DE69311101T2

DE69311101T2 - Verfahren sowie anordnung zum herstellen von wundverbänden sowie mit diesem verfahren hergestellter wundverband

Info

Publication number: DE69311101T2
Application number: DE69311101T
Authority: DE
Inventors: Tomas Fabo
Original assignee: Molnlycke Vafveri AB
Current assignee: Molnycke Health Care AB
Priority date: 1992-03-30
Filing date: 1993-03-30
Publication date: 1997-09-18
Anticipated expiration: 2013-03-31
Also published as: DE69311101D1; SE9200983D0; US5635201A; JPH07505309A; EP0633757A1; SE9200983L; CA2132984C; CA2132984A1; WO1993019709A1; ES2105241T3; SE500972C2; EP0633757B1; JP3677282B2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung einer Vorrichtung zum Herstellen von Wundverbänden der Art, die ein perforiertes Trägermaterial und eine Schicht wasserabweisendes Silikongel beinhaltet, was gegen die Wunde oder die verletzte Stelle liegt, wenn der Verband getragen wird. Die Erfindung betrifft auch einen in Übereinstimmung mit den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellen Wundverband.
Ein derartiger Wundverband ist aus unserer EP-A-0 261 167 bekannt, in den das Trägermaterial vollkommen von dem Silikongel eingeschlossen wird, obwohl Öffnungen durch den Verband verbleiben. Bein Herstellen eines derartigen Wundverbandes wird das Trägermaterial in eine Mischung der Komponenten getaucht, die, sobald ausgehärtet, das wasserabweisende Silikongel bilden und das Trägermaterial wird dann zu einem Aushärt-Ofen befördert, in dem das Trägermaterial ausgehärtet wird. Um sicherzustellen, daß das Silikongel gleichmäßig auf beiden Seiten des Trägermaterials verteilt ist und daß die Perforationen nicht mit Gel zugesetzt werden, wird das Trägermaterial zu dem Ofen in einem relativ komplizierten Pfad geführt. Diese bekannte Methode ist nicht für hohe Produktionsraten geeignet. Ein weiterer Wundverband der oben genannten Art ist aus der EP-A- 251 810 bekannt, deren Druckschrift die Merkmale des Oberbegriffs der Ansprüche 1, 4 und 6 offenbart.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, was es solchen Wundverbänden ermöglicht, in einer hohen Produktionsrate und in einer einfachen und zuverlässigen Art hergestellt zu werden.
Die Erfindung betrifft auch Vorrichtungen zum Durchführen des Verfahrens für einen zur Herstellung durch das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Wundverband.
Somit ist ein Verfahren zum Herstellen von Wundverbänden, umfassend den Schritt des Aufbringens einer Beschichtung von aushärtbarer Silikonmischung auf die obere Fläche eines perforierten Trägermaterials und dann das Einbringen von Wärme in die Silikonmischung bis sie ausgehärtet ist, durch Blasen von kalter Luft auf die untere Seite des beschichteten Trägermaterials, so daß die Silikonmischung von den Perforationen in Trägermaterial weggeblasen wird, um durchdringende Perforationen zu bilden und um ein Verstopfen der Perforationen im Trägermaterial vor dem Einbringen von Wärme zu verhindern, gekennzeichnet. Gleichzeitig stellt der kalte Luftstrom sicher, daß die Silikonmischung nicht auszuhärten beginnt, bevor sie Zeit zum Ausbreiten über das Trägermaterial hat. Der Luftstrom durch das Trägermaterial wird natürlich auch die Silikonmischung daran hindern, durch die Perforationen in das Material zu laufen.
Eine Anordnung zum Ausführen des vorbeschriebenen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung eine Luftblaseeinheit umfaßt, die zum Blasen von kalter Luft auf die untere Seite des Trägermaterials dient, so daß die Silikonmischung von den Perforationen in dem Trägermaterial weggeblasen wird, so daß durchdringende Perforationen gebildet werden und Verstopfen der Perforationen in dem Trägermaterial verhindert wird und die gegenüber der Beschichtungseinrichtung angeordnet ist.
Ein zur Herstellung durch das vorgenannte Verfahren geeigneter Wundverband ist dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial luft- und flüssigkeitsundurchlässig ist, oder in seinen zwischen den Perforationen liegenden Teilen nur geringfügig luft- und flüssigkeitsdurchlässig ist; und daß das Trägermaterial mit Silikongel an nur einer seiner Seiten beschichtet ist.
