-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum rechnergesteuerten automatischen
Melken von Tieren in einem Melkstand, wobei in dem Melkstand Proben der
von den Tieren gelieferten Milch entnommen werden können.
-
Ein
Verfahren zur Entnahme von Proben der von Tieren gelieferten Milch
ist z. B. aus der US-A-4,569,236 bekannt. In dieser Druckschrift
ist eine Probenentnahmevorrichtung zur Entnahme einer Vielzahl von
Milchproben von den Zitzen einer Kuh beschrieben. Die Vorrichtung
umfaßt
ein Gehäuse
mit Buchsen zur Aufnahme der Enden von mit den Zitzenbechern verbundenen
Schläuchen.
Die Vorrichtung umfaßt
ferner Durchtrittsöffnungen
in dem Gehäuse
zur Verbindung der Buchsen mit einzelnen Probenküvetten und ein gemeinsames
Ventilglied zum Öffnen
oder Schließen
der Durchtrittsöffnung zwischen
den Buchsen und den Probenküvetten.
Die oben beschriebene Probenentnahmevorrichtung hat den Nachteil,
daß während der
Probenentnahme überschüssige Probenflüssigkeit
aus der Probendurchtrittsöffnung über eine Überlauföffnung abgeleitet
wird. Außerdem
ist es schwierig, eine solche Probenentnahmevorrichtung bei einem
Verfahren zum rechnergesteuerten automatischen Melken von Tieren
einzusetzen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum rechnergesteuerten
automatischen Melken von Tieren zu schaffen, bei dem die Milchprobenentnahme
zuverlässig
und einfach durchzuführen
ist und die Nachteile der Verwendung der obengenannten bekannten
Probenentnahmevorrichtung zumindest weitgehend vermieden werden.
-
Gemäß der Erfindung
wird dies mit einem ersten Verfahren erreicht, das folgende Verfahrensschritte
umfaßt:
- – Identifizieren
eines einen Melkstand betretenden Tieres;
- – Einsetzen
des Tieridentifikationssystems, Abrufen von Daten über ein
vorhergehendes Melken des Tieres aus einem Computerspeicher und
Entscheiden mit Hilfe des Computers, beispielsweise auf der Basis
eines Zeitplanes und der Daten, ob eine Milchprobe von dem Tier
genommen werden soll;
- – Melken
des Tieres;
- – im
Falle einer Probenentnahme während
des Ableitens der Milch in einen Milchtank dadurch, daß die von
dem Tier bei jedem Melkvorgang gelieferte Milchmenge in vorgegebenen
Mengen von einem Milchmengenmesser in den Milchtank gepumpt wird,
Aufnehmen eines vorgegebenen Teiles dieser Mengen in einer Probenentnahmevorrichtung
und
- – Speichern
der Daten des Tieres zusammen mit dem Zeitpunkt der Probenentnahme
im Speicher des Computers.
-
Bei
einem zweiten Verfahren wird die Aufgabe der Erfindung durch folgende
Verfahrensschritte gelöst:
- – Identifizieren
eines einen Melkstand betretenden Tieres;
- – Einsetzen
des Tieridentifikationssystems, Abrufen von Daten über ein
vorhergehendes Melken des Tieres aus einem Computerspeicher und
Entscheiden mit Hilfe des Computers, beispielsweise auf der Basis
eines Zeitplanes und der Daten, ob eine Milchprobe von dem Tier
genommen werden soll;
- – Melken
des Tieres;
- – im
Falle einer Probenentnahme während
des Ableitens der Milch in einen Milchtank dadurch, daß die von
dem Tier bei jedem Melkvorgang gelieferte Milchmenge in ihrer Gesamtheit
von einem Milchmengenmesser in den Milchtank gepumpt wird, Aufnehmen
eines vorgegebenen Teiles dieser Milchmenge in einer Probenentnahmevorrichtung
und
- – Speichern
der Daten des Tieres zusammen mit dem Zeitpunkt der Probenentnahme
im Speicher des Computers.
-
Bei
letzterem Verfahren kann vor oder während des Probenentnahmevorganges
Luft durch die im Milchmengenmesser enthaltene Milch geleitet werden.
