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Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Acetylen und trockenem
Calciumhydroxyd Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von Acetylen aus Calciumcarbid
und Wasser unter Bildung eines im wesentlichen trockenen Rückstandes von Calciumhydroxyd.
Es werden regelbare Mengen von Calciumcarbid und Wasser unter Rühren in einen senkrechten
Reaktionsraum gebracht und die Mengen dabei so bemessen, daß die Reaktion unter
Bildung von im wesentlichen trockenem Calciumhydroxyd vollständig verläuft.
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Gemäß der Erfindung wird das Wasser im Überschuß dem Calciumcarbid
fortlaufend von unten in den Entwicklungsraum zugeleitet, j edoch@nur in einem solchen
Überschuß, daß das Calciumhydroxyd noch praktisch trocken aus den oberen Lagen der
Reaktionszone fortlaufend abgezogen wird. Das gebildete Acetylen durchstreicht die
ganze Reaktiönsmasse, und diese wird dadurch in einem fließ-. ähnlichen Zustand
erhalten. Nach dem neuen Verfahren wird die Reaktionswärme wirksam geregelt und
verteilt, so daß unerwünschte örtliche Temperaturerhöhungen vermieden werden. Ferner
läßt sich der Reaktionsverlauf in einfacher Weise so regeln, daß der Rückstand nicht
durch etwaige unterschiedliche Mengenzugabe der Reaktionsbestandteile beeinflußt
wird. Auch gelingt es, schwere Verunreinigungen von den Enderzeugnissen fernzuhalten.
Das zur Verdampfung kommende Wasser wird zur Absorption überschüssiger Reaktionswärme
ausgenutzt, so daß kein unerwünschtes Feuc_ htwerden des Rückstandes eintreten kann.
Das erzeugte Calciumhydroxyd wird nach der Erfindung in einer fließenden pulverigen
Form gehalten, so daß infolge des Unterschiedes im spezifischen Gewicht eine Trennung
von Carbid
und Rückstand im Gegenstrom stattfinden kann, wodurch
wiederum eine wirksame Berührung zwischen Carbid und Wasser erreicht wird. Das Verfahren
ist in gleicher Weise mit Carbid in Stücken, als Staub, gekörnt oder sonstwie durchführbar.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, bei der technischen Erzeugung von
Acetylen unter Gewinnung eines so gut wie trockenen Rückstandes und Vermeidung gefährlich
hoher Temperaturen eine ausreichende Menge Wasser dem Carbid zuzusetzen, um einen
vollständigen Reaktionsverlauf zu gewährleisten. Die überschüssige Reaktionswärme
wurde durch Verdampfung überschüssigen Wassers vermieden. Die Reaktionsbestandteile
werden hierbei in einem senkrechten Behälter mit waagerechten Horden eine Zeitlang
gerührt, bis die Reaktion beendet ist. Carbid und Rückstand müssen über einen verhältnismäßig
großen Weg durch den Behälter gefördert werden, und es konnte bei entsprechender
Bemessung von Wasser und Carbid auch ein im wesentlichen trockener Rückstand gewonnen
werden. Die Regelung der Temperaturen innerhalb des Behälters bereitete jedoch Schwierigkeiten,
da einerseits ein Rückstand erhalten werden sollte, der nicht zu feucht ist und
keine nennenswerten Carbidteilchen mehr enthält, und andererseits das Carbid vollkommen
zersetzt werden sollte. Es werden auch erhebliche Staubmengen von dem aus der Reaktionszone
austretenden Gas mitgeführt, die sich an den Wandungen der Gasleitungen absetzen
können; dadurch entstehen mancherlei Störungen.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden, bei der
das warme und trockene pulverförmige Calciumhydroxyd flüssigkeitsähnlich leicht
fließend anfällt. In dem Entwicklungsraum werden regelbare Mengen Wasser von unten
dem Carbid zugeleitet. Das erzeugte Gas wird durch die Hydroxydschicht hindurch
nach oben abgeleitet und bewirkt, daß der Fließzustand aufrechterhalten wird. Am
oberen Rand des Reaktionsbehälters fließt das überschüssige Calciunhydroxyd über.
