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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Prothrombinzeit-(PT)-Reagenz,
welches einen gereinigten, rekonstituierten natürlichen oder rekombinanten
humanen Gewebefaktor (rTF) verwendet. Genauer gesagt, betrifft die
Erfindung die Rekonstitution von einem Gewebefaktor zu Phospholipidvesikeln
oder -micellen, um ein Gewebefaktorbasiertes PT-Reagenz herzustellen.
Ein solches Reagenz erlaubt die spezifische Überwachung einer oraler antikoagulanten
Therapie und der Defizienten beim extrinsischen Koagulationsweg.
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Beschreibung
von verwandtem Fachgebiet und Einführung in die Erfindung
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Im
Allgemeinen sind Liposomen eine generelle Vesikelkategorie, welche
eine oder mehrere Lipiddoppelschichten, die einen wässrigen
Raum umschließen,
umfassen. Innerhalb dieser Kategorie sind unilamellare Vesikel aus
einer einzelnen Membran oder einer Lipiddoppelschicht zusammengesetzt
und multilamellare Vesikel aus vielen konzentrischen Membranen (oder
Lipiddoppelschichten) zusammengesetzt. Liposomen werden üblicherweise
aus Phospholipiden hergestellt. Szoka, F. und Papahadjopoulos, D.,
Ann. Rev. Biophys. Bioeng., 9: 467 – 508 (1980). Micellen sind
von Liposomen verschieden. Micellen bilden sich, wenn Moleküle, die
sowohl hydrophobe als auch hydrophile Eigenschaften besitzen, wie
Detergenzien, in wässrige
Medien gebracht werden. Die hydrophoben Teile der Moleküle aggregieren,
um die wässrigen
Medien zu meiden. In ihrer einfachsten Beschaffenheit können Micellen
kugelförmig
sein; sie können
jedoch Aggregate (Doppelschichten) verschiedener Formen und Größen bilden.
Micellen unterscheiden sich von Liposomen darin, dass sie eher ein
hydrophobes Inneres als ein wässriges
Inneres aufweisen. Zum Beispiel weisen die hydrophilen Köpfe der Detergenzmoleküle, umfassend
die Mizellen, nach außen
zum Wasser, während
die hydrophoben Schwänze sich
mit anderen ähnlichen
hydrophoben Strukturen zu einer Gruppe vereinigen. Davis, B. D.
und Dulbecco, R. „Sterilization
and Disinfection." Microbiology,
3. Ausgabe, S. 1270, Harper & Row
(Davis, B. D., et al., 1980); Mahler, H.
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R.
und Cordes, E. H., Biological Chemistry, zweite Ausgabe, Harper & Row Publishers,
Seiten 712 – 714
(1971).
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Liposomen
sind als Arzneimittelzuführsystem
eingesetzt worden. Dieser Ansatz macht sich die Tatsache zu Nutze,
dass Liposomen eine relativ undurchlässige Lipid-Doppelschicht besitzen, welche einen
wässrigen
Innenraum umschließen
kann, und dadurch ein Verfahren zur vollständigen Einkapselung verschiedener Arzneimittel
innerhalb dieses inneren Raums zur Verfügung stellt. Szoka, oben, auf
S. 468. Ein wichtiger Aspekt eines Zuführsystems dieses Typs würde sein,
dass der wirksame Arzneimittel-Inhaltsstoff für das wässrige Medium außerhalb
des Liposoms nicht verfügbar
wäre, bis
es sein Ziel erreicht hätte.
Janoff et al., US-Patent, Serien-Nr. 4 880 635 (1989).
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Das
US-Patent Nr. 4 857 319 beschreibt Verfahren zum Konservieren von
Liposomen unter Verwendung eines Disaccharid-Konservierungsreagenzes,
so dass die eingekapselten Inhalte nach der Rehydratation erhalten
bleiben.
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Es
ist beobachtet worden, dass die Gewebe von Vertebraten, wenn man
sie zu mit Citrat versetztem (citrated) Plasma hinzu gibt und rekalzifiziert,
die Gerinnungszeit tief greifend beschleunigen werden. Diese Gewebekomponente,
von der beobachtet wurde, dass sie die Koagulationsprotease-Kaskaden
aktiviert, wird im allgemeinen als Thromboplastin oder Gewebefaktor
(TF) bezeichnet.
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1935
wurde erstmals die Verwendung von Thromboplastin (ein prokoagulanter
Gewebefaktor) in einem einstufigen PT-Test beschrieben (Quick, J.
Biol. Chem., 109: 73 – 74,
1935). Dieser Test verwendete Thromboplastin, das von Säugergewebe
stammte, und eine Standardkurve, die mit Verdünnungen von vereinigtem normalem
humanem Plasma erstellt wurde. Die moderne Version dieses Tests
ist einfach durchzuführen
und kann automatisiert werden.
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Der
Prothrombinzeit-(PT)-Test ist das im Koagulationslabor am häufigsten
durchgeführte
Assay. Varianten dieses Tests weisen eine Anzahl von Anwendungen
auf (White, et al., Hemostasis and Thrombosis, Basic Principles
and Clinical Practice, Coleman et al., Hrsg., J. B. Lippencott Co.,
Philadelphia, Seiten 1048 – 1060,
1987). Eine Anwendung ist die Bestimmung von Defizienzen beim extrinsischen
Koagulationsweg (Faktoren VII, X, V und Prothrombin). Eine zweite
Anwendung ist die Überwachung
von Patienten, die sich einer oralen antikoagulanten Langzeittherapie
gegen Beschwerden, wie periodisch auftretende venöse Thrombose und
Krebs, unterziehen (Hirsh, J., Seminars in Thrombosis and Hemostasis,
12: 1 – 11,
1986). Eine dritte Anwendung ist die Beurteilung einer Leber-Dysfunktion.
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Der
therapeutische Bereich der antikoagulanten Therapie basiert auf
der Vermeidung von Blutung und thrombolischen Komplikationen. Wenn
man die orale antikoagulante Therapie ebenso wie bei einer Vielzahl anderer
Bedingungen durch den PT-Test überwacht,
ist eine Verlängerung
der Prothrombinzeit um einen Faktor von 2 für eine Langzeit-Therapie am
wünschenswertesten
(O'Reilly, Hemostasis
and Thrombosis, Basic Principles and Clinical Practice, Coleman
et al., Hrsg., J. B. Lippencott Co., Philadelphia, Seiten 1367 – 1372, 1987).
Dieser Verlängerungsfaktor
ist als das Prothrombinverhältnis
(PR) definiert und wird berechnet, indem man die PT eines Patientenplasmas
durch die PT einer Vereinigung von Plasmen normaler Individuen teilt.
Ein höheres
PR zeigt ein empfindlicheres PT-Reagenz an. Der Nutzen eines empfindlicheren
Reagenzes für
die Überwachung
einer Antikoagulations-Therapie liegt in der Anwendung niedrigerer
Dosen von antikoagulantem Arzneimittel. Diese niedrigeren Dosen
bieten immer noch einen adäquaten
Schutz gegen eine thromboembolische Erkrankung, während sie
Blutungs-Komplikationen minimieren.
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Das
US-Patent Nr. 3 179 567 beschreibt ein Reagenz, das nützlich ist,
um gleichzeitig, in einem einzigen Test, die Blutkoagulation sowohl
durch die intrinsischen als auch die extrinsischen Raten zu messen.
Das Reagenz schließt
als ein schwaches Thromboplastin-Gewebeextrakte, die nicht wesentlich
gereinigt sind, zusammen mit Cephalin ein.
