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Soweit uns bekannt, sind die folgenden, für die
vorliegende Erfindung relevanten Dokumente des Standes der
Technik verfügbar:
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(1) vorläufige japanische Patentveröffentlichung
Nr. 3-177597, veröffentlicht am 01.08.91 und
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(2) vorläufige japanische Patentveröffentlichung
Nr. 3-207887, veröffentlicht am 11.09.91.
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Der in den genannten Dokumenten des Standes der Technik
beschriebene Inhalt bezüglich des Standes der Technik
wird im folgenden unter der Überschrift "Hintergrund
der Erfindung" diskutiert.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
(GEBIET DER ERFINDUNG)
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines galvanisch verzinnten kaltgewalzten
Stahlbands, das hauptsächlich für einen Dosenkörper
einer
gezogenen und abgestreckten Dose (im folgenden als
die "DI-Dose" bezeichnet), die eine Art einer einen
becherförmigen Dosenkörper und ein Oberteil umfassenden
zweiteiligen Dose, darstellt, verwendet wird.
(ANGABE VERWANDTER TECHNIK)
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Die durch Formung durch Ziehen und Abstrecken (im
folgenden als "DI-Formung" bezeichnet) hergestellte
DI-Dose weist eine geringere Dicke des Dosenkörpers und
daher ein kleineres Gewicht auf und erfordert einen
geringeren Verbrauch an Metallblech pro Dose im Vergleich
zu einer als dreiteilige Dose bekannten Dose, die ein
oberes Teil, ein unteres Teil und einen Dosenkörper
umfaßt und durch Löten oder Schweißen hergestellt wird.
Die DI-Dose weist daher den Vorteil geringerer
Herstellungskosten gegenüber der dreiteiligen Dose auf.
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Die DI-Dose wurde üblicherweise ausschließlich als Dose
für Bier oder ein kohlensäurehaltiges Getränk
verwendet, wobei bei dieser Dose ein innerer Druck auf die
Seitenwand der Dose mittels des in die Dose
eingefüllten Inhalts ausgeübt wird und ein gegen die Seitenwand
der Dose ausgeübter äußerer Druck damit kompensiert
werden kann. In letzter Zeit ermöglichte jedoch die
Entwicklung einer Technologie, eine Dose mit einem
Stickstoffgas zur Ausübung eines inneren Drucks auf die
Seitenwand der Dose zu füllen, das Füllen der DI-Dose
mit verschiedenen Inhaltsstoffen, die nicht auf Bier
oder ein kohlensäurehaltiges Getränk beschränkt sind.
Infolgedessen nimmt der Bedarf nach DI-Dosen von Jahr
zu Jahr zu.
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Als Metallblech für die DI-Dose wird gewöhnlich ein
galvanisch verzinntes kaltgewalztes Stahlblech oder ein
Aluminiumblech verwendet. Da das galvanisch verzinnte,
kaltgewalzte Stahlblech weniger teuer als das
Aluminiumblech ist, wird eine Zunahme des Bedarfs nach den
aus dem galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlblech
hergestellten DI-Dosen erwartet.
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Das galvanisch verzinnte, kaltgewalzte Stahlblech wird
üblicherweise durch die folgenden Stufen hergestellt:
Ein kaltgewalztes Stahlband wird entfettet,
anschließend einer kontinuierlichen Anlaß- bzw. Glühbehandlung
unterzogen und dann gebeizt. Das auf diese Weise
kontinuierlich angelassene bzw. geglühte und gebeizte
kaltgewalzte Stahlband wird anschließend dressiert. Dann
wird das dressierte kaltgewalzte Stahlband einer
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung in einem
Verzinnungselektrolytbad unterzogen, wobei eine
galvanisch aufgebrachte Zinnschicht auf mindestens einer
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands gebildet wird.
Das auf diese Weise hergestellte galvanisch verzinnte
kaltgewalzte Stahlband wird zu einem Blech mit einer
vorgegebenen Abmessung geschnitten.
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Bei der Herstellung eines galvanisch verzinnten
kaltgewalzten
Stahlbands mittels der genannten Stufen wurde
das kaltgewalzte Stahlband üblicherweise für jede der
Stufen kontinuierliches Anlassen bzw. Glühen und
Dressieren zu einer Rolle gewickelt. Diese Praxis ergab die
folgenden Probleme:
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(1) Jede der genannten Stufen erfordert Einrichtungen
zum Aufwickeln und Abwickeln des kaltgewalzten
Stahlbands und Einrichtungen zur Lagerung des
aufgerollten kaltgewalzten Stahlbands und zu
dessen Transport zur nächsten Stufe. Dies macht
wiederum höhere Ausrüstungs- und Betriebskosten
erforderlich.
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(2) Unvermeidlicherweise werden Oxide und dergleichen
auf der Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands
in jeder der genannten Stufen erzeugt. Daher ist
vor der Durchführung einer kontinuierlichen
galvanischen Verzinnungsbehandlung an dem
kaltgewalzten Stahlband eine Stufe zur Entfernung von
Oxiden und dergleichen notwendig. Dies macht
höhere Ausrüstungs- und Betriebskosten
erforderlich. Ferner verursacht eine unvollständige
Entfernung von Oxiden und dergleichen eine
Qualitätsverschlechterung des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands.
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Als Maßnahmen zur Lösung der genannten Probleme und zur
wirtschaftlichen Herstellung eines galvanisch
verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands wurden bisher die
folgenden Verfahren vorgeschlagen:
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(1) Ein Verfahren zur Herstellung eines galvanisch
verzinnten kaltgewalzten Stahlbands, beschrieben
in der am 01.08.91 veröffentlichten vorläufigen
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 3-177597,
umfassend die Stufen: Entfetten eines
kaltgewalzten Stahlbands, anschließend Unterziehen des
entfetteten kaltgewalzten Stahlbands einer
kontinuierlichen Anlaß- bzw. Glühbehandlung; dann
anschließend an die kontinuierliche Anlaß- bzw.