Das Gas wird oberhalb des Entwicklungsraumes gesammelt und in einem Gasbehälter
abgezogen. Der Inhalt des Entwicklungsraumes wird gut gerührt, so daß das Carbid
nach unten gelangt und das Calciumhydroxyd nach oben verdrängt wird. Die Bildung
von' Zonen mit örtlich hoher Temperatur wird hierbei ebenfalls verhindert. Wasser
wird zwar im Überschuß zugesetzt, aber derart geregelt, daß die Temperatur im Innern
des Entwicklungsraumes in den gewünschten Grenzen bleibt.
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Die obere Temperaturgrenze wird im allgemeinen so gewählt, daß keine
Zersetzung des Acetylens eintritt, da derartige Zersetzungsprodukte einerseits das
Gas verunreinigen und anderseits den Rückstand verfärben. Das verdampfte Wasser
strömt mit dem.Gas ab, und die Dämpfe werden zur Vermeidung weiterer Berührung mit
dem Rückstand in dem Augenblick entfernt, in dem der Rückstand den Entwicklungsraum
verläßt.
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Wenn -im Dauerbetrieb z.-B. ein Überschuß vori Carbid in den Entwicklungsraum
gelangt, so setzt sich das Carbid zu Boden und bleibt dort, bis es mit Wasser reagiert
hat. Es strömt nicht weiter durch die Reaktionskammer, wobei es den trockenen Kalk
verunreinigen würde. Wenn anderseits ein Wasserüberschuß in den Entwicklungsraum
gelangt, so verbleibt das Wasser am Boden, bis genügend Carbid dahin gelangt ist.
Es findet also ein selbsttätiger Ausgleich statt.
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Ein anderer Vorteil besteht darin, daß die spezifisch schweren. Verunreinigungen,
wie Eisensilicat, von dem trockenen Rückstand getrennt werden.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnungen näher erläutert, die eine
Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren darstellen.
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Fig. i zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht teilweise im Schnitt.
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Fig.2 ist eine andere Ausführungsform. Fig. 3 zeigt einen Schnitt
nach der Linie 3-3 der Fig. 2.
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Fig.4 zeigt in Seitenansicht die Rührvorrichtung.gemäß Fig. 2.
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Auf der Zeichnung ist in Fig. i die Carbidzufuhr mit A, der
Entwicklungsraum mit B,
die Vorrichtung zum.Sammeln des trockenen Rückstandes
mit C und die Wasserzufuhr mit D bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform besteht
der Entwicklungsraum aus dem .unteren Teil io eines geschlossenen Gehäuses i i.
Der Teil io ist im wesentlichen zylindrisch. Er hat oben eine Erweiterung 12, in
der das Gas von dem Rückstand getrennt 'wird. Das Gas verläßt die Erweiterung i2
durch einen Stutzen 13, der an eine Rohrleitung i4 angeschlossen ist, durch
die das Gas, z. B. einen nicht dargestellten Gasbehälter, gelangt. Die Beschickung
erfolgt durch das Rohr 15, in dem eine Förderschnecke 16 angeordnet ist. Oberhalb
des Rohres 15 ist ein Carbidvorratsbehälter 17 angeordnet und durch ein Rohrstück
18 mit dem Rohr 15 verbunden. Dieses besitzt eine Erweiterung i9, die erwünscht
ist, wenn z. B. der Behälter 17 frisch gefüllt wird. Unten an dem Behälter 17 ist
ein Schieber 2o vorgesehen, der durch einen Handgriff 21 betätigt wird. Der Trichter
17 hat einen abnehmbaren Deckel 22, das Wasser wird bei 23 eingeleitet.
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Die. Wasserzufuhr erfolgt durch das Rohr 24, mit Meßeinrichtung 26
und Ventil 25.
Ein Manometer 27, dessen einer Schenkel durch das
Rohr 28 mit der Leitung 24 an der Fallstromseite der Öffnung 26 verbunden ist und
dessen anderer Schenkel über das Rohr 29 mit der Steigstromseite verbunden ist,
dient zum Anzeigen des Wasserdruckes. Das Manometer kann durch Ventile 3ö und 31
abgesperrt werden. Eine durch das Ventil 33 regelbare Zweigleitung 32 verbindet
das Rohr 24 mit dem Raum io an einer Stelle, die weiter oberhalb des Bodens des
Entwicklungsraumes liegt. Die Leitung 32 kann auch zur hilfsweisen Einleitung von
Wasser dienen.
