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Im Allgemeinen betrifft die Erfindung
Epoxy/Polyester-Schmelzzusammensetzungen und insbesondere solche
Zusammensetzungen, die nach Bestrahlung härten, wobei sie einen Klebstoff
mit hoher Festigkeit mit guter Einstellzeit der Grünfestigkeit
bereitstellen.
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Viele Klebstoff- und Beschichtungszusammensetzungen
sind bekannt, wobei mit jeder besondere Vorteile und Nachteile verbunden
werden. Zum Beispiel sind feuchtigkeitshärtbare Schmelzzusammensetzungen auf
Polyesterbasis bei Raumtemperatur ein Feststoff, schmelzen aber
nach Erwärmen
zu einer viskosen Flüssigkeit,
die leicht auf ein Substrat aufgetragen werden kann. Die Zusammensetzungen
reagieren mit Umgebungsfeuchtigkeit, wobei sie einen gehärteten,
vernetzten wärmehärtenden
Klebstoff bereitstellen. Wegen ihrer Feuchtigkeitsempfindlichkeit
ist eine spezielle Verpackung erforderlich und muss während der
Verarbeitung Acht gegeben werden, um eine Ansammlung von nichtgehärtetem Rückstand
zu vermeiden, der mit Feuchtigkeit in der Herstellungsvorrichtung
reagieren könnte.
Außerdem
können
wegen ihrer Feuchtigkeitsempfindlichkeit diese Materialien nicht
ohne weiteres in Folienform bereitgestellt werden und funktionieren
am besten, wenn sie auf feuchtigkeitsdurchlässige (z. B. Kunststoff und
Holz) Substrate aufgetragen werden.
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Thermisch gehärtete Schmelzzusammensetzungen
weisen beschränkte
Verarbeitungsdauer auf, da die Aufbringung im geschmolzenen Zustand
auch die Härtungsreaktion
initiiert. Diese Zusammensetzungen erfordern typischerweise ausgebildete
Klammervorrichtungen, um die gebundenen Teile während des Härtungszyklus bei erhöhter Temperatur
zu sichern, und sind zur Verwendung mit wärmeempfindlichen Substraten nicht
besonders bevorzugt.
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Jedoch sind Schmelzzusammensetzungen
erwünscht,
da sie leicht verwendet werden und einige Formulierungen erfordern
keine Klammern. Außerdem
sind die Zusammensetzungen frei von Lösungsmitteln.
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Viele allgemein bekannte Klebstoff-
und Beschichtungszusammensetzungen basieren auf Epoxiden. Einige
härten
bei Raumtemperatur, aber diese sind typischerweise zweiteilige Systeme,
die getrennte Bestände
der einzelnen Komponenten erfordern, die nur kurz vor Verwendung
gemischt werden können.
Solche Zusammensetzungen neigen dazu, relativ kurze Verarbeitungszeiten
aufzuweisen, werden im Allgemeinen nicht in Folienform bereitgestellt
und erfordern häufig
Klammern, um die gebundenen Teile an einer Stelle zu halten, bis
die Zusammensetzungen härten.
Epoxyklebstoffe sind jedoch sehr gefragt, da sie ausgezeichnete
endgültige
Festigkeit und Wärmebeständigkeit
aufweisen.
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Folglich wäre eine einzelne Klebstoffzusammensetzung
erwünscht,
die von so vielen der vorstehenden Nachteile wie möglich frei
ist. Das heißt,
es besteht ein beträchtlicher
Bedarf an einem leicht aufzutragenden, einteiligen Klebstoff, der
nicht empfindlich gegenüber
Feuchtigkeit ist und schnell zu einem Strukturklebstoff mit hoher
Festigkeit härtet,
aber gute Einstellzeit der Grünfestigkeit
zeigt, so dass Klammern nicht erforderlich sind, um die gebundenen
Komponenten zu sichern. An solchen Zusammensetzungen wäre sogar
noch ein größerer Bedarf,
wenn sie frei von Lösungsmitteln
wären,
inbesondere wenn sie so angepasst werden könnten, dass sie spezielle physikalische
Eigenschaften für
bestimmte Situationen bereitstellen.
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Klebstoff- oder Beschichtungszusammensetzungen
auf Epoxybasis sind in verschiedenen Druckschriften offenbart. Ein
Beispiel davon ist US-A-4,622,349, das photocopolymerisierbare Zusammensetzungen offenbart,
die ein Epoxyharz mit zwei oder mehreren Epoxygruppen, ein hydroxylsubstituiertes
cycloaliphatisches Monoepoxid, eine organische Verbindung mit aktivem
Wasserstoff (vorzugsweise ein organisches Polyol) und einen Photoinitiator
umfassen. Die Beispiele beschreiben das Auftragen der Zusammensetzungen auf
Stahlplatten mit einem drahtumwickelten Stab.
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US-A-4,812,488 betrifft photocopolymerisierbare
Zusammensetzungen, die eine organische Verbindung mit aktivem Wasserstoff,
einen Photoinitiator und ein substituiertes cycloaliphatisches Monoepoxid-reaktives
Verdünnungsmittel
umfassen. Die Beispiele beschreiben das Auftragen der Zusammensetzungen
auf Stahlplatten mit einem drahtumwickelten Stab. Die Viskositätswerte
sind in Tabelle I offenbart. Wie verlautet stellen die Zusammensetzungen
ausgezeichnete druckempfindliche und wärmeaktivierte Klebstoffbeschichtungen
nach Auftragen auf ein geeignetes Substrat und Härten bereit.
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US-A-4,920,182 offenbart Klebstoffe
und Beschichtungsmittel, die ein Epoxyharz mit mindestens zwei Epoxygruppen,
einen Initiator und einen flexiblen Polyester enthalten. Wie verlautet
ist die Viskosität
des Polyesters in der Regel geringer als 2000 mPas bei 80°C.
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Die internationale Patentanmeldung
Nr. US92/01974 offenbart einen Haftklebstoff der ein Epoxidharz, ein
Mittel zum Bilden eines polymeren Films (z. B. Polyacrylate, Polymethacrylate,
Phenoxyharze, Polysulfone und Polyethersulfone), einen Photoinitiator
und ein Polyol umfasst.
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US-A-4,256,828 offenbart eine photocopolymerisierbare
Zusammensetzung, die ein erstes organisches Material mit größerer Epoxidfunktionalität als 1,5,
ein zweites organisches Material mit einer Hydroxyfunktionalität von mindestens
1 und einen Komplexsalz-Photoinitiator
umfasst.
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EP-A-276 716 offenbart eine härtbare Epoxyzusammensetzung,
umfassend ein Epoxyharz, eine ausreichende Menge eines UV-Katalysators,
um die Zusammensetzung ultravioletthärtbar zu machen, und eine ausreichende
Menge eines Fixiermittels, umfassend Poly(alkylenoxid)einheiten,
um eine unmittelbare Hautbildung nach ultravioletter Bestrahlung
zu verhindern.
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Im Allgemeinen betrifft die Erfindung
Epoxy/Polyester-Schmelzzusammensetzungen, insbesondere jene, die
nach Bestrahlung härten,
wobei sie Klebstoffe mit hoher Festigkeit mit guter Einstellzeit
der Grünfestigkeit
bereitstellen. In einem Gesichtspunkt der Endung umfassen die Schmelzzusammensetzungen
etwa 2 bis 95 Teile eines Epoxygruppen enthaltenden Materials und
entsprechend etwa 98 bis 5 Teile einer Polyesterkomponente. Die
Zusammensetzungen enthalten auch eine wirksame Menge eines Photoinitiators
zur Strahlungshärtung
der Heißschmelzzusammensetzung
und ein gegebenenfalls Hydroxylgruppen enthaltendes Material, welches
eine Hydroxyfunktionalität
von mindestens 2 aufweist, wobei die Hydroxygruppen enthaltende
Komponente ein Polyetherpolyol ist. Die Schmelzzusammensetzungen
sind bei Raumtemperatur fest, können
aber durch Erwärmen
zu einer Flüssigkeit
geschmolzen werden.