Durch Einleiten von Luft in die Milch wird erreicht, daß die Milch
zuerst genügend
durchgerührt wird,
bevor eine Probe davon entnommen wird. Dadurch verringert sich das
Risiko, daß die
letzte Probe nicht genügend
repräsentativ
für die
Zusammensetzung der von einem Tier bei jedem Melkvorgang gelieferten
Milch ist.
-
Bei
dem ersten Verfahren wird ein Milchmengenmesser verwendet, bei dem
die von dem Tier bei jedem Melkvorgang gelieferte Milchmenge in
vorgegebenen Teilmengen in einen Milchtank gepumpt wird, während bei
dem zweiten Verfahren ein Milchmengenmesser verwendet wird, bei
dem die von dem Tier bei jedem Melkvorgang gelieferte Milchmenge
in ihrer Gesamtheit von einem Milchmengenmesser in einen Milchtank
gepumpt wird. Beide Arten von Milchmengenmessern sind allgemein
bekannt. Da letztere Art von Milchmengenmesser aus einem relativ
großen
Milchsammelglas bestehen kann, ist das Einleiten von Luft von Vorteil.
-
Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum automatischen Melken
von Tieren durch Anwendung jedes der obengenannten Verfahren in
einem Melkstand mit einem Tieridentifikationssystem, einem Milchmengenmesser,
zu dem die von einem Tier gewonnene Milch geleitet wird, und einem
Milchtank, in den die Milch von dem Milchmengenmesser gepumpt wird.
Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner mit einer Probenentnahmevorrichtung
mit einem oder mehreren Milchaufnahmeelementen versehen ist, wobei
die Probenentnahmevorrichtung an eine Abgreifstelle in der Milchleitung
zwischen dem Milchmengenmesser und dem Milchtank anschließbar ist,
und wobei in der Probenentnahmevorrichtung ein vorgegebener Teil
der Milchmenge, die von dem Tier bei jedem Melkvorgang geliefert
und in vorgegebenen Mengen von dem Milchmengenmesser in den Milchtank
gepumpt wird, oder der Milchmenge, die von dem Tier bei jedem Melkvorgang
geliefert und in ihrer Gesamtheit von dem Milchmengenmesser in den
Milchtank gepumpt wird, aufgenommen werden kann.
-
Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert:
-
1 zeigt
einen Melkstand mit einer Probenentnahmevorrichtung zum Entnehmen
eines Bruchteiles der Milch;
-
2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Probenentnahmevorrichtung;
-
3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Probenentnahmevorrichtung;
-
4 ist
ein Schnitt durch die zweite Probenentnahmevorrichtung, die auch
Teil des in 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispieles
sein kann;
-
5 ist
eine Draufsicht auf den in 4 gezeigten
karussellartigen drehbaren Träger
entlang der Linie V-V.
-
1 zeigt
eine schematische Anordnung einer Melkanlage zum Melken von Kühen. Die
Melkanlage weist einen Melkstand 1 auf, in dem sich eine Kuh 2 aufhält. In dem
Melkstand 2 ist ein Melkroboter 3 angeordnet,
der an seinem Ende vier Zitzenbecher 4 aufweist. Die Zitzenbecher 4 sind
mittels des Melkroboters 3 automatisch an die Zitzen der
Kuh 2 anschließbar.
Die Erfindung ist jedoch völlig
unabhängig
von der Art des Anschlusses der Zitzenbecher 4; die Zitzenbecher 4 können sowohl
gemeinsam und in einem einzigen Milchleitungshalter zusammengefaßt sein
als auch getrennt und unabhängig
voneinander an zugehörige
Zitzen des Euters der Kuh 2 angeschlossen werden. Die mittels
der Zitzenbecher 4 aus jedem Euterviertel gewonnene Milch
kann je nach Bedarf über
getrennte Leitungen oder eine gemeinsame Leitung 5 in eine
Milchmengenmeßvorrichtung 6 geleitet
werden (2). Aus der Milchmengenmeßvorrichtung 6 wird
die Milch über
eine Milchleitung 7 in einen Milchkühltank 8 geleitet.
