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Empfänger mit Krachbeseitigung Im Hauptpatent ist ein Krachbeseitige.r
für Empfänger mit- selbsttätiger Schwundtegelung beschrieben, welcher den Empfänger
unterhalb eines bestimmten Wertes der Hochfrequenzeingangsamplitude sperrt. Der
Empfänger wird also nur dann entsperrt, wenn die Hochfrequenzamplitude einen Grenzwert
überschreitet. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Störgeräusche und die verzerrte
Wiedergabe während des Abstimmens weitgehend vermieden sind.
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Zur Erreichung dieses Zieles sind in dem Hauptpatent verhältnismäßig
umständliche Schaltungen als Beispiele angegeben. Demgegenüber ist bei der erfindungsgemäßen
Anordnung als zusätzliches Schaltelement im wesentlichen nur eine Glimmlampe erforderlich.
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Nach der Erfindung wird nämlich vorgeschlagen, zwischen dem Anodenkreis
des Gleichrichters und dem Eingangskreis des Niederfrequenzverstärkers eine Gasentladungsröhre
einzuschalten, die bei Unterschreiten eines bestimmten Schwellwertes der Hochfrequenzeingangsamplitude
erlischt und hierdurch die Übertragung der niederfrequenten. Wechselspannung auf
den Empfängerausgang verhindert. Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf
der Zeichnung schaltbildmäßig dargestellt.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i ist die Antenne A
über die Spule 2 an den Verstärker i angeschlossen, der durch den Kondensator 3
abgestimmt wird und bei M1 an den Eingang q, 6 des mit Gittergleichrichtung arbeitenden
Detektors 5 angekoppelt ist. Diesem Detektor folgt der Niederfrequenzverstärker
7, dessen Steuergitter mit der Anode von 5 über eine Neonröhre 8 verbunden ist.
Den Anoden von 5 und 7 wird die positive Spannung von der Quelle B über die Leitung
9 zugeführt. Die negative Klemme dieser Quelle ist durch die Erdverbindung der Kathodenleitungen
angedeutet.
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Die Anode von 5 ist mit der positiven Leitung 9 über einen Widerstand
io verbunden, von dem ein Zwischenpunkt über einen Kondensator i i mit Erde verbunden
ist. Die eine Klemme der Glimmlampe 8 ist mit der Anodenseite .des Anodenkreisfilterwiderstandes
io und die andere Klemme über den Widerstand i2 .mit Erde verbunden. Zwischen Erde
und einer Anzapfung des Widerstandes i2 ist ein Kondensator i3- geschaltet. Die
Anode von 7 und die Leitung 9 sind etwa
mit einem Lautsprecher verbunden.
Die Kathode von 7 ist über einen Widerstand R1 mit Erde verbunden, während zwischen
der ungeerdeten Seite von R1 und der Leitung 9 ein zweiter Widerstand R.- liegt.
Ferner liegl_'@ zwischen der Kathode -von 7 und Erde eük: Überbrückungskondensator
7'.
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Für die Wirkungsweise der Schaltung ist. es unwesentlich, was für
Stufen der Röhre 5 vorausgehen. Es kann das sowohl ein Hoch= frequenzverstärker
als auch die Zwischenfrequenzverstärkerstufe eines Superheterodyneempfängers sein.
Im letzteren Falle ist der Kondensator 6 natürlich fest und der Kreis q. auf die
Zwischenfrequenz abgestimmt.
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Es soll nun die Arbeitsweise der Röhre 8 näher erläutert werden. Es
werde angenommen, daß die Abstimmeinricbtung des Empfängers auf eine gewisse Station
eingestellt sei. Es werde ferner angenommen, daß die Abstimmeinrichtung auf eine
andere Station eingestellt werden soll. Wenn der Empfänger aus der alten Einstellung
hinweg abgestimmt wird, nimmt der Pegel der Signalstärke im Kreis q. ab, bis dem
Eingangskreis q. der Detektorstufe praktisch keine Signalenergie aufgedrückt wird.
