DE692412C - Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen

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DE692412C
DE692412C DE1938I0062073 DEI0062073D DE692412C DE 692412 C DE692412 C DE 692412C DE 1938I0062073 DE1938I0062073 DE 1938I0062073 DE I0062073 D DEI0062073 D DE I0062073D DE 692412 C DE692412 C DE 692412C
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Germany
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calcium
hydroxylammonium
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nitrate
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Expired
Application number
DE1938I0062073
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf Schulze
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/082Compounds containing nitrogen and non-metals and optionally metals
    • C01B21/14Hydroxylamine; Salts thereof
    • C01B21/1409Preparation
    • C01B21/1427Preparation by reduction of nitrogen oxides or nitrites with bisulfite or sulfur dioxide, e.g. by the Raschig process

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen Nach einem bekannten Verfahren gelangt Tnan zu hydroxylamindisulfonsauren Erdalkalisalzen, indem man Erdalkalinitrit und Erdalkalibisulfit aufeinander einwirken läßt und darauf .dem Gemisch unter Einhaltung einer Temperatur von höchstens io° C Mineralsäure zusetzt. D,as @entstandexie Calciumhydxoxylarnindisulfon,at wird :durch Hydrolyse in das leicht lösliche Hydroxylammoniumsulfat übergeführt, Das Verfahren hat den Nachteil, daß Hydroxylammoniumsulfatlösungen geringer Konzentration (höchstfalls 20 g (N H3 O H) 2 . S O4 im Liter Lösung) erhalten werden. Hohe Eindampfkosten, die das Verfahren unwirtschaftlich ;gestalten, "sind die notwendige Folge.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, Hydroxylammoniumsul£at vermittels der Natriumsalze herzustellen. Die Hydrolyse des Natriumhydroxylamindisulfonats ist jedoch sehr langwierig, und maii gelangt nur durch mehrfaches Eindampfen und Auskristallisieren von Natriumsulfat zu konzentrierten Lösungen von Hydroxylammoniumsulfat, die jedoch noch immer durch bedeutende Mengen Natriumsulfat und Ammoniumsutfat verunreinigt sind.
  • Gegenstand der Erfindung ist ;nun ein. Verfahren, das unter Vermeidung von unerwQnschten Eindampfmaßnahm@en. und unter vereinfachten Verfahrensbedingungen zu. wesentlich konzentrierteren, praktisch sofort verwendbaren Hydroxylammoniumsalzlüsungen führt.
  • Erfindungsgemäß wird einer Calciumnitritlösung mit etwa i8o bis 26og Ca(N02)2 im Liter eine dem Calciumnitrit äquivalante Menge . an festem pulverförmigem Calciumoxyd, Calciumhydroxyd oder Calciumcarbonat zugesetzt und in die Mischung unter Aufrechterhaltung einer i o° C nicht Übersteigenden Temperatur Schwefeldioxydgas @eingel(eitet. Dabei wird Calciumhydroxylamindisulfonat gebildet, das durch Hydrolyse,-beispielsweise unter Erwärrnen der Lösung auf 8o bis ioo° oder Einbringen derselben in auf 8o bis ioo° erhitztes Wasser; inHydroxylammoniumsulfat übergeführt wird. Die entstandene Schwefelsäure wird mit einer Aufschlämmung von Caldumhydroxyd neutralisiert: Gemäß den Reaktionsgleichungen Ca(N02)2+ Ca(OH)2+ 4 S02 =2NOH(SO3)2Ca 2NOH(SOs)2Ca+4H20 =(NH30H)2S04+2CaS04+H"S04 . H2S04+ Ca (0H)2= CaS04+, 2H20 entstehen bei der Bildung von i Mol HydroxylammOniumsulfat 3 Mole Calciumsulfat (Gips). Die_ entstehenden verhältnismäßig großen Mengn an Gips werden durch Filtration von der darüberstehenden Flüssigkeit getrennt und lassen sich leicht mit Wasser auswaschen. Die abfiltri@erte Lösung enthält bis zu 25o g/1, wenigstens jedoch 1509/1 Hydroxylammoniumsalz. Diese verhältnismäßig stark konzentrierten Lösungen sind für die . technische Verwendung in den meisten Fällen sofort verwendbar. Gegebenenfalls kann die Konzentration unter Aufwendung nur geringer Eindampfkosten durch Kochen im Vakuum auf 40o bis 450g/1 gesteigert werden.
  • Das bei der Umsetzung verwendete Caldumnitrit wird im großtechnischen Maßstabe bisher noch nicht hergestellt, sondern gewöhnlich ,auf ziemlich umständlichem Wege durch Umsetzung von Natriumnitrit mit Cal-. ciumchlorid und nachfolgender fraktionierter Kristallisation der entstehenden Salze (Caldumnitrit und Natriumchlorid) erhalten.
