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Die Erfindung bezieht sich auf die Verpackung von Bandmaterial,
insbesondere auf die Verpackung von lichtempfindlichem Material in sehr großen
Längen (über 1.000 m).
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In der vom Anmelder am 12. Februar 1990 eingereichten französischen
Patentanmeldung 9001858 wird eine Sammelverpackung vorgeschlagen, bei
der Rollen lichtempfindlichen Bandmaterials auf einem einseitig gelagerten
Dorn derart aufgenommen sind, daß bei Bewegung dieser Verpackung die
Gesamtheit der Rollen festgelegt wird.
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Wenn diese Verpackung auch im Vergleich zu den derzeit üblichen
Verpackungen Vorteile aufweist, da sie auch die Verpackung von Bandmaterial
in großen Größen ermöglicht, ist für die Überführung des Bandmaterials
in das Gerät, in dem es benutzt werden soll, zum Beispiel eine
fotografische Druckmaschine, immer noch ein Raum erforderlich, der vollständig
abgedunkelt werden kann.
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Für einzelne lichtempfindliche Filme sind Verpackungen bekannt, die einen
lichtdichten Schlitz aufweisen, durch den der Film herausgezogen werden
kann. Verpackungen dieser Art, sogenannte Magazine, sind zum Beispiel
in EP-A-214 928, US-A-4,741,439 oder 3,315,910 beschrieben.
DieseMagazine erleichtern die Benutzung fotografischer Druckmaschinen, da sie
keinen Raum verlangen, der vollständig abgedunkelt werden kann. Da der
leichten Handhabung halber jedoch das Gewicht in vernünftigen Grenzen
gehalten werden muß, nehmen die Rollen nur eine begrenzte Bandlänge
auf, und die Magazine müssen häufig ersetzt werden. Außerdem kann sich
bei diesen Verpackungen das Band während des Transports abwickeln, da
Vorkehrungen zum Festsetzen der Rolle nicht vorgesehen sind.
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In FR-A-1,551,085 ist eine Vorrichtung zum Aufwickeln oder Abwickeln
von Papierbändern beschreiben. Bei diesem Patent sind mehrere Rollen auf
einer Welle gelagert; allerdings handelt es sich bei dieser beschriebenen
Vorrichtung nicht um eine Verpackung. Außerdem können die Rollen auf
der Welle nicht ohne weiteres von außen festgesetzt werden, wenn die
Welle in ein lichtdichtes Gehäuse eingesetzt ist.
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Die Erfindung hat daher die Aufgabe, eine Verpackung mit großem
Fassungsvermögen für Bandmaterial bis zu über 1.000 m² bereitzustellen.
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Gemäß einer weiteren Aufgabe der Erfindung soll eine wiederverwendbare
Verpackung zur Aufnahme mehrerer Rollen einer relativ geringen Breite,
z.B. 95 mm, 102 mm, 127 mm oder mehr, und einer Länge bis zu über
1.000 m bereitgestellt werden.
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Außerdem soll durch die Erfindung eine wiederverwendbare, einfach zu
benutzende und damit umweltschonende Verpackung bereitgestellt werden.
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Die erfindungsgemäßen Aufgaben werden erreicht durch eine
Ausziehpackung für auf Wickelkerne aufgewickeltes lichtempfindliches Material in
Bandform mit einerseits einem lichtdichten Gehäuse, das dem Schutz des
Materials dient und mit einem Schlitz versehen ist, durch den das Material
aus dem Gehäuse herausgezogen werden kann, und andererseits einem
Dorn, wobei diese Verpackung dadurch gekennzeichnet ist, daß der Dorn
zur Aufnahme mindestens zweier Wickelkerne dient und eine Anzahl von
Blockierabschnitten umfaßt, die mindestens jener der auf den Dorn
aufbringbaren Wickelkerne entspricht, und daß der Dorn Blockiermittel
aufweist, die von außerhalb des Gehäuses betätigbar sind, um die
Wickelkerne unabhängig voneinander mindestens in Drehrichtung zu blockieren
oder freizugeben, damit das Bandmaterial durch den Schlitz herausziehbar
ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Verpackung nach Entfernung der vorderen Fläche bzw.
