DE626996C - Verfahren zur anodischen Aufloesung von Kupfer-Silber-Legierungen mit Silbergehalten ueber etwa 20% - Google Patents

Verfahren zur anodischen Aufloesung von Kupfer-Silber-Legierungen mit Silbergehalten ueber etwa 20%

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DE626996C
DE626996C DES115535D DES0115535D DE626996C DE 626996 C DE626996 C DE 626996C DE S115535 D DES115535 D DE S115535D DE S0115535 D DES0115535 D DE S0115535D DE 626996 C DE626996 C DE 626996C
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silver
copper
sulfuric acid
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anodic
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DES115535D
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English (en)
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Dipl-Ing Guenther Haensel
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Siemens and Halske AG
Siemens AG
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Siemens and Halske AG
Siemens AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/20Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of noble metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur anodischen Auflösung von Kupfer-Silber-Legierungen mit Silbergehalten über etwa 20'/o Es sind bereits verschiedentlich Verfahren zur elektrolytischen Scheidung von Kupfer-Silber-Legierungen bekanntgeworden. Diese bekannten Verfahren befriedigen indessen nur wenig, teils aus Gründen der Wirtschaftlichkeit oder der Verwendung von verhältnismäßig teuren Baustoffen, teils wegen häufiger Störungen des Betriebes infolge des Auftretens von anodischen Sperrschichten, von Trübungen des Elektrolyten, mangelhafter Reinheit des kathodisch abgeschiedenen Kupfers o. dgl. mehr.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein neues betriebssicheres Verfahren, das sich durch gute Wirtschaftlichkeit auszeichnet und eine praktisch restlos;. Gewinnung von sehr reinem Kupfer und Silber aus Kupfer-Silber-Legierungen mit einem Silbergehalt über etwa 2o °/o ermöglicht. Unter Verwendung eines bereits vorgeschlagenen Diaphragmenapparates, der einen übergang von anodischen Zerfallsprodukten, insbesondere feinen Silberteilchen, in den Kathodenraum unmöglich macht, und unter an sich bekannter Verwendung eines mit Schwefelsäure angesäuerten Kupfersulfatelektrolyten werden die vorerwähnten Vorteile dadurch erreicht, daß gemäß der Erfindung ein im wesentlichen Schwefelsäure und Kupfer enthaltender Elektrolyt verwendet wird, der frei ist von N 03 - und Cl-Ionen, und daß bei Temperaturen über etwa 4o°, zweckmäßig zwischen 50° bis 70° C, mit solchen anodischen Stromdichten gearbeitet wird, daß nicht nur Kupfer, sondern ,auch mindestens in überwiegendem Maße Silber elektrolytisch gelöst wird. Als geeignete anodische Stromdichten kommen insbesondere solche zwischen Zoo bis 25o Amp./m2 in Betracht. Als günstigste Badtemperatur hat sich eine solche von 70° C bewährt. Bei niederen Temperaturen tritt an den Anoden durch Bildung einer Sperrschicht von Silbersulfat Sauerstoffentwicklung ein, d. h. also, die Anode wird unlöslich. Diese Erscheinung tritt ein, wenn z. B. eine Legierung, bestehend aus 5o °/Q Ag und 5o °/o Cu, bei einer Temperatur von 5o1 C mit der Stromdichte DA = 25o Amp./m-' oder bei q.0° C mit einer solchen von DA = r 5o Amp. %m2 der Elektrolyse unterworfen wird. Im Hinblick darauf; daß man zwecks Vermeidung von Zinsverlusten eine möglichst schnelle Aufarbeitung der Edelmetall enthaltenden Anoden anstrebt, wird man mit möglichst hoher Badtemperatur arbeiten, um davon abhängig eine möglichst hohe anodische Stromdichte benutzen -zu können.
  • Das neue Verfahren ist auch für solche Kupfer-Silber-Legierungen mit Silbergehalten über etwa 2o 1/o bis herauf zu 8o °/o und mehr anwendbar, welche Zusätze anderer Metalle enthalten, _ wie Nickel, Zink, Cadmium und Aluminium. Das Trennverfahren ändert sich in solchem Falle im wesentlichen nicht; nur bei der Weiterverarbeitung der an den verunreinigenden Metallen angereicherten Lösungen ist entsprechend anders zu verfahren.
