co., Sunnyvale,
CA), um die Wirkung dieser Antagonisten auf die B16-Zellproliferation
mittels des oben beschriebenen Zellproliferationsassays zu bestimmen. Das
Vorhandensein von BQ123, BQ788, BQ123 + BQ788 oder Ro 61-0612/001
(jeweils in einer Gesamtkonzentration von 10 μM) in der Kultur führte zu
einer signifikanten Hemmung der Proliferation (16, 18, 19 bzw. 50%
im Vergleich zu nicht behandelten Kontrollen; p = 0,001, siehe Tabelle
3 unten).
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In
noch anderen Proliferationsassays, wie oben beschrieben, wurden
verschiedene Endothelinantagonisten getestet, um ihre Wirkung auf
die B16- Zellproliferation
zu bestimmen. Die B16-Zellen, die zehnmal in Tieren passagiert worden
waren und ein Wildtyp-ETR voller Länge exprimieren, wurden mit
Kontroll-B16-Zellen verglichen, die als F9 bezeichnet waren und
eine abgeschnittene ETA-mRNA exprimieren und daher einen unvollständigen ETA-Rezeptor
zu erzeugen scheinen.
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Wie
in den 8 und 9 gezeigt, hemmten die Endothelinantagonisten
IRL, BQ123, BQ610, BQ485, BQ788, RES bei einer Konzentration von
10–6 M
alle die B16-Zellproliferation im Vergleich zu den FO-Kontrollen
und den Endothelinagonistkontrollen, ET1 und BQ3020.
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12. BEISPIEL: Ro61-INDUKTION
VON B16-MELANOMTUMOR-APOPTOSE-ZELLTOD
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Studien
in vitro zeigten, dass die Ro61-Behandlung nicht nur zu einer Hemmung
der Zellproliferation beitrug, sondern dass es eine signifikante
Komponente von Zelltod oder vorhandener Nekrose gab. In der Tat zeigten
mit Ro61 behandelte B16-Zellen einen signifikanten Grad an morphologischen Änderungen
in Übereinstimmung
mit dem programmierten Zelltod (siehe 11).
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Daher
wurde die Wirkung von Ro61 auf apoptotische B16-Zelltod untersucht.
B16-Zellen wurden in Kulturmedium in 25 ml Kulturkolben mit oder
ohne 1 μM
Ro61 bei 37°C
in einem 5% CO2-Inkubator für bis zu 72
h gezüchtet.
Die Zellen wurden auf Apoptose oder Zelltod mittels des Fluorescein
In Situ Cell Death Detection Kit (Boehringer Mannheim, Mannheim,
Deutschland) wie folgt untersucht: Kurz wurden die Zellen trypsiniert
und mit PBS, enthaltend 1% Rinderserumalbumin (BSA), gewaschen.
Nach 30-minütiger
Fixierung mit einer 4%igen Paraformaldehydlösung in PBS (pH 7,4) wurden
die Zellen mit einer Lösung
aus 0,1% Triton × 100
in 0,1% Natriumcitrat für
2 min auf Eis permeabilisiert. Die Zellen wurden dann gewaschen
und mit TUNEL Reaktionsgemisch (Boehringer Kit) 1 h lang bei 37°C markiert
und gewaschen. Die Fluoreszenz wurde auf einem Coulter EPICS XL
Durchflusszytometer (Coulter, Miami FL) analysiert. Die Messungen
wurde mit einer positiven Kontrolle mittels 100 μg/ml DNase I (Boehringer Mann heim,
Mannheim, Deutschland) 10 min bei Raumtemperatur verglichen, um
doppelsträngige
DNA-Brüche
zu induzieren.
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Wie
in der 12 gezeigt, induzierte der Endothelinantagonist
Ro61 eine Apoptose in B16-Melanomzellen in der Kultur. Zum Beispiel
erhöhte
die Zugabe von 1 μM
Ro61 zu den B16-Zellen den prozentualen Anteil an Zellen, die einer
Apoptose unterworfen waren, signifikant im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrollen (p = 0,0007). Der prozentuale Anstieg der Zellen, die
durch den oben beschriebenen TUNEL-Assay positiv waren, war bereits
24 h später
sichtbar und noch nach 72 h feststellbar. Die Wirkung von Dauer
nach der Kultur mit Ro61 war nicht signifikant; allerdings war die
erhöhte
Apoptose von mit Ro61 behandelten Zellen im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrollen stark signifikant (12,7%, 95 Konfidenzintervall: 11,7%–13,8%).
