DE19536506B4 - Neues Creatin-Amidinohydrolase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase - Google Patents

Neues Creatin-Amidinohydrolase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase Download PDF

Info

Publication number
DE19536506B4
DE19536506B4 DE19536506A DE19536506A DE19536506B4 DE 19536506 B4 DE19536506 B4 DE 19536506B4 DE 19536506 A DE19536506 A DE 19536506A DE 19536506 A DE19536506 A DE 19536506A DE 19536506 B4 DE19536506 B4 DE 19536506B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dna
creatine amidinohydrolase
dna molecule
creatine
protein
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19536506A
Other languages
English (en)
Other versions
DE19536506A1 (de
Inventor
Keisuke Noda Furukawa
Toshio Noda Ichikawa
Masaru Noda Suzuki
Yasuji Noda Koyama
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kikkoman Corp
Original Assignee
Kikkoman Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=16990480&utm_source=google_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE19536506(B4) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by Kikkoman Corp filed Critical Kikkoman Corp
Publication of DE19536506A1 publication Critical patent/DE19536506A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19536506B4 publication Critical patent/DE19536506B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N9/00Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
    • C12N9/14Hydrolases (3)
    • C12N9/78Hydrolases (3) acting on carbon to nitrogen bonds other than peptide bonds (3.5)
    • C12N9/80Hydrolases (3) acting on carbon to nitrogen bonds other than peptide bonds (3.5) acting on amide bonds in linear amides (3.5.1)