-
Die
Melkanlage weist außerdem
eine Probenentnahmevorrichtung 9 auf, die zwischen der Milchmengenmeßvorrichtung 6 und
dem Milchkühltank 8 angeordnet
ist, und mittels der ein Teil der von der Kuh 2 bei jedem
Melkvorgang gelieferten Milch automatisch aufzunehmen ist, wobei
dieser Teil z. B. 1% der von der Kuh 2 gelieferten Gesamtmilchmenge
beträgt.
-
2 zeigt
eine Basisanordnung der Melkanlage, in der schematisch dargestellt
ist, wie die Probenentnahmevorrichtung 9 in die Melkanlage
eingegliedert ist.
-
Die
in 2 gezeigte Melkanlage ist mit einem Milchdurchflußmengenmesser 10 versehen,
der in der niederländischen
Patentanmeldung 8900479 ausführlich
beschrieben ist. Der Milchdurchflußmengenmesser 10 weist
einen Milchbehälter 11 und
eine Milchmeßkammer 12 auf,
wobei die Milch unter der Wirkung eines Vakuums über die mit dem Zitzenbecher 4 verbundene
Leitung 5 vom Milchbehälter 11 in die
Milchmeßkammer 12 strömt. Während des
Melkens der Kuh 2 wird jeweils eine bestimmte Menge der
Milch mit Hilfe von Druckluft aus der Milchmeßkammer 12 in eine
Abflußleitung 13 gepumpt.
Die Milchmeßkammer 12 weist
einen ersten Milchfüllstandssensor 14 auf,
der feststellt, ob sich eine bestimmte Menge Milch in der Milchmeßkammer 12 befindet.
Sobald der Milchpegel in der Milchmeßkammer 12 die Höhe erreicht
hat, in der der Sensor 14 angeordnet ist, liefert dieser
Sensor 14 ein Steuersignal S1 (2), worauf
die Milchmeßkammer 12 leergepumpt
werden kann. Der erste Milchfüllstandssensor 14 kann
auch ein Steuersignal S2 an einen Computer 15 geben, in
dem die Menge der gewonnenen Milch für jedes Tier aktualisiert wird.
Dabei wird jedes Tier bei Betreten des Melkstandes 1 mit
Hilfe eines nicht näher
dargestellten Tieridentifizierungssystems von dem Computer 15 "erkannt".
-
Das
Leerpumpen der Milchmeßkammer 12 erfolgt
durch eine Pumpe 16 mit konstantem Hub, in der die Milch
in zwei Richtungen herausgepumpt werden kann. Der größte Teil
der von der Pumpe 16 herausgepumpten Milchmenge wird über eine
erste Abflußleitung 17 in
den Milchkühltank 8 gepumpt.
Die erste Abflußleitung 17 enthält eine
Kühlvorrichtung 18,
mit der die Milch vor Einleitung in den Milchkühltank 8 auf eine
vorgegebene Temperatur abgekühlt werden
kann. Außerdem
ist mit der Pumpe 16 eine zweite Abflußleitung 19 verbunden, über die
ein vorgegebener kleiner Teil der Milch, beispielsweise 1% der durch
die Leitung 13 strömenden
Milch, in die Probenentnahmevorrichtung 9 abgeführt werden kann.
Die zweite Abflußleitung 19 kann
in zwei oder mehrere weitere Abflußleitungen unterteilt sein,
in denen jeweils ein Schaltelement 20 angeordnet ist. Das
Schaltelement 20 besteht vorzugsweise aus einem elektromagnetisch
gesteuerten 3/3-Ventil. Jedes Schaltelement 20 weist drei
Anschlüsse
auf und kann in drei Schaltpositionen eingestellt werden. Mit dem
ersten Anschluß 21 ist
die zweite Abflußleitung 19 verbunden, über die
Milch zu dem Schaltelement 20 geleitet werden kann. Eine
relativ kurze Abflußleitung, über die
die Milch in ein Milch aufnahmeelement 23 geleitet werden
kann, ist mit dem zweiten Anschluß 22 verbunden. Mit
dem dritten Anschluß 24 ist eine
Abflußleitung
verbunden, über
die Spülwasser zum
Reinigen des Milchleitungssystems abgeleitet werden kann, wobei
das Spülwasser
während
des Reinigungsvorganges über
die zweite Leitung 19 zugeführt wird.
