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Verfahren zum Scheiden von goldreichen Kupfersilberlegierungen Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Scheiden von goldreiche Kupfersilberlegierungen
durch anodische Lösung in einem Kupfernitratelektrolyten.
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Verfahren zum Vorscheide kupferreicher Goldsilberlegierungen auf elektrolytischem
Wege sind bekannt, nach welchen jedoch nur unreines Zementsilber anfällt, das rückgewonnene
Kupfer leicht dendritisch auswächst und die Stromzuleitung zum Scheidegut oft durch
übergangswiderstände gestört wird,. so daß diese Verfahren technisch bedeutungslos
sind.
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Weiber ist ein Verfahren zum Scheiden von edelmetallarrnem Gut mit
niederem Silber- und Goldgehalt--bekannt, bei dessen Durchführung hohe Stromdichten
Verwendung finden. Bei diesem Verfahren wird zunächst das Silber mit dem Kupfef
kathodisch niedergeschlagen, worauf der Niederschlag mit verdünnter Schwefelsäure
ausgelaugt wird, wobei das Silber als Zementsilber zurückbleibt. Schließlich ist
hier noch'. eine zusätzliche Scheidung des Rohgoldes durch anodisches Löse. erforderlich.
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Der . Zweck der . Erfindung ist nun, ein Verfahren zu schaffe, mit
Hilfe dessen. @es gelingt, @edelmetallreiche Legierungen, biesonders an Gold reiche
Legierungen, wirtschaftlich aufzuarbeiten.
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Erreicht wird der angestrebte Zweck erfindungsgemäß dadurch, _ daß
eine Edelmetalllegierung. mit einem Goldhöchstgehalt von 46 0/0 und einem Kupfermindestgehalt
von 2o% in durch Diaphragmen abgeschlossene Anodenräume unter Verwendung hoher Stromdichten
von 6oo bis t 5oo Amp./m2 behandelt wird und aus der anodische Nitratlösung das
Silber bei einer Temperatur von 55 bis 9o° C durch Kupfer auszementiert wird.
Infolge
der Verwendung von Diaphragmen und der Benutzung hoher Stromdichten werden in den
Anodenräumen elektrolytische, nebengeordnete Erscheinungen herbeigeführt, wodurch
ein dichter anodischer Rückstand mit hohem Metallgehalt erzielt und überdies in
verhältnismäßig kurzer Zeit die Legierung einwandfrei in ihre Bestandteile zerlegt
wird.
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Schließlich läßt sich bei dem neuen Verfahren das Silber schneller
niederschlagen als bisher, da die anodische Nitratlösung in der vVärme behandelt
wird. Infolge der hierdurch bedingten kürzeren Berührungszeit mit der Kupferlösung
wird der Gehalt des zementierten Silbers verbessert; während Zusätze von Salpetersäure
und darauf zurückzuführende -unvorteilhafte Veränderungen des Elektrolyten fortfallen.
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Die Elektrolyse der in ihre Bestandteile zu zerlegenden Legierung,
die Edelmetalle in. verschiedenen Mengenverhältnissen enthalten kann, solange das
Gold 4.o% nicht übersteigt und die Kupfermenge mindestens 2o% beträgt, wird so ausgeführt,
daß die Legierung als Anode in eine 5o bis 709 Kupfer pro Literenthaltende
Nitratlösung gebracht wird, während als Kathode Duralumin (eingetragenes Warenzeichen),
Kupfer, Messing oder in beliebiges anderes Metall verwendet werden kann, welches
-sich nicht mit dem Elektrolyten umsetzt. Die Elektroden werden senkrecht angeordnet,
und jede Anode wird vollständig von einem Diaphragma, beispielsweise aus Asbesttuch,
umgeben.