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Wingaards
et al., Biochem. Biophys Acta 488, 161 – 171 (1977) beschreiben bestimmte
Studien, betreffend die Thromboplastin-Aktivität, gemessen nach der Rekombination
einer inaktiven Proteinfraktion von Thromboplastin mit entweder
einem reinen Phospholipid oder binären Kombinationen reiner Phospholipide.
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Mehrere
Reagenzien zur Bestimmung von PTs sind kommerziell erhältlich.
Diese schließen
Thromborel S (Curtis Matheson Scientific, Inc., Yorba Linda CA)
und Simplastin (Organon Teknika Corp., Charlotte, NC) ein. Diese
Reagenzien ergeben sehr unterschiedliche PTs für das gleiche Patientenplasma,
wobei Thromborel S eine längere
Zeit als Simplastin aufweist. Niedrigere Dosen des antikoagulanten
Arzneimittels sind daher notwendig, um verlängerte PT-Zeiten (hohes PR)
beizubehalten, wenn die PTs unter Verwendung von Thromborel S anstelle
von Simplastin überwacht
werden. Es existiert die Notwendigkeit für ein noch sensitiveres auf einem
Gewebefaktor basierendes PT-Reagenz, um die antikoagulante Therapie
und andere Bedingungen zu überwa chen.
Die vorliegende Erfindung stellt gerade solch ein sensitives Reagenz
mit seinem höchst
wünschenswerten
PR zu Verfügung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Gewebefaktor-Reagenzien, welche Liposomzusammensetzungen umfassen,
die einen mit der Lipiddoppelschicht assoziierten Gewebefaktor aufweisen,
wobei die Lipiddoppelschicht eine Mischung von Phospholipiden umfasst,
und Verfahren für
die Herstellung solcher Zusammensetzungen, wie in den Ansprüchen definiert.
Das bereitgestellte Verhältnis
der Lipiddoppelschicht der Phospholipide in den Liposomen gewährleistet
eine maximale Koagulanzaktivität
des resultierenden Gewebefaktorreagenzes und daher eine vorteilhafte
Sensitivität
des Reagenzes gegenüber
den extrinsischen Koagulationsfaktoren, die bewertet werden.
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Neben
anderen Faktoren basiert die vorliegende Erfindung auf den überraschenden
Ergebnissen, dass herausgefunden wurde, dass das Gewebefaktorreagenz
dieser Erfindung, das Liposome mit einem Gewebefaktor, der mit ihrer
Lipiddoppelschicht assoziiert ist, umfasst, ein aktiver prokoakulanter
Komplex ist, ein Komplex, der zu einer effizienten Umwandlung des
Proenzyms, Faktor VII, zur aktiven Koagulations-Protease, Faktor VIIa, in der Lage ist.
Dieses Ergebnis war überraschend,
da weder der Gewebefaktor allein in Lösung noch die Phospholipidmischung,
welche die Doppelschicht der Liposome bildet, alleine ein aktives
Prothrombinzeitreagenz ist. Ich habe ebenfalls herausgefunden, dass
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die ferner Glycin
umfassen, eine wesentlich verbesserte Leistungsfähigkeit in PT-Assays aufweisen,
indem sie die Prothrombinzeiten für normales menschliches Plasma
zu jenen von kommerziellen Kontrollen äquivalent macht, die dafür gedacht
sind, menschliches Plasma nachzuahmen.
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Daher,
gemäß einem
bevorzugten Aspekt, ist die vorliegende Erfindung auf Gewebefaktorreagenzien gerichtet,
welche für
die Bestimmung von Prothrombinzeiten nützliche Liposomzusammensetzungen
umfassen, wobei die Liposomzusammensetzungen einen mit der Lipiddoppelschicht
der Liposome (oder Phospholipidvesikel) assoziierten Gewebefaktor
umfassen, vorzugsweise in einem Puffer, der sowohl ein Kryokonservierungsmittel
als auch Glycin enthält.
In einem weiteren Aspekt ist sie auf ein Verfahren zur Herstellung
dieser Zusammensetzungen gerichtet.
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In
einem bevorzugten Aspekt der Erfindung verwendet das Verfahren zur
Herstellung der Liposome ein Detergenz mit einer relativ hohen kritischen
Micellkonzentration, um die hoch gereinigten Phospholipide zu solubilisieren.
Ein besonders bevorzug tes Detergenz ist das zwitterionische Detergenz,
3-[(3-Cholamidopropyl)dimethyl-ammonio]-1-propansulfonat
(CHAPS). Der Gewebefaktor, der ebenfalls in Detergenz solubilisiert ist,
wird mit einem Trägerprotein
hinzugesetzt, und das Detergenz wird dann entfernt. Das Detergenz
kann konventionell durch herkömmliche
Techniken entfernt werden, wie durch Dialyse, durch eine Harzbehandlung oder
durch Verdünnung
zu einer detergenzfreien Lösung.
Liposome, die einen damit assoziierten und in ihre Lipiddoppelschicht
eingefügten
Gewebefaktor aufweisen, bilden sich spontan, wenn die Detergenzkonzentration
der umgebenden Lösung
verringert wird.
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Definitionen
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„BHT" bezeichnet butyriertes
Hydroxytoluol.
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„CHAPS" bezeichnet 3-[(3-Cholamidopropyl)-dimethyl-ammonio]-1-propansulfonat.
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„MOPS" bezeichnet 3-(N-Morpholino)-propansulfonsäure.
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„OTG" bezeichnet Octyl-beta-D-thioglucopyranosid.
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Ein „Phospholipid" bezeichnet ein organisches
Molekül,
das entweder von Glycerin (am häufigsten) oder
Sphingosin abgeleitet ist. Phospholipide, die von Glycerin (oder
Phosphoglyceriden) abgeleitet sind, umfassen ein Glycerin-Grundgerüst, zwei
Fettsäureketten,
die mit dem ersten und zweiten der Kohlenstoffe des Glycerins verestert
sind, und eine Phosphorsäure,
die mit dem dritten Kohlenstoff verestert ist.
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Wahlweise
ist ein Alkoholrest mit der Phosphorsäure verestert.
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„PC" bezeichnet Phosphatidylcholin,
ein ungeladenes Phosphoglycerid mit einem von Cholin abgeleiteten
Alkoholrest, der mit der Phosphorsäure verestert ist.
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„PE" bezeichnet Phosphatidylethanolamin,
ein positiv geladenes Phosphoglycerid mit einem von Ethanolamin
abgeleiteten Alkoholrest, der mit der Phosphorsäure verestert ist.
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„PG" bezeichnet Phosphatidylglycerin,
ein negativ geladenes Phosphoglycerid mit einem von Glycerin abgeleiteten
Alkoholrest, der mit der Phosphorsäure verestert ist.
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„PS" bezeichnet Phosphatidylserin,
ein negativ geladenes Phosphoglycerid mit einem von Serin abgeleiteten
Alkoholrest, der mit der Phosphorsäure verestert ist.
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Die „Prothrombinzeit" wird als PT abgekürzt und
bezeichnet das Zeitintervall zwischen dem Hinzufügen eines Thromboplastins oder
Prothrombinzeitreagenzes und dem Auftreten eines Gerinnsels in an
Blutplättchen
armen Citrat-Plasma.
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Das „Prothrombinverhältnis" wird als PR abgekürzt und
bezeichnet die Prothrombinzeit des Plasmas einer einzelnen Person
(entweder normal oder abnormal) dividiert durch die Prothrombinzeit
einer Vereinigung von Plasmen normaler Individuen.
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„rTF" bezeichnet einen
rekombinanten Gewebefaktor.