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Das im Entwicklungsraum io erzeugte und darin hochsteigende Calciumhydroxyd
wird aus der Erweiterung i i durch ein Rohr 34 abgeleitet, das mit dem Teil 12 etwas
oberhalb des Raumes io verbunden ist. Durch diese Leitung wird das Calciumhydroxyd-in
den Vorratsbehälter 35 gefördert, der durch den Stutzen 36 mit dem Rohr 34 verbunden
ist. In dem Rohr 34 ist vorzugsweise eine Förderschnecke 37 angeordnet, die die
Förderung des Rückstandes gewährleistet. Der untere Teil des Sammelbehälters 35
besitzt einen Auslaß 38, der durch einen Schieber 39 betätigt werden kann.. Auch
ist ein durch ein Ventil regelbares Gaseinleitungsrohr 35' vorgesehen, um gewünschtenfalls
trockenes Acetylengas einzuleiten: Im Entwicklungsraum arbeiten zwei- sich entgegengesetzt
drehende Rührersätze. Der eine Rührer besteht aus einem Rahmen 40, der der Innenfläche
des Gehäuses i i gut folgt. Die beiden Rahmenteile 4o sind oben und unten durch
Arme 41 und 42 miteinander verbunden. Der Arm 41 ist mit einer Nabe 43 versehen,
welche auf die vertikale innere Welle 44 aufgekeilt ist, diese ist bei 45 gelagert.
'Das Lager 45 wird an der Gehäusewandung 12 mittels eines Armes 46 gehalten. Das
untere Ende der Welle 44 ist außerhalb des Gehäuses i i in einem Lager 47 abgestützt.
Um die Welle 44 ist eine Hohlwelle 48 angeordnet, die durch eine Stopfbüchse 49
gesichert ist. An der Hohlwelle 48 sind eine Anzahl Rührflügel 50 über die
ganze Länge des Raumes io verteilt. Die Drehung wird durch ein Zahnradgetriebe bewirkt,
dessen unteres Zahnrad 51 auf die innere Welle 44 und dessen oberes Zahnrad auf
die äußere Hohlwelle 48 aufgekeilt . ist. Beide Zahnräder 5 i und 52 stehen in Eingriff
mit einem Kegelrad 53, das Kegelrad 53 ist auf der Antriebswelle 54 befestigt, die
von einem Getriebe 55 kommt. Eine Welle 56 ist unmittelbar mit einem Elektromotor
57 verbunden, der an die Stromquelle 58 angeschlossen ist. Die Anlage ist auf Füßen
6o abgestützt. ' Der Arm 42 ist ebenfalls mit einer Nabe versehen, die frei drehbar
auf der Welle 48 gelagert ist, so daß die Abstreifer 40 sich in entgegengesetzter
Richtung zu den kührflügeln 5o drehen können. Nahe am Boden des Entwicklungsraumes
ist eine Auslaßöffnung 61 vorgesehen,, um angesammelte Verunreinigungen von schweren
Teilchen, wie Eisensilicat, abziehen zu können; sie ist durch einen abnehmbaren
Deckel62 verschlossen.
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Bei 63 ist ein Thermometer dargestellt, das die Temperatur im Innern
des Entwicklungsraumes in der Nähe des Bodens feststellt. Die Gastemperatur wird
von einem Thermometer 64 angezeigt, das in das Auslaßrohr 14 hineinreicht.