In diesem signallosen Zustand ist die Spannung zwischen Anode und Kathode des Detektors
ein Minimum.
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Da die Zündspannung der Glimmröhre 8 von dieser Spannung abhängt,
wird, wenn kein Signaleingang vorhanden ist, die Neonröhre unterhalb ihrer Zündspannung
liegen und weder aufleuchten, noch Energie übertragen. Die Vorspannungswiderstände
R1 und R, wirken dahin, die Kathode der N iederfrequenzröhre 7 auf einem Potential
zu halten, das positiv gegenüber der Minus-B-Seite des Systems ist. Das Gitter hat
aber die Spannung minus B, und die Röhre ist infolgedessen bis über die Verriegelung
hinaus vorgespannt, bis die Glimmröhre zu funktionieren beginnt. Wenn Signale empfangen
werden, d. 1r. wenn die Abstimmeinrichtung des Empfängers auf die neue Station eingestellt
wird, steigt die am Detektor liegende Spannung an. Die Zündspannung der Glimmröhre
wird überschritten, und diese leuchtet auf. Der Strom durch die Glimmröhre verringert
die negative Vorspannung am Steuergitter von 7 so weit, daß der @iederfrequenzverstärker-
wirksam wird; gleichzeitig überträgt die Glimmlampe auch niederfrequente Signalenergie
vom Anodenkreis des Detektors auf den Steuergittetkreis der Niederfrequenzröhre.
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Man erkennt also nun, daß, wenn ein Signal eingestimmt wird und die
Anodenspannung des Detektors ansteigt, die Neonröhre zündet und dadurch als Anzeiger
wirkt, der die Bedienungsperson aufmerksam macht, daß auf eine Station abgestimmt
ist. Zu beachten ist auch, daß die Glimmröhre nicht nur dazu dient, die Niederfrequenzröhre
7 -Nvirksam oder unwirksam zu machen, sondern a-@ißerdern als Kopplungsvorrichtung
wirkt, "durch die die Niederfrequenzstufe an den Gleichrichter angekoppelt wird.
Der Widerstand z: und der Kondensator 13 sind so gewählt, daß sie die richtige Zeitverzögerungskonstante
ergeben, durch die ein plötzliches Ansprechen derRöhre 8 durch atmosphärische Störungen
verhindert wird.
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Dieser kombinierte Unterdrücker und Abstimmungsanzeiger ist nun bei
dein Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i bei einer Schaltung angebracht, die eine automatische
Stärkeregelung enthält. Für diese Regelung ist ein Diodengleichrichter 1q. vorgesehen,
dessen Kathode mit der nichtgeerdeten Seite des Kreises 4 und dessen Anode über
einen Widerstand 15 mit der geerdeten Seite des Detektoreinganges verbunden ist.
Zwischen dein Punkt negativer Spannung am Widerstand 15 und den Gitterkreisen der
Hochfrequenzverstärkerstufe i liegt in bekannter Weise eine Leitung 16 mit dem Filter
17, i7'. Die Wirkung der automatischen Stärkeregelung kann dadurch verbessert
werden, daß man den Diodengleichrichter von . einem Kreis mit breiter und den Detektor
von einem Kreis mit schmaler Resonanzkurve her arbeiten läßt. Der Geräuschunterdrücker
wird dann über einem schmaleren Band arbeiten.
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Bei einem System mit automatischer Lautstärkeregelung ist die vorliegende
Erfindung besonders zweckmäßig, da, wenn die Signalenergie unter einen bestimmten
Pegel abnimmt, die Röhre g den Niederfrequenzverstärker prompt unwirksam macht und
außerdem die Übertragung niederfrequenter Energie vomDetektorkreis auf das niederfrequente
Netzwerk unterbindet. Die Röhre selbst zeigt durch das Aufhören des Glimmens an,
daß, obgleich der Empfänger auf die richtige Station eingestimmt ist, keine Signalenergie
dein Detektoreingang aufgedrückt wird. In ähnlicherWeise werden im Falle eines Empfängers
mit automatischer Abstimmung für die Regelkondensatoren 3 und 6 die Röhre 8 und
die dazugehörigenKreise eine niederfrequente Wiedergabe zwischen den Stationseinstellungen
verhindern.