Diese Ergebnisse begründeten
das Vorhandensein einer apoptotischen, durch ETR vermittelten Zell-Signalgebung, die
durch einen ETR-Antagonisten induziert werden kann. Daher trägt die Apoptose
zumindest teilweise zur Hemmung einer zellulären Proliferation und dem beobachteten
Zelltod bei.
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13. BEISPIEL: HEMMUNG
VON B16-MELANOMINTRAPERITONEALCARCINOMATOSE IN VIVO DURCH EINEN
ENDOTHELINANTAGONISTEN ODER EINE EA/p-GlcNAc-ZUSAMMENSETZUNG DER
ERFINDUNG
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Die
markanten Wirkungen von Ro61 auf B16-Zellen in vitro führten zu
weiteren Untersuchungen, um die Auswirkung des ETR-Antagonismus
auf das Tumorwachstum in vivo unter Verwendung eines aggressiven intraperitonealen
(IP) B16-Melanommetastasen/Carcinomatose-Modells einzuschätzen. Gemäß diesem
Modell wurde weiblichen C57BL/6-Mäusen intraperitoneal 5 × 104 B16-Zellen
in 100 ml BHSS injiziert. Einen Tag später wurde den Mäusen 100 μl entweder
HBSS allein (keine Behandlung), HBSS enthaltend 3 mg/kg Ro61 (täglich verabreicht),
HBSS enthaltend 30 mg/kg Ro61 (täglich
verabreicht), p-GlcNAc-Gel
(2%) allein oder p-GlcNAc-Gel (2%) enthaltend 18 mg/kg Ro61 injiziert.
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Die
Tiere in den Gruppen, die mit HBSS entweder enthaltend 3 mg/kg oder
30 mg/kg Ro61 allein behandelt wurden, erhielten täglich i.p.-Injektionen,
während
alle der anderen Gruppen nur einmal behandelt wurden. Das p-GlcNAc-Gel
allein, das in diesem Experiment verwendet wurde, wurde wie in dem
Beispiel im Abschnitt 10 oben angegeben hergestellt, abzüglich der
Zugabe von Ro61. Das in diesem Experiment verwendete Ro61/p-GlcNAc
wurde auch wie oben im Abschnitt 10 näher beschrieben hergestellt.
Die Mäuse
wurden nach 7 Tagen geopfert, und das Vorhandensein einer intraperitonealen
Krankheit bewertet. Genauer wurden einzelne Tumorkolonien unter
einem Seziermikroskop für
jedes Tier auf der peritonealen Oberfläche, dem Gekröse, der
Leber, der Milz und dem Pankreas gezählt. Es wurden Untersuchungen
unter Doppelblindkonditionen durchgeführt. Es wurden Fotographien
des Peritoneums und der Verdauungsorgane sowie Schnitte durch das
Gekröse,
die Leber, die Milz und das Pankreasfett und Peritoneum für die histologische
Analyse durch H und E sowie als Melaninfärbung angefertigt.
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Die 13A zeigt, dass die Mäuse, die täglich IP-Injektionen von Ro61
in einer niedrigen Dosis, z.B. 3 mg/kg, 6 Tage lang (insgesamt 18
mg/kg) erhielten, keine signifikant niedrigeren Zahlen an Metastasen
oder Tumorkolonien pro Tier zeigten. (Wie hier verwendet betrifft
der Begriff Metastase Tumorkolonien, die im Peritoneum und den Verdauungsorganen
von Mäusen
festgestellt wurden, denen B16-Melanomzellen gemäß dem oben beschriebenen Karzinomatosemodell
injiziert wurden).