Abdeckung;
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Fig. 2 eine Vorderansicht einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Verpackung, wobei zum besseren Verständnis der
Erfindung bestimmte Teile entfernt wurden;
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Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in Fig. 2, wobei der
Bremsblock in aktiver Stellung dargestellt ist;
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Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 in Fig. 2, wobei der
Bremsblock in neutraler Stellung dargestellt ist.
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Die erfindungsgemäße Verpackung geht aus von der Funktionsweise, wie
sie in der am 12. Februar 1990 eingereichten französischen
Patentanmeldung 9001858 beschrieben ist; zum besseren Verständnis der Ziele und
Vorteile der Erfindung wird auf jene Anmeldung verwiesen. Die
Verpakkung weist einen für die Handhabung mittels Gabelstaplern ausgebildeten
Boden 10, ein starres Gehäuse 20 zum Schutz des Bandmaterials und einen
über einen Rahmen 40 am Boden 10 einseitig gelagerten Dorn 30 auf.
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Bei einer besonderen Ausführungsform besteht der Boden 10 aus vier
Profileisen 11, die in einem geeigneten Abstand voneinander so angeordnet
sind, daß die Gabel des Gabelstaplers dazwischen eingeführt werden kann.
Die Profileisen sind über eine obere Platte 12 miteinander verbunden, an
der sie durch Schweißen oder Schrauben befestigt sind. Die Platte 12 ist
mit Rippen 12 versehen, durch die das Gehäuse 20 in seiner Position
gehalten wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der Rahmen 40 aus
L-förmigen Profileisen 41 und Platten 42 bestehen, die derart
zusammengeschweißt sind, daß sie den einseitig gelagerten Dorn 30 tragen. Der
Dorn 30, der später noch im einzelnen beschrieben wird, besteht im
wesentiichen aus einem Rohr 31 (Fig. 2) zur Aufnahme des auf die
Wickelkerne 50 aufgewickelten Bandmaterials (Fig. 3 und 4). In das Rohr 31 ist
eine um ihre Achse drehbare Welle 32 eingeführt. Die Welle 32 ragt über
den Rahmen 40 vor und trägt an ihrem Ende einen Positionierhebel 33,
mittels dessen sie gedreht werden kann. Der Hebel 33 ist mit einer
Rastvorrichtung 34 versehen, die mit einer im Rahmen 40 eingebauten
Rastplatte zusammenwirkt, deren Benutzung weiter unten noch im einzelnen
beschrieben wird.
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Das Gehäuse 20 weist einen ausgesparten Bereich 41 auf, der im
wesentlichen zylindrisch ausgebildet und ducch eine Abdeckung 22 verschloasen
ist. Wird die Abdeckung abgenommen, wird dadurch das nicht mit dem
Rahmen 40 verbundene Ende des Dorns freigelegt, so daß die Rollen mit
dem in der Fertigungsmaschine geschnittenen und aufgewickelten
Bandmaterial aufgeschoben werden kennen. Vorteilhalterweise kann die
Abdeckung dadurch in ihrer Position gehalten werden, daß sie am Ende des
Dorns befestigt wird. Außerdem kann das Gehäuse 20 im Bereich der
Abdeckung 22 mit einer genuteten oder mit einer Abdeckung versehenen
Aussparung ausgestattet sein, die die Lichtdichtheft der Verpackung
garantiert.