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Vorzugsweise weist die Polyesterkomponente
eine Brookfield-Viskosität
von mindestens 10000 mPa bei 121°C
mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von etwa 7500 bis 200000,
stärker
bevorzugt etwa 10000 bis 50000 und am stärksten bevorzugt etwa 15000
bis 30000 auf.
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Das beliebige Hydroxygruppen enthaltende
Material weist stärker
bevorzugt eine Hydroxyfunktionalität von etwa 3 auf. Insbesondere
bevorzugte Materialien sind Polyoxyalkylenpolyole, wie Polyoxyethylenglycole
und Polyoxypropylenglycole mit einem Zahlenmittel des Äquivalentgewichts
von etwa 31 bis 2250 und Polyoxyethylentriole und Polyoxypropylentriole
mit einem Zahlenmittel des Äquivalentgewichts
von etwa 80 bis 350. Ebenfalls geeignet sind Polytetramethylenoxidglycole.
Das Hydroxygruppen enthaltende Material ist zum Erhöhen der
Biegsamkeit der Schmelzzusammensetzungen geeignet. In einer anderen
Ausführungsform
kann das Hydroxygruppen enthaltende Material die Härtungsreaktion
ausreichend verzögern,
nachdem die Schmelzzusammensetzung bestrahlt wurde, um so zu ermöglichen,
dass zwei Substrate aneinander gebunden werden, nachdem die Schmelzzusammensetzung
auf nur eines der Substrate aufgetragen und bestrahlt wurde.
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In stärker bevorzugten Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
umfasst das Epoxygruppen enthaltende Material 2 bis 80 Teile davon
und die Polyesterkomponente umfasst entsprechend 98 bis 20 Teile
davon. Noch stärker
bevorzugt sind Schmelzzusammensetzungen, die 2 bis 60 Teile Epoxygruppen
enthaltendes Material und entsprechend 98 bis 40 Teile der Polyesterkomponente
umfassen.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
können
als selbsttragende Klebstofffolien ohne Träger bereitgestellt werden,
die insbesondere in Laminierungsverfahren geeignet sind.
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Die Zusammensetzungen erreichen typischerweise
eine Einstellzeit der Grünfestigkeit
innerhalb 30 Sekunden oder weniger, wobei sie ermöglichen,
dass die gebundenen Komponenten gehandhabt werden, ohne dass teure,
aufwändige,
klobige Klammervorrichtungen erforderlich sind. Jedoch härten die
Zusammensetzungen auch zu hoher Endfestigkeit, so dass sie als Strukturklebstoffe
verwendet werden können.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zum adhäsiven
Binden eines ersten und zweiten Substrats unter Verwendung der erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen.
Die Schmelzzusammensetzung wird auf eines der Substrate aufgetragen
und dann bestrahlt, bevor das zweite Substrat daran adhäsiv gebunden
wird. Die erfindungsgemäßen Verfahren
können
in Verbindung mit Substraten durchgeführt werden, die für die Strahlung
nicht transparent sind.
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Im Allgemeinen betrifft die Erfindung
eine strahlungshärtbare
Schmelzklebstoff-, Beschichtungs- und Dichtmittelzusammensetzung,
die schnelle Einstellzeit der Grünfestigkeit
mit ausgezeichneter Endfestigkeit und Wärmebeständigkeit kombiniert. Die Endfestigkeit
ist ausreichend groß,
so dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als Strukturklebstoffe verwendet werden können, obwohl sie viele andere
Verwendungen aufweisen. Wie hier verwendet bezieht sich eine "Schmelzzusammensetzung" auf eine Zusammensetzung,
die bei Raumtemperatur (etwa 20 bis 22°C) ein Feststoff ist, die aber
nach Erwärmen
zu einer viskosen Flüssigkeit
schmilzt, die leicht auf ein Substrat aufgetragen werden kann. Vorzugsweise
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als lösungsmittelfreie
Systeme formuliert werden (d. h. sie weisen weniger als 1% Lösungsmittel
im festen Zustand auf).
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
umfassen und stärker
bevorzugt bestehen im Wesentlichen aus einem Epoxygruppen enthaltenden
Material, das zur Endfestigkeit und Wärmebeständigkeit der Zusammensetzung
beiträgt,
eine Polyesterkomponente, die schnelle Einstellzeit der Grünfestigkeit
ermöglicht,
einen Photoinitiator, der die Härtung
der Zusammensetzung (d. h. kovalente Vernetzung) nach Bestrahlung
ermöglicht
und ein Hydroxygruppen enthaltendes Material mit einer Hydroxyfunktionalität von mindestens 2,
wobei die Hydroxygruppen enthaltende Komponente ein Polyetherpolyol
ist, um die Geschwindigkeit der Härtung zu verzögern und/oder
den Schmelzzusammensetzungen Biegsamkeit zu verleihen.
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Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeigneten Epoxygruppen enthaltenden Materialien sind jede organische
Verbindung mit mindestens einem Oxiranring
die durch eine Ringöffnungsreaktion
polymerisierbar ist. Solche Materialien, allgemein Epoxide genannt, schließen sowohl
monomere als auch polymere Epoxide ein und können aliphatisch, cycloaliphatisch
oder aromatisch sein. Diese Materialien weisen im Allgemeinen im
Mittel mindestens zwei Epoxygruppen pro Molekül (vorzugsweise mehr als zwei
Epoxygruppen pro Molekül)
auf. Die polymeren Epoxide schließen lineare Polymere mit endständigen Epoxygruppen
(z. B. ein Diglycidylether eines Polyoxyalkylenglycols), Polymere
mit Oxirangerüsteinheiten
(z. B. Polybutadienpolyepoxid) und Polymere mit anhängenden
Epoxygruppen (z. B. ein Glycidylmethacrylatpolymer oder -copolymer)
ein. Das Molekulargewicht des Epoxygruppen enthaltenden Materials
kann von 58 bis etwa 100000 oder mehr variieren. Gemische verschiedener
Epoxygruppen enthaltender Materialien können ebenfalls in den erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
verwendet werden. Die "mittlere" Zahl der Epoxygruppen
pro Molekül
wird als Zahl der Epoxygruppen im Epoxygruppen enthaltenden Material,
geteilt durch die Gesamtzahl der vorhandenen Epoxymoleküle, definiert.
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Geeignete Epoxygruppen enthaltende
Materialien schließen
jene ein, die Cyclohexenoxidgruppen enthalten, wie Epoxycyclohexancarboxylate,
veranschaulicht durch 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat,
3,4-Epoxy-2-methylcyclohexylmethyl-3,4-epoxy-2-methylcyclohexancarboxylat
und Bis(3,4-Epoxy-6-methylcyclohexylmethyl)adipat.
Für eine
weitere detaillierte Liste geeigneter Epoxide dieser Art kann auf
US-A-3,117,099 Bezug genommen werden.
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Ferner schließen Epoxygruppen enthaltende
Materialien, die für
die praktische Durchführung
der Erfindung besonders geeignet sind, Glycidylethermonomere der
Formel
ein, in der R' ein Alkyl- oder
Arylrest ist und n eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist. Beispiele sind
die Glycidylether von mehrwertigen Phenolen, erhalten durch Umsetzen
eines mehrwertigen Phenols mit einem Überschuß an Chlorhydrin, wie Epichlorhydrin
(z. B. der Diglycidylether von 2,2-Bis(2,3-epoxypropoxyphenol)propan).
Weitere Beispiele der Epoxide dieser Art, die in der praktischen
Durchführung
der Erfindung verwendet werden können,
sind in US-A-3,018,262
beschrieben.
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Es gibt eine Reihe von im Handel
erhältlichen
Epoxygruppen enthaltenden Materialien, die in der Erfindung verwendet
werden können.
Insbesondere schließen
Epoxide, die leicht erhältlich
sind, Octadecylenoxid, Epichlorhydrin, Styroloxid, Vinylcyclohexenoxid,
Glycid, Glycidylmethacrylat, Diglycidylether von Bisphenol A (z.