Abstract

DNA-Molekül, das ein Protein mit Creatin-Amidinohydrolase-Aktivität codiert,
wobei das Protein die folgenden Merkmale umfasst:
(a) die codierte N-terminale Aminosäuresequenz ist Met Thr Asp Asp Met Leu His Val Met Lys;
(b) die codierte C-terminale Aminosäuresequenz ist Phe Gly Pro Glu His Asn Ile Ile Arg Asn; und
(c) es hat die von dem DNA-Molekül, das in die HpaI-Insertionsstelle des E. coli Transformanten hinterlegt als FERM BP-4803, inseriert ist, codierten 404 Aminosäuren;
und wobei das DNA-Molekül unter stringenten Bedingungen zum Komplementärstrang der in SEQ ID Nr. 1 gezeigten Nucleotidsequenz hybridisiert.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein DNA-Molekül, das ein Protein mit der enzymatischen Aktivität der Creatin-Amidinohydrolase codiert, die für den quantitativen Nachweis von Creatin nützlich ist, einen das DNA-Molekül enthaltenden Vektor und ein Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase durch Züchtung eines den Vektor enthaltenden Mikroorganismus.
  • Creatin-Amidinohydrolase ist ein Enzym, das die Hydrolyse von Creatin zu Sarcosin und Harnstoff katalysiert. Dieses Enzym kann als diagnostisches Reagens für eine Vielzahl von Krankheiten, einschließlich Nierenkrankheiten, verwendet werden, um die Menge von Creatin in menschlichem Serum oder Urin zu bestimmen.
  • Die herkömmliche Creatin-Amidinohydrolase ist jedoch ungünstig, da der pH-Bereich, in dem sie stabil ist, auf pH 4,5 bis 8,5 beschränkt ist, so daß eine Reinigung bei pH-Werten, die über pH 8,5 liegen, schwierig ist. Außerdem führt ihr hoher Km-Wert dazu, daß die Messung einer Probe eine lange Zeit in Anspruch nimmt.
  • Unter diesen Umständen fanden die Erfinder, daß eine neue Creatin-Amidinohydrolase mit niedrigem Km-Wert, die in einem großen pH-Bereich stabil ist, aus Alcaligenes sp. KS-85 (FERM BP-4487) erhalten werden kann, der in Creatin enthaltendem Medium gezüchtet wird, und reichten eine Patentanmeldung für dieses Enzym ein (Japanische Patentanmeldung Nr. 318675/1993).
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines ein Protein mit der enzymatischen Aktivität der Creatin-Amidinohydrolase codierenden DNA-Moleküls, mit dem Creatin-Amidinohydrolase gentechnisch hergestellt werden kann, eines das DNA-Molekül enthaltenden Vektors und eines Verfahrens zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase unter Verwendung des Vektors.
  • Zur Lösung der Aufgabe isolierten die Erfinder erfolgreich ein Creatin-Amidinohydrolase-Gen aus Alcaligenes und ermittelten dessen Struktur. Außerdem erhielten die Erfinder durch Einfügen des Creatin-Amidinohydrolase-Gens in eine Vektor-DNA eine rekombinante DNA, mit der sie einen zur Gattung Escherichia gehörenden Stamm transformierten, wobei sie zu dem Ergebnis kamen, daß die resultierende Transformante die Creatin-Amidinohydrolase effizient herstellen kann, ohne daß dem Medium Creatin zugesetzt werden muß.
  • Die Aufgabe wird somit durch die Bereitstellung der in den Patentansprüchen bezeichneten Ausführungsformen gelöst.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft DNA-Moleküle, die Creatin-Amidinohydrolase mit der unter Seq ID NO. 2 angegebenen Aminosäuresequenz codieren.
  • Ferner betrifft die vorliegende Erfindung DNA-Moleküle, die eine DNA-Sequenz mit der unter Seq ID NO. 1 angegebenen Nucleotidsequenz umfassen.
  • Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls DNA-Moleküle, die mit den oben genannten erfindungsgemäßen DNA-Molekülen hybridisieren. Solche DNA-Moleküle umfassen beispielsweise Fragmente, Modifikationen, Derivate und allele Varianten der vorstehend beschriebenen DNA-Moleküle. Der Begriff "Hybridisierung" bedeutet in diesem Zusammenhang eine Hybridisierung unter stringenten Hybridisierungsbedingungen wie sie beispielsweise in Sambrook et al. (1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY) beschrieben sind. Diese DNA-Moleküle, die mit den erfindungsgemäßen DNA-Molekülen hybridisieren; können prinzipiell aus jedem beliebigen Organismus (d.h. Prokaryonten oder Eukaryonten, insbesondere aus Bakterien, Pilzen, Algen, Pflanzen oder tierischen Organismen) stammen, der derartige DNA-Moleküle besitzt. Sie stammen vorzugsweise aus dem Mikroorganismus Alcaligenes, insbesondere Alcaligenes sp. KS-85.
  • DNA-Moleküle, die mit den erfindungsgemäßen DNA-Molekülen hybridisieren, können z.B. aus genomischen oder aus cDNA-Bibliotheken verschiedener Organismen isoliert werden.
  • Die Identifizierung und Isolierung derartiger DNA-Moleküle kann dabei unter Verwendung der erfindungsgemäßen DNA-Moleküle oder Teile dieser DNA-Moleküle bzw. der reversen Komplemente dieser Moleküle erfolgen, z.B. mittels Hybridisierung nach Standardverfahren (siehe z.B. Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY).
  • Als Hybridisierungsprobe können z.B. DNA-Moleküle verwendet werden, die exakt die oder im wesentlichen die unter Seq ID NO. 2 angegebene DNA-Sequenz oder Teile dieser Sequenz aufweisen. Bei den als Hybridisierungsprobe verwendeten DNA-Fragmenten kann es sich auch um synthetische DNA-Fragmente handeln, die mit Hilfe der gängigen DNA-Synthesetechniken hergestellt wurden und deren Sequenz im wesentlichen mit der der erfindungsgemäßen DNA-Moleküle übereinstimmt. Hat man Gene identifiziert und isoliert, die mit den erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen hybridisieren, ist eine Bestimmung der Sequenz und eine Analyse der Eigenschaften der von dieser Sequenz codierten Proteine erforderlich.
  • Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung DNA-Moleküle, deren Sequenzen aufgrund des genetischen Codes degeneriert sind im Vergleich zu den Sequenzen der obengenannten DNA-Moleküle und die Creatin-Amidinohydrolase codieren.
  • Ferner betrifft die Erfindung Vektoren, insbesondere Plasmide, Cosmide, Viren, Bacteriophagen und andere in der Gentechnik gängige Vektoren, die die oben beschriebenen erfindungsgemäßen DNA-Moleküle enthalten.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind die in den Vektoren enthaltenen DNA-Moleküle verknüpft mit DNA-Elementen, die die Transkription in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen gewährleisten.
