-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung betrifft im Allgemeinen
Zusammensetzungen und Gegenstände
zum Abfangen von Sauerstoff in Umgebungen, die sauerstoffempfindliche
Produkte enthalten, insbesondere Nahrungsmittel- und Getränkeprodukte.
Wie aus der folgenden Offenbarung hervorgeht, bezieht sich der Begriff "Sauerstoffabfangmittel" auf Zusammensetzungen,
Gegenstände
oder dergleichen, die die Menge an Sauerstoff aus einer gegebenen
Umgebung verbrauchen, diese daran verarmen lassen oder die Menge
an Sauerstoff in einer gegebenen Umgebung verringern. Die erfindungsgemäßen Sauerstoffabfangmittel
zeigen eine verbesserte Beibehaltung ihrer physikalischen Eigenschaften,
wie Dehnung und Zugfestigkeit, wodurch ihre Gebrauchsdauer verlängert wird.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Es ist wohl bekannt, dass die Regulierung
der Sauerstoffeinwirkung auf sauerstoffempfindliche Produkte die
Qualität
und "Lagerbarkeit" des Produkts erhält und verbessert.
Durch Begrenzen der Sauerstoffeinwirkung auf sauerstoffempfindliche
Nahrungsmittelprodukte in einem Verpackungssystem bleibt beispielsweise
die Qualität
des Nahrungsmittelprodukts erhalten, und Verderb des Nahrungsmittels
wird vermieden. Außerdem
hält derartiges
Verpacken das Produkt auch länger
im Bestand, wodurch aus Abfall und Wiederauffüllen des Bestands resultierende
Kosten verringert werden. In der Nahrungsmittelverpackungsindustrie
sind bereits mehrere Mittel zur Regelung der Sauerstoffeinwirkung
entwickelt worden. Diese Mittel schließen Verpacken unter modifizierter
Atmosphäre
(MAP) und Verpacken mit Sauerstoffbarrierefolie ein.
-
Ein momentan verwendetes Verfahren
ist "aktives Verpacken", wodurch die Verpackung
für das
Nahrungsmittelprodukt in gewisser Weise modifiziert wird, um die
Einwirkung von Sauerstoff auf das Nahrungsmittelprodukt zu regeln.
Siehe Labuza und Breene, "Application
of 'Active Packaging' for Improvement
of Shelf Life and Nutritional Quality of Fresh and Extended Shelf-Life
Foods", Journal
of Food Processing and Preservation, Band 13, Seiten 1 bis 69 (1989).
Das Einschließen
von Sauerstoffabfangmitteln in den Hohlraum der Packung ist eine
Form des aktiven Verpackens. Typischerweise liegen solche Sauerstoffabfangmittel
in Form von Säckchen
vor, die eine Zusammensetzung enthalten, die den Sauerstoff durch
Oxidationsreaktionen abfängt.
Ein Säckchen
enthält
Zusammensetzungen auf Eisenbasis, die zu ihren dreiwertigen Zuständen oxidieren.
Ein weiterer Säckchentyp
enthält
ungesättigte
Fettsäuresalze
auf teilchenförmigem
Adsorbens. Siehe US-A-4 908 151. Ein weiteres Säckchen enthält Metall/Polyamid-Komplex.
Siehe PCT-Anmeldung 90/00578.
-
Ein Nachteil, von Säckchen ist
jedoch die Notwendigkeit zusätzlicher
Verpackungsverarbeitungsschritte, um jeder Packung das Säckchen beizufügen. Ein
weiterer Nachteil, der sich aus den Säckchen auf Eisenbasis ergibt,
liegt darin, dass mitunter bestimmte atmosphärische Zustände (z. B. hohe Feuchtigkeit,
geringer CO2-Gehalt) in der Packung erforderlich
sind, damit die Abfangreaktion mit einer angemessenen Geschwindigkeit
stattfindet.
-
Ein weiteres Mittel zur Regelung
der Einwirkung von Sauerstoff beinhaltet den Einbau von Sauerstoffabfangmittel
in die Verpackungsstruktur selbst. Durch den Einbau des Abfangmaterials
in die Verpackung selbst statt durch Zugabe einer separaten Abfangstruktur
(z. B. eines Säckchens)
zu der Packung wird eine gleichförmigere
Abfangwirkung in der gesamten Packung erhalten. Dies kann besonders
dann wichtig sein, wenn im Inneren der Packung der Luftstroms begrenzt
ist. Zudem kann dieser Einbau ein Mittel zum Aufhalten und Abfangen
von Sauerstoff liefern, wenn dieser durch die Wände der Packung gelangt (hier
als "aktive Sauerstoffbarriere" bezeichnet), wodurch
der geringstmögliche
Sauerstoffgehalt in der gesamten Packung erhalten bleibt.
-
Ein Versuch zur Herstellung einer
sauerstoffabfangenden Wand beinhaltet den Einbau von anorganischen
Pulvern und/oder Salzen. Siehe EP-A-367 835; EP-A-366 254; EP-A-367
390 und EP-A-370
802. Der Einbau dieser Pulver und/oder Salze führt jedoch zur Verschlechterung
der Transparenz und der mechanischen Eigenschaften der Wand, wie
Reißfestigkeit.
Zudem können
diese Verbindungen zu Verarbeitungsschwierigkeiten führen, insbesondere
bei der Fertigung dünner
Schichten, wie dünner
Folien. Zudem scheinen die Abfanggeschwindigkeiten von Wänden, die
diese Verbindungen enthalten, für
viele kommerzielle Sauerstoffabfanganwendungen ungeeignet zu sein,
z. B. jene, in denen Säckchen
verwendet werden.
-
Die in EP-A-301 719 und EP-A-380
319 sowie in PCT 90/00578 und PCT 90/00405 offenbarten Sauerstoffabfangsysteme
illustrieren einen weiteren Versuch zur Herstellung einer Sauerstoffabfangwand.