Glühbehandlung ein Dressieren des kontinuierlich
angelassenen bzw. geglühten kaltgewalzten
Stahlbands; dann anschließend an das Dressieren ein
Unterziehen des dressierten kaltgewalzten
Stahlbands einer kontinuierlichen galvanischen
Verzinnungsbehandlung in einem
Verzinnungselektrolytbad ohne Beizen des Stahlbands (im folgenden
als "Stand der Technik 1" bezeichnet).
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(2) Ein Verfahren zur Herstellung eines galvanisch
verzinnten kaltgewalzten Stahlbands, beschrieben
in der am 11.09.91 veröffentlichten vorläufigen
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 3-207887,
umfassend die Stufen: Entfetten eines
kaltgewalzten Stahlbands, anschließend Unterziehen des ent
fetteten kaltgewalzten Stahlbands einer
kontinuierlichen Anlaß- bzw. Glühbehandlung; dann
anschließend an die kontinuierliche Anlaß- bzw.
Glühbehandlung ein Dressieren des kontinuierlich
angelassenen bzw. geglühten kaltgewalzten
Stahlbands; dann anschließend an das Dressieren ein
Beizen des dressierten kaltgewalzten Stahlbands;
dann anschließend an das Beizen ein Unterziehen
des gebeizten kaltgewalzten Stahlbands einer
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung
in einem Verzinnungselektrolytbad (im folgenden
als "Stand der Technik 2" bezeichnet).
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Der genannte Stand der Technik 1 weist die folgenden
Probleme auf:
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Von den Herstellungsstufen des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands ist das Dressieren des
kaltgewalzten Stahlbands zur Verleihung befriedigender
mechanischer Eigenschaften und einer befriedigenden Form an
den galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlband sehr
wichtig. Im Stand der Technik 1 folgt direkt auf die
kontinuierliche Anlaß- bzw. Glühbehandlung das genannte
Dressieren des kaltgewalzten Stahlbands und auf das
Dressieren direkt die kontinuierliche galvanische
Verzinnungsbehandlung des dressierten kaltgewalzten
Stahlbands ohne Beizen.
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Ein kaltgewalztes Stahlband kann entweder durch ein
Verfahren ohne Einsatz einer Dressierlösung oder durch
ein Verfahren mit Einsatz einer Dressierlösung
dressiert
werden. Bei beiden Verfahren erzeugt die Reibung
zwischen den Dressierwalzen und dem kaltgewalzten
Stahlband während des Dressierens unweigerlich
Eisenpulver, das an der Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands haftet. Des weiteren haften bei Durchführung des
Dressierens unter Einsatz einer Dressierlösung sowohl
Eisenpulver als auch die Dressierlösung auf der
Oberfläche des kaltgewalzte Stahlbands.
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Daher wird, wenn das dressierte kaltgewalzte Stahlband
anschließend an das Dressieren der kontinuierlichen
galvanischen Verzinnungsbehandlung in einem
Verzinnungselektrolytbad unterzogen wird, an der Oberfläche
des kaltgewalzten Stahlbands haftendes Eisenpulver in
das Verzinnungselektrolytbad gemischt, wodurch sich die
folgenden Probleme ergeben:
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(1) Wird das kaltgewalzte Stahlband der
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung in dem
Eisenpulver enthaltenden Verzinnungselektrolytbad
unterzogen, ist Eisen in der auf mindestens einer
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands
gebildeten galvanisch gebildeten Zinnschicht enthalten.
Infolgedessen ist die Korrosionsbeständigkeit des
galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlbands
verschlechtert.
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(2) An der Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands
haftendes Eisenpulver verursacht eine fehlerhafte
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(3) Ein in einem Leitungsbauteil zum Umwälzen des
Verzinnungselektrolytbades zwischen einem
Verzinnungselektrolyttank und einem Reservoir für
Verzinnungselektrolytlösung befindliches Filter
erleidet eine durch in das Verzinnungselektrolytbad
gemischtes Eisenpulver verursachte Verstopfung.
Dies macht eine reibungslose Umwälzung des
Verzinnungselektrolytbades zwischen dem
Verzinnungselektrolyttank und dem Reservoir für
Verzinnungselektrolytlösung schwierig.
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Ferner stört, wenn das Dressieren des kaltgewalzten
Stahlbands unter Einsatz einer Dressierlösung
durchgeführt wird, die an der Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands haftende Dressierlösung die kontinuierliche
galvanische Verzinnungsbehandlung im
Verzinnungselektrolytbad.
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Der genannte Stand der Technik 2 weist die folgenden
Probleme auf:
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Beim Stand der Technik 2 wird anschließend an das
Dressieren das dressierte kaltgewalzte Stahlband gebeizt
und anschließend das gebeizte kaltgewalzte Stahlband
der kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung
im Verzinnungselektrolytbad unterzogen. Dadurch werden
Eisenpulver und/oder Dressierlösung, die sich während
des Dressierens an die Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands heften, mittels des anschließend an das
Dressieren angewandten Beizens entfernt, wodurch die
genannten Probleme des Standes der Technik 1 gelöst
werden.
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Die Notwendigkeit der Bereitstellung von Einrichtungen
zum Beizen erhöht jedoch die Ausrüstungs- und
Betriebskosten, und die gesamten Herstellungseinrichtungen des
galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlbands
erfordem größeren Raum.