-
Im
Gegensatz dazu reduzierten die täglichen
Injektionen von höheren
Dosen an Ro61 allein bei 30 mg/kg über 6 Tage (Gesamtdosis 180
mg/kg) die durchschnittliche Zahl an Tumorkolonien an Tag 7 nach
der Tumorinjektion signifikant.
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Darüber hinaus
reduzierte, wie in der 13B gezeigt,
das p-GlcNAc-Gel allein die durchschnittliche Zahl der Tumorkolonien
im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollen, wenn es IP injiziert
wurde, aber hatte keine signifikante Wirkung auf das Wachstum der
Kolonien bei subkutaner (SC) Injektion. Die 13B zeigt auch,
dass die höchste
Reduktion der Tumorkolonien mit der Verabreichung einer einzelnen
Dosis (18 mg/kg) von Ro61 auftrat, das in dem p-GlcNAc-Gel for muliert
war (durchschnittliche Zahl an Kolonien = 2,7 ± 1,4). Die Gel/Ro61-Zusammensetzung führte zu
deutlich weniger Kolonien im Vergleich zu sowohl Ro61 in hoher Dosis (p
= 0,001) und p-GlcNAc-Gel allein IP (p = 0,02). Die Behandlung mit
Ro61 in niedriger Dosis und p-GlcNAc allein SC unterschied sich
nicht signifikant von den unbehandelten Kontrollen.
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Um
zu bestimmen, ob Ro61 aufgrund des p-GlcNAc nicht nur eine lokale
Wirkung sondern auch eine systemische Wirkung hat, untersuchten
wir die Wirkungen einer IP-Ro61-Behandlung in einem subkutanen, SC,
Modell eines B16-Melanoms.
Weiblichen CS7BL/6-Mäusen
wurde SC in die Flanke 5 × 104 B16-Melanomzellen
in 100 μl
HBSS injiziert. Nach 24 Stunden erhielten die Tiere eine der folgenden
Behandlungen (100 μl, IP):
HBSS (täglich
6-mal), 30 mg/kg Ro61 in HBSS (täglich
6-mal), pGlcNAc-Gel (eine Verabreichung) oder 18 mg/kg Ro61 in p-GlcNAc
(eine Verabreichung). Die Tiere wurden über einen Zeitraum von 3 Wochen
nach der Tumorinjektion (n = 10 in allen Gruppen) auf Tumorauftreten
und -wachstum überwacht.
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Wie
in der 14 veranschaulicht, zeigte das
SC-Modell von B16-Melanom, dass alle Tiere, die IP Ro61 in HBSS
erhielten, bis zum Tag 17 Tumoren entwickelten; allerdings gab es
eine signifikante Verzögerung
beim Auftreten des Tumors (50% der Tumor tragenden Mäuse am Tag
15 im Vergleich zu 100% der Tumor tragenden Mäuse am Tag 15 in den unbehandelten
Kontrollen). Die Kombination von Ro61 plus pGlcNAc führte zu
einem verzögerten
Tumorauftreten (50% der Tumor tragenden Mäuse am Tag 13) sowie zu 10%
tumorfreien Tieren am Tag 21 nach der Tumorinjektion, was nahe legt,
dass die verzögerte
Freisetzung von Ro61 in einem getrennten Raum vom Tumor das B16-Melanomwachstum
signifikant beeinflussen kann. Es gab keine Unterschiede bei Tumorerscheinung
und -wachstum zwischen der unbehandelten Kontrollgruppe und der IP-p-GlcnNAc-Gruppe.
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Mittels
des oben beschriebenen Karzinomatose-Modells wurde die Wirkung von
verschiedenen anderen Endothelinantagonisten auf die B16-Tumorkoloniebildung
eingeschätzt.
In diesen Experimenten wurden den Tieren 100 μl Proben enthaltend 14,3 mg/ml
von jedem Medikament oder Medikamentengemisch in einer einzigen
Dosis injiziert. Wie in der 15 veranschaulicht,
reduzierte ein Gemisch aus BQ123 (einem ETA-Antagonist) und BQ788
(einem ETB-Antagonist) in einer Endkonzentration gleich der von
Ro61 (einem ETA- und ETB-Antagonist) signifikant die Zahl der Tumorkolonien
um ein Ausmaß, ähnlich dem
durch Ro61 gezeigten, im Vergleich zu den unbehandelten B16-Kontrollzellen.