  • In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung Wirtszellen, insbesondere prokaryontische Zellen, die ein oben beschriebenes erfindungsgemäßes DNA-Molekül oder einen Vektor enthalten. Dabei handelt es sich vorzugsweise um Zellen der Gattung Escherichia.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins mit der enzymatischen Aktivität der Creatin-Amidinohydrolase durch die Züchtung der vorstehend beschriebenen Wirtszellen, die bevorzugt zur Gattung Escherichia gehören und befähigt sind, mit Hilfe der rekombinanten DNA Creatin-Amidinohydrolase herzustellen, und die anschließende Gewinnung eines Proteins mit der enzymatischen Aktivität der Creatin-Amidinohydrolase aus der Kultur.
  • Kurze Beschreibung der Zeichungen
  • 1 zeigt das pH-Optimum der Creatin-Amidinohydrolase, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurde.
  • Bedingungen der Messung:
  • Bei jedem pH-Wert wurde im entsprechenden Puffer 10 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Menge des durch die Enzymreaktion erzeugten Harnstoffs wurde gemessen.
  • Puffer für die Reaktionslösung
    • Figure 00050001
      50 mmol/l Natriumacetat-Salzsäure-Puffer
    • Figure 00050002
      50 mmol/l Phosphatpuffer
    • Figure 00050003
      50 mmol/l Tris-HCl-Puffer
  • 2 zeigt das Temperatur-Optimum der Creatin-Amidinohydrolase, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurde.
  • Bedingungen der Messung:
  • In 50 mM Phosphatpuffer, pH 7,7, wurde 10 Minuten bei den jeweiligen Temperaturen inkubiert. Die Menge des durch die Enzymreaktion erzeugten Harnstoffs wurde gemessen.
  • 3 zeigt den pH-Bereich, in welchem die Creatin-Amidinohydrolase, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurde, stabil ist.
  • Bedingungen der Behandlung:
  • Die Behandlung beim jeweiligen pH-Wert erfolgte für 17 Stunden bei 25°C
    • Figure 00060001
      50 mM Natriumacetat-Salzsäure-Puffer
    • Figure 00060002
      50 mM Phosphatpuffer
    • Figure 00060003
      50 mM Tris-HCl-Puffer
    • Figure 00060004
      50 mM Glycin-NaOH-Puffer
    • Figure 00060005
      50 mM CAPS-Puffer
  • 4 zeigt die thermische Stabilität der Creatin-Amidinohydrolase, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurde.
  • Bedingungen der Behandlung:
  • In 50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,5, wurde 30 Minuten bei den jeweiligen Temperaturen inkubiert.
  • Bedingungen der Messung:
  • In 50 mM Phosphatpuffer, pH 7,7, wurde 10 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Menge des durch die Enzymreaktion erzeugten Harnstoffs wurde gemessen.
  • Das erfindungsgemäße Creatin-Amidinohydrolase-Gen kann z.B. folgendermaßen erhalten werden. Alcaligenes sp. KS-85 wird gezüchtet, wie z.B. in "Current Protocols in Molecular Biology" (Wiley Interscience, 1989) beschrieben. Die auf diese Weise gezüchteten Bakterien werden einer Extraktion unterworfen, wodurch genomische DNA erhalten wird.
  • Alcaligenes sp. KS-85 ist ein Stamm, der aus Bodenproben in der Kyoto-Präfektur, Japan, durch Absuchverfahren erhalten wurde, seine mikrobiologischen Eigenschaften werden nachstehend beschrieben. Die meisten mikrobiologischen Eigenschaften wurden gemäß den Verfahren identifiziert, die von Takeharu Hasegawa in "Biseibutsu no Bunrui to Doutei" (Klassifizierung und Identifizierung von Bakterien), Tokyo University Press (1975), beschrieben werden. Als Referenz für die Klassifizierung und Identifizierung verwendeten die Erfinder außerdem "Bergey's Manual of Determinative Bacteriology", B. Aufl. (1974).
  • Mikrobiologische Eigenschaften von Alcaligenes sp KS-85
  • (A) Morphologische Eigenschaften
  • Beobachtet unter einem Mikroskop (nach 24- bis 48-stündiger Züchtung bei 30°C auf Fleischbrühe-Agarmedium, pH 9,0)
    • (1) Zellform und -größe: 0,5 bis 1,0 × 0,5 bis 4,0 μm, stäbchenförmiges Bakterium
    • (2) Beweglichkeit: beweglich durch umgebende Flagellen
    • (3) Spore: fehlt
    • (4) Gram-Färbbarkeit: negativ
    • (5) Säurefestigkeit: negativ
  • (B) Wachstumszustand in verschiedenen Medien (pH 8 0)
  • (1) Fleischbrühe-Agarplattenkultur:
  • Blaßgelbe und weißliche runde Kolonien von 2 bis 3 mm Durchmesser erscheinen nach fünf Tagen Züchtung bei 30°C. Die Oberfläche ist glatt und fettartig glänzend mit einem transparenten Rand.
  • (2) Fleischbrühe-Agarschrägkultur:
  • Der Mikroorganismus wächst in neun Tagen stationärer Kultur bei 30°C, wobei er sich auf dem Medium ausbreitet. Der Mikroorganismus ist beige und erzeugt kein Pigment.
  • (3) Fleischbrühe-Flüssigkultur:
  • Der Mikroorganismus wächst in neun Tagen stationärer Kultur bei 30°C, wobei an der Oberfläche des Flüssigmediums eine Membran entsteht und am Boden Niederschläge erzeugt werden.
  • (4) Fleischbrühe-Gelatine-Kultur:
  • Der Mikroorganismus wächst in 30 Tagen stationärer Kultur bei 20°C nur oben auf dem Medium, wobei die Gelatine nicht verflüssigt wird.
  • (5) Lackmus-Milch:
  • Lackmus-Milch wird in neun Tagen stationärer Kultur bei 30°C nicht verfestigt oder verflüssigt, während im Medium Alkali produziert wird, wodurch der ursprüngliche pH-Wert des Mediums ansteigt.
  • (C) Physiologische Eigenschaften:
  • Die meisten der folgenden Tests wurden in Medien durchgeführt, deren pH-Wert auf 6,5 eingestellt war.
    • (1) Nitratreduktion: nicht reduziert
    • (2) Denitrifikation: fehlt (Nitrit wird unter aeroben Bedingungen erzeugt.)
    • (3) MR-Test: negativs
    • (4) VP-Test: negativ
    • (5) Indolbildung: nicht gebildet
    • (6) Hydrogensulfidbildung: nicht gebildet
    • (7) Stärkehydrolyse: nicht hydrolysiert
    • (8) Citronensäureverwertung: nicht verwertet
    • (9) Verwertung anorganischer Stickstoffquellen: nicht verwertet (Nitrat und Ammoniumsalz)
    • (10) Pigmentbildung: nicht gebildet
    • (11) Urease: negativ
    • (12) Oxidase: positiv
    • (13) Katalase: positiv
    • (14) Temperatur- und pH-Bereich für das Wachstum: 15 bis 45°C und pH 6,0 bis 9,0