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Unter diesen Umständen besteht ein starker Bedarf nach
der Entwicklung eines Verfahrens, das von der Erzeugung
von Eisenpulver während eines Dressierens eines
kaltgewalzten Stahlbands frei ist, dadurch die Notwendigkeit
von Einrichtungen zum Entfernen von Eisenpulver
und/oder einer Dressierlösung, die an der Oberfläche
des kaltgewalzten Stahlbands haftet, eliminiert,
dadurch die Ausrüstungs- und Betriebskosten reduziert und
die Herstellung eines galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands ausgezeichneter Qualität ermöglicht. Ein
derartiges Verfahren wurde jedoch bisher nicht
vorgeschlagen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die
Bereitstellung eines Verfahrens, das von der Erzeugung
von Eisenpulver während eines Dressierens eines
kaltgewalzten Stahlbands frei ist, dadurch die Notwendigkeit
von Einrichtungen zur Entfernung von Eisenpulver
und/oder einer Dressierlösung, die an der Oberfläche
des kaltgewalzten Stahlbands haftet, eliminiert,
dadurch die Ausrüstungs- und Betriebskosten reduziert und
die Herstellung eines galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands ausgezeichneter Qualität ermöglicht.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird ein
Verfahren,zur Herstellung eines galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands bereitgestellt, welches die
folgenden Stufen umfaßt:
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Entfetten eines kaltgewalzten Stahlbands, anschließend
Unterziehen des entfetteten kaltgewalzten Stahlbands
einer kontinuierlichen Anlaß- bzw. Glühbehandlung; dann
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anschließend an die kontinuierliche Anlaß- bzw.
Glühbehandlung ohne Aufwickeln und ohne Anwendung einer
Beizbehandlung Unterziehen des kontinuierlich angelassenen
bzw. geglühten kaltgewalzten Stahlbands einer
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung in einem
Verzinnungselektrolytbad, wobei auf mindestens einer
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands eine galvanisch
hergestellte Zinnschicht mit einem Plattiergewicht im
Bereich von 0,1 bis 2,8 g/m² pro Oberfläche des
kaltgewalzten Stahlbands gebildet wird; und dann
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anschließend an die kontinuierliche galvanische
Verzinnungsbehandlung ein Dressieren des kaltgewalzten
Stahlbands mit der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht auf
mindestens einer Oberfläche hiervon mit einem
Reduktionsgrad im Bereich von 1 bis 5 %.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine grafische Darstellung der Beziehung
zwischen Reduktionsgrad und Walzkraft beim Dressieren
für Proben eines gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten galvanisch verzinnten kaltgewalzten
Stahlbands und für Proben eines gemäß einem außerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegenden
Verfahren hergestellten galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands;
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Fig. 2 ist eine grafische Darstellung der Beziehung
zwischen Gewicht der galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht und Walzkraft beim Dressieren für Proben eines
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlbands.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter den genannten Gesichtspunkten wurden intensive
Untersuchungen zur Entwicklung eines Verfahrens, das
frei von der Erzeugung von Eisenpulver während eines
Dressierens eines kaltgewalzten Stahlbands ist, dadurch
die Notwendigkeit von Einrichtungen zur Entfernung von
Eisenpulver und/oder einer Dressierlösung, die an der
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands haften,
eliminiert, dadurch die Ausrüstungs- und Betriebskosten
reduziert und die Herstellung eines galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands ausgezeichneter Qualität
ermöglicht, durchgeführt.
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Hierbei erhielten
wir folgende Ergebnisse: Bei der
Herstellung eines galvanisch verzinnten kaltgewalzten
Stahlbands wird während des Dressierens eines
kaltgewalzten Stahlbands durch Ausführen des Dressierens des
kaltgewalzten Stahlbands nach der Bildung einer
galvanisch aufgebrachten Zinnschicht auf mindestens einer
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands
niemals
Eisenpulver erzeugt. Dadurch wird die Notwendigkeit der
üblichen Einrichtungen zur Entfernung von Eisenpulver
und/oder der Dressierlösung eliminiert, wodurch eine
Reduktion der Ausrüstungs- und Betriebskosten und die
Herstellung von galvanisch verzinntem kaltgewalztem
Stahlband ausgezeichneter Qualität möglich wird.
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Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage der
genannten Erkenntnisse gemacht. Das erfindungsgemäße
Verfahren wird im folgenden beschrieben.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein galvanisch
verzinntes kaltgewalztes Stahlband in den folgenden
Stufen: Entfetten eines kaltgewalzten Stahlbands,
anschließendes Unterziehen des entfetteten kaltgewalzten
Stahlbands einer kontinuierlichen Anlaß- bzw.
Glühbehandlung; dann anschließend an die kontinuierliche
Anlaß- bzw. Glühbehandlung ohne Aufrollen oder Beizen
Unterziehen des kontinuierlich angelassenen bzw.
geglühten kaltgewalzten Stahlbands einer kontinuierlichen
galvanischen Verzinnungsbehandlung in
einem
Verzinnungselektrolytbad, wobei auf mindestens einer
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands eine galvanisch
aufgebrachte Zinnschicht eines Plattiergewichts im Bereich
von 0,1 bis 2,8 g/m² pro Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands gebildet wird; dann anschließend an die
kontinuierliche galvanische Verzinnungsbehandlung ein
Dressieren des kaltgewalzten Stahlbands mit
der
galvanisch aufgebrachten Zinnschicht auf mindestens einer
Oberfläche hiervon mit einem Reduktionsgrad im Bereich
von 1 bis 5 %, hergestellt.
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Beim im vorhergehenden beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren wird das Dressieren des kaltgewalzten
Stahlbands nach der Bildung der galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht auf mindestens einer Oberfläche des
kaltgewalzten Stahlbands durchgeführt. Infolgedessen wird
während des Dressierens niemals Eisenpulver erzeugt und
es haftet auch nie auf der Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands. Dadurch wird die Notwendigkeit der üblichen
Einrichtungen zur Entfernung von Eisenpulver, das
während des Dressierens erzeugt wurde, und/oder der
Dressierlösung eliminiert, wodurch eine Vereinfachung der
Herstellungsstufen des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands möglich wird.
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Darüber hinaus verleiht die auf mindestens einer
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands gebildete
galvanisch aufgebrachte Zinnschicht dem kaltgewalzten
Stahlband eine ausgezeichnete Gleitfähigkeit. Es ist daher
möglich, die Walzkraft beim anschließend an die
kontinuierliche galvanische Verzinnungsbehandlung
durchgeführten Dressieren zu reduzieren.