Außerdem
wurde, wenn das BQ-Gemisch mit p-GlcNAc, wie oben beschrieben, kombiniert
wurde, die Zahl der Tumorkolonien weiter gesenkt, und zwar auf ein
Ausmaß,
das in etwa dem bei Ro61 plus p-GlcNAc beobachteten entspricht.
Schließlich
zeigte der gemischte ETA/ETB-Antagonist GRGDS, ein im Handel erhältliches
Pentapeptid (American Peptide Co.), in Kombination mit p-GlcNAc
ein noch größeres Sinken
der Tumorkoloniezahl als Ro61/p-GlcNAc (siehe die 15,
letzte Spalte).
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14. BEISPIEL: LANGZEITÜBERLEBENSRATE
VON C57BL/6-MÄUSEN
NACH INTRAPERITONEALER B16-MELANOMPROVOKATION MIT EINEM ENDOTHELINANTAGONIST
ALLEIN ODER EINER EA/p-GlcNAc- ZUSAMMENSETZUNG
DER ERFINDUNG
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Wir
bewerteten auch die Endothelinantagonismustherapie bei Langzeitüberlebensexperimenten
in vivo. Die Ergebnisse sind in der 16 gezeigt.
Weiblichen C57BL/6-Mäusen
wurden intraperitoneal 5 × 104 B16-Zellen in 100 ml HBSS injiziert. Die
Tiere wurden für
eine der folgenden Behandlungen willkürlich in 4 Gruppen eingeteilt:
(a) keine Behandlung (schwarze Kästchen);
(b) 100 μl
p-GlcNAc-Gel allein
(Kreuze); (c) 100 μl
täglich
HBSS enthaltend 3 mg/kg Ro61 (schwarze Dreiecke); oder (d) 100 μl p-GlcNAc-Gel
enthaltend 3 mg/kg Ro61 (weiße
Kästchen).
Die Tiere wurden täglich überwacht
und wenn sie dem Tode geweiht waren, aus humanen Gründen geopfert.
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Es
ist interessant festzuhalten, dass das B16-Melanom ein äußerst virulenter
Tumor ist, der durchweg innerhalb von 19–20 Tagen nach Tumorinjektion
zu einer Überlebensrate
von 0% führt.
Wie in der 10 gezeigt, verzögerte die
Injektion von p-GlcNAc allein den Tod um 5 Tage, erhöhte aber
nicht die Überlebensrate der
Tiere. Allerdings verzögerte
auch die Kombination von p-GlcNAc und Ro61 in niedriger Dosis (3
mg/kg) den Tod und 33% der Tiere zeigten am Tag 33 nach der Tumorinjektion
kein Anzeichen für
einen Tumor. Die täglichen
Injektionen derselben niedrigen Dosis von Ro61 allein beeinflussten
nicht das Überleben
der Mäuse.
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15. DISKUSSION
DER ERGEBNISSE
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Die
hier geführten
Studien beweisen direkt, das eine Hemmung der Bindung von Endothelinen
an ihre Rezeptoren die normale Proliferation einer Maus-Melanomzelllinie
sowohl in vitro als auch in vivo beeinflussen kann. Zum Beispiel
ist der Endothelinantagonist Ro61 ein Hemmen sowohl für ETA- als
auch ETB-Rezeptoren mit
einer etwa 10-fach höheren
Affinität
für ETA.
Dies korreliert gut mit der dosisabhängigen Hemmung der Melanomzellproliferation
durch Ro61 in unseren Experimenten sowie dem stärkeren entgegenwirkenden Effekt auf
diese Hemmung, die durch Zugabe eines ETA-Agonisten im Gegensatz
zu einem ETB-Agonisten
erzielt wird. Darüber
hinaus sind auch zahlreiche andere Endothelinantagonisten als die
Melanomzellproliferation hemmend gezeigt worden, einschließlich sowohl
der ETA- als auch ETB-spezifische Agonist, z.B. BQ123, BQ485, BQ610,
BQ788, RES und IRL.
