HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung von durch Strahlung
härtbaren elastomeren (vorzugsweise Polyurethan-) Zusammensetzungen und ein
Verfahren zur Herstellung von Flexodruckplatten, die mit diesen Zusammensetzungen
hergestellt werden. Die Platten können in einem lösungsmittelfreien
Absorptionsbearbeitungsverfahren entwickelt werden.
2. Technischer Hintergrund
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Flexographie ist ein Ausdruck, der sich allgemein auf ein Druckformat bezieht, welches
ein flexibles Substrat verwendet, das eine Druckoberfläche mit einem elastomeren oder
gummiartigen Relief trägt.
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Die ersten Flexodruckplatten wurden aus natürlichen oder synthetischen
Gummizusammensetzungen hergestellt, die chemisch unter Wärme und Druck in einer Form
gehärtet wurden, wobei herkömmliche Gummi-Härter, wie beispielsweise Mercapto-
Verbindungen, verwendet wurden (Flexography: Principles and Practices, 3. Ausgabe,
Flexographic Technical Association, S. 158-162). In der jüngeren Vergangenheit
wurden elastomere Photopolymer-Zusammensetzungen (elastomerhaltige
Zusammensetzungen, die durch Belichtung mit chemisch wirksamer bzw. aktinischer Strahlung
härtbar sind), die nützlich für die Herstellung von Reliefdruckplatten sind, beschrieben.
Zum Beispiel beschreiben die US-Patente 4,369,246 und 4,423,135 in Lösungsmittel
unlösliche, elastomere Reliefdruckplatten, die gebildet werden, indem man auf einen
Folienträger eine Schicht einer photosensitiven Zusammensetzung aufträgt, die umfaßt
(1) mindestens 30 Gew.-% eines in Lösungsmittel löslichen Copolymers, das
mindestens 2 thermoplastische, nicht-elastomere Blöcke mit einer
Glasübergangstemperatur über 25ºC und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
2.000-100.000
und zwischen diesen Blöcken ein elastomeres Blockcopolymer mit
einer Glasübergangstemperatur unter 10ºC und einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 25.000-1.000.000 enthält; (2) mindestens 1 Gew.-% einer
additionspolymerisierbaren Verbindung, die mindestens eine ethylenische Endgruppe enthält,
und (3) einen Polymerisationsinitiator mit einer Trockendicke von 0,005 - 0,250 Zoll
bzw. Inch. Ein flexibler Polymerfilm bzw. eine -folie und eine flexible Abdeckfolie
werden auf die Zusammensetzungsschicht laminiert. Die Platte wird durch Abziehen der
Abdeckfolie, bildweises Belichten der Schicht durch den Film hindurch mit chemisch
wirksamer Strahlung und durch Entfernen des Films und der unbelichteten Bereiche der
Schicht durch Waschen mit Lösungsmittel gebildet. Lösungsmittel wie beispielsweise
Perchlorethylen (1,1,1-Trichlorethylen), entweder allein oder in Kombination mit
Alkoholen wie beispielsweise n-Butanol, werden verwendet. Ebenso beschreibt das
EP-Patent 261,910 ein weiteres Beispiel einer mit Wasser entwickelbaren
Relief-Flexodruckplatte, die aus (1) Monomeren und Polymeren von Acrylsäureestern und (2) einem
Keton-Photopolymerisierungs/Photovemetzungsmittel besteht, die auf eine Trägerfolie
aufgetragen sind. Nach der bildweisen Belichtung (zur Förderung der Vernetzung)
werden die Reliefbereiche der Platte durch Auswaschen mit einem wäßrigen Entwickler
erzeugt. Nach dem Auswaschen erfordern alle bisher beschriebenen Zusammen
setzungen und Verfahren zur Herstellung von Flexodruckplatten eine Trocknung der
Platte über längere Zeitspannen (1 bis 24 Stunden), um haftengebliebene Entwickler
lösung zu entfernen, und werden dann einer (chemischen oder photochemischen) Nach
behandlung unterzogen, um die Klebrigkeit der Oberfläche der Platte zu verringern,
bevor diese auf einer Druckpresse verwendet wird. Zusätzlich zu den langen Zeit
spannen, die benötigt werden, um flexographische Druckplatten mittels der oben
erwähnten Techniken herzustellen (wegen der Vielzahl von Verfahrensschritten, die
nacheinander erforderlich sind), produzieren diese Techniken während des
Entwicklungsprozesses potentiell toxische Nebenprodukt-Abfälle. Im Falle der
Lösungsmittel-Auswaschtechnik wird sowohl in Form des Lösungsmittels als auch der
additionspolymerisierbaren Verbindung 2), die mindestens eine ethylenische Endgruppe
enthält, organischer Lösungsmittelabfall erzeugt, der möglicherweise toxisch ist. Ebenso
produzieren die Wasser-Auswaschtechniken für die Platten auch einen
Nebenprodukt
strom mit kontaminiertem Abwasser, der ähnliche additionspolymerisierbare
Verbindungen enthalten kann, die eine cytotoxische Wirkung haben können.
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US-A 3,264,103 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Reliefbildern, die für die
direkte Verwendung als Druckplatten im Buchdruck oder Trockenoffsetdruck geeignet
sind, das einen Photopolymerisationsschritt beinhaltet. Es wird offenbart, daß
unterbelichtetes und daher unpolymerisiertes Material der photopolymerisierbaren Schicht in
geschmolzener Form durch Pressen gegen eine Folie aus absorptionsfähigem Material
wie beispielsweise Filz oder Filterpapier entfernt werden kann, wenn die Schicht nach
der Belichtung auf ihre Verarbeitungstemperatur erwärmt wird. Das einzige Polymer
bildete harte, zähe Polymere.
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Viele verschiede Arten von Monomeren und vemetzbaren Harzen sind in der
Polymertechnik bekannt, ihre Eigenschaften können, wie in der Technik gelehrt, eingestellt
werden, um Härte, Flexibilität oder andere Eigenschaften zu liefern. Besonders gute
elastomere Materialien in Bezug auf die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung werden in den US-Patenten Nr. 4,578,504; 4,638,040 und 4,786,657 gezeigt.
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Verschiedene Arten von härtbaren elastomeren Polyurethan-Zusammensetzungen sind
bekannt. Der Ausdruck "Elastomer" oder "elastomer" wird verwendet, um Gummi oder
Polymere zu bezeichnen, die Elastizitätseigenschaften besitzen, die denen von Gummi
ähnlich sind. Insbesondere bezeichnet der Ausdruck Elastomer die Eigenschaft des
Materials, einer erheblichen Verlängerung ausgesetzt zu werden und dann zu seinen
ursprünglichen Abmessungen zurückkehren zu können, nachdem die Belastung, die das
Elastomer ausdehnte, aufgehoben wurde. In jedem Fall muß ein Elastomer fähig sein,
mindestens um 10% (bei einer Dicke von 0,5 mm) ausgedehnt zu werden und zu seinen
ursprünglichen Abmessungen zurückzukehren, nachdem es 2 Sekunden lang bei dieser
Ausdehnung gehalten wurde und nachdem es 1 Minute lang entspannen gelassen wurde.
Noch typischer kann ein Elastomer um 25% gedehnt werden, ohne seine
Elastizitätsgrenze zu überschreiten. In einigen Fällen können Elastomere um so viel wie 300% oder
mehr in Bezug auf ihre ursprünglichen Abmessungen gedehnt werden, ohne zu reißen
oder die Elastizitätsgrenze der Zusammensetzung zu überschreiten. Um diese Elastizität
wie in ASTM-Kennzeichnung D883-866 wiederzugeben, werden Elastomere
typischerweise als ein makromolekulares Material definiert, das bei Raumtemperatur nach einer
erheblichen Verformung durch eine schwache Belastung und ein Nachlassen der
Belastung schnell zu annähernd seinen ursprünglichen Abmessungen und Formen
zurückkehrt. ASTM-Kennzeichnung D412-87 kann ein geeignetes Verfahren für das
Testen der Eigenschaften von Gummi unter Zug sein, um die elastomeren Eigenschaften
zu bestimmen. Im allgemeinen beinhalten derartige Zusammensetzungen Verbindungen
mit relativ hohem Molekulargewicht, die nach dem Härten ein integriertes Netzwerk
oder eine integrierte Struktur bilden. Das Härten kann anhand einer Vielzahl von
Methoden durchgeführt werden: durch die Verwendung von chemischen
Härtungsmitteln, Katalysatoren und/oder Strahlung. Die endgültigen physikalischen
Eigenschaften des gehärteten Materials stellen eine Funktion einer Vielzahl von Faktoren dar,
vor allem: des Zahlen- und Gewichtsmittels des Molekulargewichts des Polymers; des
Schmelz- oder Erweichungspunktes der verstärkenden Bereiche (des harten Segments)
des Elastomers (der beispielsweise gemäß ASTM-Kennzeichnung D1238-86 bestimmt
werden kann); den Gew.-% der Elastomerzusammensetzung, die die harten
Segmentbereiche umfaßt; der Struktur des zäh machenden oder weichen Segmentabschnitts
(niedrige Tg) der Elastomerzusammensetzung; der Vernetzungsdichte
(durchschnittliches Molekulargewicht zwischen den Vernetzungsstellen) und der Beschaffenheit und
dem Gehalt an Additiven oder Adjuvanzien, usw. Der Ausdruck "gehärtet", wie hierin
verwendet, bedeutet vernetzt oder chemisch bis zu einem duroplastischen (nicht
schmelzenden) oder relativ unlöslichen elastomeren Zustand transformiert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 1.
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Das Verfahren kann auch einen der Entwicklung vorangehenden Schritt anwenden, der
die Haftung der bestrahlten Zusammensetzung an dem flexiblen Substrat verbessert,
indem er zuerst einen "Boden" auf dem Substrat bildet. Die zur Bilderzeugung befähigte
Zusammensetzung auf einem Substrat, das ionisierende Strahlung (z. B. E-Strahlen,
kurzwellige UV-Strahlung, usw.) durchläßt, wird zuerst insgesamt durch das Substrat
hindurch belichtet, um einen Boden aus einer polymerisierten Zusammensetzung zu
erzeugen. Dieser Boden wird während der Entwicklung nicht von dem Substrat entfernt
und wird bei der Bestimmung der mindestens 75% der Zusammensetzung, die aus den
nicht-bestrahlten Bereichen entfernt werden, nicht berücksichtigt. Es ist wünschenswert,
daß die erhöhten Temperaturen, die eingesetzt werden, um die unbestrahlte
Zusammensetzung (durch Verringerung ihrer Viskosität oder durch Überschreiten ihrer
Erweichungstemperatur, siehe z. B. ASTM-Kennzeichnung D1238-86) dazu zu bringen,
in die Absorptionsschicht zu fließen und von der Absorptionsschicht absorbiert zu
werden (ohne die Notwendigkeit von vermindertem Luftdruck hinter der Schicht), das
flexible Substrat oder die gehärtete Zusammensetzung um nicht mehr als 2% in
jeglicher Oberflächendimension verformen. Die tatsächlichen Temperaturen variieren
mit den speziellen Substraten und Zusammensetzungen, die verwendet werden.
Vorzugsweise werden mindestens 80% der unbestrahlten Zusammensetzung aus den
Bereichen, die in Kontakt mit der Absorptionsschicht erwärmt sind, entfernt. Noch
bevorzugter werden mindestens 90 oder mindestens 95% entfernt. Der Verfahrensschritt
des Härtens oder Aushärtens (mittels Bestrahlung) kann auch bewirken, daß die Haftung
der Zusammensetzung an dem Substrat erhöht wird. Dies kann durch direkte Haftung
der härtenden Zusammensetzung an dem Substrat (entweder chemische Haftung durch
eine Reaktion oder physikalisches Anhaften an der Oberflächenstruktur auf der flexiblen
Schicht) oder durch Haftung (üblicherweise durch eine chemische Reaktion) auf einer
Grundierschicht auf dem Substrat bewirkt werden. Die Grundierschicht kann
photosensitiv oder nicht-photosensitiv sein, um diesen Haftungseffekt zu unterstützen.
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Die vorliegende Erfindung kann mit einigen im Handel erhältlichen Flexodruckplatten
(z. B. DuPont PLS) durchgeführt werden, ist aber besonders nützlich bei speziell
entwickelten elastomeren Polyurethanzusammensetzungen mit niedrigem
Schmelzpunkt, hohem Schmelzindex und der Fähigkeit, durch Strahlung zu härten, die nützlich
bei der Herstellung von Flexodruckplatten sind, die auf dem Gebiet der graphischen
Druckanwendungen eingesetzt werden. Die gehärteten elastomeren
Zusammensetzungen besitzen zudem die Eigenschaft, weniger zum Quellen oder zur
Volumenvergrößerung zu neigen, wenn sie in Flexodruckfarben, wie beispielsweise in Farben auf
Wasserbasis, die bei dem Flexodruckverfahren benutzt werden, eingetaucht werden.
Diese Eigenschaft, wenig zu quellen, ist kritisch für die endgültige Druckqualität, die
mit der Druckplatte erreicht werden kann, da Quellung eine Vergrößerung des
Reliefbildes verursacht. Beispielsweise kann ein Punkt von 2% aufgrund von nicht
ordnungsgemäßem Quellen der Platte in der Druckfarbe auf der bedruckten Seite tatsächlich als
ein Punkt von 15 oder 20% gedruckt werden, was auf diese unerwünschte Erscheinung
zurückzuführen ist. Die Lebensdauer der Presse oder die Laufzeit der Platte auf der
Presse (die Zahl der Drucke bis zum Auftritt eines Fehlers) kann ebenso durch Quellung
stark vermindert werden, was zu einem Verlust an physikalischer Festigkeit der
gehärteten elastomeren Zusammensetzung führt.
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Ein weiteres Merkmal der hierin offenbarten, durch Strahlung härtbaren Polyurethan-
Elastomere ist der Umstand, daß sie bei Belichtung mit aktinischer Strahlung härten
oder vernetzen, ohne daß zusätzliche vinylhaltige Monomeradditive, wie beispielsweise
Monomere nut mehr als einer Vinylgruppe pro Molekül, eingesetzt werden müssen.
Dieses Merkmal verringert einen Teil der Möglichkeiten zur Verschmutzung der
Umwelt (Boden, Wasser oder Luft) mit potentiell cytotoxischen Mitteln. Darüber hinaus
wird die Sicherheit der Arbeiter, die mit der Herstellung und Verwendung von
Flexodruckplatten, die mit dieser Technik arbeiten, beschäftigt sind, erhöht, indem Menschen
einigen ebendieser cytotoxischen Mittel nicht länger ausgesetzt werden.
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Weitere Merkmale der durch Strahlung härtbaren Polyurethanelastomere sind ihre
relativ niedrigen Schmelztemperaturen und hohen Schmelzindizes (niedrige
Schmelzviskositäten). Die vorliegende Offenbarung betrifft insbesondere Flexodruckplatten, die
aus neuartigen, durch Strahlung härtbaren elastomeren Polyurethanzusammensetzungen
hergestellt sind, wobei diese Druckplatten unter Verwendung eines neuartigen,
lösungsmittelfreien Absorptionsverarbeitungsverfahrens entwickelt werden. Das
Absorptionsverarbeitungsverfahren für Flexodruckplatten beseitigt die Notwendigkeit für flüssige
Entwickler (Wasser oder Lösungsmittel) jeglicher Art. Dieses neuartige
Plattenherstellungsverfahren führt zu einer wesentlichen Verringerung der
Plattenherstellungsschritte, der Verfahrenszeit für die Plattenfertigung und zur Abschaffung von
Abfallströmen mit potentiell giftigen Nebenprodukten bei der Plattenfertigung. Obwohl
es absehbar ist, daß die durch Strahlung härtbaren elastomeren Polyurethanzusammen-
Setzungen für andere Zwecke und auf anderen industriellen Gebieten genutzt werden
können, sind sie besonders gut für Anwendung in der Flexodruckindustrie geeignet.