Diese Patentanmeldungen offenbaren den Einbau eines Metallkatalysator-Polyamid-Sauerstoffabfangsystems
in die Verpackungswand. Dieses System zeigt jedoch keine Sauerstoffabfangwirkung
mit kommerziell sinnvoller Geschwindigkeit, d. h. einer Geschwindigkeit,
die zur Erzeugung eines Innensauerstoffgehalts unter 0,1% (ausgehend
von Luft) innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen oder weniger
bei Raumtemperatur geeignet ist, wie es für Kopfraum-Sauerstoffabfanganwendungen
in der Regel erforderlich ist. Siehe die Literatur von Mitsubishi
Gas Chemical Company mit dem Titel "AGELESS®-A
New Age in Food Preservation" (Erscheinungsdatum
unbekannt).
-
In Bezug auf den Einbau des Polyamid/Katalysatorsystems
in die Verpackungswand sind Polyamide in der Regel mit den thermoplastischen
Polymeren unverträglich,
z. B. Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren und Polyethylenen mit niedriger
Dichte, die in der Regel zur Herstellung der Wände flexibler Verpackungen
verwendet werden. Wenn Polyamide als solche zur Herstellung einer
Wand einer flexiblen Verpackung verwendet werden, können sie
außerdem
zu ungeeignet steifen Strukturen führen. Polyamide führen auch
zu Verarbeitungsproblemen und höheren
Kosten, verglichen mit den Kosten für thermoplastische Polymere,
die in der Regel zur Herstellung flexibler Verpackungen verwendet
werden. Sie sind mitunter auch schwierig heiß zu siegeln. All dies sind
Faktoren, die bei der Auswahl von Materialien für Verpackungen bedacht werden
müssen, insbesondere
für flexible
Verpackungen und bei der Auswahl von Systemen zur Herabsetzung der
Sauerstoffeinwirkung auf verpackte Produkte.
-
US-A-3 935 141 (Potts et al.) und
US-A-4 983 651 (Griffin) und dort zitierte Druckschriften offenbaren polymere
Zusammensetzungen, die durch die Umwelt abbaubare Materialien sind,
d. h. Materialien, die nach der Gebrauchsdauer der Verpackung nach
Bewitterung vollständigen
Verlust der Dehnung und Zugfestigkeit erfahren. Bei Potts (Spalte
12, Zeile 13) führt
die Verringerung der Bruchdehnung auf unter 20% zu der Versprödung von
Polyethylen. Solche Materialien (Spalte 1, Zeile 68, bis Spalte
2, Zeile 6) "zeigen
hohe Niveaus mehrfach facettierter Haarrissbildung, gefolgt von
Rissbildung, und führen
schließlich
zur Bildung von teilchenförmigem
Material". Dies
legt den Schluss nahe, dass zusammen mit einem Dehnungsverlust ein
vollständiger Verlust
der Zugfestigkeit stattfindet. Griffin beschreibt ausführlicher
einen solchen Verlust an Zugfestigkeit als (Spalte 6, Zeile 20) "so niedrig, dass
sie in den üblichen
Geräten
nicht gemessen werden kann",
und er wiederholt, dass (Spalte 8, Zeile 8) der "Verlust an Zugfe stigkeit und die Verringerung
der Bruchdehnung . . . üblicherweise
als Folgen von . . .
oxidativem Abbau beobachtet werden."
-
Der Verlust der Zugfestigkeit wird
andererseits nicht immer von einem Verlust der Bruchdehnung begleitet.
In solchen Fällen
ist die überwiegende
Reaktion Vernetzung anstelle von Polymerkettenspaltung. Siehe V.
T. Kagiya und K. Takemoto, J. Macromol. Sci.-Chem., A, 1976, 10(5),
795 bis 810, und K. Goto, Plastics (Sonderheft) , 1991, 42 (10)
, 83-8, 94. Im Fall von 1,2-Polybutadien ist Vernetzung die bei
weitem überwiegende
Reaktion, während
selbst 1,4-Polybutadien erhebliche Kettenspaltung zeigt. Siehe J.
F. Rabek, J. Luck und B. Ranby, European Polymer Journal, 1979,
1089 bis 1110.
-
Die für den kommerziellen Gebrauch
in Folien geeigneten Sauerstoffabfangmittel sind in EP-A-0 507 207
offenbart, und ein Verfahren zum Initiieren der Sauerstoffabfangwirkung
ist im Allgemeinen in EP-A-O 520 257 offenbart. Beide Anmeldungen
wurden nach dem Prioritätsdatum
der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht.
-
Die Verluste der Zugfestigkeit und
Dehnung finden sich oft als Ergebnis der Oxidation von Polymeren und
sind mit Polymerkettenspaltungs- und Vernetzungsprozessen verbunden
(siehe Encycl. Polym. Sci. Eng., Band 4, Seiten 637 bis 644). Solche
Verluste von Dehnung und Zugfestigkeit sind ausführlich in Form ihrer Anwendung
auf durch die Umwelt abbaubare Verpackungsmaterialien beschrieben
(siehe US-A-3 935 141 und US-A-4
983 651, und G. Scott, "Delayed
Action Photo-Activator for the Degradation of Packaging Polymers", Polymers & Ecological Problems,
Plenum Press, 1973, Seiten 27 bis 43). Solche Veränderungen
der physikalischen Eigenschaften führen zu Verlusten der Schlagfestigkeit,
Biegerissbeständigkeit,
usw., die während
der Gebrauchsdauer der Verpackung nicht erwünscht sind. Die Verwendung
der zusätzlichen
Schichten in der Verpackung kann diese Auswirkungen teilweise umgehen,
für die
beste Ver packungsleistung werden jedoch Materialien benötigt, die
diese Verluste nicht zeigen, während
sie brauchbare Sauerstoffmengen abfangen. Es ist gefunden worden,
dass bestimmte Polymere und Polymergemische mit brauchbaren Abfangeigenschaften
während
der Gebrauchsdauer der Verpackung auch gute physikalische Eigenschaften
beibehalten.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
organische Materialien zu liefern, die rasch Sauerstoff abfangen können, während gleichzeitig
wichtige physikalische Eigenschaften, wie Zugfestigkeit und Dehnung,
während der
Gebrauchszeit der Verpackung erhalten bleiben.
