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Die Erfindung betrifft eine Melkbox
mit einer Vorrichtung zum automatischen Melken von Tieren, wie z.
B. Kühen,
die einen Melkroboter umfaßt,
mittels dessen ein Melkgeschirr automatisch an die Zitzen eines
Tiereuters angeschlossen werden kann.
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Eine derartige Melkbox ist bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
Tier zum Verlassen der Melkbox zu zwingen.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch
erreicht, daß eine
Seitenwand der Melkbox einen Anschlag aufweist, an dem eine Elektroschock-Vorrichtung
angeordnet ist, wobei der Anschlag derart positioniert ist, daß er zumindest
während
eines Teiles der Aufenthaltsdauer des Tieres in der Melkbox mit einem
Teil des Tieres in Kontakt steht. Die Elektroschock-Vorrichtung
kann dazu verwendet werden, ein Tier zum Verlassen der Melkbox zu
veranlassen, wenn das Tier in der Melkbox bleibt, nachdem sich die
Ausgangstür
geöffnet
hat.
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Um zu verhindern, daß mittels
der Elektroschock-Vorrichtung andere Teile der Melkbox mit elektrischem
Strom aufgeladen werden, sind die Schwenkachsen der Anschläge isoliert.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung enthält
die Melkbox einen Computer, mittels dessen Steuersignale für die Elektroschock-Vorrichtung
erzeugt werden können,
wobei ferner ein Tiererkennungssystem vorgesehen ist, mittels dessen
geprüft
werden kann, ob ein Tier die Melkbox verlassen hat oder nicht.
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Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zum Entfernen eines Tieres aus einer Melkbox, wobei nach
dem Behandeln des Tieres in der Melkbox eine Ausgangstür geöffnet wird,
worauf mittels eines Tiererkennungssystems geprüft wird, ob das Tier die Melkbox
verlassen hat, und wobei, wenn nach Verstreichen einiger Zeit festgestellt
wird, daß sich
das Tier noch in der Melkbox befindet, ein Steuersignal erzeugt
wird, mittels dessen eine Elektroschock-Vorrichtung aktiviert wird,
worauf das Tier einen Elektroschock erhält.
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Zum besseren Verständnis der
Erfindung und um zu zeigen, wie sie verwirklicht werden kann, wird
im folgenden als Beispiel auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf die Melkbox mit einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen
des Bodens der Melkbox;
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2 eine
Seitenansicht der in 1 gezeigten
Reinigungsvorrichtung;
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3 eine
Ansicht eines Teiles des Mistabstreifers nach 2 in vergrößerter Darstellung;
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4 eine
Draufsicht auf den Mistabstreifer in Richtung des Pfeiles IV in 3;
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5 dieselbe
Seitenansicht des Mistabstreifers wie 3,
wobei der Unterschied darin besteht, daß der Mistabstreifer in die
entgegengesetzte Richtung bewegt ist.
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1 zeigt
in Draufsicht eine Kuh 1 in einer Melkbox 2, die
eine Eingangstür 3 und
eine Ausgangstür 4 aufweist,
durch welche die Kuh 1 die Melkbox betreten und verlassen
kann. Zwischen den Türen
und einem weiteren Teil des Rahmens der Melkbox 2 sind
Arbeitszylinder 5 zum Steuern der Eingangstür 3 und
der Ausgangstür 4 angeordnet. Nahe
ihrer Unterseite weist die Eingangstür 3 einen gebogenen
Teil 6 auf, der in Richtung auf die Mitte der Melkbox 2 gekrümmt ist.
Der gebogene Teil 6 der Eingangstür begrenzt den Bereich, in
dem die Hinterbeine der Kuh 1 stehen können, so daß sich die Hinterbeine der
Kuh 1 in einer definierten Position befinden. An der Eingangstür 3 und
der gegenüberliegenden
Seite des Rahmens der Melkbox 2 sind Anschläge 8 angebracht,
die um überwiegend
vertikale Achsen 7 schwenkbar sind und nach dem Schließen der Eingangstür 3 an
einer zugehörigen
Seite der Kuh 1 anliegen. Mit den Anschlägen 8 ist über eine
elektrische Leitung 10 eine Elektroschock-Vorrichtung 9 verbunden.
Die Anschläge 8 können mittels
der Elektroschock-Vorrichtung 9 mit elektrischem Strom
geladen werden. Um ein Aufladen auch anderer Teile der Melkbox 2 zu
verhindern, sind die Schwenkachsen 7 der Anschläge 8 isoliert,
und der Schwenkwinkel der Anschläge 8 um
die Achsen 7 ist durch ebenfalls isolierte Begrenzungselemente 11 begrenzt.