B. die unter den Handelsbezeichnungen EPON 828, EPON 1004 und EPON
1001F von Shell Chemical Co. erhältlichen
und DER-332 und DER-334 von Dow Chemical Co.), Diglycidylether von
Bisphenol F (z. B. ARALDITE GY281 von Ciba-Geigy), Vinylcyclohexendioxid
(z. B. ERL-4206
von Union Carbide Corp.), 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexencarboxylat
(z. B. ERL-4221 von Union Carbide Corp.), 2-(3,4-Epoxycyclohexyl-5,5-spiro-3,4-epoxy)cyclohexanmetadioxan
(z. B. ERL-4234 von Union Carbide Corp.), Bis(3,4-epoxycyclohexyl)adipat
(z. B. ERL-4299 von Union Carbide Corp.), Dipentendioxid (z. B. ERL-4269
von Union Carbide Corp.), epoxidiertes Polybutadien (z. B. OXIRON
2001 von FMC Corp.), ein eine Epoxyfunktionalität enthaltendes Siliconharz,
Epoxysilane (z. B. Beta(3,4-epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan
und gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, im Handel von Union Carbide
erhältlich),
flammverzögernde Epoxyharze
(z. B. DER-542, ein bromiertes Epoxyharz des Bisphenoltyps, erhältlich von
Dow Chemical Co.), 1,4-Butandioldiglycidylether
(z. B. ARALDITE RD-2 von Ciba-Geigy), Epoxyharze auf Basis von hydriertem Bisphenol
A-Epichlorhydrin (z. B. EPONEX 1510 von Shell Chemical Co.) und
Polyglycidylether von Phenolformaldehyd-Novolak (z. B. DEN-431 und
DEN-438 von Dow Chemical Co.) ein.
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Geeignete Polyesterkomponenten schließen Materialien
mit sowohl endständigen
Hydroxy- als auch Carboxygruppen
ein, die amorph oder halbkristallin sein können. Materialien mit endständiger Hydroxygruppe sind
bevorzugt. Mit "amorph" ist ein Material
gemeint, das eine Glasübergangstemperatur
zeigt, aber keinen mit Differentialscanningkalorimetrie (DSC) messbaren
kristallinen Schmelzpunkt zeigt. Vorzugsweise ist die Glasübergangstemperatur
geringer als die Zersetzungstemperatur des Photoinitiators (nachstehend
erörtert), aber
ohne dass sie mehr als etwa 120°C
beträgt.
Mit "halbkristallin" ist eine Polyesterkomponente
gemeint, die einen kristallinen Schmelzpunkt mit DSC, vorzugsweise
mit einem maximalen Schmelzpunkt von etwa 150°C, zeigt.
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Im Allgemeinen sollte, wenn erwünscht ist,
dass die Schmelzzusammensetzung unter Umgebungsbedingungen härtet, die
Polyesterkomponente eine geringere Glasübergangstemperatur als Umgebungstemperatur,
vorzugsweise weniger als etwa 20°C, aufweisen.
Wenn die Glasübergangstemperatur
der Polyesterkomponente zunimmt, kann es erforderlich sein, die
Zusammensetzung sowohl thermisch als auch durch Bestrahlen zu härten.
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Die Viskosität der Polyesterkomponente ist
bei Bereitstellen einer Schmelzzusammensetzung (im Gegenstatz zu
einer Zusammensetzung, die bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit
mit messbarer Viskosität
ist) wichtig. Demgemäß weisen
die in der Erfindung geeigneten Polyesterkomponenten vorzugsweise
eine Brookfield-Viskosität
auf, die 10000 mPa bei 121°C übersteigt.
Die Viskosität
ist mit dem Molekulargewicht der Polyesterkomponente verbunden.
Bevorzugte Polyesterkomponenten weisen auch ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von etwa 7500 bis 200000, stärker bevorzugt etwa 10000 bis
50000 und am stärksten
bevorzugt etwa 15000 bis 30000 auf.
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Die in der Erfindung geeigneten Polyesterkomponenten
umfassen das Reaktionsprodukt von Dicarbonsäuren (oder ihrer Diesteräquivalente)
und Diolen. Die Disäuren
(oder ihre Diesteräquivalente)
können
gesättigte
aliphatische Säuren
sein, die 4 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten (einschließlich nicht
verzweigter, verzweigter oder cyclischer Materialien mit 5 bis 6
Atomen in einem Ring) und/oder aromatische Säuren, die 8 bis 15 Kohlenstoffatome
enthalten. Beispiele geeigneter aliphatischer Säuren sind Bernstein-, Glutar-,
Adipin-, Pimelin-, Suberin-, Azelain-, Sebacin-, 1,12-Dodecandi-,
1,4-Cyclohexandicarbon-, 1,3-Cyclopentandicarbon-, 2-Methylbernstein-,
2-Methylpentandi- und 3-Methylhexandisäuren. Geeignete aromatische
Säuren
schließen Terephthalsäure, Isophthalsäure, Phthalsäure, 4,4'-Benzophenondicarbonsäure, 4,4'-Diphenylmethandicarbonsäure, 4,4'-Diphenyletherdicarbonsäure, 4,4'-Diphenylthioetherdicarbonsäure und
4,4'-Diphenylamindicarbonsäure ein.
Vorzugsweise enthält
die Struktur zwischen den zwei Carbonsäuregruppen in diesen Disäuren nur
Kohlenstoff- und Wasserstoffatome; stärker bevorzugt ist sie eine
Phenylengruppe. Gemische von irgendwelchen der vorstehenden Disäuren können verwendet
werden.
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Die Diole schließen verzweigte, nicht verzweigte
und cyclische aliphatische Diole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wie zum Beispiel Ethylenglycol, 1,3-Propylenglycol, 1,2-Propylenglycol, 1,4-Butandiol,
1,3-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol,
Cyclobutan-1,3-di-(2'-ethanol), Cyclohexan-1,4-dimethanol,
1,10-Decandiol,
1,12-Dodecandiol und Neopentylglycol, ein. Langkettige Diole, einschließlich Poly(oxyalkylen)glycolen,
in denen der Alkylenrest 2 bis 9 Kohlenstoffatome (vorzugsweise
2 bis 4 Kohlenstoffatome) enthält,
können
ebenfalls verwendet werden. Gemische von beliebigen der vorstehenden Diole
können
verwendet werden.
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Geeignete im Handel erhältliche
Polyestermaterialien mit endständiger
Hydroxygruppe schließen
verschiedene gesättigte,
lineare, halbkristalline Copolyester, erhältlich von Hüls America,
Inc., wie DYNAPOL S 1402, DYNAPOL S 1358, DYNAPOL S 1227, DYNAPOL
S 1229 und DYNAPOL S 1401, ein. Geeignete gesättigte lineare amorphe Copolyester,
erhältlich
von Hüls
America, Inc., schließen
DYNAPOL S 1313 und DYNAPOL S 1430 ein.
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Die Photoinitiatoren, die in den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeignet sind, sind drei Arten, d. h. aromatische Jodoniumkomplexsalze,
aromatische Sulfoniumkomplexsalze und Metallocensalze. Geeignete
aromatische Jodoniumkomplexsalze weisen die Formel:
auf, in der Ar
1 und
Ar
2 aromatische Reste mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen
sind und ausgewählt
sind aus Phenyl-, Thienyl-, Furanyl- und Pyrazolylgruppen. Z ist
ausgewählt
aus einem Sauerstoff-, Schwefelatom;
wobei R ein Arylrest (mit
6 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie eine Phenylgruppe) oder Acylrest
(mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie Acetyl-, Benzoylgruppe usw.);
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
oder
ist, wobei R
1 und
R
2 ausgewählt sind aus Wasserstoffatomen,
Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Alkenylresten mit
2 bis 4 Kohlenstoffatomen. Der Wert von m ist null oder 1 und X
ist ein halogenhaltiges Komplexanion, ausgewählt aus Tetrafluorborat, Hexafluorphosphat,
Pentafluorhydroxyantimonat, Hexafluorarsenat und Hexafluorantimonat.
