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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine DNA-Sequenz, welche ein Proteasemolekül kodiert,
das in den Aminosäuresequenzen
von Polypeptiden die Peptidbindung an den Carboxytermini der Glutaminsäurereste
spezifisch spaltet, Verfahren zur Herstellung der Protease aus Bakterien
der Gattung Bacillus, einen Expressionsvektor, der die DNA-Sequenz
enthält,
eine Transformante, erhalten durch Einführung des Expressionsvektors
in einen Wirt, und ein Verfahren zur Herstellung der Protease mit
Hilfe der Transformante.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Von
der V8-Protease aus dem V8-Stamm von Staphylococcus aureus weiß man, dass
dieses Enzym auf Proteine (d. h. Polypeptide) einwirkt und dort
spezifisch die Peptidbindung am Carboxyterminus von Glutaminsäure (Glu)-Resten
spaltet (Gabriel R. Drapeau et al., J. Biol. Chem. 247, 20, 6720–6726, 1972).
Dieses Enzym ist als eine Serinprotease klassifiziert. C. Carmona
et al. haben die für
dieses Enzym kodierende DNA-Sequenz kloniert (Nucl. Acids Res.,
15, 6757, 1987).
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Auch
bekannt ist ein ähnliches
Enzym, nämlich
eine für
saure Aminosäurereste
spezifische Endopeptidase, die aus dem Actinomyzeten-Bakterium Streptomyces
griseus stammt (Norio Yoshida et al, J. Biochem. 104, 3, 451–456, 1988).
Ferner bekannt ist eine aus Bacillus subtilis stammende Endopeptidase,
die für
Glutaminsäurereste
spezifisch ist (Takuro Niidome, Norio Yoshida, Fusahiro Ogata, Akio
Ito und Kosaku Noda, J. Biochem. 108, 965–970, 1990); Abstracts der
62. General Conference der Japan Biochemical Society).
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Die
vorgenannten Enzyme sind geeignet, wenn die Proteine für eine Proteinstrukturanalyse
an den genannten Stellen etc. Spezifisch gespalten werden sollen,
oder im Anschluß an
rekombinante DNA-Techniken, wenn das gewünschte Protein durch Spalten
aus einem bestimmten Fusionsprotein erhalten werden soll. Im letzteren
Fall kann das gewünschte
Protein, wenn es beispielsweise als Fusionsprotein erhalten wurde,
in dem das gewünschte
Protein mit einem anderen Protein über einen Glutaminsäurerest
verknüpft
ist, durch Spalten mit einem solchen Enzym ausgeschnitten werden.
Daher wäre
die Bereitstellung weiterer Proteasen mit diesem Typ enzymatischer
Aktivität,
zusätzlich
zu den oben genannten, äußerst vorteilhaft.
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WO
91/13553 und WO 91/13554 offenbaren jeweils Proteasen, die eine
Aminosäuresequenz
von Serin an Position +1 bis zu Glutamin an Position +222 von SEQ
ID NO: 1 enthält.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der
erste Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung einer DNA-Sequenz,
die ein Proteasemolekül kodiert,
das eine Aminosäuresequenz
von Serin an Position +1 bis Glutamin an Position +222 der SEQ ID
NO: 1 enthält
und das in Polypeptiden die Peptidbondung an den Carboxytermini
der Glutaminsäurereste
spaltet, wobei die DNA-Sequenz eine Basensequenz der SEQ ID NO:
1 vom Thyminrest an der Position 605 bis zum Adeninrest an der Position
1270 besitzt.
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Der
zweite Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Herstellung einer Protease, die eine Aminosäuresequenz von Serin an Position
+1 bis Glutamin an Position +222 der SEQ ID NO: 1 enthält, umfassend:
- (i) Isolieren einer DNA-Sequenz, welche die
Protease kodiert aus einem Bacillus lichenformis-Stamm ATCC 14580;
- (ii) Konstruieren eines Expressionsvektors, der die DNA-Sequenz enthält;
- (iii) Transformieren eines Wirts mit dem Expressionsvektor und
Gewinnen eines Transformanten; und
- (iv) Kultivieren des Transformanten in einem Kulturmedium und
Gewinnen der erzeugten Protease aus dem Kulturmedium.
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Die
o. g. Protease, welche die erörterten
und zahlreiche weitere Nachteile und Mängel des Stands der Technik überwindet,
stammt aus Bacillus licheniformis. Die Protease spaltet in Polypeptiden
an den Carboxytermini der Glutaminsäureresten die Peptidbindungen
und sie enthält
eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 von Serin an Position +1 bis Glutamin an Position
+222.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stammt die Protease aus Bacillus licheniformis ATCC Nr. 14580.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt die Protease folgende Eigenschaften:
- (1)
Optimaler pH-Wert: ungefähr
8,0, und
- (2) Stabiler pH-Bereich: pH-Wert 6,5–8,5 bei 25°C.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Protease eine Aminosäuresequenz
von Serin an Position +1 bis Glutamin an Position +222 der SEQ ID
NO: 1 und spaltet in Polypeptiden an den Carboxytermini von Glutaminsäureresten
die Peptidbindungen.
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Die
erfindungsgemäße DNA-Sequenz
kodiert für
die oben genannte Protease.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die DNA-Sequenz
die Basensequenz der SEQ ID NO: 1 vom Thyminrest an Position 605
bis zum Adenosinrest an Position 1270.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kodiert die DNA-Sequenz
eine Protease, die die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 1 von N-Formylmethionin an Position –94 bis
Glutamin an Position +222 enthält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die DNA-Sequenz
die Basensequenz der SEQ ID NO: 1 vom Thyminrest an Position 323
bis zum Adenosinrest an Position 1270.
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Der
erfindungsgemäße Expressionsvektor
enthält
die oben genannte DNA-Sequenz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Expressionsvektor in Bakterien der Gattung Bacillus exprimierbar.
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Die
erfindungsgemäße Transformante
ist erhältlich
durch Einführen
des oben genannten Expressionsvektors in einen Wirt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Wirt ein Stamm der Gattung Bacillus.
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Der
Fachmann sieht selbstverständlich
vielfältige
weitere Modifikationen und kann diese leicht ausgeführen, ohne
vom Bereich und der Idee der Erfindung abzuweichen. Der Schutzumfang
der nachstehenden Ansprüche
wird somit nicht durch die Beschreibung beschränkt, sondern die Ansprüche sind
vielmehr so auszulegen, dass sie alle patentfähigen und neuen Merkmale der
Erfindung abdecken, einschließlich
der Merkmale, die von einem Fachmann, an den sich die vorliegende
Erfindung wendet, als Äquivalente
angesehen werden.
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Die
hier beschriebene Erfindung löst
somit folgende Aufgaben:
- (1) Die Bereitstellung
einer Protease mit einer Enzymaktivität für die spezifische Spaltung
von Polypeptiden an den Carboxytermini der Glutaminsäurereste;
und
- (2) Die Bereitstellung einer für die Protease kodierenden
DNA-Sequenz, eines die DNA-Sequenz enthaltenden Expressionsvektors,
einer durch Einführung
des Expressionsvektors in einem Wirt erhaltenen Transformante, und
eines Verfahrens zur Herstellung der Protease mit Hilfe der Transformante.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Es
wird nun eingehend die Erfindung und ihre zahlreichen Ziele und
Vorteile für
den Fachmann mit Bezug auf die nachstehenden Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt:
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1-1 bis 1-3 die DNA-Sequenz der erfindungsgemäßen Protease
und die aus der DNA-Sequenz abgeleitete Aminosäuresequenz;
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2 eine Schemazeichnung von
der Konstruktion des erfindungsgemäßen Expressionsvektors pHY300BLtt;
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3 eine Schemazeichnung von
dem zur Konstruktion des erfindungsgemäßen Expressionsvektors pHY300BLtt
verwendeten Shuttle-Vektors pHY300PLKtt.