-
Es ist speziell eine Aufgabe dieser
Erfindung, leicht verarbeitbare polymere Materialien zu liefern,
die mindestens 10 cm3 O2/g
(9,06 cm3 O2/m2·μm) oder 230
cm3 O2/(m2·mil)
in einem Monat abfangen können,
wenn sie in Form einer dünnen
Schicht (2,5 bis 50,1 μm
oder 0,1 bis 20 mil) vorliegen. Solche Materialien zeigen eine Bruchdehnung
von mindestens 20% (ASTM D882) und behalten mindestens 50% ihrer
ursprünglichen Zugfestigkeit,
nachdem diese Sauerstoffabfangwirkung stattgefunden hat.
-
Es ist eine weitere Aufgabe dieser
Erfindung, diese Materialien in Verpackungen einzubauen, um das Eindringen
von Sauerstoff in die Verpackung zu verringern oder zu verhindern,
und/oder die Menge an Sauerstoff, die in der Verpackung vorhanden
ist, mittels des oben genannten Sauerstoffabfangprozesses zu verringern.
Der Vorteil der Verwendung der Materialien zur Herstellung von Verpackungen
ist, dass physikalische Schlüsseleigenschaften
(z. B. Schlagfestigkeit) während
der Gebrauchsdauer der Verpackung erhalten bleiben.
-
Die vorliegende Erfindung liefert
eine Zusammensetzung, die zum Abfangen von Sauerstoff geeignet ist,
wobei die Zusammensetzung
- (a) ethylenisch ungesättigtes
Kohlenwasserstoffpolymer oder -polymergemisch, das 0,01 bis 1,0 Äquivalente
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen auf 100 g des Polymers aufweist,
wobei Polymer (a) von 1,3-Butadien, Isopren, 5-Ethyliden-2-norbornen,
4-Vinylcyclohexen, 1,4-Hexadien
oder 1,6-Octadien mit einem oder mehreren aus der Gruppe bestehend
aus Ethylen, Propylen, Styrol und Vinylacetat abgeleitetes Copolymer
oder Terpolymer ist, und
- (b) Übergangsmetallkatalysator
umfasst,
und wobei die Zusammensetzung mindestens 50%
ihrer ursprünglichen
Zugfestigkeit beibehält,
nachdem 9,06 cm3 Sauerstoff/m2·μm [230 cm3 Sauerstoff/m2·mil] absorbiert
worden sind. Vorzugsweise ist das Polymer (a) Terpolymer von Ethylen,
Propylen und 5-Ethylen-2-norbornen.
-
Die vorliegende Erfindung liefert
auch einen Gegenstand in Form einer dünnen Schicht mit einer Dicke von
2,5 bis 50,1 μm
(0,1 bis 20 mil), der erfindungsgemäße sauerstoffabfangende Zusammensetzung
umfasst. Der Gegenstand kann insbesondere in Form einer flexiblen
Folie oder eines Abdichtungseinsatzes in einem Verpackungshohlraum
oder in der Wand, dem Deckel oder dem Verschluss eines festen oder
halbfesten Behälters
vorliegen. Die Erfindung liefert ferner mehrschichtige flexible
Folie, in der eine oder mehrere der Schichten eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
umfassen.
-
Die erfindungsgemäß verwendeten Zusammensetzungen
begrenzen die Sauerstoffeinwirkung, indem sie als aktive Sauerstoffbarriere
wirken und/oder als Mittel zum Abfangen von Sauerstoff aus dem Inneren
des Gegenstands wirken, und behalten ak zeptable physikalische Eigenschaften über einen
längeren
Zeitraum bei.
-
Die oben genannten und andere Ziele
gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
-
BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung kann in Verpackungsgegenständen mit
mehreren Formen verwendet werden. Geeignete Gegenstände schließen feste
Behälter,
flexible Beutel oder Kombinationen von beiden ein. Typische feste oder
halbfeste Gegenstände
schließen
Kunststoff-, Papier- oder Pappkartons oder Flaschen ein, wie Saftbehälter, Behälter für Erfrischungsgetränke, thermogeformte
Tabletts oder Schalen, die Wanddicken im Bereich von 100 bis 1000 μm haben.
Typische flexible Beutel schließen
jene ein, die zur Verpackung vieler Nahrungsmittelprodukte verwendet
werden, und haben wahrscheinlich Dicken bis zu 250 μm. Zudem
umfassen die Wände
solcher Gegenstände
oft mehrere Materialschichten. Diese Erfindung kann in einer, einigen
oder allen derartigen Schichten verwendet werden.
-
Obwohl es vom Standpunkt der Verpackungszweckmäßigkeit
und/oder der Abfangwirksamkeit bevorzugt sein kann, die Erfindung
als integralen Teil der Verpackungswand zu verwenden, kann die Erfindung
auch als nicht integrale Verpackungskomponente verwendet werden,
z. B. Beschichtungen, Flaschenverschlussauskleidungen, klebende
oder nicht klebende Abdichtungseinsatzmaterialien, Dichtungsmittel
und Fasermatteneinsätze.
-
Neben dem Verpacken von Gegenständen für Nahrungsmittel
und Getränke
können
Verpackungen anderer sauerstoffempfindlicher Produkte von der Erfindung
profitieren. Solche Produkte können
Pharmazeutika, sauerstoffempfindliche medizinische Pro dukte, korrodierbare
Metalle oder Produkte wie Elektronikbauteile sein.
