DE4240722A1 - Katheter für die Behandlung von pathologischem Gewebe - Google Patents
Katheter für die Behandlung von pathologischem GewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Katheter, welcher zur Verwen
dung bei der Behandlung von pathologischem Gewebe in einem
Lebewesen durch Beaufschlagung mit einer erwärmenden Strah
lung vorgesehen ist.
Bei derartigen Behandlungsverfahren wird das pathologische
Gewebe beispielsweise mit Mikrowellen oder Ultraschallwel
len erwärmt, die mittels geeigneter Quellen erzeugt werden.
Sofern die auftretenden Temperaturen unterhalb von 45°C
liegen, wird der Zellstoffwechsel mit der Folge gestört,
daß im Falle von Tumoren eine Verlangsamung des Wachstums
oder sogar ein Rückgang des Tumors eintritt. Diese Behand
lungsart ist als lokale Hyperthermie bekannt. Werden Tempe
raturen jenseits von 45°C erreicht, koaguliert das Zellei
weiß mit der Folge der Nekrotisierung des Gewebes. Letztere
Behandlungsart wird als Thermotherapie bezeichnet.
Um im Falle der lokalen Hyperthermie die unbeabsichtigte
Behandlung und im Falle der Thermotherapie die unbeabsich
tigte Nekrotisierung von gesundem Gewebe zu vermeiden, müs
sen geeignete Maßnahmen getroffen werden. In diesem Zusam
menhang ist es bekannt, auf geeignetem Weg einen Katheter
in den Bereich des pathologischen Gewebes zu bringen und
mittels eines in den Katheter integrierten Temperatursen
sors die auftretenden Temperaturen zu überwachen. Außerdem
kann der Katheter zum Schutz von gesundem Gewebe von einem
Kühlmedium durchströmt sein. Trotzdem läßt sich nicht si
cher eine unbeabsichtigte Behandlung bzw. Nekrotisierung
von gesundem Gewebe ausschließen. Insbesondere die Nekroti
sierung von gesundem Gewebe kann aber zu einer schweren
Schädigung des Patienten führen. So besteht beispielsweise
bei der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH)
die Gefahr der Schädigung eines oder beider Blasenschließ
muskeln. Eine Schädigung des äußeren Schließmuskels
(sphinkter externus) führt zur Inkontinenz des Patienten;
die Schädigung des inneren Schließmuskeln (sphinkter inter
nus) beeinträchtigt die Zeugungsfähigkeit des Patienten in
folge retrograder Ejakulation.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Katheter
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Gefahr
der unbeabsichtigten Beeinträchtigung, insbesondere Nekro
tisierung, von Gewebe zumindest vermindert ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Katheter
gelöst, welcher zur Verwendung bei der Behandlung von pa
thologischem Gewebe in einem Lebewesen durch Beaufschlagung
mit einer erwärmenden Strahlung vorgesehen ist, wobei die
Behandlung unter diagnostischer Kontrolle anhand von Bild
informationen erfolgt, die mittels einer Diagnostikeinrich
tung gewonnen wird, die bezüglich wenigstens einer charak
teristischen physikalischen oder chemischen Größe lokale
Unterschiede in dem Körper des Lebewesens erfaßt, und wobei
der Katheter wenigstens einen im Bereich seines distalen
Endes angebrachten Markierungskörper aufweist, der sich
hinsichtlich wenigstens einer charakteristischen Größe von
dem umgebenden Gewebe unterscheidet. Vor Beginn der Behand
lung wird der Katheter unter Kontrolle durch die Diagno
stikeinrichtung so plaziert, daß sich der Markierungskörper
im Bereich desjenigen Gewebes befindet, dessen Beeinträch
tigung ausgeschlossen werden soll. Wird nun unter Kontrolle
durch die Diagnostikeinrichtung mit der Behandlung begon
nen, so wird der Markierungskörper in dem Bild der Diagno
stikeinrichtung deutlich dargestellt, da er sich hinsicht
lich wenigstens einer von der Diagnostikeinrichtung bei der
Bilderzeugung berücksichtigten charakteristischen Größe von
dem umgebenden Gewebe unterscheidet. Das die Behandlung