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Die aromatischen Reste Ar1 und Ar2 können gegebenenfalls
einen oder mehrere kondensierte Benzoringe (z. B. Naphthyl-, Benzothienyl-,
Dibenzothienyl-, Benzofuranyl-, Dibenzofuranylgruppen usw.) aufweisen. Die
aromatischen Reste können,
falls gewünscht,
auch mit einer oder mehreren nicht basischen Gruppen substituiert
sein, wenn sie im Wesentlichen mit den Epoxid- und Hydroxyfunktionalitäten nicht
reaktiv sind.
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Geeignete aromatische Jodoniumkomplexsalze
sind vollständiger
in US-A-4,256,828 beschrieben. Die bevorzugten aromatischen Jodoniumkomplexsalze
sind Diaryljodoniumhexafluorphosphat und Diaryljodoniumhexafluorantimonat.
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Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeigneten aromatischen Jodoniumkomplexsalze sind nur im ultravioletten
Bereich des Spektrums photoempfindlich. Sie können jedoch auf den nahen Ultraviolett-
und sichtbaren Bereich des Spektrums mit Sensibilisatoren für bekannte
photolysierbare organische Halogenverbindungen sensibilisiert werden.
Veranschaulichende Sensibilisatoren schließen aromatische Amine und gefärbte aromatische
polycyclische Kohlenwasserstoffe ein.
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Aromatische Sulfonium-Komplexsalz-Photoinitiatoren,
die zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeignet
sind, können
durch die Formel
definiert werden, in der
R
3, R
4 und R
5 gleich oder verschieden sein können, mit
der Maßgabe,
dass mindestens einer der Reste aromatisch ist. Diese Reste können aus
aromatischen Einheiten mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen (z. B. substituierten
und unsubstituierten Phenyl-, Thienyl- und Furanylgruppen) und Alkylresten
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ausgewählt werden. Der Begriff "Alkylrest" schließt substituierte
Alkylreste (zum Beispiel Substituenten, wie Halogenatome, Hydroxygruppen,
Alkoxy-, Arylreste) ein. Vorzugsweise sind R
3,
R
4 und R
5 jeweils
aromatisch. Z, m und X weisen alle die vorstehend angegebene Bedeutung
in Bezug auf die Jodoniumkomplexsalze auf.
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Wenn R3,
R4 oder R5 ein aromatischer
Rest ist, kann er gegebenenfalls einen oder mehrere kondensierte
Benzoringe (z. B. Naphthyl-, Benzothienyl-, Dibenzothienyl-, Benzofuranyl-,
Dibenzofuranylgruppen usw.) aufweisen. Solche aromatischen Reste
können
auch, falls gewünscht,
mit einem oder mehreren nicht basischen Resten substituiert sein,
die im Wesentlichen mit der Epoxid- und Hydroxyfunktionalität nicht
reaktiv sind.
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Die triarylsubstituierten Salze,
wie Triphenylsulfoniumhexafluorantimonat, sind bevorzugt. Geeignete Sulfoniumkomplexsalze
sind vollständiger
in US-A-4,256,828 beschrieben.
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Die in der Erfindung geeigneten aromatischen
Sulfoniumkomplexsalze sind inhärent
nur im ultravioletten Bereich des Spektrums photoempfindlich. Sie
werden jedoch im nahen Ultraviolett- und sichtbaren Bereich des
Spektrums durch ausgewählte
Sensibilisatoren sensibilisiert, wie in US-A-4,256,828 beschrieben.
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Geeignete Metallocensalze können die
Formel:
aufweisen, in der
M
p ein Metall, ausgewählt aus Cr, Mo, W, Mn, Re,
Fe und Co, darstellt;
L
1 1 oder 2 Liganden
darstellt, die π-Elektronen
beitragen, die gleiche oder verschiedene Liganden sein können, ausgewählt aus
substituiertem und unsubstituiertem η
3-Allyl, η
5-Cyclopentadienyl und η
7-Cycloheptatrienyl
und η
6-aromatischen Verbindungen, ausgewählt aus η
6-Benzol und substituierten η
6-Benzolverbindungen und Verbindungen mit
2 bis 4 kondensierten Ringen, die jeweils in der Lage sind, 3 bis
8 π-Elektronen
zur Valenzschale von M
p beizutragen;
L
2 keinen oder 1 bis 3 Liganden darstellt,
die eine gerade Zahl von Sigma-Elektronen beitragen, die gleiche oder
unterschiedliche Liganden sein können,
ausgewählt
aus Kohlenmonoxid oder Nitrosonium;
mit der Maßgabe, dass
die gesamte elektronische Ladung, die durch L
1 und
L
2 zu M
p beigetragen
wird, und der ionischen Ladung am Metall M
p eine
reine restliche positive Ladung q des Komplexes ergibt, und
q
eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder 2 der restlichen elektrischen
Ladung des Komplexkations ist;
Y ein halogenhaltiges Komplexanion
ist, ausgewählt
aus AsF
6
– ,
SbF
6
– und SbF
5OH
–;
und
r eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder 2, die Zahl
der erforderlichen Komplexanionen ist, um die Ladung q am Komplexkation
zu neutralisieren.
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Geeignete Metallocensalze sind vollständiger in
US-A-5,089,536 beschrieben. Die Metallocensalze können in
Verbindung mit einem Reaktionsbeschleuniger, wie einem Oxalatester
eines tertiären
Alkohols verwendet werden.
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Geeignete im Handel erhältliche
Photoinitiatoren schließen
FX-512, ein aromatisches Sulfoniumkomplexsalz (3M Company), ein
aromatisches Sulfoniumkomplexsalz (Union Carbide Corp.), UVI-6974,
ein aromatisches Sulfoniumkomplexsalz (Union Carbide Corp.) und
IRGACURE 261, ein Metallocenkomplexsalz (Ciba-Geigy) ein.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
umfassen ferner ein Hydroxygruppen enthaltendes Material mit einer
Hydroxyfunktionalität
von mindestens 2 und am stärksten
bevorzugt etwa 3, wobei die Hydroxygruppen enthaltende Komponente
ein Polyetherpolyol ist. Das Zahlenmittel des Äquivalentgewichts des Hydroxygruppen
enthaltenden Materials beträgt
vorzugsweise etwa 31 bis 2250, stärker bevorzugt etwa 80 bis
1000 und am stärksten
bevorzugt etwa 80 bis 350.
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Veranschaulichende Beispiele geeigneter
Polyetherpolyole schließen
Polyoxyalkylenpolyole (z. B. Polyoxyethylen- und Polyoxypropylenglycole
und -triole mit einem Äquivalentgewicht
von 31 bis 2250 für
die Diole oder 80 bis 350 für
die Triole) und Polytetramethylenoxidglycole mit variierendem Molekulargewicht
ein.
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Geeignete im Handel erhältliche
Hydroxygruppen enthaltende Materialien schließen die POLYMEG-Reihe (erhältlich von
QO Chemicals, Inc.) von Polytetramethylenoxidglycolen, wie POLYMEG
650, 1000 und 2000; die TERATHANE-Reihe (von E.I. duPont de Nemours
and Company) von Polytetramethylenoxidglycolen, wie TERATHANE 650,
1000 und 2000; POLYTHF, ein Polytetramethylenoxidglycol von BASF
Corp.; VORANOL 230-238 (ein Glycerin-Polypropylenoxid-Addukt) von
Dow Chemical Company; die SYNFAC-Reihe (von Milliken Chemical) von
polyoxyalkyliertem Bisphenol A, wie SYNFAC 8009, 773240, 8024, 8027,
8026 und 8031; und die ARCOL-Reihe (von Arco Chemical Co.) von Polyoxypropylenpolyolen,
wie ARCOL 425, 1025, 2025, 42, 112, 168 und 240, ein.
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Die Menge des in den efrindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendeten Hydroxygruppen enthaltenden Materials kann über einen
breiten Bereich, abhängig
von Faktoren, wie der Kompatibilität des Hydroxygruppen enthaltenden
Materials mit sowohl dem Epoxygruppen enthaltenden Material als
auch der Polyesterkomponente, dem Äquivalentgewicht und der Funktionalität des Hydroxygruppen
enthaltenden Materials und den gewünschten physikalischen Eigenschaften
der endgültig
gehärteten
Zusammensetzung, variieren.