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„TBS" bezeichnet 20 mM
Tris (pH 7,5), das 150 mM Natriumchlorid enthält.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt
die Prothrombinverhältnisse
von PT-Reagenzien, einem rTF-PT-Reagenz und Thromborel S, als eine
Funktion der prozentualen Faktoraktivität.
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2 zeigt die relativen Sensitivitäten der
PT-Reagenzien gegenüber
Plasmen von Patienten, die sich einer oralen antikoagulanten Therapie
unterziehen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1. Bevorzugte
Gewebefaktorreagenz-Zusammensetzungen
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Die
vorliegende Erfindung stellt Gewebefaktorreagenzien zur Verfügung, welche
Liposome mit einem Gewebefaktor umfassen, der mit der Lipiddoppelschicht
der Liposome assoziiert ist, so dass der Gewebefaktor durch die
Lipiddoppelschicht eingefügt
ist.
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Die
Lipiddoppelschicht der Liposome umfasst Phospholipide, vorzugsweise
Phosphoglyceride.
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Alternativ,
gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, werden Gewebefaktorreagenzien
bereit gestellt, welche Phospholipidmicellzusammensetzun gen umfassen,
die einen Gewebefaktor aufweisen, der mit Phospholipidmicellen assoziiert
ist, so dass der Gewebefaktor in die Micelle eingefügt ist.
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Die
Gewebefaktorreagenzien der vorliegenden Erfindung umfassen etwa
0,1 μg bis
etwa 3 μg
natürlichen
oder rekombinanten Gewebefaktor pro mg der Phospholipidmischung.
Das Verhältnis
von Gewebefaktor zur Phospholipidmischung kann die Sensitivität des resultierenden
Gewebefaktorreagenzes bestimmen. Daher kann die Verwendung eines
Verhältnisses
von etwa 1 bis 2 μg
Gewebefaktor pro mg Phospholipidmischung für ein Gewebefaktorreagenz mit
einem International Sensitivity Index („ISI") von etwa 1,0 zweckmäßig sein.
Die Verwendung eines Verhältnisses
von etwa 0,25 bis etwa 0,5 μg
Gewebefaktor pro mg Phospholipidmischung kann für die Herstellung eines Gewebefaktorreagenzes
mit einem ISI von etwa 1,6 bis etwa 2,0 geeignet sein. Bevorzugt
sind Gewebefaktorreagenzien, die zusätzlich von etwa 0,5 bis etwa
1,5 % (w/v) Glycin umfassen. Wo es gewünscht wird, das Gewebefaktorreagenz
lyophilisieren zu können,
um eine Lagerung und spätere
Rekonstitution zu ermöglichen,
schließt
das Reagenz vorzugsweise ein Kryokonservierungsmittel, bevorzugt
ein Kohlenhydrat-Kryokonservierungsmittel,
am meisten bevorzugt Trehalose ein.
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A. Bevorzugte Phospholipidmischungen
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Geeignete
Phospholipide für
die Verwendung in den Liposomzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
schließen
jene ein, welche Fettsäuren
mit zwölf
bis zwanzig Kohlenstoffatomen enthalten; die Fettsäuren können entweder
gesättigt
oder ungesättigt
sein. Phospholipide für
die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Phosphatidylcholin (PC), Phospatidylethanolamin (PE),
Phosphatidylglycerin (PG) und Phosphatidylserin (PS). Diese Phospholipide
können
aus einer beliebigen natürlichen
Quelle stammen, und die Phospholipide als solche können von
Molekülen
mit sich unterscheidenden Fettsäuren
beinhaltet sein. Phospholipidmischungen, die Phospholipide aus unterschiedlichen
Quellen umfassen, können
verwendet werden. Zum Beispiel können
PC, PG und PE aus Eidotter erhalten werden; PS kann aus tierischem
Hirn oder Rückenmark
erhalten werden. Diese Phospholipide können genauso gut aus synthetischen
Quellen stammen.
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Es
können
Phospholipid-(PL)-Mischungen, die ein unterschiedliches Verhältnis der
einzelnen PLs aufweisen, verwendet werden. Die PL-Mischungen umfassen
von etwa 5 bis 15 Mol-% PE, von etwa 3 bis etwa 20 Mol-% PS, von
etwa 10 bis etwa 25 Mol-% PG; und der Restanteil PC, vorzugsweise
von etwa 50 bis etwa 90 Mol-% PC. Besonders bevorzugt sind PL-Mischungen,
die von etwa 8 bis etwa 12 Mol-% PE, von etwa 3 bis etwa 10 Mol-%
PS, von etwa 14 bis etwa 20 Mol-% PG und von etwa 58 bis etwa 75
Mol-% PC umfassen.
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Obwohl
die Phospholipide in unterschiedlichen Verhältnissen eingesetzt werden
können,
haben wir herausgefunden, dass Phospholipidmischungen mit bestimmten
Mengen der einzelnen Phospholipide Gewebefaktorreagenzien zur Folge
haben, die eine vorteilhafte Aktivität und Aktivitätsstabilität aufweisen.
Obwohl ein weiter Bereich an Verhältnissen der einzelnen Phospholipide
verwendet werden kann, haben wir herausgefunden, dass für eine vorteilhafte
Aktivität
und Stabilität
des resultierenden Gewebefaktorreagenzes ein bestimmter Level an
PS in der gesamten PL-Mischung vorhanden sein muss. Die Menge an
PS, die vorzugsweise zum Teil vorliegt, wird durch die verbleibenden
Komponenten der PL-Mischung und ihren relativen Mengen als Teil
der gesamten PL-Mischung bestimmt. Zum Beispiel erlaubt die Verwendung
von großen
Mengen an PG, einem weiteren negativ geladenen Phospholipid, (in
der Größenordnung
von etwa 10% oder mehr) die Verwendung niedrigerer Level an PS,
in der Größenordnung
von etwa 3%. Jedoch, wenn eine an PS arme PL-Mischung verwendet
wird, ist es vorteilhaft, mindestens etwa 5% PE einzuschließen, vorzugsweise
mindestens etwa 10%.
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Die
Phospholipide werden bequem in den geeigneten Verhältnissen
vereint, um die PL-Mischung für die
Verwendung bei der Herstellung der Gewebefaktorreagenzien der vorliegenden
Erfindung zur Verfügung zu
stellen. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die PL-Mischung
PC, PG, PE und PS im Molverhältnis von
jeweils 67 : 16 10 : 7 umfassen.
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B. Gewebefaktor
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Entweder
natürlicher
Gewebefaktor oder rekombinanter Gewebefaktor kann in den Gewebefaktorreagenzien
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Natürlicher oder rekombinanter
Gewebefaktor kann von unterschiedlichen Spezies verwendet werden.
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Natürlicher
Gewebefaktor kann durch konventionelle Techniken isoliert werden.
Siehe, z. B., Broze, Jr., G. J. et al., J. Biol. Chem. 260 (20):
10917 – 10920
(1985); und Morrissey, J. H., et al., Thrombosis Research 50: 481 – 493 (1988).
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Rekombinanter
Gewebefaktor kann durch eine rekombinante Technologie unter Verwendung
von Verfahren und Expressionssystemen nach Stand der Technik hergestellt
werden. Siehe, z. B., Morrissey, J. H. et al., Cell 50: 129 – 135 (1987);
Summers, M. D., „A
Manual of Methods for Baculovirus Vectors and Insect Cell Culture
Procedures," Texas
Agricultural Experiment Station, Bulletin 1555 (1987).
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Der
Gewebefaktor kann durch Immunoaffinitätschromatographie oder andere
chromatographische Verfahren, die vorgesehen sind, um ein spezifisches
Protein von anderen Proteinverunreinigungen zu trennen, aufgereinigt
werden.