-
Der
Milchkühltank 8 weist
ferner eine zweite Pumpe 25 auf, mit der der Tank leergepumpt
werden kann.
-
Die
in 2 gezeigte Probenentnahmevorrichtung arbeitet
wie folgt:
-
Nachdem
eine Kuh 2 den Melkstand 1 betreten hat, werden
die Zitzenbecher 4 von dem Melkroboter 3 an die
Zitzen angeschlossen. Über
die Leitung 5 wird Milch in die Milchmeßkammer 12 geleitet. Nach
Ablauf eines vorgegebenen Zeitraumes gibt der Milchfüllstandssensor 14 ein
Signal S1 an den Computer 15, worauf der Computer 15 ein
Signal an die Pumpe 16 gibt, aufgrund dessen die Milchmeßkammer 12 leergepumpt
wird. Von dem Tieridentifizierungssystem wurde bereits die Identität der Kuh 2 ermittelt,
und es wurde entschieden, ob von der Kuh 2 eine Probe genommen
werden soll. Hat der Computer 15 entschieden, daß von der
Kuh 2 eine Milchprobe zu nehmen ist, so gibt der Computer 15 ein
Signal S3 an eines der Schaltelemente 20, damit ein Teil
der Milch in einem Milchaufnahmeelement 23 aufgefangen
wird. Bevor eines der Schaltelemente 20 ein Signal S3 von
dem Computer 15 erhält,
befinden sich die Schaltelemente 20 in einer ersten Position,
in der die Verbindungen zwischen den Anschlüssen 21, 22 und 24 unterbrochen
sind. Empfängt
ein Schaltelement 20 ein Signal S3 von dem Compu ter 15,
so wird das betreffende Schaltelement 20 in eine zweite
Position eingestellt, in der eine Verbindung zwischen dem ersten
Anschluß 21 und
dem zweiten Anschluß 22 hergestellt
wird. Von der aus der Milchmeßkammer 12 gepumpten
Milch wird ein Teil von dem zugehörigen Milchaufnahmeelement 23 aufgenommen.
Dabei kann die Pumpe 16 so eingestellt sein, daß beispielsweise
99% der Milch über
die erste Abflußleitung 17 in
den Kühltank 8 und
1% über
die zweite Abflußleitung
in das Milchaufnahmeelement 23 geleitet werden. Während eines
Melkvorganges wird die Milchmeßkammer 12 einige
Male gefüllt
und entleert, da das Fassungsvermögen der Milchmeßkammer 12 so
gewählt
ist, daß es
geringer ist als die von einer Kuh während des Melkvorganges gelieferte Milchmenge.
So wird bei jedem Leerpumpen der Milchmeßkammer 12 ein Teil
der Milch von dem Milchaufnahmeelement 23 aufgenommen.
Da der Milchertrag pro Kuh und folglich auch die Anzahl der Leerungen
der Milchmeßkammer 12 schwanken können, besteht
die Gefahr, daß in
jedem Milchaufnahmeelement 23 und/oder bei jeder Probenentnahme
von einer Kuh eine unterschiedliche Milchmenge von einem Milchaufnahmeelement 23 aufgenommen wird.
Um dies zu verhindern, kann der Computer 15 derart programmiert
sein, daß nicht
bei jeder Leerung der Milchmeßkammer 12,
sondern X Male pro Melkvorgang eine Probenentnahme erfolgt. Es besteht auch
die Möglichkeit,
in einem Speicher des Computers 15 zu speichern, welches
Milchaufnahmeelement 23 welcher Kuh zugeordnet ist, so
daß nachträglich aus
dem Speicher abgerufen werden kann, welche Milchprobe von welcher
Kuh stammt.