durchführende Personal ist also ohne weiteres in der Lage,
die Beaufschlagung des durch den Markierungskörper markier
ten Gewebebereiches mit der erwärmenden Strahlung zu ver
meiden. Die Lage des Markierungskörpers in dem Bild der
Diagnostikeinrichtung, es kann sich hierbei beispielsweise
um eine Röntgen- oder Magnetresonanz-Einrichtung handeln,
läßt sich in an sich bekannter Weise auf elektronischem We
ge erfassen. Ist außerdem die räumliche Position der Dia
gnostikeinrichtung und des zu behandelnden Lebewesens rela
tiv zueinander bekannt, diese Position kann beispielsweise
mit Hilfe von Wegaufnehmern erfaßt werden, so läßt sich die
räumliche Position des Markierungskörpers errechnen. Es ist
dann ohne weiteres möglich, die Bewegung der Quelle der er
wärmenden Strahlung des Körpers des zu behandelnden Lebewe
sens relativ zueinander manuell oder automatisch derart zu
steuern, daß eine Beaufschlagung des durch den Markierungs
körper markierten Bereiches mittels der erwärmenden Strah
lung vermieden ist.
Gemäß einer wegen ihrer Unkompliziertheit bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung ist für den Fall, daß es sich
bei der Diagnostikeinrichtung um eine Ultraschall-
Abbildungseinrichtung handelt, vorgesehen, daß sich der
Markierungskörper hinsichtlich seiner akustischen Impedanz
von dem umgebenden Gewebe unterscheidet. Es ist dann
sichergestellt, daß der Markierungskörper in den
Ultraschallbildern gut sichtbar ist.
Die weitergehende Aufgabe, einen zur Behandlung von Prosta
taleiden, z. B. der benignen Prostatahyperplasie oder des
Prostatakarzinoms, besonders geeigneten Katheter anzugeben,
wird dadurch gelöst, daß der Katheter zur Einführung in die
Harnröhre vorgesehen und mit zwei akustischen Markierungs
körpern versehen ist, welche längs des Katheters in einem
Abstand voneinander angeordnet sind, der dem Abstand zwi
schen sphinkter externus und sphinkter internus des zu be
handelnden Patienten entspricht. Eine Schädigung der
Schließmuskeln kann somit leicht vermieden werden, da diese
exakt markiert sind. Der Abstand der beiden Schließmuskeln
kann leicht in an sich bekannter Weise aus dem Ultraschall
bild ermittelt werden.
Um den Abstand der Markierungskörper den jeweiligen Erfor
dernissen anpassen zu können, ist gemäß einer Variante der
Erfindung vorgesehen, daß der Abstand zwischen den Markie
rungskörpern änderbar ist. Es besteht aber auch die Mög
lichkeit, eine Anzahl von Kathetern bereit zu halten, die
jeweils einen anderen Abstand zwischen den Markierungskör
pern aufweisen, wobei der Abstand beispielsweise in Schrit
ten von je zwei Millimetern gestuft sein kann.
Um die Positionierung des Katheters zu erleichtern, ist ge
mäß einer Variante der Erfindung am distalen Ende des Ka
theters ein expandierbarer Ballon vorgesehen, der von dem
ihm benachbarten Markierungskörper einen Abstand aufweist,
der gleich dem durchschnittlichen Abstand der Innenseite
der Harnblase vom sphinkter internus ist. Bei der Kathete
risierung wird dann so vorgegangen, daß der Katheter zu
nächst - bei unexpandiertem Ballon - so weit eingeführt
wird, daß sich dieser innerhalb der Harnblase befindet. An
schließend wird der Ballon expandiert und der Katheter so
weit zurückgezogen, daß die vom distalen Ende des Katheters
abgewandte Seite des Ballons an der Innenwand der Harnblase
zur Anlage kommt. Der dem distalen Ende des Katheters be
nachbarte Markierungskörper befindet sich dann innerhalb
des sphinkter internus, während sich der andere Markie
rungskörper bei richtig gewähltem bzw. eingestelltem Ab
stand der Markierungskörper voneinander innerhalb des
sphinkter externus befindet. Es versteht sich, daß die Po
sitionierung des Katheters leicht im Ultraschallbild kon
trolliert werden kann.