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Die erfindungsgemäße Verpackung weist einen lichtdichten Schlitz 60 auf,
durch den das Bandmaterial aus dem Gehäuse 20 herausgezogen werden
kann. Erfindungsgemäß ist der Schlitz mit Mitteln versehen, durch die die
Querabniessung des Schlitzes wesentlich vergrößert werden kann. Bei der
dargestellten Ausführungsform ist der den Schlitz oben begrenzende
Bereich 61 über ein Scharnier 62 beweglich, so daß das auf dem Dorn 30
angeordnete Bandmaterial auf einfache Weise durch Verschwenken des
oberen Bereichs 61 zugänglich ist. Natürlich geschieht dies während der
Herstellung in einem vollständig abgedunkelten Raum, um eine Schleierbildung
auf dem lichtempfindlichen Material auszuschließen. Man vergrößert die
Abmessung des Schlitzes durch Verschwenken des oberen Bereichs, zieht
einen Abschnitt des Bandmaterials 68 heraus und befestigt diesen am
vorderen Bereich 63 des Gehäuses, zum Beispiel mittels eines Klebebandes 65,
und wiederholt dann diesen Arbeitsgang für alle auf dem Dorn
befindlichen Bandrollen; danach wird der obere Bereich wieder geschlossen und
die Welle in eine später noch zu beschreibende Stellung gebracht, in der
alle auf dem Dorn 30 sitzenden Wickelkerne blockiert werden können. Es
ist ersichtlich, daß das Scharnier 62 und der obere Bereich 61, die den
Schlitz begrenzen, mit einem Lichtschutz ähnlich- dem ausgestattet ist, der
in der bereits erwähnten französischen Patentanmeldung 9001858
beschrieben ist. Der Schlitz ist begrenzt durch eine auf dem oberen Bereich 61
aufliegende untere Lippe 66 und eine auf dem vorderen Bereich 63
aufliegende untere Lippe 67.
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Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, weist die Vorderseite der den Schlitz 60
begrenzen Lippen die einzelnen Blinder umgebende Nuten 64 auf. Zur
Vereinfachung der Darstellung der Fig. 2 ist nur ein Band dargestellt, das
aus dem Schlitz 60 austritt und am vorderen Bereich 63 mittels eines
Klebebandes 65 befestigt ist. Die Nuten 64 gestatten auch die Einführung eines
entsprechenden Teils eines (nicht dargestellten) Geräts, in dem das
Bandmaterial verwendet wird, wodurch eine lichtdichte Verbindung zwischen
der erfindungsgemäßen Verpackung und dem nachgeschalteten Gerat
ermöglicht wird.
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Die Dichtheit zwischen der oberen Lippe 66 und der unteren Lippe 67 wird
dadurch verbessert, daß der oberen und unteren Lippe gegenüberliegend
ein von der Firma Gergonne in Oyonnax., Frankreich, vertriebenes
Schaumgewebematerial angebracht ist.
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Die in der französischen Patentanmeldung 9001858 beschrieben, müssen die
Rollen während des Transports festgesetzt werden. Außerdem ist dieses
Festsetzen auch beim Herausziehen eines Bandes erforderlich, damit das
danebenliegende Band bzw. die danebenliegenden Bänder nicht abgewickelt
werden. Nachstehend wird nun auf die Figuren 3 und 4 verwiesen, die
den Dorn der erfindungsgemäßen Verpackung im Querschnitt zeigen. Der
Dorn 30 umfaßt ein hohles Rohr 31, auf dem die Rollen mit dem auf die
Wickelkerne 50 aufgewickelten Bandmaterial angeordnet sind. Der
Außendurchmesser des Dorns ist etwas kleiner als der Innendurchmesser der
Wickelkerne. Um die Reibungskräfte zwischen den Wickelkernen und dem
Rohr 31 zu verringern, sind im Rohr 31 zwei Nuten 35 vorgesehen. In
diesen zwei Nuten sitzen jeweils zylindrische Stangen 36, die zum Beispiel
aus dem von Est Acier in St-Rémy, Frankreich, vertriebenen Material
"supragliss" bestehen.