  • Bei reinen Kupfer-Silber-Legierungen ist es möglich und zweckmäßig, den Kupfersulfatelektrolyten mit dem darin, @elektrolytisch in Lösung gegangenen Silber im Kreislauf aus dem Anodenraume abzuziehen und nach der Zementation des Silbers an Kupfer wieder in den Kathodenraum einzuführen. Enthalten die Anoden noch andere Metalle neben Silber und Kupfer, so empfiehlt es sich, in bestimmten Zeitabständen einen Teil des Anolyten abzuziehen und eine entsprechende Menge frischer, mit Schwefelsäure angesäuerter Kupfersulfatiösung in den Kathodenraum einzubringen. Durch Auskristallisation und/oder durch chemische Fällung kann man dann aus dem abgezogenen Anolyten die Fremdmetalle entfernen. Das Abziehen eines Teiles des Anolyten wird man am besten dann vornehmen, wenn die Grenze von insgesamt ioo g pro Liter Fremdmetall im Elektrolyten erreicht ist. Soll also beispielsweise eine Legierung von der Zusammensetzung 5o 0/0 Silber, 4o 0/0 Kupfer, 5 0/0 Nickel und 5 0% Zink durch das neue Verfahren elektrolytisch getrennt werden, so läßt man sowohl den Nickelgehalt als auch den Zinkgehalt des Anolyten nicht über 5o g pro Literansteigen.
  • Die Anwendung einer hohen Badtemperatur von beispielsweise 70° ist in verschiedener Hinsicht vorteilhaft. Zunächst wird dadurch, unabhängig von den Silbergehalten, das Auftreten von anodischen Sperrschichten mit Sicherheit vermieden und erreicht, daß Silber und Kupfer sowie gegebenenfalls etwa vorhandene Verunreinigungen der erwähnten Art glatt in Lösung gehen. Die hohe Radtemperatur macht weiterhin die Anwendung verhältnismäßig hoher anodischer Stromdichten möglich und damit eine wirtschaftliche Aufarbeitung der in Frage stehenden Legierungen in verhältnismäßig kurzer Zeit.
  • Bei dem neuen Verfahren besteht auch noch der Vorteil gegenüber manchen bekannten Verfahren, die z. B. eine Ansäuerung mit Schwefelsäure und Salpetersäure vorschlagen, darin, daß man die Badbehälter und die Zubehörteile, insbesondere Heizschlangen und Zu- und Abführungsrohre für den Elektrolyten, aus verhältnismäßig billigen und haltbaren Bgustoffen herstellen kann. So kann man beispielsweise mit einer Bleiauskleidung versehene Holz- oder Eisenwannen und Bleirohre verwenden. Ausführungsbeispiele i. Scheidung einer Kupfer-Silber-Legierung, mit 70 0/0 Silber- und 30 0% Kupfergehalt: Als Elektrolyt wurde eine Lösung mit 3 0/0 Kupfer und io 0/0 Schwefelsäure verwendet. Die Badtemperatur betrug 7o° C. Die anodische Stromdichte lag b,ei 22 5 Amp./m2 und die kathodische Stromdichte bei 16o Amp./m2. Die Anode löste sich gleichmäßig auf unter gleichzeitiger kathodischer Abscheidung von silberfreiem Kupfer in kompakter, glatter Form. Die durchschnittliche Badspannung bei etwa 13 cm Elektrodenabstand betrug 1,9 VOlt.
  • Der silberhaltige Anolyt gelangte im Kreislauf zunächst in ein Zementiergefäß, wo das Silber mit Hilfe von Kupfer auszementiert wurde, und darauf zurück in den Kathodenraum. Es zeigte sich, daß Silber von einer Reinheit von 99o0/00 bis 9960/00 besonders dann bequem gewonnen werden konnte, wenn als Fällungskupfer das in Platten gewonnene Kathodenkupfer genommen wurde. Bei der Verwendung von Kupfer, in Form von Draht, Spänen oder anderen Abfällen im Zementierungsbehälter machte sich eine Vermischung des ausgefällten Silbers mit dem Fällungskupfer bemerkbar.