-
Die erfindungsgemäßen Sauerstoffabfangzusammensetzungen
umfassen polymere Komponente (a) und Übergangsmetallkomponente (b),
wobei die polymere Komponente vorzugsweise mindestens 90 Gew.% der
Zusammensetzung ausmacht und mindestens ein ethylenisch ungesättigtes
Polymer enthält.
Als Ganzes genommen enthält
die polymere Komponente durchschnittlich 0,01 bis 1,0 Äquivalente
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen auf 100 g Polymer.
-
Wie offensichtlich werden wird, sind
ethylenisch ungesättigte
Kohlenwasserstoffe, die zur Bildung fester transparenter Schichten
bei Raumtemperatur geeignet sind, zum erfindungsgemäßen Abfangen
von Sauerstoff bevorzugt. Für
die meisten Anwendungen, in denen Transparenz erforderlich ist,
ist eine Schicht akzeptabel, die mindestens 50% Durchgang des sichtbaren
Lichts zulässt.
-
Das am meisten bevorzugte ethylenisch
ungesättigte
Polymer, das zuvor in den gleichzeitig anhängigen Anmeldungen EP-A-0 507 207 und EP-A-O
520 257 offenbart wurde, war 1,2-Polybutadien. Im unverdünnten Zustand
enthält
es ungefähr
1,85 Äquivalente
Doppelbindungen auf 100 g und erfährt nach dem Abfangen von Sauerstoff
einen nahezu vollständigen
Verlust der Bruchdehnung, behält
im Wesentlichen jedoch seine Zugfestigkeit bei.
-
Es ist gefunden worden, dass durch
Begrenzen des durchschnittlichen Doppelbindungsgehalts der polymeren
Komponente sowohl die Abfangeigenschaften als auch die physikalischen
Eigenschaften beibehalten werden können. Polymere mit diesem verringerten
Doppelbindungsgehalt können
Homopolymere, Copolymere und/oder Polymergemische sein. Polymergemische
können
besonders erwünscht
sein, weil es möglicherweise
erwünscht
ist, dass die Mehrzahl der Doppelbindungen in einer diskontinuierlichen
Phase vorliegt, da eine Änderung
der physikalischen Eigenschaften in der diskontinuierlichen Phase
eine relativ geringere Wirkung auf die gesamten physikalischen Eigenschaften
des Gemisches hätte,
die durch die kontinuierliche Phase dominiert würden.
-
Beispiele für Copolymere, die zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet sind, sind Copolymere, die von 1,3-Butadien, Isopren, 5-Ethyliden-2-norbornen,
4-Vinylcyclohexen, 1,4-Hexadien oder 1,6-Octadien mit einem oder
mehreren von Ethylen, Propylen, Styrol und Vinylacetat abgeleitet
sind. Ein spezielles Beispiel ist ein Terpolymer von Ethylen, Propylen
und 5-Ethyliden-2-norbornen.
Solche EPDM-Elastomere enthalten in der Regel 3 bis 14 Gew.% 5-Ethyliden-2-norbornen.
Solche Polymere erfüllen
die Anforderung von 0,01 bis 1,0 Äquivalente Doppelbindungen
auf 100 g Polymer.
-
Es gibt zahlreiche Beispiele für Polymergemische.
Besonders bevorzugt sind Gemische von EPDM mit 20 bis 40% Polybutadien
und EPDM mit 20 bis 40% Poly(octenamer).
-
Wie bereits gesagt ist (b) ein Übergangsmetallkatalysator.
Ohne sich auf eine spezielle Theorie festlegen zu wollen, sind geeignete
Metallkatalysatoren jene, die relativ leicht zwischen mindestens
zwei Oxidationszuständen
wechseln können.
Siehe R. A. Sheldon, J. K. Kochi, "Metal Catalyzed Oxidations of Organic Compounds", Academic Press,
New York 1981.
-
Vorzugsweise liegt (b) in Form von Übergangsmetallsalz
vor, wobei das Metall aus den ersten, zweiten oder dritten Übergangsreihen
des Periodensystems ausgewählt
ist. Geeignete Metalle schließen
Mangan-II oder -III, Eisen-II oder -III, Kobalt-II oder -III, Nickel-II
oder -III, Kupfer-I oder -II, Rhodium-II, -III oder -IV und Ruthenium
ein. Der Oxidationszustand des Metalls bei Einbringung ist nicht
notwendigerweise derjenige der aktiven Form. Das Metall ist vorzugsweise
Eisen, Nickel oder Kupfer, insbesondere Mangan und am meisten bevorzugt
Kobalt. Geeignete Gegenionen für
das Metall schließen
Chlorid, Acetat, Stearat, Palmitat, 2-Ethylhexanoat, Neodecanoat
oder Naphthenat ein. Besonders bevorzugte Salze schließen Kobalt(II)-2-ethylhexanoat
und Kobalt(II)-neodecanoat ein. Das Metallsalz kann auch ein Ionomer
sein, wobei in diesem Fall ein polymeres Gegenion verwendet wird.
Solche Ionomere sind im Stand der Technik wohl bekannt.
-
Bei der Herstellung von Schichten
wie Folienschichten aus Zusammensetzungen, in denen (a) eine polymere
Verbindung ist, wie Polybutadien, Polyisopren oder Copolymere davon
oder Polypentenamer usw., kann die Schicht direkt aus (a) hergestellt
werden. Andererseits können
(a) und Übergangsmetallkatalysator (b)
weiter mit einem oder mehreren polymeren Verdünnungsmitteln kombiniert werden,
wie thermoplastischen Polymeren, die in der Regel zur Bildung von
Folienschichten in Kunststoffverpackungsgegenständen verwendet werden. Selbst
wenn (a) thermoplastisches Polymer, z. B. Polybutadien ist, ist
es mitunter geeignet, ein oder mehrere weitere polymere Verdünnungsmittel
einzuschließen.
