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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Mikrowellen zur Behandlung
einer Prostataerkrankung und insbesondere auf einen Harnröhrenkatheder,
der dazu gestaltet ist, die Prostata eines männlichen Patienten mit Mikrowellenstrahlung
wirksam zu bestrahlen.
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Wie
aus der Technik bekannt ist, resultiert eine Prostataerkrankung,
wie z. B. Prostatakrebs oder benigne Prostata-Hypertrophie (BPA) u. a. in der Nachbarschaft
der Prostata in einer Verengung der Harnröhre, die durch die umgebende,
vergrößerte Prostata
verursacht wird. Diese Verengung behindert den Durchtritt von Urin.
Wie auch bekannt ist, kann eine Prostata durch Bestrahlen des Prostatagewebes
mit einer Menge von Mikrowellenleistung behandelt werden, die genügend ist,
um dieses Prostatagewebe auf eine therapeutische Temperatur zu erwärmen. Die
maximale Mikrowellenleistung, die verwendet werden kann, ist durch
die Tatsache beschränkt,
dass es wesentlich ist, dass nichts von dem Prostatagewebe über eine
maximale therapeutische Temperatur überhitzt wird und dass nichts
von dem bestrahlten Nicht-Prostatagewebe über eine maximale Sicherheitstemperatur
erwärmt
wird (wobei die maximale Sicherheitstemperatur für Nicht-Prostatagewebe unterhalb
der maximalen therapeutischen Temperatur für Prostatagewebe liegt).
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Katheter,
die dazu eingerichtet sind, in die Harnröhre eingeführt zu werden, und die helfen,
dass Urin hindurchtritt, und Kolbenapplikatoren, die dazu eingerichtet
sind, in das Rektum des Patienten eingeführt zu werden, welche mit einer
Mikrowellenantenne ausgestattet worden sind, wurden in der Vergangenheit
verwendet, um das Prostatagewebe des Patienten mit Mikrowellenleistung
zu bestrahlen. Ein Harnröhrenkatheter
ist häufig
mit einem sogenannten Foley-Ballon ausgestattet, der nahe an dessen Spitze
angeordnet ist und der (gewöhnlich
mit Luft) aufgeblasen werden kann, nachdem die Spitze des Harnröhrenkatheters
in die Blase des Patienten eingeführt worden ist, wodurch der
Katheter in seiner vollständig
eingeführten
Position in der Harnröhre des
Patienten gesichert wird. Ein Kolbenapplikator kann nicht-symmetrisch
sein, so dass nach einer vollständigen
Einführung
in das Rektum eines Patienten die Mikrowellenleistung vorzugsweise
das Prostatagewebe des Patienten bestrahlt.
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Ungeachtet
der Tatsache, ob das Prostatagewebe des Patienten durch die Mikrowellenantenne mit
Mikrowellenleistung von der Harnröhre oder dem Rektum des Patienten
her bestrahlt wird, ist es offensichtlich, dass Nicht-Prostatagewebe,
das je nach dem gegebenen Fall zwischen der Prostata des Patienten
und der Harnröhre
oder dem Rektum angeordnet ist, auch bestrahlt werden wird. Da die
Mikrowellenfeldintensität
dazu tendiert, als eine inverse Funktion (z. B. eine inverse quadratische
Funktion) des Abstandes von der Mikrowellenantenne sich zu verändern, wird
dieses Nicht-Prostatagewebe außerdem
stärker
bestrahlt werden, als das Prostatagewebe (insbesondere das Prostatagewebe,
das von der Mikrowellenantenne entfernter angeordnet ist) bestrahlt
werden wird, da sich das bestrahlte Nicht-Prostatagewebe näher zu der
Mikrowellenantenne befindet. Daher verändert sich die Differenz zwischen
den entsprechenden Mikrowellenfeldintensitäten, die das nähere, bestrahlte
Nicht-Prostatagewebe und das entferntere bestrahlte Prostatagewebe
erwärmen, als
eine inverse Funktion des Ver hältnisses
ihrer entsprechenden Abstände
von der Mikrowellenantenne.