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Gemäß dem im vorhergehenden geschilderten
erfindungsgemäßen Verfahren wird während des Dressierens niemals
Eisenpulver erzeugt und die Walzkraft beim Dressieren
reduziert. Dies reduziert die Abnutzung der Walzrollen
während des Dressierens, wodurch die Häufigkeit ihres
Ersetzens verringert wird. Darüber hinaus kann ein
Dressieren mit einem großen Walzreduktionsgrad, das bei
der üblichen Praxis die Verwendung einer Dressierlösung
erforderlich machte, ohne Verwendung der Dressierlösung
durchgeführt werden.
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Das Plattiergewicht der auf mindestens einer Oberfläche
des kontinuierlich angelassenen bzw. geglühten
kaltgewalzten Stahlbands gebildeten galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht sollte auf einen Bereich von 0,1 bis
2,8 g/m³ pro Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands
begrenzt sein. Bei einem Plattiergewicht der galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht von weniger als 0,1 g/m² pro
Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands ist es
unmöglich, den Erfordernissen bezüglich Rostverhinderung und
Gleitfähigkeit des galvanisch verzinnten kaltgewalzten
Stahlblechs für eine DI-Dose zu genügen, und es ist
ferner unmöglich, die Walzkraft bei dem anschließend an
die galvanische Verzinnungsbehandlung durchgeführte
Dressieren zu reduzieren. Bei einem Plattiergewicht der
galvanisch aufgebrachten Zinnschicht von über 2,8 g/m²
pro Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands läßt sich
andererseits keine weitere Wirkung erzielen, wodurch
sich eine unwirtschaftliche Arbeitsweise ergibt.
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Die kontinuierliche galvanische Verzinnungsbehandlung
des kontinuierlich angelassenen bzw. geglühten
kaltgewalzten Stahlbands wird nach einem bekannten Verfahren
in einem sauren Verzinnungselektrolytbad, z. B. einem
bekannten Ferrostan-Plattierbad oder
Halogenplattierbad, oder einem bekannten alkalischen
Verzinnungselektrolytbad durchgeführt.
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Erfindungsgemäß wird das kontinuierlich angelassene
bzw. geglühte kaltgewalzte Stahlband anschließend an
die kontinuierliche Anlaß- bzw. Glühbehandlung ohne
Aufrollen einer kontinuierlichen galvanischen
Verzinnungsbehandlung in dem genannten
Verzinnungselektrolytbad unterzogen. Als Ergebnis hiervon sind Oxide und
dergleichen auf der Oberfläche des kontinuierlich
angelassenen bzw. geglühten kaltgewalzten Stahlbands fast
nicht-existent oder nur in äußerst geringer Menge
existent. Die kontinuierliche galvanische
Verzinnungsbehandlung des kontinuierlich angelassenen bzw. geglühten
kaltgewalzten Stahlbands kann daher ohne Beizen
durchgeführt werden.
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Es ist sehr günstig, eine kontinuierliche galvanische
Verzinnungsbehandlung an dem kontinuierlich
angelassenen bzw. geglühten kaltgewalzten Stahlband in einem
alkalischen Verzinnungselektrolytbad durchzuführen.
Insbesondere eliminiert selbst für den Fall, daß Oxide und
dergleichen auf der Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands erzeugt werden, die Anwendung der
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung in dem
alkalischen Verzinnungselektrolytbad eine nachteilige Wirkung
von Oxiden und dergleichen.
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Der Reduktionsgrad beim anschließend an die
kontinuierliche galvanische Verzinnungsbehandlung anzuwendenden
Dressieren des kaltgewalzten Stahlbands mit der
galvanisch aufgebrachten Zinnschicht auf mindestens einer
seiner Oberflächen ist auf einen Bereich von 1 bis 5 %
beschränkt. Bei einem Dressierreduktionsgrad von unter
1 % ist eine gewünschte Wirkung des Dressierens nicht
erreichbar. Bei einem Dressierreduktionsgrad von über
5 %
kann andererseits ein Defekt, wie ein Ablösen oder
Brechen, in der auf mindestens einer Oberfläche des
kaltgewalzten Stahlbands gebildeten galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht leicht auftreten.
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Das anschließend an die kontinuierliche galvanische
Verzinnungsbehandlung anzuwendende Dressieren des
kaltgewalzten Stahlbands mit der galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht auf mindestens einer seiner Oberflächen
kann ohne den Einsatz einer Dressierlösung oder mit
deren Einsatz durchgeführt werden. Bei Einsatz einer
Dressierlösung sollte eine Fettsäureesterfette und -öle
umfassende Dressierlösung verwendet werden. Die die
Fettsäureesterfette und -öle umfassende Dressierlösung
fungiert auch als auf die Oberfläche des galvanisch
verzinnten kaltgewalzten Stahlbands zu applizierendes
rostverhinderndes Schmieröl. Es ist daher nicht nötig,
diese Art von Dressierlösung, die auf der Oberfläche
des galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlbands nach
dem Dressieren verbleibt, zu entfernen.
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Bisher wurde kein Verfahren durchgeführt, bei dem das
kaltgewalzte Stahlband mit der galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht auf mindestens einer seiner Oberflächen
anschließend an die kontinuierliche galvanische
Verzinnungsbehandlung wie im erfindungsgemäßen Verfahren ei
nem Dressieren unterzogen wurde. Der Grund hierfür ist,
daß man meinte, daß das Dressieren Defekte, wie ein
Ablösen oder Brechen der galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht, verursachen würde.
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Als Verfahren zur Herstellung eines kaltgewalzten
Stahlbands für ein dünnes und hochfestes galvanisch
verzinntes kaltgewalztes Stahlband ist eine als
DR (Doppelreduktions)-Methode bezeichnetes Verfahren
bekannt, wobei dieses Verfahren das Unterziehen eines
kaltgewalzten Stahlbands einer kontinuierlichen
Anlaßbzw. Glühbehandlung und ein erneutes Kaltwalzen des
kontinuierlich angelassenen bzw. geglühten
kaltgewalzten Stahlbands umfaßt. Es wurde einmal bei der
Herstellung eines kaltgewalzten Stahlbands nach dem
DR-Verfahren versucht, vor dem zweiten Kaltwalzen des
kaltgewalzten Stahlbands das kontinuierlich angelassene bzw.
geglühte Stahlband einer kontinuierlichen galvanischen
Verzinnungsbehandlung zur Ausbildung einer galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht auf mindestens einer
Oberfläche des zum ersten Mal kaltgewalzten Stahlbands zu
unterziehen. Da jedoch ein Defekt, wie ein Ablösen oder
ein Brechen, in der galvanisch aufgebrachten
Zinnschicht während des zweiten Kaltwalzens verursacht
wurde, wurde dieser Versuch bisher industriell nicht
eingesetzt.