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Die Elektrolyse kann alsdann mit einer Stromdichte zischen 6oo und
i 5oo Amp./m2 durchgeführt werden, der eine Spannung von 5 bis 6 Volt entspricht,
ohne daß die Stromleistung unter 8o% sinkt. o Während der Elektrolyse wird dem Anodenraum
fortgesetzt eine bestimmte Menge Silber und Kupfer in Nitratlösung enthaltender
Flüssigkeit entnommen, welche einem besonderen Behälter zugeführt wird, in dem bei
erhöhter Temperatur das Silber durch Kupfer schnell auszementiert wird. Die so entsilberte
Flüssigkeit wird dann dem Elektrolyten außerhalb der Diaphragmen, d. h. außerhalb
der Anodenräume, wieder zugeführt.
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Die Anodenflüssigkeit kann durch eine im Boden oder in der Seitenwand:
des Anodenraumes vorgesehene Öffnung oder aber durch einen Saugheber abgezogen werden,
und ihre Ausflußgeschwindigkeit hängt von den im Anodenraum vorhandenen Mengen an
Silber und Kupfer ab, die 3o bis 8o g pro Liter betragen können. Bei einer Legierung,
in welcher z. B. das Verhältnis zwischen dem Silber-und Goldgehalt gleich z ist,
muß die Menge der dem Anodenraum entnommenen Flüssigkeit ungefähr o, 11 in
der Minute betragen An jede zur Durchführung der Elektrolyse dienende Vorrichtung
sind zwei Behälter füz die Entsilberung angeschlossen, die abwech. selnd gefüllt
werden.
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Die zur Erzielung der höchsten Entsilberungsgeschwindigkeit erforderliche
Temperatur liegt zwischen 55 -und 9o° C und wird entsprechend der bei der Elektrolyse
verwendeten Stromdichte geregelt.
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Am Ende der Elektrolyse bleibt das Gold im Anodenraum und, wenn die
Legierung wenigstens 250/0 Gold enthält, hängt das Gold in festem Zustand mit der
Anode in Anfangsform zusammen. In jedem Fall aber beträgt 'der Feingehalt des Goldes
über a50/1000 Das Silber bleibt in metallischem Zustand in den Entsilberungsbebältern,
und das Kupfer wird auf die Kathoden korallenartig niedergeschlagen.
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Als erläuterndes Beispiel ist in Abb. i schematisch eine Anlage zur
Durchführung des neuen Verfahrens dargestellt worden. Die Vorrichtung E enthält
die Nitratlösung mit 5o bis log Kupfer pro Liter, in welcher die Kathoden c aus
Duralumin (eingetragenes Warenzeichen) sowie die AnodenA angeordnet sind. Letztere
bestehen aus der in ihre Bestandteile zu zerlegenden Legierung. Jede Anode oder
jede Gruppe von Anoden ist von einem Diaphragma d aus Asbesttuch umgeben, welches
durch ein Holzgestell gehalten wird. Die Anodenflüssigkeit wird aus dem Anodenraum
durch eine mit Hahn versehene Saugheberrühre t abgezogen, wobei die Ausflußgeschwindigkeit
in der oben angegebenen Weise geregelt wird. Die abgezogene Flüssigkeit wird ylurch
den Filter F1 geleitet und durch das Rohr G den wärmegeschützten Behältern T1 und
T2 zugeführt, die durch eine KesselanlageC beheizt werden.
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Im Inneren des Behälters l', und 7'2 befindet sich Kupfer in Gestalt
von Stangen o. dgl. Nach der Entsilberung wird durch ein Rohr Hl die Flüssigkeit
aus dem Behälter T1 . abgezogen und durch den Filter F2 hindurch der WanneV zugeführt.
Aus letzterer wiederum wird sie durch die Pumpe P nach dem Behälter S geleitet,
welcher seinerseits durch ein mit Hahn versehenes Rohr v die Vorrichtung ` speist.
Das Gefäß T2 erhält die von der Vorrichtung. kommende Flüssigkeit, während in dem
Gefäß T1 die Entsilberung und Entleerung erfolgt.
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Abb.2 zeigt in größerem Maßstab einen Teil eines Anodenraumes. Die
Anode ist mit A bezeichnet, und i und 3 sind die Holzteile; welche das # Asbesttuch
z einschließen. Das Rohr t dient dazu, die Anodenflüssigkeit abzuziehen, die dann
den Entsilberungsgefäßen zugeführt wird.