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WO
91/11975 (nachveröffentlichter
Stand der Technik) offenbart eine Vorrichtung zur chirurgischen
Behandlung von Geweben unter Verwendung von Hyperthermie und Dehnung.
Die Vorrichtung ist zu einer Einführung in die Harnröhre eines
Patienten und für
eine Dehnung der Harnröhre
mit einem Ballon eingerichtet, der aus einem elastischen Material
hergestellt ist. WO 92/04934 (nachveröffentlichter Stand der Technik)
offenbart einen kombinierter Hyperthermie- und Dehnungskatheter,
der in die Harnröhre
eines Patienten einzuführen
ist. Der Katheter umfasst einen Ballon zum Dehnen der Harnröhre.
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Weitere
Katheter, die in den Körper
eines Patienten einzuführen
sind, sind in
EP 370 890 und
US 4 823 812 (Einführung in
das Rektum) offenbart. Diese Katheter sind mit aufblasbaren Ballons
ausgestattet, die dazu verwendet werden, empfindliche Gewebe zu
schützen
oder den Katheter in dem Körper
zu fixieren.
US 4 662 383 offenbart
eine Endotrakt-Antenne für
Hyperthermie-Behandlungen. Die Mikrowellenantenne wird durch einen
aufblasbaren Ballon umgeben, der dazu eingerichtet ist, einen engen Kontakt
mit der Innenwand des Endotrakts zu bilden.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, verbesserte Katheter bereitzustellen,
welche, um das entferntere Prostatagewebe zu einer höheren therapeutischen
Temperatur zu erwärmen,
ohne gleichzeitig eines des näheren
Prostatagewebes zu überhitzen oder
des näheren
Nicht-Prostatagewebes oberhalb einer maximalen Sicherheitstemperatur
zu erwärmen,
eine Vergrößerung des
minimalen Abstandes zwischen der Mikrowellenantenne und dem näheren Nicht-Prostatagewebe
ermöglicht,
ohne merklich den Abstand zu dem entfernteren Prostatagewebe zu
beeinflussen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Harnröhrenkatheter
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Die
Erfindung sieht insbesondere vor, den minimalen Abstand zwischen
der Mikrowellenantenne und dem näheren
Nicht-Prostatagewebe
durch Ausübung
eines Quetschdruckes auf derartig näheres Gewebe zu vergrößern.
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Insbesondere
ist die vorliegende Erfindung auf einen verbesserten Katheter gerichtet,
der dazu eingerichtet ist, in eine Harnröhre eines männlichen Patienten zur Behandlung
einer Prostatakrankheit eingeführt
zu werden, wobei der Katheter Mittel einschließlich Mikrowellenmittel zur
Bestrahlung der Prostata des Patienten mit einer gegebenen Verteilung
einer Mikrowellenfeldintensität
umfasst, um dadurch Gewebe des Patienten auf eine Temperatur zu erwärmen, die
dazu tendiert, sich als eine direkte Funktion der Mikrowellenleistung
und als eine inverse Funktion des Abstandes von dem Gewebe zu dem Mikrowellenantennenmittel
zu verändern,
und wobei die maximale Mikrowellenleistung, die zu verwenden ist,
auf eine Menge beschränkt
ist, bei der die Temperatur des erwärmten Gewebes des Patienten
näher zu
dem Mikrowellenantennenmittel nicht eine gegebene maximale Sicherheitstemperatur überschreitet.