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Beim genannten Versuch wurde jedoch das zweite
Kaltwalzen des kaltgewalzten Stahlbands mit der auf mindestens
einer seiner Oberflächen ausgebildeten galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht mit einem Reduktionsgrad im
Bereich von 20 bis 50 % durchgeführt. Das Dressieren im
erfindungsgemäßen Verfahren wird im Gegensatz hierzu
mit einem Reduktionsgrad im Bereich von 1 bis 5 %
durchgeführt. Die Applikation des Dressierens mit einem
derart geringem Reduktionsgrad auf das kaltgewalzte
Stahlband mit der aus mindestens einer seiner
Oberflächen ausgebildeten galvanisch aufgebrachten Zinnschicht
ergibt daher niemals eine Schädigung der galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht.
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Anschließend an das Dressieren kann das dressierte
galvanisch verzinnte kaltgewalzte Stahlband einer
Chromatierbehandlung zur Bildung eines Chromatfilms auf der
Oberfläche der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht
unterzogen werden. Die Bildung des Chromatfilms auf der
Oberfläche der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht
ermöglicht eine weitere Verbesserung der
Oxidationsbeständigkeit, der Beständigkeit gegenüber offener
Korrosion und der Lackhaftung des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands.
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Der Chromatfilm kann beispielsweise durch Eintauchen
des dressierten galvanisch verzinnten kaltgewalzten
Stahlbands in eine Chromatierlösung, wie eine
Natriumbichromatlösung, oder durch Unterziehen des Stahlbands
einer kathodischen Elektrolyse in einer
Chromatierlösung oder durch ein anderes bekanntes Verfahren
gebildet werden. Für den Fall, daß das Dressieren unter
Einsatz einer Fettsäureesterfette und -öle umfassenden
Dressierlösung durchgeführt wurde, ist es nötig, die
Chromatierbehandlung nach Entfernung der auf der
Oberfläche der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht
zurückbleibenden Dressierlösung durchzuführen.
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Nach dem Dressieren kann ein rostverhinderndes
Schmieröl auf die Oberfläche des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands appliziert werden. Durch die
Applikation des rostverhindernden Schmieröls auf die
Oberfläche des galvanisch verzinnten kaltgewalzten
Stahlbands kann die Beständigkeit des galvanisch
verzinnten kaltgewalzten Stahlbands gegenüber offener
Korrosion weiter verbessert werden. Darüber hinaus können
wegen der Verbesserung der Gleitfähigkeit durch das auf
diese Weise applizierte rostverhindernde Schmieröl
Konfektionierungsprozeduren des zu einem Blech
vorgeschriebener Größe zerschnittenen galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands glatt durchgeführt werden und
kann das Auftreten von Defekten, z. B. Rissen, in den
galvanisch verzinnten kaltgewalzten Stahlblechen
während dieser Prozeduren verhindert werden. Bei
Durchführung des Dressierens unter Einsatz einer Fettsäure
esterfette und -öle umfassenden Dressierlösung fungiert
die auf der Oberfläche des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands zurückbleibende Dressierlösung
ebenfalls als rostverhinderndes Schmieröl gemäß der
vorherigen Beschreibung. In diesem Fall ist daher die
Applikation eines rostverhindernden Schmieröls nicht
nötig.
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Im Anschluß an die Chromatierbehandlung kann ein
rostverhinderndes Schmieröl auf die Oberfläche des
Chromatierfilms appliziert werden.
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Der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
galvanisch verzinnte kaltgewalzte Stahlband wird
hauptsächlich für den Dosenkörper der DI-Dose verwendet, ist
jedoch auch für jeden Dosenkörper einer gezogenen und
weitergezogenen Dose, einer gezogenen und dünn
weitergezogenen Dose oder einer dreiteiligen Dose, die nach
der Applikation eines Lacks auf die innere Oberfläche
verwendet wird, verwendbar.
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Nun wird das erfindungsgemäße Verfahren im Detail
anhand von Beispielen unter Vergleich mit
Vergleichsbeispielen genauer beschrieben.
BEISPIEL 1
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Die jeweiligen beiden Oberflächen einer Mehrzahl von
kaltgewalzten Stahlbändern jeweils einer Dicke von
0,245 mm wurden elektrolytisch entfettet, anschließend
mit Wasser gespült und getrocknet. Dann wurden die
einzelnen auf diese Weise elektrolytisch entfetteten
kaltgewalzten Stahlbänder einer kontinuierlichen
Anlaßbzw. Glühbehandlung in einer reduzierenden Atmosphäre
unterzogen.
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Dann wurde anschließend an die kontinuierliche
Anlaßbzw. Glühbehandlung das kontinuierlich angelassene bzw.
geglühte kaltgewalzte Stahlband einer kontinuierlichen
galvanischen Verzinnungsbehandlung in einem sauren
Verzinnungselektrolytbad unter den im folgenden
angegebenen Bedingungen, siehe Tabelle 1, unterzogen, wobei auf
jeder der beiden Oberflächen des kaltgewalzten
Stahlbands eine galvanisch aufgebrachte Zinnschicht mit
einem Plattiergewicht in einem Bereich von 0,1 bis
2,8 g/m² pro Oberfläche des kaltgewalzten Stahlbands
gebildet wurde.