-
Nach
der Probenentnahme von einer Kuh kann das Leitungssystem mittels
einer Spülflüssigkeit
gereinigt werden, wobei das Schaltelement 20 von dem Computer 15 in
eine dritte Position eingestellt wird. Auf diese Weise können die
Milchmengenmeßvorrichtung 6 und
die Probenentnahmevorrichtung gereinigt werden, bevor eine andere
Kuh den Melkstand 1 betritt, so daß Milch von einer Kuh nicht mit
Milch von einer anderen Kuh gemischt wird.
-
Zusätzlich zu
der oben beschriebenen automatischen Entnahme einer Milchprobe an
einem Milchdurchflußmengenmesser
betrifft die Erfindung auch die automatische Entnahme einer Milchprobe mittels
eines Milchmeßrohres 26.
Während
des Melkens eines Tieres fließt
die Gesamtmenge der gewonnenen Milch über eine Leitung 5 in
die Milchmeßrohre 26.
Die Unterseite des Milchmeßrohres 26 weist
eine Abflußleitung 27 auf,
in der ein zweites Schaltelement 28 angeordnet ist. Mittels
des zweiten Schaltelementes 28 kann die Abflußleitung 27 geschlossen
werden. Das zweite Schaltelement 28 kann als elektromagnetisch
zu betätigendes
2/2-Ventil ausgeführt
sein, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß in einer ersten Stellung
die Milch frei durch die Abflußleitung 27 fließen kann
und der Milchstrom in einer zweiten Stellung unterbrochen ist. Zwischen dem
Milchmeßrohr 26 und
dem zweiten Schaltelement 28 ist eine dritte Leitung 29 an
die Abflußleitung 27 angeschlossen.
In der dritten Leitung 29 ist ein drittes Schaltelement 30 angeordnet,
mit dem die dritte Leitung 29 geschlossen werden kann.
Dieses dritte Schaltelement 30 kann ebenfalls als elektromagnetisch
zu betätigendes
2/2-Ventil ausgeführt
sein. In dem zwischen dem zweiten Schaltelement 28 und dem
Milchkühltank 8 liegenden
Abschnitt der Abflußleitung 27 sind
eine Pumpe 31 und eine Kühlvorrichtung 32 angeordnet.
Mittels der Pumpe 31, die vorzugsweise eine Pumpe mit nur
einer Förderrichtung ist,
wird die Milch von dem Meßrohr 26 in
den Milchkühltank 8 gepumpt.
In der Abflußleitung 27 zwischen dem
zweiten Schaltelement 28 und der Pumpe 31 ist eine
vierte Leitung 33 vorgesehen, in der ein viertes Schaltelement 34 angeordnet
ist. Das Schaltelement 34 und ebenso das zweite Schaltelement 28 können als
elektromagnetisch zu betätigendes
2/2-Ventil ausgeführt
sein. Von dem vierten Schaltelement 34 kann die Milchzufuhr
zu einer zweiten Probenentnahmevorrichtung 35 gesteuert
werden.
-
Die
zweite Probenentnahmevorrichtung ist in den 4 und 5 vergrößert dargestellt.
Die zweite Probenentnahmevorrichtung 35 ist durch ein Gelenk 36 mit
einem Rahmenbalken 37 verbunden und um die vertikale Achse 38 schwenkbar.
Die Schwenkachse 38 ist mittels eineslösbaren Stiftes 39 verriegelt.
Nach Lösen
des Stiftes 39 und der Achse 38 kann die zweite
Probenentnahmevorrichtung 35 von dem Rahmenbalken 37 abgenommen
werden. Die zweite Probenentnahmevorrichtung 35 ist in
einem Gehäuse
angeordnet, das aus zwei Teilen besteht, wobei der erste Teil 40 des
Gehäuses
durch einen deckelartigen Teil mit aufrechten Seiten und der zweite
Teil 41 durch einen L-förmigen
Steg gebildet ist, der mit dem Gelenk 36 verbunden ist.