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Die Vorrichtung nach Abb. i arbeitet wie folgt: In den Behälter 17
wird Carbid eingefüllt und die Fördervorrichtung 16 eingeschaltet. Gleichzeitig
wird der Motor 57 angelassen und damit der Rührer in Betrieb gesetzt. Wenn das Carbid
in den Entwicklungsraum io eintritt, wird das Ventil 25 so lange geöffnet, bis eine
entsprechende Menge, Wasser eingeströmt ist. Das gebildete Calciumhydroxyd wird
nach oben verdrängt, da es leichter ist als die Carbidteilchen. Wenn der Wasserstrom
nicht zur Reaktion mit dem Carbid ausreicht, dann sammelt sich ein Carbidüberschuß
am Boden des Entwicklungsraumes io an. Das schwere Carbid behindert die Bewegung
der Rührflügel, und es würde mehr Kraft für die Rührer benötigt. Der erhöhte Kraftverbrauch
wird durch das Wattmeter 59 angezeigt; zu diesem Fall muß die Wasserzufuhr erhöht
werden. Wird dagegen zuviel Wasser eingeleitet, so wird der Inhalt der Reaktionskammer
schwerer und weniger fließfähig, so daß die erforderliche Kraft für die Rührer wiederum
ansteigt und unmittelbar anzeigt, daß die Wasserzufuhr vermindert werden muß. Die-Messung
der Temperatur und des Feuchtigkeitsgehaltes des Calciumhydroxyds zeigen >an, in
welcher Weise die Wasserzufuhr geregelt werden muß.
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Das ansteigende Calciumhydroxyd erreicht nach einiger Zeit die Höhe
der Leitung 34. Dann wird die Förderanlage 37 in Betrieb gesetzt, um das gebildete
Calciumhydroxyd abzuziehen. Das Calciumcarbid fällt beim Einfüllen schnell durch
das Calciumhydroxyd nach unten und nimmt dabei einen etwaigen Feuchtigkeitsüberschuß
mit. Sonst kommt es aber nicht eher mit -Wasser in Berührung, bis es in die Nähe
des Bodens gelangt ist. Wenn die gerührte Carbidmasse in Reaktion tritt, findet
eine mechanische Trennung von Calciumhydroxyd und Carbid statt. Die schwereren Teilchen
von unverbrauchtem Carbid sinken zu Boden, während die leichteren Hydroxydteilchen
sich im oberen Teil
der gerührten Masse ansammeln. Um den gebildeten
Wärmeüberschuß abzuführen, wird Wasser im Überschuß zugesetzt, vorzugsweise dort,
wo die größte Wärmeentwicklung stattfindet. Dieses überschüssige Wasser nimmt, wenn
es aus dem flüssigen in den dampfförmigen Zustand übergeht, eine beträchtliche Wärmemenge
auf. Der entwickelte Dampf entweicht mit dem Gas. Das Volumen des erzeugten heißen
Gases wird durch den Wasserdampf vergrößert, und das vergrößerte Volumen von Gas
und Wasser, das durch die Füllung der Kammer nach oben steigt, begünstigt die Trennung
der leichteren von den schwereren Teilchen und reagiert ,auch mit etwas frischem
Carbid, wenn dieses durch die Masse nach unten gelangt. Die Aufwärtsbewegung des
heißen Gases und des Wasserdampfes durch das Calciumhydroxyd begünstigt die fließähnlichen
Eigenschaften des Kalkes.
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Das fein verteilte Calciumhydxoxyd flottiert an die Oberfläche der
in dem Ent-,vicklungsraum io gerührten Masse und wird durch das Rohr 34 in den Vorratsbehälter
35 abgezogen. Das Acetylengas wird in dem erweiterten Teil 12 vom Kalk getrennt
und durch die Leitung 14 abgezogen.
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Bei der in Fig. z dargestellten Ausführungsform wird das Carbid in
der Nähe des Bodens aus dem Vorratsbehälter A' in den Entwicklungsraum B' eingeführt.
Die Reaktionskammer 70 ist konisch ausgebildet. Der obere Raum 71 besteht
aus einem oben offenen Behälter mit einem Boden 72, durch den der Entwicklungsraum
70 zentral hindurchreicht. Es wird ein ringförmiger Kalksammelraum 73 gebildet,
der den oberen Rand der Reaktionskammer umgibt. In der Nähe des oberen Randes des
Behälters 71 ist außen ein oben offener Ringraum 74 vorgesehen. Außerhalb
dieser ringförmigen Kammer 74 ist ein Wasserverschluß 76 angeordnet. An dem Deckel
78 ist ein Tauchblech 79 vorgesehen, das in den Wasserverschluß 76 bis nahe
an den Boden 77 herunterreicht. Die an dem Deckel sich niederschlagende Feuchtigkeit
fließt nach dein Rande zu ab und gelangt in die Wasservorlage 76. Der obere Teil
der Wasservorlage 76 wird durch einen Verschlußring 8o verschlossen. Ein Spritzblech
81' verläuft rund um den oberen Rand des Behälters 71, um zu verhindern,
daß Kalkteilchen in den Ringraum 74 gelangen. Der untere Rand des Tauchbleches
79 ist, wie bei 82 dargestellt, gezackt und ausgebildet, um eine gleichmäßige
Durchströmung des Gases zu gewährleisten.