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Ka
theter im Betrieb von einem Kühlmittel durchströmt ist, so
daß Schädigungen an den Katheter angrenzenden gesunden Ge
webes, im Falle der benignen Prostatahyperplasie der Harn
röhre, praktisch ausgeschlossen sind.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
der Katheter im Bereich seines distalen Endes, gegebenen
falls zwischen den Markierungskörpern, mit wenigstens einem
Temperatursensor und/oder wenigstens einem Drucksensor ver
sehen ist, so daß eine qualitative Erfassung der im Bereich
des zu behandelnden Gewebes auftretenden Temperatur
und/oder Schalldruckes möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefüg
ten Zeichnungen im Zusammenhang mit der Behandlung der be
nignen Prostatahyperplasie dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in grob schematischer Darstellung im Längsschnitt den
Körper eines Patienten und eine an diesen applizierte
Therapieeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen
Katheter,
Fig. 2 in vergrößerter, schematischer Darstellung das in den
Körper des Patienten eingeführte distale Ende des
Katheters mit den umgebenden Organen, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das distale Ende des
Katheters.
In Fig. 1 ist eine Einrichtung zur Behandlung der benignen
Prostatahyperplasie dargestellt, die u. a. einen therapeuti
schen Ultraschall-Applikator 1 als Quelle erwärmender
Strahlung aufweist. Dieser weist ein etwa topfförmiges Ge
häuse 2 auf, das mit einem flüssigen akustischen Ausbrei
tungsmedium, beispielsweise Wasser, gefüllt ist und an sei
nem Applikationsende mit einer flexiblen Koppelmembran 3
verschlossen ist. Diese dient dazu, den Ultraschall-Appli
kator 1 zur akustischen Koppelung an die Körperoberfläche
eines zu behandelnden Lebewesens, nämlich eines Patienten
P, anzukoppeln, und zwar im Bereich des Perineums, also
zwischen Skrotum 4 und Rektum 5 des Patienten P. Zur aku
stischen Ankoppelung wird der Ultraschall-Applikator 1 mit
der Koppelmembran an die Körperoberfläche des Patienten P
angepreßt.
Im Inneren des Gehäuses 2 befindet sich ein Ultraschall
schwinger 6, dessen Abstrahlfläche von konkaver, sphärisch
gekrümmter Gestalt ist. Der Ultraschallschwinger 6 ist auf
einem aus mehreren Teilen zusammengesetzten, insgesamt mit
7 bezeichneten Tragkörper angebracht. Der Ultraschall
schwinger 6 ist in an sich bekannter Weise aufgebaut, d. h.,
bei dem Ultraschallwandler 6 kann es sich um einen einzi
gen, entsprechend geformten piezokeramischen Körper han
deln; der Ultraschallwandler 6 kann aber auch aus einer
Vielzahl von kleinen piezokeramischen Wandlern mosaikartig
zusammengesetzt sein. In beiden Fällen kann in an sich be
kannter, nicht dargestellter Weise ein Backing
(Stützkörper) geeigneter Dicke vorgesehen sein, das aus ei
nem Material geeigneter akustischer Impedanz gebildet ist.
Der Ultraschallschwinger 6 weist eine akustische Achse A
auf, längs derer sich die erzeugten Ultraschallwellen aus
breiten, die in einem Fokus F zusammenlaufen, bei dem es
sich um den Mittelpunkt der sphärisch gekrümmten Abstrahl
fläche des Ultraschallschwingers 6 handelt. Den Fokus F um
gibt eine Fokuszone FZ, die in Fig. 1 strichliert angedeutet
ist. Unter der Fokuszone FZ soll diejenige Zone verstanden
werden, innerhalb derer der Spitzendruck der Ultraschall
wellen nicht geringer ist als die Hälfte des in der Fokus
zone FZ maximal auftretenden Spitzendruckes (-6dB-Zone).