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4 eine Kurve von der Elution
des erfindungsgemäßen Enzyms
von einer Affinitätssäule in dem Verfahren
zur Extraktion und Reinigung des Enzyms aus dem Medium, in dem Bacillus
licheniformis ATCC Nr. 14580 kultiviert wurde.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfinder haben zahlreiche Untersuchungen durchgeführt mit
dem Ziel, eine Protease aus einem anderen Mikroorganismen als dem
o. g. Staphylococcus aureus etc. zu erhalten, welche eine Enzymwirkung besitzt,
mit der in Peptiden an den Carboxytermini von Glutaminsäureresten
gespalten werden kann. Die Erfinder habe im Ergebnis dieser Arbeiten
eine Protease aufgefunden, die aus Bacillus licheniformis ATCC Nr. 14580
stammt und die oben genannte Eigenschaft besitzt.
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Zudem
haben die vorliegenden Erfinder auch eine für diese Protease kodierende
DNA-Sequenz und einen die DNA-Sequenz enthaltenden Expressionsvektor
sowie eine durch Einführung
des Expressionsvektors in einen Wirt erhaltene Transformante gefunden,
und sie haben ein Verfahren zur Herstellung dieser Protease unter
Verwendung der Transformante entwickelt, wodurch die vorliegende
Erfindung vollendet wurde.
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Die
Protease (nachfolgend bezeichnet mit BLase) wird von Bakterien der
Gattung Bacillus, insbesondere von Bacillus licheniformis ATCC Nr.
14580 produziert. Dieser Stamm ist bei der American Type Culture Collection
(ATCC) erhältlich.
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I. Kulturbedingungen
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Für die Kultivierung
des zuvor genannten bakteriellen Stammes ist kein spezielles Medium
erforderlich, und jedes der zahlreichen herkömmlichen Typen von Kulturmedium
ist für
diesen Zweck geeignet. Beispielsweise kann ein Medium verwendet
werden, welches Glucose, Sojabohnenmehl, Fleischextrakt, Maisquellwasser
und die verschiedenen anorganischen Salze etc. enthält. Der
geeignete pH-Wert des Mediums liegt zwischen 5 und 9, vorzugsweise
bei ungefähr
7,0, die geeignete Temperatur des Mediums liegt zwischen 15 und
50°C, vorzugsweise
bei ungefähr
28°C, und
die Bakterien werden z. B. unter Rühren oder Schütteln für eine Zeitdauer
von ungefähr
36 Stunden aerob kultiviert. Das Enzym BLase wurde in erster Linie
extrazellulär
sekretiert.
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Gewinnung des Enzyms
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Es
können
bekannte Verfahren zur Gewinnung und Reinigung von Enzymen angewendet
werden, entweder allein oder in Kombination, um das vorliegende
Enzym aus der zuvor genannten Kulturbrühe zu gewinnen und aufzureinigen.
Beispielsweise kann die Kulturbrühe
einer Filterpressung, einer Ultrafiltration, und einer zentrifugalen
Trennung unterworfen werden, wodurch ein zellfreies flüssiges Konzentrat
erhalten wird. Das Enzym kann anschließend aus diesem Konzentrat
durch ein geeignetes Verfahren der Reinigung erhalten werden. Beispielsweise
kann das zuvor genannte Konzentrat zuerst einer vorläufigen Reinigung
durch Ionenaustauschchramatographie und anschließend einer Chromatographie
mit S-Sepharose sowie schließlich
einer Affinitätschromatagraphie
unterworfen werden, wodurch das vorliegende Enzym erhalten wird.
In dem nachfolgend dargestellten Beispiel 1 wurde durch diesen Verfahrenstyp
eine Enzymprobe mit einer Aktivität von 1,9 × 103 bis
2,4 × 103 U/mg erhalten (bestimmt anhand des nachfolgend
zur Messung der enzymatischen Aktivität beschriebenen Verfahrens).
Diese Enzymprobe wurde zur Bestimmung der nachfolgend beschriebenen
Enzymeigenschaften verwendet.
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III. Verfahren zur Messung
der enzymatischen Aktivität
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Z-Phe
Leu Glu-pNA (wobei Z eine Carbobenzoxygruppe und pNA eine p-Nitroanilingruppe
sind), was als Substrat verwendet wird, wird in 50 mM Tris-HCl (pH-Wert
7,5, enthaltend 2 mM Calciumchlorid und 2% DNF) so gelöst, daß die Endkonzentration
des Substrats 0,2 mM beträgt.
Dieser Mischung wird eine Enzymlösung
zugegeben, und es wird eine Umsetzung für eine Dauer von 10 Minuten
bei 37°C
durchgeführt,
wonach sich die Messung der Absorption des durch die enzymatische
Reaktion in die Flüssigkeit
freigesetzten p-Nitroanilins bei 410 nm anschließt. Die bei einer Absorption
von 1,0 vorhandene enzymatische Aktivität wird als 1 Einheit (U) definiert.
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IV. Enzymeigenschaften
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Die
enzymatischen Eigenschaften und proteinchemischen Eigenschaften
der BLase sind wie folgt:
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(1) Enzymatische Wirkung
und Substratspezifität
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- (i) Die in Tabelle 1 dargestellten synthetischen
Substrate wurden hergestellt, und jedes von ihnen wurde in 50 ml
Tris-HCl (pH-Wert 7,5, enthaltend 2 mM Calciumchlorid und Dimethylfarmamid
(DMF) oder Dimethylsulfoxid (DMSO) in den in Tabelle 1 angegebenen
Verhältnissen
gelöst),
um die in der Tabelle 1 angegebene Konzentration zu erhalten. Anschließend wurde
das vorliegende Enzym dieser Lösung
zugegeben, und es erfolgte eine Umsetzung bei 25°C. Die Absorption des durch
die enzymatische Reaktion in die Flüssigkeit freigesetzten p-Nitroanilins
bei 410 nm wurde gemessen, und die aus 1 mg des Substrats pro Minute freigesetzte
Menge (nMol) an p-Nitroanilin wurde berechnet. Die auf diese Weise
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1
- (ii) Als Proteinsubstrat wurde eine oxidierte Insulin B-Kette ausgewählt, und
die Wirkungen des vorliegenden Enzyms und der von Staphylococcus
aureus abgeleiteten V8-Protease auf dieses Substrat wurden anhand
der folgenden Vorgehensweisen verglichen. Zunächst wurde die oxidierte Insulin
B-Kette in 50 mM Ammoniumbicarbonat (pH-Wert 7,8) gelöst, und
das vorliegende Enzym oder die zuvor genannte V8-Protease wurde
zugegeben, um ein Verhältnis
zwischen Enzym und Substrat von 1/100 (Gew./Gew.) zu erhalten, und
es erfolgte eine Umsetzung über
einen vorgeschriebenen Zeitraum. Die Reaktionsmischung wurde anschließend einer
HPLC zugeführt
unter Verwendung einer mit Vydac Protein C4 (300
Angström)
gepackten Säule
von 4,6 × 250
mm, welche unter einem linearen Acetonitrilgradienten von 0–50% in
0,1% TFA eluiert wurde, wobei die Konzentration an Acetonitril um
1,67% pro Minute erhöht
wurde. Eine Peptidkartierung ergab bei Verwendung des einen oder
anderen Enzyms, daß die
Peptidbindungen an den Carboxy-Termini der Glutaminsäurereste
gespalten waren, und daß die
Produkte der durch die beiden Enzyme induzierten enzymatischen Hydrolyse
identisch waren.
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Demgemäß zeigten
die Ergebnisse der zuvor genannten Analysen (i) und (ii), daß das vorliegende
Enzym Peptidbindungen an den Carboxy-Termini von Glutaminsäureresten
spaltet und tatsächlich
eine für
Glutaminsäure
spezifische Endopeptidaae ist.
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(2) Optimaler pH-Wert
und stabiler pH-Bereich
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Z-Phe
Leu Glu-pNA als Substrat wurde in 50 mM Tris-HCL enthaltend 10%
DMF und 2 mM Calciumchlorid gelöst.
Anschließend
wurde das vorliegende Enzym dieser Mischung zugegeben, und eine
Umsetzung erfolgte 15 Minuten lang bei 37°C, wonach die Absorption des
durch die enzymatische Umsetzung in die Flüssigkeit freigesetzten p-Nitroanilins
bei 410 nm gemessen wurde. Die vorgenannte Umsetzung wurde bei verschiedenen
pH-Werten durchgeführt,
und die Ergebnisse ergaben, daß der
für die
enzymatische Aktivität
optimale pH-Wert 8,0 beträgt.