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Die Rührer bei dieser Ausführungsform drehen sich ebenfalls nach entgegengesetzten
Richtungen. Die äußere Hohlwelle 83 verläuft indessen nicht durch den ganzen Entwicklungsraum,
sondern endet bereits im Boden 84. Das obere Ende der Welle 83 ist mit der Nabe
des Armes 83 verbunden, dessen äußere Enden mit den beiden auswärts verlaufenden,
nicht parallelen Armen 86 des Hauptrührers verbunden sind, der in seinen Einzelheiten
in Fig.4 besonders dargestellt ist. Arme 87, die mit dem Arm 85 gleichlaufend sind,
sind zwischen den Streben 86 angeordnet. Ihre oberen Enden, die etwas über den Rand
der Reaktionskammer hinausreichen, sind durch Arme 88 miteinander verbunden. Der
Arm 88 ist dabei so lang, daß er bis fast an die Wandung des Behälters
71
heranreicht. An jeder Seite des Armes 88 sind zwei Kratzer 89 angeordnet.
Die Kratzerarme 89 reichen über den Rand des Behälters 71 hinaus, wo sie
durch eine obere Strebe go miteinander verbunden werden. Die Enden des Armes go
erstrecken sich bis nahe an das Tauchblech 79.
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Wie aus Fig.4 ersichtlich ist, werden die Teile 88, 89 und
go durch eine X-förmige Versteifung gi und 9a gestützt. Die Rührarme drehen sich
frei auf der Welle 93. Zum Rühren des Kalkes, der sich in dem Ringraum 73
ansammelt, sind weitere Rührarme oder Kratzer vorgesehen, sie werden von Armen 94
gebildet. Auch das Wasser in der Vorlage 76 wird durch Rührer 96 bewegt,
sie sind unten mit einem waagerecht angeordneten Rührarm 97 verbunden, der
ganz dicht über den Boden 77 der Wasserabdichtung entlang streicht.
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Die Hohlwelle 93, geht durch eine Abdichtung 98 hindurch.
Der Teil der Welle 83, der sich unterhalb des Bodens 84 befindet, ist mit einem
Getrieberad 9g verkeilt, das mit einem von zwei Kegelrädern ioo in Eingriff steht.
Dieses Kegelräderpaar ist auf der Antriebswelle ioi eines Geschwindigkeitswechselgetriebes
102 befestigt. Die Welle 93 ist in einem Lager 103 im Boden des Getriebegehäuses
104 gelagert. Ein weiteres Zahnrad io5 ist auf der Welle 93 verkeilt und
steht in Eingriff mit dem anderen Kegelrad ioo, so daß die Welle 93 in entgegengesetzter
Richtung gedreht wird und vorzugsweise mit etwas größerer Geschwindigkeit als die
Welle 83: Auf dem Teil der Welle 93, der durch den Entwicklungsraum
70 verläuft, sind Rührflügel io6 zwischen den Armen 87 befestigt. Sowohl
die Rührflügel io6 als auch die Rührarme 87 können so eingerichtet sein, daß sie
der zu rührenden Masse eine nach oben oder eine nach unten gerichtete Bewegung erteilen.
An dem oberen Teil der Nabe des Armes 88 ist ein Ring 107 vorgesehen, der an der
Welle 93 befestigt ist und der eine Aufwärtsverschiebung der Nabe verhindert.