    • (15) Verhalten gegenüber Sauerstoff: aerob
    • (16) O-F-Test (Hugh-Leifson-Verfahren): weder Oxidation noch Fermentation finden statt.
    • (17) Bildung von Säure und Gas aus Zucker: keine
  • (Die getesteten Zucker sind: L-Arabinose, D-Xylose, D-Glucose, D-Mannose, D-Fructose, D-Galactose, Maltose, Saccharose, Lactose, Trehalose, D-Sorbit, D-Mannit, Inosit, Glycerin und Stärke.)
  • Der vorliegende Stamm wurde nach den vorstehend beschriebenen mikrobiologischen Eigenschaften identifiziert, er wurde der Gattung Alcaligenes zugeordnet und mit Alcaligenes sp. KS-85 bezeichnet. Dieser Stamm wurden als FERM BP-4487 beim National Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology, Japan, hinterlegt.
  • Die wie vorstehend beschrieben hergestellte genomische DNA wird sodann mit einem Restriktionsenzym, wie z.B. EcoRI, partiell gespalten und durch Agarosegelelektrophorese aufgetrennt, wodurch DNA-Fragmente als EcoRI-Spaltprodukte erhalten werden, die vorzugsweise eine Länge von 2 bis 5 kb aufweisen. Diese können gegebenenfalls, z.B. mit alkalischer Phosphatase, weiter behandelt werden, ferner können sie nach Techniken, die dem Fachmann bekannt sind, wie z.B. Phenolextraktion, gereinigt werden und außerdem nach bestimmten Verfahren, einschließlich Ethanolfällung, eingeengt werden, wodurch gereinigte DNA-Fragmente erhalten werden, die das gewünschte Creatin-Amidinohydrolase-Gen enthalten.
  • Als Vektor-DNA, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann eine Bakteriophagenvektor-DNA, Plasmidvektor-DNA und dergleichen erwähnt werden, wobei vorzugsweise insbesondere Plasmid pUC118 (Takara Shuzo Co., Ltd.) und dergleichen eingesetzt werden. Zur Ligierung des vorstehend hergestellten EcoRI-Spaltproduktes ist die Spaltung des Plasmidvektors mit EcoRI (Takara Shuzo Co., Ltd.) erforderlich, gegebenenfalls kann das Spaltprodukt mit Ethanol gefällt werden.
  • Anschließend wird das vorstehende genomische DNA-Fragment, das das aus Alcaligenes stammende, gewünschte Gen enthält, in Gegenwart einer Ligase, wie z.B. T4-DNA-Ligase (Boehringer Mannheim), an den vorstehenden, mit EcoRI gespaltenen Plasmidvektor ligiert, wodurch eine rekombinante Plasmid-DNA erhalten wird.
  • Diese rekombinante DNA kann verwendet werden, um Wirte, wie z.B. E. coli K12, vorzugsweise E. coli JM109 (erhältlich von Toyobo), XL-Blue (erhältlich von Funakoshi) und dgl., zu transformieren, wodurch Kolonien erhalten werden können, die rekombinante DNAs mit verschiedenen Genfragmenten umfassen.
  • Die resultierenden Kolonien können nach solchen Kolonien abgesucht werden, die eine rekombinante DNA mit dem gewünschten Creatin-Amidinohydrolase-Gen enthalten, hierfür wird eine Koloniehybridisierung eingesetzt, die in den vorstehend erwähnten "Current Protocols in Molecular Biology" (Wiley Interscience, 1989) beschrieben wird, wobei ein Oligonucleotid, das durch Endmarkierung des in Beispiel 1, Punkt (3), erhaltenen Genfragmentes mit Digoxigenin (Boehringer Mannheim) hergestellt wird, als Sonde eingesetzt werden kann.
  • Die resultierende rekombinante DNA, die das gewünschte Creatin-Amidinohydrolase-Gen enthält, kann durch Techniken, wie z.B. CsCl-Dichtegradienten-Ultrazentrifugation und dergleichen, gereinigt werden.
  • Die auf diese Weise gereinigte Plasmid-DNA wird für die Sequenzierung des Creatin-Amidinohydrolase-Gens verwendet, wie in Beispiel 1, Punkt (4), beschrieben, und die durch diese Nucleotidsequenz codierte Aminosäuresequenz bestimmt. Diese Aminosäuresequenz wird in SEQ ID NR. 2 gezeigt. Das Gen, das diese ermittelte Aminosäuresequenz codiert, ist das Creatin-Amidinohydrolase-Gen der vorliegenden Erfindung.
  • Da die das Gen enthaltende rekombinante DNA, die wie vorstehend erhalten wurde, keinen Promotor für die Expression in E. coli umfaßte, erzeugten Bakterien, die mit dieser rekombinanten DNA transformiert waren, keine Creatin-Amidinohydrolase. Aus diesem Grund müssen Transformanten, die die Creatin-Amidinohydrolase auch tatsächlich produzieren, gemäß der nachstehenden Beschreibung hergestellt werden.
  • Eine DNA, die ausschließlich aus einem Bereich besteht, der Creatin-Amidinohydrolase codiert, wird in der Polymerasekettenreaktion ("Polymerase Chain Reaction", nachstehend abgekürzt PCR) erhalten, wobei das vorstehend gereinigte rekombinante Plasmid als Matrize eingesetzt wird und zwei synthetische Oligonucleotid-Primer verwendet werden, die aus 30 Nucleotiden bestehen, welche 10 Aminosäuren im N- bzw. C-Terminus des Creatin-Amidinohydrolase-Gens codieren (die C-terminale Seite ist die komplementäre Kette). Die auf diese Weise erhaltene DNA wird in eine Vektor-DNA eingefügt, die eine DNA-Sequenz enthält, die einen Promotor, Operator, eine Ribosomenbindungsstelle und dgl. umfaßt, hergeleitet vom E. coli-Lactose-Operon und dgl. (vgl. "The Operon", S. 227, Cold Spring Harbor Laboratory, 1980). Die verwendete Vektor-DNA umfaßt z.B. Plasmid-DNA, Bakteriophagen-DNA und dergleichen. Die auf diese Weise konstruierte rekombinante DNA wird zur Transformation oder Transduktion von Wirten, wie z.B. E. coli K12, vorzugsweise JM109 (Toyobo), XL-Blue (Funakoshi) und dgl., eingesetzt, wodurch jeweils eine Transformante erhalten wird.
  • Die Transformation kann auch nach dem Verfahren von D. M. Morrison (Methods in Enzymology 68 (1979), 326-331), die Transduktion nach dem Verfahren von B. Hohn (Methods in Enzymology 68 (1979), 299-309) durchgeführt werden.
  • Der zur Gattung Escherichia gehörende Stamm, auf den die Befähigung zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase übertragen wurde, wie vorstehend beschrieben, kann eingesetzt werden, um die Creatin-Amidinohydrolase folgendermaßen zu produzieren.
  • Die Bakterien können nach herkömmlichen Züchtungsverfahren in festem Medium, vorzugsweise in flüssigem Medium, gezüchtet werden.