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Anschließend beließ man das
vorliegende Enzym 24 Stunden lang bei 25°C bei verschiedenen pH-Werten,
und in jedem Fall gestattete man dem Enzym nach dieser Behandlung
die Umsetzung mit einem Substrat in Übereinstimmung mit den im Zusammenhang
mit dem oben beschriebenen Verfahren zur Messung der enzymatischen
Aktivität
beschriebenen Vorgehensweisen. Die Ergebnisse zeigen, daß der stabile
pH-Bereich des vorliegenden Enzyme bei etwa 4,0–10,0 liegt. Innerhalb eines
pH-Bereichs von 6,5–8,5 verbleibt
die enzymatische Aktivität
bei 100%, und innerhalb von pH-Bereichen von mehr als 4,0 bis weniger
als 6,5, und von mehr als 8,5 bis 10,0 wird die enzymatische Aktivität bei 80–100% gehalten.
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(3) Thermische Stabilität
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Das
vorliegende Enzym wurde 15 Minuten lang bei verschiedenen Temperaturen
in einer Pufferlösung gehalten,
die 2 mM Calciumchlorid bei pH-Wert 7,8 enthielt. In jedem Fall
gestattete man dem Enzym nach dieser Behandlung die Vernetzung mit
einem Substrat in Übereinstimmung
mit den im Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Verfahren zur
Messung der enzymatischen Aktivität beschriebenen Vorgehensweisen.
Die Ergebnisse zeigten, daß das
vorliegende Enzym unter den vorgenannten Bedingungen bei Temperaturen
bis zu 60°C
stabil ist. Wenn das vorliegende Enzym in ähnlicher Weise in Lösungen gehalten
wurde, die kein Calciumchlorid enthielten, war es bei Temperaturen
bis zu 50°C
stabil.
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(4) Effekt von Inhibitoren
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Das
vorliegende Enzym wird durch Diisopropylfluorophosphat (DFP) vollständig inhibiert.
Diese Tatsache zeigt, daß das
vorliegende Enzym als Serinprotease klassifiziert ist.
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Das
vorliegende Enzym wird auch durch Z-Phe Leu Glu CH2Cl
vollständig
inhibiert. Diese Tatsache zeigt, daß das vorliegende Enzym eine
für Glutaminsäure spezifische
Endopeptidase ist.
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Das
vorliegende Enzym wird durch EDTA partiell inhibiert, wobei die
maximale Inhibierungsrate ungefähr
72% beträgt.
Dieser inhibierende Effekt von EDTA wird durch Zugabe von Metallionen
in niedrigen Konzentrationen (10–4 bis
10–3 M
Calcium- oder Magnesiumionen etc.) vollständig aufgehoben.
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Die
vorgenannten Tatsachen zeigen, daß das vorliegende Enzym eine
typische Serinprotease ist, deren Stabilität mit der Anwesenheit von Metallionen
zusammenhängt.
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(5) Molekulargewicht
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Das
Molekulargewicht des vorliegenden Enzyms wurde durch SDS-PAGE unter
Verwendung eines 15%igen Gels (1,0 mm) und RainbowTM Protein
Molecular Weight Marker (Amersham) bestimmt und mit 26000 berechnet.
Das Molekulargewicht wurde ferner ausgehend von der Aminosäuresequenz
berechnet, die auf der Basis der nachfolgend beschriebenen Analyse
der Gensequenzierung bestimmt worden ist, und der auf diese Weise
erhaltene Wert betrug 23567 und weicht damit in gewisser Weise von
dem mittels SDS-PAGE ermittelten vorgenannten Wert ab. Dennoch stimmten
die Ergebnisse der verschiedenen nachfolgend beschriebenen proteinchemischen
Analysen (Aminosäurezusammensetzung,
aminoterminale Sequenzen, Aminosäurezusammensetzung
in der Nähe
des Carboxy-Terminus) gut mit der von der DNA-Sequenz abgeleiteten
Struktur überein.
Dies zeigt, daß das
durch SDS-PAGE erhaltene Molekulargewicht den wahren Wert tatsächlich leicht übersteigt.
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(6) Isoelektrischer Punkt
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Eine
Untersuchung des isoelektrischen Punkts des vorliegenden Enzyms
unter Anwendung des Pharmacia FAST Systems (Pharmalite, pH-Wert
3,0–10,0)
ergab pH-Werte von über
9,0, wobei ein normaler Wert nicht erhalten werden konnte.
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(7) Aminosäurezusammensetzung
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Unter
Verwendung von 4 M Methansulfonsäure
(enthaltend 0,2% 3-(2-Aminoethyl)indol) wurde das vorliegende Enzym
für die
Dauer vorgegebener Zeiträume
(24, 48 oder 72 Stunden) bei 110°C
hydrolysiert. Die entsprechenden Hydrolysate wurden anschließend einer
Aminosäureanalyse
zugeführt,
wobei das Aminosäureanalysegerät Modell
835 von Hitachi verwendet wurde. Die Ergebnisse dieser Analyse,
die hinsichtlich des Abbaus von Aminosäuren während der Hydrolyse korrigiert
sind, sind in Tabelle 2 dargestellt. Die auf der. DNA-Sequenz des
vorliegenden Enzyms (nachfolgend dargelegt) berechnete Aminosäurenzuammensetzung ist
in Tabelle 2 für
Vergleichszwecke ebenfalls dargestellt. Die beiden Ergebnisse zeigen
deutlich eine gute Obereinstimmung.
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Tabelle
2 Aminosäurezusammensetzung
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(8) Partielle Aminosäuresequenzen
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(i) Aminosäuresequenz
nahe dem N-Terminus
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Es
wurde ein Modell 477A Protein Sequencar (Applied Biosystems) verwendet,
um die Aminosäuresequenz
des vorliegenden Enzyms in der Nähe
des Amino-Terminus zu analysieren. Die verwendeten Enzymproben wurden
zuvor mit DFP inhibiert. Die Aminosäuresequenz vom Amino-Terminus
des 23. Restes ist in Tabelle 3 dargestellt.
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(ii) Aminosäuresequenz
nahe dem C-Terminus
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Zuvor
mit DFP inhibierte Proben des vorliegenden Enzyms wurden einer Reaktion
mit Carboxypeptidase A (CPase A) oder Carboxypeptidase Y (CPase
Y) ausgesetzt, und die durch diese Reaktionen freigesetzten Mengen
an Aminosäuren
wurden gemessen mit dem Aminosäureanalysiergerät Modell
835 von Hitachi. Unter Verwendung der zuvor genannten Carboxypeptidasen
konnte jedoch die Aminosäuresequenz
in der Nähe
des Carboxy-Terminus des vorliegenden Enzyms nicht genau bestimmt
werden. Dennoch wurde die Anwesenheit von Glutamin, Serin, Alanin
und Asparagin in der Nähe
des Carboxy-Terminus bestätigt.
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V. Bestimmung der für BLase
kodierenden DNA Sequenz
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Die
im Rahmen der Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendete
bestimmte Terminologie wird wie folgt definiert.
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"Oligonukleotid" bezieht sich auf
ein kurzes einzelsträngiges
DNA-Molekül.
Oligonukleotide können nach
bekannten Verfahren chemisch synthetisiert werden. Sofern nicht
anders angegeben, werden die in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Oligonukleotide chemisch synthetisiert und gereinigt
durch Geichromatograghie unter Verwendung von Sephadex G50 und durch
Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC)
mit einer Umkehrphasen-Silikagel-Säule.
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"PCR" ist eine Abkürzung für "Polymerase-Kettenreaktion" und bezieht sich
auf ein Verfahren zur enzymatischen Amplifikation einer bestimmten
DNA-Region (Saiki et al., Science, 239, 487–497, 1988). Zunächst wird
die zu amplifizierende DNA durch thermische Denaturierung in ihre
einzelsträngige
Form überführt, und
Oligonukleotid-Primer (zwei Typen, d. h. Sense- und Antisense-Stränge, wobei
jeder eine zur 3'-terminalen
Region der einzelsträngigen
DNA komplementäre
Sequenz aufweist) werden an die Regionen an den entsprechenden 3'-Termini, der einzelaträngigen DNA
(d. h. der Template-DNA) anneliert. Anschließend erfolgt die Extension
der DNA-Stränge
ausgehend von den entsprechenden Primern durch eine Reaktion unter
Verwendung von DNA-Polymerase. Durch Wiederholung dieser Reaktionsschritte
kann die Target-DNA um einen Faktor von 100000 bis 1000000 amplifiziert
werden.
