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Die Erfindung betrifft einen neuen Nehmergreifer, der unter
Verwendung von zwei schußgreif- und Klemmelementen, die in
Reihe angeordnet sind und von denen eines vom Typ eines
elastischen Blattes und das andere vom Keil-Typ ist, besonders
geeignet ist für den Transport von Multifilamenten,
Flachschüssen, Monofilamenten mit großem Querschnitt oder mehreren
Schußfäden, die gleichzeitig einzuführen sind.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Arten von
Nehmergreifern bereits bekannt, die unterschiedliche Schußgreif- und
Klemmelemente verwenden, deren Effizienz bekanntermaßen eines
der schwierigsten Probleme ist, die auf dem Gebiet von
schützenlosen Hochgeschwindigkeits-Webmaschinen zu lösen sind,
wobei sich die Schwierigkeit aus den einander entgegenstehenden
technischen Erfordernissen des gesicherten Einklemmens des
Schußfadens ableiten, so daß dieser während seines
Transportes nicht durch das Ziehen, eine Vibration oder eine
intensive Beschleunigung, die bei diesen Webmaschinen stets
auftreten, verlorengeht, während gleichzeitig der Schußfaden
weich ergriffen und übergeben wird, um ihn nicht zu
beschädigen, da er im allgemeinen keine sehr hohe Festigkeit besitzt.
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Bei einem bekannten Typ eines Nehmergreifers besteht das
Greif- und Klemmelement aus dem Ende eines Hebels, der
mittels einer Feder gegen eine entsprechende Schußgreiffläche
gedrückt ist, die am Greiferkörper ausgebildet ist. Ein
solches Element ist, obwohl es in perfekter Weise die
Greiferfordernisse für Multifilamente, flache Schußfäden,
Monofilamente mit großem Querschnitt und mehrere Schußfäden, die
gleichzeitig einzusetzen sind, perfekt befriedigt, jedoch nur
in der Lage, ein "positives" Greifen zu bewirken, was
bedeutet, daß während der Schußfaden-Aufnahme oder -Freigabe es
mittels einer weiteren geeigneten äußeren Steuereinrichtung
geöffnet werden muß, was eine Reihe erheblicher Probleme
infolge der im wesentlichen großen Schwierigkeit der zeitlichen
Abstimmung des Greif- und Klemmelements mit der genannten
äußeren Steuereinrichtung infolge der hohen Geschwindigkeit der
Webmaschine und insbesondere infolge des unvermeidlichen
Schlupfs, der zwischen den verschiedenen mechanischen
Elementen auftritt, mit sich bringt.
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Bei anderen bekannten Arten von Nehmergreifern ist das
Greif- und Klemmelement ein solches derjenigen Art mit einem
"negativen" Greifen, und besteht es im wesentlichen aus einem
Keil, der innerhalb eines Hakens im Greiferkörper axial
bewegbar ist, gegen den es mittels einer Feder gedrückt wird,
wobei der Haken und der Keil so gestaltet sind, daß zwischen
ihnen an einer Seite eine enge V-förmige Aussparung gebildet
ist, in die der Schuß eingeführt wird, uin gesichert
eingefangen zu bleiben.
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Die auf den Namen der Anmelderin laufende GB-A-2 083 844
offenbart einen Greifer mit einer Keilwirkung mittels eines
feststehenden Hakens, der mit einem bewegbaren Keil
zusammenarbeitet, der mittels einer Feder gedrückt ist.