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf eine ihrer beispielhaften Ausführungsform und auch mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen detaillierter beschrieben, in denen
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Anordnung zum Herstellen eines Wundverbandes zeigt und auch eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, durch die Anordnung hergestellten Wundverbands illustriert;
Fig. 2 eine entlang der Linien II-II in Fig. 1 geschnittene Schnittansicht zeigt; und
Fig. 3 eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wundverbandes zeigt.
Fig. 1 illustriert schematisch einen Teil einer Anordnung zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Wundverbandes oder Verbandes für verletzte Stellen. Die Anordnung schließt eine Einheit in der Form einer Extruderdüse 1 zum Beschichten eines perforierten Trägermaterials 2 mit einer duroplastischen Silikonmischung 3, die Komponenten beinhaltet, welche, sobald ausgehärtet, ein chemisch vernetztes, klebriges Silikongel bilden, z.B. das Silikongel, was durch Dow Corning vertrieben wird und in der vorgenannten EP-A-0 261 167 beschrieben ist, oder das durch Wacker Chemie GmbH vertriebene und mit Wacker RTV-2, VP7612 bezeichnete Silikongel, ein. Das Trägermaterial 2 wird durch eine nicht gezeigte Einrichtung in die durch den Pfeil in Fig. 1 gezeigte Richtung bewegt. Diese Einrichtung könnte vorzugsweise einen Bandförderer, eine Spanneinrichtung, an die die längsseitigen Kanten des Trägermaterials befestigt werden, oder eine ähnliche Einrichtung beinhalten. Unter dem Bewegungspfad des Trägermaterials ist eine Luftblaseeinheit 4 befestigt, die sich von der Düse 4 zu einem davon geringfügig stromab angeordneten Punkt erstreckt. Eine weitere Luftblaseeinheit 5 ist ebenfalls unter dem Bewegungspfad des Trägermaterials 2 befestigt, stromab von der Blaseeinheit 4.
Die Anordnung arbeitet auffolgende Weise:
Das perforierte Trägermaterial 2 wird vorzugsweise von einer Lagerrolle oder Lagerspule auf einen Förderer abgerollt und wird durch den Förderer unter die Extruderdüse 1 hineinbewegt, durch die das Trägermaterial mit der duroplastischen Silikonmischung 3 beschichtet wird, die vor dem Aushärten die Konsistenz einer dicken, viskosen Flüssigkeit aufweist. Kalte Luft wird mit Hilfe der Einheit 4 auf die untere Seite des Trägermaterials geblasen und die Luft strömt durch die Perforationen 6 des Trägermaterials, wie durch Pfeile in Fig. 2 illustriert, und bläst die Silikonmischung in die Bereiche über die Perforationen weg, um durchdringende Löcher in der Silikonmischung vorzusehen. Das mit Silikonmischung 3 beschichtete Trägermaterial 2 wird dann zu einer Position über der Blaseeinheit 5 bewegt, die heiße Luft auf die untere Seite des Trägermaterials bläst.
Die Silikonmischung wird dann in den Bereichen um die Perforationen auszuhärten beginnen, wo die Wärmeübertragung am größten ist. Wenn die Bereiche um die Perforationen genügend ausgehärtet sind, wird die Versorgung mit heißer Luft vorzugsweise abgeschnitten und das mit der Silikonmischung beschichtete Trägermaterial wird in einen Aushärtofen weitergeleitet.
Heiße Luft darf in der Anfangsphase des Herstellungsprozesses nicht auf das Trägermaterial geblasen werden, da es für die Silikonmischung notwendig ist, sich auszubreiten und ordentlich über dem Trägermaterial verteilt zu sein, bevor der Aushärtprozeß beginnt. Es ist auch wichtig, daß die Düse 4 nicht beheizt wird, da dies das Risiko mit sich führt, daß die Düse blockiert oder verstopft.
Um die Silikonmischung daran zu hindern, von dem Trägermaterial weggeblasen zu werden, ist es wesentlich, daß das Trägermaterial luftundurchlässig, oder zumindestens so undurchlässig ist, daß nahezu die gesamte Luft durch die Perforationen strömen wird. Es kann jedoch auch Material vorteilhaft verwendet werden, was es Luft erlaubt, durch es hindurch zu diffundieren, wenn die Erfindung ausgeführt wird. Das Trägermaterial soll auch flüssigkeitsundurchlässig sein, oder zumindest eine Flüssigkeitsdurchlässigkeit aufweisen, die so niedrig ist, daß die dick-viskose Flüssigkeit, das heißt die Silikonmischung vor dem Aushärten, nicht in der Lage ist, durch es hindurch zu fließen.
Geeignete Trägermaterialien sind relativ weiche Kunststoffbahnen, sowie Polyethylen, Polyamid, Polyurethan, Silikonfolien, etc..