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Das Hydroxygruppen enthaltende Material
ist besonders zum Anpassen der Biegsamkeit der erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
geeignet. Wenn das Äquivalentgewicht
des Hydroxygruppen enthaltenden Materials zunimmt, nimmt die Biegsamkeit
der Schmelzzusammensetzung entsprechend zu, obwohl ein folgender
Verlust in der Bindungsfestigkeit vorhanden sein kann. Ähnlich kann
ein abnehmendes Äquivalentgewicht
einen Verlust an Biegsamkeit mit folgender Erhöhung der Bindungsfestigkeit
ergeben. So wird das Äquivalentgewicht
des Hydroxygruppen enthaltenden Materials so gewählt, dass diese zwei Eigenschaften
ausgewogen sind, wobei die geeignete Ausgewogenheit von der betreffenden
Verwendung abhängt.
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Die biegsamen Schmelzzusammensetzungen
sind zum Bilden biegsamer Klebstofffolien zum Herstellen biegsamer
Laminate, biegsamer Schaltungen und biegsamer Gelenke geeignet.
Andererseits kann eine weniger biegsame Zusammensetzung zum Binden
steifer Substrate, wie zum Laminieren von Metall- und Keramikmaterialien,
geeignet sein. Wenn das Hydroxygruppen enthaltende Material zum
Anpassen der Biegsamkeit der Schmelzzusammensetzung verwendet wird,
sind Polyoxyethylenglycole und -triole mit einem Äquivalentgewicht
von etwa 31 bis 2250 für
die Glycole und 80 bis 350 für
die Triole besonders bevorzugt. Noch stärker bevorzugt sind Polyoxypropylenglycole
und -triole mit einem Äquivalentgewicht
von etwa 31 bis 2250 für die
Glycole und einem Äquivalentgewicht
von etwa 80 bis 350 für
die Triole.
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Wie nachstehend vollständiger erklärt, ist
das Einmischen von Polyetherpolyolen in die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
besonders zum Anpassen der Geschwindigkeit, mit der die Zusammensetzungen
nach Bestrahlung härten,
geeignet. Steigende Mengen eines Polyetherpolyols können die
Härtungsreaktion
für einen
ausreichenden Zeitraum verzögern,
um die Bindung von Substraten zu ermöglichen, die für die Strahlung
nicht transparent sind. Die Wirkung ist ausgeprägter, wenn die Polyesterkomponente
eine Glasübergangstemperatur
unter etwa 20°C
aufweist.
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Geeignete Polyetherpolyole (d. h.
Polyoxyalkylenpolyole) zum Einstellen der Geschwindigkeit der Härtung schließen Polyoxyethylen-
und Polyoxypropylenglycole und -triole mit einem Äquivalentgewicht
von etwa 31 bis 2250 für
die Diole und etwa 80 bis 350 für
die Triole, sowie Polytetramethylenoxidglycole mit variierendem
Molekulargewicht und polyoxyalkylierte Bisphenole A ein.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
umfassen 2 bis 95 Teile pro insgesamt 100 Teilen des Epoxygruppen
enthaltenden Materials und entsprechend 98 bis 5 Teile der Polyesterkomponente. Stärker bevorzugt
umfassen die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
2 bis 80 Teile Epoxygruppen enthaltendes Material und entsprechend
98 bis 20 Teile der Polyesterkomponente. Am stärksten bevorzugt umfassen die
erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
2 bis 60 Teile des Epoxygruppen enthaltenden Materials und entsprechend
98 bis 40 Teile der Polyesterkomponente. Zunehmende Mengen des Epoxygruppen
enthaltenden Materials relativ zur Polyesterkomponente ergeben im
Allgemeinen Schmelzzusammensetzungen mit höherer Endfestigkeit und Wärmebeständigkeit,
aber geringerer Biegsamkeit, geringerer Einstellzeit der Grünfestigkeit
und geringerer Viskosität.
Zunehmende Mengen der Polyesterkomponente ergeben im Allgemeinen
Schmelzzusammensetzungen mit geringerer Endfestigkeit, Wärmebeständigkeit
und höherer
Viskosität,
aber größerer Biegsamkeit
und Einstellzeit der Grünfestigkeit.
So werden die relativen Mengen dieser zwei Bestandteile abhängig von
den in der endgültigen
Zusammensetzung erwünschten
Eigenschaften ausgewogen.
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Der Photoinitiator ist in einer Menge
im Bereich von 0,1 bis 4%, bezogen auf das kombinierte Gewicht des
Epoxygruppen enthaltenden Materials und der Polyesterkomponente,
enthalten. Zunehmende Mengen des Photoinitiators ergeben beschleunigte
Härtungsgeschwindigkeit,
erfordern aber, dass die Schmelzzusammensetzung in einer dünneren Schicht
aufgetragen wird, um so eine Härtung
nur an der Oberfläche
zu vermeiden. Erhöhte
Mengen an Photoinitiator können
auch die erforderliche Menge des Aussetzens an Energie verringern.
Die Menge des Photoinitiators wird durch die Geschwindigkeit, mit
der die Zusammensetzung härten
sollte, die Intensität
der Strahlungsquelle und die Dicke der Zusammensetzung festgelegt.
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Die relative Menge des optionalen
Hydroxygruppen enthaltenden organischen Materials wird in Bezug auf
das Verhältnis
der Zahl der Hydroxygruppen zur Zahl der Epoxygruppen in den Schmelzzusammensetzung festgelegt.
Das Verhältnis
kann im Bereich von 0 : 1 bis 1 : 1, stärker bevorzugt etwa 0,4 : 1
bis 0,8 : 1, liegen. Größere Mengen
an Hydroxygruppen enthaltendem Material erhöhen die Biegsamkeit der Schmelzzusammensetzung,
bewirken aber einen Verlust der Bindungsfestigkeit. Wenn das Hydroxygruppen
enthaltende Material ein Polyetherpolyol ist, verlangsamen zunehmende
Mengen den Härtungsprozess
weiter.
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Zusätzlich und gegebenenfalls können bis
zu 50% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung (bezogen auf Epoxygruppen
enthaltendes Material, die Polyesterkomponente, den Photoinitiator
und das Hydroxygruppen enthaltende Material) durch verschiedene
Füllstoffe,
Hilfsstoffe, Zusätze
und dgl., wie Siliciumdioxid, Glas, Ton, Talkum, Pigmente, Farbmittel,
Glaskügelchen
oder -blasen, Glas- oder keramische Fasern, Antioxidationsmittel
und dgl. bereitgestellt werden, um so das Gewicht oder die Kosten
der Zusammensetzung zu verringern, die Viskosität einzustellen und eine zusätzliche
Verstärkung
bereitzustellen. Füllstoffe,
die zum Absorbieren von Strahlung in der Lage sind, die während des
Härtungsverfahrens
verwendet wird, sollten in einer Menge verwendet werden, die das
Härtungsverfahren
nicht nachteilig beeinträchtigen.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
werden durch Mischen verschiedener Bestandteile in einem geeigneten
Behälter,
vorzugsweise einem der für
aktinische Strahlung nicht transparent ist, bei erhöhter Temperatur,
die ausreichend ist, um die Komponenten zu verflüssigen, so dass sie unter Rühren effizient
gemischt werden können,
bis die Komponenten gründlich
schmelzgemischt sind, hergestellt, aber ohne dass die Materialien
thermisch zersetzt werden. Die Komponenten können gleichzeitig oder nacheinander
zugegeben werden, obwohl bevorzugt ist, zuerst das Epoxygruppen
enthaltende Material und die Polyesterkomponente zu vermischen,
gefolgt von Zugabe des Hydroxygruppen enthaltenden Materials und
dann des Photoinitiators.