  • Zur Züchtung der Bakterien wird ein Medium verwendet, enthaltend eine oder mehrere Stickstoffquellen, wie z.B. Hefeextrakt, Pepton, Fleischextrakt, Maisquellwasser und ein Soja- oder Weizenkleie-Exsudat, ein oder mehrere anorganische Salze, wie z.B. Kaliumdihydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat, Magnesiumsulfat, Eisen(III)-chlorid, Eisen(III)-sulfat und Mangansulfat, gegebenenfalls Zucker oder Kohlenhydrate und Vitamine.
  • Der anfängliche pH-Wert des Mediums wird vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von pH 7 bis 9 eingestellt, sodann werden die Bakterien 6 bis 24 Stunden bei 30 bis 42°C, vorzugsweise bei etwa 37°C, in Submerskultur unter Belüftung mit Rühren, in Schüttelkultur, in stationärer Kultur und dergleichen gezüchtet. Nach Beendigung der Züchtung können herkömmliche Verfahren zur Gewinnung eingesetzt werden, um die Creatin-Amidinohydrolase aus der Kultur zu erhalten.
  • Die Bakterien werden aus der Kultur durch Filtration, Zentrifugation oder dergleichen abgetrennt. Die Bakterien können zwar auch nach dem Waschen direkt anstelle des Enzyms verwendet werden, vorzusweise wird jedoch die Creatin-Amidinohydrolase gewonnen, indem z.B. die Bakterien in einer Ultraschallapparatur, French Press, Mühle oder dergleichen aufgeschlossen werden, die Zellwand mit lytischen Enzymen, wie z.B. Lysozym, lysiert wird oder das Enzym mit einem oberflächenaktiven Mittel, wie z.B. Triton X-100, extrahiert wird.
  • Die auf diese Weise erhaltene rohe Enzymlösung kann sodann herkömmlichen Verfahren unterworfen werden, vorzugsweise einer geeigneten Kombination aus Aussalzen mit Ammoniumsulfat, Fällung mit organischem Lösungsmittel, Ionenaustausch-Chromatographie, Gelfiltrations-Chromatographie, Adsorptions-Chromatographie, Elektrophorese und dergleichen, wodurch die Creatin-Amidinohydrolase isoliert wird.
  • Die physikalisch-chemischen, enzymatischen Eigenschaften der resultierenden Creatin-Amidinohydrolase sehen folgendermaßen aus:
  • (1) Wirkung
  • 1 Mol Creatin wird hydrolysiert, wobei 1 Mol Sarcosin und 1 Mol Harnstoff erzeugt werden.
  • (2) Substratspezifität:
  • Spezifisch für Creatin
  • (3) pH-Optimum:
  • Die Aktivität des vorliegenden Enzyms wurde bei verschiedenen pH-Werten in 50 mmol/l Natriumacetat-Salzsäure-Puffer (pH 4,0 bis 6,0), 50 mM Phosphatpuffer (pH 6,0 bis 7,5) und 50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 7,5 bis 9,0) bestimmt. Das Ergebnis zeigte, wie aus 1 ersichtlich ist, daß das pH-Optimum des vorliegenden Enzyms im Bereich von pH 7,0 bis 9,0 liegt.
  • (4) Temperatur-Optimum:
  • Die Aktivität des vorliegenden Enzyms wurde bei verschiedenen Temperaturen in den gleichen Reaktionslösun gen wie im nachstehenden Punkt (7) bestimmt. Das Ergebnis zeigte, wie aus 2 ersichtlich ist, daß das Temperatur-Optimum des vorliegenden Enzyms im Bereich von 35 bis 45°C liegt.
  • (5) pH-Bereich, in dem das Enzym stabil ist:
  • Die Aktivität des vorliegenden Enzyms wurde nach einer 17-stündigen Behandlung bei 25°C mit verschiedenen pH-Werten von 4,0 bis 11,0 in 50 mM Natriumacetat-Salzsäure-Puffer (pH 4,0 bis 6,0), 50 mM Phosphatpuffer (pH 6,0 bis 8,0), 50 mM Tris-HCl-Puffer (pH 8,0 bis 9,0), 50 mM Glycin-NaOH-Puffer (pH 9,0 bis 10,0) und 50 mM CAPS-Puffer (pH 10,0 bis 11,0) ermittelt. Das Ergebnis zeigte, wie aus 3 ersichtlich ist, daß der pH-Bereich, in welchem das vorliegende Enzym stabil ist, der Bereich von pH 5,0 bis 10,5 ist.
  • (6) Hitzestabilität:
  • Das Enzym wurde 30 Minuten bei den vorher ermittelten Temperaturen in 50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,5, behandelt. Das Ergebnis zeigte, wie aus 4 ersichtlich ist, daß das Enzym bei Temperaturen bis zu etwa 45°C stabil ist.
  • (7) Verfahren zur Messung der Enzymaktivität:
  • Die Messung der Enzymaktivität wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt. 1 U Enzymaktivität ist als die Menge definiert, die die Erzeugung von 1 μMol Harnstoff pro Minute bewirkt.
  • Herstellung der Reagentien
  • Lösung 1 (Substratlösung)
  • 6,63 g Creatin werden in 500 ml 50 mmol/l Phosphatpuffer, pH 7,7, gelöst.
  • Lösung 2 (Lösung, die eine Färbung erzeugt)
  • 10 g ρ-Dimethylaminobenzaldehyd werden in 500 ml Ethanol (Reagens mit garantierter Qualität) gelöst und anschließend mit einem Gemisch aus 575 ml entionisiertem Wasser und 75 ml konzentrierter Salzsäure gemischt.
  • Meßverfahren
    • 1) 0,9 ml von Lösung 1 werden als Substrat 5 Minuten bei 37°C vorinkubiert.
    • 2) 0,1 ml Enzymlösung (eingestellt auf etwa 1 bis 2 U/ml) werden mit dem Substrat gemischt und 10 Minuten bei 37°C umgesetzt.
    • 3) Sodann werden 2 ml von Lösung 2 mit der Reaktionslösung gemischt.
    • 4) Anschließend wird das Gemisch 20 Minuten bei 25°C stehengelassen und die Absorption bei 435 nm gemessen (OD Probe).
    • 5) Als Blindprobe werden 0,9 ml von Lösung 1 10 Minuten bei 37°C inkubiert, anschließend 2 ml von Lösung 2 und 0,1 ml Enzymlösung mit der Lösung 1 gemischt und das Gemisch 20 Minuten bei 25°C stehengelassen, sodann wird die Absorption bei 435 nm gemessen (OD Blindwert).
  • Berechnung der Aktivität
    • U/ml = Δ OD × 18,06* × Verdünnungsstufe(18,06* ist ein Koeffizient, der aus einer Harnstoff-Eichkurve errechnet wurde.)
  • (8) Inhibitoren:
  • Die Wirkung der Metallsalze in Tabelle 1 wurde untersucht, indem das jeweilige Salz zur Reaktionslösung im vorstehenden Punkt (7) zugesetzt wurde. Das Ergebnis zeigte, wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, daß das vorliegende Enzym durch AgNO3, HgCl2 und CuSO4 stark gehemmt wurde.
  • Tabelle 1 Ergebnis der Hemmung
    Figure 00150001
  • (9) Km-Wert:
  • Der Km-Wert wurde aus Lineweaver-Burk-Diagrammen ermittelt, er betrug 1,3 × 10-2 mol/l (für Creatin).
  • (10) Molekulargewicht:
  • Die Gelfiltration durch eine TSK Gel G3000SWXL-Säule ergab ein Molekulargewicht von 80 000 ± 5 000.
  • Wirkung der Erfindung
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung kann Creatin-Amidinohydrolase effizient hergestellt werden, ohne daß dem Medium Creatin zugesetzt werden muß.
  • Beispiel
  • Die vorliegende Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels genauer beschrieben, dieses Beispiel soll jedoch den Umfang der Patentansprüche in keiner Weise einschränken.