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Es
ist interessant festzuhalten, dass, wie gezeigt wurde, Melanomzellen
hohe Niveaus an ET-Rezeptoren exprimieren und gegenüber einer
Endothelinantagonisthemmung empfänglicher
sind als normale Splenozyten, die bekanntermaßen viel niedrigere Membran-ET-Rezeptoren
aufweisen. Daher deuten die hier vorgelegten Beweise darauf hin,
dass Endothelinantagonisten, wie beispielsweise Ro61, BQ123, BQ485,
BQ610, BQ788, RES und IRL eine anti-proliferative Wirkung auf Tumorzellen
in der Kultur haben, wobei die Hemmung des Tumorzellwachstums durch
die Bindung an Endothelinrezeptoren vermittelt wird, die auf die
für ETA und/oder
ETB spezifischen Peptidagonisten reagieren.
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Darüber hinaus
zeigen unsere Untersuchungen, dass Endothelinantagonisten allein
oder in Kombination mit dem hier beschriebenen p-GlcNAc eine Karzinomatose
in vivo signifikant verringern. Außerdem erhöhen die EA/p-GlcNAc-Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung z.B. Ro61/p-GlcNAc, drastisch die Überlebensrate
von Tumorzellen tragenden Tieren in vivo. Die Wirkung von Ro61 scheint
einen apoptotischen Wirkmechanismus zu umfassen, der einigen der
bekannten Wirkmechanismen von Endothelinen und ihren Signalweitergabemechanismen
nicht widerspricht.
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Pharmakokinetische
Studien mit Ro61 zeigen, dass es relativ schnell in vivo metabolisiert
wird, z.B. innerhalb von 2 bis 4 Stunden; allerdings wird, wenn
Ro61 mit dem p-GlcNAc-Polymer der vorliegenden Erfindung kombiniert
wird, das Ro61 in dem Gel zurückgehalten
und langsamer freigesetzt und kann z.B. mindestens 48 Stunden lang
festgestellt werden. Weiterhin kann, wenn die Konzentration des
Endothelinantagonisten in dem Gel erhöht wird, der Antagonist in
dem Gel mindestens 72 Stunden lang (Daten nicht gezeigt) zurückgehalten
werden. Daher kann durch Modifizieren der Konzentration des Endothelinantagonisten
in dem p-GlcNAc der Erfindung die gewünschte langsame Freisetzung
des Antagonisten und so eine erhöhte
Wirkung desselben bei der Behandlung einer proliferativen Erkrankung
erhalten werden.
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Schließlich reagieren,
wie in der Tabelle 4 unten gezeigt, auch andere Zelltypen, die den
ETA-Rezeptor exprimieren, auf den Endothelinantagonisten Ro61, wie
hier beschrieben, d.h. sie zeigen eine Hemmung der Zellproliferation
nach Aussetzen dem Endothelinantagonisten. Diese Daten setzen in
unterschiedlichen Zelltypen das Vorhandensein von z.B. dem ETA-Rezeptor
mit der Wirkung der Endothelinantagonisten bei Zellproliferation
in Beziehung. Zum Beispiel zeigen diese Ergebnisse, dass, wenn ein
Tumor, wie beispielsweise ein Pankreas-, Brust- oder Prostatatumor
den ETA-Rezeptor exprimiert, er mit einem ETA-empfindlichen Endothelinantagonisten,
wie hier offenbart, behandelt werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung soll nicht in ihrem Umfang durch die speziellen,
hier beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
sein, die als einzelne Veranschaulichungen von individuellen Aspekten
der Erfindung dienen sollen, und funktionell äquivalente Verfahren und Komponenten
liegen im Umfang der Erfindung. In der Tat werden verschiedene Modifikationen
der Erfindung zusätzlich
zu den hier gezeigten und beschriebenen dem Fachmann aus der vorangehenden
Beschreibung und den begleitenden Zeichnungen deutlich. Solche Modifikationen
sollen unter den Umfang der beigefügten Ansprüche fallen.