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"Southern-Blotting" ist ein Verfahren
zur Bestimmung, ob ein spezifiziertes Gen in einem durch Spaltung
mit einem bestimmten Restriktionsenzym erhaltenen DNA-Fragment enthalten
ist oder nicht. Das Southern-Blotting wird durchgeführt, indem
die zu untersuchende DNA-Probe zunächst mit einem Restriktionsenzym
gespalten wird, welches eine bestimmte Basensequenz in Duplex-DNA in spezifischer
Weise erkennt und diese DNA an spezifischen Stellen schneidet. Die
auf diese Weise erhaltenen Spaltprodukte werden einer 1%igen Agarose-Gelelektrophorese
zugeführt,
anschließend
durch Alkalibehandlung zu einzelsträngiger DNA denaturiert und
nachfolgend auf ein Nylonfilter überführt. In
einem getrennten Ansatz wird ein Oligonukleotid oder DNA-Fragment, welches
einen Teil des fraglichen Gens darstellt, hergestellt und zum Erhalt
einer Sonde markiert. Anschließend
wird eine Hybridisierung der einzelsträngigen DNA auf dem Nylonfilter
mit dieser Sonde durchgeführt,
um die Anwesenheit des interessierenden Gens nachzuweisen.
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"Ligation" bezieht sich auf
die Bildung von Phasphodiesterbindungen zwischen zwei Duplex-DNA-Fragmenten.
Bei dieser Technik wird eines der Fragmente zur Vermeidung einer
Selbst-Ligation der Duplex-DNA-Fragmente zuvor einer Behandlung
zur Dephosphorylierung mittels üblicher
Verfahren zugeführt (T.
Maniatis et al., "Molecular
Cloning", 133–134, 1982).
Die Ligation kann mit T4 DNA-Ligase erfolgen unter Anwendung bekannter
Pufferlösungen
und Reaktionsbedingungen.
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"Transformation" bezieht sich auf
das Phänomen,
durch das der Genotyp einer Zelle (d. h. einer Wirtszelle) durch
Einführung
von exogenen Genen (DNA) in die besagte Zelle transformiert wird.
Eine Zelle, die eine derartige Transformation durchlaufen hat, ist
als "Transformante" bekannt und ist
charakterisiert durch die Fähigkeit
zur Replikation der exogenen DNA entweder als extranukleäre Komponente
oder als in die Chromosomen der besagten Zelle integrierte Form.
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Als
nächstes
werden die zur Bestimmung der DNA-Sequenz von BLase der vorliegenden
Erfindung angewendeten Verfahrensschritte in der Reihenfolge ihrer
Durchführung
beschrieben. Diese DNA-Sequenz wurde
bestimmt durch Analyse der genomischen DNA des Bacillus licheniformis
ATCC Nr. 14580 unter Anwendung einer Kombination von PCR-Analyse,
Southern-Blotting, direkten Sequenzierungstechniken etc.
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(1) PCR-Analyse der genomischen
DNA-Sequenz
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Eine
für BLase
kodierende DNA-Sequenz kann z. B. auf genomischer DNA erhalten werden.
Um die DNA zu erhalten, wird die genomische DNA von Bacillus licheniformis
ATCC Nr. 14580 zu nächst
aus kultivierten Zellen des besagten Stammes anhand üblicher
Techniken isoliert (M. Stahl et al., J. Bacteriology, 154, 406–412, 1983).
Diese genomische DNA wird als Template-DNA für die PCR-Analyse verwendet.
Die zur PCR verwendeten Oligonukleotid-Primer werden mittels herkömmlicher
Verfahren auf der Grundlage der Aminosäuresequenz in der Nähe des Amino-Terminus
des gereinigten Enzyms, bestimmt im obigen Abschnitt IV unter (8),
und/oder der Aminosäuresequenzen
der durch partielle Hydrolyse des Enzyms erhaltenen Peptide synthetisiert.
Beispielsweise wird das für
die Aminosäuresequenz
Thr Asn Thr Thr Ala Tyr Pro Tyr kodierende Oligonukleotid, welches
mit den vom Amino-Terminus von BLase bestimmten Positionen 12 bis
19 (s. Tabelle 3) korrespondiert, als Sense-Primer BL8 verwendet
(dargestellt in SEQ ID NO: 2). Dieses Oligonukleotid ist ein Tricosamer,
welches für
die Aminosäuresequenz
bis zur zweiten Base des Triplett-Kodons für den Tyrosinrest des C-Terminus
kodiert.
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In
einem getrennten Ansatz wird ein anderer Oligonukleotid-Primer synthetisiert
auf der Grundlage eines Peptids, welches durch Abbau des gereinigten
Enzyms durch Lysylendopeptidase erhalten und anschließend sequenziert
wurde, wobei die Sequenz äußerst zuverlässig ist.
Wie im folgenden Beispiel 2 beschrieben, wird die Sequenz Gly Tyr
Pro Gly Asp Lys (SEQ Id NO: 8) erhalten, und damit wird das zu einem
für diese Aminosäuresequenz
kodierenden Oligonukleotid komplementäre Octadecamer als Antisense-Primer
BL83 verwendet (dargestellt in SEQ ID NO: 3).
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Anschließend wird
eine PCR durchgeführt
unter Verwendung der vorgenannten genomischen DNA, des Sense-Primers
BL8 und des Antisense-Primers BL83, wodurch die Target-DNA-Stränge in der genomischen
DNA verlängert
und amplifiziert werden. Die auf diese Weise erhaltenen PCR-Produkte
werden einer Agarose-Gelelektrophorese zugeführt, wodurch ein DNA-Fragment
von ungefähr
370 Bp erhalten wird. Dieses DNA-Fragment wird in einen geeigneten
Vektor eingefügt,
und die Basensequenz des Fragments wird nach Subklonierung anhand
der Sanger-Technik bestimmt. Die vorgenannte Aminosäuresequenz
Gly Tyr Pro Gly Asp Lys, welche die Basis zur Herstellung des Antisense-Primers
BL83 bildete, wurde als diejenige identifiziert, die an den Positionen
131 bis 136 der Aminosäuresequenz
von BLase lokalisiert ist.
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(2) Analyse von genomischer
DNA mittels Southern-Blotting
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Die
oben unter (1) hergestellte, von Bacillus licheniformis ATCC Nr.
14580 abgeleitete genomische DNA wird mit dem Restriktionsenzym
SalI gespalten, und nach Auftrennung durch Agarose-Gelelektrophorese werden
die auf diese Weise erhaltenen DNA-Fragmente auf ein Nylonmembranfilter
geblottet und unter Anwendung der Southern-Technik analysiert. Die
zur Hybridisierung verwendete Sonde ist das oben unter (1) erhaltene
BL8-BL83 PCR-Produkt,
markiert mit 32P-dCTP mittels üblicher
Verfahren. Das DNA-Fragment, welches eine positive Hybridisierung
zu diesem BL8-BL83 Produkt zeigt, wird als Bande erkannt, die mit
einer Länge
von ungefähr
3,1 kB korrespondiert.
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(3) Sequenzierung der
genomischen DNA mittels PCR
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Die
oben unter (1) erhaltene genomische DNA des Bacillus licheniformis
ATCC Nr. 14580 wird mit SalI gespalten, und dieses Spaltprodukt
wird in einen geeigneten Vektor wie z. B. den Vektor pUC119 eingeführt, und
eine PCR wird durchgeführt
unter Verwendung eines Teiles der bekannten DNA-Sequenz als Primer.
Beispielsweise wird als Sense-Primer RV ein Teil der stromaufwärts der
vorgenannten genomischen DNA lokalisierten DNA-Sequenz von pUC119
verwendet (dargestellt in SEQ ID NO: 4), und eine zu einer Sequenz
in der Nähe
des 3'-Terminus
des oben unter (2) analysierten DNA-Fragments von 375 Bp komplementäre DNA-Sequenz wird
als Antisense-Primer B125 verwendet (dargestellt in SEQ ID NO: 5).