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Die
Verbesserung umfasst insbesondere einen aufblasbaren Ballon, (1)
der dazu eingerichtet ist, sich in einem entleerten Zustand zu befinden,
während
der Katheter in die Harnröhre
eingeführt
wird, (2) der in dem Katheter an einer Position angeordnet ist,
die sich in zusammenwirkender Beziehung mit der Prostata des Patienten
befindet, wenn der Katheter vollständig eingeführt ist und (3) der dazu eingerichtet
ist, aufgeblasen zu werden, wenn der Katheter vollständig eingeführt ist,
um einen Quetschdruck sowohl auf das Prostatagewebe als auch auf
das Nicht-Prostatagewebe auszuüben,
das sich zwischen dem aufgeblasenen Ballon und dem Prostatagewebe
befindet, wodurch der minimale Abstand zwischen dem erwärmten Gewebe
des Patienten und dem Mikrowellenantennenmittel vergrößert wird. Das
wünschenswerte
Ergebnis besteht darin, dass die maximale Mikrowellenleistung vergrößert werden kann,
ohne dass die gegebene maximale Sicherheitstemperatur überschritten
wird, und die Temperaturdifferenz zwischen dem erwärmten Prostatagewebe
näher zu
dem Mikrowellenantennenmittel und dem erwärmten Prostatagewebe entfernter
von dem einen Mikrowellenantennenmittel verringert wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1, 1a und 1b illustrieren
zusammengenommen schematisch einen Harnröhrenkatheter zur Behandlung
einer Prostataerkrankung, wobei der Harnröhrenkatheter eine erste Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
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1c illustriert
schematisch eine Modifizierung der obigen Harnröhrenkatheter.
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Die 2a und 2b illustrieren
zusammengenommen die Vorteile der obigen Harnröhrenkatheter.
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3 illustriert
schematisch einen Rektalkatheter zur Behandlung einer Prostataerkrankung, welcher
Rektalkatheter keine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verkörpert,
und illustriert auch die Vorteile dieses Rektalkatheters.
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Die 3a und 3b illustrieren
zusammengenommen eine erste Modifizierung des in 3 illustrieren
Rektalkatheters (keine Ausführungsform
der Erfindung).
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3c und 3d illustrieren
zusammengenommen eine zweite Modifizierung des in 3 illustrierten
Rektalkatheters (keine Ausführungsform der
Erfindung).
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung
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Wie
Harnröhrenkatheter
gemäß dem Stand der
Technik umfasst der in den 1a und 1b gezeigte
Harnröhrenkatheter
ein Element, das eine longitudinale Katheter-Bohrung 100 definiert,
und einen aufblasbaren Foley-Ballon 102, der die Bohrung 100 umgibt.
Ein Kopfteil 104, das gegenüber dem Foley-Ballon 100 angeordnet
ist, schließt
die Bohrung 100 in einer glatten Spitze 106 ab.
Das Kopfteil 104 ist gemeinsam mit dem Foley-Ballon 102 in
einem entleerten Zustand dazu vorgesehen, in die Blase eines Patienten
eingeführt
zu werden, und dann, indem der Foley-Ballon 102 aufgeblasen
wird, wird die Katheter-Bohrung 100 in einer im Wesentlichen
fixierten Position in der Harnröhre
des Patienten gehalten. Wie in 1a gezeigt
ist, enthält
die Spitze 106 mehrere Perforationen 108, die
es erlauben, dass Urin von der Blase des Patienten zu einem Urin-Lumen 110 der
Bohrung 100 durchgeleitet wird, durch die der Patient Urin
ablässt.
Um den Foley-Ballon 102 aufzublasen, erstreckt sich das
Lumen 112 (1b) von dem Foley-Ballon 102 zu
einem Foley-Ballon-Aufblasventil 114, das an der Rückseite
der Bohrung 100 angebracht ist. Die Behandlung der Prostataerkrankung
mit Mikrowellen erfordert, dass der Harnröhrenkatheter eine richtig angeordnete
Mikrowellenantenne 116 enthält, die mit einer externen
Mikrowellenleistungsquelle über
eine Übertragungsleitung 118 (1)
verbunden ist, die durch das Mikrowellenlumen 120 (1b) verläuft. Des
Weiteren erfordert, wie es bekannt ist, jedoch in der Zeichnung weggelassen
wurde, die Behandlung der Prostataerkrankung mit Mikrowellen die
Verwendung eines Thermometers (vorzugsweise digital), das eine oder mehrere
geeignet platzierte, die Temperatur erfassende Proben enthält, um die
Temperatur des durch die Mikrowellen erwärmten Gewebes festzustellen.
