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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung einer Bremsvorrichtung für ein
Fahrrad, worin eine Vielzahl von Bremssystemen durch Manipulation bzw. Betätigung
eines einzigen Bremshebels gleichzeitig betätigt werden können.
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Simultan-Bremsvorrichtungen für Fahrräder sind beispielsweise aus der GB-A-2175657
bekannt, worin zwei unabhängige Leitungen von Bremsdrähten in insgesamt vier Teile
unterteilt sind und jedes Ende davon mit einer beweglichen Platte verbunden ist.
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Bisher ist es als vorzuziehen erachtet worden, wenn das Bremsen am Vorderrad später
als am Hinterrad erfolgt. Beim obengenannten Stand der Technik wurden Versuche
gemacht, das Bremsen des Vorderrades wie durch das Vorsehen eines Totgangs für die
Verbindung zwischen dem Draht und der beweglichen Platte zu verzögern. Dafür war
es jedoch notwendig, zunächst eine der Bremsen einzustellen, bevor die andere Bremse
mit darauf abgestimmtem Zugweg eingestellt wurde, was zu einer Verringerung des
tatsächlichen Zugwegs des Drahtes führte. Und das ließ das Problem entstehen, daß es
schwierig war, den Spalt zwischen Rad und Bremsschuh so einzustellen, daß er für
beide Räder richtig war. Eine solche Einstellung war extrem schwierig, wenn solche
Faktoren wie Lockerung der Verbindung mit der beweglichen Platte, Toleranzen in den
Abmessungen der betroffenen Teile, Verformung der Räder usw. ins Spiel kamen, was
möglicherweise zu Bremsversagen oder Nachlassen der Bremsen führte. Schlimmer
noch führte der viergeteilte Draht zu einer Vergrößerung der Anzahl der betroffenen
Teile sowie einer Verlängerung der zur Montage erforderlichen Arbeitszeit und auch zu
einer relativen Zunahme der Größe der beweglichen Platte, was deren ästhetische
Qualität beeinflußte.
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In der FR-2495564 ist eine Bremsvorrichtung vorgeschlagen worden, bei der zwei
Bremsdrähte von jeweiligen Bremshebeln Seite an Seite in einer Klemme befestigt sind,
die in einem Rahmen angeordnet ist, durch den die Drähte hindurchgehen. Obwohl
diese Verbindung der Drähte miteinander es möglich macht, beide Bremsen zu
betätigen, wenn ein Bremshebel gezogen wird, erfolgt die Wirkung auf beide Bremsen
nicht simultan. Es müssen immer noch beide Bremshebel betätigt werden, um die
Bremsen simultan und gleich zu betätigen.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird eine Bremsvorrichtung bereitgestellt, die eine
Vielzahl von Drahtbremssystemen umfaßt, wovon bei jedem der Bremsdraht von
seinem Bremshebel durch einen Außenschlauch zu einer jeweiligen Bremse geführt
wird und Mittel die jeweiligen Bremssysteme miteinander verbinden, so daß, wenn der
eine oder der andere der Bremshebel betätigt wird, alle Bremssysteme betätigt werden,
wobei die Verbindungsmittel ein Außenschlauchrelais umfassen, das zwischen den
Außenschläuchen für die jeweiligen Bremssysteme eingefügt ist, um jeden
Außenschlauch zu unterteilen, wobei die geteilten Enden der Außenschläuche daran
angeschlossen sind, und die Bremsdrähte in gegenseitigem Kontakt durch
Befestigungsmittel innerhalb des Außenschlauchrelais miteinander verbunden sind.
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Eine solche Konstruktion kann so angeordnet werden, daß unabhängige Einstellung
eines jeden Bremssystems vor dem Aneinanderbefestigen beider Bremsdrähte
zugelassen wird, und somit kann gewährleistet werden, daß jeder Bremsdraht
tatsächlich verschiebbar ist und jede Bremse ohne Versagen betätigt werden kann. Da
die Größe des Außenschlauchrelais nur ausreichen muß, um die Bremsdrähte
aneinander zu befestigen, besteht nicht das Problem, daß es so sperrig ist, um
aufzufallen. Auch kann eine solche Bremsvorrichtung leicht so angeordnet werden, daß
sie an einem bereits in Gebrauch befindlichen Fahrrad montiert werden kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht ist, die eine Ausführungsform der Erfindung zeigt;
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Außenschlauchrelais der Ausführungsform in
einer anderen Gestalt ist; und
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Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines bei der Ausführungsform verwendeten
Befestigungsmittels ist.
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In Fig. 1 bezeichnet Bezugszahl 1 einen Bremshebel für eine Vorderradbremse, 1a
einen Bremsdraht, 11 eine Bremse für das Vorderrad, 2 einen Bremshebel für eine
Hinterradbremse, 2a einen weiteren Bremsdraht, 12 eine Bremse für das Hinterrad,
wobei der Bremshebel 1 und die Bremse 11 durch den Draht 1a verbunden sind und
der Bremshebel 2 und die Bremse 12 durch den Draht 2a verbunden sind.