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Die Schmelzzusammensetzungen sollten
in der Schmelzphase verträglich
sein. D. h. es sollte keine sichtbare starke Phasentrennung zwischen
den Komponenten bestehen. Zusammensetzungen können direkt nach dem Schmelzmischen
verwendet werden oder als lösungsmittelfreies
System in Eimer, Trommeln, Kartuschen oder anderen geeigneten Behältern, vorzugsweise
in Abwesenheit von Licht, gefüllt
werden, bis sie zum Gebrauch fertig sind. Die so verpackten Zusammensetzungen
können
an ein Schmelzapplikatorsystem unter Verwendung von Eimerentleerungsvorrichtungen,
Kartuschenspender und dgl. abgegeben werden. In einer anderen Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
an einen herkömmlichen
Masseschmelzapplikator und Spendersysteme in Form von Stiften, eines
Granulats, Perlen, Blöcken,
Kissen oder Billets abgegeben werden.
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Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
als nichtgehärtete
Rollen der Klebstofffolie ohne Träger bereitzustellen. Solche
Folien sind bei Laminierverfahren geeignet. Wenn die Klebstofffolie
klebrig ist, ist bevorzugt, die Folie mit einer Trennschicht (zum
Beispiel einem siliconbeschichteten Kraftpapier) mit anschließendem Verpacken
in eine Tüte
oder einen anderen Behälter
bereitzustellen, die für
aktinische Strahlung nicht transparent sind.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
können
auf einen weiten Bereich von Substraten durch Extrudieren, Sprühen, Gravurdruck
oder Beschichten (z. B. unter Verwendung einer Beschichtungdüse, eines
erwärmten
Rakelklingenbeschichters, eines Walzenbeschichters oder eines Umkehrwalzenbeschichters)
aufgetragen werden. In einer anderen Ausführungsform kann die Schmelzzusammensetzung
als nichtgehärtete
Klebstofffolie aufgebracht werden, die falls erforderlich zu festgelegter
Form formgeschnitten werden kann. Nach dem Auftragen kann die Schmelzzusammensetzung
klebrig oder klebfrei sein, wobei ein Gemisch aus flüssigen oder
festen Epoxygruppen enthaltenden Materialien zum Erreichen des ersteren
Zustands geeignet ist. Substrate, die aufgetragen oder gebunden werden
können,
schließen
Kunststoffe, Metalle, Keramik, Glas und Cellulosematerialien ein,
obwohl grundierte, glatte oder gestrichene Metallsubstrate, wie Aluminium,
kaltgewalzter Stahl und emaillierter Stahl, insbesondere bevorzugt
sind.
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Typischerweise wird die Schmelzzusammensetzung
auf ein einzelnes Substrat mit einem der vorstehenden Verfahren
aufgetragen und nach Auftragen mit einer Strahlungsquelle bestrahlt,
um Härtung
des Epoxygruppen enthaltenden Materials zu initiieren. Es wird angenommen,
dass das Epoxygruppen enthaltende Material härtet oder mit sich selbst,
dem Hydroxygruppen enthaltenden Material und vielleicht in einem
gewissen Grad mit der Polyesterkomponente vernetzt.
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Das Härten der Schmelzzusammensetzung
beginnt nach Bestrahlung der Zusammensetzung mit irgendeiner aktinische
Strahlung emittierenden Quelle (d. h. Strahlung mit einer Wellenlänge in den
ultravioletten oder sichtbaren Spektralbereichen) und setzt sich über einen
Zeitraum danach fort. Geeignete Strahlungsquellen schließen Quecksilber-,
Xenon-, Kohlebogen-, Wolframfilamentlampen und Sonnenlicht ein.
Ultraviolette Strahlung, insbesondere aus einer Quecksilberbogenlampe
mittleren Drucks, ist am stärksten
bevorzugt. Die Belichtungszeit kann von weniger als etwa 1 Sekunde
bis 10 Minuten oder mehr (um eine gesamte Belichtung mit einer Energie
von etwa 0,2 J/cm2 bereitzustellen) abhängig von
der Menge und der An der einbezogenen Umsetzungsteilnehmer, der
Strahlungsquelle, dem Abstand von der Strahlungsquelle und der Dicke
der zu härtenden
Zusammensetzung betragen.
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Die Zusammensetzungen können auch
durch Bestrahlung mit Elektronenstrahlung gehärtet werden. Die erforderliche
Dosis beträgt
im Allgemeinen weniger als 1 Megarad bis 100 Megarad oder mehr.
Die Geschwindigkeit der Härtung
neigt mit zunehmenden Mengen des Photoinitiators bei festgelegter
Bestrahlung mit Licht oder Bestrahlung zuzunehmen. Die Geschwindigkeit
der Härtung
nimmt auch mit zunehmender Strahlungsintensität oder Elektronendosierung
zu.
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Die Schmelzzusammensetzungen, die
ein Polyetherpolyol enthalten, das die Härtungsgeschwindigkeit verzögert, sind
besonders bevorzugt, wenn zwei Substrate zusammen gebunden werden,
die für
die Strahlung nicht transparent sind. Nach Auftragen der Schmelzzusammensetzung
auf das erste Substrat und Bestrahlung der Zusammensetzung kann
das zweite Substrat an das erste Substrat für einen bestimmten Zeitraum
(z. B. etwa 2 Minuten bis etwa 4 Stunden) gebunden werden, bis die
Zusammensetzung ausreichend gehärtet
ist, dass eine nützliche
Bindung nicht mehr weiter vorgenommen werden kann. So wird festgestellt, dass
das Vorhandensein des Polyetherpolyols Schmelzzusammensetzungen
mit offener Zeit bereitstellt. D. h. für einen Zeitraum (die offene
Zeit) nachdem die Zusammensetzung bestrahlt wurde, bleibt sie ausreichend nichtgehärtet, damit
ein zweites Substrat daran gebunden werden kann. (Ein ähnlicher
Effekt kann auch durch die Verwendung einer Polyesterkomponente
mit hoher Glasübergangstemperatur,
z. B. einer Glasübergangstemperatur über 20°C erreicht
werden.)
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Das zweite Substrat wird typischerweise
unter Anwenden von Wärme,
Druck oder sowohl Wärme
als auch Druck gebunden (zum Beispiel mit einer erwärmten Presse,
erwärmten
Nippelwalzen oder einem erwärmten
Laminator). Abhängig
von der betreffenden Schmelzzusammensetzung können die Bedingungen für das Anbringen
des zweiten Substrats von wenigen Sekunden bei 177°C bis etwa
15 Sekunden bei Raumtemperatur betragen. Typische Zeiten sind etwa
10 Sekunden bei 138°C.
Laminatordrücke
von etwa 274 kPa sind geeignet. Bei einer anderen Möglichkeit
kann eine selbsttragende Folie auf einer oder beiden Seiten bestrahlt werden
und wird dann zwischen zwei Substrate plaziert, gefolgt von Anwenden
von Wärme,
Druck oder sowohl Wärme
als auch Druck, um die Folie an die zwei Substrate zu binden.
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In einer anderen Ausführungsform
können
die zwei Substrate, wenn eines der Substrate für die Strahlung transparent
ist, aneinander gebunden werden, wobei ermöglicht wird, dass die Schmelzzusammensetzung
durch das transparente Substrat bestrahlt wird.
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Nachdem die Schmelzzusammensetzungen
bestrahlt wurden, wird das Härtungsverfahren
initiiert. Nach Bestrahlung können
die Schmelzzusammensetzungen klebfrei oder für einen beschränkten Zeitraum klebrig
sein, aber schließlich
einen klebfreien Zustand erreichen. Eine vollständige Härtung kann unter Umgebungsbedingungen
innerhalb etwa 24 Stunden oder nur etwa 8 bis 16 Stunden abhängig von
der Intensität
der Strahlungsquelle, der Dauer der Bestrahlung, der Konzentration
des Photoinitiators und den bestimmten Bestandteilen, die die Schmelzzusammensetzung
umfasst, erreicht werden. Wenn eine Härtung nur unter Umgebungsbedingungen
erwünscht
ist, sollte die Glasübergangstemperatur
der Polyesterkomponente geringer als die Umgebungstemperatur, vorzugsweise
geringer als etwa 20°C,
sein.