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C. Bevorzugte Kryokonservierungsmittel
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Die
Kryokonservierung betrifft die Bewahrung der Intaktheit von empfindlichen
Substanzen, wenn sie enthaltende Flüssigkeiten gefroren und entwässert werden.
Die Verwendung eines Kohlenhydrats als ein Kryokonservierungsmittel
der Liposomintaktkeit beim Gefrieren und anschließender Lyophilisation
wurde berichtet. Racker, E., Membrane Biol., 10: 221 – 235 (1972);
Sreter, F. et al., Biochim. Biophys. Acta., 203: 254 – 257 (1970);
Crowe et al., Biochem. J., 242: 1 – 10 (1987); Crowe et al.,
Biochim. Biophys. Acta., 987: 367 – 384 (1988).
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Wenn
der Gewebefaktor, der Lagerung vorausgehend für eine spätere Verwendung, lyophilisiert
werden wird, ist es bevorzugt, ein Kohlenhydrat oder Kohlenhydrate
als Kryokonservierungsmittel beizufügen, um die Intaktheit der
Liposomen in der resultierenden Liposomzusammensetzung während der
Lyophilisation und der nachfolgenden Rehydratation zu schützen. Geeignete
Kohlenhydrat-Konservierungsmittel schließen Trehalose, Maltose, Lactose,
Glucose und Mannitol ein. Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird Trehalose in
einer wässrigen
Pufferlösung
beigefügt,
die bei der Herstellung der Gewebefaktorreagenzien der vorliegenden
Erfindung (der Lyophilisation vorausgehend) verwendet wird, vorzugsweise
in einer Konzentration im Bereich von etwa 50 mM bis etwa 250 mM.
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D. Glycin
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Gemäß eines
besonders bevorzugten Aspekts der vorliegenden Erfindung ist Glycin
als eine zusätzliche
Komponente dieser Gewebefaktorreagenzien eingeschlossen. Die Einfügung von
Glycin in diese Gewebefaktorreagenzien führt zu Reagenzien, die eine
wesentlich verbesserte Leistungsfähigkeit in PT-Assays aufweisen,
wobei sich Prothrombinzeiten für
normales humanes Plasma ergeben, die im Wesentlichen zu jenen von
kommerziellen Kontrollen äquivalent
sind, die dafür
gedacht sind, menschliches Plasma nachzuahmen. Daher umfassen diese
bevorzugten Gewebefaktorreagenzien ferner von etwa 0,5 % bis etwa
1,5 % (w : v) Glycin, stärker
bevorzugt von etwa 0,6 bis etwa 1,2 % Glycin.
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2. Herstellung
von Gewebefaktorreagenzien
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Die
Phospholipide, die vom Hersteller in einem organischen Lösungsmittel
erhalten werden können, werden
zusammen in den geeigneten Verhältnissen
gemischt, um die spezifizierte Zusammensetzung zu erhalten. Ein
Antioxidationsmittel wird dann hinzugefügt, um die Alkylkettenperoxidation
der Fettsäureanteile
der Phospholipide zu verringern, und das organische Lösungsmittel,
wenn vorhanden, wird durch Verdampfung entfernt. Ein geeignetes
Antioxidationsmittel ist butyriertes Hydroxytoluol. Vorzugsweise
wird etwa 0,1% (bezogen auf das Gewicht) an Antioxidationsmittel
eingesetzt.
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Die
getrocknete (eingedampfte) Phospholipidmischung wird anschließend in
einer wässrigen
Detergenz-Lösung
wieder gelöst.
Geeignete Detergenzien schließen
jene, die eine relativ hohe kritische Micellkonzentration (CMC)
besitzen, ein. Womack et al., Biochim. Biophys. Acta, 733: 210 (1983).
Solche Detergenzien schließen
Detergenzien mit einer CMC größer als
etwa 2 mM ein. Bevorzugt sind jene Detergenzien mit einer CMC zwischen
etwa 2 bis 25 mM. Solche bevorzugten Detergenzien schließen 3-[(3-Cholamidopropyl)-dimethylammonio]-1-propansulfonat
(CHAPS) und Alkylglucopyranoside, wie Octyl-beta-D-glucopyranosid,
Octyl-beta-D-thioglucopyranosid und dergleichen ein. Wahlweise kann
die Detergenzlösung
weitere Komponenten einschließen.
Diese Komponenten können
Puffersalze, wie HEPES, Tris, Phosphat und dergleichen; verschiedene
andere Salze, wie NaCl, KCl und dergleichen; ein Kohlenhydrat-Kryokonservierungsmittel,
wie Trehalose, Maltose, Glucose und dergleichen; und Glycin einschließen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Detergenzlösung 20
mM Tris, pH 7,5, 150 mM NaCl, (TBS), enthaltend 100 mM CHAPS, 150
mM Trehalose und 0,8% Glycin. Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform werden
die Phospholipide in dieser Lösung
wieder gelöst,
um eine Endkonzentration von etwa 20 mg/ml zu ergeben.
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Der
Gewebefaktor und das Trägerprotein
werden mit den wieder gelösten
Phospholipiden vereinigt, und das Volumen der resultierenden Mischung
wird mit einem Puffer, wie oben beschrieben, eingestellt, der vorzugsweise
ein Kryokonservierungsmittel (am stärksten bevorzugt Trehalose)
und Glycin, aber kein Detergenz enthält. Wie oben erwähnt kann
der Gewebefaktor, der bei der Herstellung der Gewebefaktorreagenzien der
vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, entweder natürlichen
oder rekombinanten Ursprungs sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein rekombinanter Gewebefaktor (rTF) verwendet.
Der Gewebefaktor wird zugegeben, gefolgt von Trägerprotein, wie Rindergammaglobulin
und genügend
Puffer wird hinzugesetzt, um die endgültigen Konzentrationen von
Gewebefaktor auf 10 μg/ml,
von Rindergammaglobulin auf 1 mg/ml, von Phospholipid auf 4 mg/ml
und von Detergenz auf 20 mM einzustellen. Geeignete Puffer schließen TBS,
das 150 mM Trehalose und 0,8% Glycin enthält, ein. Die resultierende
klare, farblose Lösung
benötigt
kein Vortexen oder Ultrabeschallen, um das Co-Solubilisieren sicher
zu stellen.
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Das
Detergenz in der Phospholipid-Gewebefaktormischung kann durch eine
Anzahl von Techniken entfernt werden, was eine stabile Liposomzusammensetzung
mit einem Gewebefaktor, der damit assoziiert und durch die Lipiddoppelschicht
insertiert ist, zur Folge hat. Geeignete Techniken der Entfernung
des Detergenzes, schließen
die Dialyse, die Tangentialfluß-Diafiltration,
die Querfluß-Hohlfaserfiltration,
die Behandlung mit hydrophobem Chromatographieharz und die einfache
Verdünnung
ein.
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Eine
bevorzugte Technik der Detergenzentfernung aus der Phospholipid-Gewebefaktormischung
verwendet eine Dialyse während
mindestens 30 Stunden bei Raumtemperatur in einem Dialysemembranschlauch
gegen einen Puffer wie TBS, der 150 mM Trehalose, 0,8% Glycin und
0,05% NaN3 enthält, um das Detergenz zu entfernen.