  • (1) Herstellung von genomischer DNA aus Alcaligenes sp. KS-85
  • Alcaligenes sp. KS-85 (FERM BP-4487) wurde in 200 ml TY-Medium (1 % Bacto-Pepton, 0,5 % Pepton, 0,25 % NaCl) geimpft und 20 Stunden bei 30°C unter Schütteln gezüchtet. Die Bakterien wurden geerntet, indem die Kultur 10 Minuten bei 6000 UpM zentrifugiert wurde, und anschließend in 25 ml Sorbitlösung (0,9 mol/l Sorbit, 0,1 mol/l Tris-HCl-Puffer, pH 8,0, 0,1 mol/l EDTA) suspendiert. Gemäß "Current Protocols in Molecular Biology" (Wiley Interscience, 1989) wurden 500 μg genomische DNA aus der Suspension erhalten.
  • (2) Herstellung einer DNA-Genbank
  • 100 μg der vorstehenden genomischen DNA wurden mit EcoRI (Takara Shuzo Co., Ltd:) partiell gespalten und durch Agarosegelelektrophorese aufgetrennt, wobei 10 μg Fragmente mit einer Größe von 2 bis 5 kb als EcoRI-Spaltprodukte erhalten wurden. 1 μg der Plasmidvektor-pUC118-DNA (Takara Shuzo Co., Ltd.) wurde mit EcoRI gespalten und durch 1 Einheit T4-DNA-Ligase (Boehringer Mannheim) mit 2 μg des vorstehenden EcoRI-Spaltproduktes der genomischen DNA ligiert. Das resultierende Plasmid wurde gemäß dem Verfahren von D. M. Morrison (Methods in Enzymology 68 (1979), 326-331) in E. coli JM109 transformiert, wodurch 600 Kolonien erhalten wurden, die sodann auf ein Nylon-Membranfilter Hybond-N+ (Produkt von Amersham) geblottet wurden, wobei die Anweisungen des Herstellers befolgt wurden.
  • (3) Isolierung des Creatin-Amidinohydrolase-Gens mittels Koloniehybridisierung
  • Der Plasmidvektor pLK501, der ein Creatin-Amidinohydrolase-Gen enthielt, hergeleitet aus der Gattung Flavobacterium (Japanische offengelegte Patentveröffentlichung Nr. 205786/1987), wurde mit den zwei Restriktionsenzymen SplI und SmaI partiell gespalten und durch Agarosegelelektrophorese aufgetrennt. Ein Teil des Creatin-Amidinohydrolase-Gens mit einer Länge von 1,2 kb wurde aus dem Gel eluiert und mit "GENECLEAN II" (Funakoshi) weiter gereinigt. Dieses Genfragment wurde mit Digoxigenin endmarkiert, wobei ein "DIG Labeling Kit" (Boehringer Mannheim) verwendet wurde, und als Sonde für die Koloniehybridisierung eingesetzt. Durch die Koloniehybridisierung gemäß "Current Protocols in Molecular Biology" (Wiley Interscience, 1989) wurden zwei positive Kolonien nachgewiesen.
  • (4) Analyse des Creatin-Amidinohydrolase-Gens
  • Eine Plasmid-DNA, die das gewünschte Creatin-Amidinohydrolase-Gen enthielt, wurde aus einer der vorstehenden zwei positiven Kolonien durch Ultrazentrifugation abgetrennt und anschließend mit EcoRI gespalten. Es wurde gefunden, daß dieses EcoRI-Spaltprodukt ein genomisches DNA-Fragment mit einer Länge von etwa 2,5 kb enthielt, das aus Alcaligenes stammte. Sodann wurde die Nucleotidsequenz dieser Plasmid-DNA mit einem "Kilo Sequence Deletion Kit" (Takara Shuzo Co., Ltd.) und "370 DNA Sequencing System" (Applied Biosystems) ermittelt. Die auf diese Weise ermittelte Nucleotidsequenz ist in SEQ ID NR. 1 dargestellt, die hierdurch codierte Aminosäuresequenz ist in SEQ ID NR. 2 wiedergegeben. Das Creatin-Amidinohydrolase-Gen besitzt eine codierende Region, die aus 1215 Nucleotiden besteht, welche 404 Aminosäuren codieren.
  • (5) Herstellung des transformierten E. coli JM109 (pUCE100)
  • Der Expressionsvektor pUTE100 wurde folgendermaßen konstruiert, wie in der Japanischen offengelegten Patentveröffentlichung Nr. 317055/1993 beschrieben. Die DNA des Plasmidvektors pBR322 wurde mit EcoRI und NruI gespalten sodann unter Verwendung eines "DNA Blunting Kits" (Takara Shuzo Co., Ltd.) mit glatten Enden versehen, durch Agarosegelelektrophorese aufgetrennt und mit "GENECLEAN II" (Funakoshi) gereinigt, wodurch ein etwa 3,4 kb großes DNA-Fragment erhalten wurde, das einen Replikationsursprung enthielt. Dieses DNA-Fragment wurde durch die T4-DNA-Ligase cyclisiert und mit EcoRI gespalten, wodurch ein lineares Fragment als EcoRI-Spaltprodukt erhalten wurde. Unabhängig davon wurde eine DNA-Sequenz, welche die folgende Expressions-Regulations-Region, umfassend einen Promotor, Operator, eine Ribosomenbindungsstelle und dgl., hergeleitet vom E. coli-Lactose-Operon und dgl., und eine HpaI-Restriktionsstelle (vgl. "The Operon", S. 227, Cold Spring Harbor Laboratory, 1980) enthielt,
    Figure 00180001
    im DNA-Synthesizer Modell 392 (Applied Biosystems) synthetisiert und sodann an das vorstehende EcoRI-Spaltprodukt ligiert, wodurch der Expressionsvektor pUTE100 erhalten wurde.
  • Anschließend wurde durch PCR eine Region synthetisiert, die ausschließlich die Creatin-Amidinohydrolase codiert, wobei das "Geneamp DNA Amplification Reagent Kit" mit AmpliTaq (Takara Shuzo Co., Ltd.) verwendet wurde, hierfür wurden die Oligonucleotide SEQ ID NR. 3 und 4, die die N- bzw. C-terminalen Aminosäuresequenzen der Creatin-Amidinohydrolase codieren und die im DNA Synthesizer Modell 392 (Applied Biosystems) synthetisiert wurden, als Primer eingesetzt und das im vorstehenden Punkt (4) erhaltene EcoRI-Spaltprodukt als Matrize verwendet. Das resultierende Fragment wurde in eine HpaI-Stelle der vorstehend erhaltenen Expressionsplasmidvektor-pUTE100-DNA eingefügt, wodurch die rekombinante Plasmid-DNA pUCEl00 erhalten wurde.
  • Die Transformation von E. coli JM109 (Toyobo) mit der rekombinanten Plasmid-DNA pUCE100 nach dem Verfahren von D. M. Morrison (Methods in Enzymology 68 (1979), 326-331) ergab eine Transformante (pUCE100) von E. coli JM109. Diese Transformante wurde als FERM BP-4803 beim National Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology, Japan, hinterlegt. Dieser transformierte E. coli JM109 (pUCE100) wurde unter Schütteln 16 Stunden in TY-Medium (1 % Bacto-Pepton, 0,5 % Bacto-Hefeextrakt, 0,5 % NaCl, pH 7,0), das 1 mmol/l Isopropyl-β-D-galactosid enthielt, gezüchtet. Die Aktivität der Creatin-Amidinohydrolase, die gemäß dem vorstehend beschriebenen Meßverfahren unter Verwendung einer Harnstoff-Eichkurve bestimmt wurde, betrug 1,1 U/ml.
  • Sequenzprotokoll
    Figure 00200001
  • Figure 00210001
  • Figure 00220001
  • Figure 00230001
  • Figure 00240001