  • In Fortbildung des Verfahiens gemäß Erfindung wurde nun gefunden, daß mit gutem Erfolg statt einer Calciumnitritlösungeine Calciumnitrit und Calciumnitrat enthaltende -Lösung, wie sie in großen Mengen bei der Kalkabsorption von nitrosen Restgasen, z. B. bei der Salpetersäureherstellung, anfällt, als Ausgangslösung beim vorliegenden Verfahren angewendet werden kann. Es zeigt sich überraschenderweise, daß Idas Nitrat in der ersten Verfahrensstufe mit keinem der übrigen Reaktionsteilnehmer eine Umsetzung eingeht, so daß eine Abänderung .der bei Anwendung von Calciumnitrit .allein durchzuführenden Maßnahmen nicht notwendig ist. Bei der folgenden Hydrolyse des Calciumhydroxylamindisulfonats setzt sich das Calciumnitrat mit dem gebildeten Hydroxylammoniumsulfat zu Calciumsulfat und Hydroxylammoniumnitrat um. Nach Neutralisation der gemäß Gleichung (2) entstandenen Schwefelsäure sind wieder alle eingebrachten Kalksalze als Gips ausgeschieden, während die anfallende Lösung neben Hydroxylammoniumsulfat so viel Hydroxylammoniumnitrat enthält, wie dem eingebrachten Calciumnitrat äquivalent ist.
  • Diese gleichzeitig Hydroxylammoniumsul£at und -nitrat enthaltende Lösung kann für die meisten technischen Zwecke mit demselben Erfolg wie die. Sulfatlösung allein Verwendung finden.
  • Beispiele i. Zu 4001 einer 72 kg Calciumnitrit (als wasserfreies Salz berechnet) enthaltenden wäßrigen Lösung werden 42 kg Calciumhydroxyd gegeben und in das Gemisch unter kräftigem Rühren i 46 kg Schwefeldioxydgas eingeleitet, wobei die Reaktionswärme durch .die Kühlsole einer Kältemaschine abgeführt wird, so daß die Temperatur der Lösung + i09 C nicht übersteigt. Nach beendeter Umsetzung wird die Lösung des entstandenen Calciumhydroxylamindisulfonats m eine Vorlage abgelassen, die .das zum Sieden erhitzte erste Waschwasser des beim vorhergegangenen Verfahrensgang ausgefallenen Calciumsulfats enthält. Es setzt sofort Hydrolyse unter starker Gipsabscheidung -ein, die bei Aufrechterhaltung einer Temperatur von 8o bis ioo° C nach etwa i Stunde beendet ist. Dann wird eine Aufschlämmung von 42 kg Calciumhydroxyd in 90l Wasser zugegeben und nach beendeter Neutralisierung der entstandenen Schwefelsäure die Flüssigkeit vom Calciumsulfat abfiltriert. Nach dem Absaugen des Filtrats wird der auf dem Filter verbliebene Gips zunächst mit dem noch verfügbaren Waschwasser eines ;gleichen vorangegangenen Verfahrensganges und schließlich mit reinem Wasser gewaschen. Das Filtrat :enthält 17 2 g;1 Hydroxylammoniumsulfat. Die Ausbeute an Hydroxylamin, bezogen auf das eingesetzte Calciumnitrit, beträgt 92%.
  • 2. Zu 4001 einer io2kg Calciumnitrit enthaltenden wäßrigen Lösung werden 6o kg Calciumhydroxy d gegeben und in das Gemisch unter kräftigem Rühren 2o8 kg Schwefeldis oxydgas eingeleitet, wobei die Reaktionswärme durch die Kühlsole einer Kältemaschine abgeführt ward, so daß :dis Temperatur derLösung i o' C nicht übersteigt. Anschließend wird, wie im Beispiel i angegeben, hydrolysiert, dann eine Aufschlämmung von 6o kg Calciumhydroxyd in cool Wasser zugegeben und nach beendeter Neutralisierung der entstandenen Schwefelsäure die Flüssigkeit vom Calciumsulfat. abfiltriert. Das Filtrat enthält 248 g/1 Hydroxylammoniumsulfat. Die Ausbeute an Hydroxylamin, bezogen auf das eingesetzte Calciumnitrit, beträgt 85%.
  • 3. Zu 4001 einer 88 kg Calciumnitrit und 2o,8 kg Cälciumnitrat enthaltenden wäßrigen Lösung werden 52k- Calciumhydroxyd gegeben und in das Gemisch unter kräftigem Rühren i 8 o kg Sch@vefeldiöxydgaseingeleitet, wobei die Reaktionswärme durch die Kühlsoleeiner Kältemaschine abgeführt wird, so daß die Temperatur .der Lösung + i 09 C nicht Übersteigt. Anschließend wird, wie im Beispiel i angegeben, hydrolysiert, dann eine Aufschlämmung von 6o kg Calciumhydroxyd in i oo 1 Wasser zugegeben und nach beendeter Neutralisiexung die Lösung vom Galciumsulfat abfiltriert. In 4651 Filtrat sind 75,9 kg Hydroxylammoniumsulfat und 2¢,6kg Hydroxylammoniumnitrat, entsprechend einer Konzentration von 216g/1 Hydroxylammoniumsalz, vorhanden. Die Ausbeute an Hydroxylamin, bezogen auf das eingesetzte Caldumnitrit, beträgt 88%.