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Man wird die Glimmlampe in einer öffnung der Vorderwand des Gehäuses
anbringen, so daß die betreffende Person die Stärke des Glimmens beim Abstimmen
beobachten kann, wobei das maximale Aufleuchten ihr die genaue Abstimmung auf die
gewünschte Trägerfrequenz anzeigt.
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Es kann erwünscht sein, daß die Glimmlampe 8 nur als niederfrequente
Ankopplungsvorrichtung
und als Resonanz- bzw. Abstimmungsanzeiger
funktioniert. Abb. a zeigt eine Abänderung des Detektorkreises und des Niederfrequenzverstärkerkreises
von Abb. i mit einer länglichen Glimmröhre 8', deren eine Elektrode mit der Detektoranodenseite
des- Widerstandes io und deren andere mit Erde und auf einem anderen Weg, nämlich
über den Kondensator 18, mit dem Steuergitter der Niederfrequenzröhre 7 verbunden
ist. Die Vorspannung für das Steuergitter von 7 wird durch die Reihenwiderstände
i9, und 2o geliefert und bleibt immer konstant.
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Der Detektor 5 arbeitet wieder wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
mit Gittergleichrightung, jedoch beginnt in diesem Falle, wenn ein Signal eingestimmt
ist, die Glimmlampe 8' zu glimmen. Sie wirkt als Niederfrequenzkopplungsweg zwischen
dem Anodenkreis des Detektors und dem Niederfrequenzverstärker- 7. Mit anderen Worten,
bei diesem Ausführungsbeispiel wirkt die Röhre 8' nicht als Unterdrücker des Störgeräusches
infolge der Verriegelungssteuerung der Vorspannung der Niederfrequenzröhre, sondern
als Unterdrücker des Störgeräusches, da sie zur Niederfrequenzkopplung dient. Sie
sieht wegen ihrer länglichen Form wie ein Thermometer aus und zeigt mit ihrem zunehmenden
Glimmen den Resonanzzustand des Einpfängers.an.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.3 wird die Ankopplung zwischen Detektor
5 und Niederfrequenzverstärker 7 durch einen Kondensator 2i bewirkt, während die
Glimmröhre 8 wie in Abb. i sowohl als Regler für die Voxspannung des Niederfrequenzverstärkers
als auch als Abstimmungsanzeiger wirkt. Die Verriegelungsspannung für den Niederfrequenzverstärker
beim Fehlen von Signalen wird durch die Widerstände t21 und R2 geliefert. Wenn Signalenergie
empfangen und die Zündspannung von 8 überschritten wird, nimmt die negative Vorspannung
am Steuergitter von 7 ab und wird der Niederfrequenzverstärker wirksam.
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Man erkennt also, daß in Abb. i die Röhre 8 mit ihren Kreisen mit
der Funktion der Resonanzanzeige die zwei getrennten Funktionen kombiniert, die
in Abb. z und 3 gezeigt sind, nämlich: Steuerung der Niederfrequenzvorspannung und
niederfrequente Signalkopplung zwischen dem Anodenkreis des Deteletors und -dem
Niederfrequenzverstärker.
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Natürlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die beispielsweise
Ausführungsform der Röhre 8 als Neonröhre beschränkt, vielmehr kann auch jede andere
Gasfüllung benutzt werden. Ferner können der Detektor 5 und die Niederfrequenzverstärkerröhre
7 bei jedem Ausführungsbeispiel als bekannte Duplex-Dioden-Trioden ausgebildet werden.
Desgleichen kann auch die Widerstandskopplung von Abb. 3 durch eine Transformatorkopplung
ersetzt werden.