Claims (6)

  1. DNA-Molekül, das ein Protein mit Creatin-Amidinohydrolase-Aktivität codiert, wobei das Protein die folgenden Merkmale umfasst: (a) die codierte N-terminale Aminosäuresequenz ist Met Thr Asp Asp Met Leu His Val Met Lys; (b) die codierte C-terminale Aminosäuresequenz ist Phe Gly Pro Glu His Asn Ile Ile Arg Asn; und (c) es hat die von dem DNA-Molekül, das in die HpaI-Insertionsstelle des E. coli Transformanten hinterlegt als FERM BP-4803, inseriert ist, codierten 404 Aminosäuren; und wobei das DNA-Molekül unter stringenten Bedingungen zum Komplementärstrang der in SEQ ID Nr. 1 gezeigten Nucleotidsequenz hybridisiert.
  2. Vektor, umfassend ein DNA-Molekül nach Anspruch 1.
  3. Vektor nach Anspruch 2, in dem das DNA-Molekül verknüpft ist mit regulatorischen DNA-Elementen, die die Expression der Creatin-Amidinohydrolase in prokaryontischen Wirtszellen erlauben.
  4. Wirtszelle, enthaltend einen Vektor nach Anspruch 2 oder 3.
  5. Wirtszelle nach Anspruch 4, die ein Mikroorganismus ist, der zur Gattung Escherichia gehört.
  6. Verfahren zur Herstellung eines Proteins mit der enzymatischen Aktivität der Creatin-Amidinohydrolase, umfassend die Züchtung einer Wirtszelle nach einem der Ansprüche 4 oder 5 in einem Medium und die Gewinnung des Proteins mit der enzymatischen Aktivität der Amidinohydrolase aus der Kultur.
DE19536506A 1994-09-29 1995-09-29 Neues Creatin-Amidinohydrolase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase Expired - Fee Related DE19536506B4 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP23573794A JP3325128B2 (ja) 1994-09-29 1994-09-29 新規なクレアチンアミジノハイドロラーゼ遺伝子、新規な組み換え体dna及びクレアチンアミジノハイドロラーゼの製造法
JP235737/94 1994-09-29