Die Ansteuerung des Ultraschallschwingers 6 erfolgt mittels
eines in einer noch zu beschreibenden Steuer- und Bilder
zeugungsseinheit enthaltenen elektrischen Generators.
In einer Bohrung des Tragkörpers 7 ist ein Ultraschall-Or
tungswandler 9, vorzugsweise ein B-Scan-Applikator aufge
nommen, der der Ortung des zu behandelnden Bereiches, d. h.
der Prostata 8, dient. Um den Ultraschall-Ortungswandler 9
relativ zu der Prostata 8 so ausrichten zu können, daß sich
ein gutes Bild ergibt, ist der Ultraschall-Ortungswandler 9
in der Bohrung des Tragkörpers 7 längsverschieblich und
drehbar aufgenommen, was in Fig. 1 durch entsprechende
Pfeile angedeutet ist. Im Betrieb des Ultraschall-Ortungs
wandlers 9 liegt dieser im Interesse einer guten Bildquali
tät unter Zwischenfügung der Koppelmembran 3 an der Körper
oberfläche des Patienten P an.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, weist der Tragkörper 7
an seiner von dem Ultraschallschwinger abgewandten Seite
eine sphärisch gekrümmte Lagerfläche 10 auf, die mit einer
kugelkalottenförmigen Lagerfläche entsprechenden Radius ei
nes Lagerungskörpers 11 zusammenwirkt, der in der Bohrung
eines Gehäuseflansches 12 längsverschieblich aber unver
drehbar aufgenommen ist. Der Mittelpunkt der Lagerfläche 10
ist von dem Fokus F verschieden. Es ist somit möglich, die
Ausrichtung des Ultraschallschwingers 6 und des Ultra
schall-Ortungswandlers 9 relativ zu dem Körper des Patien
ten P räumlich zu verändern, ohne daß eine Relativbewegung
zwischen der Koppelmembran 3 und der Körperoberfläche des
Patienten P auftritt.
Zur Verstellung des Ultraschall-Ortungswandlers 9 relativ
zu dem Tragkörper 7 und zur Verstellung des Tragkörpers 7
mit dem Ultraschallschwinger 6 relativ zu dem Gehäuse 2 und
der Koppelmembran 3 sind in Fig. 1 schematisch angedeutete
Verstellmittel 13 bzw. 14 vorgesehen, bei denen es sich
vorzugsweise um motorische Verstellmittel handelt. Den Ver
stellmitteln 13 ist ein in Fig. 1 schematisch angedeuteter
Weggeber 15 zugeordnet, der der momentanen Position des Ul
traschall-Ortungswandlers 9 relativ zu dem Tragkörper 7
entsprechende Signale abgibt. Sowohl die Verstellmittel 13
und 14 als auch der Weggeber 15 sind mit einer Steuer- und
Bilderzeugungseinheit 16 verbunden, an die ein Monitor 17
und eine Tastatur 18 angeschlossen sind. Die Steuer- und
Bilderzeugungseinheit 16 wirkt mit dem Ultraschall-Ortungs
wandler 9 in an sich bekannter Weise zur Erzeugung eines
Ultraschall-B-Bildes zusammen, das auf dem Monitor 17 ange
zeigt wird. Dabei ist die Anordnung des Ultraschall-Or
tungswandlers 9 relativ zu dem Ultraschallschwinger 6 der
art gewählt, daß die akustische Achse A des Ultraschall
schwingers 6 in der in dem Ultraschall-B-Bild dargestellten
Körperschicht des Patienten P liegt. Die Steuer- und Bild
erzeugungseinheit 16 blendet unter Beachtung des Ausgangs
signals des Weggebers 15 in das Ultraschallbild eine Marke
F′ ein, die das Zentrum der Fokuszone FZ kennzeichnet.
Neben der zur Erzeugung von Ultraschallbildern erforderli
chen Bilderzeugungselektronik enthält die Steuer- und Bild
erzeugungseinheit 16 alle Schaltkreise, die zur Ansteuerung
der Verstellmittel 13 und 14 sowie zur Ansteuerung des Ul
traschallschwingers 6 erforderlich sind.