  • Im Zementierbehälter stellte sich unter den gegebenen Verhältnissen eine Temperatur von 6o bis 65' .C ein, ohne daß besondere Heizvorrichtungen vorgesehen wurden. Man erreichte dadurch, daß die aus den Zementierbehältern dem Bade zufließende Kupferlösung frei von Silber war, was mit eine Vorbedingung für die Gewinnung reinen Kathodenkupfers ist.
  • 2. Scheidung einer Legierung mit 5o0/0 Silber, 4004 Kupfer, 501, Nickel und 501, Zink. Die Arbeitsweise war im wesentlichen dieselbe wie beim Beispiel i. Unter sonst gleichen Verhältnissen betrug indessen die Badspannung nur 1,25 Volt. Der Anolyt wurde nach Anreicherung auf etwa ioo g Gesamtgehalt an Nickel und Zink im Liter nach der Auszementierung des Silbers teil-,weise abgetrennt und eingedampft. Es kristallisierte Nickel- und Zinksulfat aus. Aus den Kristallen ließ sich das wertvolle Nickel in an sich bekannter. Weise gewinnen.
  • Für die Durchführung des neuen Verfahrens ist besonders eine bereits anderweitig vorgeschlagene Einrichtung geeignet, die auch bei den beiden Ausführungsbeispielen verwendet wurde. Bei dieser Einrichtung wird durch die Anwendung von Überlaufröhren, die in das Diaphragma eingesetzt sind und deren unteres Ende oberhalb des Flüssigkeitsspiegels im Anodenraum liegt, mit Sicherheit vermieden, daß anodische Zerfallsprodukte, insbesondere feine Silberteilchen, in den Kathodenraum gelangen und dort zu Störungen Anlaß geben. An Stelle der Überlaufröhrchen oder gleichzeitig damit kann man auch noch eine Imprägnierung des oberen Teiles des Diaphragmas mit solchen bekannten Stoffen anwenden, die vom Elektrolyten nicht benetzt werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei dem neuen Verfahren eine Ansäuerung des Elektrolyten mit etwa 5 bis 2-501, Schwefelsäure je nach der Zusammensetzung des Anodenmaterials zweckmäßig ist. Es gelingt dann, unter gleichzeitiger Anwendung der geschilderten übrigen Verfahrensbedingungen das Silber anodisch restlos aufzulösen.
  • Bei den Ausführungsbeispielen war die Anordnung zwischen Elektroly seur und Zementierbehälter so getroffen, daß die Temperatur der zirkulierenden Lösung im Zementierbehälter 65' C betrug. Bei ungünstigen räumlichen Verhältnissen, unter denen zwischen den Bädern und den Fällgefäßen größere Entfernungen vorhanden sind, kann die Temperatur im Zementierbehälter zu stark absinken. In solchen Fällen wird durch gute Wärmeisolierung der Rohre oder durch zusätzliche Erwäimung der Lösung dafür gesorgt werden, daß die Temperatur im Zementierbehälter stets höher als ¢o° C ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur anodischen Auflösung von Kupfer-Silber-Legierungen mit Silbergehalten über etwa :2o0/" und gegebenenfalls Gehalten an anderen Metallen unter Anwendung eines Diaphragmenapparates und eines mit Schwefelsäure angesäuerten Kupfersulfatelektrolyten, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelsäure und Kupfersulfat enthaltende, von NO3- und Cl-Ionen freie Elektrolyt auf Temperaturen über etwa q.o°, zweckmäßig 70° C, erwärmt wird und daß ständig mit durchschnittlichen anodischen Stromdichten von etwa Zoo bis 25o Amp./m2 gearbeitet wird, so daß nicht nur Kupfer, sondern auch mindestens in überwiegendem Maße Silber elektrolytisch gelöst wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 5 bis 25 Schwefelsäure zur Ansäuerung des Elektrolyten benutzt werden.
DES115535D 1934-09-27 1934-09-27 Verfahren zur anodischen Aufloesung von Kupfer-Silber-Legierungen mit Silbergehalten ueber etwa 20% Expired DE626996C (de)

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