Der erste und der zweite Teil des Gehäuses sind durch einen versiegelbaren
Bolzen 42 miteinander verbunden. Der untere Teil des L-förmigen Steges 41 reicht
bis zu einer Welle durch den Mittelpunkt des deckelartigen Teiles
des ersten Teiles 40 des Gehäuses. Nahe dem Ende des L-förmigen Steges 41 ist
ein Motor 43 angeordnet. Der Motor 43 ist vorzugsweise
ein von einem Servomotor zu steuernder Elektromotor. Der Elektromotor 43 weist
eine vertikale Welle 44 auf, die an ihrem Ende mit Nuten
versehen ist. Nahe dem unteren Ende der vertikalen Welle 44 ist
eine runde Bodenplatte 45 angeordnet, die mit zwei stiftartigen
vertikalen Vorsprüngen 46 versehen
ist. An ihrer Unterseite weist die Bodenplatte 45 Identifizierungscodes 47 auf,
die kreisförmig
angeordnet sind und als Strichcode ausgeführt sein können. Der Elektromotor 43 kann
auf der Basis des Identifizierungscodes 47 gesteuert werden.
Der Identifizierungscode 47 wird mittels eines Sensors 48 gelesen,
der auf dem zweiten Teil 41 des Gehäuses angeordnet ist. Der Sensor 48 kann
als optischer Sensor ausgeführt
sein.
-
Auf
der Bodenplatte 45 ist ein drehbarer karussellartiger Reagenzglasträger 49 angeordnet,
der nahe seiner Mitte eine mit Nuten versehene Bohrung 50 aufweist.
In der Bohrung 50 ist ferner eine zweite Welle 51 angeordnet,
die ebenfalls mit Nuten versehen ist. Das obere Ende der zweiten
Welle 51 ist in einem Lager 53 gelagert, das mit
einer in der Oberseite des ersten Teiles 40 des Gehäuses angeordneten
Speichereinheit 54 verbunden ist. Die Speichereinheit 54 ist
in einer kastenförmigen
Ausbuchtung des ersten Teiles 40 des Gehäuses angeordnet.
Die zweite Welle 51 liegt ferner auf einer Kugel 52 auf, welche
auf der vertikalen Welle 44 lagert.
-
In
dem Reagenzglasträger 49 ist
eine Anzahl von vorzugsweise mehr als 25 Reagenzgläsern 55 kreisförmig angeordnet.
Des weiteren ist der Reagenzglasträger 49 mit einem Auslaßstutzen 56 versehen,
dessen unteres Ende in eine Ausnehmung der Bodenplatte 45 eingesetzt
ist. Der Reagenzglasträger 49 weist
ferner zwei Bohrungen 57 auf, in die die stiftartigen vertikalen
Vorsprünge 46 der
Bodenplatte 45 eingesetzt sind. Mittels der stiftartigen
Vorsprünge 46 und
des Auslaßstutzens 56 kann
der Reagenzglasträger 49 stets
in derselben Position relativ zu der Bodenplatte 45 angeordnet
werden.
-
Der
L-förmige
Steg des zweiten Teiles 41 des Gehäuses weist eine Bohrung auf,
in die ein Trichter 58 eingesetzt ist. Mittels des Schrittmotors 43 kann der
Reagenzglasträger 49 derart
gedreht werden, daß sich
das Ende des Auslaßstutzens 56 über dem Trichter 58 befindet.
Mit Höhenabstand
genau über dem
Trichter 58 ist auf dem deckelartigen ersten Teil 40 des
Gehäuses
ein Einspritzelement 59 angeordnet, mittels dessen die
Reagenzgläser 55 mit
Milch gefüllt
werden können.
Das Einspritzelement 59 ist von einem abgedichteten Gehäuse 60 umschlossen, in
dem eine in vertikaler Richtung bewegbare Injektionskanüle 61 angeordnet
ist. Die Kanüle 61 kann durch
eine Öffnung 62 in
der oberen Wandung des ersten Teiles 40 des Gehäuses hindurchgeführt werden.
Die Bewegung der Kanüle 61 wird
von einem Signal S6 gesteuert, das über eine elektrische Leitung 63 von
dem Computer 15 geliefert wird. Am oberen Ende des Einspritzelementes 59 ist
eine Zufuhrleitung 64 vorgesehen, über die der Kanüle 61 Milch oder
Spülflüssigkeit
zugeführt
werden kann.