Eine weitere bevorzugte Technik der Detergenzentfernung setzt eine
Harzbehandlung ein. Geeignete Harze schließen hydrophobe Chromatographieharze,
wie Amberlite XAD-2 (Rohm and Haas Co. in Philadelphia, Pennsylvania)
oder Bio-Beads SM-2 (Bio-Rad
in Richmond, Kalifornien) ein. Die Harze können verwendet werden, um das
Detergenz zu entfernen, entweder durch direkten Kontakt mit der
Phospholipid-Gewebefaktorlösung
oder getrennt von ihr durch eine Dialysemembran. Die Rate der Detergenzentfernung
aus der Phospholipid-Gewebefaktorlösung ist proportional zum Gewichtsverhältnis des
Detergenzes in der Lösung
und den chromatographischen Harzkügelchen.
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Die
Liposomlösung,
die aus dem Schritt der Detergenzentfernung resultiert, wird dann
auf 5 mM CdCl2 eingestellt. Gemäß eines
bevorzugten Aspektes wird die Liposomlösung, welche den vollständig aktiven
Gewebefaktor enthält,
auf eine Konzentration von 50 mM Tris, pH 7,5, 75 mM Trehalose,
0,8% Glycin und 10 bis 15 mM CaCl2 vor der
Verwendung verdünnt.
Alternativ kann das verdünnte
Reagenz für
eine Langzeitkonservierung seiner Leistungscharakteristika als Prothrombinzeitreagenz
lyophilisiert und dann später
durch Suspension in Wasser vor der Verwendung rekonstituiert werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Verfahren der Detergenzentfernung vermeidet
die Verwendung entweder einer Dialyse oder einer Harzbehandlung
und sorgt doch für
die Herstellung eines aktiven TF-Reagenzes. Gemäß dieses Verfahrens werden
die mit dem Detergenz solubilisierten, den TF enthaltenden Phospholipide
in einem Puffer oh ne Detergenz verdünnt, um gemischte, den TF enthaltende
Micellen zu erzeugen, welche durch CdCl2 vollständig aktiviert
werden können.
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung werden die Phospholipide zu 20 mg/ml in einem
Puffer gelöst,
der ein Detergenz, vorzugsweise ein Alkylglucopyranosid enthält. Eine geeignete
Puffer-Detergenzlösung
umfasst 20 mM HEPES (pH 6), die 50 mM Octyl-beta-D-thioglucopyranosid (OTG)
und 150 mM NaCl enthält.
Trägerprotein,
TF und CdCl2 werden dann hinzugefügt und die
Mischung ferner mit Puffer ohne Detergenz verdünnt, wie 20 mM HEPES (pH 6),
der 150 mM NaCl enthält,
um Endkonzentrationen des TF von 10 μg/ml, des Trägerproteins (Rindergammaglobulin)
von 1 mg/ml, des CdCl2 von 5 mM, der Phospholipide
von 4 mg/ml und des OTG von 10 mM zu ergeben. Das Reagenz kann für eine Lagerung, wie
oben beschrieben, lyophilisiert oder wie oben beschrieben vor der
Verwendung verdünnt
werden.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung kann dieses Reagenz
durch folgende Verfahren zur Herstellung von Vesikeln und gemischten
Detergenz-Phospholipidmicellen aus Phospholipiden durch auf mechanische
Vorrichtungen basierende Techniken, durch die Entfernung von organischen
Lösungsmitteln,
durch Detergenzentfernung und durch Größentransformation hergestellt
werden, wie durch Lichtenberg, D. und Barenholz, Y., Methods of
Biochemical Analysis, 33: 337 – 462
(1988) beschrieben, und dessen Offenlegungen hierin durch Bezugnahme
mit einbezogen werden.
-
Um
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu unterstützen, sind die folgenden Beispiele
eingeschlossen, welche die Ergebnisse eine Serie von Experimenten
beschreiben.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Herstellung
von Anti-rTF-Affinitätsgel
-
Der
monoklonale Antikörper,
der gegen den TF, TF8-5G9, gerichtet ist, wurde von Dr. T. S. Edgington erhalten
und wurde durch die Verfahrensweise von Morrissey, J. H. et al.,
Thrombosis Research, 52: 247 – 261 (1988)
hergestellt. Der TF8-5G9-Aszites
wurde zu IgG durch DEAE-Chromatographie gereinigt, unter Verwendung
der Verfahrensweise, wie in Harlow, E. und Lane, D., Antibodies:
A Laboratory Manual, Seiten 304 – 305, Cold Spring Harbor Laboratory
(1988) beschrieben.
-
Das
Immunoaffinitätsharz
wurde durch eine kovalente Anbindung des gereinigten Antikörpers an
Affigel 10 (Biorad Laboratories in Richmond, Kalifornien) durch
die durch den Hersteller empfohlene Prozedur hergestellt. Somit
wurden 200 mg DEAE-gereinigten
monoklonalen Antikörpers
in 0,1 M MOPS (pH 7,5) dialysiert, um eine 10 mg/ml Lösung zu
erhalten. 20 ml dieser Antikörperlösung wurde
dann zu 20 ml Affigel 10 hinzu gegeben. Die Mischung wurde anschließend über Nacht
bei 2 bis 8°C
inkubieren gelassen und in einer vertikalen überkopfartigen Weise gemischt.
Nach 16 bis 24 Stunden wurden zwanzig ml 0,1 M Ethanolamin (pH 8) hinzugefügt, um sich
mit jeder nicht reagierten Gruppe zu verbinden und die Kopplungsreaktion
zu beenden. Das Harz wurde abtropen gelassen und mit 0,1 M MOPS
(pH 7,5) gewaschen und das Immunoaffinitätsharz wurde bei 2 – 8 °C gelagert.
Es wurde eine Kopplungseffizienz größer als 95% beobachtet.
-
Beispiel 2
-
Herstellung von rekombinantem
Gewebefaktor (rTF)
-
Der
rekombinante Gewebefaktor (rTF) wurde von den Zell-Lysaten unter
Verwendung des folgenden Verfahrens gereinigt. Die den rTF produzierenden
Zellen wurden mit TBS gewaschen und zu 2 × 107/ml
in TBS resuspendiert, das 0,25% Triton X100, 10 μg/ml Sojabohnen-Trypsininhibitor
und 1 mM EDTA enthielt. Nach dem Mischen während 30 Minuten bei 4 °C, wurden
die zellulären
Trümmer
durch Zentrifugieren 20 min lang bei etwa 5000 × g bei 4 °C entfernt.
-
Das
geklärte
Lysat wurde 2,5-fach mit TBS verdünnt, um die Triton-Konzentration
auf 0,1% zu reduzieren, und wurde dann durch das Immunoaffinitätsharz (hergestellt
in Beispiel 1) durchlaufen gelassen, das einen kovalent gebundenen
monoklonalen, gegen den TF gerichteten Antikörper enthielt. Das Harzbett
wurde mit 2 bis 3 Bettvolumina an TBS + 0,1% Triton X100, 2 bis
3 Volumina 20 mM Tris, pH 7,5, 0,5 M NaCl, 0,1 % Triton X100 und
schließlich
mit 2 bis 3 Bettvolumina 0,5 M NaCl, 0,1 % Triton X100 gewaschen.
Das gebundene Protein wurde vom Harz mit 0,1 M Glycin, pH 2,5, 0,1%
Triton X100 eluiert. Fraktionen, die gesammelt wurden, nachdem der
Puffer auf Glycin umgestellt wurde, wurden sofort mit einem geeigneten
Volumen von 1 M Tris, pH 8 neutralisiert. Der rTF wurde in jenen
Fraktionen gefunden, die den Punkt, wo der pH des Säulenausflusses
sich geändert
hatte, unmittelbar umgeben.