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Die Lagerungsstabilität des durch Strahlung härtbaren elastomerbeschichteten
Folienmaterials vor dem Härten ist ebenso von Bedeutung. Insbesondere ist eine Beständigkeit
der Elastomerschicht gegenüber Kaltfließen während der Lagerung erwünscht. Wenn
die Elastomerschicht einem zu großen Kaltfließen unterworfen ist, kann die
resultierende Druckplatte ihre Brauchbarkeit aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der
Plattendicke, welche während eines solchen Kaltfließens entstehen können, einbüßen.
Die durch Strahlung härtbaren Polyurethanelastomere sind für ihre Beständigkeit und
sogar hohe Beständigkeit gegen Kaltfließen vor der durch Bestrahlung verursachten
Vernetzung oder Aushärtung bekannt.
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Im allgemeinen besteht eine Flexodruckplatte aus einer härtbaren elastomeren
Polymerschicht, die planar an eine flexible Trägerschicht oder -folie angrenzt, welche
beispielsweise polymer (Film- oder Folienbasis) oder metallisch (Metallbasis) sein kann. Nach
dem Härten von Abschnitten der Elastomerschicht (durch bildweises Belichten mittels
aktinischer Strahlung) werden die nicht-gehärteten Abschnitte entfernt, um eine
Reliefstruktur (Erhebungen) zurückzulassen, die zur Druckoberfläche der Platte im
Flexodruckverfahren wird. Die Reliefstruktur (in den gehärteten Bereichen) ist physikalisch
und/oder chemisch an die Trägerschicht gebunden, um so beim Druckvorgang während
wiederholten Druckens an ihrem Platz zu bleiben. Die belichtete Oberfläche der
gehärteten Elastomerschicht wird die farbaufnehmende Oberfläche, welche sowohl
Farbe aus der Farbwalze (Anilox) aufnimmt als auch diese auf das Substrat weiterleitet,
welches während des Druckverfahrens bedruckt werden soll. Das Flexodruckverfahren
ist ein "direktes" Druckverfahren, denn die Druckplatte und ihre zeitweise an ihr
haftende Farbschicht stehen in direktem Kontakt mit dem Substrat (z. B. Papier oder
Film), das bzw. der bedruckt wird. Eine Vielzahl von Substanzen kann als Trägerschicht
unter der gehärteten Elastomerschicht einer Flexodruckplatte verwendet werden.
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Flexible Substrate aus synthetischen Polymerharzen, wie beispielsweise Polyester-,
Polycarbonat- oder Polyimidfilme oder -folien, können verwendet werden, oder es
können steifere Substrate (die immer noch flexibel sind), wie beispielsweise Stahl- oder
Aluminiumbandmaterial, ausgewählt sein.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Flexodruckplatte umfaßt: die
Bereitstellung eines zur Reliefbilderzeugung fähigen Elements, das ein flexibles
Substrat umfaßt, welches ionisierende Strahlung durchlassen kann, wobei dieses
Substrat auf einer seiner Oberflächen eine durch Strahlung härtbare Zusammensetzung
in einer Dicke von mindestens 0,3 mm aufweist; das bildweise Bestrahlen dieser
Zusammensetzung, um die Zusammensetzung in bestrahlten Bereichen zu härten; das
Inkontaktbringen dieser bildweise bestrahlten Schicht mit einer Absorptionsschicht, die
unbestrahlte Zusammensetzung absorbieren kann, wenn sie auf zwischen 40ºC und
200ºC erwärmt worden ist; das Erwärmen dieser Zusammensetzungsschicht auf eine
Temperatur zwischen 40º und 200ºC, während sie in Kontakt mit besagter
Absorptionsschicht steht, wobei besagte Temperatur ausreichend hoch ist, um zu ermöglichen, daß
besagte Zusammensetzung in unbestrahlten Bereichen durch besagte Absorptionsschicht
absorbiert wird (üblicherweise durch Fließen in besagte Absorptionsschicht); das
Absorbiertwerdenlassen von mindestens 75 Gew.-% besagter Zusammensetzung (die
unbestrahlt ist) in unbestrahlten Bereichen durch besagte Absorptionsschicht; und das
Entfernen besagter Absorptionsschicht und besagter mindestens 75 Gew.-% der
Zusammensetzung aus dem flexiblen Substrat, wobei das Verfahren weiterhin den
Schritt der Bestrahlung besagter Zusammensetzungsschicht mit ionisierender Strahlung
durch das Substrat hindurch umfaßt, um einen Teil, aber nicht die gesamte
Zusammensetzungsschicht zu härten und dadurch eine gehärtete Zone zwischen besagtem flexiblen
Substrat und besagter nicht gehärteter Zusammensetzung zu bilden, bevor man besagte
mindestens 75 Gew.-% der besagten Zusammensetzung durch besagte
Absorptionsschicht absorbieren läßt.
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Der Schritt der Bestrahlung der Zusammensetzung von der Rückseite des Elements aus
(d. h. durch das Substrat hindurch) wird vorzugsweise vor der bildweisen Belichtung mit
Strahlung durchgeführt, um vor dem Härten durch die Tiefe der
Zusammensetzungsschicht hindurch die Boden- oder Haftungszone zu erzeugen. Die ionisierende
Belichtung kann nach der Bilderzeugung mit Vorteil durchgeführt werden, aber mit
weniger Vorteil als die Belichtung vor der Bilderzeugung.
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Durch Strahlung härtbare Polyurethanelastomere können verwendet werden, die
abgeleitet sind von polymerbildenden Umsetzungen von (A) mindestens einem
Diisocyanat (z. B. einem Diisocyanat oder einer Mischung von Diisocyanaten); (B) einem
ersten Kettenverlängerungsmittel mit mindestens zwei freien Wasserstoff enthaltenden
Gruppen, vorzugsweise mindestens zwei Hydroxylgruppen und mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Gruppe pro Molekül; (C) einem fakultativen Bestandteil, der
ein Kettenverlängerungsmittel umfaßt, welches von besagtem ersten
Kettenverlängerungsmittel verschieden ist und welches mindestens zwei freien Wasserstoff
enthaltende Gruppen enthält, vorzugsweise mindestens zwei Hydroxylgruppen und bis
zu 11 Kohlenstoffatome; (D) einem Polyol mit einem Molekulargewicht von
mindestens 500 g/mol, das mindestens zwei freien Wasserstoff enthaltende Gruppen,
wie beispielsweise mindestens zwei Hydroxylgruppen, pro Molekül aufweist (wobei
besagtes Polyol vorzugsweise, aber nicht unbedingt einen Löslichkeitsparameter unter
etwa 9,0 aufweist), wobei das resultierende Polyurethanelastomer ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von mindestens 10.000 g/mol, eine Schmelzübergangstemperatur
von weniger als etwa 180ºC und einen Schmelzindex bei 180ºC von mindestens
0,5 g/min (nach ASTM Nr. D1238-70) bei einer Last von 11.000 g und einer Bohrung
von 0,38 Inch aufweist. Das hierin offenbarte Elastomer kann auch allgemein als ein
durch Strahlung härtbares Polyurethanelastomer beschrieben werden, das ethylenisch
ungesättigte Gruppen aufweist, die für eine Additionspolymerisation verfügbar sind,
wobei besagtes Elastomer das Reaktionsprodukt darstellt von
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(A) 10-50 Gew.-% mindestens eines Diisocyanats,
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(B) 0,5-20 Gew.-% eines ersten Kettenverlängerungsmittels mit mindestens zwei
freien Wasserstoffgruppen, die mit Isocyanatgruppen polymerisieren können, wobei
besagtes erstes Kettenverlängerungsmittel mindestens eine ethylenisch ungesättigte
additionspolymerisierbare Gruppe pro Molekül aufweist, und
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(C) 10-70 Gew.-% eines organischen Polyols mit einem Molekulargewicht von
mindestens 500 und mit mindestens zwei freien Wasserstoff enthaltenden Gruppen
pro Molekül, welche mit Isocyanatgruppen polymerisieren können,
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wobei besagtes Polyurethanelastomer ein Molekulargewicht (Zahlenmittel) von
mindestens 10.000 g/mol, eine Schmelzübergangstemperatur von weniger als 180ºC
und einen Schmelzindex bei 180ºC von mindestens 0,5 g/min aufweist. Diese
Elastomere können fakultativ 0,5 bis 20 Gew.-% (vorzugsweise 0,75 bis 12%) eines
zweiten Kettenverlängerungsmittels enthalten, welches von besagtem ersten
Kettenverlängerungsmittel verschieden ist und mindestens zwei freie Wasserstoffgruppen
aufweist, die mit Isocyanatgruppen polymerisieren können. Die hierin offenbarten,
durch Strahlung härtbaren elastomeren Polyurethanzusammensetzungen sind dadurch
charakterisiert, daß sie zu einer allgemeinen Klasse von Polymeren gehören, die als
segmentierte Copolymere oder Mehrphasenpolymere bekannt sind, welche allgemeine
Klasse bzw. Klassen in vielen Literaturstellen gut beschrieben wurde(n) (z. B.
Multiphase Polymers, Advances in Chemistry Series, Bd. 176 (Hrsg. Stuart L. Cooper und
Gerald M. Esters); 1978, S. 1-83). Die elastomeren Eigenschaften dieser Polymerklasse
resultieren aus Phasentrennung oder Phasenentmischung zwischen sogenannten
"harten" Segmentdomänen bzw. -abschnitten und "weichen" Segmentdomänen bzw.
-abschnitten. Die "harten" Segmentdomänen, die eine Schmelzübergangstemperatur
oder -temperaturen oberhalb der Gebrauchstemperatur des Elastomers besitzen (wenn es
beispielsweise als Druckplatte verwendet wird, würde die Gebrauchstemperatur
zwischen etwa 15ºC - 40ºC liegen), wirken als verstärkende Abschnitte. Die "weichen"
Segmentabschnitte, die eine Glasübergangstemperatur unterhalb der
Gebrauchstemperatur des Elastomers aufweisen, wirken als eine zähmachende Phase, die fähig ist,
Energie durch einen Prozeß abzuführen, der als Viskosenergie-Dissipation bekannt ist.
Man nimmt an, daß die zwei Phasen des Elastomers innerhalb des Elastomers aufgrund
von thermodynamischer Inkompatibilität als getrennte Phasen vorliegen. Die
Elastomere der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise in der Lage, eine Quellung in
Wasser von unter 2%, stärker bevorzugt von unter 1% und am meisten bevorzugt von
unter 0,5% zu zeigen. Diese Eigenschaft wird geigneterweise durch 24-stündiges
Tauchen des Elastomers (von z. B 1 mm Dicke) in entionisiertes Wasser bei 20ºC
gemessen. Wenn die Dicke um weniger als 2% zugenommen hat, liegt die Quellung bei
unter 2%.
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Die durch Strahlung härtbaren Polyurethanelastomere, die durch die vorstehend
beschriebenen Polymerbildungsreaktionen hergestellt werden, werden in Schichtform
auf eine Trägerfolie aufgetragen, um ein zur Bilderzeugung fähiges,
Photopolymerelastomer-beschichtetes Produkt herzustellen. Nach der durch bildweise Bestrahlung
ausgelösten Härtung der Elastomerschicht und der Entfernung des ungehärteten
Elastomerteils der Elastomerschicht wird eine Flexodruckplatte bereitgestellt, die für
den Druck besonders nützlich ist, wenn sie mit Flexodruckfarben auf Wasserbasis
kombiniert wird. Ein besonders wichtiges Merkmal der durch Strahlung härtbaren
elastomeren Polyurethane ist der Umstand, daß die Eigenschaft, durch Strahlung härtbar
zu sein, aus dem Einbau von durch Strahlung härtbaren funktionellen Gruppen in die
Polymerketten während der Polymerbildungsreaktion entsteht. Diese durch Strahlung
härtbaren Gruppen werden jedoch während der Bildung der Polymerketten im
ungehärteten Zustand gehalten, bis sie durch die Belichtung mit aktinischer Strahlung,
wie sie während des Herstellungsverfahrens der Flexodruckplatte auftritt, aktiviert
werden. Die durch Strahlung härtbaren funktionellen Gruppen werden durch
Kettenverlängerungsspezies (B) in die Polymerketten eingebaut.
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Die verwendbaren Kettenverlängerungsmittel (B) enthalten in sich eine ungesättigte
reaktive Einheit, die vorzugsweise besonders empfindlich gegenüber und verfügbar für
eine Reaktion nach dem Härten durch Reaktion freier Radikale zur Erzeugung einer
Vernetzung ist. Bevorzugte ungesättigte Einheiten in den Kettenverlängerungsmitteln
gemäß der vorliegenden Erfindung sind Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
(olefinische oder ethylenisch ungesättigte Bindungen), besonders bevorzugte Einheiten
sind aktivierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen. Allgemein schließen
"aktivierte" Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen einer Klasse von
erfindungsgemäß einsetzbaren Kettenverlängerungsmitteln ein: Doppelbindungen, die durch
Konjugation mit einer Carbonylgruppe aktiviert sind, wobei diese durch Substitution
mit verschiedenen anderen funktionellen Gruppen aktivierten Doppelbindungen dazu
neigen, die Bildung freier Radikale zu stabilisieren und somit die Doppelbindung für die
Reaktion mit freien Radikalen zu aktivieren. In bevorzugten Kettenverlängerungsmitteln
ist die "aktivierte" Doppelbindung so ausgerichtet, daß, wenn das
Kettenverlängerungsmittel in die Polymerhauptkette, d. h. zwischen Urethan- oder Carbamateinheiten,
eingelagert wird, die aktivierte Doppelbindung sich in einem Abschnitt des
Polymermoleküls befindet, der von der Polymerhauptkette entfernt oder seitenständig zu ihr ist.