Die Kunststoffbahn kann auch mikroporös sein, d.h. eine genügend geringe Flüssigkeits und Luftdurchlässigkeit aufweisen, um die vorgenannten Anforderungen zu erfüllen, so daß eine große Oberfläche zur Adhäsion zwischen der Kunststoffbahn und der Silikonmischung dargeboten ist. Um eine gute Klebebindung zwischen dem Silikongel und der Kunststoffbahn herzustellen, kann die Kunststoffbahn mit einem Silikonprirner beschichtet sein, z.B. mit Dow Corning 355 medizinischem Kleber.
Eine weitere Methode, um gute Klebebindung zwischen Silikongel und Trägermaterial sicherzustellen, ist, ein perforiertes zweilagiges Material als Trägermaterial zu verwenden. Dieses zweilagige Material kann z.B. aus einem Laminat bestehen, was eine Kunststoffbahn und eine Schicht von Nonwowen oder Textilmaterial enthält, die durch die Hilfe eines Wärme- oder Klebemitteis laminiert sein können. Das Zweischichtmaterial kann auch aus einem beschichteten Fasermaterial mit einer an einer Seite angegossenen Kunststoffolie bestehen.
Die Seite des Trägermaterials, die nicht mit Silikongel beschichtet ist, wird vorzugsweise eine gleichmäßige und glatte Oberfläche aufweisen, um geringe Klebebindung zu irgendeiner getrockneten Wundflüssigkeit aufzuweisen, die beim Tragen des Verbandes durch die Perforation abgesondert sein worden könnte. Dies ist besonders wichtig, wenn der Verband zusammen mit einem darüberliegenden absorbierenden Körper oder Polster verwendet wird, da es möglich sein muß, den absorbierenden Körper zu entfernen, ohne daß der Verband als Ergebnis von auf dem absorbierenden Körper getrockneter und an dem. Trägermaterial klebender, das Material in den Anfangsphasen des Entfernens des absorbierenden Körpers mitreißender Wundflüssigkeit gestört wird.
Fig. 3 illustriert eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wundverbandes. Dieser Wundverband unterscheidet sich von den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Verbänden insoweit, daß das Trägermaterial 7 aus Kunststoffilm besteht, der an den Böden von becherförmigen Vorsprüngen in dem Kunststoffilm vorgesehene Perforationen 8 aufweist. Solche Kunststoffilme sind in dieser Technologie bekannt und werden manchmal als Deckschichten für Windeln und ähnlich absorbierende Artikel verwendet. Zusätzlich dazu, daß die Oberfläche zur Adhäsion zwischen Silikongel und der Kunststoffolie größer ist, als die Oberfläche der Ausführungsform des mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 beschriebenen erfindungsgemäßen Verbandes, reduziert die Becherforn der Vorsprünge 9 auch das Risiko, daß nicht ausgehärtete Silikonmischung während des Herstellungsprozesses in die Perforationen 8 abläuft. Dies macht die Notwendigkeit überflüssig, oder zumindest reduziert sie größtenteils, heiße Luft auf das Trägermaterial zu blasen, bevor das Trägermaterial und seine Silikonbeschichtung in einen Aushärtofen geleitet werden.
Beim Ausführen des Herstellungsverfahrens gemäß der Lehre der EP-A-0 261 167 ist es nötig, den Teil des Materials, der durch Silikongel umfaßt werden soll, in nicht unterstützter Weise zu transportieren. Beim Ausführen der vorliegenden Erfindung kann das Trägermaterial andererseits auf einem luftdurchlässigen Förderer transportiert werden, vorausgesetzt, daß die Löcher in dem Förderer genügend groß sind, um sicherzustellen, daß die Zufuhr von Luft auf die untere Seite des Trägermaterials dadurch nicht gestört wird.
Demzufolge kann das Trägermaterial beim Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit größerer Geschwindigkeit transportiert werden als in dem Fall des vorgenannten bekannten Verfahrens und der Förderpfad kann viel leichter geführt werden, als in dem früheren bekannten Fall.
In dem Fall der beschriebenen Ausführungsforrn des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens besteht das Trägermaterial aus einem kontinuierlichen Gewebe, was an den Düsen und den Luftblaseeinheiten vorbeibewegt wird. Obwohl diese Ausführungsform vorzuziehen ist, liegt es im Bereich der Erfindung, das Trägermaterial stationär zu halten und die Düsen und Luftblaseeinrichtungen relativ zu dem Material zu bewegen.