-
Die
den rTF enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt, gegen 20 mM Tris,
pH 8, 0,1% Triton X100 dialysiert und anschließend aufkonzentriert, indem
der rTF an eine DEAE-Trisacrylsäule
mit kleinem Bettvolumen (IBF Biotechniques in Columbia, Manland)
gebunden wurde. Das Triton X100 wurde durch CHAPS ersetzt, indem
das Harzbett mit mindestens 10 Bettvolumina von 20 mM Tris, pH 8,
das 10 mM CHAPS enthielt, gewaschen wurde. Der rTF wurde mit einem
einzelnen Schritt von 0,5 M NaCl in 20 mM Tris, pH 8, 10 mM CHAPS
eluiert.
-
Beispiel 3
-
Herstellung
von Phospholipiden
-
Phosphatidylcholin
(PC), Phosphatidylethanolamin (PE), Phosphatidylserin (PS) und Phosphatidylglycerin
wurde in einer Chloroform-Lösung
von Avanti Polar Lipids in Alabaster, Alabama, oder Calbiochem Corporation
in La Jolla, Kalifornien in verschlossenen Glasampullen erhalten
und unter N2 bei –20 °C gelagert. CHAPS, andere Detergenzien
und Rindergammaglobulin wurden von Calbiochem erhalten. Tris-Base
und Glycin wurde von BioRad Laboratories in Richmond, Kalifornien
bezogen. Alle weiteren Chemikalien und Biochemikalien wurden von
Sigma in St. Louis, Missouri erworben.
-
Die
Phospholipide wurden für
die Resolubilisierung in der folgenden Art und Weise aufbereitet.
PC, PE, PS und PG wurden auf Raumtemperatur erwärmt und in einem geeigneten
Röhrchen
oder Kolben in den spezifizierten Molverhältnissen zusammengefügt. Das
Antioxidationsmittel, butyriertes Hydroxytoluol (BHT) wurde in Chloroform
gelöst
und zu der Mischung der Phospholipide in einem Gewichtsverhältnis von
0,1 % (BHT : Gesamtphospholipide) zugesetzt. Das organische Lösungsmittel
wurde durch Verdampfung unter einem Strom von trockenem Stickstoff
oder unter reduziertem Druck in einem Rotationsverdampfer entfernt.
Verbleibendes organisches Lösungsmittel
wurde durch 1 Stunde zusätzliches
Pumpen bei Raumtemperatur mit einer Vakuumpumpe bei einem Druck
von 10 μm
oder weniger eliminiert. Die Mischung von Phospholipiden wurde zu
20 mg/ml in 20 mM Tris, pH 7,5, 150 mM NaCl (TBS), das 100 mM CHAPS
enthielt, erneut gelöst.
-
Beispiel 4
-
Herstellung des rTF-Prothrombinzeit
(rTF PT)-Reagenzes durch Dialyse
-
Die
Phospholipide wurden in den spezifizierten Molverhältnissen
von PC, PE, PS und PG zusammengefügt, anschließend, wie
in Beispiel 3 beschrieben, resolubilisiert. Die resolubilisierten
Phospholipide wurden mit immunoaffinitätsgereinigtem rTF (aus Beispiel
2) und Rindergammaglobulin vereinigt. Zusätzlich wurde 150 mM Trehalose
enthaltendes TBS zugegeben, um Endkonzentrationen von 4 mg/ml Gesamtphospholipid, 10
ug/ml rTF, 1 mg/ml Rindergammaglobulin und 20 mM CHAPS zu erhalten.
Diese klare und farblose Lösung wurde
in einen Dialysemembranschlauch (SpectraporeR,
Spectrum Medical Industries, Molekulargewichtsgrenze von 12 000
bis 14 000) platziert und mindestens 30 Stunden lang bei Raumtemperatur
gegen TBS, das 150 mM Trehalose und 0,05 % NaN3 enthielt,
dialysiert. Nach der Dialyse wurde das Volumen des Dialysats bestimmt
und zurück
auf das ursprüngliche
Volumen, falls notwendig, mit Dialysepuffer eingestellt. CdCl2 wurde zu einer Endkonzentration von 5 mM
hinzugesetzt, und die Lösung
wurde bei 37 °C
2 Stunden lang inkubiert.
-
Die
Lösung
wurde auf Trockeneis gefroren, anschließend lyophilisiert unter Verwendung
eines Zyklus, beginnend bei –40°C und endend
bei Raumtemperatur, über
eine 48 Stunden Periode. Die Liposomen wurde anschließend auf
eine Arbeits-Konzentration
mit 0,1 M Tris, pH 7,5, 150 mM Trehalose rekonstituiert, um eine Lösung zu
ergeben, die den rTF zu etwa 1 bis 2 μg/ml, die Phospholipide zu etwa
400 bis 800 μg/ml
und Rindergammaglobulin zu 50 bis 100 μg/ml enthielt.
-
Die
rTF-PT-Reagenzien, wie oben hergestellt, wurden verwendet, um die
Prothrombinzeiten von Thromboscreen Kontrollplasmen (Curtin Matheson
Scientific in Yorba Linda, Kalifornien) und einem Pool von normalem
humanem Plasma zu bestimmen. Dementsprechend wurden 100 μl Plasma
und 100 μl
von verdünnten
Liposomen in der Probenmulde eines Koagulometers platziert. Das
Instrument fügte
100 μl 20
mM CaCl
2 hinzu und bestimmte automatisch
die Prothrombinzeit. Die Ergebnisse werden in Tabelle I unten dargestellt. Tabelle
I
- a Das Verhältnis der
Phospholipide wird jeweils als Molverhältnis von Phosphatidylcholin
zu Phosphatidylethanolamin zu Phosphatidylserin zu Phosphatidylglycerin
ausgedrückt.
- b Normaler humaner Pool (NHP) ist aus
Plasma zusammengesetzt, das von 10 normalen Individuen vereinigt, in
kleine Aliquote aufgeteilt und schockgefroren wurde.
- c Die Level I, II und III sind Thromboscreen-Kontrollplasmen
(Curtin Matheson Scientific, Yorba Linda, Kalifornien) und sind
dazu gedacht, Patienten zu simulieren, die sich 3 unterschiedlichen
Leveln oder Intensitäten
der oralen Antikoagulanz-Therapie unterziehen.
- d Diese Zeit war länger als 300 Sek.
- * Nicht Teil der Erfindung
-
Die
Daten zeigten, dass (1) ein weiter Bereich an Phospholipidmolverhältnissen
im rTF-PT-Reagenz für
eine rTF-vermittelte Initiierung des Gerinnungsmechanismus akzeptabel
ist, (2) das Reagenz eine Phospholipidzusammensetzung, die netto
eine negative Ladung trägt,
wie PS oder PG, für
die rTF-induzierte Gerinnungsaktivität benötigt, und (3) das Reagenz PE
und PG zusammen benötigt,
wenn PS in der Konzentration wesentlich reduziert ist.
-
Die
in Tabelle I verwendeten Kontrollplasmen sind dafür gedacht,
die Plasmen von Patienten zu simulieren, die sich einer oralen antikoagulanten
Therapie unterziehen. Die unter deren Verwendung erhaltenen Prothrombinzeiten
zeigen nicht eine Defizienz in einem beliebigen Koagulationsfaktor,
sondern spiegeln stattdessen eine Depression der Aktivitäten mehrerer
Faktoren wider.
-
Ein
Beispiel, wie ein rTF-PT-Reagenz (nicht Teil der Erfindung) auf
reduzierte Level mehrerer Faktoren, die in dem extrinsischen Koagulationsweg
(Faktoren V, VII, X) involviert sind, reagiert, ist in 1 dargestellt.
Die Prothrombin (PT)-Zeiten wurden auf die folgende Weise bestimmt.