Außerdem ist in Fig. 1 ein erfindungsgemäßer Katheter 19
dargestellt, der zur Durchführung einer Behandlung in die
Harnröhre 20 des Patienten P derart eingeführt wird, daß
das distale Ende des Katheters 19 in die Harnblase 21 ragt.
An seinem distalen Ende ist der Katheter 19 mit einem ex
pandierbaren Ballon 22 versehen. Der Ballon 22 wird bei in
die Harnblase 21 vorgeschobenem distalen Ende des Katheters
19 aufgeblasen. Anschließend wird der Katheter zurückgezo
gen, derart, daß der Ballon 22 an dem die Mündung der Harn
röhre 21 umgebenden Bereich der Innenwand der Harnblase 21
anliegt. Der Katheter 19 ist im Bereich seines distalen En
des, und zwar zwischen dem Ballon 22 und dem proximalen En
de, mit zwei akustischen Markierungskörpern M1 und M2 ver
sehen. Die akustischen Markierungskörper M1 und M2 weisen
einen Abstand voneinander auf, der wenigstens im wesentli
chen dem Abstand zwischen dem sphinkter internus 23 und
sphinkter externus 24 des zu behandelnden Patienten P ent
spricht, wobei der Abstand zwischen dem akustischen Markie
rungskörper M1 von der ihm zugewandten Seite des Ballons 22
einen Abstand aufweist, der gleich dem über die Patienten
population gemittelten durchschnittlichen Abstand der In
nenseite der Harnblase 21 vom sphinkter internus ent
spricht. Die akustischen Markierungskörper M1 und M2 sind
aus einem Material, z. B. Edelstahl, gebildet, dessen aku
stische Impedanz (= Schallgeschwindigkeit × Dichte des je
weiligen Mediums) von der des umgebenden Gewebes abweicht.
Da infolge der unterschiedlichen akustischen Impedanzen an
den Grenzflächen zwischen den Markierungskörpern M1 und M2
einerseits und dem umgebenden Gewebe andererseits die von
dem Ultraschall-Ortungswandler 9 ausgehenden diagnostischen
Ultraschallwellen reflektiert werden, sind in dem
Ultraschallbild demzufolge die den Markierungskörpern M1
und M2 entsprechenden Bilder M1′ und M2′ deutlich
erkennbar.
Zur Durchführung einer Behandlung wird so vorgegangen, daß
der Ultraschall-Applikator 1 mit seiner Koppelmembran 3 so
an das Perineum des jeweils zu behandelnden Patienten P,
der vorzugsweise die sogenannte Steinschnittlage (siehe
Pschyrembel, "Klinisches Wörterbuch", 185-250. Auflage,
Seite 1156) einnimmt, appliziert wird, daß zwischen der
Körperoberfläche und der Koppelmembran keine Luftblasen
eingeschlossen sind. Im Anschluß hieran wird durch entspre
chende Betätigung der Tastatur 18 die Erzeugung von Ultra
schallbildern in Gang gesetzt. Ebenfalls durch entspre
chende Betätigung der Tastatur werden nun die Verstellmit
tel 13 und 14 derart betätigt, daß sich eine Ausrichtung
des Ultraschall-Ortungswandlers 9 relativ zu dem Körper des
Patienten P ergibt, in der die Prostata 8 in dem Ultra
schallbild gut abgebildet wird. Es wird nun in an sich be
kannter Weise , beispielsweise durch Markierung des sphink
ter internus 23 und des sphinkter externus 24 in dem Ultra
schallbild mittels eines Lichtgriffels 25, durch die Steu
er- und Bilderzeugungseinheit 16 der Abstand der beiden
Schließmuskeln voneinander bestimmt und auf dem Monitor 17
angezeigt. Anschließend wird aus einem Bestand von Kathe
tern 19, deren jeweilige Markierungkörper M1 und M2 unter
schiedliche Abstände voneinander aufweisen, ein Katheter 19
gewählt, dessen Markierungskörper M1 und M2 einen Abstand
voneinander aufweisen, der im wesentlichen demjenigen Ab
stand entspricht, der zwischen den beiden Blasenschließmus
keln des zu behandelnden Patienten vorliegt. Dieser Kathe
ter 19 wird nun in die Harnröhre 20 des Patienten P einge
führt und mit Hilfe des Ballons 22 derart positioniert, daß
sich die Markierungskörper M1 und M2 innerhalb des sphink
ter internus 23 bzw. des sphinkter externus 24 befinden.