Das heißt, die aktivierte Doppelbindung selbst stellt keinen Teil der Polymerhauptkette
bzw. des -rückgrats dar, sondern befindet sich vielmehr an der Polymerkette in einer
Gruppe, die zu dieser seitenständig ist. Eine allgemeine chemische Eigenschaft von
erfindungsgemäßen Kettenverlängerungsmitteln ist der Umstand, daß sie
dihydroxysubstituierte organische Verbindungen sind, die mindestens eine aktivierte
Doppelbindung enthalten. Vorzugsweise sind nicht mehr als zwei Hydroxygruppen
(d. h. vorzugsweise weniger als durchschnittlich 2,10 und noch bevorzugter weniger als
durchschnittlich 2,05 Hydroxyäquivalente pro Verbindung) in der Verbindung
enthalten, so daß die Kettenverlängerungsmittel während der Anfangsreaktion mit
einem Polyurethanpräpolymer zur Bildung der (ungehärteten) verlängerten polymeren
Polyurethanzusammensetzung keine nennenswerte Vernetzung oder Verknüpfung
erzeugen. Wie vorstehend bemerkt, kann es sich bei diesen Kettenverlängerungsspezies
um Verbindungen mit zwei freien Wasserstoffgruppen handeln, einschließlich der
Verbindungen mit zwei Hydroxygruppen. Nützliche freien Wasserstoff enthaltende
Verbindungen weisen solche Gruppen wie -SH, -NH&sub2; oder -NHR (wobei R eine
Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe ist) anstelle einer oder mehrerer der Hydroxygruppen
auf. Hydroxygruppen sind besonders wegen der resultierenden Schmelztemperaturen
und Schmelzindizes in dem Urethanprodukt bevorzugt. Die anderen freien Wasserstoff
enthaltenden Reaktantengruppen können Polyurethane mit zu hoher
Schmelzübergangstemperatur oder zu niedrigem Schmelzindex erzeugen. Es ist wünschenswert, diese
Polyurethane mit Schmelzübergangstemperaturen von unter 155ºC (vorzugsweise unter
150ºC) und einem Schmelzindex größer als 5 g/10 min in einem Temperaturbereich von
100ºC bis 180ºC (vorzugsweise zwischen 100ºC und 140ºC) herzustellen, wenn gemäß
ASTM Nr. D1238-70 gemessen wird. Vorzugsweise sind mindestens eine und noch
bevorzugter beide Hydroxygruppen des Kettenverlängerungsmittels (B) primär, so daß
die Reaktion mit den Isocyanateinheiten zur Erzeugung der Kettenverlängerung der
wachsenden Polymermoleküle relativ schnell vor sich geht, damit sie bei der Reaktion
erfolgreich mit anderen Klassen von Kettenverlängerungsmitteln, die nachfolgend
beschrieben werden und die nützlich sind, um andere vorteilhafte chemische und
physikalische Eigenschaften in den Elastomerzusammensetzungen bereitzustellen,
konkurrieren. Bevorzugte Kettenverlängerungsmittel sind diejenigen, die in den US-
Patenten 4,578,504 und 4,638,040 beschrieben werden, wobei es sich bei -X und -Y
um Hydroxyl bzw. Wasserstoff (1- oder 2-Glycerolacrylat oder -methacrylat) handelt,
und diejenigen, die in der US-Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 184,834,
eingereicht am 22. April 1988, Anwalts-Aktenzeichen 32888USA6A, im Namen von
J. A. Martens et al., beschrieben sind, wie beispielsweise N,N-Bis-(2-hydroxyethyl), N'-
(methacryloxyethyl)harnstoff, und die die Strukturformel besitzen:
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CH&sub2;=C(CH&sub3;)C(O)OCH&sub2;CH&sub2;NHC(O)N(CH&sub2;CH&sub2;OH),
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In bevorzugten Zusammensetzungen ist ein aktiviertes Kettenverlängerungsmittel mit
Doppelbindung in ein zu härtendes Polymer so eingebaut, daß durchschnittlich etwa
eine seitenständige, aktivierte, ungesättigte Stelle pro jeweils 2.000 bis 10.000
Molekulargewichtseinheiten in dem Polymer vorhanden ist. Für die Verwendung in
bevorzugten Anwendungen wie beispielsweise Flexodruckplatten sollte das
durchschnittliche Zahlenmittel des Molekulargewichts der Ketten in dem Polymerelastomer
(vor dem Härten) im Bereich von etwa 20.000 bis 50.000 liegen, entsprechend den
Gewichtsmitteln des Molekulargewichts im Bereich von 35.000 bis 95.000. Zusätzlich
sollten die Schmelzindizes der resultierenden, durch Strahlung vernetzbaren,
geschmolzenen Elastomerzusammensetzung, wenn gemäß ASTM Nr. D1238-70
gemessen, im Temperaturbereich von 100 bis 180ºC im Bereich von 0,5 g/min bis
10,0 g/min liegen.
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Um zu zeigen, wie der Prozentsatz des eine Doppelbindung beitragenden Reagens, das
dem Polymer zugegeben wird, das Doppelbindungsäquivalentgewicht des Polymers
(das durchschnittliche Molekulargewicht geteilt durch das Zahlenmittel der zu dem
Polymer seitenständigen Doppelbindungen) beeinflußt, betrachtet man ein Polymer mit
einem doppelbindungenliefernden Reagens, das ein Gew.-% (1 Gew.-%) der
Reaktionsmischung ausmacht, mit einem Polymer, dessen Molekulargewicht ein
Doppelbindungsäquivalentgewicht in dem Produkt von 16.000 liefert. Bei Verdoppelung
(auf 2%) des Gewichts des doppelbindungenliefernden Reagens wird das
Doppelbindungsäquivalentgewicht auf 8.000 halbiert. Wenn man als Beispiel
2-Glycerolmethacrylat (GMA) in dem Polymer mit demselben Molekulargewicht nehmen würde, würde
die folgende Beziehung für GMA vs. Äquivalentgewicht (EW) bestehen:
-
% GMA EW
-
1% 16.000
-
2% 8.000
-
3% 5.333
-
4% 4.000
-
5% 3.200
-
Das Polyol (D) der Reaktionsmischung, das einen Löslichkeitsparameter von unterhalb
etwa 9,0 besitzt, ist ein hydrophobes Polyol, das an sich einen Widerstand gegen die
Aufnahme von Wasser und Wasser-/Alkoholmischungen und ein
Hydroxyl-Äquivalentgewicht von mindestens 250 g/Äquivalent besitzt. Bevorzugte Polyole, die hierin
verwendet werden können, sind solche Polyetherpolyole, die eine durchschnittliche
Hydroxylfunktionalität von etwa 2 bis 3 und ein durchschnittliches Hydoxyläquivalent
von etwa 250 bis etwa 5.000, vorzugsweise von etwa 500 bis 3.000 aufweisen,
einschließlich Mischungen dieser Polyole. Besonders geeignete Polyetherpolyole, die
verwendet werden können, schließen diejenigen ein, die durch Reaktion eines
Alkylenoxids oder eines halogensubstituierten Alkylenoxids oder von Mischungen davon mit
einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Initiatorverbindung hergestellt werden.
Geeignete derartige Oxide schließen beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid,
1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Epichlorhydrin, Epibromhydrin, Mischungen davon
und dergleichen ein. Wenn Ethylenoxid verwendet wird, sollte es nicht mehr als
10 Gew.-% des Polyols ausmachen. Bevorzugte Oxide sind 1,2-Butylenoxid und
Epichlorhydrin. Derartige Polyole sind in auf dem Gebiet der Polyurethanchemie
wohlbekannt und im Handel erhältlich. Die Poly-1,2-(butylenoxid)polyole sind im Handel
erhältliche Produkte der Dow Chemical Company. Die Polyepichlorhydrinpolyole sind
in US-Patent 4,431,845 beschrieben und sind im Handel erhältliche Produkte der 3M
Company.
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Das organische Diisocyanat oder die Diisocyanate (A) sind aus organischen
aromatischen oder aliphatischen Diisocyanaten oder Mischungen davon ausgewählt.
Geeignete organische aromatische Diisocyanate, die verwendet werden können,
schließen beispielsweise beliebige derartige Isocyanate ein, die 2 oder mehr NCO-
Gruppen pro Molekül besitzen, wie beispielsweise 2,4-Toluoldiisocyanat,
2,6-Toluoldiisocyanat, pp'-Diphenylmethandiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat,
Naphthalindiisocyanat, Polymethylenpolyphenylisocyanate, 1,3,3,5-Tetramethyl-1,6-bis(isocyanato)-
hexan (TMXDI), Mischungen davon und dergleichen. Geeignete organische
aliphatische Polyisocyanate schließen, zusätzlich zu den hydrierten Derivaten der
vorstehend erwähnten organischen aromatischen Polyisocyanate,
1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Cyclohexyldiisocyanat, 1,4-Bis-isocyanatomethylcyclohexan,
Isophorondiisocyanat, Mischungen davon und dergleichen ein. Bevorzugte Isocyanate sind die
cycloaliphatischen Diisocyanate, die 4,4'-Bis-(isocyantocyclohexyl)methan,
1,4-Cyclohexyldiisocyanat und Isophorondiisocyanat enthalten.
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Geeignete Kettenverlängerungsmittel (C), die verwendet werden können, schließen
hydroxylhaltige aliphatische Verbindungen ein, die mindestens 2, aber nicht mehr als
3 Hydroxylgruppen pro Molekül enthalten. Geeignete hydroxylhaltige
Kettenverlängerer schließen beispielsweise Ethylenglycol, Propylenglycol, 1,4-Butandiol,
Diethylenglycol, Dipropylenglycol, Triethylenglycol, Tetraethylenglycol, Glycerin,
Trimethylolpropan, niedermolekulare Ethylen- und/oder Propylenoxid-Derivate von
Glycerin oder Trimethylolpropan und dergleichen ein.
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Die durch Strahlung härtbare Elastomerzusammensetzung kann, zusätzlich zu den oben
beschriebenen Komponenten, andere Komponenten oder Adjuvanzien enthalten, wie
beispielsweise Photoinitiatoren, Farbstoffe, Füllstoffe, Katalysatoren, Stabilisatoren und
Inhibitoren, um der härtbaren Elastomerschicht je nach Wunsch andere Eigenschaften,
wie beispielsweise Lagerungsstabilität, sichtbare Farbe usw. zu verleihen. Derartige
Adjuvanzien können durch eine Reaktion in die Polymerhauptkette inkorporiert werden
oder können einfach als Additive zur Gesamtzusammensetzung, die nicht in die
Hauptkette inkorporiert sind, vorliegen.
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Wie in der Technik wohlbekannt, können ethylenisch ungesättigte Bindungen (wie
diejenigen, die seitenständig zu den in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Elastomeren sein können) direkt durch ionisierende Strahlung, wie beispielsweise E-Strahlen
und andere Hochenergiestrahlung, gehärtet werden. Es ist nicht notwendig, daß
Initiatoren in der Zusammensetzung der Erfindung anwesend sind, aber es ist sehr
wünschenswert. Vorzugsweise können beliebige der bekannten Klassen von
Photoinitiatoren, insbesondere Photoinitiatoren mit freien Radikalen, wie beispielsweise die
Chinone, Acetophenone, Benzoinether, Arylketone, Peroxide, Biimidazole,
Diaryliodoniumionen, Triarylsulfoniumionen (und Phosphoniumionen), Diazoniumionen
(insbesondere die aromatischen Diazoniumionen), usw. in den Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, im allgemeinen in Mengen von 0,1 bis
15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,3 bis 10 Gew.-%, stärker bevorzugt von 0,5 bis
8 Gew.-% des Elastomers. Die Photoinitiatoren können als Mischungen verschiedener
Initiatoren und/oder in Kombination mit Farbstoffen, die in der Technik wohlbekannt
sind, verwendet werden, um die Photoinitiatoren zu sensibilisieren oder spektral zu
sensibilisieren.
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Ein weiterer erwünschter Aspekt der bevorzugten Zusammensetzungen, die nützlich bei
der Durchführung der vorliegenden Erfindung sind, ist der Umstand, daß keine
niedermolekularen Polyacryloyl- (einschließlich Methacryloyl-) -Materialien in der
Zusammensetzung benötigt werden. Derartige Polyacryloylmaterialien (Di-, Tri-,
Tetra-, Penta-, Hexylacryloyl- oder -methacryloyl-) sind aus mehren Gründen nicht
erwünscht. Die vorliegende Erfindung kann problemlos völlig frei von Polyacryloyl-
Verbindungen (was Methacryloylverbindungen einschließt) mit Molekulargewichten
von 1.000 oder darunter funktionieren. Unter Gesichtspunkten der Herstellung ist es oft
besonders wünschenswert, vemetzbare Zusammensetzungen mit weniger als
2,0 Gew.-% derartiger Polyacryloylverbindungen zu haben. Die vorliegende Erfindung
weist vorzugsweise weniger als 2,0% derartiger Verbindungen, noch bevorzugter
weniger als 1,0%, sogar noch bevorzugter weniger als 0,5% und am meisten bevorzugt
0% Polyacryloylmaterialien mit einem Molekulargewicht unter oder gleich 1.000 auf.
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Die durch Strahlung härtbaren elastomeren Polyurethanzusammensetzungen werden
vorzugsweise unter Verwendung von Schmelzpolymerisationsverfahren hergestellt. Die
Polymerisation in der Schmelze vermeidet die Verwendung organischer Lösungsmittel
und Lösungsmittelmischungen, indem sie ein elastomeres Produkt erzeugt, das in
geschmolzener Form direkt auf die Trägerfolie aufgebracht werden kann, ohne daß
Trocknungsöfen benötigt werden, die ansonsten notwendig wären, um derartige
organische Lösungsmittel vor der Herstellung der Flexodruckplatte von der
Elastomerschicht zu entfernen. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung dieser
Zusammensetzungen beinhaltet die Verwendung einer Schmelzextrusionsvorrichtung zur
Polymerverarbeitung, beispielsweise einer gegenläufigen
Doppelschnecken-Extrusionsvorrichtung als Polymerisationsreaktor (so wie in US-Patent Nr. 4,843,134 offenbart).
Eine derartige Extrusionsvorrichtung stellt während der Verarbeitung eine
Temperatursteuerung, ein inniges Mischen der Reaktionsspezies und eine Steuerung der
Druckprofile abwärts längs des Extruders bereit, was die Rückvermischung und die
resultierende Verweilzeitverteilung der Reaktanten beeinflußt. Nach dem Abschluß der
Reaktionen für die Herstellung des durch Strahlung härtbaren Elastomers in dem
Extruder kann die geschmolzene, vollständig umgesetzte, ungehärtete thermoplastische
Elastomerzusammensetzung mittels Passage durch eine film- bzw. folienerzeugende
Extruderdüse, gefolgt vom in Kontakt Treten mit einer beweglichen Bahn des
Trägermaterials, direkt auf die Trägerfolie aufgebracht werden. Das ungehärtete geschmolzene
Elastomer kann auch in Form von Pellets oder in einer anderen festen Form (Plättchen)
für die spätere Verarbeitung zu Flexodruckplatten unter Verwendung anderer
Herstellungsformen, wie beispielsweise herkömmlicher
Einschnecken-Schmelzextrusionsverfahren, gesammelt werden.
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Für den Zweck der Herstellung einer Flexodruckplatte mit hervorragender Haltbarkeit
(Drucklebensdauer) und Beständigkeit gegenüber Delaminierung der Elastomerschicht
von der Trägerschicht oder -folie ist es allgemein wünschenswert, die Adhäsions- oder
Bindefestigkeit der gehärteten Elastomerschicht auf der Trägerfolie zu erhöhen, indem
man Grundiermittel oder Adhäsionsverstärkungsbehandlungen einsetzt, die vor dem
Auftragen der durch Strahlung härtbaren Elastomerschicht auf den Film bzw. die Folie
oder die metallische Trägerschicht aufgetragen werden. Derartige Behandlungen werden
im allgemeinen an der Oberfläche der Trägerschicht oder -folie vor dem Auftragen des
geschmolzenen härtbaren Elastomers durchgeführt. Behandlungen wie beispielsweise
Corona-Entladungsbehandlungen, Lasermodifizierung wie in US-Patent 4,822,451,
Auftragung chemischer Grundiermittel oder mechanisches Aufrauhen der Oberfläche
sind wirksam, um die Adhäsion der härtbaren Elastomerschicht auf dem Träger zu
erhöhen.