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Die zuletzt genannten Greif- und Klemmelemente verhindern die
genannten Nachteile des positiven Greifens, leiden jedoch
unter dem Problem, daß im Fall von Multifilament-Schüssen,
von flachen Schüssen, von Monofilamenten mit großem
Querschnitt oder von mehreren Schüssen, die gleichzeitig
einzuführen sind, kein wirksames und zuverlässiges Greifen
erreicht wird, da es nur einen einzigen Schußfaden-Klemmpunkt
innerhalb der V-Aussparung zwischen dem Keil und dem Haken
gibt, so daß hierdurch nur das erste Filament, das in die V-
förmige Aussparung eingeführt wird, zurückgehalten werden
kann, während alle weiteren Filamente schwach geklemmt sind
oder sogar frei bleiben. Wenn flache Schüsse oder
Monofilamente mit großem Querschnitt vorliegen, reicht ein einzelner
Greifpunkt für die Sicherstellung eines wirksamen und
zuverlässigen Klemmens
nicht aus, weil die Starrheit der
Schußfäden dazu tendiert, diese freizugeben, indem sie sie um ihren
Greifpunkt rotieren läßt, bis sie aus der V-förmigen
Aussparung austreten. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die
obenangegebenen Nachteile zu verhindern, indem ein
Nehmergreifer des negativen Greif-Typs geschaffen wird, bei dem das
Schußgreif- und Klemmelement stets einen wirksamen und
zuverlässigen Transport jeder Art des Schusses gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird im wesentlichen mittels des
Nehmergreifers, der die Merkmale von Anspruch 1 und 2 aufweist, dadurch
gelöst, daß der Schuß immer durch zwei Greif- und
Klemmelemente, die in Reihe angeordnet sind, eingeklemmt ist, von
denen eines vom Typ eines elastischen Blattes und das andere
vom Keil-Typ ist. Auf diese Weise sind alle Filamente stets
durch die kombinierte Wirkung des elastischen
Blattgreifelements und des Keil-Greif- und Klemmelements sicher
festgehalten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die in
Anspruch 2 beansprucht ist, besteht das Schußgreif-
und - Klemmelement vom Typ eines elastischen Blattes aus einem
elastischen Blatt mit unterschiedlicher Dicke, das, starr mit
dem beweglichen Klemmkeil, nur über seinen äußeren, dickeren
Teil mit einer Greiffläche zusammenwirkt, die an der
Unterseite des horizontalen Hakens ausgebildet ist.
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Auf diese Weise ist der Schuß stets sicher am Außenrand des
Hakens eingeklemmt.
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Erfindungsgemäß besteht das Schußgreif- und -Klemmelement des
Keiltyps aus einem ersten Hebel, der an den Seiten des
Greiferkörpers angelenkt ist und an einein Ende den beweglichen
Klemmteil trägt, der elastisch in einem kegelstumpfförmigen
Hohlraum in dem Haken durch eine Feder gedrückt gehalten ist,
die auf das freie Ende eines zweiten Hebels wirkt, der
ebenfalls an den Seiten des Greiferkörpers angelenkt ist, wobei
sein anderes Ende am freien Ende des ersten Hebels angelenkt
ist.
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Zur Vergrößerung der Schußgreif- und Klemmwirkung mittels des
Greif- und Klemmelements ist erfindungsgemäß an dem
elastischen Blatt ein sich in Längsrichtung erstreckender Zahn
vorgesehen, der mit einer entsprechenden Nut zusammenwirkt, die
in der Greiffläche am Haken vorgesehen ist.
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Hierdurch wird ein Labyrintbweg für den Schuß bestimmt, der
auch zwischen dem Blatt und der Greiffläche am Haken sicher
erfaßt ist, jedoch nur stromaufwärts des Labyrinthweges wegen
der unterschiedlichen Dicke des Blattes, wobei der
Labyrinthweg stromaufwärts des keilförmigen Greif- und
Klemmelements angeordnet ist, wodurch der Schuß aus letzterem nur mit
Schwierigkeiten austreten kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben, die eine
bevorzugte Ausführungsform anhand eines nicht einschränkend zu
verstehenden Beispiels erläutern, bei dem technische oder
konstruktive Veränderungen durchgeführt werden können, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann
anstelle eines Blattes mit unterschiedlicher Dicke ein Blatt
mit konstanter Dicke verwendet werden, das mit einem Haken
zusammenwirkt, der an seiner unteren Fläche einen
Greifbereich in der Form von geneigten Flächen besitzt.