Es kann nun ein zu behandelnder Bereich der Prostata 8 mit
tels des Lichtgriffels 25 oder eines ähnlichen Eingabemit
tels markiert werden. Auf eine entsprechende Betätigung der
Tastatur 18 hin betätigt die Steuer- und Bilderzeugungsein
heit 16 nun die Verstellmittel 14 derart, daß die Fokuszone
FZ in denjenigen Bereich der Prostata 8 verlagert wird, der
dem mit dem Lichtgriffel 25 im Ultraschallbild markierten
Bereich entspricht. Dies wird im Ultraschallbild dadurch
veranschaulicht, daß die Marke F′ mit dem mittels des
Lichtgriffels 25 markierten Bereich nach erfolgter Betäti
gung der Stellmittel 14 zur Deckung kommt. Ist dies der
Fall, steuert die Steuer- und Bilderzeugungseinheit 19 den
Ultraschallschwinger 6 zur Erzeugung von Ultraschall an.
Hierbei handelt es sich um Dauerschall, der über eine der
art gewählte Zeitdauer hinweg abgegeben wird, daß die zur
Nekrotisierung von Gewebe erforderliche Temperatur, die ge
wöhnlich jenseits von 45°C liegt, überschritten wird.
Im Anschluß hieran kann erneut ein zu behandelnder Bereich
der Prostata 8 mittels des Lichtgriffels 25 markiert und in
der beschriebenen Weise behandelt werden. Die Gefahr, daß
bei dieser Prozedur der sphinkter internus 23 bzw. sphink
ter externus 24, mit der Folge der Beeinträchtigung der
Zeugungsfähigkeit bzw. der Inkontinenz verletzt oder zer
stört wird, ist mehr als gering, da die beiden Blasen
schließmuskeln durch die in dem Ultraschallbild klar er
kennbaren Bilder M1′ und M2′ der Markierungskörper M1 und
M2 in ihrer Lage eindeutig gekennzeichnet sind.
Es besteht übrigens auch die Möglichkeit, die Umrisse eines
zu behandelnden Bereiches der Prostata 9 mittels des Licht
griffels 25 in dem Ultraschallbild zu umzeichnen. Auf eine
entsprechende Betätigung der Tastatur 18 hin wird die Fo
kuszone FZ dann schrittweise innerhalb des mittels des
Lichtgriffels 25 umzeichneten Bereiches unter Aktivierung
des Ultraschallschwingers 6 derart verlagert, daß der ge
samte umzeichnete Bereich mit Ultraschallwellen beauf
schlagt und nekrotisiert wird. Auch hier ist die Gefahr,
daß mittels des Lichtgriffels 25 ein zu behandelnder Be
reich markiert wird, der versehentlich einen oder beide
Blasenschließmuskel enthält, denkbar gering.