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Nach dem Abschluß der Herstellung der durch Strahlung härtbaren elastomeren
Polyurethanzusammensetzung als eine planar angrenzende Schicht in Kontakt mit einer
Trägerfolie (auf Film- bzw. Folien- oder Metallbasis) können Flexodruckplatten durch
Bilderzeugung und Entwicklung hergestellt werden. Dies wird durch Härten der
elastomeren Polyurethanschicht durch Belichten mit aktinischer Strahlung durchgeführt,
welche Belichtung dazu dient, die Elastomerschicht zu härten oder zu vernetzen, um sie
in den bestrahlten Bereichen mehr oder weniger unschmelzbar oder unlöslich zu
machen. Die Belichtung mit aktinischer Strahlung kann auf verschiedene Arten
durchgeführt werden. Bei einem bevorzugten Verfahren wird die Härtung in zwei
Belichtungsschritten durchgeführt. Die erste Belichtung, Rückseitenbelichtung genannt,
wird mit aktinischer Strahlung durchgeführt, die auf die Trägerschicht und durch die
Trägerschicht hindurch in die Elastomerschicht gerichtet wird, wobei die Quelle der
aktinischen Strahlung angrenzend an, aber getrennt von der Trägerschichtseite der zu
belichtenden Zweischichtplatte positioniert ist. Diese Belichtung erzeugt eine abgestufte
Härtung oder Vernetzung eines Teils der härtbaren Elastomerschicht, wobei die Härtung
in größter Nähe zur Trägerschicht am vollständigsten ist. Die Zeitdauer der
Rückseitenbelichtung wird experimentell bestimmt und so gewählt, daß ein Härtungsgradient
innerhalb der strahlungsempfindlichen Elastomerschicht erzeugt wird. Der höchste
Härtungs-(Vernetzungs-) Grad der Elastomerschicht tritt in größter Nähe zur
Trägerschicht auf, wobei die Härtungsgrade mit zunehmender Entfernung von der
Elastomerschicht, wie von der Trägerschicht aus gemessen, abnehmen. Ein sogenannter
Härtungsgradient tritt während dieses Belichtungsschrittes auf, wobei der Gradient aus einem
Abfall oder einer Verminderung der Intensität der wirksamen aktinischen Strahlung
innerhalb verschiedener Niveaus der Elastomerschicht resultiert. Diese Verminderung
tritt aufgrund der mindestens teilweisen Absorption von aktinischer Strahlung durch die
Elastomerschicht auf, wie innerhalb der härtbaren Elastomerschicht gemessen. Nach
diesem kurzen Belichtungsschritt (kurz im Vergleich zu dem folgenden bildweisen
Belichtungsschritt) wird eine bildweise Belichtung unter Verwendung einer
Photonegativmaske durchgeführt, die in Kontakt mit der Elastomerschicht gebracht wird und
durch die hindurch aktinische Strahlung gerichtet wird. Diese kurze
Rückseitenbelichtung wird vorzugsweise mit ionisierender Strahlung durchgeführt und wird nicht
mit einer solchen Strahlung oder Intensität durchgeführt, die allgemein alle
Photoinitiatoren für freie Radikale innerhalb der Elastomerschicht aktivieren würde. Man
kann das zu bestimmende Material auf einfache Weise durch herkömmliche
Testverfahren, wie beispielsweise diejenigen, die im US-Patent Nr. 4,576,850 (Gel Swell
measurements) gezeigt sind, testen, um zu bestimmen, ob eine Vernetzung oder eine
differentielle Vernetzung aufgetreten ist.
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Eine Vakuumrahmen-Belichtungsvorrichtung wird für eine derartige
Bilderzeugungsbelichtung (im Gegensatz zu der kurzen Belichtung) bevorzugt, die nach der
sorgfältigen Absaugung der Luft zwischen der Elastomerschicht und dem Photonegativ
durchgeführt wird. Dann wird die bildweise Belichtung mit aktinischer Strahlung
durchgeführt, wobei die Belichtung von ausreichender Dauer ist, um die härtbare
Elastomerschicht unter für die Verwendung von für Flexodruckplatten vernünftigen Bedingungen
im wesentlichen unschmelzbar oder unlöslich zu machen.
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Bei dem am stärksten bevorzugten Verfahren zu Bildung der abgestuft gehärteten, durch
Strahlung härtbaren Elastomerschicht wird die planar angrenzende, durch Strahlung
härtbare Elastomerschicht ionisierender Strahlung aus einer Elektronenstrahlquelle
ausgesetzt, wobei die beschleunigten Elektronen mit einer Energie, die nicht ausreicht,
um die gesamte härtbare Elastomerschicht zu durchdringen, auf die Trägerschicht und
durch die Trägerschicht hindurch in die Elastomerschicht gerichtet werden.
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Vorzugsweise weniger als 75% der ionisierenden Strahlung dringen durch eine Dicke
von 50% derhärtbaren Elastomerschicht hindurch. Auf diese Weise wird die Härtung
oder die Aushärtung der Elastomerschicht nur teilweise durchgeführt, wobei die
Härtung an der Grenzfläche zwischen der Elastomerschicht und der Trägerschicht oder
-folie am vollständigsten ist und an der äußeren Oberfläche (der Oberfläche, die von der
Trägerfolie abgewandt ist) der planar benachbarten Elastomerschicht unvollkommen ist.
Durch Regulierung oder anderweitige Steuerung der Druchdringungskraft der
Elektronenstrahl-Belichtungsquelle, wie durch Steuerung des Potentials des
Energiefeldes, durch das die beschleunigenden Elektronen geleitet werden, wird die Wegstrecke
der Elektronen durch die Trägerfolie und die Elastomerschicht gesteuert. Der der
Bilderzeugung vorangehende Rückseitenhärtungsschritt kann eine kontinuierliche, relativ
dünne Schicht einer stark an das Substrat gebundenen gehärteten Elastomerschicht
erzeugen. Diese dünne gehärtete Schicht kann als ein Fundament oder eine
Trägeroberfläche für später erzeugte Bildmerkmale dienen. Besonders in Hinblick auf kleine
Einzelheiten, z. B. 1 oder 22 Punkt groß, verstärkt das Fundament auf physikalische
Weise die Haftung der kleinen Merkmale oder Einzelheiten und verringert ihre
Neigung, sich abzunutzen oder sich vorzeitig von der Platte abzulösen. Dies erhöht die
Detail-Drucklebensdauer der Flexodruckplatte.
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Bei dem bevorzugten Verfahren wird nach der Belichtung mit Elektronenstrahlen eine
bildweise Belichtung der durch Strahlung härtbaren Elastomerschicht durchgeführt.
Diese Belichtung wird am stärksten bevorzugt durch Belichtung der härtbaren
Elastomerschicht mit aktinischer Strahlung durch eine Photonegativmaske hindurch
durchgeführt, welche in Kontakt mit der Elastomerschicht gebracht ist und durch die
hindurch aktinische Strahlung gerichtet wird. Eine
Vakuumrahmen-Belichtungsvorrichtung wird für eine derartige Belichtung, die nach der sorgfältigen Absaugung von
Luft aus dem Zwischenraum zwischen der Elastomerschicht und dem Photonegativ
durchgeführt wird, bevorzugt. Dann wird die bildweise Belichtung mit aktinischer
Strahlung durchgeführt, wobei die Belichtung genügend lange dauert, um die härtbare
Elastomerschicht im wesentlichen unschmelzbar und unlöslich zu machen.
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Nach der bildweisen Belichtung mit aktinischer Strahlung wird die Entwicklung der
Reliefstruktufdurch Entfernen der ungehärteten Bereiche der Elastomerschicht
durchgeführt. Bei der bevorzugten Entfernungsmethode wird ein Absorptionsfolienmaterial
auf die folgende Art verwendet. Die Photonegativmaske wird von der Elastomerschicht
entfernt und durch ein Absorptionsfolienmaterial ersetzt. Das absorbierende Material
(das man als Entwicklungsrezeptorfolie bezeichnen kann) ist ein Folienmaterial aus
einer Vliesbahn, das eine Hohlraumvolumen-Fraktion von mindestens 50% des in der
Folie enthaltenen Volumens aufweist (wie im nichtkomprimierten Zustand gemessen),
hergestellt aus bei hohen Temperaturen schmelzenden polymeren Materialien wie
beispielsweise Polypropylen, Polyester, Nylon oder anderen bei hohen Temperaturen
schmelzenden thermoplastischen Polymeren. Die Schmelz- oder
Erweichungstemperatur des verwendeten Absorptionsfolienmaterials sollte höher sein als die
Schmelz- oder Erweichungstemperatur des durch Strahlung härtbaren Elastomers, das in
der planar angrenzenden Schicht der Flexodruckplatte, die hergestellt wird, verwendet
wird. Die ungehärtete Elastomerschicht wird durch Wärmeleitung, Konvektion oder
andere Heizmethoden auf eine Temperatur erwärmt, die ausreicht, um ein Schmelzen zu
bewirken. Durch Aufrechterhalten eines mehr oder weniger innigen Kontakts des
Absorptionsfolienmaterials mit der geschmolzenen Elastomerschicht (geschmolzen in
den ungehärteten Bereichen) findet eine Übertragung des ungehärteten Elastomers aus
der planar angrenzenden Schicht in das Absoprtionsfolienmaterial statt. Während es
immer noch im erwärmten Zustand ist, wird das Absorptionsfolienmaterial von der mit
der Trägerschicht in Kontakt stehenden, gehärteten Elastomerschicht getrennt, um die
Reliefstruktur zurückzulassen. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur kann die
resultierende Flexodruckplatte auf einem Druckplattenzylinder befestigt werden und auf
einer Druckpresse bezüglich ihrer Druckfähigkeit getestet werden.
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Die Absorptionfolien-Vliesmaterialien, die verwendet werden, um die nicht-gehärteten
Bereiche der Elastomerschicht von den gehärteten Bereichen besagter Schicht zu
trennen, besitzen bis zur Schmelztemperatur der ungehärteten durch Strahlung härtbaren
elastomeren Polyurethan-Zusammensetzung, einschließlich dieser und etwas darüber
hinaus, bei Raumtemperatur innere Festigkeit und Reißfestigkeit, und sie besitzen
darüberhinaus eine hohe Absorptionsfähigkeit für die geschmolzene Elastomer-
Zusammensetzung, wie anhand des Elastomers in Gramm, das pro Milliliter
Absorptionsmaterial absorbiert werden kann, gemessen wird.
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Die am stärksten bevorzugten Absorptionsfolienmaterialien sind gesponnene
Nylonvliesbahnen, wie beispielsweise CEREX®-Vliesbahnen, die von der James River
Corporation hergestellt werden. Anorganische Endlosfaserbahnen, insbesondere
diejenigen mit porösen Endlosfasern, können ebenfalls verwendet werden.
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Bei der Verwendung des Ausdrucks Absorption zur Bezeichnung der relativen
physikalischen Eigenschaft zwischen den Entwicklungsrezeptorfolien und der
geschmolzenen ungehärteten Elastomerzusammensetzung, ist keine Beschränkung auf
spezielle Absorptionsphänomene beabsichtigt. Die geschmolzene Zusammensetzung
muß nicht in den Faser-, Endlosfaser- oder Teilchenkörper eindringen. Die Absorption
in die Masse des Entwicklungsrezeptors kann lediglich durch Oberflächenbenetzung des
Masseninneren vor sich gehen. Die Antriebskraft für die Bewegung der geschmolzenen
Elastomerzusammensetzung in die absorbierenden Bereiche des Entwicklungsrezeptors
kann eine oder mehrere der Kräfte, ausgewählt aus Oberflächenspannung, elektrischen
(z. B. von der Waals-) Kräften, polarer Anziehung oder anderen physikalischen Kräften,
sein, von denen bekannt ist, daß sie die Anziehung, die Adsorption oder die Absorption
von Materialien fördern.
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Zusammenfassend umfassen die härtbaren elastomeren Polyurethanzusammensetzungen
die Reaktionsprodukte von 1) einer organischen Diisocyanatzusammensetzung, die eine
Mischung von Diisocyanaten einschließen kann; 2) einer
Kettenverlängerungsmittelzusammensetzung einschließlich einer wirksamen Menge eines difunktionellen
Hydroxylreaktanten mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung und 3) einem
Polyol mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 g/mol und mindestens
2 Hydroxylgruppen, die nach der Umsetzung von mindestens diesen drei Bestandteilen
härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzungen erzeugen, die in ihrer gehärteten
Form besonders nützlich als Flexodruckplattenzusammensetzungen sind. Die Erfindung
beschreibt auch Materialien für Flexodruckplatten, die eine gehärtete elastomere
Polyurethanzusammensetzung umfassen, die an ein Substrat anhaften kann, wobei diese
Materialien für Flexodruckplatten durch ein lösungsmittelfreies
Absorptionsverarbeitungsverfahren unter Verwendung eines Absorptionsfolienmaterials zur
Entfernung der nicht-gehärteten Elastomerbereiche der anhaftenden Elastomerschicht
hergestellt werden.
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Es versteht sich von selbst, daß die hierin gemachten Offenbarungen lediglich
beispielhaft für die Erfindung sind, die in zahlreichen Formen und Systemen ausgeführt werden
kann. Daher sind spezielle Einzelheiten, die hierin offenbart sind, nicht als
beschränkend aufzufassen, es sei denn, sie sind so bezeichnet. Statt dessen sollte die
Offenbarung als Stütze und repräsentative Grundlage der Lehre für einen Fachmann
angesehen werden, um die vorliegende Erfindung in geeigneten Systemen und auf
geeignete Weise auszuführen.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt in ihrer Bandbreite: verbesserte härtbare, elastomere
Polyurethanharzzusammensetzungen; bestimmte gehärtete Elastomerzusammen-
Setzungen; Methoden zur Herstellung von verbesserten Flexodruckplattenmaterialien
aus diesen härtbaren Elastomerzusammensetzungen; verbesserte
Flexodurckplattenmaterialien, die aus den verbesserten Zusammensetzungen hergestellt sind und eine
verbesserte Methode der Herstellung. Die verbesserten elastomeren
Polyurethanzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung sind allgemein zur Härtung
durch Belichtung mit Strahlung, zum Beispiel ultravioletter (UV) oder
Elektronenstrahlung (EB) geeignet. Diese Zusammensetzungen sind insbesondere gut für die
Verwendung als Flexodruckplatten geeignet, wenn sie in Verbindung mit einer
Trägerschicht oder -folie verwendet werden, an der sie haften.
Härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzungen
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Die hierin offenbarten elastomeren Polyurethanzusammensetzungen schließen ein
Kettenverlängerungsmittel ein, das in die Hauptkette eines Polyurethanpolymers
eingebaut ist, wobei das Kettenverlängerungsmittel in sich und vorzugsweise
seitenständig zu der Polymerhauptkette eine ungesättigte Stelle einschließt, die für die
Vernetzung des Polymers während der Strahlungshärtung verfügbar ist. In bevorzugten
Ausführungsformen handelt es sich bei der ungesättigten Stelle typischerweise um eine
aktivierte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung.
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Bevorzugte elastomere Polyurethanzusammensetzungen, die hierin nützlich sind,
werden aus den folgenden Bestandteilen gebildet:
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(a) einem organischen Diisocyanat;
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(b) einem bevorzugten Kettenverlängerungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung,
das in eine ungesättigte Stelle eingebaut ist, welche vorzugsweise durch eine
Abstandshalter- bzw. Spacergruppe oder durch Abstandshaltergruppen von der
Polymerhauptkette absteht, so daß sie sich nach der Inkorporierung seitenständig zu
der Polymerhauptkette befindet;
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(c) einem dihydroxyfunktionellen Kettenverlängerer, der vorzugsweise 2-8
aliphatische Kohlenstoffatome enthält, als Verstärkungsmittel zur Förderung der
Zähigkeit in dem Polymer;
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(d) einem hydrophoben Makroglycol oder einem höhermolkularen Polyol mit einem
Molekulargewicht im Bereich von etwa 500 bis etwa 5000 g/mol, das Elastizität und
die Fähigkeit zur Energiedissipation in der Polymerzusammensetzung bereitstellt,
wenn es zwischen den eher harten Urethansegmenten inkorporiert wird.