Ein Pool an normalem Humanplasma wurde 1 : 2, 1 : 4, 1 : 10, 1 :
20 und 1 : 40 mit 0,15 M NaCl verdünnt, um entsprechend 50, 25,
10, 5 bzw. 2,5% Faktoraktivität
zu ergeben. An Koagulationsfaktor arme Plasmaproben (Thromboscreen,
Curtis Matheson Scientific, Inc.) wurden rehydratisiert, wie von
den Herstellern vorgeschlagen, und wurden unverdünnt eingesetzt. Das hier verwendete
rTF-PT-Reagenz wurde mit einem Phospholipidverhältnis von 10 : 1 : 1 (PC :
PE : PS, entsprechend) hergestellt und enthielt 10 mM CaCl2. Thromborel S (Berhing Diagnostics in Somerville,
New Jersey) wurde rehydratisiert und gemäß der Empfehlung des Herstellers
gehandhabt. Einhundert μl verdünntes normales
Humanplasma (NHP) und 100 μl
koagulationsfaktorarmes Plasma wurden in eine Koagulometer-Probenmulde
gegeben. Das PT-Reagenz (200 μl)
wurde durch das Instrument hinzugesetzt und die PT wurde automatisch
bestimmt. Das Prothrombinverhältnis
(PR) wurde berechnet, indem die koagulationsfaktorarme PT durch
die PT geteilt wurde, die mit dem unverdünnten NHP erhalten wurde, und
wurde gegen des Prozentwert an Faktor aufgetragen, der durch das
NHP geliefert wurde.
-
Die
Daten in 1 zeigen, dass die Verwendung
des rTF-PT-Reagenzes höhere
PRs bei allen getesteten Plasmaverdünnungen zur Folge hat. Ein
PT-Reagenz, das ein höheres
PR als ein anderes PT-Reagenz bei der gleichen Verdünnung des
normalen Plasmapools soll ein sensitiveres Reagenz sein. Daher ist
das rTF-PT-Reagenz
sensitiver als das Thromborel S gegenüber der Depletion an spezifischen
Koagulationsfaktoren, die getestet wurden.
-
Beispiel 5 (Nicht Teil
der Erfindung)
-
Herstellung von rTF-Prothrombinzeit
(rTF-PT)-Reagenz ohne Dialyse
-
Phospholipide
wurden in der folgenden Weise für
die Resolubilisierung präpariert.
PC, PE und PS wurden auf Raumtemperatur erwärmt und in einem geeigneten
Röhrchen
oder Kolben in einem Molverhältnis
von 7,5 : 1 : 1 an jeweils PC, PE bzw. PS zusammengefügt. Das
Antioxidationsmittel, butyriertes Hydroxytoluol (BHT) wurde in Chloroform
gelöst
und zur Phospholipidmischung in einem Gewichtsverhältnis von
0,1% (BHT : Gesamtphospholipide) zugesetzt. Das organische Lösungsmittel
wurde durch Verdampfung unter einem Strom von trockenem Stickstoff
oder unter reduziertem Druck in einem Rotationsverdampfer entfernt.
Verbleibendes organisches Lösungsmittel
wurde durch 1 Stunde zusätzliches
Pumpen bei Raumtemperatur mit einer Vakuumpumpe bei einem Druck
von 10 μm
oder weniger entfernt.
-
Die
Mischung von Phospholipiden wurde in 50 mM Octyl-beta-D-thioglucopyranosid
(OTG) in 20 mM HEPES (pH 6), 150 mM NaCl zu einer Endkonzentration
von 4 mg/ml erneut gelöst.
rTF aus Beispiel 2 und Rindergammaglobulin wurden mit den resolubilisierten
Phospholipiden gemischt. Genügend
20 mM HEPES (pH 6), 150 mM NaCl wurde zugegeben, um die Endkonzentrationen
auf 10 μg/ml
rTF, 1 mg/ml Rindergammaglobulin, 4 mg/ml Phospholipide und 10 mM
OTG einzustellen. CdCl2 wurde bis zu einer
Endkonzentration von 5 mM hinzugesetzt, um den rTF zu aktivieren.
Die resultierenden gemischten Micellen, die rTF, OTG und Phospholipide
umfassten, wurden mit 20 mM HEPES, pH 6, 150 mM NaCl verdünnt, um
eine Lösung
zu ergeben, die den rTF in etwa 0,5 bis 1 μg/ml, die Phospholipide in etwa
500 bis 700 μg/ml
und das Rindergammaglobulin in 25 bis 50 μg/ml enthielt, was das rTF-PT-Reagenz
ergab.
-
Dieses
Reagenz wurde in diesem Beispiel verwendet, um die PT von Thromboscreen
Kontrollplasmen und einem normalen Humanplasmapool zu bestimmen.
Die Plasmakontrollen werden hergestellt, um Plasma nachzuahmen,
das unterschiedliche Aktivitätslevel
der Koagulationsfaktoren II, V, VII und X enthält. Kontrolle I enthält Aktivitätslevel
nahe normal, Kontrolle II enthält
mittlere Level, während
Kontrolle III die geringsten Level enthält. Es wird erwartet, dass
die PTs bei Kontrolle I die kürzesten
und die längsten
bei Kontrolle III sein sollten. Die Ergebnisse in Tabelle II unten
zeigen, dass dies der Fall ist. Tabelle
II
- a Das normale Humanplasma
und die Thromboscreen Kontrollplasmen werden in der Fußnote von
Tabelle 1 beschrieben.
-
Die
Sensitivität
dieses rTF-PT-Reagenzes wurde auch mit anderen kommerziellen Prothrombinzeit-(PT)-Reagenzien
verglichen unter Verwendung von Plasmen von Patienten, die sich
einer oralen antikoagulanten Therapie unterziehen. Die kommerziellen
Reagenzien waren Thromborel S (Berhing Diagnostics in Somerville,
New Jersey) und Simplastin (Organon Teknika Corporation in Charlotte,
North Carolina). Die Plasmaproben, welche von normalen Individuen
und Patienten, die sich einer oralen antikoagulanten Therapie unterzogen,
gezogen wurden, wurden gefroren von einem lokalen Krankenhaus erhalten.
-
Die
Prothrombinzeit für
jede Plasmaprobe wurde bestimmt, wobei jedes der drei PT-Reagenzien
eingesetzt wurde. Somit wurden 100 μl Plasma und 100 μl rTF-PT-Reagenz in die Probenmulde
eines Koagulometers platziert. Das Instrument fügte 100 μl 20 mM CaCl2 hinzu
und bestimmte automatisch die Prothrombinzeit. Bei Thromborel S
und Simplastin wurden 100 μl
Plasma in die Probenmulde platziert und das Instrument fügte 200 μl des PT-Reagenzes
hinzu. Der Logarithmus der Prothrombinzeit, die für jede Patientenprobe
unter Verwendung des rTF-PT-Reagenzes und Simplastin erhalten wurde,
wurde aufgetragen gegen die gleiche, unter Verwendung von Thromborel
S. Die in 2 gezeigten Daten zeigen,
dass die Steigung für
das rTF-PT-Reagenz und Thromborel S 0,81 beträgt. Eine Steigung von 1,0 würde auf
eine identische Leistungsfähigkeit
der beiden PT-Reagenzien hinweisen. Folglich ist das rTF-PT-Reagenz
etwa 20% sensitiver als Thromborel S. Jedoch die Steigung der Linie,
die in dem Diagramm, das Simplastin und Thromborel S vergleicht,
beobachtet wird, beträgt
1,62, was darauf hinweist, dass Simplastin viel weniger sensitiv
ist, als es Thromborel S ist. Die Daten oben bestätigen den
aus Tabelle II gezogenen Schluss, dass das rTF-PT- Reagenz sensitiv
gegen Verminderungen in den Koagulationsfaktoraktivitäten ist,
und dass diese Sensitivität
sowohl bei realen als auch bei simulierten Patientenplasmen gesehen
wird.