An
dem Arm go ist ebenfalls ein Paar Halteringe io8 vorgesehen. Die Welle 93 ist in
einem Lager iog gelagert. Das obere Ende der Welle 93 weist auch einen verjüngten
Teil i io auf, der durch eine Stopfbuchse des Lagers herausreicht. Hier ist ein
Arm i i i angeordnet; der als Anschlag für eine Signalglocke 112 dient. Eine andere
Glocke zeigt an, daß auch die äußere Rühranlage mit den Rührflügeln 97 arbeitet.
Zu diesem Zweck ist einer der Rührarme 97 mit einem Anschlag 113 versehen, der einen
nach unten gerichteten. Ansatz der Glockenwelle 114 anschlägt, um die an dem anderen
Ende der Welle befestigte Glocke in Bewegung zu setzen. -Das Carbid wird in der
Nähe des Bodens 84 der Reaktionskammer 7o mittels einer Beschickungsvorrichtung
115 eingeleitet. Sie arbeitet in dem Rohr 116, das mit der Kaminer 7o und mit dem
Auslaß i 17 des Carbid= trichters 118 verbunden ist. Der Auslaß 117 wird durch einen
Schieber i i9 gesteuert. Ein zweiter Carbidvorratstrichter i2o ist oberhalb des
Trichters 118 angeordnet. In dem Verbindungsstück zwischen den beiden Trichtern
118 und i2o ist ein weiterer Schieber 121 vorgesehen. Der Trichter i2o ist durch
einen Deckel 122 verschlossen. Die Welle der Förderanlage 115 geht durch eine Stopfbuchse
124 am Ende des Gehäuses 116 nach außen und ist in dem Stützlager 125 gelagert.
Auf der Welle 123 ist zwischen dem Lager 125 und der Stopfbuchse 124 ein Zahnrad
126 befestigt. Dieses wird durch _ ein Vorlege 127 angetrieben, das auf einer Vorlegewelle
128 befestigt ist. Das Vorlege wird seinerseits durch ein Zahnrad 129 angetrieben,
das auf der Welle ioi befestigt ist. Die Welle 128 ist in dem Lagergehäuse
125 gelagert sowie in einem Hängelager 13o, das an einem Arm an der*Unterseite des
Gehäuses 116 befestigt ist. Ein weitgres größeres Zahnrad 131 ist ebenfalls auf
der Vorlegewelle 128 befestigt und ein entsprechend kleineres Zahnrad 132 auf der
Welle ioi. Das letztere kann durch Verschieben in Eingriff mit dem Zahnrad 131 gebracht
werden oder leer-laufen. Auch das Zahnrad 129 ist auf der Welle ioi verschiebbar,
so daß die' Vorlegewelle 128 durch eins der beiden Zahnräder 129 oder 132 angetrieben
werden kann. Da die Zahnräder 129 und 132 von unterschiedlicher Größe sind, kann
die Welle 128 und die Förderschnecke 115 mit geänderter Geschwindigkeit je nach
der. Verstellung der Zahnräder angetrieben werden. Auf diese Weise kann die Carbidmenge
und damit die Menge der Gaserzeugung je nach Wunsch geändert werden.
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Die Welle ioi wird durch einen Elektromotor 57 angetrieben. Eine .Stopfbuchse
133
ist dort vorgesehen, wo die Welle ioi in das Getriebegehäuse 104 eintritt.
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Das Abziehen von Verunreinigungen, die sich am Boden des Entwicklungsraumes
70 ansammeln, erfolgt durch eine Schleuse i34. Diese besteht aus einer zylindrischen
Bohrung innerhalb des Bodens 84, in welcher eine Hülse 135 drehbar eingepaßt ist.
Die Bohrung besitzt eine Öffnung 136, die mit dem Raum 70 in Verbindung
steht, und die Hülse 135 hat eine entsprechende Öffnung 137, die mit der Öffnung
136 in Deckung gebracht werden kann. Zum Ablassen der Fremdstoffe wird der Deckel
138 geöffnet. Das Handrad 139 dient zur Drehung der Hülse 135, wenn sich derDeckel
138 in Schließstellungbefindet.