Um Schädigungen der Harnröhre 20 auszuschließen, ist vorge
sehen, daß ein Kühlmedium den Katheter 19 durchströmt. Die
entsprechende Kühleinrichtung ist in Fig. 1 angedeutet und
mit 26 bezeichnet. Um den Therapieprozeß überwachen zu kön
nen, sind im Bereich des distalen Endes des Katheters 19
zwischen den Markierungskörpern M1 und M2 wenigstens je ein
Druck- und ein Temperatursensor angeordnet. Die von diesen
gelieferten Ausgangssignale sind der Steuer- und Bilderzeu
gungseinheit 16 zugeführt, was in Fig. 1 durch schematisch
angedeutete Leitungen 27a und 27b veranschaulicht ist. Die
Auswertung der Ausgangssignale der Sensoren übernimmt die
Steuer- und Bilderzeugungseinheit 16, die auch die gemesse
nen Druck- und Temperaturwerte in das Ultraschallbild ein
blendet. Nähere Einzelheiten bezüglich der Kühlung und der
Anordnung der Sensoren werden im Zusammenhang mit der Fig. 3
erläutert.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßer Katheter 19 dargestellt,
der sich von dem im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschriebe
nen insoweit unterscheidet, als der Abstand, den die Mar
kierungskörper M1 und M2 voneinander aufweisen, einstellbar
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß der Markierungskörper
M2, der zur Markierung des sphinkter externus 24 dient, als
geschlitzter Ring ausgeführt ist, der in eine einer Anzahl
ringförmiger Nuten 28a bis 28e einschnappbar ist, die in
die äußere Mantelfläche des Katheters 19 eingebracht sind.
Die Nuten 28a bis 28e weisen jeweils einen unterschiedli
chen Abstand von dem Markierungskörper M1 auf, so daß es
möglich ist, den Markierungskörper M2 in diejenige der Nu
ten 28a bis 28e einzuschnappen, deren Abstand von dem Mar
kierungskörper M1 dem bei dem zu behandelnden Patienten
zwischen sphinkter internus 23 und sphinkter externus 24
vorliegenden Abstand entspricht bzw. am nähesten kommt. In
Fig. 2 sind übrigens die Harnröhre 20 und die Harnblase 21
aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit dargestellt. Das
übrige Gewebe ist, wie auch in Fig. 1, der Einfachheit hal
ber nicht schraffiert.
In Fig. 3 ist der Aufbau des erfindungsgemäßen Katheters 19
im Bereich seines distalen Endes im einzelnen erkennbar.
Der Katheter 19 ist doppellumig ausgeführt. Er weist demzu
folge ein flexibles äußeres Katheterrohr 29 auf, in dem ein
ebenfalls flexibles inneres Katheterrohr 30 koaxial ange
ordnet ist. Am distalen Ende ist ein ein abgerundetes Ein
führende aufweisendes Verschlußteil 31 vorgesehen, das das
äußere Katheterrohr 29 flüssigkeitsdicht verschließt. In
einer Bohrung des Verschlußteiles 31 ist das innere Kathe
terrohr 30 flüssigkeitsdicht aufgenommen. Kurz vor dem Ver
schlußteil 31 weist das innere Katheterrohr 30 eine Anzahl
von Überströmöffnungen 32 auf, die eine Verbindung zwischen
dem von dem Inneren Katheterrohr 30 umschlossenen inneren
Lumen und dem zwischen dem äußeren Katheterrohr 29 und dem
inneren Katheterrohr 30 befindlichen äußeren Lumen herstel
len. Es besteht also die Möglichkeit, mittels des Kühlein
richtung 26 in der in Fig. 3 durch Pfeile angedeuteten Weise
ein vorzugsweise flüssiges Kühlmedium durch den Katheter 19
strömen zu lassen.
Zwischen dem Verschlußteil 31 und dem Markierungskörper M1
ist in die äußere Mantelfläche des äußeren Katheterrohres
29 eine Nut 33 eingebracht, die ein flexibles Ballonteil
22′ aufnimmt. Dieses ist im Bereich seiner beiden Enden
flüssigkeitsdicht, beispielsweise durch Kleben mit dem äu
ßeren Katheterrohr 29 verbunden. Solange der Druck des den
Katheter 19 durchströmenden Kühlmediums einen Grenzwert
nicht überschreitet, weist das Ballonteil 22′ seine in der
Fig. 3 ausgezogen dargestellte Gestalt auf, in der es am
Nutgrund der Nut 33 anliegt. Da im Bereich der Nut 33 eine
Vielzahl von die Wandung des äußeren Katheterrohr 29 durch
setzenden Öffnungen 34 vorgesehen ist, besteht jedoch die
Möglichkeit, das Ballonteil 22′ durch Erhöhung des Druckes
des Kühlmediums in der in Fig. 3 strichliert angedeuteten
Weise zum Ballon 22 zu expandieren.