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Der Zeitraum, bis vollständige Härtung erreicht
wird, kann durch Nachhärten
der Zusammensetzungen mit Wärme,
wie in einem Ofen, erreicht werden. Die Dauer und Temperatur der
Nachhärtung
variiert abhängig von
der Glasübergangstemperatur
der Polyesterkomponente, der Konzentration des Photoinitiators und
den Bedingungen der Bestrahlung. Typische Nachhärtungsbedingungen betragen
5 bis 15 Minuten bei etwa 50°C bis
etwa 1 bis 2 Minuten bei Temperaturen von bis zu etwa 100°C. Eine beschleunigte
Härtung
kann auch durch Anwenden von Wärme
und Druck, um die zwei Substrate zusammen zu binden, wie bei Verwendung einer
erwärmten
Presse, eines erwärmten
Laminators oder erwärmter
Nippelwalzen, erreicht werden. Für
die Schmelzzusammensetzungen, die auf einer Polyesterkomponente
mit einer Glasübergangstemperatur über etwa
20°C basieren,
wird die Verwendung von Wärme
zusätzlich
zur Bestrahlung zum Härten
der Zusammensetzung empfohlen.
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Allgemeine Herstellung
und Testverfahren
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Das folgende allgemeine Verfahren
wurde zum Herstellen der Schmelzzusammensetzungen verwendet, die
nachstehend vollständiger
in den verschiedenen Beispielen beschrieben sind. In jedem Fall
wurden die Komponenten der Schmelzzusammensetzung bei 110°C für etwa eine
Stunde in einem geeigneten Behälter
gemischt. Nach dem Mischen wurde die Schmelzzusammensetzung mit
einer Dicke von etwa 254 μm
auf eine siliconbehandelte Kraftpapier-Trennschicht unter Verwendung
eines auf 127°C
erwärmten
Rakelstabbeschichters aufgetragen, um so eine nichtgehärtete Klebstofffolie
ohne Träger
bereitzustellen. Die verschiedenen Zusammensetzungen wurden dann
zum Beurteilen der Eigenschaften, wie Überlappungs-Scherfestigkeit, Einstellzeit
der Grünfestigkeit
und Wärmebeständigkeit
getestet. In jedem Beispiel verband die Schmelzzusammensetzung zwei
0,16 cm dicke 2024T3 Alclad-Aluminiumsubstrate, die mit einem Gemisch
aus Chromsäure
und Schwefelsäure
FPL-geätzt
worden waren.
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Gebundene Proben zum Testen wurden
durch Plazieren der belichteten Seite der Klebstofffolie auf eines
der Aluminiumsubstrate hergestellt. Die Folie wurde mit Wärme und
Druck (71°C
und 345 kPa für
5 Sekunden) gebunden. Die Trennschicht wurde dann entfernt und die
neu exponierte Fläche
der Klebstofffolie mit einer Leistung von 79 Watt/cm mit einer Quecksilberbogenlampe
mittleren Drucks (12HD von UV Process Supply, Inc., Chicago, Illinois)
bestrahlt, die sich 15 cm von einem mit einer Geschwindigkeit von
31,8 cm/Minute bewegenden Band entfernt befand, so dass eine gesamte
Bestrahlungsenergie von 0,20 J/cm2 bereitgestellt wurde,
um die Schmelzzusammensetzung zu aktivieren. Nach etwa fünf Minuten
wurde das zweite Substrat an den Klebstoff unter Verwendung einer
Warmpresse (276 kPa bei 126°C
für 30
Sekunden, um einen kohäsiven
Bruch für
den Test der überlappenden
Scherfestigkeit sicherzustellen; 276 kPa bei 93°C für 30 Sekunden für die Tests
der Einstellzeit der Grünfestigkeit
und Wärmebeständigkeitstests)
gebunden. Die Größe der gebundenen
Fläche
wird nachstehend vollständiger
in Bezug auf den spezifischen Test beschrieben.
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Die für die überlappenden Scherfestigkeits-
und Wärmebeständigkeitstests
verwendeten Proben wurden 48 Stunden unter Umgebungsbedingungen
(22–26°C) vor dem
Testen nachgehärtet.
Für den
Test der Einstellzeit der Grünfestigkeit
wurden die gebundenen Substrate innerhalb 30 Sekunden nach Entfernen
aus der erwärmten
Presse beurteilt.
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1. Überlappende Scherfestigkeit
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Zwei Aluminiumsubstrate wurden mit
einer überlappenden
Fläche
von 2,54 cm × 1,27
cm aneinander gebunden und dann bei Raumtemperatur in einer SINTECH-Zugtestvorrichtung
unter Verwendung einer Überkopfgeschwindigkeit
von 2,5 mm pro Minute getestet. Die angegebenen Werte sind ein Durchschnittswert
von 3 Messungen. Vorzugsweise zeigen die Schmelzzusammensetzungen
eine überlappende
Scherfestigkeit von mindestens 4000 kPa.
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2. Einstellzeit der Grünfestigkeit
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Gebundene Proben wurden unter Verwendung
einer überlappenden
Fläche
von 2,54 cm × 2,54
cm hergestellt. Ein freies Ende eines zweiten Substrats wurde in
einer Klammer gehalten, während
ein Gewicht von 0,45 kg von dem freien Ende des Substrats herabhängt, wobei
diese Versuchsanordnung innerhalb von 30 Sekunden nach Entfernen
der verbundenen Substrate aus der erwärmten Presse erstellt wird. Über einen Zeitraum
von 24 Stunden wird die Entfernung gemessen, welche das zweite Substrat
zurückgelegt
hat. Die Verbindung schlug fehl, wenn das zweite Substrat mindestens
2,54 cm zurückgelegt
hat. Vorzugsweise war die Bewegung geringer als 0,76 cm, stärker bevorzugt
0 cm. Die angegebenen Werte sind ein Durchschnittswert von 3 Messungen.
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Zusammensetzungen, die eine Substratbewegung
von 0,76 cm oder weniger ergaben, wurden als ausgezeichnete Einstellzeit
der Grünfestigkeit
beurteilt, da sie Handhabungsfestigkeit innerhalb von 30 Sekunden
nach Herstellen der Verbindung erreicht haben, wobei aufwändige Klammervorrichtungen
nicht mehr erforderlich sind, mit denen andernfalls die verbundenen
Komponenten gesichert werden müssen,
bis der Klebstoff ausreichend gehärtet ist, um zu ermöglichen,
dass die Teile gehandhabt werden. Eine Einstellzeit der Grünfestigkeit
innerhalb 20 Sekunden oder weniger ist möglich.
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3. Wärmebeständig
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Eine gebundene Probe mit einer Überlappung
von 2,54 cm × 2,54
cm wurde hergestellt und in einen Ofen mit 93°C gelegt. Das freie Ende eines
der Substrate wurde in einer Klammer gehalten, während ein Gewicht von 0,91
kg vom freien Ende des zweiten Substrats herabhängt. Nach jedem Intervall von
30 Minuten wurde die Temperatur um 11°C in einer Stufenfunktion erhöht, bis
die Ofentemperatur 216°C
erreicht hatte, oder die Bindung fehlschlug. Die angegebenen Werte
sind ein Durchschnittswert von 3 Messungen und stellen die Temperatur
dar, bei der die Bindung fehlschlug (wenn sie fehlschlug). Vorzugsweise
ist die Wärmebeständigkeit
größer als
149°C.
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Die Erfindung wird vollständiger in
Bezug auf die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele ersichtlich,
in denen sich Teile auf Gewichtsteile beziehen.
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Beispiele 1 bis 10
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Die Beispiele 1 bis 10 wurden gemäß dem vorstehend
beschriebenen allgemeinen Verfahren hergestellt. Das Epoxygruppen
enthaltende Material war EPON 1001F, ein Diglycidylether von Bisphenol
A, im Handel von Shell Chemical Company erhältlich. Die Polyesterkomponente
war DYNAPOL S 1358, ein gesättigter linearer
Copolyester, im Handel von Hüls
America, Inc. erhältlich.
