-
Vorrichtung zum Nischen von Brikettiergut mit einem schmelzflüssigen
Bindemittel und zum Durchkneten des Gemisches bei unmittelbarer Einwirkung von überhitztem
Wasserdampf u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Misch-und Knetvorrichtung
zur Verwendung bei der Herstellung von Briketten aus gemahlenem Koksklein oder Anthrazitstaub
u. dgl. mit einem flüssigen Bindemittel, z. B. einer Mischung von geschmolzenem
Hartpech und flüssigem entwässerten Teer, soweit erforderlich, unter Zusatz kleiner
Teile gewisser Hilfsstoffe wie Kalk rund Harz.
-
Das Mischen des flüssigen Bindemittels mit dem Brikettiergut wird
in bekannter Weise dadurch bewirkt, daß das Brikettiergut in einem .Mischbehälter
auf dem Wege zum Knetwerk durchgerührt wird, wobei das flüssige Bindemittel :durch
eine Düse zufließt. Nach :der Erfindung führt die Düse eine Bewegung etwa entsprechend
der Rührbewegung aus, und dem Knetwerk wird ein Gemisch von Dampf und erhitzten
Gasen zugeführt. Hierdurch werden gleichzeitig die Vorteile der feuchten und der
trockenen Arbeitsweise erzielt und gegenseitig verstärkt, ohne daß dabei die Nachteile,
wie übermäßige Feuchtigkeit oder Hitze, in Erscheinung treten.
-
Eine zur Ausführung der Erfindung geeignete Vorrichtung ist auf der
Zeichnung dargestellt: Abb. i zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, den
Misch- und Knetbehälter; Abb. 2 und 3 zeigen im Schnitt Einzelheiten; Abb. ¢ zeigt
eine Abänderung der Spritzdüsenvenbindung nach Abb. i ; Abb. 5 @;t eine Ansicht
der im Mischer enthaltenen Schaufeln; Abb,6 zeigt einen Schnitt durch .die Spritzdüse
im vergrößerten Maßstab; Abb.7 zeigt eine Teilansicht des Behälters für die geschmolzene
Pechmischung; Abb.8 zeigt in -vergrößertem Maßstabe den Mischbehälter mit einer
Abänderung durch Hinzufügung einer Meßvorrichtung für das Bindemittel; Abb. g zeigt
eine Ansicht der Meßvorrichtun:g; Abb. io zeigt :eine schaubildliche Ansicht einer
der Schaufeln des Mischbehälters.
-
In dem Behälter a wird Pech durch eine Dampfschlange b verflüssigt
und mit Teer oder anderen Stoffen vermischt.
-
Von dem Behälter a wird die schmelzflüssige Mischung zu einer Spritzdüse
c durch ein Rohr d2 geleitet, das von einem Dampfrohr dl erhitzt wird, das in der
Achse des Rohres d2 verläuft und zweckmäßig mit dem die Dampfschlange b speisenden
Rohr verbunden ist. Die Mischung fließt durch den Ringraum zwischen den beiden Rohren
d2, d' und verläßt ihn durch eine Abzweigung d3. Vom Rohr d2 führt --du Dampfrohr
d' zur Spritzdüse c.
-
Die Spritzdüse c ist seitlich abgebogen und im Bereich des Mundstücks
eines mit Einlauftrichter versehenen Behälters e, in welchem das fein -gemahlene
Brikettoiergut eingeführt wird, drehbar angebracht. Der Bekälter
e
ist mit dem oberen Ende des Knetwerks f verbunden. Eine senkrechte Welle g ragt
von unten in den Behälter e hinein und ist hier ,mit einer schraubengangförmigen
Knet- oder Mischschaufel h und Schabern hl versehen. Am oberen Ende ist die Welle
g mit einem Querstück g1 versehen, das parallele Spindeln g= trägt, die eine Gabel
bilden. Jede Spindel g2 ist mit einer Schaufel i versehen. Diese Schaufeln i verlaufen
bei Drehung der Welle g in kreisförmiger Bahn und rühren das Gut im Behälter e um.
Die drehbare Düse c steht durch Armee" mit der Gabel g1, g2 in Eingriff.
-
Die Düse c wird also in Drehung versetzt, so daß der austretende Strahl
der Bewegung der Schaufeln i folgt.