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Gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung enthält
der Harnröhrenkatheter,
der in 1a und 1b gezeigt
ist, auch einen Prostataballon 122, der die Bohrung 100 umgibt
und longitudinal hinter dem Foley-Ballon 102 und in wirksamer Beziehung
mit der Mikrowellenantenne 116 angeordnet ist. Im Einzelnen
sind die Mikrowellenantenne 116 und der Prostataballon 122 longitudinal
mit einem Abstand von der Spitze 106 derart angeordnet, dass,
wenn die Bohrung 100 vollständig in die Harnröhre eines
Patienten eingeführt
ist, Elemente 116 und 122 sich in wirksamer Ausrichtung
mit der Prostata des Patienten befinden. Um den Prostataballon 122 aufzublasen,
erstreckt sich ein Prostataballonlumen 124 (1b)
von dem Prostataballon 122 zu einem oder mehreren Prostataballonaufblasventilen 126,
die an der Rückseite
der Bohrung 100 angebracht sind. Die Mikrowellenantenne 116 und
das Mikrowellenlumen 120 sind vorzugsweise axial in Bezug
auf die Achse der Bohrung 100 angeordnet (wobei in diesem
Fall die anderen Lumen 110, 112 und 124 außeraxial
angeordnet sind, wie in 1b gezeigt
ist), so dass die Verteilung der Mikrowellenfeldintensität, die die
Prostata des Patienten bestrahlt, winkelbezogen nicht-gerichtet
ist.
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Die
Größe von Kathetern
wird gewöhnlich
in French-Einheiten gemessen. Eine typische Größe des Harnröhrenkatheters,
der in 1 gezeigt ist, beträgt 16 French. Typischerweise
ist die Länge
der Bohrung 100 zwischen ihrer Spitze und ihrer An bringung
an den Ventilen 114 und 126 ungefähr 360 mm; die
Länge des
Kopfteiles 104 beträgt
ungefähr
25 mm; die Länge
des Foley-Ballons 102 beträgt ungefähr 10 mm; der Abstand zwischen
dem Foley-Ballon 102 und dem Prostataballon 122 beträgt ungefähr 4 mm;
und die Länge
des Prostataballons 122 beträgt ungefähr 40 mm. Des Weiteren ist
der minimale Durchmesser des Mikrowellenlumens 120 ungefähr 2.5 mm.
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In
der Praxis sind, während
der in den 1, 1a und 1b gezeigte
Katheter in die Harnröhre
eines Patienten mit einer Prostataerkrankung eingeführt, sowohl
der Foley- als auch der Prostataballon in einem entleerten Zustand.
Dies beides macht die Einführung
einfacher und minimiert den Schmerz für den Patienten. Nach der vollständigen Einführung (d.
h. der entleerte Foley-Ballon reicht in die Blase des Patienten),
wird ein Fluid (gewöhnlich
Luft) durch das Foley-Aufblasventil gepumpt, um dadurch den Foley-Ballon
aufzublasen und den Katheter in der Harnröhre des Patienten zu halten.
Der Katheter ist jedoch noch zu einer begrenzten longitudinalen
Bewegung in Bezug auf die Harnröhre
in der Lage. Nachdem der Foley-Ballon
aufgeblasen worden ist, wird ein Fluid, vorzugsweise eine Radiowellen-undurchlässige Flüssigkeit
mit geringem Verlust (z. B. deionisiertes Wasser, in dem eine geringe
Menge einer Radiowellen-undurchlässigen
Substanz aufgelöst
worden ist), langsam durch das eine oder die mehreren Prostataaufblasventile
in den Prostataballon gepumpt. Die Verwendung einer radiowellenundurchlässigen Flüssigkeit
ermöglicht
eine Fluoroskopie des aufgeblasenen Prostataballons 206b,
die zu verwenden ist, um zunächst
die longitudinale Position des Prostataballons in der Prostata des
Patienten auszurichten und dann sicherzustellen, dass der Prostataballon
mit der richtigen Menge aufgeblasen wird, um einen Quetschdruck
auszuüben,
der in einer gewünschten
Kompression des Prostatagewebes resultiert.
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Es
ist erwünscht,
das erkrankte Prostatagewebe auf eine therapeutische Temperatur
zu erwärmen,
ohne das Nicht-Prostatagewebe,
das entlang der Harnröhre
verläuft
und das sich zwischen der Mikrowellenantenne und diesem Prostatagewebe
befindet, über
eine maximale Sicherheitstemperatur zu erwärmen. Die bestrahlende Mikrowellenfeldintensität, die sich
als eine inverse Funktion (z. B. inverse quadratische Funktion)
des Abstandes zwischen der Mikrowellenantenne und dem erwärmten Gewebe verändert, ist
jedoch für
das zwischenliegende Nicht-Prostatagewebe höher als für das Prostatagewebe und für das nähere Prostatagewebe
höher als für das fernere
Prostatagewebe. Der erfindungsgemäße Gebrauch eines aufgeblasenen
Prostataballons vermeidet dieses Problem, wie in den 2a und 2b gezeigt
ist.
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Die 2a und 2b zeigen
die radialen Abstände
des Harnröhrenkatheters
von der Mikrowellenantenne 200 zu dem Prostatagewebe 202 und dem
zwischenliegenden Nicht-Prostatagewebe 204 jeweils entsprechend
mit einem entleerten Prostataballon 206-a und mit einem
aufgeblasenen Prostataballon 206-b. Wie gezeigt ist, bildet
der aufgeblasene Prostataballon 206-b einen umfangsbezogen
symmetrischen Toroiden, der sich um den gesamten Umfang des Harnröhrenkatheters
erstreckt. Im Einzelnen ist der radiale Abstand R1b von
der Mikrowellenantenne 200 zu dem Anfang des Nicht-Prostatagewebes 204 mit
dem aufgeblasenen Prostataballon 206-b signifikant größer als
der entsprechende radiale Abstand R1a mit
dem entleerten Prostataballon 206-a. In ähnlicher
Weise ist der innere Radius R2b des Prostatagewebes 202 mit
dem aufgeblasenen Prostataballon 206-b signifikant größer als
der entsprechende radiale Abstand R2a mit
dem entleerten Prostataballon 206-a. Von besonderer Bedeutung
ist jedoch, dass, weil das Prostatagewebe weich und kompressibel
ist, der Abstand zwischen den äußeren und
inneren Radien R3b und R2b des
Prostatagewebes 202 mit dem aufgeblasenen Prostataballon 206-b wesentlich
im Bezug auf die entsprechende Differenz zwischen den Radien R3a und R2a mit dem entleerten
Prostataballon 206-a verringert ist. Somit sind sowohl
die Veränderung
in den entsprechenden Mikrowellenfeldintensitäten, die jeden Teil des zwischenliegenden
Prostatagewebes und jeden Teil des erkrankten Prostatagewebes erwärmen als
auch die Veränderung
in den entsprechenden Mikrowellenfeldintensitäten, die das nähere und
das entferntere Prostatagewebe erwärmen, signifikant durch die
Verwendung eines aufgeblasenen Prostataballons verringert. Dies
macht es möglich,
das Prostatagewebe gleichmäßiger und
zu einer höheren
therapeutischen Temperatur zu erwärmen, ohne irgendeinen Teil
des Nicht-Prostatagewebes über
seine maximale Sicherheitstemperatur zu erwärmen.