-
An
der Innenseite des aufrechten Teiles des L-förmigen Steges ist eine Füllstandsermittlungsvorrichtung 65 angebracht,
mittels der der Füllstand
in einem Reagenzglas 55 ermittelt werden kann. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
ist die Füllstandsermittlungsvorrichtung 65 durch
vier Füllstandssensoren 66 gebildet.
Jeder Füllstandssensor 66 liefert
ein Signal, das von einem Reflektorstreifen 67 reflektiert wird,
wonach das Signal von den Sensoren 66 wieder empfangen
wird. Die Sensoren 66 können
aus optischen oder akustischen Sensoren bestehen. Der Reflektor 67 besteht
aus einem L-förmigen
Streifen, der an der Unterseite des ersten Teiles 40 des
Gehäuses angebracht
ist. Der Reflektor 67 erstreckt sich in vertikaler Richtung
nach unten bis zum Boden des Reagenzglasträgers 49 und ist auf
der Innenseite der kreisförmig
angeordneten Reagenzgläser 55 angebracht.
Zwischen dem Reflektorstreifen 67 und den Füllstandssensoren 66 befindet
sich immer ein Reagenzglas 55 oder der Auslaßstutzen 59.
Der Computer 15 aktualisiert den Füllstand des Reagenzglases 55;
wenn ein bestimmtes Reagenzglas 55 mit Milch befüllt wird,
so erreicht der Milchpegel in dem Reagenzglas zu einem bestimmten
Zeitpunkt eine solche Höhe,
daß ein
von einem Sensor 66 ausgesandter Lichtstrahl durch die
Milch unterbrochen wird, worauf über
eine elektrische Leitung 68 ein Signal S7 an den Computer 15 gegeben
wird, das anzeigt, daß die Milch
in dem Reagenzglas 55 einen bestimmten Pegel erreicht hat.
-
Die
zweite Probenentnahmevorrichtung 35, die in den 3, 4 und 5 gezeigt
ist, arbeitet wie folgt:
-
Nachdem
eine Kuh 2 den Melkstand 1 betreten hat, werden
die Zitzenbecher 4 von dem Melkroboter 3 an die
Zitzen angeschlossen. Unter Verwendung des Tieridentifizierungssystems
werden die Daten der Kuh 2 in den Speicher des Computers
eingegeben, und mit Hilfe des Computers 15 wird entschieden,
beispielsweise auf der Basis eines Zeitplanes, ob von der Kuh 2 eine
Probe genommen werden soll. Nachdem entschieden worden ist, daß von der
Kuh 2 eine Probe genommen werden soll, gibt der Computer 15 über die
elektrische Leitung 63 ein Signal S6 an das Einspritzelement 59,
worauf die Kanüle 61 nach
unten durch die Öffnung 62 in
dem deckelartigen ersten Teil des Gehäuses 40 hindurchbewegt wird.
Sodann wird die Spitze der Kanüle 61 durch eine Öffnung in
einer Gummidichtungskappe des Reagenzglases 55 hindurch
in das Reagenzglas 55 eingeführt.
-
Nachdem
ein Sensor (nicht dargestellt) festgestellt hat, daß das Euter
der Kuh 2 vollständig
entleert ist, wird die in dem Milchmeßrohr 26 gesammelte
Milch vor Entnahme einer Probe zunächst ausreichend umgerührt. Zu
diesem Zweck liefert der Computer 15 ein Signal S5 an das
dritte Schaltelement 30, worauf über die dritte Leitung 29 Luft
in das Milchmeßrohr 26 eingeleitet
wird. Die über
die Leitung 29 zugeführte
Luft steigt vom Boden des Milchmeßrohres 26 durch die
Milch hindurch nach oben, so daß die
Milch ausreichend umgerührt
wird. Nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitraumes wird das dritte Schaltelement 30 von
dem Computer 15 erneut aktiviert, und die Zufuhr von Luft
zu dem Milchmeßrohr 26 wird
unterbrochen. Danach aktiviert der Computer 15 das zweite
Schaltelement 28, das vierte Schaltelement 43 und
die Pumpe 31. Die Milch strömt nun aus der vierten Leitung 33 über die
Zufuhrleitung 64 zu dem Einspritzelement 59, wobei
Milch über
die Injektionskanüle 61 in
das Reagenzglas 55 strömt.