Auf der von dem Ballon 22 abgewandten Seite des Markie
rungskörpers M1 sind an die Innenwand des äußeren Katheter
rohres 29 ein Drucksensor 35 und ein Temperatursensor 36
appliziert, die über die schematisch angedeuteten Leitungen
27a und 27b mit der Steuer- und Bilderzeugungseinheit 16 in
Verbindung stehen.
Als Material für das innere Katheterrohr 29, das äußere Ka
theterrohr 30 und das Verschlußteil 31 eignet sich bei
spielsweise Silikonkautschuk.
Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft
die Behandlung der benignen Prostatahyperplasie. Es können
jedoch auch andere Leiden behandelt werden. Soweit es sich
dabei um Tumorleiden handelt, kann vorgesehen sein, daß die
zu behandelnden Bereiche nur so weit erwärmt werden, daß
eine Störung des Zellstoffwechsels erfolgt, die Koagulation
des Zelleiweißes jedoch unterbleibt.
Als erwärmende Strahlung müssen nicht notwendigerweise fo
kussierte Ultraschallwellen verwendet werden. Es besteht
vielmehr auch die Möglichkeit, eine andere erwärmende
Strahlung, beispielsweise Mikrowellen, zu verwenden.
Claims (10)
1. Katheter, welcher zur Verwendung bei der Behandlung von
pathologischem Gewebe (8) in einem Lebewesen (P) durch
Beaufschlagung mit einer erwärmenden Strahlung vorgesehen
ist, wobei die Behandlung unter diagnostischer Kontrolle
anhand von Bildinformation erfolgt, die mittels einer
Diagnostikeinrichtung gewonnen wird, die bezüglich
wenigstens einer charakteristischen physikalischen oder
chemischen Größe lokale Unterschiede in dem Körper des
Lebewesens erfaßt, und wobei der Katheter (19) wenigstens
einen im Bereich seines distalen Endes angebrachten
Markierungskörper (M1, M2) aufweist, der sich hinsichtlich
wenigstens einer charakteristischen Größe von dem
umgebenden Gewebe unterscheidet.
2. Katheter nach Anspruch 1 zur Verwendung bei einer Be
handlung, die unter diagnostischer Ultraschall-Kontrolle
erfolgt, dadurch gekennzeich
net, daß der Markierungskörper (M1, M2) eine von der
des umgebenden Gewebes abweichende akustische Impedanz
aufweist.
3. Katheter nach Anspruch 1 oder 2, welcher zur Behandlung
von Prostataleiden vorgesehen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Katheter (19) zur Ein
führung in die Harnröhre (20) vorgesehen und mit zwei aku
stischen Markierungskörpern (M1, M2) versehen ist, welche
längs des Katheters (19) in einem Abstand voneinander ange
ordnet sind, der dem Abstand zwischen sphinkter externus
(24) und sphinkter internus (23) des zu behandelnden Pati
enten (P) entspricht.
4. Katheter nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
Markierungskörpern (M1, M2) änderbar ist.
5. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß am distalen
Ende des Katheters (19) ein expandierbarer Ballon (22)
vorgesehen ist, der von dem ihm benachbarten Markierungs
körper (M1) einen Abstand aufweist, der gleich dem durch
schnittlichen Abstand der Innenseite der Harnblase (21) vom
sphinkter internus (23) ist.
6. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Kathe
ter (19) im Betrieb von einem Kühlmittel durchströmt ist.
7. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Kathe
ter im Bereich seines distalen Endes wenigstens einen Tem
peratursensor (36) aufweist.
8. Katheter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Kathe
ter (19) im Bereich seines distalen Endes mit wenigstens
einem Drucksensor (35) versehen ist.
9. Katheter nach einem der Ansprüche 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Tempe
ratursensor (36) im Bereich zwischen den beiden akustischen
Markierungskörpern (M1, M2) angeordnet ist.
10. Katheter nach einem der Ansprüche 3 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Druck
sensor (35) im Bereich zwischen den beiden Markierungskör
pern (M1, M2) angeordnet ist.
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