Wie verständlich sein wird, können im Umfang der vorliegenden Erfindung Modifikationen an der beschriebenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Wundverbandes vorgenommen werden. Zum Beispiel können die Luftblaseeinheiten 4 und 5 kombiniert werden, um eine einzelne Einheit zu bilden und können mit Druckluft von einer und derselben Quelle versorgt werden, z.B. von dem gleichen Blasventilator, was beim Erzielen eines homogenen Luftstroms in Längsrichtung vorteilhaft sein kann. Der Heißluftabschnitt einer solchen Einheit wird eine angemessene Hitzequelle, wie z.B. elektrische Heizdrähte oder Glühfäden beinhalten. Darüber hinaus wird zumindest die Heißluftblaseeinheit bequemerweise in einem Gehäuse angeordnet sein, was es erlaubt, den Hitzegehalt der heißen Luft besser zu nutzen, um Hitze zu der auf das Trägermaterial beschichteten Silikonmischung von oben zu liefern.
Diese Erfindung sieht demzufolge ein einfaches und effektives Verfahren zur Herstellung eines Wundverbandes mit einer Lage wasserabweisendem Silikongel vor, was dazu gedacht ist, an der Wunde oder der verletzten Stelle anzuliegen und einer Lage von Trägermaterial, was, wenn der Verband getragen wird, nach außen zeigt und was nicht klebrig ist und nicht an Kleidung oder ähnlichem kleben wird. Wie in dem Fall des vorgenannten, bekannten Verbandes, ist die Lage des wasserabweisenden Silikongels, was an der Wunde oder der verletzten Stelle liegt, weich und klebt an trockener Haut, und der erfindungsgemäße Verband wird dadurch die Heilung der Wunde in der gleichen vorteilhaftem Weise wie der bekannte Verband ermöglichen. Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht das Silikongel aus chemisch vernetztem, mischungsaushärtendem 2-Komponenten-Silikongel.
Das Trägermaterial wird vorzugsweise 0,5 bis 200 Perforationen per cm² aufweisen und die Perforationen werden vorzugsweise einen Durchmesser von 0,1 bis 2 mm aufweisen. Beim Ausführen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens wird eine gute Homogenität mit Bezug auf die Größe der Perforationen in der Gelschicht erzielt, es dadurch ermöglichend, einen erfindungsgemäßen Verband für Perforationen kleinerer Größe auszubilden, als die der vorgenannten, bekannten Verbände, ohne das Risiko des Verstopfens oder Blockierens der Perforationen durch Silikongel im Herstellungsprozeß.
Die in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung verwendeten Silikongele sind weich und werden an trockener Haut kleben, aber nicht an der Wunde oder der verletzten Stelle. Diese extrem niedrige oder schwache Haftung an Wunden im Vergleich zu anderen sogenannten nicht klebenden Verbänden wird erreicht, weil das Silikongel eine extrem niedrige Oberflächenspannung und eine Oberflächenchemie aufweist, die andere Typen von Adhäsionskräften an der Wundoberfläche bildet, als andere in solchen Verbänden verwendete Polymer- und Metallwerkstoffe, wodurch die Stärke, mit der das Silikongel an der Wundoberfläche klebt, schwächer als nahezu jede dieser Polymer- und Metallwerkstoffe ist. Das Silikongel ist ebenfalls formstabil, d.h. es behält seine ursprüngliche Form, wenn es normal gehandhabt wird. Demzufolge unterliegt das Silikongel keiner plastischen Verformung, wenn der Verband an der Wunde anliegt, oder wenn der Verband entfernt wird, oder wenn schützende Abeckungsstreifen von der Geloberfläche abgezogen werden, etc.. Die beim Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielte Geloberfläche ist auch sehr glatt und gleichmäßig, was auch zu der geringen Klebebindung der Gelschicht an der Wundoberfläche beiträgt. Die Mehrheit anderer Typen von sogenannten nicht klebenden Verbänden weisen eine größere verfügbare Oberfläche auf als der erfindungsgemäße Verband, sowohl makroskopisch als auch mikroskopisch gesehen, was zu stärkerer Adhäsion an der Wunde und an der getrockneten Wundflüssigkeit führt.