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Nahe der Vorderseite der Melkbox 2 ist
ein Futtertrog 12 angeordnet, in dem der Kuh 1 während ihres
Aufenthaltes in der Melkbox 2 Futter zugeführt werden
kann. In einem Abstand von der Rückseite der
Melkbox 2 ist auf dem Boden 14 der Melkbox 2 eine
Trennwand 13 angeordnet. Die Trennwand 13 erstreckt
sich parallel zu der Rückseite
der Melkbox 2 und begrenzt den Aufenthaltsbereich der Kuh 1 in der
Melkbox 2 an der Rückseite.
Die Breite der Trennwand 13 beträgt etwa 1/3 der Breite der
Melkbox 2.
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In dem Raum zwischen der Trennwand 13 und
der Rückseite
der Melkbox 2 ist eine Reinigungsvorrichtung 15 angeordnet.
Außerdem
ist in dem Boden 14 der Melkbox 2 eine Flüssigmistgrube 16 vorgesehen,
die sich in Längsrichtung
der Melkbox 2 bis nahe der Mitte der Melkbox 2 erstreckt.
An der Stelle, an der das Tier in der Melkbox 2 steht,
ist die Flüssigmistgrube
durch einen Rost 17 abgedeckt, der mit dem Boden 14 bündig abschließt und Stäbe aufweist, die
relativ zur Längsrichtung
der Melkbox 2 in einem Winkel angeordnet sind.
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Nahe der Rückseite der Melkbox 2 ist
an der Seite des Rahmens ein Computer 18 angeordnet. Von
dem Computer 18 können
Steuersignale zum Steuern der Elektroschock-Vorrichtung 9,
der Reinigungsvorrichtung 15 und der Arbeitszylinder 5 erzeugt
werden. Der Computer 18 leitet die Steuersignale über die
elektrischen Leitungen 19 an die jeweiligen Steuerelemente
weiter.
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Wie aus 2 deutlich wird, weist die Reinigungsvorrichtung 15 einen
Mistabstreifer 20 auf, der mittels einer Steuervorrichtung 21 über dem
Rost 17 hin- und herbewegt wird. Die Steuervorrichtung 21 hat
ein Ge stänge 22 und
ein Steuerelement 23. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Steuerelement 23 durch
einen pneumatischen Arbeitszylinder gebildet. Der Arbeitszylinder 23 ist
an einem Ende mit einer horizontalen Achse 24 schwenkbar
verbunden, die an einem oberen Balken 25 des Rahmens der Melkbox 2 angeordnet
ist, und am anderen Ende mit einer weiteren horizontalen Achse 26 schwenkbar verbunden,
die auf einem ersten Arm 27 des Gestänges 22 angeordnet
ist.
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Der erste Arm 27 ist an
einem Ende mit einem Pfosten 29 des Rahmens der Melkbox 2 schwenkbar
verbunden. Mit dem anderen Ende des ersten Armes 27 ist
eine Zwischenwelle 31 derart verbunden, daß sie um
eine horizontale Achse 30 schwenkbar ist. Das andere Ende
der Zwischenwelle 31 ist mit einer horizontalen Achse 32 drehbar
verbunden, die an dem Ende eines zweiten Armes 33 des Gestänges 22 angeordnet
ist. Der zweite Arm 33 ist an seinem anderen Ende mit einem
Rohr 34 starr verbunden. Das Rohr 34 ist um eine
horizontale Achse 35 drehbar, die mittels Stützen 36 unter
dem Boden 14 der Melkbox 2 und nahe dem hinteren
Ende der Melkbox 2 an dem Boden 14 angebracht
ist. Das Rohr 34, das sich über die Breite der Flüssigmistgrube 16 erstreckt,
weist zwei auf Abstand liegende Flachteile 37 auf. Die
Flachteile 37 verlaufen von dem Rohr 34 aus gerade
und gehen dann in einen V-förmigen
Abschnitt über.
Mit jedem der V-förmigen Enden
der Flachteile 37 ist eine Stellstange 38 verbunden,
die um eine horizontale Achse 39 schwenkbar ist. Die beiden
auf Abstand liegenden. Stellstangen 38 sind an ihren anderen
Enden mit einem Rohr 40 des Mistabstreifers 20 starr
verbunden (4). Jedes
Ende des Rohres 40 ist mit einem flachen Hebelarm 41 versehen,
an dem ein Zapfen 42 senkrecht angeordnet ist (siehe 3 bis 5).
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Die Zapfen 42 sind jeweils
durch eine aufrechte Seitenwand 43 eines Führungsgliedes 44 hindurchgeführt. Die
Zapfen 42 sind in einer schlitzförmigen Öffnung 45 verschiebbar,
die sich in der Seitenwand 43 in horizontaler Richtung
erstreckt. Die beiden Seitenwände 43 des
Führungsgliedes 44 sind durch
einen kleinen horizontalen Kastenbalken 46 starr miteinander
verbunden. Jede der Seitenwände 43 weist
nahe ihrer Unterseite ein Flachteil 47 auf, das rechtwinklig
angeordnet ist und mit einer Schiene 48 zusammenwirkt,
die auf dem Boden 14 der Melkbox 2 angeordnet
ist. Die Schiene 48 hat die Form eines umgedrehten U-Profils.