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Der erzeugte, so gut wie trockene Rückstand, der sich in dem Ringraum
73 sammelt, fällt durch eine Öffnung i4o in einen Aufnahmebehälter 141. Das untere
Ende des Sammlers 141 steht mit einer Förderanlage 142 in Verbindung, die das Calciumhydroxyd
abzieht. Um zu verhindern, daß Gas aus der Öffnung 14o der Kammer 141 und der Förderanlage
142 entweicht, wird für eine Staubdichtung in der Kammer 141 gesorgt. Diese Dichtung
-wird dadurch erreicht, daß ein Vorrat von trockenem Calciumhydroxyd in dem unteren
Teil der Kammer 141 belassen wird. Zur Bestimmung der in der Kammer 141 angesammelten
Menge ist eine Stange 143 vorgesehen, an der .unten eine Scheibe 144 und oben ,
ein Handrad 145 angeordnet ist. Die Stange erstreckt sich durch eine Stopfbuchse
146. Die Leistung der Förderschnecke 142 wird so geregelt, daß ein Überschuß von
Kalk im unteren Teil der Kammer 141 als Dichtung verbleibt.
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Das Wasser wird in der Nähe des Bodens des Entwicklungsraumes 7o durch
Öffnungen 147 eingeleitet. Die Wassermenge wird z. B. durch einen Strömungsmesser
bestimmt. Wenn erforderlich, wird Wasser zur unmittelbaren Berührung mit dem Carbid
in die Reaktionskammer durch ein unmittelbar an die Zufuhr 16 angeschlossenes Rohr
148 eingeleitet.
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Die Wasserzufuhr für die Vorlage 76 erfolgt durch eine Leitung 149,
überschüssiges Wasser fließt aus der Vorlage durch das Gasauslaßrohr@i5o ab. Das
überlaufende Wasser fließt durch die Leitung i5o. Die Ringkammer 74 ist so eingerichtet,
daß etwa durch einen außergewöhnlichen Gegendruck des Gases zurückgedrücktes Wasser
nicht in den Behälter 71 gelangen kann. Unten ist ein Abfluß 151 angeordnet, der
als Tauchrohr in eine Wasservorlage 152 reicht, die einen Überlauf 153 und ein Entlüftungsrühr
154 besitzt.
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Die Arbeitsweise dieser Ausführungsform ist ähnlich, wie für Abb.
i beschrieben. Es
kann indessen Calciumcarbid ganz beliebiger Art
verwendet werden.
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Die Carbidteilchen bleiben in der Kammer 7o, bis sie aufgebraucht
sind, während das Hydroxyd über den Rand der Kammer 70 fließt und in den
Ringraum 73 gelangt. Hier wird das Hydroxyd gerührt und durch die Kratzer 95 rundherum
bewegt, bis so viel durch die öffnung 140 in den Trichter 141 gefallen ist, daß
sich eine Hydroxydschicht auf dem Boden des Trichters sammeln kann, damit kein Gas
in die Förderanlage gelangt. Das Calciumhydroxyd kann gewünschtenfalls auch in dem
Behälter 73 noch eine Zeitlang gerührt werden. Dann wird man den Auslaß für Hydroxyd
in der Seitenwandung7r anbringen an Stelle der im Boden vorgesehenen Öffnung zq.o.
Eine solche zusätzliche Rührung unterstützt das Anfallen eines besseren Erzeugnisses.
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Das Acetylen und der Wasserdampf werden am oberen Rande der Reaktionskammer
abgezogen.. In diesem Raum wird die Ströinungsgeschwindigkeit so herabgesetzt, daß
die feinen Hydroxydteilchen sich absetzen und das Gas über den oberen Rand des Behälters
71 abströmt, um weiter zwischen Tauchblech 79 und Wandung 74 durch das Wasser zwischen
dem Tauchblech 79 und der Wandung 76 zu strömen. Ein wesentlicher Teil des vom Gas
mitgeführten Dampfes wird kondensiert und fließt zusammen mit dem Überlaufwasser
der Vorlage ab.
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Mit der Erfindung fällt ein Calciumhydroxyd an, das einen restlichen
Feuchtigkeitsgehalt von nur etwa 3 °/o aufweist, wenn auf i 1 Wasser z kg Carbid
genommen wird. Dieses Verhältnis kann sich etwas ändern, je nach der Reinheit des
verwendeten Carbides.