Zur Herstellung bestimmter Verpackungsgegenstände können auch wohl bekannte Duroplaste
als polymeres Verdünnungsmittel
verwendet werden.
-
Die Wahl der Kombinationen von Verdünnungsmittel
und (a) hängt
von den gewünschten
Eigenschaften ab. Polymere, die als Verdünnungsmittel verwendet werden
können,
schließen
Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen, Polyethylen mit niedriger
oder sehr niedriger Dichte, Polyethylen mit ultraniedriger Dichte, lineares
Polyethylen mit niedriger Dichte, Polypropylen, Polyvinylchlorid,
Polystyrol und Ethylencopolymere ein, wie Ethylen/Vinylacetat, Ethylen/Alkyl(meth)acrylate,
Ethylen/(Meth)acrylsäure
und Ethylen/(Meth)acrylsäureionomere.
In festen Gegenständen
wie Getränkebehältern wird
oft PET verwendet. Siehe EP-A-301 719. Gemische unterschiedlicher
Verdünnungsmittel
können
auch verwendet werden. Wie bereits gesagt hängt die Auswahl des polymeren
Verdünnungsmittels
jedoch größtenteils
von dem zu fertigenden Gegenstand und der Endanwendung ab. Solche
Auswahlkriterien sind in der Technik wohl bekannt.
-
Falls ein Verdünnungspolymer wie ein Thermoplast
verwendet wird, sollte er ferner nach seiner Verträglichkeit
mit dem für
(a) gewählten
ethylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoff ausgewählt
werden. In einigen Fällen
können
die Klarheit, Sauberkeit, Wirksamkeit als Sauerstoffabfangmittel,
Barriereeigenschaften, mechanischen Eigenschaften und/oder Oberflächenbeschaffenheit
des Gegenstands durch ein Gemisch nachteilig beeinflusst werden,
das mit (a) unverträgliches
Polymer enthält.
Es ist beispielsweise gefunden worden, dass eine weniger "schmierige" Folie aus einem
Gemisch mit Ethylen/Acrylsäure-Copolymer als mit
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer hergestellt wird, wenn (a) Ricinenöl ist.
-
In die Zusammensetzung können auch
weitere Additive eingeschlossen werden, um Eigenschaften zu verleihen,
die für
den speziellen gefertigten Artikel erwünscht sind. Solche Additive
schließen
Füllstoffe,
Pigmente, Färbungsmittel,
Antioxidantien, Stabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel, Weichmacher,
Flammhemmungsmittel und Antibeschlagmittel ein, sind jedoch nicht
notwendigerweise auf diese begrenzt.
-
Das Mischen der oben aufgeführten Komponenten
erfolgt vorzugsweise durch Schmelzmischen bei einer Temperatur im
Bereich von 50°C
bis 300°C.
Es können
jedoch auch Alternativen verwendet werden, wie der Einsatz von Lösungsmittel
mit anschließendem
Verdampfen. Das Mischen kann der Bildung des fertigen Gegenstands
oder Vorformlings unmittelbar vorausgehen, oder kann der Bildung
eines Einsatzmaterials oder Masterbatch (Grundansatz) zur späteren Verwendung
zur Herstellung fertiger Verpackungsgegenstände vorausgehen. Bei der Herstellung
von Folienschichten oder Gegenständen
aus Sauerstoffabfangzusammensetzungen würden dem Mischen in der Regel
(Co)extrusion, Lösungsmittelgießen, Spritzgießen, Reck-Blasformen,
Orientierung, Thermoformen, Extrusionsbeschichten, Beschichten und
Härten,
Laminierung oder Kombinationen davon folgen.
-
Die Mengen an (a), (b), optionalem
polymeren Verdünnungsmittel
und Additiven variieren in Abhängigkeit
von dem herzustellenden Gegenstand und seiner Endanwendung. Diese
Mengen hängen
auch von der gewünschten
Sauerstoffabfangkapazität,
der gewünschten
Sauerstoffabfanggeschwindigkeit und den speziellen gewählten Materialien
ab.
-
Die Hauptfunktion von (a) besteht
beispielsweise in der irreversiblen Reaktion mit Sauerstoff während des
Abfangprozesses, und die Hauptfunktion von (b) besteht in der Erleichterung
dieses Prozesses. Die Menge an (a) beeinflusst daher in großem Maße die Sauerstoffkapazität der Zusammensetzung,
d. h. beeinflusst die Menge an Sauerstoff, die die Zusammensetzung
verbrauchen kann, und die Menge an (b) beeinflusst die Geschwindigkeit,
mit der Sauerstoff verbraucht wird. Es folgt also somit, dass die
Menge an (a) gemäß der für eine spezielle
Anwendung erforderlichen Abfangkapazität gewählt wird, und die Menge an
(b) gemäß der erforderlichen
Abfanggeschwindigkeit gewählt
wird. Die Menge an (a) kann in der Regel im Bereich von 1 bis 99 Gew.%
liegen, vorzugsweise 10 bis 99 Gew.% der Zusammensetzung oder Schicht,
in der sowohl (a) als auch (b) vorhanden sind (hier als die "Abfangkomponente" bezeichnet, z. B.
umfasst in einer coextrudierten Folie die Abfangkomponente die spezielle(n)
Schicht(en), in der bzw. denen (a) und (b) zusammen vorhanden sind). In
der Regel kann die Menge (b) im Bereich von 0,001 bis 1% (10 bis
10 000 ppm) der Abfangkomponente liegen, ausschließlich bezogen
auf den Metallgehalt (ohne Liganden, Gegenionen, usw.). Wenn die
Menge an (b) etwa 0,5% oder weniger beträgt, folgt daraus, dass (a)
und/oder das Verdünnungsmittel
im Wesentlichen die gesamte Zusammensetzung ausmachen.