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Zwischen den Seitenwänden 43 ist
eine drehbare Welle 49 vorgesehen, auf der zwei mit Abstand
angeordnete parallele Flachteile 50 angeordnet sind (5). Zwischen den beiden
parallelen Flachteilen 50 ist ein flexibler Wischer 51 geklemmt gehalten.
Der flexible Wischer 51 ist vorzugsweise aus Gummi hergestellt.
In einem gewissen Abstand von jedem Ende der Welle 49 ist
ein flacher Hebelarm 52 angeordnet. Nahe dem freien Ende
des Hebelarmes 52 ist ein Zapfen 53 angeordnet,
der sich senkrecht zu dem Hebelarm 52 erstreckt. Durch
eine Zwischenwelle 54 ist der Zapfen 53 mit dem
Zapfen 42 verbunden. Die zwischen den beiden Hebelarmen 41 und 52 angeordnete
Zwischenwelle 54 weist an beiden Enden Kugelgelenke 55 auf.
Die Länge
der Zwischenwelle 54 kann durch Drehen der Kugelgelenke 55 um
die Zwischenwelle 54 eingestellt werden.
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Im folgenden ist die Arbeitsweise
des Mistabstreifers 20 unter Bezugnahme auf die 2 bis 5 näher
erläutert.
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Nachdem ein Tier in der Melkbox 2 gemolken wurde,
wird die Ausgangstür 4 geöffnet, so
daß das Tier
die Melkbox 2 verlassen kann. Mittels eines Kuherkennungssystems
(nicht dargestellt) kann geprüft werden,
ob das Tier die Melkbox 2 tatsächlich verlassen hat. Wird
nach einiger Zeit festgestellt, daß das Tier sich immer noch
in der Melkbox 2 aufhält,
liefert der Computer 18 ein Steuersignal, von dem die Elektroschock-Vorrichtung 9 aktiviert
wird. Das Tier erhält dann über die
Anschläge 11 einen
Elektroschock, der es zum Verlassen der Melkbox bewegt.
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Sobald die Melkbox 2 leer
ist, liefert der Computer 18 ein Steuersignal an die Reinigungsvorrichtung 15,
worauf das Steuerelement 23 aktiviert wird. Dadurch wird
der erste Arm 27 um die horizontale Achse 28 nach
unten geschwenkt, während
die Stellstangen 38 von den Flachteilen 37 nach
vorn gedrückt
werden, wie in 2. durch
Pfeil 56 dargestellt. Während
des ersten Teiles der Bewegung der Stellstange 38 wird
der Mistabstreifer nicht in der Schiene 48 bewegt. Während dieses
Teiles der Bewegung gleitet das Rohr 40 mittels seiner
Zapfen 42 in der schlitzförmigen Öffnung 45 aus der
in 5 gezeigten in die
in 3 dargestellte Position.
Während
der Gleitbewegung des Rohres 40 in den schlitzförmigen Öffnungen 45 wird
der flexible Wischer 51 durch Drehen der Welle 49 nach
oben geschwenkt (3).
Wenn die Zapfen 42 an dem Ende der schlitzförmigen Öffnungen 45 anliegen,
wird der Mistabstreifer 20 von der Stellstange 38 in
die durch den Pfeil 56 bezeichnete Richtung bewegt. Der
Mistabstreifer 20 wird bis zum Ende des Rostes 17 in
der Schiene 48 entlangbewegt, wie in 2 strichliert dargestellt. Danach liefert
der Computer 18 erneut ein Steuersignal an die Reinigungsvor richtung 15, worauf
das Steuerelement 23 die Stellstange 38 in Richtung
des Pfeiles 57 bewegt (3, 5). Während des ersten Teiles der
Bewegung der Stellstange 38 in Richtung des Pfeiles 57 wird
der flexible Wischer 51 nach unten geschwenkt, bis die
Zapfen 42 am anderen Ende der schlitzförmigen Öffnung 45 angelangt sind.
In dieser Position liegt das Ende des flexiblen Wischers 51 auf
dem Rost 17 des Bodens 14 auf. Danach wird der
Mistabstreifer 20 von der Stellstange 38 in die
durch den Pfeil 57 bezeichnete Richtung bewegt. Dadurch
wird der flexible Wischer 51 veranlaßt, auf dem Rost 17 liegenden
Mist zwischen die Stäbe des
Rostes 17 zu schieben, worauf der Mist in die Flüssigmistgrube 16 fällt. Falls
sich auf dem Rost 17 große Mengen von Mist befinden,
kann der Mistabstreifer 20 erneut über dem Rost hin- und herbewegt werden.
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Nachdem der Rost 17 gereinigt
ist, kann die Eingangstür 3 geöffnet werden,
so daß ein
anderes Tier die Melkbox 2 betreten kann.