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-
Durch
Anwendung der PCR wird ein DNA-Fragment von ungefähr 1050
Bp erhalten. Die Basensequenz dieses Fragments kann mittels direkter
DNA-Sequenzierung bestimmt werden (Gibbs et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 86, 1919–1923,
1989). Auf diese Weise kann die für BLase kodierende DNA-Sequenz
vom Amino-Terminus bis zum mittleren Bereich der Sequenz ermittelt
werden.
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Als
nächstes
kann der Teil der Sequenz auf der 3'-Seite der genomischen DNA durch die
folgende Vorgehensweise bestimmt werden. Zunächst wird die genomische DNA
von Bacillus licheniformis ATCC Nr. 14580 in derselben Weise wie
oben dargelegt mit SalI gespalten, und ein Fragment von ungefähr 3,1 kB
wird isoliert. Dieses wird in M13mp11 insertiert, wonach sich eine
PCR anschließt.
Die für
diese PCR verwendeten Primer sind partielle Fragmente des oben unter
(2) analysierten DNA-Fragments von 375 Bp; einer ist der Sense-Primer
B40 (dargestellt in SEQ ID NO: 6), der stromaufwärts des vorgenannten Antisense-Primers
B125 lokalisiert ist, und der andere ist der Antisense-Primer M4
(dargestellt in SEQ ID NO: 7), der eine DNA-Sequenz aufweist, die
zu einem Teil der DNA-Sequenz von M13mp11 komplementär und stromabwärts der
genomischen DNA lokalisiert ist.
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-
Die
vorgenannte PCR ergibt ein DNA-Fragment von ungefähr 2,2 kB.
Die Basensequenz dieses DNA-Fragments kann durch direkte DNA-Sequenzierung bestimmt
werden. Auf diese Weise wird die Basensequenz vom 3'-Terminus bis zum
mittleren Bereich der genomischen DNA bestimmt.
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Die
aus diese Weise bestimmte vollständige
DNA-Sequenz von BLase wie auch die von dieser DNA-Sequenz bestimmte
Aminosäuresequenz
sind in SEQ ID NO: 1 und 1 dargestellt.
Aus der SEQ ID NO: 1 und der 1 ist
ersichtlich, daß das
für das
aus Bacillus licheniformis abgeleitete reife Protein kodierende
Gen eine DNA-Sequenz, die für
ein Signalpeptid kodiert, das aus den 94 Aminosäureresten vom N-Formylmethioninrest
an der Position –94
bis zum Lysinrest an der Position –1 zusammengesetzt ist, und
eine DNA-Sequenz enthält,
die für
das reife Protein kodiert, welches aus den 222 Aminosäureresten
vom Serinrest an der Position +1 bis zum Glutaminrest an der Position
+222 zusammengesetzt ist. Gewöhnlich
kodiert ATG für
ein Methionin, aber in diesem Fall scheint TTG (fMet) das Translationsstartkodon
zu sein. Im 332 Bp langen Segment der 5'-untranslatierten Region beginnend an
der SalI-Spaltstelle gibt es eine Promotorregion, die eine -35-Sequenz,
eine Pribnow-Box sowie eine Shine-Dalgarno-Sequenz enthält, welche
9 Basen stromaufwärts des
zuvor genannten Translationsstartkodons TTG vorhanden ist. In der
3'-untranslatierten
Region ist 8 Basen stromabwärts
des Stopkodons TAA eine umgekehrte komplementäre Wiederholung bestehend aus
13 Basenpaaren lokalisiert.
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VI. Herstellung von Expressionsvektoren
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Wie
in 2 dargestellt, wird
pHY300BLtt als Beispiel der erfindungsgemäßen Expressionsvektoren aus
dem Shuttle-Vektor pHY300PLKtt erhalten, welcher einen von Bacillus
subtilis ATCC Nr. 6051 abgeleiteten Terminator für die alkalische Protease enthält, indem
ein in der SEQ ID NO: 3 dargestelltes, für die BLase kodierendes DNA-Fragment
(d. h. ein DNA-Fragment,
das einen Promotor, eine für
ein Signalpeptid kodierende DNA-Sequenz, eine für das reife Peptid von BLase
kodierende DNA-Sequenz und einen Terminator enthält) in den Vektor pHY300PLKtt
insertiert wird. Wie in 3 dargestellt,
wird der vorgenannte Vektor pHY300PLKtt von einem Vektor pHY300PLK
erhalten, welcher ein Shuttle-Vektor von E. coli und B. subtilis
ist, indem ein von Bacillus subtilis ATCC Nr. 6051 abgeleiteter Terminator
für die
alkalische Protease in den Vektor pHY300FLK insertiert wird.
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Die
vorgenannte Vorgehensweise wird nun in der Reihenfolge der beteiligten
Verfahrensschritte eingehender erklärt. Zunächst wird die genomische DNA,
wie in 3 dargestellt,
aus dem Bacillus subtilis ATCC Nr. 6051 durch das Verfahren von
M. Stahl et al. (oben) isoliert und als Template-DNA eingesetzt.
Anschließend
werden ein Fragment, das aus einer DNA-Sequenz, welche mit der Nähe des 5'-Terminus des von
Bacillus subtilis I-168 abgeleiteten Terminatorbereichs des Gens
für alkalische
Protease korrespondiert, und einer hinzugefügten XbaI-Spaltstelle zusammengesetzt
ist, und ein Fragment, das zu einer DNA-Sequenz komplementär ist, welche
mit der Nähe
des 3'-Terminus
des Terminatorbereichs korrespondiert, mit einer hinzugefügten HindIII-Spaltstelle, chemisch
synthetisiert, und eine PCR wird durchgeführt unter Verwendung dieser
Fragmente als Primer. Das auf diese Weise erhaltene DNA-Fragment
wird anschließend
mit XbaI und HindIII gespalten, wodurch ein in 3 dargestelltes Fragment (1) erhalten
wird. Anschließend
wird pHY300PLK mit XbaI und HindIII gespalten, wodurch das in 3 dargestellte größere Fragment
(2) erhalten wird. Der Shuttle-Vektor pHY300PLKtt, der den von Bacillus
subtilis ATCC 6851 abgeleiteten Terminator für die alkalische Protease enthält, wird
anschließend
durch Ligation dieser Fragmente (1) und (2) hergestellt.
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Als
nächstes
wird genomische DNA aus von Bacillus licheniformis ATCC Mr. 14580
abgeleiteten kultivierten Zellen isoliert und als Template-DNA verwendet,
Anschließend
werden ein Fragment, das aus einer mit der Nähe des 5'-Terminus dieser Template-DNA korrespondierenden
DNA-Sequenz mit einer hinzugefügten
EcoRI-Spaltstelle zusammengesetzt ist, und ein Fragment, das zu
derjenigen DNA-Sequenz komplementär ist, welche mit dem 3'-Terminus der Template-DNA
korrespondiert, mit einer hinzugefügten XbaI-Spaltstelle, synthetisiert
und als Sense- bzw. Antisense-Primer
verwendet. Unter Verwendung der vorgenannten Template- DNA, des Sense-Primers
und des Antisense-Primers wird eine FCR durchgeführt. Anschließend wird
das auf diese Weise erhaltene Fragment mit EcoRI und XbaI gespalten,
wodurch ein für
BLase kodierendes DNA-Fragment (3) erhalten wird (s. 2). Dieses Fragment (3)
enthält
einen Promotor, eine für
ein Signalpeptid kodierende DNA-Sequenz, eine für reife BLase kodierende DNA-Sequenz und einen
Terminator. Als nächstes
wird der vorgenannte Vektor pHY300PLKtt mit EcoRI und XbaI gespalten,
wodurch das größere Fragment
(4) erhalten wird. Anschließend
wird der erfindungsgemäße Expressionsvektor
pHY300BLtt erhalten durch Ligation der vorgenannten Fragmente (3)
und (4) (s. 2).