-
Falls ein oder mehrere Verdünnungspolymere
verwendet werden, können
jene Polymere insgesamt so viel wie 99 Gew.% der Abfangkomponente
ausmachen.
-
Jegliche verwendeten weiteren Additive
würden
normalerweise nicht mehr als 10% der Abfangkomponente ausmachen,
wobei bevorzugte Mengen unter 5 Gew.% der Abfangkomponente liegen.
-
Wie bereits gesagt kann die Sauerstoffabfangzusammensetzung
in einem flexiblen oder festen Einschicht- oder Mehrschichtgegenstand
verwendet werden. Die die Zusammensetzung ausmachenden Schichten
können
in mehreren Formen vorliegen. Sie können in Form von Vorratsfolien
einschließlich "orientierten" oder "wärmeschrumpfbaren" Folien vorliegen,
die schließlich
zu Beuteln,. usw. verarbeitet werden. Die Schichten können auch
in Form von Abdichtungseinsätzen
zum Einlegen in einen Verpackungshohlraum vorliegen. In festen Behältern wie
Getränkebehältern, thermogeformten
Tabletts oder Schalen kann die Schicht innerhalb der Wände des
Behälters
liegen. Die Schicht kann auch des Weiteren in Form einer Auskleidung
vorliegen, die mit oder in dem Deckel oder Verschluss des Behälters angeordnet
ist. Die Schicht kann sogar auf irgendeinen der oben genannten Gegenstände als
Beschichtung aufgebracht oder laminiert sein.
-
In mehrschichtigen Gegenständen kann
die Sauerstoffabfangschicht mit Schichten wie "Sauerstoffbarrieren" eingeschlossen werden, jedoch nicht
notwendigerweise auf diese begrenzt, d. h. Schichten aus Material
mit einer Sauerstoffdurchlässig keit
gleich oder unter 500 Kubikzentimeter pro Quadratmeter (cm3/m2) pro Tag pro
Atmosphäre
bei Raumtemperatur, d. h. etwa 25°C.
Typische Sauerstoffbarrieren umfassen Poly(ethylen/vinylalkohol),
Polyacrylnitril, Polyvinylchlorid, Poly(vinylidendichlorid), Polyethylenterephthalat,
Siliciumdioxid und Polyamide. Copolymere von bestimmten oben beschriebenen
Materialien und Metallfolienschichten können auch verwendet werden.
-
Die zusätzlichen Schichten können auch
eine oder mehrere Schichten einschließen, die sauerstoffdurchlässig sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform
schließen
die Schichten insbesondere zum flexiblen Verpacken von Nahrungsmittel
in der Reihenfolge beginnend von der Außenseite der Verpackung bis
zu der innersten Schicht der Verpackung (i) eine Sauerstoffbarriereschicht,
(ii) eine Schicht, die die Erfindung umfasst, d. h. die Abfangkomponente
wie zuvor definiert, und gegebenenfalls (iii) eine sauerstoffdurchlässige Schicht
ein. Die Steuerung der Sauerstoffbarriereeigenschaft von (i) ermöglicht ein
Mittel zur Regulierung der Abfangwirkungsdauer der Verpackung durch
Begrenzen der Geschwindigkeit des Zutritts von Sauerstoff zu der
Abfangkomponente (ii), wodurch die Geschwindigkeit des Verbrauchens
der Abfangkapazität
begrenzt wird. Die Steuerung der Sauerstoffdurchlässigkeit
der Schicht (iii) ermöglicht
ein Mittel, um eine Obergrenze der Sauerstoffabfanggeschwindigkeit
der Gesamtstruktur unabhängig
von der Zusammensetzung der Abfangkomponente (ii) festzulegen. Dies
kann dazu dienen, den Handhabungszeitraum der Folien in Gegenwart
von Luft vor Versiegeln der Verpackung zu verlängern. Schicht (iii) kann zudem
eine Barriere gegen Migration von (a), (b), anderen Additiven oder
Nebenprodukten der Abfangreaktion in das Verpackungsinnere liefern.
Außerdem
kann Schicht (iii) auch die Heißsiegelbarkeit,
Klarheit und/oder Blockierbeständigkeit
der Mehrschichtfolie verbessern.
-
Die mehrschichtigen Gegenstände können unter
Verwendung von Coextrusion, Beschichtung und/oder Laminierung hergestellt
werden. Zusätzlich
zu Sauerstoffbarriere- und sauerstoffdurchlässigen Schichten können weitere
Schichten, wie Klebeschichten, neben beliebigen der oben aufgeführten Schichten vorhanden
sein. Für
Klebeschichten geeignete Zusammensetzungen schließen jene
ein, die in der Technik wohl bekannt sind, wie anhydridfunktionale
Polyolefine.
-
Zur Bestimmung der erfindungsgemäßen Sauerstoffabfangfähigkeiten
kann die Sauerstoffabfanggeschwindigkeit berechnet werden, indem
die Zeit gemessen wird, die verstreicht, bevor der Artikel einen
versiegelten Behälter
an einer bestimmten Sauerstoffmenge verarmen lässt. Eine Folie, die die Abfangkomponente umfasst,
kann beispielsweise in einem luftdichten versiegelten Behälter mit
einer bestimmten sauerstoffhaltigen Atmosphäre, z. B. Luft, die in der
Regel 20,6 Vol.% Sauerstoff enthält,
angeordnet werden. Dann werden über
einen Zeitraum Proben der Atmosphäre im Inneren des Behälters entnommen,
um die Restprozentsätze an
Sauerstoff zu ermitteln.