Claims (2)

  1. PATENNTANSf'RÜCIIli: i. Verfahren zur Herstellung von konzentrierten wäßrigen Lösungen vorn Hydroxylammoniumsulfat aus Calciumnitrit und Calciumbisulfit und Hydrolyse des entstandenen Calciumhydroxylamindisulfonats, dadurch gekennzeichnet, daß einer etwa i8o bis 26og Calciumnitrit im Liter enthaltenden Losung eine dem Calciumuitrit äquivalente- Menge an festem Calciumoxyd, -hydroxyd oder -carbonat zugesetzt und in die Mischung :unter Aufrechterhaltung einer + i o° C nicht übersteigenden Temperatur Schwefeldioxyd eingeleitet wird, worauf das gebildete Calciumhydroxylamindisulfonat der Hydrolyse unterworfen wird und die Nieutralisation der dabei entstanderien Säure durch Zugabe von Calciumoxyd, -hydroxyd oder -carbonat erfolgt. `
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von konzentrierten Lösungen von Hydroxylammoniumsulfat im Gemisch mit Hydroxylammoniumnitrat die Umsetzung mit einer bei der Kalkabsorption von nitrosen Restgasen anfallenden Lösung von Calciumnitrit und Cälciumnitrat durchgeführt wird.
DE1938I0062073 1938-07-29 1938-07-30 Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsalzen Expired DE692412C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2497601A (en) * 1943-03-30 1950-02-14 Melle Usines Sa Purification of ether
DE943165C (de) * 1949-08-27 1956-05-17 Inventa Ag Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Hydroxylaminsulfatloesungen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2497601A (en) * 1943-03-30 1950-02-14 Melle Usines Sa Purification of ether
DE943165C (de) * 1949-08-27 1956-05-17 Inventa Ag Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Hydroxylaminsulfatloesungen

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