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Dieser
Expressionsvektor pHY300BLtt enthält, unter der Kontrolle des
BLase-Promotors, eine DNA-Sequenz, die für das Signalpeptid vom M-Formylmethioninrest
an der Position –94
bis zum Lysinrest an der Position –1 kodiert, sowie eine DNA-Sequenz,
die für
ein reifes Peptid kodiert, welches vom Serinrest an der Position
+1 bis zum Glutaminrest an der Position +222 von BLase reicht, und
eine einen Terminator umfassende 3'-untranslatierte Region. Noch weiter
stromabwärts
befindet sich der von Bacillus subtilis ATCC Nr. 6051 abgeleitete
Terminator für
die alkalische Protease.
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VII. Herstellung von Transformanten
und Herstellung von BLase
-
Der
im obigen Abschnitt VI erhaltene Expressionsvektor wird durch übliche Verfahren
in geeignete Wirtszellen eingeführt.
Beispielsweise kann der vorgenannte Vektor pHY300BLtt durch das
Verfahren von J. Spiezen et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 44,
1072, 1958) in Bacillus subtilis ISW1214 (Takara Shuzo) eingeführt werden.
Die Transformante (Bacillus subtilis pHY300BLtt/ISW1214) wird in
irgendeinem für
den Wirt geeigneten Medium kultiviert, wodurch die BLase produziert
wird. Schließlich
wird BLase aus der Kulturbrühe,
in der die Transformante kultiviert werden ist, isoliert und unter
Anwendung des im obigen Abschnitt II beschriebenen Verfahrens gereinigt.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die spezifischen
Beispiele weiter ausgeführt.
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Beispiel 1
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Bacillus
licheniformis ATCC Nr. 14580 wurde 36 Stunden lang bei 28°C in einem
Medium mit einem pH-Wert von 7,0 kultiviert, das 2,0% Glucose, 2,0%
Sojabohnenmehl, 0,25% Maisquellwasser, 0,5% Ammoniumsulfat, 0,05%
Dikaliumhydrogenphosphat, 0,05% Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01%
Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat und 0,3% Calciumcarbonat enthielt.
95 l der Kulturbrühe
wurden mittels Filterpresse filtriert und auf ungefähr 14 l
konzentriert durch Anwendung eines Ultrafiltrationsmoduls (Nitto
Ultrafiltration Module NTU 2020T P18B (HF); Ausschlußgröße MW 20000)
und einer Zentrifuge (4200 UpM, 30 Minuten). Diese konzentrierte
zellfreie Brühe
wurde mit 2 mM Calciumchlorid auf ungefähr 28 l verdünnt (1,90
ms/cm). Anschließend
wurde der pH-Wert
der verdünnten
zellfreien Brühe
durch Zugabe von Salzsäure
auf 6,0 eingestellt. Hierzu wurden ungefähr 4 l Amberlite CG-50 gegeben,
die mit einem 10 mM Acetatpuffer (pH-Wert 6,0) enthaltend 2 mM Calciumchlorid
equilibriert worden waren, und die Mischung wurde 4 Stunden lang
bei Raumtemperatur geschüttelt.
Der Überstand
wurde verworfen, nachdem festgestellt worden war, daß der Überstand
keine BLase-Aktivität
aufwies. Anschließend
wurde das Amberlite CG-50 in eine Glassäule von 14 × 32 cm gepackt. Nach dem Waschen
mit ungefähr
10 l 10 mM Acetatpuffer (pH-Wert 6,0) enthaltend 2 mM Calciumchlorid
erfolgte die Elution mit 0,5 M Natriumacetatpuffer (pH-Wert 8,5),
welcher ebenfalls 2 mM Calciumchlorid enthielt.
-
Die
von dem Amberlite CG-50 eluierten Fraktionen mit BLase-Aktivität wurden
vereinigt (das Gesamtvolumen der Fraktionen betrug 2,7 l) und gegen
Wasser 48 Stunden lang dialysiert. Das Dialysat wurde mit 2 mM Calciumchlorid
auf 8 l verdünnt
(2,23 ms/cm), und die Flüssigkeit
wurde nach Einstellung des pH-Wertes auf
6,0 an ungefähr
800 ml S-Sepharose adsorbiert, das sich in einer Säule von
5 × 40
cm befand, die zuvor mit einer 2 mM Calciumchlorid enthaltenden
5 mM Acetatpufferlösung
(pH-Wert 6,0) equilibriert
worden war. Nach dem Waschen mit ungefähr 5 l Pufferlösung mit
derselben Zusammensetzung wie derjenigen, die für die oben genannte Equilibrierung
eingesetzt worden war, wurde die Säule mit 7 l dieser Pufferlösung unter
einem linearen Natriumchlarid-Gradienten von 0–0,2 M eluiert. Die Fraktionen
mit BLase-Aktivität
wurden vereinigt (das Gesamtvolumen der Fraktionen betrug 900 ml)
und über
Nacht gegen eine 2 mM wäßrige Lösung von Calciumchlorid
dialysiert, wodurch ungefähr
950 ml Dialysat erhalten wurden (0,86 ms/cm). Der pH-Wert dieses
Dialysats wurde auf 7,5 eingestellt und es wurde anschließend unverzüglich eine
Affinitätschromatographie
durchgeführt.
Der für
diese Affinitätschromatograhie
verwendete Träger
bestand aus ungefähr
340 ml CH-Sepharose 4B (Phe Leu-D-GluOMe), gepackt in eine Säule von
3 × 48
cm, und equilibriert mit 5 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,5) enthaltend
2 mM Calciumchlorid. Mach dem Adsorbieren des vorgenannten Dialysats an
diese Säule
wurde die Säule
mit ungefähr
5 l Pufferlösung
derselben Zusammensetzung wie der zur Equilibrierung der Säule verwendeten
gewaschen und anschließend
mit 3,5 l der Pufferlösung
mit derselben Zusammensetzung unter Anwendung eines linearen Natriumchlorid-Gradienten
von 0–0,7
M eluiert.
-
Die
BLase-Aktivität
einer jeden auf diese Weise erhaltenen Fraktion wurde durch das
in Abschnitt III der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
dargestellte Verfahren zur Messung der enzymatischen Aktivität gemessen.
Die Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
Die Absorption einer jeden Fraktion bei 280 nm wurde als Index der
Proteinkonzentration gemessen, und die auf diese Weise erhaltenen
Ergebnisse sind ebenfalls in 4 dargestellt.
Diese Figur zeigt, daß die
BLase bei einer Konzentration an Natriumchlorid von ungefähr 0,5 M
eluiert wurde. Die auf diese Weise erhaltene BLase zeigte in der
SDS-PAGE eine einzelne Bande. Auf diese Weise wurden aus 95 l der
Kulturbrühe
833,1 mg Enzymmaterial (quantifiziert mit einem Proteinas say-Kit
von BioRad) mit eine spezifischen Aktivität von 1,9 × 103 – 2 × 103 U/mg erhalten. Die Ausbeute der enzymatischen
Aktivität
betrug 27,5%.
-
Beispiel 2
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Bestimmung der Basensequenz
der für
BLase kodierenden DNA
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(1)
PCR-Analyse der internen Basensequenz von genomischer DNA 100 μg der mit
DFP behandelten und gemäß Beispiel
1 erhaltenen gereinigten BLase wurden 150 μl 0,05 M Tris-HCl (pH-Wert 9,0)
enthaltend 1 M Harnstoff zugegeben und mit 1 μg Lysylendopeptidase (Wako Pure
Chemical Industries, Ltd.) 5 Stunden lang bei 37°C gespalten. Der resultierende
Enzymverdau wurde anschließend
isoliert und gereinigt durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie unter
Verwendung einer mit TSKgel ODS-120T (4,6 × 250 mm, Tosoh Co. Ltd.) gepackten
Säule.
Die auf diese Weise erhaltenen Aminosäuresequenzen der gespaltenen
Fragmente wurden mit dem Prote.nsequenziergerät Modell 477A (Applied Biosystems)
untersucht, wodurch die Aminosäuresequenzen
von fünf
Typen von Fragmenten bestimmt wurden. Drei dieser Sequenzen sind
nachfolgend sowie in den SEQ ID NOS: 8, 9 und 10 angegeben.