(a) Zusammensetzung des sauren
Verzinnungselektrolytbads (Ferrostan-Bad):
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zweiwertige Zinnionen (Sn²&spplus;): 30 g/l,
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vierwertige Zinnionen (Sn&sup4;&spplus;): bis zu 1 g/l,
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freie Säure: 20 g/l,
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Glanzmittel: bis zu 10 g/l,
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(b) Galvanisierbadtemperatur: 45 ºC,
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(c) Galvanisierstromdichte: 35 A/dm²
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Dann wurde das kaltgewalzte Stahlband mit der
galvanisch aufgebrachten Zinnschicht auf jeder seiner beiden
Oberflächen anschließend an die kontinuierliche
galvanische Verzinnungsbehandlung unter den im folgenden
angegebenen Bedingungen entweder durch ein Verfahren ohne
Einsatz einer Dressierlösung (im folgenden als
"Trockenverfahren" bezeichnet) oder durch ein Verfahren
mit Einsatz einer Fettsäureesterfette und -öle
umfassenden
Dressierlösung (im folgenden als "Naßverfahren"
bezeichnet) dressiert, wobei die im Umfang der
vorliegenden Erfindung liegenden in Tabelle 1 angegebenen
Proben Nr. 1 bis 4 des galvanisch verzinnten
kaltgewalzten Stahlbands hergestellt wurden. Dioctylsebacat
wurde als die Fettsäureesterfette und -öle umfassende
Dressierlösung in Fällen, in denen ein Naßdressieren
durchgeführt wurde, angewandt.
Dressierbedingungen:
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(a) Walzgeschwindigkeit: 1,5 m/min,
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(b) Auf das Band ausgeübter Zug
-
Zug in Hinrichtung: 10 N/mm²,
-
Zug in Rückrichtung: 10 N/mm²,
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(c) Walzrollendurchmesser: 250 mm,
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(d) Oberflächenrauheit der Walzrolle
Rmax (mit matter Oberfläche): etwa 5 um.
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Zu Vergleichszwecken wurden die außerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung liegenden (im folgenden als
"Vergleichsproben" bezeichneten) ebenfalls in Tabelle 1
angegebenen Proben Nr. 1 und 2 des galvanisch
verzinnten kaltgewalzten Stahlbands unter den gleichen
Bedingungen wie die Bedingungen der erfindungsgemäßen Proben
Nr. 1 - 4 hergestellt, wobei jedoch das kontinuierlich
angelassene bzw. geglühte kaltgewalzte Stahlband vor
der kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung
dressiert wurde.
Tabelle 1
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Für jede der erfindungsgemäßen Proben Nr. 1 bis 4 und
der Vergleichsproben Nr. 1 und 2 wurde die Beziehung
zwischen dem Reduktionsgrad und der Walzkraft während
des Dressierens untersucht. Fig. 1 ist die grafische
Darstellung der Ergebnisse der Untersuchung. In Fig. 1
steht:
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das Zeichen " " für die erfindungsgemäße Probe Nr. 1;
-
das Zeichen " " für die erfindungsgemäße Probe Nr. 2;
-
das Zeichen "Δ" für die erfindungsgemäße Probe Nr. 3;
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das Zeichen " " für die erfindungsgemäße Probe Nr. 4;
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das Zeichen " " für die Vergleichsprobe Nr. 1 und
-
das Zeichen " " für die Vergleichsprobe Nr. 2.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die Walzkraft für die
einzelnen mit einem Reduktionsgrad von über 1 % nach
dem Trockenverfahren dressierten erfindungsgemäßen
Proben Nr. 1 bis 3 beträchtlich geringer war als die
Walzkraft für die beim gleichen Reduktionsgrad nach dem
Trockenverfahren dressierte Vergleichsprobe Nr. 1. Die
Walzkraft für die nach dem Naßverfahren dressierte
erfindungsgemäße Probe Nr. 4 war ferner geringer als die
Walzkraft für die einzelnen mit dem gleichen
Reduktionsgrad nach dem Trockenverfahren dressierten
erfindungsgemäßen Proben Nr. 1 bis 4.
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Die Walzkraft während des Dressierens für die einzelnen
erfindungsgemäßen Proben Nr. 1 bis 4 war unter der
Wirkung einer gleitfähig machenden Funktion der auf jeder
ihrer beiden Oberflächen gebildeten galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht beträchtlich reduziert. Darüber
hinaus wurde zwar während des Dressierens der
Vergleichsproben Nr. 1 und 2 Eisenpulver erzeugt, während
des Dressierens der erfindungsgemäßen Proben Nr. 1 bis
4 jedoch kein Eisenpulver erzeugt.
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Dann wurde für eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen
Proben, die sich voneinander im Plattiergewicht der auf
jeder ihrer beiden Oberflächen gebildeten galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht innerhalb des Umfangs der
vorliegenden Erfindung unterschieden, die Walzkraft bei
einem Dressieren nach dem Trockenverfahren bei einem
Reduktionsgrad von 1,5 % untersucht. Fig. 2 ist eine
grafische Darstellung der Ergebnisse der Untersuchung.
Aus Fig. 2 wird deutlich, daß die Walzkraft während des
Dressierens mit zunehmendem Plattiergewicht der
galvanisch aufgebrachten Zinnschicht abnahm.
BEISPIEL 2
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Jeweils beide Oberflächen einer Mehrzahl kaltgewalzter
Stahlbänder jeweils einer Dicke von 0,245 mm wurden
elektrolytisch entfettet, dann mit Wasser gespült und
getrocknet. Anschließend wurde jedes auf diese Weise
elektrolytisch entfettete kaltgewalzte Stahlband einer
kontinuierlichen Anlaß- bzw. Glühbehandlung in einer
reduzierenden Atmosphäre unterzogen.
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Im Anschluß daran wurde das kontinuierlich angelassene
bzw. geglühte kaltgewalzte Stahlband elektrolytisch
gebeizt oder ohne elektrolytisches Beizen dann
anschließend an die kontinuierliche Anlaß- bzw. Glühbehandlung
in einem ein Ferrostan-Bad oder ein Halogenbad
umfassenden sauren Verzinnungselektrolytbad oder in einem
alkalischen Verzinnungselektrolytbad einer
kontinuierlichen
galvanischen Verzinnungsbehandlung unterzogen.