Die Stärke, mit der mit dem erfindungsgemäßen Verband verwendete Silikongele an trockener Haut kleben, ist beträchtlich geringer als die Klebestärke von den mit konventionellen selbstklebenden Bändern, die dazu benutzt werden, um Wundverbände zu befestigen, verwendeten Klebern, oder den Klebern, die bei konventionellen selbstklebenden Wundverbänden verwendet werden. Demzufolge wird die Haut durch das klebende Silikongel beim Entfernen des erfindungsgemäßen Verbandes nicht beschädigt oder verletzt werden. Ein Verfahren, diese Klebestärke zu messen, ist, 25 mm breite Streifen eines erfindungsgemäßen Verbandes auf trockene Haut zu kleben und es einem an einem Ende des Streifens befestigten Gewicht zu ermöglichen, den Verband durch Schwerkraft unter einem Winkel von 160º zur Haut von ihr abzuziehen. Das Gewicht, was den Verband mit einer Geschwindigkeit von 1 mm/s abziehen oder abschälen wird, kann mit Hilfe dieses Tests bestimmt werden. Die in Übereinstimmung mit diesem Test gemessene Klebestärke sollte in dem Bereich von 5 - 200 g liegen, vorzugsweise in dem Bereich von 20 - 60 g, um zufriedenstellende Klebwirkung und Verbandablösbarkeit sicherzustellen.
Die Härte des Silikongels wird mit Hilfe einer Methode gemessen, in der ein Rundstahl mit einem flachen Ende und einem Durchmesser von 9,2 mm bis zu einer Tiefe von 5 mm in das Gel gedrückt wird. Die zum Erzielen dieser Eindringtiefe benötigte Kraft wird während des Verfahrens gemessen. Ein zur Benutzung in einem erfindungsgemäßen Verband geeignetes Silikongel wird eine Härte haben, die in dem Bereich von 0,5 - 10 N liegt. Ein optimaler Härtewert ist 2 N.
Die Durchdringbarkeit eines Silikongels wird mit Hilfe eines Verfahrens gemessen, bei dem ein konischer Testkörper durch Gravitaton in das Silikongel sinken kann. Die Anzahl von Millimetern, durch die der Testkörper in einer Zeitdauer von 5 Sekunden gesunken ist, bestimmt den Durchdringungswert. In diesem Test wird ein von der Sommer & Runge AG bezogener und Petrotest Sommer & Runge 18-036.1 bezeichneter Konus verwendet, der bis zu einem Gewicht von 62,5 g mit Glaskugeln aufgefüllt ist. Ein für die Benutzung in einem erfindungsgemäßen Verband geeignetes Silikongel wird eine Durchdringung aufweisen, die in dem Bereich von 5 - 20 mm liegt. Ein optimaler Durchdringungswert ist 9 mm.
Die Zugfestigkeit eines Silikongels wird mit Hilfe eines Verfahrens bestimmt, in dem ein Gel-Teststreifen vertikal zwischen zwei Klammern befestigt wird, von denen eine mit konstanter Geschwindigkeit bewegt werden kann. Der Streifen wird bis zu einem Punkt gedehnt, an dem er bricht und die maximale Bruchkraft wird aufgezeichnet. Ein zur Benutzung mit einem erfindungsgemäßen Wundverband geeignetes Silikongel wird eine Zugfestigkeit in dem Bereich von 1-8 N/10 mm im Falle eines 3 mm dicken Streifens und vorzugsweise von 4 N/10 mm aufweisen.
Zusätzlich zum Kleben an trockener Haut wird das Silikongel ebenfalls an anderen trockenen Oberflächen kleben, und eine gute Abschätzung der Klebekraft des Gels an trockener Haut kann durch Messung der Kraft, mit der das Gel an einem hochpolierten Flachstahl klebt, erzielt werden. Die Klebekraft des Silikongels an einer Stahloberflgche wird mit Hilfe eines Verfahrens bestimmt, in dem ein Teststreifen von Silikongel auf einen Flachstahl aufgebracht wird und der Streifen dann von dem Flachstahl abgezogen oder abgeschält wird, wobei der abgezogene Teil des Streifens unter einem Winkel von 90º zu dem Flachstahl gehalten wird. Die zum Abziehen oder -schälen des Streifens von dem Flachstahl benötigte Kraft wird aufgezeichnet. Ein zur Benutzung mit einem erfindungsgemäßen Verband geeignetes Silikongel wird eine Klebekraft in dem Bereich von 0,5 - 10 N/50 mm, vorzugsweise 2 N/50 mm aufweisen, wie in Übereinstimmung mit diesem Verfahren gemessen.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen von Wundverbänden, umfassend den Schritt des Aufbringens einer Beschichtung aus aushärtbarer Silikonmischung (3) auf die obere Fläche eines perforierten Trägermaterials (2) und dann das Einbringen von Wärme in die Silikonmischung bis sie ausgehärtet ist, gekennzeichnet durch Blasen von kalter Luft auf die untere Seite des beschichteten Trägermaterials, so daß die Silikonmischung von den Perforationen im Trägermaterial weggeblasen wird, um durchdringende Perforationen zu bilden und um ein Verstopfen der Perforationen im Trägermaterial vor dem Einbringen von Wärme zu verhindern.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Blasen von heißer Luft auf die untere Seite des beschichteten Trägermaterials (2) bis die Silikonmischung (3) ausgehärtet ist, nach dem Blasen von kalter Luft hierauf.