-
-
Anschließend wurde
durch das Verfahren von M. Stahl et al. (oben) genomische DNA aus
Bacillus licheniformis ATCC Nr. 14580 isoliert, und die DNA wurde
als Template für
die PCR-Analyse verwendet. Die für die
PCR verwendeten Qligonukleotid-Primer wurden hergestellt auf der
Basis bekannter Bereiche der Aminosäuresequenz der von Bacillus
licheniformis ATCC Nr. 14580 produzierten BLase. Zunächst wurde
ein Oligonukleotid, das für
die Aminosäuresequenz
beginnend mit der 12. Position und endend mit der 19. Position vom Amino-Terminus
des BLase-Moleküls
(s. Tabelle 3) kodiert, d. h. Thr Asn Thr Thr Ala Tyr pro Tyr (mit
der Ausnahme, daß das
Oligonukleotid sich lediglich über
die zweite Base des für
den Tyrosinrest an dem Carboxy-Terminus des Oligopeptids kodierenden
Tripletts erstreckt, d. h. das Oligonukleotid ist ein Tricosamer)
chemisch synthetisiert. Dies wurde als Sense-Primer BL8 (dargestellt
in SEQ ID NO: 2) verwendet.
-
-
Anschließend wurde
ein Octadecamer, das zu der DNA-Sequenz komplementär ist, die
für ein
Aminosäurefragment
kodiert, welches ein in dem vorgenannten Lysylendopeptidase-Verdau
erhaltenes Produkt ist, und welches eine Aminosäuresequenz mit dem größten Grad
an Verläßlichkeit
aufweist [d. h. Gly Tyr Pro Gly Asp Lys (dargestellt in SEQ ID NO:
8)], chemisch synthetisiert. Dies wurde als Antisense-Primer BL83
(dargestellt in SEQ ID NO: 3) verwendet.
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-
Unter
Verwendung der vorgenannten Template-DNA und der Qligonukleotid-Primer
wurde die DNA anhand des PCR-Verfahrens amplifiziert (Saiki et al.,
Science 239, 487–491,
1989). Ein Teil der amplifizierten Produkte wurde durch eine 1%ige
Agarose-Gelelektrophorese
analysiert, wodurch die Anwesenheit eines DNA-Fragments von ungefähr 370 Bp bestätigt wurde.
Dieses Fragment wurde isoliert und nach Schaffung glatter Enden
durch Verwendung des Klenow-Fragments in M13mp11 kloniert, welcher
mit SmaI verdaut worden war, und die DNA-Sequenz des Fragments wurde
anhand des Verfahrens von Sanger bestimmt (Sanger et al., Proc.
Matt. Acad. Sci. USA, 74, 5463–5467,
1977). Auf diese Weise wurde die Basensequenz eines Fragments von
375 Bp bestimmt, und es wurde gefunden, daß die Aminosäuresequenz,
die mit BL83 korrespondiert, an den Positionen 131 bis 136 lokalisiert
ist. Ferner fand man heraus, daß die
vorgenannten Aminosäuresequenzen
(II) und (III) an den Positionen 21 bis 25 bzw. 79 bis 86 lokalisiert
sind.
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(2) Analyse der genomischen
DNA mittels Southern-Blotting
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Die
von Bacillus licheniformis ATCC Nr. 14580 anhand des oben unter
(1) beschriebenen Verfahrens erhaltene abgeleitete genomische DNA
wurde mit dem Restriktionsenzym SalI gespalten, und nach Abtrennung
der Produkte durch 1%ige Agarose-Gelelektrophoress wurden die DNA-Fragmente
auf ein Nylon-Membranfilter geblottet und anhand der Southern-Technik
analysiert. Die zur Hybridisierung verwendete Sonde war das oben
unter (1) erhaltene PCR-Produkt BL8-BL83, welches mit 32P-dCTP
nach üblichen
Verfahren markiert worden war. Das DNA-Fragment, welches zu diesem
BL8-BL83-Produkt eine positive Hybridisierung zeigte, wurde als
eine Sande erkannt, die mit einer Länge von ungefähr 3,1 kB
korrespondiert.
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(3) Bestimmung der genomischen
DNA-Sequenz mittels PCR
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Die
oben unter (1) erhaltene genomische DNA von Bacillus licheniformis
ATCC Nr. 14580 wurde mit SalI verdaut, und die Enden der Fragmente
wurden mit T4 DNA-Polymerase glattendig gemacht. Dieses Fragment
mit glatten Enden wurde mit einem dephosphorylierten, SmaI-verdauten
pUC119-Vektor ligiert. Diese Ligationsreaktion erfolgte unter Verwendung
eines handelsüblichen
Kits (Takara Shuzo).
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Als
nächstes
wurden der Sense-Primer RV (dargestellt in SEQ ID NO: 4) und der
Antisense-Primer B125 (dargestellt in SEQ ID NO: 5) mit den unten
angegebenen Basensequenzen chemisch synthetisiert und einem Aliquot
der Reaktionsmischung für
die vorgenannte Ligationsreaktion zugegeben, wodurch eine PCR-Reaktion
ermöglicht
wurde.
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Der
Sense-Primer RV ist ein Teil der DNA-Sequenz von pUC119 und ist
stromaufwärts
der vorgenannten genomischen DNA lokalisiert, während der Antisense-Primer
B125 eine zu einer Sequenz in der Nähe des 3'-Terminus des oben unter (2) analysierten
DNA-Fragments von
375 Bp komplementäre
DNA-Sequenz ist.
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Durch
die vorgenannte FCR wurde ein DNA-Fragment von ungefähr 1050
Bp erhalten. Die Basensequenz dieses Fragments wurde anhand der
direkten DNA-Sequenzierung bestimmt (Gibbs et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 86, 1919–1923,
1989). Auf diese Weise wurde die für das vorliegende Enzym kodierende DNA-Sequenz
vom 5'-Terminus
bis zum mittleren Bereich der Sequenz ermittelt.
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Die
oben unter (1) erhaltene genomische DNA von Bacillus licheniformis
ATCC Nr. 14580 wurde mit SalI gespalten und einer 1%igen Agarose-Gelelektrophorese
zugeführt,
wodurch ein Fragment von ungefähr 3,1
kB isoliert wurde. Dieses Fragment wurde mit Hilfe des Klenow-Fragments
glattendig gemacht und mit dephosphorylierten, mit SmaI gespaltenen
Fragmenten von M13mp11 ligiert. Unter Verwendung dieses Ansatzes als
Template wurde eine PCR durchgeführt.
Die für
diese PCR verwendeten Primer waren der Sense-Primer B40 (dargestellt
in SEQ ID NO: 6), welcher ein Teil des oben unter (2) analysierten
DNA-Fragments von 375 Bp ist (stromaufwärts des vorgenannten Primers
B125), und der Antisense-Primer M4 (dargestellt in SEQ ID NO: 7),
welcher eine DNA-Sequenz
ist, die zu einem Teil der stromabwärts der genomischen DNA von M13mp11
lokalisierten DNA-Sequenz komplementär ist.
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Die
vorgenannte PCR ergab ein DNA-Fragment von ungefähr 2,2 kB. Die Basensequenz
dieses DNA-Fragments wurde anhand der direkten DNA-Sequenzierung
bestimmt. Auf diese Weise wurde die Basensequenz vom 3'-Ende bis zum mittleren
Bereich der genomischen DNA bestimmt.
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Sowohl
die auf diese Weise bestimmte vollständige DNA-Sequenz von BLase
als auch die aus der DNA-Sequenz abgeleitete Aminosäuresequenz
sind in der SEQ ID NO: 1 und den 1-1 bis 1-3 dargestellt.
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Die
DNA-Sequenz von BLase wie auch die zu der besagten DNA-Sequenz hybridisierenden
DNA-Sequenzen sind ebenfalls geeignet zur Herstellung einer Protease
mit BLase-Aktivität.
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Die
DNA-Sequenz, welche zu der DNA-Sequenz von BLase hybridisiert, kann
beispielsweise anhand des nachfolgenden Verfahrens erhalten werden.
