DE69917210T2

DE69917210T2 - Verfahren und anordnung zur automatischen fütterung von tieren

Info

Publication number: DE69917210T2
Application number: DE69917210T
Authority: DE
Inventors: Olaf Van Der Lely; Alexander Van Der Lely; Karel Van Den Berg
Original assignee: Maasland NV
Current assignee: Maasland NV
Priority date: 1998-10-13
Filing date: 1999-10-01
Publication date: 2005-08-18
Anticipated expiration: 2019-10-02
Also published as: EP1419689B9; NL1010305C2; DE69917210D1; JP2002527043A; CA2313197A1; ATE266311T1; EP1419689B1; ATE380466T1; AU757526B2; US6443093B1; EP1419689A2; DE69937757D1; DK1419689T4; DE69937757T3; AU6232399A; EP1037524A1; DE69937757T2; DK1419689T3; EP1037524B1; WO2000021359A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Füttern von Tieren, wie z. B. Kälbern oder Kühen, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein solches Verfahren ist aus der FR-A-2,689,727 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Verfahren zu schaffen, bei dem der Nachteil vermieden wird, daß die Milch oder Muttermilch manuell von der Mutterkuh oder dem milchgebenden Tier gewonnen und anschließend der Fütterungsvorrichtung für Jungtiere zugeführt wird. Dies ist sehr arbeitsintensiv, insbesondere weil die Jungtiere oft mehrmals pro Tag mit Milch oder Muttermilch versorgt werden müssen. Es kann auch von Vorteil sein, ein spezielles Futter für bestimmte Tiere zusammenzustellen, beispielsweise für Bullen, die zur künstlichen Befruchtung eingesetzt werden (AI-Bullen). Auch in diesem Fall ist das Füttern sehr arbeitsintensiv.
Ein Verfahren der oben beschriebenen Art umfaßt die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1. Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, die Milch oder Muttermilch manuell zu gewinnen, und die Milch wird dem einzelnen Tier, wie z. B. einem Kalb oder einem AI-Bullen, automatisch zugeführt. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, daß das einzelne Tier Milch oder Muttermilch von seiner Mutter erhält.
Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal wird ein einzelnes Tier identifiziert, und das einzelne Tier wird mit Futter versorgt unter der Voraussetzung, daß eine vorgegebene Zeit seit dem letzten Füttern dieses einzelnen Tieres verstrichen ist.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Merkmal wird die Zusammensetzung des Futters automatisch auf die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres abgestimmt. Die Zusammensetzung des Futters wird automatisch auf die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres abgestimmt, indem ein oder mehrere Zusatzstoffe zugesetzt werden. Die Zusatzstoffe, die der Zusammensetzung des Futters automatisch zugesetzt werden können, umfassen unter anderem Wasser, Vitamine, Medikamente, Nahrungsergänzungsstoffe, immunologische Stimulanzien oder Wachstumsstimulanzien, wie z. B. Hormone.
Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal wird eine automatische Untersuchung der Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch durchgeführt, und auf der Basis dieser Untersuchung wird die von der Melkmaschine gewonnene Milch oder Muttermilch automatisch abgeleitet oder in einer ersten oder weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die von der Melkmaschine gewonnene Milch oder Muttermilch gekühlt und in flüssigem oder festem Zustand in einer ersten oder weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert. Beim Lagern der Milch oder Muttermilch bleiben die Charakteristika und die Zusammensetzung der Milch oder Mutter milch in optimaler Weise erhalten, wobei die Milch oder Muttermilch gleichzeitig haltbar gemacht wird.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Merkmal werden die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres mittels automatischer Vorrichtungen ermittelt, und die Zusammensetzung des Futters wird auf die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres abgestimmt. Dadurch ist es möglich, das einzelne Tier mit speziellem Futter zu versorgen, beispielsweise wenn das Tier krank ist. Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal sind die automatischen Vorrichtungen geeignet, die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres auf optische und/oder akustische Weise und/oder auf der Basis des Gewichts des Tieres und/oder einer oder mehrerer Abmessungen des einzelnen Tieres zu ermitteln. Die Daten bezüglich der Ermittlung der aktuellen Ernährungsbedürfnisse, des Futterbedarfs, der Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch und der Zusammensetzung des Futters werden in einem Speicher gespeichert. Eine geeignete Milch oder Muttermilch, die in der ersten oder der weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert ist, wird auf der Basis der in einem Speicher gespeicherten Daten ausgewählt. Dadurch wird erreicht, daß das einzelne Tier mit Milch oder Muttermilch versorgt wird, die gelagert oder unmittelbar zugeführt wurde, und deren Zusammensetzung den gegenwärtigen Ernährungsbedürfnissen des einzelnen Tieres entspricht.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung einer Ausführungsform einer Vorrichtung näher erläutert.