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Es ist leicht zu verstehen, daß die obigen vier Bestandteile bezüglich Struktur und
relativen Mengen in den härtbaren Zusammensetzungen in einer Weise variiert werden
können, die die Herstellung von Elastomerzusammensetzungen erlaubt, welche eine
große Bandbreite in Bezug auf Eigenschaften des chemischen und physikalischen
Verhaltens aufweisen. Erwünschte Eigenschaften im ungehärteten oder gehärteten
Zustand können auf einfache Weise erhalten und voraussagbar und verläßlich erzeugt
werden. Zum Beispiel kann durch Variieren der relativen Mengen an Diisocyanat (a)
und kurzen Kettenverlängerungs-Diolen (b) und (c) als Gewichtsanteil an der
Gesamtmasse der härtbaren Zusammensetzung die Durometer- oder Shore-Härte des
Elastomers variiert und gesteuert werden. Darüber hinaus kann durch Variieren des
Gewichtsanteils der Kettenverlängerungsspezies (b) zu der Gesamtmasse der
Elastomerzusammensetzung die Vernetzungsdichte (das durchschnittliche Molekulargewicht
zwischen den Vernetzungsstellen) in der gehärteten Zusammensetzung steuerbar und
vorhersehbar variiert werden.
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Organische Diisocyanate, die zur Bildung von elastomeren
Polyurethanzusammensetzungen nützlich sind, können aus einer großen Bandbreite von Typen stammen. Im
allgemeinen sind aromatische oder cycloaliphatische Diisocyanate mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 160 bis etwa 450 bevorzugt. Diese schließen
beispielsweise ein:
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4,4'-Di(isocyanatophenyl)methan
4,4'-Di(isocyanatocyclohexyl)methan
2,4-Toluoldiisocyanat
2,6-Toluoldiisocyanat
p-Phenylendiisocyanat
1,4-Di(isocyanato)cyclohexan
Isophorondiisocyanat.
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Die übrigen oben beschriebenen chemisch reaktiven Bestandteile, die bei der Bildung
der elastomeren Polyurethanzusammensetzungen verwendet werden, umfassen im
allgemeinen Diole, von denen jedes bevorzugte Merkmale hat, um dem resultierenden
Polyurethanelastomer gewisse erwünschte, chemische und physikalische Eigenschaften
zu verleihen. Ein erstes davon ist eine Kettenverlängerungs-Diolkomponente mit einem
relativ geringen Hydroxyläquivalentgewicht von acht, oben als Komponente (c)
bezeichnet, welches mit Isocyanateinheiten reagiert, um relativ kurzkettige, harte, zähe
Segmente in der Hauptkette des Polyurethanpolymers zu bilden. Bevorzugte
Diolkomponenten (c) sind: 1,2-Ethylenglycol; Propylenglycol; 1,4-Butandiol;
Diethylenglycol; Dipropylenglycol und Triethylenglycol.
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Bei der relativ hochmolekularen Makroglycol- (Polyol-)Komponente (d), die verwendet
wird, um die tiastomeren Polyurethanzusammensetzungen herzustellen, handelt es sich
um kettenverlängerte Diole, die nach der Umsetzung in den resultierenden
Polyurethanelastomeren Segmente darstellen, die weich sind, eine niedrige Tg aufweisen,
energiedissipierend wirken und hydrophob sind. Geeignete Makroglycole, die verwendet
werden können, sind diejenigen Polyetherpolyole, die eine durchschnittliche
Hydroxylfunktionalität von 2 bis 3 und ein durchschnittliches Hydroxyläquivalent von etwa 250
bis etwa 5.000, vorzugsweise von etwa 1.000 bis etwa 3.500, aufweisen. Geeignete
Polyetherpolyole, die verwendet werden können, schließen diejenigen ein, die durch
Umsetzung eines Alkylenoxids oder eines halogensubstituierten Alkylenoxids oder von
Mischungen davon mit einer aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindung hergestellt
werden. Bevorzugte Oxide sind 1,2-Butylenoxid und Epichlorhydrin, entweder allein
oder in Kombination.
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Verbesserungen gemäß der vorliegenden Erfindung können auch eine Folge der
Inkorporierung von noch einer dritten Klasse von Diolverbindungen in die
polymerbildende Reaktionsmischung sein. Diese fakultative dritte Klasse von Diolverbindungen
kann verwendet werden, um der resultierenden elastomeren
Polyurethanzusammensetzung weitere charakteristische Eigenschaften zu verleihen. Insbesondere umfaßt die
dritte Klasse von Verbindungen ein Kettenverlängerungsmittel mit relativ niedrigem
Molekulargewicht, das in den Hydroxylgruppen difunktionell ist und außerdem eine
ungesättigte Einheit umfaßt, die im allgemeinen seitenständig zur resultierenden
Polymerkette ist. In einem überraschenden Aspekt liefert dieses ungesättigte Diol bei
sorgfältiger Auswahl dieser Spezies unter besonderer Berücksichtigung ihrer
strukturellen Eigenschaften die doppelte Funktion, sowohl eine härtbare Einheit zu sein,
die Strahlungshärtbarkeit liefert, als auch, und ebenso wichtig, eine Herabsetzung der
Schmelztemperatur der Elastomelzusammensetzung auf Temperaturen, die so niedrig
sind wie etwa 85ºC. Diese Merkmale machen weiterhin die Herstellung einer
Flexodruckplatte möglich, die durch strahlungsinduzierte Härtung der elastomeren
Zusammensetzung, gefolgt von Entfernen der nicht-vemetzten Elastomerbereiche durch
Absorption mittels eines Absorptionsmaterials bei Temperaturen oberhalb des
Schmelzpunkts der rlicht-gehärteten Elastomerzusammensetzung, erzeugt wird, wobei diese
Temperaturen deutlich unter den Wärmeverformungstemperaturen der Trägerschicht
unter der gehärteten Elastomerschicht in der Druckplatte liegen. Vorzugsweise umfaßt
das ungesättigte Diol eine ungesättigte Stelle mit einer aktivierten Kohlenstoff-
Kohlenstoff-Doppelbindung. Diese aktivierte Doppelbindung ist daher leicht verfügbar
für und besonders reaktiv gegenüber Vernetzungsreaktionen nach Belichtung mit
aktinischer Strahlung.
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Der Ausdruck "aktiviert" oder Abwandlungen davon, wenn in Verbindung mit einer
ungesättigten Einheit eines Agens verwendet, bezieht sich auf einen grundlegenden Typ
einer ungesättigten Stelle, die in dem Sinn aktiviert wird, daß dort gebildete freie
Radikale durch andere Gruppen in dem Molekül stabilisiert werden, wodurch die
Umsetzung der freien Radikale erleichtert wird. Derartige aktivierte Doppelbindungen
schließen beispielsweise die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen von
alpha-beta
ungesättigten Carbonylverbindungen, z. B. Acrylaten, Methacrylaten und Acrylamiden,
ein.
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Bevorzugte aktivierte, ungesättigte Einheiten enthaltende Kettenverlängerungs-Diole
schließen ein: 1- oder 2-Glycerolacrylat oder -methacrylate;
Trimethylolethanmonoacrylat oder -methacrylat und
N,N-bis(2-hydroxyethyl)-N'-(methacryloxyethyl)harnstoff.
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In härtbaren Elastomerzusammensetzungen sollte im allgemeinen mindestens eine
aktivierte ungesättige Einheit für etwa jeweils 1.500 -15.000 oder vorzugsweise jeweils
2.000-10.000 Molekulargewichtseinheiten des elastomeren Polyurethans eingeführt
werden. Dies kann auf einfache Weise gesteuert und wiederholt werden und ist eine
Funktion der Reaktivität und/oder der Menge(n) des (der) Reaktanten, die zur Bildung
des Polyurethans verwendet werden. Deutlich höhere Mengen an ungesättigten
Einheiten können zu einer relativ stark vernetzten und daher brüchigen gehärteten
Zusammensetzung führen. Eine derartige Zusammensetzung kann für viele
Anwendungen von Nutzen sein, aber nicht typischerweise für diejenigen, die eine
flexible Flexodruckplatte beinhalten. Eine wesentlich geringere Inkorporierung von
ungesättigten Einheiten resultiert im allgemeinen in ungenügender Vernetzung oder
Härtung des Elastomers, wie sie benötigt wird, um gegen Fließen über der
Schmelzübergangstemperatur des Elastomers beständig zu sein, welches Fließen in einer
ständigen unerwünschten Verformung der Druckplattenoberfläche resultiert, was das
Druckerzeugnis, welches von dieser produziert wird, unakzeptabel macht.
Bildung der härtbaren Elastomerzusammensetzung
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Die härtbaren Elastomerzusammensetzungen können mit einem beliebigen einer Anzahl
wohlbekannter Polymerisationsverfahren auf Lösungsmittelbasis oder
Schmelzpolymerisationsverfahren hergestellt werden. Schmelzpolymerisationsverfahren, wie
beispielsweise einstufige Reaktionsspritzgußverfahren, bei denen das Präpolymer von
Hand gegossen wird, oder Reaktionsextrusionsverfahren sind bevorzugt, da diese
Verfahren kein Lösungsmittel und kein Trocknen von Lösungsmittel erfordern.
Besonders bevorzugte Verfahren sind diejenigen, die eine Reaktionsextrusion unter
Verwendung einer Mehrschnecken-Extrusionsausrüstung umfassen, wie beispielsweise
einer sich gegenläufig drehenden Doppelschnecken-Extrusionsausrüstung.
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Die Änderung in Gew.-% der ·gehärteten Elastomerzusammensetzung, wenn diese in
verschiedene Flüssigkeiten getaucht wird, wird durch das folgende Verfahren bestimmt:
-
Teststreifen aus gehärtetem Elastomer mit den Abmessungen
12,7 mm · 25,4 mm · 0,4 mm werden auf 0,0001 g genau abgewogen (51). Die Streifen
werden dann in ausreichend Flüssigkeit, um vollständig eingetaucht zu sein, gegeben
und für 24 Stunden äquilibriert. Nach dem vorsichtigen Herausnehmen mittels einer
Pinzette wird überschüssige Flüssigkeit von dem Teststreifen mittels eines
Absorptionstuches entfernt, und der Streifen wird erneut auf 0,0001 g genau gewogen (52). Die
prozentuale Quellung (Quell%) wird anhand der folgenden Gleichung berechnet:
-
Quell % =
-
Der Prozentsatz der Gelierung (Gel%) nach dem Härten der
Elastomer-Zusammensetzung wird durch das folgende Verfahren bestimmt:
-
Teststreifen von 12,7 mm · 102 mm · 0,4 mm werden auf 0,0001 g genau gewogen
(G1). Die Streifen werden in 50 g Tetrahydrofuran getaucht und 24 Stunden lang
einweichen gelassen. Die gequollenen Streifen werden vorsichtig mittels einer Pinzette
dem Lösungsmittel entnommen, überschüssiges Lösungsmittel wird mit einem
absorbierenden Material von ihnen entfernt, und die Streifen werden in eine vorher
gewogene Aluminiumwanne gegeben. Die Streifen werden 8 Stunden lang an der Luft
trocknen gelassen, gefolgt von einer 8-stündigen Trocknung in einem Vakuumofen, der
bei 80ºC und 29 Inch Quecksilber-Vakuum gehalten wird. Die Streifen/die Wanne
werden erneut gewogen, wobei das Geliergewicht (G2) durch die Differenz bestimmt
wird. Die Gel% werden wie folgt berechnet:
-
Gel % = G2/G1 · 100
-
Das Speichermodul E', das Verlustmodul E" und der Verlusttangens σ der
Elastomerzusammensetzungen werden unter Verwendung einer im Handel erhältlichen
Meßvorrichtung, in diesem Fall eines Rehovibron-Analysegeräts (Produkt der Toyo-Baldwin
Co. - Tokio, Japan) unter Verwendung des folgenden Verfahrens hergestellt:
-
Teststreifen von etwa 3,8 mm · 70 mm · 0,4 mm werden zwischen den Klemmbacken
des Rheovibron-Apparates angebracht. Die Probe wird leicht auseinandergezogen und
dann auf -50ºC abgekühlt, an welchem Punkt von der Antriebsseite des Apparates her
ein Sinuszug mit einer Frequenz von 11 Hertz ausgeübt wird, während die Temperatur
der Probe mit einer Rate von +3ºC pro Minute erhöht wird. Der resultierende Zug, der
über die Probe auf den anderen Trägerarm ausgeübt wird, und seine
Phasenverschiebung in Graden durch den Antriebszug werden gemessen und verwendet, um E',
E" und Tan σ (Tangens des Winkels σ) zu berechnen.
-
Der Schmelzindex der geschmolzenen ungehärteten Elastomerzusammensetzungen wird
gemäß ASTM Nr. D1238-70 wie folgt bestimmt. Fünf (5,0) Gramm Elastomerpellets
werden in die Heizkammer eines Tinius-Olsen Extrusionsplastometers gegeben, wobei
die Kammer auf eine Temperatur von 153 +/- 0,5ºC äquilibriert wird. Eine Last von
1.100 Gramm Masse wird auf das schmelzende Elastomer in der Kammer aufgebracht,
welche Last dazu dient, die geschmolzene Elastomerzusammensetzung aus der kleinen
Öffnung am Boden der Plastometerkammer zu treiben. Nach S Minuten, während
welcher Zeitspanne der Polymerfluß dazu neigt, in ein Gleichgewicht zu kommen, wird
eine Probe von extrudiertem Elastomer über ein 20-Sekunden-Intervall gesammelt und
als M1 gewogen. Der Schmelzindex wird dann unter Verwendung der folgenden
Gleichung berechnet:
-
Schmelzindex = M1 · 30 [mit Gramm/10 Minuten als Einheit]
Beispiel A
Härtbare Elastomer-Zusammensetzung aus ungesättigtem 2-Glycerol(methacrylat)diol
und Poly-1,2-(butylenoxid)diol
-
Eine durch Strahlung härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung wurde in einem
Doppelschnecken-Extrusionsreaktor wie folgt hergestellt:
-
1. Eine Polyolmischung wurde aus den folgenden Komponenten hergestellt, die in
einem Beschickungstank innig vermischt wurden, bis sie homogen waren:
-
A. 286,1 Teile (0,2861 mol) eines Poly-1,2-(butylenoxid)diols mit einem
Molekulargewicht von 1000 (Dow Chemical Co.);
-
B. 32,8 Teile (0,3644 mol) 1,4-Butandiol (GAF Chemical Co.);
-
C. 10,7 Teile (0,0669 mol) 2-Glycerolmethacrylat (3M Co.);
-
D. 10,6 Teile Diethoxyacetophenon (Irgacure-651, Ciba-Geigy Co.);
-
E. 0,1 Teil Methylenblau;
-
F. 0,06 Teile Eisen(III)-chlorid;
-
6. 0,26 Teile Dibutylzinndilaurat
-
II. Ein Präzisions-Durchflußmeßsystem wurde verwendet, um den obigen
Polyolstrom in einem Verhältnis von 62,47 Gewichtsteilen des Polyolstroms zu
37,53 Gewichtsteilen 4,4'-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan (Desmodur W®,
Mobay Chemical Co.) in die Einführungsöffnung eines gegenläufig rotierenden
64 mm-Doppelschneckenextruders (Leistritz Co.) einzumessen. Bei diesem
Massenverhältnis lag ein kleiner Äquivalenzüberschuß an Isocyanateinheiten
gegenüber den Hydroxyleinheiten in dem Beschickungsstrom vor. Die
Reaktionstemperatur der polymerisierenden Masse wurde im Bereich von
150 bis 170ºC gehalten, während die Polymerisation in dem Extruder vor sich
ging. Beim Austritt aus dem Extruder wurde die vollkommen umgesetzte
härtbare Elastomerzusammensetzung zu Pellets mit einem Durchmesser von etwa
0,3 cm zerteilt, die für die weitere Verarbeitung gesammelt wurden. Die
Vollständigkeit des Polymerisationsreaktion wurde durch Überwachung des
Infrarotspektrums einer Gußfolie bzw. eines Gußfilms aus dem härtbaren
Elastomerprodukt und durch Bestimmung des Absorptionsverhältnisses der
-NCO-Absorptionsbande (2.250 cm&supmin;¹) im Vergleich zu der
-CH&sub2;-Absorptionsbande (2.950 cm&supmin;¹) bestimmt. Ein Verhältnis von unter 0,2 zeigte eine
vollständige Umsetzung mit nur einem geringen verbliebenen Überschuß an
-NCO-Gruppen an. Der Schmelzindex der härtbaren
Elastomerzusammensetzung wurde bei einer Temperatur von 153ºC unter Verwendung einer Last
von 1.100 Gramm auf der Heizkammer des Extrusionsplastometers überwacht
und wurde als im Bereich von 10 bis 20 Gramm pro 10-Minuten-Intervall
liegend befunden.