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Bezugszahl 3 bezeichnet ein Außenschlauchrelais, 4a und 4b Außenschläuche, durch
die ein Draht 1a hindurchgeht, und 5a, 5b Außenschläuche, durch die ein Draht 2a
hindurchgeht. Das Außenschlauchrelais 3 ist eine rechteckige Platte, bei der beide
Endabschnitte in rechten Winkeln gebogen sind, und die Außenschläuche 4a, 4b, 5a
und 5b sind über die Außenschlauchaufnehmer 6a, 6b, 7a und 7b, die jeweils an Relais
3 angeschlossen sind, mit dem gebogenen Abschnitt 3a des Außenschlauchrelais 3
verbunden. Das Relais 3 stellt daher ein Mittel dar, um die Außenschläuche 4a und 4b
einerseits und die Außenschläuche 5a und 5b andererseits zu verbinden, und die Drähte
1a und 1b sind so eingestellt, daß sie durch das Innere dieses Relais 3 gehen.
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Das Außenschlauchrelais 3 kann auch ein deckelloses kastenartiges sein, dessen
kontinuierliche Seitenwand 3c um einen Boden 3b geht, wie in Fig. 2 gezeigt. Diese
Alternative hat den Vorteil, daß sie im Vergleich zu dem von Fig. 1 höhere Festigkeit
aufweist. Bezugszahl 3d bezeichnet jedes Verbindungsloch für den Außenschlauch.
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Bezugszahl 8 bezeichnet ein Befestigungsmittel, um die Drähte 1a und 2a innerhalb des
Relais 3 aneinander zu befestigen. Wie in Fig. 3(a) gezeigt, besteht es aus einer
Schraube 8a, einer Mutter 8b und einer Druckplatte 8c mit einem rechteckigen Loch
darin, und die Schraube 8a hat in ihrem Kopf einen Vorsprung ausgebildet, dessen
Schnittgestalt jener des Lochs in der Druckplatte 8c entspricht, und dieser Vorsprung
weist in diametraler Richtung ein Durchgangsloch 8d auf. Die Drähte 1a und 2a sind
durch dieses Loch 8d zu fädeln, bevor die Mutter 8b angezogen wird, so daß die Drähte
1a und 2a sicher befestigt werden. Die oben beschriebene Konstruktion ist lediglich ein
Beispiel, und es ist auch möglich, ein Befestigungsmittel einer anderen Konstruktion zu
verwenden, wie in Fig. 3(b) gezeigt, worin die Schraube 8a keinen Vorsprung aufweist
und die Drähte 1a und 2a auf den Schraubenschaft gesetzt sind und eine Mutter 8b
aufgeschraubt ist, um die Drähte 1a und 2a zwischen dem Kopf 8e und der Druckplatte
8c aneinander zu befestigen.
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Das Befestigen der Drähte 1a und 2a unter Verwendung des Befestigungsmittels 8
erfolgt nach dem Anschließen der Drähte 1a und 2a zwischen dem Bremshebel 1 und
der Bremse 11 bzw. dem Bremshebel 2 und der Bremse 12 und darauffolgendem
Einstellen der Drahtlänge usw. Da das Einstellen unabhängig erfolgen kann, können die
Bremsen für das Vorder- und das Hinterrad optimal eingestellt werden, ohne daß die
Einstellung der Bremse für das andere Rad beeinflußt wird, und die Einstellung des
Spalts zwischen dem anderen Rad und seinem Bremsschuh ist daher leicht
durchführbar.
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Wird bei der Bremse mit der oben beschriebenen Konstruktion beispielsweise der
Bremshebel 1 betätigt, so wird der Draht 1a gezogen, und die Bremse 11 wird betätigt.
Da die Drähte 1a und 2a jedoch innerhalb des Relais 3 aneinander befestigt sind, wird
der Draht 2a gleichzeitig gezogen, und die Bremse 12 wird ebenfalls betätigt. Das
gleiche gilt, wenn der Bremshebel 2 betätigt wird. Da die Bremsen 11 und 12 für beide
Räder so miteinander verbunden sind, werden sowohl das Vorder- als auch das
Hinterrad gleichzeitig sicher und rasch gebremst, auch wenn nur einer der Bremshebel
betätigbar ist.
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Die Betätigungsbedingungen für das Vorder- und das Hinterrad hängen von der
unabhängigen Einstellung ab, die vor dem Befestigen der Drähte erfolgt, und es ist
möglich, die Bremsen richtig zu betätigen. Wenn das Befestigen der Drähte durch das
Befestigungsmittel 8 fehlerhaft sein sollte, ist die Konsequenz daraus nur, daß kein
gleichzeitiges Bremsen bewirkt wird, aber die individuelle Funktion der Bremsen wird
nicht gestört, und so ist Sicherheit gewährleistet.
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Weitere Vorteile der dargestellten Konstruktion bestehen darin, daß sie relativ wenige
Teile erfordert und rasch zusammengestellt werden kann.
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Es versteht sich, daß die beschriebene Bremsvorrichtung beispielsweise auch auf
Dreiräder anwendbar ist, und der Begriff "Fahrrad", wie in der Beschreibung verwendet,
daher so interpretiert werden sollte, daß damit alle Fahrräder mit zwei oder mehr
Rädern gemeint sind.