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Zahlreiche
DNA-Fragmente, z. B. DNA-Fragmente, die von verschiedenen Organismen
abgeleitet sind, werden durch Verwendung der Gesamtheit oder eines
Teils der DNA-Sequenz von BLase, z. B. eines DNA-Fragments von 1124
Bp, welches sich von A in Position 248 bis zum T in der Position
1371 der SEQ ID NO: 1 erstreckt, als Sonde einem Screening zugeführt. Beispielsweise
wird die Southern-Hybridisierung (E. M. Southern, J. Mol. Biol.
98, 503–517,
1975) unter Verwendung der mit 32P-markierten
Sonde und einem Hybridisierungspuffer der folgenden Zusammensetzung
angewendet.
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Nach
Durchführung
der Hybridisierung über
Nacht bei 65°C
wird ein Filter, an das die Sonde hybridisiert werden ist, viermal
bei Raumtemperatur mit 2 × SSC,
0,1% SDS gewaschen, wobei jeder Waschgang viermal für 10 Minuten
bei Raumtemperatur durchgeführt
wurde, wodurch ein DNA-Fragment erhalten wurde, welches etwa 65%
Homologie zu der DNA-Sequenz von BLase aufweist. Wenn der Filter
einmal 20 Minuten lang bei 50°C
gewaschen wird, kann ein DNA-Fragment erhalten werden, welches etwa
80% Homologie zu der DNA-Sequenz von BLase aufweist.
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(4) Herstellung eines
Expressionsvektors
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(4)-1 Herstellung des
Shuttle-Vektors pHY300PLKtt
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Anhand
des Verfahrens von M. Stahl et al. (oben) wurde eine genomische
DNA aus Bacillus subtilis ATCC Nr. 6053 isoliert, und diese wurde
als Template-DNA eingesetzt. Als nächstes wurden ein aus einer DNA-Sequenz,
die mit der Nähe
des 5'-Terminus
des Terminatorbereichs eines von Bacillus subtilis I-168 abgeleiteten
Gens für
alkalische Protease (Journal of Bacteriology 158, 411–428, 1984)
und einer angefügten XbaI-Spaltstelle
zusammengesetztes Fragment (Sense-Primer A, dargestellt in SEQ ID
NO: 11), und ein Fragment, welches komplementär zu einer DNA-Sequenz ist,
die mit der Nähe
des 3'-Terminus
des Terminatorbereichs korrespondiert, mit einer angefügten HindIII-Spaltstelle,
(Antisense-Primer B, dargestellt in SEQ ID NO: 12), chemisch synthetisiert.
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-
-
Anschließend wurde
unter Verwendung der vorgenannten Template-DNA und dieser beiden Primer eine PCR
durchgeführt.
Das auf diese Weise erhaltene DNA-Fragment wurde mit XbaI und HindIII
gespalten, wodurch das in 3 dargestellte
Fragment (1) erhalten wurde. Als nächstes wurde der Shuttle-Vektor pHY300PLK
(Takara Shuzo) mit I und HindIII gespalten, wodurch das größere Fragment
(2) erhalten wurde (s. 3).
Durch Ligation dieser Fragmente (1) und (2) wurde ein Shuttle-Vektor
pHY300PLKtt hergestellt, der den aus Bacillus subtilis ATCC Nr.
6051 abgeleiteten Terminator der alkalischen Protease enthält.
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(4)-2 Herstellung des
Expressionsvektors pHY300BLtt
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Aus
kultivierten Zellen von Bacillus licheniformis ATCC Nr. 14580 wurde
durch das Verfahren von M. Stahl et al. (oben) eine genomische DNA
isoliert und als Template-DNA verwendet. Anschließend wurden
ein einzelsträngiges
DNA-Fragment, das mit der Mähe
des 5'-Terminus
dieser Template-DNA korrespondiert und über eine angefügte EcoRI-Spaltstelle
verfügt,
und ein einzelsträngiges
DNA-Fragment, das zu einer DNA-Sequenz kamplementär ist, welche
mit dem 3'-Terminus
dar Template-DNA korrespondiert, und über eine angefügte XbaI-Spaltstelle
verfügt,
synthetisiert und als Sense-Primer C (dargestellt in SEQ ID NO:
13) bzw. als Antisense-Primer D (dargestellt in SEQ ID NO: 14) verwendet.
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Unter
Verwendung der vorgenannten Template-DNA, des Sense-Primers C und
des Antisense-Primers D wurde eine PCR durchgeführt. Anschließend wurde
das auf diese Weise erhaltene Fragment mit EcoRI und XbaI gespalten,
wodurch ein DNA-Fragment (3) erhalten wurde, das für BLase
kodiert (s. 2). Als nächstes wurde
der vorgenannte Vektor pHY300PLKtt mit EcoRI und Y gespalten, wodurch
das größere Fragment
(4) erhalten wurde. Die vorgenannten Fragmente (3) und (4) wurden
anschließend
mit T4 DNA-Ligase ligiert. Die Ligationsmischung wurde verwendet,
um E. coli K-12 C600 zu transformieren. Die Transformanten wurden
auf Ampicillin enthaltendem Agarplattemedium kultiviert, und die
gegenüber
Ampicillin resistenten Kolonien wurden ausgewählt. Anschließend wurde
aus den Zellen der ausgewählten
Kolonien Plasmid-DNA isoliert, und die Insertion des vorgenannten
DNA-Fragments (3) in der korrekten Orientierung wurde durch die Muster
der Restriktionsenzymspaltung bestätigt.
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(5) Herstellung von Transformanten
und Herstellung von BLase
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Der
oben unter (4) erhaltene Expressionsvektor pHY300BLtt wurde durch
das Verfahren von J. Spizien et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
44, 1072 (1958)) in Bacillus subtilis ISW1214 (Takara Shuzo) eingeführt. Die
Bakterien wurden anschließend
auf einem Tetracyclin enthaltenden Agarplattenmedium kultiviert,
und die gegenüber
Tetracyclin resistenten Kolonien wurden ausgewählt, wodurch die gewünschte Transformante
erhalten wurde (Bacillus subtilis pHY300BLtt/ISW1214).
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Die
Transformante wurde in 5 ml LB-Medium (10 g Trypton, 5 q Hefeextrakt
und 5 g Natriumchlorid unter Zugabe von Wasser zum Erhalt eines
Gesamtvolumens von 1 l; pH-Wert 7,2) transplantiert und 18 Stunden
lang bei 37°C
im Schüttler
kultiviert. Anschließend
wurde 1 ml dieser Kulturbrühe
zu 10 ml Sc+-Medium gegeben, welches 20
Minuten lang in einem Autoklaven bei 120°C sterilisiert wurden war, und
die Schüttelkultur
wurde bei 28°C
durchgeführt.
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Zusammensetzung
des Sc
+-Mediums
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Wasser
wird so zugegeben, daß das
Gesamtvolumen 1 l beträgt
(pH-Wert 7,0)
-
Die
vorgenannte Kulturbrühe
wurde 5 Minuten lang bei 2500 × g
zentrifugiert, und der überstand
wurde erhalten. Die BLase-Aktivität dieses Überstandes wurde anhand des
im Rahmen der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen beschriebenen
Verfahrens zur Messung des enzymatischen Aktivität gemessen. Die Ergebnisse
dieser Messungen sind in Tabelle 4 dargestellt. Die Menge an Protein
pro Liter Kulturbrühe wurde
auf der Basis einer angenommenen BLase-spezifischen Aktivität von 2500
U/mg berechnet.
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Wie
bereits ausgeführt,
werden durch die vorliegende Erfindung eine DNA, welche eine Protease
kodiert, die in spezifischer Weise die Peptidbindungen an den Carboxy-Termini
von Glutaminsäureresten
in den Aminosäuresequenzen
von Polypeptiden spaltet, ein Verfahren zur Herstellung der Protease
aus Bakterien der Gattung Bacillus, eine für die Protease kodierende DNA-Sequenz,
ein die DNA-Sequenz enthaltender Expressionsvektor, eine durch Einführung des
Expressionsvektors in einen Wirt erhaltene Transformante, und ein Verfahren
zur Herstellung der Protease unter Verwendung der Transformante
bereitgestellt. Dieser Proteasetyp kann für eine Vielzahl von Zwecken
verwendet werden, wie bei der Proteinanalyse und Spaltung der Peptidketten
von Fusionproteinen an gewünschten
Stellen, etc.
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