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Der Dorn 30 ist mit Blockiermitteln ausgestattet, die in einem ersten
Zustand ein Gleiten der Wickelkerne entlang des Dorns ermöglichen und in
einem zweiten Zustand die Wickelkerne auf dem Dorn blockieren. Um zu
ermoglichen, daß eine der Rollen in Drehbewegung versetzt werden kann,
während die übrigen Rollen blockiert bleiben, ist der Dorn mit
Blockierabschnitten versehen, deren Anzahl der Anzahl der auf dem Dorn
sitzenden Wickelkerne entspricht. In Fig. 3 und 4 sind jeweils Querschnitte
zweier voneinander getrennter Blockierabschnitte des Dorns 30 dargestellt.
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Wie in diesen Darstellungen zu erkennen ist, weist das Rohr 31 in jedem
Blockierabschnitt eine Öffnung 37 mit einem darin eingesetzten Bremsblock
auf. In den Figuren 3 und 4 ist zu erkennen, daß der Bremsblock 38 frei
durch die Öffnung 37 gleiten kann. Der Block besteht aus einem
U-förmigen Teil 39, auf dem ein Gummiklotz 71 ist beliebiger geeigneter Weise
befestigt ist. In der neutralen Stellung wird der Block durch elastische
Mittel, z.B. durch eine Feder 72, in Richtung zum Dorninneren
zurückgezogen.
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Die bereits erwähnten Blockiermittel bestehen aus dem Block 38 und
Mitteln zur Betätigung des Blocks, bestehend aus der Welle 32, auf der zum
Beispiel mit Keilen 73 Nocken 74a, 74b befestigt sind. Der Block 38 ist mit
einem Nockenstößel 75 ausgestattet, der durch die Feder 72 zurückgezogen
und an den Nocken 74a und 74b in Anlage gebracht wird. Dadurch wird
bei Drehung der Welle 32 eine entsprechende Drehung der Nocken 74a und
74b bewirkt, wodurch die Wickelkerne blockiert und das Abwickeln des auf
dem Wickelkern auf gewickelten Bandes verhindert oder aber die
Wickelkerne freigegeben und das Herausziehen des entsprechenden Bandes
ermöglicht wird.
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Wie bereits erwähnt, kann die Welle 32 aufgrund der Rastvorrichtung 34
Raststellungen einnehmen, deren Anzahl um mindestens eins größer ist als
die Anzahl der Blockierabschnitte 70, wobei ein Abschnitt der Blockierung
aller Bänder entspricht, während in den übrigen Abschnitten die Bänder
freigegeben sind. Es ist ersichtlich, daß durch jedes Kippen der Welle ein
bestimmter Wickelkern freigegeben und alle anderen blockiert werden
können. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es ratsamer ist, die Wickelkerne
nacheinander von einem Ende zum anderen freizusetzen, und daß durch
das Kippen von einer stabilen Lage in die nächste der vorhergehende
Wickelkern nicht wieder blockiert wird. Bei der Benutzung der
erfindungsgemäßen Verpackung wird jeweils vor der Benutzung eines neuen
Bandes erst ein Band vollständig verbraucht, so daß keine Notwendigkeit
besteht, den entsprechenden Wickelkern weiter zu blockieren, womit
infolgedessen die Reibungskräfte und das zum Herausziehen der Bänder
erforderliche Drehmoment verringert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Anwendung der Erfindung nimmt die
erfindungsgemäße Verpackung Lichtempfindiiches Papier-Bandmaterial auf, das einer
Druckmascbine zugeführt wird. Man bringt also das erste Band in der
Verpackung in eine Position vor der Zuführöffnung der Druckmaschine,
und nach Entriegelung eines Bandes wird dieses in die Druckmaschine
eingeführt; nachdem daß gesamte Band verbraucht ist, wird durch
entsprechende Bewegung der Verpackung ein anderes Band vor die
Zuführöffnung gebracht. Vorteilhafterweise könnten Markierungen auf der
Verpackung angebracht werden, die das einfache und genaue Verschieben der
Verpackung entsprechend dem Achsabstand und dem Bandabstand
ermöglichen.