-
Das Knetwerk, welchem vom Behälter e aus das Gemisch von Brikettiergut
und Bindemittel zugeführt wird, und zwar durch einen von einem Schieber j geregelten
Einlaß, besteht in bekannter Weise aus einer senkrechten zylindrischen Kammer f,
die zweckmäßig mit einem Dampfmantel versehen ist, und ist mit einer zentralen Welle
mit (nicht .dargestellten) Knetschaufeln versehen.
-
Nach der Erfindung wird die Mischung in ,lem Knetwerk f der gleichzeitigen
Einwirkung von Dampf und heißen Gasen unter-\vorfen. Zu diesem Zweck werden Düsen
verwendet, die aus .einem Darnpfzuführungsrohr l mit gelochtem Ende bestehen. Jedes
Rohr L ist von einem am Ende verengten Röhr k umgeben, das Heizgase zuführt und
kurz vor .dem Ende des Dampfrohres l aufhört. Zwischen dem gelochten Ende des Dampfrohres
und der verengten Mündung des Gasrohres k ist eine konische A:blenkscheibe in angebracht.
Die Scheibe m sitzt an einem Arm ml, der an dem Düsenrohr k angebracht ist und das
Rohr l zentriert.
-
Diese Düsen k, l sind, wie dargestellt, zweckmäßig paarweise
in verschiedener Höhe und an verschiedenen Stellen der Wandung des Knetwerkes f
angebracht.
-
Die Heizgase werden aus dem Abzug des zur Erzeugung des Dampfes :dienenden
Kessel entnommen, nach Durchgang durch einen Staübabscheider mit atmosphärischer
Luft zur Regelung der Temperatur gemischt :und durch :ein Gebläse zu den mit den
Gasdüsen k in Verbindung stehenden Kammern n geleitet.
-
Das Knetwerk hat einen Deckel o und einen Abzug p zur Abführung der
Dämpfe und Gase.
-
Da es oft wünschenswert ist, die zur Spritzdüse c zugeführte Menge
der Pechmischung zu beobachten, so kann eine Vorrichtung zum Anzeigen der Menge
`zwischen Düse c und Abzweigungsrohr d3 eingefügt werden.
-
Die Pechmischung kann, statt unmittelbar zu der Spritzdüse c, vom
Rohr d3 in eine der beiden Maßbehälter q1, q2 eines trichterf3rmigen Kübels r geleitet
werden, von dessen Boden ein Rohrs zur Düse c führt, wie Abb. 8 und 9 zeigen.
-
Die Meßbehälter q1, q2 sind an einer Achse q3 angebracht, die mit
einem Lagenanzeiger t versehen ist; und werden abwechselnd vom Rohr d3 aus gefüllt;
sobald einer gefüllt ist, bringt .er durch Umkippen den Nachbarbehälter unter den
Auslaß des Rohres d3 und seinen eigenen Inhalt zum Entleeren. Die abwechselnde Zufuhr
des Bindemittels durch die Behälter q1 und q= verwandelt sich in eine konstante
Zuführung .durch die konvergierende Form des mit Dampfmantel versehenen Bodens rl
des Behälters r.
-
Die Achse q3 kann mit einem selbsttätigen Zählwerk verbunden werden.
Statt dessen oder außerdem kann die Zufuhr der geschmolzenen Pechmischung volumetrisch
durch eine kleine Meßpumpe kontrolliert werden.
-
Statt daß der Dampf der Düse c durch das Dampfrohr dl zugeführt wird,
kann durch ein Rohr u (A :bb. 4) auch heißes Gas aus derselben Quelle, wie das den
Düsen k des Knetwerkes f zugeführte, eingeleitet werden. In diesem Falle kann das
Rohr di mit eine Dampfmantel e1 verbunden -werden, der rings tarn- den Mischer e
liegt und in Abb. i durch punktierte Linien angedeutet ist.
-
Diese Düse c Lind die Schaufeln i können unabhängig vorn der Welle
g, beispielsweise durch ein IZegelrädergetridbe angetrieben werden. Durch ein unabhängiges
Getriebe können die Düse c und die Schaufeln i in umgekehrter Richtung gedreht werden,
wie die Welle g mit ihren Schaufeln 1a und 1a1. Die Schaufeln h und h 1 können aber
auch an einer b'Iuffe an der Welle g angebracht sein und durch ein Kegelrädergetriebe
in umgekehrter Richtung wie die Welke g; .die Schaufeln i und die Düse c gedreht
werden: