DE4224595A1 - Vorrichtung zur Behandlung erkrankten Gewebes in Körperöffnungen und/oder an Körperöffnungen angrenzender, erkrankter Organe - Google Patents
Vorrichtung zur Behandlung erkrankten Gewebes in Körperöffnungen und/oder an Körperöffnungen angrenzender, erkrankter OrganeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung
erkrankten Gewebes in Körperöffnungen und/oder an Körper
öffnungen angrenzender, erkrankter Organe, insbesondere zur
Behandlung von Prostataerkrankungen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Aus der EP 0 428 875 A2 ist eine Einrichtung zur Behandlung
von Erkrankungen der Wände von Körperöffnungen bzw. Körper
höhlen bekannt, die eine in die Körperöffnung einführbare,
mit einer elektrischen Heizvorrichtung ausgerüstete Sonde
sowie ein Steuergerät aufweist, das eine elektrische
Energiequelle enthält bzw. an eine solche anschließbar ist,
um elektrische Energie an die Heizvorrichtung der Sonde
abzugeben. Im Steuerstromkreis dieser Einrichtung sind
Mittel vorgesehen, um die Heizvorrichtung derart mit Strom
zu versorgen, daß diese die Wärme in Form von sich zeitlich
folgenden bzw. intermittierenden Wärmeimpulsen einstell
barer Größe abgibt.
Diese Einrichtung ist insbesondere zur therapeutischen
Behandlung von Prostataerkrankungen bestimmt, wobei die
Sonde dann in Form eines zylindrischen Körpers mit geringem
Durchmesser ausgebildet ist und zusätzlich einen Ballon
katheter umfaßt, durch welchen, nach dessen Aufblasen, die
Sonde in eine Harnröhre bzw. einen Harnleiter einführbar
ist.
Diese Behandlung kann jedoch mit der bekannten Sonde mit
unter äußerst schmerzhaft sein, insbesondere dann, wenn der
Patient zusätzlich an einer Entzündung der Harnröhren
schleimhaut und/oder einer Harnröhrenverengung leidet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
eine schonende und effektive thermische Behandlung von
Prostataerkrankungen bei Patienten ermöglicht, die an einer
Entzündung der Harnröhrenschleimhaut und/oder einer Harnröh
renverengung leiden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt eine Vorrichtung ins
besondere zur Behandlung von Prostataerkrankungen, mit
einer in den Enddarm einführbaren Sonde, deren eichel- oder
löffelförmig ausgebildeter und zur Energieübertragung
dienender Sondenkopf im Enddarm derart plazierbar ist, daß
eine schonende und effektive thermische Behandlung auch bei
einer Entzündung der Harnröhrenschleimhaut und/oder einer
Harnröhrenverengung erfolgen kann.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung besteht die innerhalb
des Sondenkopfes bzw. der Sonde angeordnete Heizvorrichtung
vorzugsweise aus mindestens einem elektrischen Widerstand,
mindestens einem Peltierelement und/oder einer Mikrowellen
antenne. Insbesondere der Einsatz von Mikrowellenenergie
bietet die Möglichkeit einer selektiven Erwärmung der
Prostata, indem die im angrenzenden Enddarmgewebe erzeugte
Wärme durch eine in oder an der Sonde angeordnete Kühl
vorrichtung abgeführt wird. Auf diese Weise kann eine
thermische Beeinträchtigung gesunden Gewebes verhindert
werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lösung besteht darin, daß die Sonde einen Sondenstab auf
weist, der mit einem in Längsrichtung verschiebbaren, die
Einführtiefe der Sonde begrenzenden, vorzugsweise eine
Feststelleinrichtung aufweisenden Anschlag versehen ist.
Diese Ausgestaltung ermöglicht eine genaue Plazierung des
Sondenkopfes innerhalb des Enddarms, wobei nach einmaliger
Ermittlung der erforderlichen Einführtiefe eine schnellere
Anpassung der Sonde bei nachfolgenden Behandlungen erfolgen
kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemä
ßen Lösung besteht darin, daß die Heizvorrichtung aus
mehreren, in der Sonde verteilt angeordneten und getrennt
ansteuerbaren Heizabschnitten besteht. Hierdurch läßt sich
die Intensität der Wärmezufuhr an die Empfindlichkeit des
zu behandelnden Gewebes anpassen. Darüber hinaus können die
einzelnen Heizabschnitte getrennt oder gruppenweise ab
wechselnd angesteuert werden, so daß gleichzeitig eine Stim
mulation des behandelten Gewebes erfolgt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemä
ßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde im
Bereich des Sondenkopfes einen aufweitbaren Ballon auf
weist, der vorzugsweise in einer vorgegebenen Richtung
gegenüber der Sonde aufweitbar ist. Mittels eines solchen
Ballons kann der energieübertragende Sondenkopf an die
Enddarmwand angepreßt werden, so daß ein optimaler Wärme
übergang sichergestellt wird. Auch ermöglicht der Ballon
eine selektive Erwärmung des zu behandelnden Gewebes, indem
er mit einem Kühlmedium aufgeweitet wird.
Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag aus einem ring-
oder hülsenförmigen Abschnitt und zwei davon seitlich
abstehenden, im wesentlichen in einer Ebene angeordneten
Flügeln besteht. Ein derart ausgebildeter Anschlag ist im
Hinblick auf die Anatomie des Patienten von Vorteil, da die
Flügel zwischen dessen Gesäßbacken formschlüssig anordbar
sind und somit einen sicheren Halt der Sonde gewährleisten.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
weist die Sonde mindestens einen Temperaturfühler sowie
eine Kühlvorrichtung auf, mittels der die Temperatur des
behandelten Gewebes und/oder Organs auf einen vorgebbaren
Maximalwert begrenzbar ist, wobei der Temperaturfühler die
Temperatur der Heizvorrichtung, des behandelten Gewebes
und/oder behandelten Organs erfaßt. Durch die Kombination
dieser Elemente wird sichergestellt, daß eine Überhitzung
und damit eine eventuelle Zerstörung gesunden Gewebes ver
hindert wird. Aus Gründen der Sicherheit kann die Sonde
selbstverständlich auch mit mehreren Temperaturfühlern
ausgestattet werden, so daß eine hohe Redundanz im Hinblick
auf einen eventuellen Ausfall eines Temperaturfühlers
sichergestellt ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung ist die Sonde mit einem Steuergerät verbindbar, das
eine die Heizvorrichtung speisende Energiequelle aufweist
und/oder an eine solche anschließbar ist sowie eine Schal
tungsanordnung aufweist, die der Heizvorrichtung inter
mittierend Strom zuführt. Es hat sich herausgestellt, daß
eine intermittierende Abgabe von Wärmeimpulsen die Effi
zienz der thermischen Behandlung verbessern kann.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung
besteht darin, daß das Steuergerät eine Regelvorrichtung
aufweist, die in Abhängigkeit von der durch den Temperatur
fühler erfaßten Temperatur die Kühlleistung der Kühlvor
richtung derart regelt, daß ein vorgebbarer maximaler
Temperaturwert im behandelten Gewebe und/oder Organ nicht
überschritten wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet. Die Erfindung wird
nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Beckeneingeweide
eines männlichen Patienten mit einer mit einem
Steuergerät verbundenen und in den Enddarm des
Patienten eingeführten Sonde;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Sonde mit einem löffel
förmig ausgebildeten Sondenkopf;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Sonde mit einem flügel
förmig ausgebildeten Anschlag;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die in Fig. 3 dargestellte
Sonde entlang der Schnittlinie A-A;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Beckeneingeweide
eines männlichen Patienten mit einer in den
Enddarm des Patienten eingeführten, einen am
Damm des Patienten anliegenden Flügel aufweisen
den Sonde;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer schematisch darge
stellten längenveränderlichen Sonde mit einem
langgestreckten Flügel gemäß Fig. 5;
Fig. 7-9 Seitenansichten schematisch dargestellter Son
denköpfe;
Fig. 10 eine Seitenansicht einer schematisch dargestell
ten längenveränderlichen Sonde mit eichel
förmigen Sondenkopf und
Fig. 11 eine schematische Schnittdarstellung eines
Sondenkopfes mit einer darin angeordneten Mikro
wellenantenne.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die Beckeneingeweide
eines männlichen Patienten dargestellt, in dessen Enddarm 4
eine schematisch dargestellte Sonde 1 eingeführt ist. Die
eine Heizvorrichtung aufweisende Sonde 1 ist über eine
Zuleitung 18 mit einem Steuergerät 2 verbunden, das eine
die Heizvorrichtung speisenden Energiequelle aufweist
und/oder an eine solche anschließbar ist.
Das ebenfalls schematisch dargestellte Steuergerät 2 ist
vorzugsweise mit einer Schaltungsanordnung versehen, die
der Heizvorrichtung der Sonde 1 intermittierend Strom
zuführt. Ferner ist das Steuergerät 2 vorzugsweise mit
Steuereinrichtungen versehen, mit denen die Amplitude des
zugeführten Stroms, die Dauer der Stromzufuhr und oder die
Frequenz der Stromzufuhr einstellbar ist. Auf diese Weise
kann einer erkrankten Prostata 3 über den Enddarm 4 Wärme
zugeführt werden, die wahlweise konstant oder in Form von
intermittierenden Wärmeimpulsen einstellbarer Größe über
die Sonde 1 an das Enddarmgewebe abgegeben wird.
Die Sonde 1 ist vorzugsweise mit mehreren Temperaturfühlern
ausgerüstet, mit denen die Temperatur der Heizvorrichtung
und/oder des behandelten Gewebes erfaßt wird. Zu Kontroll
zwecken ist das Steuergerät 2 ferner mit einer Temperatur
anzeige 21 versehen.
Um eine eventuelle thermische Zerstörung der Prostata zu
vermeiden, ist es wichtig, daß ein maximaler Temperaturwert
von 45°C nicht überschritten wird. Aus diesem Grunde
sind die Temperaturfühler mit einer beispielsweise im
Steuergerät 2 angeordneten Kontrollschaltung verbunden, die
die über die jeweiligen Temperaturfühler erfaßten Tempera
turwerte miteinander vergleicht und bei einem eventuellen
Ausfall eines Temperaturfühlers und/oder einer übermäßigen
Abweichung der erfaßten Temperaturwerte die Heizvorrichtung
unverzüglich abschaltet.
Vorzugsweise wird auch die von der Heizvorrichtung auf
genommene Leistung durch die Kontrollschaltung erfaßt,
wobei die Heizvorrichtung bei Überschreitung einer be
stimmten vorgebbaren Leistungsaufnahme ebenfalls unverzüg
lich durch die Kontrollschaltung abgeschaltet wird.
Eine derartige Kontrollschaltung kann beispielsweise in
Form eines rechnergesteuerten Mikrochips ausgeführt wer
den, so daß eine rechnergesteuerte Überwachung sowohl der
Temperaturfühler als auch der Heizvorrichtung realisierbar
ist.
Für den angestrebten Behandlungserfolg ist ferner die
Ausgestaltung der Sonde 1 maßgebend. Fig. 2 zeigt ein
Ausführungsbeispiel einer Sonde 1, deren Sondenstab 12 mit
einem in Längsrichtung verschiebbaren, die Einführtiefe der
Sonde 1 begrenzenden Anschlag 13 versehen ist. An den
Sondenstab 12 schließt sich ein löffelförmig ausgebildeter
Sondenkopf 11 an, in dem eine nachfolgend näher beschrie
bene Heizvorrichtung angeordnet ist. Die Heizvorrichtung
besteht vorzugsweise aus mindestens einem elektrischen
Heizwiderstand, der durch das Steuergerät über die Zulei
tung 18 gespeist wird.
Der Anschlag 13 ist als Handgriff ausgebildet und weist am
unteren Ende eine Arretiereinrichtung 133′ auf, mittels der
der Sondenstab 12 nach Einstellung der Einführtiefe im
Anschlag fixierbar ist. Die Längenverschiebbarkeit der
Sonde 1 sowie die löffelförmige Ausgestaltung ihres Sonden
kopfes 11 ermöglicht dabei eine optimale Anpassung an die
Anatomie des jeweiligen Patienten.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Sonde
ist in Fig. 3 dargestellt. Diese Sonde ist ebenfalls
längenveränderlich ausgebildet und mit einem löffelförmigen
Sondenkopf 11 versehen. Der Sondenstab 12 ist wiederum
verschiebbar in einem als Handgriff ausgebildeten Anschlag
13 gelagert. Auch ist am unteren Ende des Anschlags 13 eine
Feststelleinrichtung 133 angeordnet, die beispielsweise aus
einem Quetschring und einer am unteren Ende des Anschlags
13 angeschraubten Überwurfmutter besteht.
Um die Anpassungsfähigkeit der längenveränderlichen Sonde 1
weiter zu erhöhen, ist der Sondenstab 12 unterhalb des
Sondenkopfes 11 mit einem flexiblen, biegbaren Abschnitt
versehen. Dieser Abschnitt kann vorzugsweise mit einer
glatten, elastischen Beschichtung ummantelt sein, so daß
sich die Sonde nach einer Behandlung schnell und auf ein
fache Weise reinigen läßt. Die Sonde 1 weist ferner zwei
Heizabschnitte 14′, 14′′ auf, von denen der eine am Löffel
kopf 11 und der andere am Anschlag 13 ausgebildet ist.
Wie Fig. 4 zeigt, besteht der Anschlag 13 aus einem ring-
bzw. hülsenförmigen Abschnitt 131 und zwei davon seitlich
abstehenden, in einer Ebene angeordneten Flügeln 132. Diese
Ausgestaltung ermöglicht eine formschlüssige Anlage des
Anschlags 13 zwischen den Gesäßbacken eines Patienten.
Dabei kann über den im oberen Flügel 132 angeordneten
Heizabschnitt 14′′ zusätzlich Wärme auf den Damm 5 des
Patienten bzw. transkutan auf dessen Prostata 3 übertragen
werden (Vgl. Fig. 1).
In den Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei dem der Anschlag 13 der Sonde 1 einen lang
gestreckten, bogenförmigen Flügel 132′ aufweist, dessen
Länge so bemessen ist, daß er den Damm 5 des Patienten weit
umfaßt. Der langgestreckte Flügel 132′ weist ebenso wie der
Sondenkopf 11 einen Heizabschnitt 14′′ auf, über den eine zu
sätzliche transkutane Erwärmung des erkrankten Gewebes
und/oder Organs erfolgen kann. Wie die Pfeile in Fig. 6
andeuten, ist der Flügel 132′ vorzugsweise flexibel biegsam
und längenveränderlich ausgebildet, so daß er optimal an
die Kontur des Damms 5 des jeweiligen Patienten anpaßbar
ist.
In den Fig. 7 bis 9 sind weitere Ausführungsbeispiele
löffelförmiger Sondenköpfe schematisch dargestellt.
Der in Fig. 7 dargestellte Sondenkopf 11 weist einen
Hohlraum auf, in dem ein Temperaturfühler 16 und ein elek
trischer Heizwiderstand 141 angeordnet sind. Der Temperatur
fühler 16 und der Heizwiderstand 141 sind über Elektro
kabel 144 mit dem in Fig. 1 schematisch dargestellten
Steuergerät 2 verbunden. Vorzugsweise ist der Hohlraum des
Sondenkopfes 11 mit einer wärmeleitenden Masse ausgegossen
und durch eine Abdeckung 110 verschlossen.
Der in Fig. 8 dargestellte Sondenkopf 11 weist dagegen
vier Heizabschnitte 141′ bis 141′′′′ auf, die vorzugsweise
einzelnd oder gruppenweise ansteuerbar sind. Neben einem
Temperaturfühler 16 weist der Sondenkopf 11 ferner eine
Kühlvorrichtung 15 auf, mittels der die Temperatur des
behandelten Gewebes bzw. der Prostata auf einen vorgebbaren
Maximalwert begrenzbar ist. Vorzugsweise ist zu diesem
Zweck das Steuergerät mit einer Regelvorrichtung versehen,
die in Abhängigkeit der durch den Temperaturfühler 16
erfaßten Temperatur die Kühlleistung der Kühlvorrichtung 15
derart regelt, daß ein über das Steuergerät vorgebbarer
maximaler Temperaturwert nicht überschritten wird.
Der in Fig. 9 skizzierte Sondenkopf 11 weist wiederum
einen elektrischen Heizwiderstand 141 auf, der über Elektro
kabel 144 mit einem Steuergerät verbindbar ist. Innerhalb
des löffelförmigen Sondenkopfes 11 ist ein aufweitbarer
Ballon 17 angeordnet, der über eine durch den Sondenstab 12
führende Schlauchleitung ebenfalls an ein Steuergerät
anschließbar ist. Mittels dieses Ballons kann der Heiz
abschnitt des Sondenkopfes 11 mit zusätzlichem Druck gegen
die Enddarmwand gepreßt werden, so daß ein optimaler Wärme
übergang erzielt wird.
Die Aufweitung des Ballons 17 kann dabei vorzugsweise mit
einem Kühlmedium erfolgen. Zweckmäßigerweise ist in diesem
Fall zwischen dem Ballon 17 und dem elektrischen Heizwider
stand 141 bzw. der Heizfläche des Sondenkopfes 11 eine
wärmeisolierende Schicht angeordnet. Die Verwendung eines
Kühlmediums zur Aufweitung des Ballons ermöglicht eine
selektive Erwärmung innerhalb des Enddarms.
Die Anordnung des Ballons 17 innerhalb der Auswölbung des
löffelförmigen Sondenkopfes 11 gewährleistet, daß die Sonde
bzw. der Sondenkopf 11 in einer vorgegebenen Richtung gegen
das zu behandelnde Gewebe preßbar ist.
Anstelle oder in Ergänzung zu einem Heizwiderstand 141 kann
die Sonde 1 auch mit einem oder mehreren Peltierelementen
ausgestattet werden, die jeweils aus mindestens zwei zu
einem Stromkreis verbundenen Leitern mit möglichst unter
schiedlichen Peltier-Koeffizienten bestehen. Je nach Strom
richtung entsteht an der Verbindungsstelle der Leiter ein
Temperaturniveau, das entweder oberhalb oder unterhalb der
Umgebungstemperatur liegt. Ein Peltierelement kann somit
sowohl als Heizelement als auch als Kühlelement dienen.
Die verwendeten Peltierelemente bestehen vorzugsweise aus
unterschiedlich dotierten Halbleitern, in denen die je
weiligen Peltier-Koeffizienten ein entgegengesetztes Vor
zeichen haben. Auf diese Weise lassen sich insbesondere
kleine und gut kontrollierbare Kühlelemente herstellen.
Die Verbindungsstellen der unterschiedlich dotierten Halb
leiter sind dabei in der Sonde 1 bzw. dem Sondenkopf 11
derart angeordnet, daß eine selektive Erwärmung des zu
behandelnden Gewebes bzw. Organs ermöglicht wird.
Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
längenveränderlichen Sonde 1, die einen eichelförmigen
Sondenkopf 11 aufweist. Der Sondenkopf 11 ist vorzugsweise
einstückig mit einem Sondenstab 12 verbunden, der innerhalb
einer Bohrung 136 eines die Einführtiefe der Sonde 1
begrenzenden Anschlags 13 in Längsrichtung verschiebbar
gelagert ist. Als Anlagefläche dient dabei ein konisch
ausgebildeter Flansch, an dem sich ein als Handgriff
ausgebildeter Abschnitt anschließt. In diesem Abschnitt ist
eine Ausnehmung 135 ausgebildet, in der eine auf dem
Sondenstab 12 angebrachte Längenmeßskala 134 sichtbar ist.
Ferner ist neben der Ausnehmung 135 eine Markierung in Form
zweier Pfeile ausgebildet, so daß die Länge der Sonde 1
mittels dieser Längenmeßeinrichtung genau einsstellbar ist.
Zur Fixierung der eingestellten Länge ist im unteren Ab
schnitt des Anschlags 13 wiederum eine Arretier- bzw.
Feststelleinrichtung 133 angeordnet.
Wie in Fig. 11 schematisch dargestellt, kann der Sonden
kopf 11 auch anstelle eines elektrischen Heizwiderstandes
mit einer Mikrowellenantenne 142 ausgerüstet werden. Der
Sondenkopf 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel zweiteilig
ausgebildet, wobei die Mikrowellenantenne 142 in einem im
oberen Abschnitt 112 des Sondenkopfes 11 ausgebildeten
Hohlraum 111′ endet. Der obere Abschnitt 112 ist aus mikro
wellendurchlässigem Material gefertigt und mit dem unteren,
in den Sondenstab 12 übergehenden Abschnitt 113 fest ver
bindbar.
Die Mikrowellenantenne 142 ist unterhalb des Hohlraums 111′
mit einer mikrowellenundurchlässigen Ummantelung 143 ver
sehen, die durch den Sondenstab 12 hindurch bis zu einem
vorzugsweise im Steuergerät angeordneten Mikrowellengenera
tor geführt ist. Der untere Abschnitt 113 des Sonden
kopfes 11 weist ebenfalls einen Hohlraum 111′′ auf, in dem
eine Kühlvorrichtung 15 zur Durchleitung eines Kühlmediums
angeordnet ist. Die Kühlvorrichtung 15 besteht aus einer in
den Hohlraum 111′′ des Sondenkopfes mündenden und die
Ummantelung 143 der Mikrowellenantenne 142 koaxial umgeben
den Vorlaufleitung 151 sowie einer hiervon wegführenden
Rücklaufleitung 152, welche innerhalb der Sonde in Form
eines Ringraums ausgebildet ist, der durch die Innenwandung
des Sondenstabes 12 und die Außenwandung der Vorlauflei
tung 151 begrenzt ist.
Zur Sicherstellung einer selektiven Erwärmung ist die
Mikrowellenantenne 142 innerhalb des Sondenkopfes 11 derart
ausgerichtet bzw. ausgebildet, daß die Mikrowellen ge
richtet auf das zu behandelnde Gewebe bzw. Organ übertrag
bar sind. Zu diesem Zweck wird die Mikrowellenantenne 142
in Form einer Richtantenne ausgebildet und falls erforder
lich mit einer geeigneten Abschirmung versehen.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Behandlung erkrankten Gewebes in Körper
öffnungen und/oder an Körperöffnungen angrenzender, erkrank
ter Organe, insbesondere zur Behandlung von Prostataerkran
kungen, mit einer in eine Körperöffnung einführbaren und
eine Heizvorrichtung aufweisenden Sonde,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonde (1) einen eichel- oder löffelförmigen Sonden
kopf (11) zur Energieübertragung auf das erkrankte Gewebe
bzw. das erkrankte Organ sowie Mittel zur Plazierung des
Sondenkopfes (11) innerhalb der Körperöffnung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizvorrichtung (14) aus mindestens einem elektrischen
Heizwiderstand (141), mindestens einem Peltier-Element
und/oder einer Mikrowellenantenne (142) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Heizvorrichtung (14) aus mehreren in der
Sonde (1) verteilt angeordneten und getrennt ansteuerbaren
Heizabschnitten (14′, 14′′) besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (1) einen Sonden
stab (12) aufweist, der mit einem in Längsrichtung ver
schiebbaren, die Einführtiefe der Sonde (1) begrenzenden
Anschlag (13) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag (13) mit einer Feststelleinrichtung (133,
133′) versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Anschlag (13) aus einem ring- oder hülsen
förmigen Abschnitt (131) und zwei davon seitlich abstehen
den, im wesentlichen in einer Ebene angeordneten
Flügeln (132, 132′) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Anschlag (13) mindestens einen langgestreck
ten, bogenförmigen Flügel (132′) zur zusätzlichen trans
kutanen Erwärmung des erkrankten Gewebes und/oder Organs
aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (1) im Bereich des
Sondenkopfes (11) mit einem aufweitbaren Ballon (17) verse
hen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ballon (17) in einer vorgegebenen Richtung gegenüber
der Sonde (1) aufweitbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (1) mit einer Längen
meßeinrichtung (134) versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (1) mindestens einen
Temperaturfühler (16) aufweist, der die Temperatur der
Heizvorrichtung (14), des behandelten Gewebes und/oder
behandelten Organs erfaßt.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (1) eine Kühlvor
richtung (15) aufweist, mittels der die Temperatur des
behandelten Gewebes und/oder Organs auf einen vorgebbaren
Maximalwert begrenzbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlvorrichtung (15) zur Durchleitung eines Kühl
mediums eines zum Sondenkopf (11) führende Vorlauf
leitung (151) und eine hiervon wegführende Rücklauf
leitung (152) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sondenstab (12) flexibel ausgebil
det ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein mit der Sonde (1) verbindbares
Steuergerät (2), das eine die Heizvorrichtung (14) speisen
de Energiequelle aufweist und/oder an eine solche anschließ
bar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät (2) eine der Heizvorrichtungen (14)
intermittierend stromzuführende Schaltungsanordnung auf
weist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuergerät (2) mit Steuereinrichtungen
versehen ist, durch die die Amplitude des zugeführten
Stroms, die Dauer der Stromzufuhr und/oder die Frequenz der
Stromzufuhr einstellbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 15
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (2)
eine Temperaturanzeige (21) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 15
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (2)
eine Regelvorrichtung aufweist, die in Abhängigkeit von der
durch den Temperaturfühler (16) erfaßten Temperatur die
Kühlleistung der Kühlvorrichtung (15) derart regelt, daß
ein vorgebbarer maximaler Temperaturwert im behandelten
Gewebe und/oder Organ nicht überschritten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224595A DE4224595A1 (de) | 1992-07-23 | 1992-07-23 | Vorrichtung zur Behandlung erkrankten Gewebes in Körperöffnungen und/oder an Körperöffnungen angrenzender, erkrankter Organe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224595A DE4224595A1 (de) | 1992-07-23 | 1992-07-23 | Vorrichtung zur Behandlung erkrankten Gewebes in Körperöffnungen und/oder an Körperöffnungen angrenzender, erkrankter Organe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4224595A1 true DE4224595A1 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=6464080
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4224595A Withdrawn DE4224595A1 (de) | 1992-07-23 | 1992-07-23 | Vorrichtung zur Behandlung erkrankten Gewebes in Körperöffnungen und/oder an Körperöffnungen angrenzender, erkrankter Organe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4224595A1 (de) |
Cited By (34)
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