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19536506A1 DE19536506A1 (de) 1996-04-04
DE19536506B4 true DE19536506B4 (de) 2006-02-16

Family

ID=16990480

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19536506A Expired - Fee Related DE19536506B4 (de) 1994-09-29 1995-09-29 Neues Creatin-Amidinohydrolase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase

Country Status (3)

Country Link
US (1) US5932466A (de)
JP (1) JP3325128B2 (de)
DE (1) DE19536506B4 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP3075390B2 (ja) * 1996-02-13 2000-08-14 東洋紡績株式会社 新規なクレアチンアミジノヒドロラーゼ、その製法およびその用途
JP2000157279A (ja) * 1998-11-25 2000-06-13 Kikkoman Corp クレアチンアミジノハイドロラーゼ及びその製造法
JP3773160B2 (ja) 1999-01-01 2006-05-10 キッコーマン株式会社 耐熱性クレアチンアミジノハイドロラーゼ及びその製造法
GB0122077D0 (en) * 2001-09-13 2001-10-31 Avecia Ltd Process
DK3262182T3 (da) * 2015-02-27 2020-03-16 Radiometer Medical Aps Modificeret creatinase

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS62205786A (ja) * 1986-03-07 1987-09-10 Kikkoman Corp 新規な組み換え体dna
JP2788174B2 (ja) * 1993-12-17 1998-08-20 キッコーマン株式会社 新規なクレアチンアミジノハイドロラーゼ及びその製造法

Non-Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Die somatische Gentherapie: Entwicklung und Anwendung aus ethischer Sicht. GRAUMANN, S., A. Francke Verlag, Tübingen und Basel (2000), S. 94-97 (gutachtlich) *
Pat. Abstr. of Jp. & JP 55034029 A vom vom 10.03.1980 *
Pat. Abstr. of Jp. & JP 62208281 A vom 12.09.1987 *
Pat. Abstr. of Jp., zu JP 55034029 A vom vom 10.03.1980
Pat. Abstr. of Jp., zu JP 62208281 A vom 12.09.1987

Also Published As

Publication number Publication date
JPH0889255A (ja) 1996-04-09
US5932466A (en) 1999-08-03
DE19536506A1 (de) 1996-04-04
JP3325128B2 (ja) 2002-09-17

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69334157T2 (de) Expressionsvektor pUC NT und ihre Verwendung
DE19610984A1 (de) Alkohol-Dehydrogenase und deren Verwendung zur enzymatischen Herstellung chiraler Hydroxyverbindungen
DE60206885T2 (de) Agarase und gen dafür
DE19620649A1 (de) Rekombinant hergestellte Lysophospholipase aus Aspergillus
EP0290768B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Glucosedehydrogenase aus Bacillus megaterium
DE3931716A1 (de) Verbesserte rekombinante dna, eine sie enthaltende transformante und ein verfahren zur herstellung von waermestabiler glucosedehydrogenase und ihre verwendung
DE19536506B4 (de) Neues Creatin-Amidinohydrolase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Creatin-Amidinohydrolase
EP0464832B1 (de) Klonierung der N-Methylhydantoinase
DE69535398T2 (de) Verfahren zur herstellung einer d-n-carbamoyl-alpha-aminosäure
DE69829240T2 (de) Für temperaturstabile Diaphorase kodierendes Gen
EP1343902B1 (de) Rekombinante schweineleberesterasen, deren verwendung sowie ein verfahren zu deren herstellung
DE2733273C3 (de) Endonucleasen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE102004019852B4 (de) Modifizierte Sarcosinoxidasen, Gene und rekombinante DNAs davon und Verfahren zur Herstellung derselben
DE4024158A1 (de) Klonierung und ueberexpression von glucose-6-phosphat-dehydrogenase aus leuconostoc dextranicus
DE102004055686A1 (de) Modifizierte Sarcosinoxidasen, modifizierte Sarcosinoxidasegene und Verfahren zur Herstellung von modifizierten Sarcosinoxidasen
EP1282715B1 (de) Verfahren zur mikrobiellen herstellung von difructoseanhydrid-iii, dafür einsetzbarer mikroorganismus sowie enzym mit inulase-ii-aktivität und dafür kodierende dna-sequenzen
JP2729045B2 (ja) サルコシンオキシダーゼおよびその製造法
EP0307730B1 (de) Expression von Mutarotase
EP0726320B1 (de) Mikrobielle Herstellung von 5-Ketogluconat
DE19960271B4 (de) Sarcosinoxidase und Verfahren zu deren Herstellung
EP0476670B1 (de) N-Carbamoylsarcosin-Amidohydrolase, kloniert
DE3803175A1 (de) Stabile creatinamidinohydrolase-mutanten
JP3003785B2 (ja) イソクエン酸脱水素酵素の遺伝子情報を有するdnaおよびその用途
DE4330774A1 (de) Isoliertes L-Fucosedehydrogenase-Gen, rekombinante DNA, und Verfahren zur Herstellung von L-Fucosedehydrogenase
DE19545780A1 (de) Neue Pyranose-Oxidase, neues Pyranose-Oxidase-Gen, neue rekombinante DNA und Verfahren zur Herstellung von Pyranose-Oxidase

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8125 Change of the main classification

Ipc: C12N 9/78

8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20130403