-
Die vollständig umgesetzte härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung 1A
bestand aus den folgenden Molverhältnissen der Bestandteile:
-
Bestandteil Mol
-
4,4'-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan 2,730
-
1,4 Butandiol 1,274
-
2-Glycerolmethacrylat 0,234
-
Poly-1,2-(butylenoxid)diol 1,000
Beispiel 1B
Härtbare und gehärtete Elastomerfilme und Flexodruckplatten der
Zusammensetzung 1A
-
Die in Beispiel 1A beschriebene härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung 1A
wurde wie folgt unter Verwendung einer 125 mm-Einschnecken-Extrusionsvorrichtung
zu einer härtbaren Flexodruckplattenkonstruktion re-extrudiert. Härtbare
Elastomerpellets der Zusammensetzung 1A wurden in den Beschickungstrichter des Extruders
gefüllt. Die Temperaturen der erwärmten Zonen des Extruders wurden während des
Experiments zwischen 130 und 160ºC gehalten. Eine Folienextruderdüse wurde am
Auslaß des Extruders verwendet, um das Extrudat auf eine 0,18 mm dicke
Polyethylenterephthalat-Folienunterlage gießen zu lassen, um die planar angrenzende härtbare
Elastomerschicht der Flexodruckplatte zu bilden. Vor dem Beginn des
Extrusionsschritts war der größte Teil der Foliengrundlage mit einer eine Trisaziridinverbindung
enthaltenden Grundierzusammensetzung (wie in der EP-Veröffentlichung 0 206 669
offenbart) beschichtet worden, um die Haftung der extrudierten Schicht zu erhöhen. Das
Extrudat wurde in einen gesteuerten Öffnungsspalt, der von zwei rotierenden
Kühlwalzen gebildet wurde, die bei 20-25ºC gehalten wurden, eingeführt. Eine 0,08 mm
dicke nicht-grundierte Deckfolie bzw. ein Deckfilm aus Polyethylenterephthalat wurde
ebenfalls in diesen Spalt eingeführt, um als Schutzfolie bzw. Schutzfilm über der
härtbaren Elastomerschicht vor der Bildung der Flexodruckplatte durch
strahlungsinduzierte Härtung zu dienen. Ein Teil des Extrudats wurde zum Zweck der Messung
der Gel% und der Quell% nach dem Härten und der physikalischen Eigenschaften
(Zugfestigkeit und -modul bei Raumtemperatur und dynamische thermomechanische
Eigenschaften) auf eine nicht-grundierte, 0,18 mm dicke Folien- bzw. Filmunterlage
aufgetragen.
-
Eine kontinuierliche Rolle eines mehrschichtigen Produkts von 0,66 mm Dicke wurde
auf diese Weise hergestellt, welches eine mehr oder weniger 0,4 mm dicke, härtbare
Elastomerschicht der Zusammensetzung 1A in Kombination mit einer 0,18 mm dicken
Trägerfolie aus Polyethylenterephthalatfilm und einem 0,08 mm dicken entfembaren
Deckfilm aufwies.
-
Ein Teil der extrudierten härtbaren Elastomerzusammensetzung, die auf die
nichtgrundierte Folienunterlage aufgetragen worden war, wurde durch 10-minütige
Belichtung mit aktinischer Strahlung mit einer Intensität von 11200 mJ/cm² unter
Verwendung einer Vakuumrahmen-Ultraviolettlicht-Belichtungseinheit gehärtet
(Kelleigh Flexodruckplatten-Belichtungseinheit Modell #210). Die physikalischen
Eigenschaften vor und nach der Härtung wurden durch Zugfestigkeitsprüfung gemäß
ASTM D1708 bei einer Geschwindigkeit des Kreuzkopfes von 30 cm/min bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt. Dynamische thermomechanische
Prüfungen, um Speichermodul E', Verlustmodul E" und Tan σ zu bestimmen, wurden,
wie zuvor beschrieben, durchgeführt. Die Ergebnisse sind graphisch in Fig. 1
dargestellt. Die Gel% wurden bestimmt, um den durch Strahlungshärtung
hervorgerufenen Grad an Unlöslichkeit zu bestimmen und werden in Tabelle II
zusammengefaßt. Die Quell% der gehärteten Elastomerzusammensetzung nach 24-
stündigem Tauchen in Wasser und Wasser/Alkoholmischungen wurden als ein Maß für
die Quellbeständigkeit dieser Zusammensetzung in verschiedenen Farbformulierungen
auf Wasserbasis gemessen und werden in Tabelle III zusammengefaßt.
Tabelle I Physikalische Eigenschaften gehärteter und
ungehärteter Filme
-
Die Daten zeigen die elastischen Eigenschaften der gehärteten und ungehärteten
elastomeren Zusammensetzungen.
Tabelle II
-
Die Daten zeigen die Umwandlung der ungehärteten Elastomerzusammensetzungen
während der Strahlungsbelichtung in relativ unlösliche gehärtete Zusammensetzungen
mit einem Gel%-Gehalt über 70%.
Tabelle III
-
* pH mit wäßrigem Ammoniak auf 9,2 eingestellt.
-
Die Daten zeigen die ausgezeichnete Quellbeständigkeit der gehärteten
Elastomerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Wasser- und Wasser/-
Alkoholmischungen, stellvertretend für Flexodruckfarben-Formulierungen auf
Wasserbasis.
-
Einen Meter lange Abschnitte des Mehrschichtenproduktes, das in den vorangehenden
zwei Abschnitten beschrieben wurde, wurden wie folgt mit ionisierender Strahlung aus
einer Electrocurtain® Elektronenstrahlbestrahlungsvorrichtung (Produkt der Energy
Sciences, Inc.) bestrahlt. Das Beschleunigungspotential der Elektronen, die aus der
Einheit austraten, wurde auf 240 Kiloelektronenvolt voreingestellt. Der
Produktabschnitt wurde der Energie der Elektronenstrahlen so orientiert ausgesetzt, daß die
Strahlungsenergie von der 0,4 mm starken Polyester-Trägerfolienseite aus auf das
Produkt gerichtet war. Auf diese Weise erhielt der Bereich der härtbaren
Elastomerschicht, der in Kontakt mit der grundierten Polyesterfolienbasis war, die größte
Strahlungsenergie. Die Energiedosis wurde so gesteuert, daß das Produkt eine
absorbierte Dosis von 5 Megarad, wie an dem Punkt gemessen, an dem der Strahl auf
die Produktoberfläche auftrifft, erhielt. Dieser Belichtungsschritt wurde über die
gesamte Produktfläche durchgeführt, um einen Teil der härtbaren elastomeren Schicht,
insbesondere den Teil, der in direktem Kontakt mit der Polyester-Trägerbasis stand,
teilweise zu härten oder unschmelzbar und unlöslich zu machen.
-
Eine bildweise Belichtung der planar angrenzenden Elastomerschicht wurde als
nächstes wie folgt durchgeführt. Der Polyesterdeckfilm bzw. die -folie (0,08 mm) wurde
von der Elastomerschicht der härtbaren Elastomerschicht entfernt. Eine dünne
Beschichtung aus in Wasser dispergiertem Urethanharz, welches kleine
Siliciumdioxidkörnchen mit etwa 20 um Durchmesser enthielt, wurde auf die belichtete Oberfläche der
härtbaren Elastomerschicht aufgetragen und für einige Minuten an der Luft trocknen
gelassen. Ein Silberhalogenid-Belichtungsphotonegativ (von der Art, wie es in der
Druckindustrie üblich ist), welches Bildinformationen in Form von Magenta-Trennung,
die von einem 35 mm photographischen Dia eines Clowns erhalten wurden (welche
Trennung unter Verwendung eines Folienscanners (Hell Corporation) bei einer
Auflösung von 52,4 Rasterlinien pro Inch) hergestellt wurde, wurde mit der mit
Urethanharz/Siliciumdioxid beschichteten Seite der härtbaren Elastomerschicht in
Kontakt gebracht. Dieses Mehrschichten-"Sandwich" wurde in den Vakuum-
Belichtungsrahmen, der in einem Kelleigh Flexoplatten-Prozessor (Modell #210)
enthalten war; gegeben. Die Deckfolie, die an dem Belichtungsrahmen befestigt war,
wurde über das "Sandwich" gezogen, ein Vakuum wurde angelegt und die Luft wurde
zwischen dem Belichtungsnegativ und der härtbaren Elastomeroberfläche abgesaugt.
Eine Bestrahlung der Platte mit ultraviolettem Licht durch das Photonegativ hindurch
wurde dann über einen Zeitraum von 6 Minuten durchgeführt, wonach die Absaugung
beendet und das Belichtungsnegativ entnommen wurde. Ein sichtbares Bild zeigte sich
in den UV-belichteten Zonen der Elastomerschicht (Photobleichung war aufgetreten, die
die belichteten Gebiete transparent und hellgelb gemacht hatte), während die
nichtbelichteten Gebiete eine hellblaue Farbe beibehielten. Ein Entfernen der unbelichteten
und ungehärteten Bereiche der Elastomerschicht (um die Herstellung einer
Flexodruckplatte abzuschließen) wurde als nächstes wie folgt durchgeführt. Abschnitte
einer porösen, gesponnenen Nylonvliesbahn (CEREX® gesponnenes Nylonvlies, ein
Produkt der James River Corp.) mit einer Grundmasse von 66 g/m² wurden passend für
die Fläche der herzustellenden Platte in Form geschnitten. Eine Schicht der Vliesbahn
wurde in Kontakt mit der Elastomerschicht der belichteten Platte gebracht. Das Laminat
wurde auf eine beheizte Fläche aufgebracht, die bei 135ºC äquilibriert war, wobei die
Polyesterfolien-Oberfläche der Platte in Kontakt mit der Fläche stand. Direkt an die
Fläche angrenzend befanden sich zwei beheizte, gummibeschichtete Quetschwalzen, die
gegenläufig mit einer Geschwindigkeit von 30 cm/min rotierten und so beabstandet
waren, daß sie das Vlies/Platten-Laminat leicht zusammenpreßten, wenn es in den Spalt
zwischen den Quetschwalzen eingeführt wurde. Nach ein paar Sekunden Aufwärmzeit
auf der Fläche wurde das Laminat sanft in den Spalt zwischen den Quetschwalzen
geschoben. Sobald das "Sandwich" den erwärmten Nip bzw. Walzenspalt verließ,
wurde die CEREX®-Vliesbahn behutsam mit gleichbleibendem Zug von der erwärmten
Elastomeroberfläche abgehoben. Es zeigte sich, daß die nicht-gehärteten Bereiche der
Elastomerschicht der Platte durch Absorption der ungehärteten thermoplastischen
Abschnitte des Elastomers in die Vliesbahn entfernt worden waren. Ein Halbton-Bild
des Clowns mit 52,4 Linien/cm war in der gehärteten Elastomerschicht der Platte
sichtbar. Zwei zusätzliche Durchgänge des gehärteten Produkts durch den beheizten Nip
des Laminators mit frischen CEREX®-Vliesbahnabschnitten waren nötig, um die
Entfernung der unbelichteten Teile der Platte zu vervollständigen. Auf ähnliche Weise
wurden die anderen Photonegativ-Farbtrennungen (schwarz, cyan, gelb) des Clowndias
in Flexodruckplatten zur Verwendung im Farbdruck durchgeführt.
-
Das Drucken wurde anhand einer 5-Stufen-Webtron®-Flexodruckpresse, Modell 525
und Flexodruckfarben auf Wasserbasis (Louis Werneke Co.) unter Verwendung einer
Etiketten-Druckbasis durchgeführt. Das Drucken wurde unter Standardbedingungen, die
in der Druckindustrie üblich sind, durchgeführt. Eine hervorragende Wiedergabeschärfe
des Clownbildes wurde auf diese Weise erhalten.
-
Um die Nützlichkeit und den Wert der Belichtung mit Elektronenstrahlen und des
resultierenden Härtungsschrittes weiter zu zeigen, wurde das folgende Experiment
durchgeführt. Abschnitte der extrudierten härtbaren Elastomerzusammensetzung, die
auf die grundierte Polyester-Folienbasis aufgebracht worden waren, wurden
ionisierender Strahlung aus einer Electrocurtain®
Elektronenstrahlen-Belichtungs
vorrichtung, wie oben beschrieben, ausgesetzt. Die Orientierung des Strahls zum
Produkt wurde wiederum so ausgerichtet, daß der ionisierende Bestrahlungsstrahl das
Produkt durch die 0,4 mm starke Trägerfolienseite hindurch treffen konnte. In diesem
Fall wurde jedoch die Beschleunigungsspannung der Elektronen in einem Bereich von
240 keV bis 280 keV in Schritten von 10 keV variiert, während die Dosis bei 5 Megarad
gehalten wurde. Nach der Belichtung mit ionisierender Strahlung wurden die
ungehärteten Teile der Elastomerschicht durch Adsorption in CEREX®-Nylonvliesbahn
entfernt, wie oben bei der Herstellung der Flexodruckplatten mit den Clownbild-
Trennungen beschrieben. Nach vollständiger Entfernung des ungehärteten Elastomers
wurde die restliche Dicke des gehärteten Elastomers und seiner angrenzenden Polyester-
Folienbasis durch Messung anhand eines digitalen Mikrometers bestimmt. Insgesamt
wurden 4 Messungen von jeder Probe durchgeführt, um Verfahrensfehler bestimmen zu
können. Die Daten werden in Fig. 2 zusammengefaßt. Die Dickenmessung wird in der
Figur als die Bodendicke der Platte bezeichnet und ist diejenige Dicke, bis zu der, nach
bildweiser Belichtung der Flexodruckplatte, ein Entfernen des ungehärteten Elastomers
durchgeführt werden kann. Das Gesamtdicke der Druckplatte wird durch das
Extrusionsverfahren gesteuert und wird durch bildweises Belichten eingestellt. Die
Relieftiefe der Druckbereiche der Platte wird durch Berechnung der Differenz der
Plattengesamtdicke und der Bodendicke der Platte bestimmt. Zum Beispiel wird bei
einer Plattengesamtdicke von 22 Mil und einem voreingestellten Boden von 16 Mil (wie
durch Belichtung mit Elektronenstrahlen anhand eines Strahls mit 240 keV
Durchdringungskraft erhalten) ein Relief von 6 Mil in der endgültigen Flexodruckplatte
erhalten. Die Verwendung von ionisierender Elektronen-Belichtungsbestrahlung erlaubt
daher dem Hersteller, die Bodendicke einer Flexodruckplatte systematisch zu steuern.