-
Beispiel 6 (nicht Teil
der Erfindung)
-
Herstellung
von rTF-Prothrombinzeitreagenz durch Diafiltration
-
Die
Phospholipide wurden in einem Molverhältnis von 7,5 : 1 : 1 (PC :
PE : PS) vereinigt, getrocknet, um das organische Lösungsmittel
zu entfernen, dann resolubilisiert, wie in Beispiel 3 beschrieben.
Die zu 15 mg/ml resolubilisierten Phospholipide in 100 mM CHAPS
enthaltendem TBS wurden mit immunoaffinitätsgereinigtem rTF (aus Beispiel
2) und Rindergammaglobulin vereinigt. Zusätzlich wurde 150 mM Trehalose
enthaltendes TBS zugegeben, um Endkonzentrationen von 4 mg/ml Phospholipid,
10 ug/ml rTF, 1 mg/ml Rindergammaglobulin und 20 mM CHAPS zu ergeben.
-
Das
Detergenz (CHAPS) wurde durch Tangentialfluß-Diafiltration entfernt, unter
Verwendung einer Pyrostart- oder Ultrastart-Filtereinheit (Sartorius
Corp., Bohemia, NY, Molekulargewichts-Grenze von 20 000) und 150
mM Trehalose enthaltendem TBS als den Dialysepuffer. Etwa 95 bis
100 % des CHAPS kann entfernt werden, indem man 10 Volumina an Dialysepuffer
durch das Gerät
durchführt.
Nach der Diafiltration wurde das Volumen des Dialysats bestimmt
und auf das ursprüngliche
Volumen zurück
(falls notwendig) mit TBS eingestellt, das 150 mM Trehalose und
0,05% NaN3 enthielt. CdCl2 wurde
bis zu einer Endkonzentration von 5 mM hinzugesetzt, und die Lösung wurde
bei 37°C
2 Stunden lang inkubiert.
-
Die
Lösung
kann auf Trockeneis gefroren, anschließend lyophilisiert werden unter
Verwendung eines Zyklus, beginnend bei –40°C und endend bei Raumtemperatur, über eine
48 Stunden Periode. Das resultierende Reagenz kann auf eine Arbeits-Konzentration durch
die Zugabe von 0,1 M Tris, pH 7,5, 150 mM Trehalose rekonstituiert
werden, um eine Lösung
zu erhalten, die rTF in etwa 1 bis 2 μg/ml, Phospholipide in etwa 400
bis 800 μg/ml
und Rindergammaglobulin in 50 bis 100 μg/ml enthielt. Die Reagenzleistung
war ähnlich
der in Tabelle II beobachteten.
-
Beispiel 7
-
Herstellung von rTF-Prothrombinzeitreagenz
durch Zugabe von XAD-2 Harz
-
Die
Phospholipide wurden in einem Molverhältnis von 67 : 16 : 10 : 7
(PC : PG PE : PS) vereiningt, getrocknet, um das organische Lösungsmittel
zu entfernen, dann resolubilisiert, wie in Beispiel 3 beschrieben. Die
zu 15 mg/ml resolubilisierten Phospholipide in TBS, das 100 mM CHAPS
und 0,8% Glycin enthielt, wurden mit immunoaffintätsgereinigtem
rTF (aus Beispiel 2) und Rindergammaglobulin vereinigt. Zusätzlich wurde
150 mM Trehalose und 0,8% Glycin enthaltendes TBS zugegeben, um
Endkonzentrationen von 3 mg/ml Phospholipid, 4,5 μg/ml rTF,
1 mg/ml Rindergammaglobulin und 20 mM CHAPS zu ergeben.
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Hydrophobe
chromatographische Harze, wie Amberlite XAD-2 (Rohm and Haas Co.,
Philadelphia, Pa) oder BioBeads SM-2 (BioRad, Richmond, Ca) können ebenfalls
eingesetzt werden, um das Detergenz (CHAPS) zu entfernen, entweder
im direkten Kontakt mit der Phospholipidlösung oder von ihr durch eine
Dialysemembran getrennt. Die Entfernungsrate war proportional zum
Gewichtsverhältnis
des Detergenzes in Lösung
und den chromatographischen Harzkügelchen. In der Tat ist die
Entfernungsrate sowohl zur zugegebenen Menge an Harz als auch zur
Rate der Zugabe proportional. Die Menge, die benötigt wird, um alles Detergenz
zu entfernen wird aus der Kapazität des Harzes (vom Hersteller
zur Verfügung
gestellt) und der Gesamtmasse des zu entfernenden Detergenzes berechnet.
Zudem kann 99,9% Entfernen des Detergenzes entweder in 1 Stunde
oder in 24 Stunden bei 30 C erreicht werden, in Abhängigkeit
von der Rate mit der diese Harzmenge zugegeben wird. CdCl2 wurde bis zu einer Endkonzentration von
5 mM zugesetzt, und die Lösung
wurde bei 37°C
2 Stunden lang inkubiert. Die Liposome wurden dann auf eine Arbeitskonzentration
mit 50 mM Tris, pH 7,5, 75 mM Trehalose, 15 mM CaCl2,
0,8% Glycin, 1 % Maltose und 0,05% NaN3 verdünnt, um
eine Lösung
zu erhalten, die den rTF zu etwa 0,04 bis 0,20 μg/ml, Phospholipide zu etwa
40 bis 150 μg/ml
und Rindergammaglobulin zu 50 bis 100 μg/ml enthielt.
-
Die
Lösung
wurde auf Trockeneis gefroren, anschließend lyophilisiert, unter Verwendung
eines Zyklus, beginnend bei –40°C und endend
bei Raumtemperatur, über
eine 48-Stunden-Periode. Das lyophilisierte Reagenz wurde mit destilliertem
Wasser vor der Verwendung rekonstituiert.
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Die
Leistung des rTF-FT-Reagenzes wurde bestimmt und die Ergebnisse
sind in Tabelle III unten gezeigt. Demnach wurden 100 μl von normalen
Humanplasmapool oder Ortho-Kontrollplasmen in eine Koagulometerprobenmulde
platziert. Das Instrument fügte
200 μl des
rTF-PT-Reagenzes zu und bestimmte die PT. Tabelle
III
- a Der normale Humanplasma-Pool
(NHP) ist aus Plasma zusammengesetzt, das von 10 normalen Individuen vereinigt,
in kleine Aliquote aufgeteilt und schockgefroren wurde. Level I,
II und III sind Ortho Diagnostic Systems-Kontrollplasmen (Raritan,
New Jersey) und sind dazu gedacht, Patienten zu simulieren, die
sich drei verschiedener Level oder Intensitäten einer oralen antikoagulanten
Therapie unterziehen.
-
Die
Daten zeigen, dass das rTF-PT-Reagenz die von der vorliegenden Erfindung
gewünschte
Leistung liefert. Erstens spiegeln die PTs die für die unterschiedlichen Kontrollen
erwarteten Änderungen
wieder, da diese Kontrollen dafür
gedacht sind, Plasmen von Patienten zu simulieren, die sich verschiedener
Graden von antikoagulanter Therapie unterziehen. Zweitens stimmen
die PTs für
das normale Humanplasma mit jenen der Level I Kontrollen überein.
Der letztere Effekt wird auf das Einfügen von Glycin in das Reagenz
zurückgeführt. Vergleiche
Daten in den Tabellen I und III.