1 zeigt eine Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Vorrichtung ist mit einem Transportsystem 1 versehen, das bei einer Ausführungsform aus einem Leitungssystem zum Transport von Milch oder Muttermilch, Zusatzstoffen und Futter besteht. Das Transportsystem ist mit automatischen Ventilen 8, 15, 21 und automatischen Dreiwegeventilen 5, 6, 22 versehen. Über den Einlaß 2 gelangt die Milch oder Muttermilch von der Melkmaschine, die aus einem oder mehreren Melkrobotern bestehen kann, in die Vorrichtung. Die Milch oder Muttermilch wird von der automatischen Analysiervorrichtung 3 analysiert, die die Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch mißt. Die Ergebnisse der Messung der Zusammensetzung werden zusammen mit dem Identifizierungskode der Mutterkuh in einem Speicher gespeichert. Der erste Volumendurchflußmesser 4 mißt die Menge der Milch oder Muttermilch. Dieses Ergebnis wird zusammen mit den Daten der automatischen Analysiervorrichtung ebenfalls in einem Speicher gespeichert. Anschließend kann die Milch oder Muttermilch über das Dreiwegeventil 5 automatisch und direkt dem einzelnen Tier 11 zugeführt, in einer ersten Aufnahmevorrichtung 12 oder einer weiteren Aufnahmevorrichtung 13 gelagert oder aus der Vorrichtung über ein Ventil 15 und eine Entsorgungsleitung 14 abgeleitet werden, z. B. in die Kanalisation.
Das Lagern der Milch oder Muttermilch erfolgt in einer ersten Aufnahmevorrichtung 12 oder einer weiteren Aufnahmevorrichtung 13. In der ersten Aufnahmevorrichtung 12 wird die Milch oder Muttermilch automatisch gelagert, vorzugsweise in flüssigem gekühltem Zustand. Die erste Aufnahmevorrichtung 12 ist mit getrennten Behältern versehen, so daß die Milch von verschiedenen Muttertieren oder milchgebenden Tieren in der gleichen Aufnahmevorrichtung 12 gelagert werden kann. In einem Speicher werden die Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch, ein Identifizierungskode des Muttertieres, von dem die Milch oder Muttermilch gewonnen wurde, und die Position der Milch oder Muttermilch in der ersten Aufnahmevorrichtung 12 gespeichert. Bei einer Ausführungsform ist die erste Aufnahmevorrichtung 12 als Probengestell oder Drehtisch ausgeführt, so daß auf relativ kleinem Raum viele Milchproben getrennt gelagert werden können und die Proben in einfacher Weise in der ersten Aufnahmevorrichtung 12 gelagert und aus ihr entnommen werden können. In der weiteren Aufnahmevorrichtung 13 wird die Milch oder Muttermilch automatisch gelagert, vorzugsweise in festem gekühltem Zustand. Die Milch oder Muttermilch kann eingefroren werden, aber dadurch kann sich die Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch ändern. Daher besteht bei einer Ausführungsform die weitere Aufnahmevorrichtung 13 aus einer Gefriertrocknungskammer, in der die Milch oder Muttermilch automatisch gelagert wird, wobei ihre Zusammensetzung unverändert bleibt. Auch in diesem Fall ist die weitere Aufnahmevorrichtung 13 mit getrennten Behältern versehen, so daß die Milch von verschiedenen Muttertieren in der gleichen Aufnahmevorrichtung 13 gelagert werden kann. In einem Speicher werden die Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch, ein Identifizierungskode des Muttertieres, von dem die Milch oder Muttermilch gewonnen wurde, und die Position der Milch oder Muttermilch in der weiteren Aufnahmevorrichtung 13 gespeichert. Bei einer Ausführungsform ist die weitere Aufnahmevorrichtung 13 ebenfalls als Probengestell oder Drehtisch ausgeführt, so daß auf relativ kleinem Raum viele Milchproben getrennt gelagert werden können und die Proben in einfacher Weise in der weiteren Aufnahmevorrichtung 13 gelagert und aus ihr entnommen werden können.
Über das automatische Dreiwegeventil 6 wird die Milch oder Muttermilch, die direkt von der Melkmaschine kommt oder zunächst in einer ersten Aufnahmevorrichtung 12 oder einer weiteren Aufnahmevorrichtung 13 gelagert wurde, anschließend dem einzelnen Tier 11 zugeführt, wobei ein Anwärmelement 9 die Nahrung oder die Milch oder Muttermilch zuerst anwärmt, damit die Nahrung oder die Milch oder Muttermilch zum Verzehr durch das Jungtier geeignet ist. Die dem Jungtier zugeführte Nahrungsmenge wird mittels eines zweiten Volumendurchflußmessers 10 gemessen.
Betritt ein Tier die Fütterungsstation, so wird es automatisch identifiziert. Die Zusammensetzung des Futters ist auf den aktuellen Futterbedarf des einzelnen Jungtieres abgestimmt. Mit Hilfe der automatischen Mischvorrichtung 7 und des Ventils 8 können der Milch oder Muttermilch Zusatzstoffe zugesetzt werden, um das Futter für das einzelne Tier zusammenzustellen. Der aktuelle Futterbedarf wird mit Hilfe von Sensoren, einem Algorithmus und in einem Speicher gespeicherten Daten bezüglich der Verfassung, des Wachstums und des Gewichts des einzelnen Tieres ermittelt. Diese Sensoren umfassen bei dieser Ausführungsform optische Sensoren 16 zum Messen der Verfassung und des Wachstums des Tieres, eine Wiegevorrichtung 17 und einen Temperatursensor in der Dosiervorrichtung 18.
Sodann wird das einzelne Tier mit Hilfe einer Dosiervorrichtung gefüttert, die bei dieser Ausführungsform mit einem beweglichen Arm 19 verbunden ist. Der bewegliche Arm kann mit einem schwenkbaren Arm 20 verbunden sein.

