DE851798C

DE851798C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Briketts

Info

Publication number: DE851798C
Application number: DEL8285A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Lindermann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-02-13
Filing date: 1951-02-13
Publication date: 1952-10-09

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Brikettieranlagen zum Herstellen von Briketts aus feinkörnigen Stoffen, insbesondere Steinkohle, unter Zusatz von Bindemitteln, insbesondere Pech, und betrifft ein Verfahren zum Mischen und Erwärmen der Bestandteile und zum Zuführen des preßfähigen Gemisches zu den Brikettpressen.
Bei den bekannten Brikettieranlagen ist jeder Brikettpresse eine Misch-, Vorwärm- und Zufuhreinrichtung für das Preßgut und sein Bindemittel vorgeschaltet, die im wesentlichen aus einem stehenden zylindrischen Gefäß mit zentral umlaufenden Rührflügeln und über die gesamte Höhe und den gesamten Umfang verteilten Dampfdüsen zum Einblasen von Wasserdampf besteht. Im praktischen Betrieb hat sich gezeigt, daß die Rührflügel eine beträchtliche Antriebsleistung erfordern und sehr starkem Verschleiß ausgesetzt sind, so daß sich neben beträchtlichen Stromkosten für den Antrieb noch erhebliche Unterhaltungskosten ergeben.
Gemäß der Erfindung wird so verfahren, daß das Preßgut und sein Bindemittel, z. B. Kohle und Pech, in einem der Brikettpresse vorgeschalteten Misch- und Vorwärmgefäß ausschließlich durch Dampfzufuhr in einem aufgelockerten, flüssigkeitsähnlichen Zustand gehalten wird, der, wie praktische Versuche ergaben, infolge der Strömungsenergie des Dampfes eine innigere Mischung der Kohlepartikel mit dem durch die Erwärmung flüssig werdenden Pech gewährleistet, als es mit den bekannten Mischern möglich ist, und der ohne Verstopfungsgefahr die mechanisch gesteuerte Zuleitung des Gemisches zu den Pressen erlaubt. Es hat sich gezeigt, daß auf die bisher angewandten Rührwerke ganz verzichtet werden kann, so daß erhebliche Ersparnisse an Strom- und Unterhaltungskosten sowie hohe Betriebssicherheit erzielt werden. Darüber, hinaus ergibt sich infolge der besseren Mischung eine erhebliche Ersparnis an Bindemitteln.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht erfindungsgemäß aus einem stehenden zylindrischen Gefäß, dem das Gemisch aus Feinkohle und Pech oben zugeführt, und aus dem das preßfähige erwärmte Gemisch unten abgeführt wird, und in das, über den gesamten Innenraum verteilt, Dampfdüsen hineinragen, die eine gleichmäßige Dampfzufuhr zu dem gesamten Inhalt gewährleisten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Abb. i. zeigt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung; Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie A -A in Abb.i. In einem stehenden zylindrischen Gefäß i, dem mittels eines nicht dargestellten Fördermittels, z. B. einer Förderschnecke, ein Gemisch aus Kohle und gemahlenem Pech von oben zugeführt wird, sind durch die Gefäßwand hindurchgeführte Dampfdüsen 2 in der Weise angeordnet, daß der in das Preßgutgemisch eintretende Dampf die gesamte im Gefäß i befindliche Preßgutsäule durchsetzt. Am unteren Ende des Gefäßes ist eine mechanisch angetriebene Austragsvorrichtung 3 vorgesehen, die in Verbindung mit einem Regulierschieber 4 die aus dem Gefäß i zur Brikettpresse hin austretende Preßgutmenge bestimmt.
Der aus den Dampfdüsen 2 austretende Dampf bringt durch Wärmeabgabe das Pech zum Schmelzen und lockert das Gemisch durch seine Ausströmenergie auf, indem er die Kohleteilchen in ständiger gegenseitiger Bewegung hält. Hierdurch wird, ohne daß es dazu mechanisch bewegter Rührer bedarf, eine innigere Mischung zwischen dem geschmolzenen Pech und den Kohleteilchen erreicht, als es bisher möglich war, bei der das Pech die Kohle teilchen vollkommen einhüllt. Das Gemisch nimmt unter dem Einfluß des zugeführten Dampfes die Eigenschaften einer dicken Flüssigkeit an und läßt sich deshalb durch die Zuteilvorrichtung 3, 4 ohne Schwierigkeiten in gleichmäßigem Strom der nachgeschalteten Brikettpresse zuführen.
Die Dampfdüsen 2 bestehen aus in das Gefäß i radial, horizontal oder schräg hineinragenden Rohrstücken, die an ihrem Umfang und ihrem freien Ende mit einer Vielzahl von Austrittsöffnungen versehen sind. Bei großen Durchmessern des Gefäßes i kann zusätzlich eine zentrale Dampfleitung 5 mit sich in radialer Richtung erstreckenden Düsen 6 vorgesehen sein.
Das Verfahren ist nicht auf die Vorbereitung von Kohle-Pech-Gemischen beschränkt, sondern ist für sämtliche Feststoff-Bindemittel-Gemische brauchbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Mischen und Erwärmen von Preßgut und Bindemitteln, z. B. von Kohlenklein und Pech, und zum Zuführen des Gemisches zur Brikettpresse, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßgut und sein Bindemittel in einem der Brikettpresse vorgeschalteten Misch- und Vorwärmgefäß ausschließlich durch Dampfzufuhr in einem aufgelockerten, flüssigkeitsähnlichen Zustand gehalten wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein stehendes zylindrisches Gefäß, dem das Preßgut und das Bindemittel oben zugeführt und aus dem das preßfähige Gemisch unten abgeführt wird, in das über den gesamten Innenraum verteilt Dampfdüsen hineinragen, die eine gleichmäßige Dampfzufuhr zu dem gesamten Preßgutinhalt gewährleisten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfdüsen vom Mantel des Gefäßes aus und/oder von einer zentralen Dampfleitung aus radial, horizontal oder schräg in den Innenraum des Gefäßes hineinragen.