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In den Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Nehmergreifers mit den Schußgreif- und
Klemmelementen;
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Fig. 2 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht
des Hakenendes des Greifers von Fig. 1;
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Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 2.
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In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen 1 den
Nehmergreiferkörper, der zwei Seiten 2 und 3 besitzt und an seinem Ende
4 in einem horizontalen Haken 5 endet. Dieser horizontale
Haken 5 bildet mit dem Ende 4 einen kegelstumpfförmigen
Hohlraum 6 (s. insbesondere Fig. 3), gegen dessen Wände ein
bewegliches Keilteil 7 elastisch gedrückt ist, das an dem Ende
eines Hebels 12 getragen ist und das mit dem Haken 5 eine
enge Aussparung 8 bildet, in die die gleichzeitig
einzuklemmenden Schüsse 9 und 10 eingeführt werden, bis sie
eingefangen gehalten bleiben. Es ist jedoch ersichtlich, daß nur der
anfänglich eingesetzte Schuß 9 durch das Schußgreif- und
Klemmelement vom Keiltyp 5, 7 sicher eingefangen ist. Zur
Gewährleistung eines wirksamen und zuverlässigen Einklemmens
auch des Schusses 10 ist in Kombination mit dem Greif- und
Klemmelement 5, 7 auch ein Schußgreif- und Klemmelement vom
Typ eines elastischen Blattes verwendet, das im wesentlichen
aus einem elastischen Blatt 11 unterschiedlicher Dicke
besteht, das starr an dem Hebel 12 des beweglichen Keilteils 7
mittels Schrauben 13 befestigt (s. insbesondere Fig. 1) über
seinen äußeren Teil 11' größerer Dicke mit einer Greiffläche
14 zusammenwirkt, die an der Unterseite des Hakens 5
ausgebildet ist. Auf diese Weise sind die Schüsse 9 und 10
gezwungen, sich selbst anzuordnen, wie in Fig. 3 angegeben ist,
d.h. einem Labyrinthweg um den Zahn 15 zu folgen.
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Der äußere Teil 11' des Blattes 12 mit der größeren Dicke
stellt sicher, daß die Schüsse 9 und 10 stets in diesem
Bereich stromaufwärts des Zahnes 15 und nie in dem Bereich 17
(s. insbesondere Fig. 3) stromabwärts des Zahnes 15 erfaßt
sind, selbst wenn der Schuß in diesem Bereich
Vergrößerungsbzw. Verbreiterungsfehler aufweist, und dies bedeutet
zusammen mit dem Labyrinthweg, daß eine extrem hohe Kraft
erforderlich ist, um die Schüsse 9 und 10 herauszuziehen, wodurch
gleichzeitig ein wirksames Einklemmen der mehreren Schüsse
gewährleistet ist.
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Schließlich ist der Hebel 12 des Keilteils 7 bei 18 an den
Seiten 2 und 3 des Greiferkörpers 1 angelenkt, und ist sein
freies Ende 12' an dem einen Ende 19' eines zweiten Hebels 19
angelenkt, der bei 20 an den Seiten 2 und 3 des
Greiferkörpers
1 angelenkt ist und an seinem freien anderen Ende 19"
mit einer Feder 21 zusammenwirkt, die durch den Greiferkörper
1 abgestützt und bestrebt ist, den Hebel 19 entgegen dem
Uhrzeigersinn zu drehen und somit den Hebel 12 und den Keil 7 im
Uhrzeigersinn zu drehen, so daß letzterer elastisch gegen die
Wände des kegelstumpfförmigen Hohlraums 6 drückt. Wenn das
Ende 19" des Hebels 19 gegen die Wirkung der Feder 21
gedrückt wird, werden auf diese Weise der Keilteil 7 und das
Blatt 11 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 18 gedreht,
um von den Flächen zurückgezogen zu werden, gegen die sie
greifen, wodurch ein einfaches Entfernen der Schüsse 9 und 10
gestattet ist, wenn der Nehmergreifer seine Bewegung
vollständig durchgeführt hat.