Claims

Verfahren zum automatischen Füttern von Tieren, wie z. B. Kälbern oder Kühen, bei dem – Milch oder Muttermilch, wie z.B. Biestmilch oder biestmilchähnliche Milch, Vormilch oder Kolostralmilch, Bestandteil des Futters ist, – die Futtermenge auf den Futterbedarf des einzelnen Tieres abgestimmt ist, – das Futter dem einzelnen Tier zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß – die Milch oder Muttermilch durch eine Melkmaschine gewonnen wird, – die Milch oder Muttermilch automatisch und direkt von der Melkmaschine dem einzelnen Tier zugeführt wird, oder die Milch oder Muttermilch automatisch zugeführt wird, nachdem sie in einer ersten oder einer weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert worden ist, und daß – ein oder mehrere Charakteristika, wie z. B. eine Identifikationsnummer, des milchgebenden Tieres, wie z. B. einer Kuh, von dem die Milch oder Muttermilch gewonnen wurde, in einem Speicher gespeichert wird, – die Milch oder Muttermilch des milchgebenden Tieres dem entsprechenden einzelnen Tier, wie z. B. einem Kalb oder einer Kuh, zugeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß – ein einzelnes Tier identifiziert wird, – das einzelne Tier mit Futter versorgt wird unter der Voraussetzung, daß eine vorgegebene Zeit seit dem letzten Füttern dieses einzelnen Tieres verstrichen ist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß – die Zusammensetzung des Futters automatisch auf die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres abgestimmt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß – die Zusammensetzung des Futters automatisch auf die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres abgestimmt wird, indem ein oder mehrere Zusatzstoffe zugesetzt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß – der Zusammensetzung des Futters automatisch mindestens ein oder mehrere Zusatzstoffe, wie z. B. Wasser, Vitamine, Medikamente, Nahrungsergänzungsstoffe, immunologische Stimulanzien oder Wachstumsstimulanzien, wie z. B. Hormone, zugesetzt werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß – eine automatische Untersuchung der Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch durchgeführt wird, – auf der Basis dieser Untersuchung die von der Melkmaschine gewonnene Milch oder Muttermilch au tomatisch abgeleitet oder in einer ersten oder weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß – die von der Melkmaschine gewonnene Milch oder Muttermilch gekühlt und in flüssigem oder festem Zustand in einer ersten oder weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß – die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres mittels automatischer Vorrichtungen ermittelt werden, – die Zusammensetzung des Futters auf die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres abgestimmt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß – die automatischen Vorrichtungen geeignet sind, die aktuellen Ernährungsbedürfnisse des einzelnen Tieres auf optische und/oder akustische Weise und/oder auf der Basis des Gewichts und/oder einer oder mehrerer Abmessungen des einzelnen Tieres zu ermitteln.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß – die Daten bezüglich der Ermittlung der aktuellen Ernährungsbedürfnisse, des Futterbedarfs, der Zusammensetzung der Milch oder Muttermilch und der Zusammensetzung des Futters in einem Speicher gespeichert werden, und daß – ein oder mehrere Charakteristika, wie z. B. eine Identifikationsnummer, des einzelnen Tieres in einem Speicher gespeichert werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß – eine geeignete Milch oder Muttermilch, die in der ersten oder der weiteren Aufnahmevorrichtung gelagert ist, auf der Basis der in einem Speicher gespeicherten Daten ausgewählt wird.