-
Wenn eine aktive Sauerstoffbarriere
erforderlich ist, kann eine brauchbare Abfanggeschwindigkeit so niedrig
wie 0,05 cm3 Sauerstoff (O2)
pro Gram (a) in der Abfangkomponente pro Tag in Luft bei 25°C und 1 atm Druck
sein. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
hat jedoch die Fähigkeit
zu Geschwindigkeiten gleich oder größer als 0,5 cm3 Sauerstoff
pro Gramm (a) pro Tag, wodurch sie zum Abfangen von Sauerstoff aus
dem Inneren einer Verpackung sowie für aktive Sauerstoffbarriereanwendungen
geeignet ist. Die Zusammensetzung ist sogar zu besonders bevorzugten
Geschwindigkeiten gleich oder größer als
5,0 cm3 02 pro Gramm
(a) pro Tag in der Lage.
-
Zur Verwendung als aktive Sauerstoffbarriere
geeignete Folienschichten können
im Allgemeinen eine Abfanggeschwindigkeit haben, die so niedrig
wie 1 cm3 Sauerstoff pro Quadratmeter pro
Tag ist, gemessen in Luft bei 25°C
und 1 atm Druck. Eine erfindungsgemäße Schicht ist jedoch zu einer
Abfanggeschwindigkeit von mehr als 10 cm3 Sauerstoff
pro Quadratmeter pro Tag in der Lage, und hat vorzugsweise eine
Sauerstoffabfanggeschwindigkeit gleich oder größer als etwa 25 cm3,
und insbesondere hat sie eine Abfanggeschwindigkeit von 100 cm3 Sauerstoff pro Quadratmeter pro Tag unter
denselben Bedingungen, wodurch sie zum Abfangen von Sauerstoff aus
einem Verpackungsinneren sowie für
aktive Sauerstoffbarriereanwendungen geeignet ist. Unter anderen
Temperatur- und Atmosphärenbedingungen
sind die Abfanggeschwindigkeiten der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
und erfindungsgemäßen Schichten
anders. Die Geschwindigkeiten bei Raumtemperatur und einer Atmosphäre wurden
gemessen, weil sie die Bedingungen, denen die Erfindung in vielen Fällen ausgesetzt
sein wird, am besten wiedergeben.
-
In einer aktiven Sauerstoffbarriereanwendung
ist es bevorzugt, dass die Kombination von Sauerstoffbarrieren und
jeglicher Sauerstoffabfangaktivität eine Gesamtsauerstoffdurchlässigkeit
von weniger als etwa 1,0 cm3, insbesondere
0,5 cm3 und besonders bevorzugt weniger
als 0,1 cm3 Sauerstoff pro Quadratmeter
pro Tag pro Atmosphäre
bei 25°C
erzeugen. Es ist auch bevorzugt, dass die Sauerstoffabfangkapazität so ist,
dass diese Durchlässigkeit
mindestens zwei Tage nicht überschritten
wird. Siehe EP-A-301 719. Eine weitere Definition der akzeptablen
Sauerstoffabfangwirkung leitet sich vom Testen echter Verpackungen
ab. In der echten Verwendung hängt
der Abfanggeschwindigkeitsbedarf größtenteils von der inneren Atmosphäre der Verpackung,
dem Inhalt der Verpackung und der Temperatur ab, bei der sie gelagert
wird. In der echten Anwendung hat sich herausgestellt, dass die
Abfanggeschwindigkeit des Sauerstoffabfanggegenstands oder der Verpackung
ausreichen sollte, um ein Sauerstoffniveau im Inneren von weniger
als 0,1% in weniger als etwa vier Wochen zu erzeugen. Siehe die
bereits genannte Literatur von Mitsubishi.
-
In dem erfindungsgemäßen Verpackungsgegenstand
hängt die
mögliche
Abfanggeschwindigkeit hauptsächlich
von der Menge und Beschaffenheit von (a) und (b) und erst in zweiter
Linie von der Menge und Beschaffenheit anderer Additive (z. B. Verdünnungspolymer,
Antioxidans, usw.), die in der Abfangkomponente vorhanden sind,
sowie der Gesamtweise der Fertigung der Verpackung, z. B. Oberfläche/Volumen-Verhältnis ab.
-
Die Sauerstoffabfangfähigkeit
eines die Erfindung umfassenden Gegenstands kann durch Ermitteln der
Sauerstoffmenge gemessen werden, die verbraucht worden ist, bis
der Gegenstand als Abfangmittel unwirksam wird. Die Abfangkapazität der Verpackung
hängt hauptsächlich von
der Menge und Beschaffenheit von (a) ab, das in der Abfangkomponente
vorhanden ist.
-
Im tatsächlichen Gebrauch hängt der
Sauerstoffabfangkapazitätsbedarf
des Gegenstands größtenteils
von drei Parametern jeder Anwendung ab:
- (1)
der Menge an Sauerstoff, die anfangs in der Verpackung vorhanden
ist,
- (2) der Geschwindigkeit des Zutritts von Sauerstoff in die Verpackung
in Abwesenheit der Abfangeigenschaft, und
- (3) der vorgesehenen Lagerungsdauer der Verpackung.
-
Die Abfangkapazität der Zusammensetzung kann
so niedrig wie 1 cm3 Sauerstoff pro Gramm
sein, ist vorzugsweise jedoch mindestens 10 cm3 Sauerstoff
pro Gramm und insbesondere mindestens 50 cm3 Sauerstoff
pro Gramm. Wenn solche Zusammensetzungen in einer Schicht vorliegen,
hat die Schicht vorzugsweise eine Sauerstoffkapazität von mindestens
9,84 cm3 Sauerstoff pro Quadratmeter pro μm Dicke (250
cm3 O2/m2·mil)
und insbesondere mindestens 47,2 cm3, insbesondere
94,5 cm3 Sauerstoff pro m2 pro μm Dicke (1200,
insbesondere 2400 cm3 O2/m2·mil).