Das Hydroxygruppen enthaltende Material war VORANOL 230-238, ein
Glycerin-Polypropylenoxid-Addukt, im Handel erhältlich von Dow Chemical Company.
Die Bestandteile wurden in den in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigten
Mengen (Teile) vermischt. Jedes Beispiel enthielt weiter 1 Teil
Triphenylsulfoniumhexafluorantimonat-Photoinitiator, hergestellt
wie im U.S.-Patent Nr. 4,321,951 (Spalte 5, Zeile 48 bis Spalte
7, Zeile 48) beschrieben. Das Verhältnis von Hydroxygruppen zu
Epoxygruppen jedes Beispiels betrug 0,77 : 1 (außer Beispiel 10, bei dem es
0 war). Die Beispiele wurden auf überlappende Scherfestigkeit,
Einstellzeit der Grünfestigkeit
und Wärmebeständigkeit
untersucht, wobei die Ergebnisse nachstehend in Tabelle 1 gezeigt
sind.
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Die Werte von Tabelle 1 zeigen die
vorteilhafte Wirkung auf die Einstellzeit der Grünfestigkeit, die sich aus zunehmenden
Anteilen der Polyesterkomponente bis zu etwa 45 bis 50 Teilen ergibt.
Zunehmende Mengen des Epoxygruppen enthaltenden Materials ergeben
im Allgemeinen gleichbleibende Verbesserungen in der überlappenden
Scherfestigkeit und Wärmebeständigkeit.
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Beispiele 11 bis 19
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Die Beispiele 11 bis 19 wurden gemäß dem Verfahren
der Beispiele 1 bis 10 hergestellt, außer dass DYNAPOL S 1358 durch
DYNAPOL S 1402, ein gesättigter
linearer Copolyester von Hüls
America, ersetzt wurde, wobei Tabelle 2 die relativen Mengen jedes
Materials zusammen mit den Ergebnissen für die Versuche der Einstellzeit
der Grünfestigkeit
und Wärmebeständigkeit
zeigt. Das Verhältnis
von Hydroxygruppen zu Epoxygruppen war 0 in Beispiel 19, aber 0,77
: 1 für
die Beispiele 11 bis 18.
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Die Werte von Tabelle 2 zeigen, dass
zunehmende Mengen der Polyesterkomponente die Einstellzeit der Grünfestigkeit
verbessern, während
zunehmende Mengen des Epoxygruppen enthaltenden Materials die Wärmebeständigkeit
verbessern.
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Beispiele 20 und 21
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Die Beispiele 20 und 21 wurden gemäß dem Verfahren
der Beispiele 1 bis 10 hergestellt, wobei die relativen Mengen jedes
der Bestandteile, wie in der nachstehenden Tabelle 3 gezeigt, waren.
In Tabelle 3 sind ebenfalls die Beispiele 6 und 10 zusammen mit
den Ergebnissen der Versuche der Einstellzeit der Grünfestigkeit
und Wärmebeständigkeit
angegeben.
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Die Werte von Tabelle 3 zeigen, dass
die Einstellzeit der Grünfestigkeit
relativ unbeeinflusst durch Variieren des Verhältnisses von Epoxygruppen zu
Hydroxygruppen ist. Die Einstellzeit der Grünfestigkeit ist hauptsächlich dem
Vorhandensein der Polyesterkomponente zuzuordnen. Die Wärmebeständigkeit
wird hauptsächlich
durch das Epoxygruppen enthaltende Material bereitgestellt.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen stellen
eine einzigartige Ausgewogenheit von in hohem Maße erwünschten Eigenschaften bereit.
Als lösungsmittelfreie
Zusammensetzungen werden sie unter Verwendung von Schmelzabgabesystemen
leicht aufgetragen. Anders als feuchtigkeitshärtende Schmelzklebstoffe und
-beschichtungen sind die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
nicht feuchtigkeitsempfindlich. Folglich können sie als Klebstofffolien
bereitgestellt werden, die für
Laminierverfahren gut geeignet sind. Der mühevolle Ausschluß von Feuchtigkeit
während
der Herstellung und Verpackung, der eine Facette der Verwendung
von feuchtigkeitshärtenden
Schmelzzusammensetzungen ist, ist bei Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
nicht von Belang.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
zeigen ausgezeichnete Einstellzeit der Grünfestigkeit. Innerhalb 30 Sekunden
oder weniger nach Herstellen einer Verbindung können die verbundenen Komponenten
gehandhabt werden, wobei aufwändige,
teure, klobige Klammervorrichtungen nicht erforderlich sind, die
häufig
bei thermisch gehärteten
Schmelzklebstoffen und Klebstoffen auf Epoxybasis erforderlich sind. Jedoch
härten
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch schnell zu voller Festigkeit, wobei sie Strukturklebstoffe
bereitstellen. Eine vollständige
Härtung
kann innerhalb 24 Stunden oder weniger unter Umgebungsbedingungen
oder noch schneller bei thermischer Nachhärtung erreicht werden.
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Wenn ein Polyetherpolyol mit geeignetem
Molekulargewicht und geeigneter Funktionalität enthalten ist, werden die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit offener Zeit bereitgestellt. (Ein ähnlicher Effekt kann unter
Verwendung eines Polyesters mit hoher Glasübergangstemperatur erreicht
werden.) Das heißt, nachdem
die Zusammensetzung bestrahlt wird, um das Härtungsverfahren zu initiieren,
kann ein zweites Substrat für
einen bestimmten Zeitraum daran gebunden werden (bis die Zusammensetzung
in einem Grad härtet, der
nicht ermöglicht,
dass eine Verbindung hergestellt wird). Wenn die offene Zeit fehlt,
werden die Zusammensetzungen am besten zum Schmelzbeschichten eines
einzelnen Substrats oder zum Verbinden von zwei Substraten verwendet,
wenn eines für
die Strahlungsquelle transparent ist.
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Die erfindungsgemäßen einteiligen Systeme werden
leicht gehandhabt und erfordern keine Lagerung oder Mischen von
getrennten Komponenten, wie sogenannte zweiteilige Klebstoffe. Da
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
nur nach Bestrahlen mit aktinischer oder Elektronenstrahlung härten, weisen
die Zusammensetzungen virtuell nicht beschränkte Lagerdauer auf. Das ermöglicht auch,
dass die Zusammensetzungen als Düsen-schneidbare
Klebstofffolien für
Laminierverfahren bereitgestellt werden.
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Mit diesen Eigenschaften sind die
Schmelzzusammensetzungen besonders gut für Hochleistungslaminate, wie
zum Verbinden von Metallplatten oder Häuten aneinander oder an Strukturwaben
geeignet, wie sie im Inneren von Flugzeugen, Vorhangwänden und
modularen Innenteilen zu finden sind.
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Wegen der Fähigkeit, die Biegsamkeit der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
durch Einmischen eines Hydroxylgruppen enthaltenden Materials anzupassen,
sind die Zusammensetzungen auch in bestimmten Anwendungen der elektronischen
Industrie, wie bandautomatisiertes Binden (TAB) und Binden von biegsamen
Schaltungen, geeignet. Die Biegsamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
macht sie auch zum Beschichten oder Dichtbeschichten von Rückseiten
von Schleifgegenständen,
hergestellt aus natürlichen
oder synthetischen Fasern oder anderen Materialien, geeignet.
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Die erfindungsgemäßen Schmelzzusammensetzungen
weisen auch Verwendbarkeit als vibrationsdämpfende Materialien zum Dämpfen von
Resonanzvibrationen von Gegenständen
auf, an die sie angebracht sind. Die Zusammensetzungen können entweder
als freie Schicht oder in Verbindung mit einem relativ steifen Metall
oder einer polymeren steifen Schicht verwendet werden.
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Die Schmelzzusammensetzungen können auch
als Dichtmittel, zum Beispiel als Dichtmittel von Karosseriepaneelen
bei Kraftfahrzeugen, verwendet werden.