Weitere nicht vorhergesehene Vorzüge der Belichtung mit Elektronenstrahlung werden
in weiteren Beispielen deutlich werden.
Beispiel 2A
Härtbare Elastomerzusammensetzung aus ungesättigtem
N,N-Bis(2-hydroxyethyl),N'-(methacryloxyethyl)hamstoffdiol und
Poly-1,2-(butylenoxid)diol
Herstellung von ungesättigtem Diol:
-
Ein 10 Gallonen fassendes chemisches Pfaudler-Reaktionsgefäß mit Glasfutter wurde
für die Umsetzung verwendet. Die folgenden Materialien wurden verwendet.
-
Die Komponenten A und B wurden unter Vakuum in das Gefäß gegeben und unter
Rühren auf eine Temperatur von 20ºC abgekühlt. Komponente D wurde zugegeben,
während eine Stickstoff-Gasabdeckung in dem Gefäß eingerichtet wurde, woraufhin
Komponente C langsam in den Reaktor eingemessen wurde, während der
Reaktormantel mit kaltem Wasser gekühlt wurde. Die Zugabegeschwindigkeit wurde so
gesteuert, daß die Reaktionstemperatur bei unter 40ºC gehalten wurde. Die Zugabe der
Komponente C war nach 1 Stunde Zugabezeit abgeschlossen. Nachdem man die
Reaktion 15 Minuten abschließen gelassen hatte, wurde eine kleine Probe der
Reaktionsmischung entnommen und durch Infrarotspektroskopie auf die Anwesenheit
restlicher Isocyanateinheiten hin untersucht. Eine sehr kleine Absorptionsbande war bei
2250 cm&supmin;¹ sichtbar, was einen erwünschten leichten Überschuß von -NCO in der
Reaktionsmischung anzeigte. Der Reaktorinhalt wurde in gefütterten Kübeln getrocknet
und für die weitere Verwendung, wie weiter unten beschrieben, aufbewahrt. Das
resultierende ungesättigte
N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-N'-(methacryloxyethyl)harnstoffdiol-Produkt wurde weiterhin durch 1H- und 13C-NMR charakterisiert, um seine
Struktur und Reinheit sicherzustellen.
-
Eine strahlenhärtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung wurde aus dem
vorstehend beschriebenen ungesättigten Diol wie folgt hergestellt:
-
1. Eine Polyolmischung wurde aus den folgenden Komponenten hergestellt, die
sorgfältig in einem Beschickungstank bis zur Homogenität vermischt wurden:
-
A. 260 Teile (0,26 mol) eines Poly-1,2-(butylenoxid)diols mit einem
Molekulargewicht von 1000 (Dow Chemical Co.);
-
B. 29,7 Teile (0,33 mol) 1,4-Butandiol (GAF Chemical Co.);
-
C. 22,97 Teile des obigen Reaktionsprodukts mit 0,0606 mol
N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-N'-(methacryloxyethyl)harnstoff
und 0,0007 mol Poly-1,2-(butylenoxid)polyol;
-
D. 5,0 Teile Diethoxyacetophenon (Irgacure-651, Ciba-Geigy Co.)
-
E. 0,1 Teile Methylenblau
-
F. 0,06 Teile Eisen(III)-chlorid
-
G. 0,25 Teile Dibutylzinndilaurat
-
II. Ein Präzisionsdurchfluß-Meßsystem wurde verwendet, um den obigen Polyolstrom
in die Einlaßöffnung eines gegenläufigen 64 mm Doppelschneckenextruders
(Leistritz Co.) in einem Verhältnis von 63,17 Gewichtsteilen Polyolstrom zu
36,83 Gewichtsteilen 4,4'-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan (Desmodur® W-Mobay
Chemical Co.) einzumessen. Bei diesem Massenverhältnis lag ein geringer
Äquivalenzüberschuß von Isocyanateinheiten im Verhältnis zu den
Hydroxyleinheiten in dem Beschickungsstrom vor. Die Reaktionstemperatur der
polymerisierenden Masse wurde im Bereich von 150 bis 170ºC gehalten, sobald
Polymerisation in dem Extruder auftrat. Nach der Entnahme aus dem Extruder
wurde die vollkommen umgesetzte, härtbare Elastomerzusammensetzung zu Pellets
mit einem Durchmesser von etwa 0,3 cm zerteilt, welche für die weitere
Verarbeitung gesammelt wurden. Die Vollständigkeit der Polymerisationsreaktion
wurde durch Überwachung des Infrarotspektrums einer Gußfolie aus dem härtbaren
Elastomerprodukt und durch Bestimmung des Absorptionsverhältnisses der
-NCO-Absorptionsbande (2250 cm&supmin;¹) zu der -CH&sub2;-Absorptionsbande (2950 cm&supmin;¹)
gemessen, welches Verhältnis sich als unter 0,2 liegend erwies und damit eine
vollständige Umsetzung mit nur einem geringen verbleibenden Überschuß an
-NCO-Gruppen anzeigte. Der Schmelzindex der härtbaren
Elastomerzusammensetzung wurde bei einer Temperatur von 153ºC unter Verwendung einer Last von
1100 g auf der Heizkammer des Extrusionsplastometers beobachtet und als im
Bereich zwischen 5 und 10 g pro 10 Minuten-Intervall liegend befunden.
-
Die vollständig umgesetzte, härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung 2A
bestand aus den folgenden Molverhältnissen der Bestandteile:
-
Komponente Mol
-
4,4'-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan 2,730
-
1,4-Butandiol 1,266
-
N,N-bis(2-Hydroxyethyl)N'-(Methacryloxyethyl)harnstoff 0,233
-
Poly-1,2-(butylenoxid)diol 1,000
-
Gemäß Berechnung enthält Zusammensetzung 2A eine ungesättigte Vernetzungsstelle
pro jeweils 5,167 Molekulargewichtseinheiten.
Beispiel 2B
Härtbare und gehärtete Elastomerfolien bzw. -filme und Flexodruckplatten von
Experiment 2A, Zusammensetzung 2A
-
Die durch Bestrahlung härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung 2A, die oben
in Beispiel 2A beschrieben wurde, wurde erneut zu einer härtbaren Flexodruckplatten-
Konstruktion extrudiert, wobei eine 125 mm Einschnecken-Extrusionsvorrichtung wie
folgt verwendet wurde. Pellets aus härtbarem Elastomer der Zusammensetzung 2A
wurden in den Beschickungstrichter des Extruders eingefüllt. Die Temperaturen der
erwärmten Zonen des Extruders wurden während des Experiments zwischen 130 und
160ºC gehalten. Eine Filmextrusionsdüse wurde am Ausgang des Extruders verwendet,
um ein Gießen des Extrudats auf eine 0,18 mm dicke
Polyethylenterephthalat-Folienbasis zum Zwecke der Bildung der planar angrenzenden härtbaren Elastomerschicht der
Flexodruckplatte zu ermöglichen. Vor dem Beginn des Extrusionsschritts war der größte
Teil der Folienbasis mit einer Grundierzusammensetzung beschichtet worden, um die
Haftung der extrudierten Schicht zu verstärken. Das Extrudat wurde in eine gesteuerte
Spaltöffnung gegeben, die aus zwei rotierenden Kühlwalzen gebildet wurde, die bei
20-25ºC gehalten wurden. Eine 0,08 mm dicke, nicht-grundierte Deckfolie aus
Polyethylenterephthalat wurde ebenfalls in diesen Spalt eingeführt, um vor der Bildung der
Flexodruckplatte durch strahlungsinduzierte Härtung als Schutzfilm über der härtbaren
Elastomerschicht zu dienen. Ein Teil des Extrudats wurde auf die nicht-grundierte,
0,18 mm dicke Folienbasis zum Zwecke der Messung der Gel% und der Quell% nach
der Härtung und der physikalischen Eigenschaften (Zugfestigkeit und Modul bei
Raumtemperatur und dynamische und thermomechanische Eigenschaften) aufgebracht.
-
Eine kontinuierliche Rolle des 0,66 mm dicken Mehrschichtenprodukts wurde auf diese
Weise hergestellt, das eine mehr oder weniger 0,4 mm dicke härtbare Elastomerschicht
der Zusammensetzung 1A in Kombination mit einer O,18 mm dicken Trägerfolie aus
Polyethylenterephthalatfilm und einem 0,08 mm dicken, entfernbaren Deckfilm
aufwies.
-
Ein Teil der extrudierten, härtbaren Elastomerzusammensetzung, die auf die
nichtgrundierte Folienbasis aufgetragen worden war, wurde durch 10-minütige Belichtung
mit aktinischer Strahlung unter Verwendung einer Vakuumrahmen-Ultraviolett-
Belichtungseinheit (Kelleigh Flexodruckplatten-Belichtungseinheit Modell #210)
gehärtet. Die physikalischen Eigenschaften vor und nach der Härtung wurden durch
Prüfung der Zugfestigkeit gemäß ASTM D1708 bei einer Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 30 cm/Min. ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Dynamische thermomechanische Tests, um Lagermodul E', Verlustmodul E" und Tan σ
zu bestimmen, wurden durch Rheovibron®-Analyse bestimmt und sind wie folgt
zusammengefaßt: Die Gelprozent (Gel%) wurden bestimmt, um den Unlöslichkeitsgrad
zu bestimmen, der durch die Strahlungshärtung erzeugt wurde, und werden in Tabelle II
zusammengefaßt. Die Quell% der gehärteten Elastomerzusammensetzung nach dem
24-stündigen Eintauchen in Wasser und Wasser/Alkoholmischungen wurden als ein
Maß für die Quellbeständigkeit dieser Zusammensetzung in verschiedenen
Farbformulierungen auf Wasserbasis ermittelt und werden in Tabelle III zusammengefaßt.
-
Einen Meter lange Abschnitte des Mehrschichtenprodukts, das in den vorangehenden
zwei Abschnitten beschriebenen wurde, wurden mit ionisierender Strahlung aus einem
Electrocurtain® Elektronenstrahlen-Belichtungsapparat (Produkt der Energy Sciences,
Inc.) wie folgt bestrahlt. Das Beschleunigungspotential der aus der Einheit austretenden
Elektronen wurde auf 240 Kiloelektronenvolt eingestellt. Der Produktabschnitt wurde in
solch einer Ausrichtung der Elektronenstrahlenenergie ausgesetzt, daß die
Strahlungsenergie von der 0,4 mm dicken Polyester-Trägerfolienseite aus auf das Produkt gerichtet
war. Auf diese Weise erhielt der Anteil der härtbaren Elastomerschicht, die in Kontakt
mit der nicht-grundierten Polyester-Folienbasis stand, die meiste Strahlungsenergie. Die
Energiedosis wurde so gesteuert, daß das Produkt eine absorbierte Dosis von 5
Megarad, wie an dem Punkt gemessen, an dem der Strahl auf die Produktoberfläche auftraf,
erhielt. Dieser Belichtungsschritt wurde über die gesamte Produktfläche durchgeführt,
um den Abschnitt der härtbaren Elastomerschicht teilweise zu härten oder unschmelzbar
und unlöslich zu machen, der in direktem Kontakt mit der Polyester-Tragerfolienbasis
stand.
-
Eine bildweise Belichtung der planar angrenzenden Elastomerschicht wurde als
nächstes wie folgt durchgeführt. Der Polyesterdeckfilm (0,08 mm) wurde von der
Elastomerschicht der härtbaren Elastomerschicht entfernt. Eine dünne Beschichtung aus
in Wasser dispergiertem Urethanharz, das kleine Siliciumdioxidkörnchen von etwa
20 um Durchmesser enthielt, wurde auf die belichtete Oberfläche der härtbaren
Elastomerschicht aufgetragen und an der Luft für einige Minuten trocknen gelassen. Ein
Silberhalogenid-Belichtungsphotonegativ (von der Art, wie es in der Druckindustrie
üblich ist), welches Graphiktestmuster mit Haltbtonpunkten bei
Punktdichte-Prozentwerten von 2% bis 95% zwischen 65 und 150 Rasterlinien aufwies, wurde in Kontakt
mit der Urethanharz/Siliciumdioxid-beschichteten Seite der härtbaren Elastomerschicht
gebracht. Dieses Mehrfach-"Sandwich" wurde in den Vakuum-Belichtungsrahmen
gegeben, der in einem Kelleigh Flexodruckplatten-Prozessor (Modell #210) enthalten
ist. Die Deckfolie, die an dem Belichtungsrahmen befestigt war, wurde über das
"Sandwich" gezogen, ein Vakuum wurde angelegt, und die Luft wurde zwischen dem
Belichtungsnegativ und der härtbaren Elastomeroberfläche abgesaugt. Eine Belichtung
der Platte mit ultraviolettem Licht durch das Photonegativ hindurch wurde dann für eine
Dauer von 6 Minuten durchgeführt, wonach die Luftabsaugung beendet wurde und das
Belichtungsnegativ entfernt wurde. Ein sichtbares Bild war in den UV-belichteten
Bereichen der Elastomerschicht sichtbar (Photobleichung war aufgetreten, die die
belichteten Bereiche transparent und hellgelb gemacht hatte), während die unbelichteten
Bereiche hellblau geblieben waren. Die Entfernung der unbelichteten und ungehärteten
Bereiche der Elastomerschicht (um die Herstellung einer Flexodruckplatte zu
vervollständigen) wurde als nächstes wie folgt durchgeführt. Abschnitte einer porösen,
gesponnenen Nylonvliesbahn (CEREX®-Nylonvlies, ein Produkt der James River
Corp.) mit einem Grundgewicht von 66 g/m² wurden zurechtgeschnitten, um mit der
Fläche der herzustellenden Platte zusammenzupassen. Eine Schicht der Vliesbahn
wurde in Kontakt mit der Elastomerschicht der belichteten Platte gebracht. Das Laminat
wurde auf eine Heizfläche, die bei 135ºC äquilibriert war, aufgebracht, wobei die
Polyesterfolien-Oberfläche der Platte in Kontakt mit der Fläche stand. Direkt
angrenzend an die Fläche befanden sich zwei beheizte, gummibeschichtete
Quetschwalzen, die gegenläufig mit einer linearen Geschwindigkeit von 30 cm/min rotierten,
und so beabstandet waren, daß sie das Vlies/Platten-Laminat leicht zusammenpreßten,
wenn es in den Walzenspalt eingeführt wurde. Nach einigen Sekunden Aufwärmzeit auf
der Fläche wurde das Laminat sanft in den Spalt zwischen den Quetschwalzen
geschoben. Sobald das "Sandwich" den beheizten Nip bzw. Walzenspalt verließ, wurde
die CEREX®-Vliesbahn vorsichtig von der erwärmten Elastomeroberfläche mit
gleichbleibendem Zug abgehoben. Es zeigte sich, daß die nicht-gehärteten Bereiche der
Elastomerschicht der Platte durch Absorption der ungehärteten thermoplastischen Teile
des Elastomers in die Vliesbahn entfernt worden waren. Eine Flexodruckplatte wurde
hergestellt, die ein Halbton-Reliefbild aufwies, welches dem Muster des
Belichtungsnegativs entsprach. Zwei zusätzliche Durchläufe des gehärteten Produkts durch den
beheizten Nip des Laminators mit frischen CEREX®-Vliesbahnabschnitten waren nötig,
um die Entfernung der unbelichteten Teile der Platte zu vervollständigen.