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Natürlich wird
eine Vergrößerung der
Mikrowellenleistung, die von der Mikrowellenantenne abgestrahlt
wird, dazu tendieren, die entsprechenden Temperaturen zu vergrößern, die
sowohl durch das Prostatagewebe als auch durch das zwischenliegende
Nicht-Prostatagewebe erreicht werden. Die in 1c gezeigte
Modifikation des Harnröhrenkatheters
macht es möglich,
die Mikrowellenleistung zu vergrößern, um
dadurch die therapeutischen Temperaturen zu vergrößern, die
durch die entfernteren Teile des erkrankten Prostatagewebes erreicht
werden, ohne die näheren
Teile des Prostatagewebes oder irgendein Teil des zwischenliegenden
Nicht-Prostatagewebes zu überhitzen,
das entlang der Harnröhre verläuft. Die
Modifikation umfasst das Ersetzen eines einzelnen Prostataballon-Lumens 124 gemäß 1b mit
einem Prostata-Einlasslumen 128 und einem Prostata-Auslasslumen 130 gemäß 1c. Dies
ermöglicht
es, dass das gepumpte Fluid (z. B. die Radiowellen-undurchlässige Flüssigkeit),
die den Prostataballon 122 aufbläst, durch diesen zirkuliert wird
und als ein Kühlmittel
zum Entfernen von Wärme vorzugsweise
von dem daran angrenzenden Nicht-Prostatagewebe
wirkt. Eines oder beide der Einlass- und Auslasslumen 128 und 130 kann
mit einem Prostataballonaufblasventil 126, wie es in 1 gezeigt
ist, verbunden sein, das durch einen Thermostaten betrieben wird,
der die Zirkulation des Kühlmittels
in einer Weise steuert, das Nicht-Prostatagewebe bei einer Temperatur
nahe, jedoch niemals über seiner
maximalen Sicherheitstemperatur gehalten wird.
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Wie
bekannt ist, wird eine Prostataerkrankung oft mit Mikrowellen behandelt,
die von dem Rektum des Patienten auf das Prostatagewebe mit einem Kolbenapplikator
angewendet werden. Eine erkrankte Prostata, die vergrößert ist,
tendiert dazu, eine Ausbuchtung zu bilden, die in das Rektum des
Patienten ragt. Ein Problem mit einem derartigen Kolbenapplikator
besteht darin, dass seine Einführung
in das Rektum dazu tendiert, die hervorragende Ausbuchtung zur Seite
zu schieben, was für
den Patienten recht schmerzvoll ist. Der in 3 gezeigte
Katheter, der keine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, überwindet das Problem. Des Weiteren
besitzt der in 3 gezeigte Rektalkatheter auch
die oben beschriebenen Vorteile des Harnröhrenkatheters. Während der
Aufbau des Rektalkatheters im Allgemeinen ähnlich zu dem des oben beschriebenen
Harnröhrenkatheters
(entweder mit oder ohne die in 1c gezeigte
Modifikation) ist, unterscheidet er sich von diesem im Einzelnen
in verschiedenen Wegen. Erstens weist der Rektalkatheter eine Bohrung 300 mit
einem größeren Durchmesser
auf, um richtig in das Rektum zu passen. Zweitens bildet, da ein
aufgeblasener Ballon elastisch ist, der Prostataballon 302,
wenn er aufgeblasen ist, einen Napf 304, der sich dehnt,
um im Wesentlichen an die Ausbuchtung der vergrößerten Prostata angepasst zu sein,
die in das Rektum des Patienten hervorragt (eher als umfangsbezogen
symmetrisch zu sein, wie beim oben beschriebenen Harnröhrenkathe ter).
Drittens ist, da die Prostata nur auf einer Seite des Rektums angeordnet
ist, die Mikrowellenantenne 306 (die durch die Übertragungsleitung 318 angeregt wird)
außerhalb
der Achse und näher
zu der Prostata angeordnet, so dass das Prostatagewebe und das zwischenliegende
Nicht-Prostatagewebe zwischen der Prostata und dem Rektum in Bezug
auf die Bestrahlung des übrigen
Nicht-Prostatagewebes, das das Rektum umgibt, bestrahlt wird. Ein
komplexeres Antennenmittel, das eine Richtungsmikrowellenantenne
verkörpert
(die einen Reflektor, einen Ausrichter und/oder ein Phasen-Array
umfassen kann), kann verwendet werden, um weiter bevorzugt das Prostatagewebe
zu bestrahlen. Des Weiteren muss eine derartige Richtungsänderung
nicht notwendigerweise außerhalb
der Achse angeordnet sein, um bevorzugt das Prostatagewebe zu bestrahlen.
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Die 3a und 3b zeigen
zusammengenommen ein Beispiel eines Rektalkatheters, der eine Richtungsmikrowellenantenne
verwendet, die einen Reflektor 320 umfasst, der partiell
eine zentral angeordnete Mikrowellenantenne 306 umgibt
und angeordnet ist, um vorzugsweise das Prostatagewebe zu bestrahlen.
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Die 3c und 3d zeigen
zusammengenommen ein Beispiel eines Rektalkatheters, der eine Richtungsmikrowellenantenne
verwendet, die ein Phasenarray umfasst, das aus einem Leistungsteiler 322,
vier Phasenschiebern 324 und vier Antennenelementen 326 aufgebaut
ist. Der Leistungsteiler 322 verteilt die Mikrowellenleistung,
die durch die Übertragungsleitung 318 zugeführt wird,
durch einen der vier Phasenschieber 324 zu jedem der vier
Antennenelemente 326. Jeder der vier Phasenschieber ist
geeignet justiert, um die vier Antennenelemente 326 zu
veranlassen, ein geformtes Strahlungsmuster 328 zu emittieren,
das bevorzugt das Prostatagewebe bestrahlt.
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In
der Praxis wird der Rektalkatheter, wobei sein Prostataballon 302 sich
in einem entleerten Zustand befindet, in das Rektum des Patienten
eingeführt.
Dies beseitigt im Wesentlichen den Schmerz, den der Patient gefühlt hat,
wenn ein Kolbenapplikator eingeführt
wurde. Bevor der Prostataballon 302 aufgeblasen wird, wird
er in im Wesentlichen zusammenwirkender Beziehung mit der Ausbuchtung
des Prostatagewebes und dem zwischenliegenden Nicht-Prostatagewebe
orientiert. Daher resultiert ein langsames Aufblasen des Prostataballons 302 in
der Erzeugung eines Napfbereiches 304, der zuerst an die
Ausbuchtung angepasst ist und dann langsam sowohl das Prostatagewebe 310 und
das Nicht-Prostatagewebe 308 zusammendrückt, das zwischen dem Prostatagewebe 310 und
dem Napfbereich 304 des aufgeblasenen Prostataballons 302 angeordnet ist,
um schließlich
ohne jedes wesentliche Missgefühl für den Patienten
den Zustand zu erreichen, der in 3 gezeigt
ist.
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Die
Mikrowellenleistung, die von zwei oder mehr getrennten Antennen übertragen
wird, kann verwendet werden, um gleichzeitig die erkrankte Prostata
eines Patienten zu bestrahlen. Somit können sowohl der Harnröhren- als
auch der Rektalkatheter, die hier beschrieben sind, gleichzeitig
verwendet werden, um eine Prostataerkrankung zu behandeln. Tatsächlich kann
einige der bestrahlenden Mikrowellenleistung von außerhalb
des Körpers
des Patienten stammen, solange wie dann der Quetschdruck entsprechend
den Prinzipien dieser Erfindung auf die Prostata, vorzugsweise von
der Harnröhre
aus, ausgeübt
wird.
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Zusätzlich zu
den Vorteilen der vorliegenden Erfindung, die oben diskutiert wurden,
wird davon ausgegangen, dass die gleichzeitige Anwendung sowohl
des Quetschdrucks als auch von Wärme
auf eine vergrößerte Prostata
synergistisch zusammenwirken, um eine entscheidend länger anhaltende
Deformation (d. h. Größenverringerung)
der vergrößerten Prostata
für eine
längere
Zeitperiode zu bewirken, nachdem die Wärme und der Druck entfernt worden
sind, als dies durch die Verwendung entweder des Quetschdrucks oder
der Wärme
allein erreicht werden konnte.