Auf diese Weise wurde auf jeder der beiden Oberflächen
des kaltgewalzten Stahlbands eine galvanisch
aufgebrachte Zinnschicht eines Plattiergewichts von
1,1 g/mm² oder 2,8 g/m² pro Oberfläche des
kaltgewalzten Stahlbands gebildet. Die Bedingungen des
elektrolytischen Beizens und die Bedingungen der
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung waren wie
folgt:
(A) Bedingungen des elektrolytischen Beizens:
-
Zusammensetzung der
Beizlösung: Schwefelsäure: 3 - 10 g/l,
-
Beizlösungstemperatur: Raumtemperatur,
-
Elektrizitätsmenge: 7 - 15 Cb/dm².
(B) Bedingungen der kontinuierlichen galvanischen
Verzinnung:
-
(1) Bedingungen der galvanischen Verzinnung bei
Verwendung eines ein Ferrostan-Bad
enthaltenden sauren Verzinnungselektrolytbades:
-
(a) Zusammensetzung des Galvanisierbades:
-
zweiwertige Zinnionen
(Sn²&spplus;): 30 g/l,
-
vierwertige Zinnionen
(Sn&sup4;&spplus;): bis zu 1 g/l,
-
freie Säure: 20 g/l,
-
Glanzmittel: bis zu 10 g/l,
-
(b)
Galvanisierbadtemperatur: 45 ºC,
-
(c) Galvanisierstromdichte: 35 A/dm²
-
(2) Bedingungen der galvanischen Verzinnung bei
Verwendung eines ein Halogenbad umfassenden
sauren Verzinnungselektrolytbades:
-
(a) Zusammensetzung des
Galvanisierbades:
-
Zinnchlorid (SnCl&sub2;): 75 g/l,
-
Natriumfluorid (NaF): 25 g/l,
-
Kaliumfluorid
Hydrogenfluorid (KF HF): 50 g/l,
-
Natriumchlorid (NaCl): 45 g/l,
-
zweiwertige Zinnionen
(Sn²&spplus;): 36 g/l,
-
vierwertige Zinnionen
(Sn&sup4;&spplus;): 1 g/l,
-
Glanzmittel: 2 g/l,
-
(b)
Galvanisierbadtemperatur: 65 ºC,
-
(c) Galvanisierstromdichte: 50 A/dm².
-
(3) Bedingungen der galvanischen Verzinnung bei
Verwendung eines alkalischen
Verzinnungselektrolytbades:
-
(a) Zusammensetzung des
Galvanisierbades:
-
zweiwertige Zinnionen
(Sn²&spplus;): bis zu 1 g/l,
-
vierwertige Zinnionen
(Sn&sup4;&spplus;): 45 g/l,
-
Natriumhydroxid (NaOH): 15 g/l,
-
(b)
Galvanisierbadtemperatur: 85 ºC,
-
(c) Galvanisierstromdichte: 6,5 A/dm²
-
Dann wurde anschließend an die kontinuierliche
galvanische Verzinnungsbehandlung das kaltgewalzte Stahlband
mit der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht auf jeder
seiner beiden Oberflächen unter den Bedingungen gemäß
Beispiel 1 mit einem Reduktionsgrad von 1,0 %, 1,5 %
oder 4,0 % entweder nach dem Trockenverfahren oder dem
Naßverfahren dressiert, wobei entsprechend Tabelle 2
die erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 18 hergestellt
wurden.
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Entsprechend Tabelle 2 wurden die einzelnen
erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 11 vor der galvanischen
Verzinnungsbehandlung nicht elektrolytisch gebeizt und
andererseits die einzelnen Proben Nr. 12 bis 18 vor der
galvanischen Verzinnungsbehandlung elektrolytisch
gebeizt.
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Jede der erfindungsgemäßen Proben Nr. 7 und 14 wurde
anschließend an das Dressieren mittels eines
Tauchverfahrens unter den im folgenden angegebenen Bedingungen
einer Chromatierbehandlung unterzogen, wobei auf der
Oberfläche der galvanisch aufgebrachten Zinnschicht ein
Chromatfilm in einer Menge von 1,5 mg/m², umgewandelt
in metallisches Chrom pro Oberfläche des kaltgewalzten
Stahlbands, gebildet wurde.
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Chromatierbedingungen:
-
(a) Zusammensetzung
der
Chromatierlösung:
-
Natriumbichromat (Na&sub2;Cr&sub2;O&sub7;): 30 g/l,
-
(b) pH-Wert der
Chromatierlösung: 4,0,
-
(c) Temperatur der
Chromatierlösung: 40 ºC,
-
(d) Eintauchdauer: 1 s.
-
Zu Vergleichszwecken wurden entsprechend Tabelle 3 die
Vergleichsproben Nr. 3 bis 18 unter den gleichen
Bedingungen wie die Bedingungen für die erfindungsgemäßen
Proben Nr. 5 bis 18 hergestellt, wobei jedoch das
kontinuierlich angelassene bzw. geglühte kaltgewalzte
Stahlband vor der kontinuierlichen galvanischen
Verzinnungsbehandlung dressiert wurde.
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Entsprechend Tabelle 3 wurde in den Vergleichsproben
Nr. 3 bis 10 das kontinuierlich angelassene bzw.
geglühte kaltgewalzte Stahlband nicht elektrolytisch
gebeizt und in den Vergleichsproben Nr. 11 bis 18 das
kontinuierlich angelassene kaltgewalzte Stahlband
elektrolytisch gebeizt. In den Vergleichsproben Nr. 7 bis
10 und Nr. 15 bis 18 wurde das dressierte kaltgewalzte
Stahlband zur Entfernung von während des Dressierens
gebildetem Eisenpulver und/oder der Dressierlösung vor
der kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung
einer Vorbehandlung unterzogen.