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Das Drucken wurde unter Verwendung einer 0,4 Meter breiten GALLUS Comco
Flexodruckpresse, Von Flexodruckfarben auf Wasserbasis (Louis Wemeke Co.) und einem
druckempfindlichen, auf der Rückseite mit Haftmittel beschichteten
Etiketten-Drucksubstrat ausgeführt. Eine hervorragende Farbton-Wiedergabe des originalen
Testnegatives zeigte sich in den gedruckten Proben.
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Die ionisierende Strahlung, die eingesetzt wurde, um den Boden oder die gehärtete
Elastomerzone zwischen dem Substrat und dem unbelichteten Elastomer zu erzeugen,
kann auf wirksame Weise verwendet werden, um die Dicke des Bodens oder der
Haftungszone zu steuern. Ionisierende Strahlung schwächt sich in der
Zusammensetzung in direktem Verhältnis zu ihrer Energie ab. Die Dicke der Zone variiert fast
genau linear mit der Intensität der verwendeten Strahlung (bei einer konstanten
Belichtungsdauer). Zum Beispiel produziert in diesem Beispiel eine 200 KV-Belichtung
einen 8 Mil (0,250 mm) dicken Boden, eine 210 KV einen 10 Mil (0,254 mm) dicken
Boden und 240 KV einen 14 Mil (0,332 mm) dicken Boden.
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Ein weiterer einzigartiger Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Tatsache, daß die
bei der Entwicklung entfernte Zusammensetzung und die Entwicklungsfolie
wiederverwertet werden können. Nach der Entfernung der unbelichteten Zusammensetzung
aus dem photosensitiven Artikel kann die Absorptionsschicht mit der darin enthaltenen
Zusammensetzung weiter behandelt werden, um die absorbierte oder eingeschlossene
Zusammensetzung zu entfernen und sowohl die wiedergewonnene Zusammensetzung,
als auch die Absorptionsschicht erneut zu verwenden. Die Zusammensetzung kann
einfach durch Blasen mit (über die Erweichungstemperatur der Zusammensetzung
hinaus) erwärmter Luft durch die Absorptionsschicht hindurch, so daß die
Zusammensetzung ausreichend weich wird, um aus der Absorptionsschicht in eine Auffangschale
oder ein Auffanggefäß getrieben zu werden, entfernt werden. Die warme Luft kann
durch eine Schlitzdüse über die Breite der Absorptionsschicht geblasen werden, oder die
Schicht kann um eine Trommel gewickelt oder gezogen werden, wobei erwärmte Luft
aus der Trommel und durch die Schicht hindurch geleitet wird. Je weniger viskos die
Zusammensetzung durch die Erwärmung gemacht wird, um so weniger Kraft wird
benötigt, um sie zu entfernen. Die Kombination von Erwärmung und Druckluft kann die
Zusammensetzung in Form von Tröpfchen, die in ein Kühlbad (z. B. Wasser) gelenkt
werden, austreiben. Sie bilden dann Pellets, die erneut erwärmt/verflüssigt werden
können und erneut auf eine Druckplattenoberfläche aufgebracht werden können. Die
wiedergewonnenen Pellets werden normalerweise mit frischer Formulierung vermischt,
um zu gewährleisten, daß jegliche während der Entwicklung und der Wiedergewinnung
auftretenden Änderungen der Eigenschaften so gering wie möglich gehalten werden.
Beispiel 3A
Härtbare Elastomerzusammensetzung aus ungesättigtem
N,N-Bis(2-hydroxyethyl),N'-(Methacryloxyethyl)harnstoffdiol und
Poly-1,2-(Butylenoxid)diol
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Eine durch Strahlung härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung wurde in einem
Doppelschnecken-Extrusionsreaktor wie folgt hergestellt:
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1. Eine Polyolmischung wurde aus den folgenden Bestandteilen hergestellt, die
sorgfältig in einem Beschickungstank bis zur Homogenität vermischt wurden.
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A. 36,9 Teile (0,0369 mol) eines Poly-1,2-(Butylenoxid)diols mit einem
Molekulargewicht von 1000 (Dow Chemical Co.);
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B. 7,8 Teile (0,0867 mol) 1,4-Butandiol (GAF Chemical Co.);
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C. 4,4 Teile einer Mischung aus 2,97 Teilen (0,0115 mol) ungesättigtem
N,N-Bis(2-hydroxyethyl),N'-(methacryloxyethyl)hamstoffdiol und 1,43 Teile
(0,0014 mol) desselben Polyols wie in Charge A;
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D. 0,5 Teile eines α,α-Diethoxyacetophenons (Irgacure-651, Ciba Geigy Co);
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E. 0,015 Teile Methylenblau
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F. 0,01 Teile Eisen(III)-chlorid
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G. 0,04 Teile Dibutylzinndilaurat
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II. Ein Präzisions-Durchflußmeßsystem wurde verwendet, um den obigen Polyolstrom
in die Einlaßöffnung eines gegenläufigen 34 mm Doppelschneckenextruders
(Leistritz Co.) in einem Verhältnis von 57,13 Gewichtsteilen Polyolstrom zu
42,87 Gewichtsteilen 4,4'-Bis-(isocyanatocyclohexyl)methan (Desmodur®
W-Mobay Chemical Co.) einzumessen. Bei diesem Massenverhältnis lag ein
leichter Äquivalenzüberschuß der Isocyanteinheiten in dem Beschickungsstrom im
Verhältnis zu den Hydroxyleinheiten vor. Die Reaktionstemperatur der
polymerisierenden Masse wurde im Bereich von 150 bis 150ºC gehalten, während die
Polymerisierung in dem Extruder ablief. Nach dem Verlassen des Extruders, wurde
die vollständig umgesetzte härtbare Elastomerzusammensetzung in Pellets mit
einem Durchmesser von etwa 0,3 cm zerteilt, die für die weitere Verarbeitung
gesammelt wurden. Die Vollständigkeit der Polymerisationsreaktion wurde durch
Beobachtung des Infrarotspektrums einer Gußfolie aus dem härtbaren
Elastomerprodukt und durch Bestimmung des Absorptionsverhältnisses der
-NCO-Absorptionsbande (2250 cm&supmin;¹) zu der -CH&sub2;-Absorptionsbande (2950 cm&supmin;¹)
gemessen, welches Verhältnis sich als unter 0,2 liegend erwies und somit eine
vollständige Umsetzung mit nur einem geringen verbleibenden Überschuß an
-NCO-Gruppen anzeigte. Der Schmelzindex der härtbaren
Elastomerzusammensetzung wurde bei einer Temperatur von 160ºC unter Verwendung einer Last von
1100 Gramm auf der Heizkammer des Extrusionsplastometers beobachtet, und es
wurde gefunden, daß er im Bereich zwischen 10 und 20 Gramm pro 10 Minuten-
Intervall lag.
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Die vollständig umgesetzte Elastomerzusammensetzung 3A bestand aus den folgenden
Molverhältnissen der Bestandteile:
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Komponente Mol
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4,4'-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan 3,703
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1,4-Butandiol 2,262
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N,N-Bis(2-hydroxyethyl),N'-(Methacryloxyethyl)harnstoff 0,299
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Poly-1,2-(butylenoxid)diol 1,000
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Nach Berechnung enthält Zusammensetzung 3A eine ungesättigte Vernetzungsstelle pro
jeweils 7530 Molekulargewichtseinheiten und 55,6 Gew.-% harte Segmenteinheiten.
Beispiel 4A
Härtbare Elastomerzusammensetzung aus ungesättigtem
N,N-Bis(2-hydroxyethyl),N'-(methacryloxyethyl)harnstoffdiol,
Poly-1,2-(butylenoxid)diol und Poly(epichlorhydrin)diol
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Eine durch Strahlung härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung wurde in einem
Doppelschnecken-Extrusionsreaktor wie folgt hergestellt:
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1. Eine Polyolmischung wurde aus den folgenden Komponenten hergestellt, die in
einem Doppelschnecken-Extrusionsreaktor innig vermischt wurden:
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A. 13.0 Teile (0,0130 mol) eines Poly-1,2-(butylenoxid)diols mit einem
Molekulargewicht von 1000 (Dow Chemical Co.);
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B. 13,0 Teile (0,0059 Mol) eines Poly-epichlorhydrindiols) (3M Co.) mit einem
Molekulargewicht von 2200;
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C. 6,4 Teile (0,0711 Mol) 1,4-Butandiol (GAF Chemical Co.)
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D. 3,14 Teile einer Mischung aus 2,13 Teilen (0,008 Mol) ungestättigtem
N,N-Bis(2-hydroxyethyl), N'-(methylacryloxyethyl)harnstoffdiol und 1,01
Teilen (0,0010 Mol) desselben Polyols wie in Charge A;
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E. 0,5 Teile eines α,α-Diethoxyacetophenons (Irgacure-651, Ciba-Geigy Co.);
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F. 0,01 Teile Methylenblau
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G. 0,007 Teile Eisen(III)-chlorid
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H. 0,03 Teile Dibutylzinndilaurat
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II. Ein Präzisionsdurchfluß-Meßsystem wurde verwendet, um den obigen Polyolstrorn
in die Einlaßöffnung eines 34 mm gegenläufigen Doppelschneckenextruders
(Leistritz Co.) in einem Verhältnis von 57,76 Gewichtsteilen Polyolstrom zu
42,25 Gewichtsteilen 4,4'-Bis(isocyanatocyclohexyl)methan (Desmodur® W-Mobay
Chemical Co.) einzumessen. Bei diesem Massenverhältnis lag ein leichter
Äquivalenzüberschuß an Isocyanateinheiten in dem Beschickungsstrom relativ zu
den Hydroxyleinheiten vor. Die Reaktionstemperatur der polymerisierenden Masse
wurde in dem Bereich von 150 bis 170ºC gehalten, während die Polymerisation in
dem Extruder ablief. Nach dem Verlassen des Extruders wurde die vollständig
umgesetzte härtbare Elastomerzusammensetzung in Pellets mit einem Durchmesser
von etwa 0,3 cm zerteilt, die für die weitere Verarbeitung gesammelt wurden. Die
Vollständigkeit der Polymerisationsraktion wurde durch Beobachtung des
Infraotspektrums einer Gußfolie aus dem härtbaren Elastomerprodukt und durch
Bestimmung des Absorptionsverhältnisses der -NCO-Absorptionsbande
(2250 cm&supmin;¹) zu der -CH&sub2;-Absorptionsbande (2950 cmt) gemessen, welches
Verhältnis sich als unter 0,2 liegend erwies, was eine vollständige Umsetzung mit
nur einem leichte Überschuß an übriggebliebenen -NCO-Gruppen anzeigte. Der
Schmelzindex der härtbaren Elastomerzusammensetzung wurde bei einer
Temperatur von 160ºC unter Verwendung einer Last von 1100 Gramm auf der
Heizkammer des Extrusionsplastometers beobachtet, und es wurde gefunden, daß er
im Bereich zwischen 25 und 35 Gramm pro 10 Minuten-Intervall lag.
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Die vollständig umgesetzte härtbare elastomere Polyurethanzusammensetzung 4A
bestand aus den folgenden Molverhältnissen der Bestandteile:
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Komponente Mol
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4,4-Bis-(isocyanatocyclohexyl)methan 5,246
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1,4-Butandiol 3,760
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N,N-Bis(2-hydroxyethyl),N-(methacryloxyethyl)harnstoff 0,432
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Poly-1,2-(Butylenoxid)diol 0,6875
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Poly(epichlorhydrin)diol 0,3125
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Nach Berechnung besitzt die Zusammensetzung 4A eine ungesättigte Vernetzungsstelle
pro jeweils 7401 Molekulargewichtseinheiten und 57 Gew.-% harte Segmenteinheiten.
Beispiel 5B
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Eine Flexodruckplatte wurde unter Verwendung der Absorptionsschmelz-
Verarbeitungsmethode hergestellt, wobei ein DuPont PLS Flexodruckplattenprodukt
verwendet wurde. Das Folienmaterial zur Flexoplattenherstellung wurde aus dem
Transportkarton genommen und in 30 cm · 30 cm große Quadrate geschnitten. Eine
rückseitige Bestrahlung wurde in einer Kelleigh Modell #210-Plattenbelichtungs/-
Verarbeitungseinheit über einen Zeitraum von 20 Sekunden durchgeführt. Auf diesen
Schritt folgend wurde die schützende Deckfolie entfernt und eine graphische
Negativtestfolie wurde auf die Oberfläche der Platte aufgebracht, wobei der Abdeckfilm an der
Belichtungseinheit befestigt war, bis er dann auf dieses "Sandwich" aufgebracht wurde.
Nach einer Zeitspanne von 2 Minuten, während derer Luft zwischen dem
Belichtungsnegativ und der Oberfläche des härtbaren Elastomers abgesaugt wurde, wurde eine
bildweise Belichtung über einen Zeitraum von 10 Minuten durchgeführt. Nach
Abnahme des Vakuums und Entfernen des Belichtungsnegativs wurde die Platte durch
Entfernen der unbelichteten und ungehärteten Bereiche der Elastomerschicht entwickelt,
wobei die Absorptionsmethode in derselben Weise, wie in Beispiel 2B beschrieben,
angewendet wurde. Insgesamt wurden (6) Durchläufe des Plattenmaterials durch die
beheizten Laminatorwalzen benötigt, um mindestens 90% der unbelichteten und
ungehärteten Teile dieser Elastomerschicht zu entfernen. Frisches
CEREX-Vliesbahnmaterial wurde für jeden Durchgang verwendet, um eine möglichst hohe Absorption zu
gewährleisten. Es zeigte sich eine hervorragende Bildschärfe der Reliefbereiche der
resultierenden Druckplattenprobe, wie durch visuelle Untersuchung mittels eines
Handmiskroskops mit 10-facher Vergrößerung ermittelt wurde. Die Gesamtdicke der
Druckplatte betrug 1,7 mm bei einer Relieftiefe, die mit 1,0 mm für die erhabenen Bereiche
der Platte gemessen wurde.
Beispiel 6B
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Eine Flexodurckplatte wurde unter Anwendung des Absorptionsentwicklungsverfahrens
unter Verwendung eines BASF Nyloflex-Flexodruckplattenprodukts hergestellt. Nach
der Entnahme des Produkts aus dem Verpackungskarton wurde ein Teilstück
ausgeschnitten, das die Abmessungen 10 cm · 20 cm · 2,84 mm aufwies. Die Rückseite
und die bildweise Belichtung entsprachen genau denjenigen, die in Beispiel 5B
beschrieben sind. Die Entfernung der unbelichteten und ungehärteten Bereiche der
Platte wurde in einer Weise durchgeführt, die ebenso der von Beispiel 5B glich. Nach
(6) Durchgängen durch die erwärmten Laminatorwalzen unter Verwendung von frischer
CEREX-Vliesbahn für jeden Durchgang, wurde eine Flexodruckplatte mit einem Relief
von 1,27 mm hergestellt. Die Bildschärfe der Halbtonpunkte war hervorragend, wie
durch visuelle Untersuchung mittels eines Handmikroskops mit 10-facher Vergrößerung
festgestellt wurde.