Mit Hilfe von Signalen, die von den Füllstandssensoren 66 über die
Leitung 68 an den Computer 15 gegeben werden,
kann die von dem Reagenzglas 55 aufgenommene Milchmenge
ermittelt werden. Sobald die Milch in dem Reagenzglas 55 eine
zuvor in dem Computer 15 eingestellte Füllhöhe erreicht hat, gibt der Computer 15 über eine
elektrische Leitung 69 ein Signal S4 an das vierte Schaltelement 34,
damit das Schaltelement den Milchfluß unterbricht. Sobald die Zu fuhr
der Milch zu dem Reagenzglas 55 unterbrochen ist, werden
die Daten der die Probe liefernden Kuh 2 sowie der Zeitpunkt
der Probenentnahme und der zu der jeweiligen Probe gehörende Identifizierungscode 47 in
einem Speicher des Computers 15 und in der Speichereinheit 54 gespeichert.
Wenn die Kuh 2, von der die Probe genommen wurde, den Melkstand 1 nach
X Stunden erneut betritt, um gemolken zu werden, so wird auf der
Basis der in dem Speicher gespeicherten Daten entschieden, ob von der
Kuh 2 erneut eine Probe genommen wird. Wird von der Kuh 2 erneut
eine Probe genommen, so wird der zu der Kuh 2 gehörende Identifizierungscode 47 aus
dem Speicher des Computers 15 abgerufen, und mittels des
Schrittmotors 43 wird das richtige Reagenzglas 55 unter
das Einspritzelement 59 bewegt. Dies erfolgt auf der Basis
des in dem Computer 15 gespeicherten Registers, in dem
jedem Reagenzglas 55 ein Strichcode zugeordnet ist und
jeder Strichcode eine Kuh bezeichnet, von der im Melkstand 1 bereits eine
Probe genommen wurde. Sobald der zu der Kuh 2 gehörende Strichcode
ermittelt worden ist, wird er mit dem unter dem Einspritzelement 59 befindlichen Strichcode
verglichen. Besteht eine Differenz zwischen diesen beiden Strichcodes,
so wird auf der Basis der in dem Register enthaltenen Strichcodes
festgestellt, wo sich das gesuchte Reagenzglas 55 in bezug
auf das unter dem Einspritzelement 59 befindliche Reagenzglas
befindet. Sodann wird das gesuchte Reagenzglas 55 mittels
des Schrittmotors 43 unter das Einspritzelement 59 bewegt,
und von der Kuh 2 kann eine weitere Probe genommen werden.
Nach der Probenentnahme von der Kuh 2 wird der Auslaßstutzen 56 in
derselben Weise unter das Einspritzelement 59 bewegt, und
die Milchleitungen sowie die Injektionskanüle 61 werden mit der
Spülflüssigkeit
gereinigt, worauf die Probenentnahme vorrichtung für ein nachfolgendes
Tier wieder einsatzbereit ist.
-
Wenn
zu einem gegebenen Zeitpunkt eine genügende Anzahl von Proben entnommen
worden ist, kann durch Herausziehen der Achse 38 aus dem Gelenk 36 die
zweite Probenentnahmevorrichtung 35 gegen eine andere Probenentnahmevorrichtung
ausgetauscht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, nur den Reagenzglasträger 49 mit
der Speichereinheit 54 auszuwechseln.
-
Selbstverständlich kann
auch die zweite Probenentnahmevorrichtung zusammen mit der in 2 dargestellten
Milchmengenmeßvorrichtung 6 verwendet
werden. In gleicher Weise kann die Probenentnahmevorrichtung 9 mit
dem in 3 gezeigten Milchmeßrohr 26 verwendet
werden.