-
Andere Faktoren können die Sauerstoffabfangwirkung
auch beeinflussen und sollten berücksichtigt werden, wenn Zusammensetzungen
zum Abfangen ausgewählt
werden. Diese Faktoren schließen
Temperatur, relative Feuchtigkeit und die atmosphärische Umgebung
der Verpackung ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt.
-
Um die Durchführung der vorliegenden Erfindung
und ihre Vorteile zu veranschaulichen, werden die folgenden Beispiele
gegeben. Diese Beispiele sollen jedoch in keinerlei Weise einschränkend sein,
sondern lediglich illustrierend.
-
BEISPIEL 1
-
HERSTELLUNG DES MASTERBATCH
-
Ein Masterbatch, der Kobalt und Benzophenon
enthielt, wurde durch kontinuierliches Kompoundieren und Pelletieren
hergestellt. So wurde ein trockenes Gemisch aus Poly(ethylen/vinylacetat),
Vinylacetat 9% (EVA-9, Exxon, LD318.92), das 1,5 Gew.% Pellets aus
Kobaltkatalysator (Kobalt TEN-CEM®, OM
Group, Inc., 22,5 Gew.% Kobaltmetall) und 5% Benzophenon (Pfaltz & Bauer) enthielt,
in den Trichter eines 20,2 mm (0,8 Zoll) Tangential-Doppelschneckenextruders
mit gegenläufigen
Schnecken von Welding Engineer's® gegeben, der
mit einer Vierstrangdüse
ausgestattet war. Die resultierenden Stränge wurden durch ein Wasserbad
zur Abkühlung
geführt
und mit einem Luftmesser getrocknet. Die Stränge wurden dann in einen Killion®-Pelletierer eingespeist.
Die resultierenden Pellets, hier als "Kobalt/Benzophenon-Masterbatch" bezeichnet, wurden
dann bequem in weiteren Formulierungen verwendet.
-
BEISPIEL 2
-
PROBEN FÜR DAS PHYSIKALISCHE
TESTEN
-
Proben für das physikalische Testen
wurden hergestellt, indem die Komponenten in einer Brabender®-Mischkammer
schmelzgemischt wurden. Folien (in der Regel 380 bis 510 μm, 15 bis
20 mil) wurden hergestellt, indem die resultierenden Materialien
in einer geheizten Laborpresse gepresst wurden. Folien wurden dann
zu Rechtecken mit gut definierten Oberflächen (etwa 10 × 10 cm)
geschnitten. Die Sauerstoffabfangwirkung wurde durch UV-Bestrahlung
für 5 Minuten
mit einer Amergraph-Schwarzlichtanlage
(3,2 mW/cm2) induziert. Die Sauerstoffaufnahme
wurde aufgezeichnet, indem die Proben in Barrierebeutel (Cryovac® BDF
2001 Folie) mit 600 cm3 Luft eingesiegelt
wurden. Mit einer gasdichten Spritze wurden periodisch kleine Proben
(4 cm3) durch ein Klebeseptum gezogen und
mit einem Mocon® Modell
LC-700F Sauerstoffanalysegerät
analysiert. Die folgenden Formulierungen wurden hergestellt und
getestet:
- I. 90% 1,2-Poly(butadien), JSR, RB830,
(erhältlich
von Japan Synthetic Rubber) und 10% Kobalt/Benzophenon-Masterbatch
[Vergleich].
- II. 50% 1,2-Poly(butadien), JSR, RB830, 40% Poly(ethylen/vinylacetat),
Exxon, LD318.92, und 10% Kobalt/Benzophenon-Masterbatch [Vergleich].
- III. 90% EPDM, Exxon, Vistalon 3708, und 10% Kobalt/Benzophenon-Masterbatch.
- IV. 70% EPDM, Exxon, Vistalon 3708, 20% Poly(octenamer), Hüls, Vestenamer
6213, und 10% Kobalt/Benzophenon-Masterbatch.
- V. 70% EPDM, Exxon, Vistalon 3708, 20% 1,2-Poly(butadien), JSR,
RB830, und 10% Kobalt/Benzophenon-Masterbatch.
-
Für
jede der obigen Formulierungen wurde bei unterschiedlichen Oxidationsniveaus
eine mit einer 222 N (50 lb) Belastungszelle ausgestattete Instron® 4204
verwendet, um die Spannung (Zugfestigkeit), die Dehnung-bei-Maximallast,
den Prozentsatz Dehnung-bei-Versagen (Bruchdehnung) und den Young-Modul (Referenz ASTM
D882) zu ermitteln. Bei Proben mit großen Dehnungen wurde ein Gegengewicht-Elastomerdehnungsmessgerät verwendet. "Profilstrang"-Probestücke wurden
unter Verwendung eines Schneidgeräts ASTM D 412.D Typ C ausgestanzt.
Es wurden drei Exemplare (oder mehr) von jeder Formulierung getestet. Die
Daten wurden unter Verwendung von Software der Instron-Reihe IX analysiert.
-
Die Daten in Tabelle 1 zeigen, dass
Formulierung I (1,65 Äquivalente
C=C) die > 20% Bruchdehnung während des
Sauerstoffabfangens nicht halten konnte, obwohl ihre Zugfestigkeit
im Wesentlichen erhalten blieb. Formulierung II (0,925 Äquivalente
C=C) behielt > 20%
Bruchdehnung gerade eben, während
die Zugfestigkeit erhalten blieb. Andererseits behielten Formulierungen
III bis V (0,04 bis 0,4 Äquivalente
C=C) erheblich mehr als 20% Bruchdehnung, und sie behielten auch
mindestens 50% ihrer ursprünglichen
Zugfestigkeit. Es ist zudem ersichtlich, dass Formulierungen TV
und V die besten Sauerstoffabfangeigenschaften in Kombination mit
dem besten Erhalt von Zug- und Dehnungseigenschaften haben. Diese
Daten korrelieren mit dem Doppelbindungsgehalt jeder Formulierung. Tabelle
1