Tabelle 2
Tabelle 3
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Die äußere Beschaffenheit und die Beständigkeit
gegenüber offener Korrosion wurden für jede der
erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 18 und die Vergleichsproben
Nr. 3 bis 18 untersucht. Die Ergebnisse der
Untersuchung sind in Tabelle 2 für die erfindungsgemäßen
Proben Nr. 5 bis 18 und in Tabelle 3 für die
Vergleichsproben Nr. 3 bis 18 angegeben.
(1) Äußere Beschaffenheit:
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Jede der erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 18 und
Vergleichsproben Nr. 3 bis 18 wurde mittels eines
organischen Lösungsmittels entfettet und anschließend wurde
die äußere Beschaffenheit der einzelnen entfetteten
Proben visuell zur Bewertung getestet. Die
Bewertungskriterien waren wie folgt:
-
: Die Oberfläche der Probe ist frei von
Plattierungsunregelmäßigkeiten und Trübungen und
weist ein ausgezeichnetes äußeres
Erscheinungsbild auf;
-
: Die Oberfläche der Probe enthält geringe
Plattierungsunregelmäßigkeiten und Trübungen,
die das äußere Erscheinungsbild in der Praxis
nicht beeinträchtigen; und
-
×: Die Oberfläche der Probe leidet an vielen
Plattierungsunregelmäßigkeiten und Trübungen,
was ein fehlerhaftes äußeres Erscheinungsbild
ergibt.
(2) Beständigkeit gegenüber offener Korrosion:
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Jede der erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 15 und der
Vergleichsproben Nr. 3 bis 18 wurde mittels eines
organischen Lösungsmittels entfettet. Dann wurde jede der
entfetteten Proben in einem Innenraum liegengelassen
und anschließend die Zeitspanne bis zur Bildung von
punktförmigem Rost auf der Oberfläche der einzelnen
Proben zur Bewertung untersucht. Die
Bewertungskriterien waren wie folgt:
-
: Nach dem Liegenlassen wurde punktförmiger
Rost während eines Zeitraums von 15 bis 21 d
auf einer 80 mm x 80 mm großen Fläche der
Probe gebildet;
-
: Nach dem Liegenlassen wurde punktförmiger
Rost während eines Zeitraums von 8 bis 14 d
auf der genannten Fläche gebildet; und
-
×: Nach dem Liegenlassen wurde punktförmiger
Rost innerhalb von sieben Tagen auf der
genannten Fläche gebildet.
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Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß die einzelnen
Vergleichsproben Nr. 3 bis 6, bei denen das kontinuierlich
angelassene bzw. geglühte kaltgewalzte Stahlband
anschließend an die kontinuierliche Anlaß- bzw.
Glühbehandlung dressiert und dann anschließend an das
Dressieren einer kontinuierlichen galvanischen
Verzinnungsbehandlung
unterzogen worden war, eine geringe
Beständigkeit gegenüber offener Korrosion zeigten. Die
Vergleichsprobe Nr. 5, bei der das Dressieren nach dem
Naßverfahren durchgeführt worden war, wies ein
schlechteres äußeres Erscheinungsbild auf.
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Zwar waren die einzelnen Vergleichsproben Nr. 7 bis 10,
in denen das dressierte kaltgewalzte Stahlband vor der
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung
einer Vorbehandlung zur Entfernung von während des
Dressierens erzeugtem Eisenpulver und/oder der
Dressierlösung unterzogen worden war, in bezug auf das äußere
Erscheinungsbild und die Beständigkeit gegenüber offener
Korrosion befriedigend, doch erforderte die genannte
Vorbehandlung erhöhte Ausrüstungs- und Betriebskosten.
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Jede der Vergleichsproben Nr. 11 bis 14, in denen das
kontinuierlich angelassene bzw. geglühte kaltgewalzte
Stahlband anschließend an die kontinuierliche
Anlaßbzw. Glühbehandlung gebeizt, dann anschließend an das
Beizen dressiert und dann anschließend an das
Dressieren einer kontinuierlichen galvanischen
Verzinnungsbehandlung unterzogen worden war, zeigten eine niedrige
Beständigkeit gegenüber offener Korrosion. Die
Vergleichsprobe Nr. 13, in der das Dressieren nach dem
Naßverfahren durchgeführt worden war, wies ein
schlechtes äußeres Erscheinungsbild auf.
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Zwar war jede der Vergleichsproben Nr. 15 bis 18, in
der das dressierte kaltgewalzte Stahlband vor der
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung einer
Vorbehandlung zur Entfernung von während des
Dressierens erzeugtem Eisenpulver und/oder der Dressierlösung
unterzogen worden war, in bezug auf das äußere
Erscheinungsbild und die Beständigkeit gegenüber offener
Korrosion befriedigend, doch erforderte die genannte
Vorbehandlung erhöhte Ausrüstungs- und Betriebskosten.
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Alle erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 18 hingegen, in
denen das kaltgewalzte Stahlband mit einer galvanisch
aufgebrachten Zinnschicht anschließend an die
kontinuierliche galvanische Verzinnungsbehandlung dressiert
worden war, wiesen ausgezeichnete Eigenschaften in
bezug auf das äußere Erscheinungsbild und die
Beständigkeit gegenüber offener Korrosion auf. Darüber hinaus
wurde bei allen erfindungsgemäßen Proben Nr. 5 bis 18
während des Dressierens Eisenpulver nicht gebildet, so
daß die Bereitstellung von Einrichtungen zur Entfernung
von Eisenpulver und/oder der Dressierlösung vor der
kontinuierlichen galvanischen Verzinnungsbehandlung
nicht nötig war.
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Gemäß dem zuvor detailliert beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Bildung von
Eisenpulver während eines Dressierens eines kaltgewalzten
Stahlbands zu vermeiden, dadurch die Notwendigkeit von
Einrichtungen zur Entfernung von Eisenpulver und/oder
einer Dressierlösung, die an der Oberfläche des
kaltgewalzten
Stahlbands haften, zu eliminieren, dadurch die
Ausrüstungs- und Betriebskosten zu verringern, sowie
ein galvanisch verzinntes kaltgewalztes Stahlband
ausgezeichneter Qualität herzustellen.