3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch das Unterbrechen der Zufuhr von heißer Luft auf die untere Seite des beschichteten Trägermaterials, bevor die Silikonmischung (3) vollständig ausgehärtet ist; und das Beenden des Aushärtprozesses in einem Ofen.

4. Anordnung zum Herstellen eines Wundverbandes, mit einem perforierten Trägermaterial (2) und einer Lage von wasserabweisendem Silikongel (3), welche Anordnung eine Einrichtung (1) umfaßt, zum Beschichten der oberen Fläche des Trägermaterials mit einer Mischung von Komponenten, die ein Silikongel bildet, wenn sie durch eine Einrichtung (5) zum Zuführen von Wärme zu der auf die obere Fliche des Trägermaterials aufgebrachte Komponentenmischung ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung eine Luftblaseeinheit (4) umfaßt, die zum Blasen von kalter Luft auf die untere Seite des Trägermaterials dient, so daß die Silikonmischung von den Perforationen in dem Trägermaterial weggeblasen wird, so daß durchdringende Perforationen gebildet werden und Verstopfen der Perforationen in dem Trägermaterial verhindert wird und die gegenüber der Beschichtungseinrichtung (1) angeordnet ist.

5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Zuführen von heißer Luft die Form einer Heißluftblaseeinheit (5) hat.

6. Wundverband, mit einem perforierten Trägermaterial (2) und einer Schicht von wasserabweisendem Silikongel (3), die an der Wundoberfläche anliegt, wenn der Verband getragen wird, dadurch gekennzeichnet daß das Trägermaterial luft- und flüssigkeitsundurchlässig ist, oder in seinen zwischen den Perforationen liegenden Teilen nur geringfügig luft- und flüssigkeitsdurchlässig ist; und daß das Trägermaterial mit Silikongel an nur einer seiner Seiten beschichtet ist.

7. Wundverband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (2) einen relativ weichen Kunststoffilm umfaßt.

8. Wundverband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffilm mikroporös ist.

9. Wundverband nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (2) mit einem Silikonprimer beschichtet ist.

10. Wundverband nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein zweilagiges Material umfaßt, was eine Kunststofflage und eine Lage von Fasermaterial beinhaltet.