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Mehrzeiliges Zylinderschloß Gegenstand der Erfindung ist ein mehrzeiliges
Zylinderschloß mit radial verstellbaren, geteilten Stiftzuhaltungen und einem mit
entsprechend angeordneten Vertiefungen versehenen Schlüssel, dessen'Schaft mit einem
Anschlag des Schließzylinders zusammenwirkt, der einerseits die axiale Einstellung
des Schlüssels begrenzt und anderseits als Mitnehmer des Innenzylinders bei Verdrehung
des Schlüssels wirkt..
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Derartige Zylinderschlösser sind an sich bekannt. Es wurden auch schon
solche mit vier Reihen von radial verstellbaren Zuhaltungen vorgeschlagen, wobei
aber unmittelbar nebeneinanderliegende Zuhaltungen austauschbar sind, so daß immer
eine vollständige Umdrehung um 36o° vorgenommen werden muß, um das Schloß zu schließen
oder zu öffnen. Diesen Nachteil vermeidet nun das Schloß gemäß der Erfindung dadurch,
daß von den in vier Zeilen angeordneten Zuhaltüngen die Zuhaltungen je zweier einander
diametral gegenüberliegender Zeilen gleich ausgebildet sind. Es ist dadurch möglich,
den in beliebiger Stellung einfuhrbaren Schlüssel schon nach einer Drehung um r8o°
in der geöffneten bzw. geschlossenen Lage des Schlosses wieder abzuziehen. Die Erfindung
unterscheidet sich dadurch auch vorteilhaft von einer älteren Ausführung, bei welcher
der Schlüssel zwar auch nach einer halben Umdrehung abgezogen werden kann, aber
bei welcher das Schloß nachher um 5q.0° gedreht werden muß, bis es wieder geschlossen
ist, und bei welcher der Schlüssel in einer bestimmten, von Fall zu Fall verschiedenen
Lage in das Schloß eingeführt werden muß. Bei der Anordnung nach der Erfindung kann
der Schlüssel dagegen in jeder beliebigen Lage eingeführt und in zwei Lagen abgezogen
werden, wobei dann das Schloß entweder geschlossen oder offen ist.
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Der eine Teil einer jeden Zuhaltung weist in an sich bekannter Weise
eine kugelförmige
Erhöhung und die damit zusammenwirkende Fläche
des anderen Zuhaltungsteiles eine entsprechende kugelförmige Vertiefung auf. Erfindungsgemäß
weist nun der äußere Teil ' der Zuhaltung einen Ansatz auf, mit welchem er gegen
einen entsprechenden Vorsprung des Schloßgehäuses anliegen kann. Durch diese Maßnahme
wird erreicht, daß beim gewaltsamen Öffnen des Zylinders durch Herausbohren ein
Herausfallen des äußeren Zuhaltungsteiles unmöglich ist. Dieser Vorteil wird bei
einer bekannten Vorrichtung, bei welcher Ansätze an den Bolzen des Innenzylinders
angeordnet sind, nicht erreicht.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dieses Schlosses samt Schlüssel
dargestellt.
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Fig. i und 2 sind Axialschnitte durch das Sehloß von der einen zur
andern um i8o° versetzten Gruppe von Zuhaltungen.
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Fig. 3 und 4 zeigen den zylindrischen Schlüssel in zwei Ansichten.
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Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den Schlüssel nach der Linie V-V
der Fig:4. Fig. 6 ist ein Querschnitt durch das Schloß nach der Linie VI-VI der
Fig. 2.
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Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schlosses.
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Es bezeichnet i das Schloßgehäuse mit einer zylindrischen Mittelöffnung,
in der der drehbare Innenzylinder 2 angeordnet ist. Dieser Innenzylinder ist mit
einem Schlüsselloch 3 versehen, dessen Tiefe im übrigen ,,durch einen zylindrischen,
sieh quer über das Schlüsselloch erstreckenden Stift B begrenzt ist.
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In 9o° zueinander versetzten Reihen sind die Zuhaltungen 4. angeordnet,
welche in bekannter Weise aus zwei Teilen, z. B. aus den Kugeln 4 und den Bolzen
5, bestehen und durch Schraubenfedern 6 in radialer Richtung gegen das Schlüsselloch
3 gedrückt werden.
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Von den um 9o° zueinander versetzten, um das Schlüsselloch angeordneten
Zuhaltungen 4,5 sind die um i8o° versetzten, also einander gegenüberliegenden Zuhaltungen
gleich und miteinander vertauschbar.
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Der im Schlüsselloch 3 des Innenzylinders :2 befestigte Führungsstift
8 dient als Mitnehmer und als Anschlag des Schlüssels.
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Der Schaft i i des Schlüssels 12 (Fig. 4, 5) ist an seinem vorderen
Ende mit einem Schlitz 13 versehen, so daß er sieh über den Führungsstift 8 schieben
läßt.
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Um go° zueinander versetzt sind am zy lindrischen Schlüsselschaft
vier Reihen Vertiefungen vorgesehen. Von diesen sind entsprechend der Ausbildung
der Zuhaltungen die um i8o° versetzten Vertiefungen 9, io gleich gestaltet. Durch
diese Vertiefungen erfolgt die Einstellung der Zuhaltungen. Jede Reihe wirkt zusammen
mit einer Gruppe von Zuhaltungen 4, 5.
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Der Schlüssel kann zunächst in jeder beliebigen Lage in das Schlüsselloch
eingeführt und dann durch ,Drehung in die richtige Lage zu den Zuhaltungen und dem
Führungsstift 8 gebracht werden.
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Wenn der Schlüssel 12, der am freien Schaftende keilförmig verjüngt
ist, dann auf die erforderliche Tiefe in das Schlüsselloch 3 eingeführt ist, sind
sämtliche Zuhaltungen4, 5 entgegen der Wirkung ihrer Federn 6 so weit zurückgedrängt,
daß die Trennstelle der beiden Zuhaltungsteile 4, 5 mit der Mantellinie des Innenzylinders
2 zusammenfällt, so daß dieser mit dem Schlüssel gedreht werden kann und durch seinen
Kopfteil? die Drehbewegurig auf den (nicht gezeichneten) Schlößriegel überträgt.
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Bei einem Paar gegenüberliegender Zuhaltungen ist der Zuhaltungsteil
5' mit einer kugeligen Erhöhung und der andere Zuhaltungsteil4' mit einer entsprechenden
Vertiefung versehen. Wenn sich nun der Schließzylinder 2 in der dem Offen- oder
Sperrzustand des Schlosses entsprechenden Lage befindet, schnappt die kugelförmige
Erhöhung des Zuhaltungsteiles 5' in die Vertiefung des Zuhaltungsteiles q.' ein,
so daß der Schließzylinder etwas festgehalten wird. Für den Schloßbenutzer ist dieser
Widerstand das Zeichen dafür, daß sich der Schließzylinder in einer seiner beiden
Endlagen befindet und der Schlüssel abgezogen werden kann.
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In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform des Schlosses dargestellt.
An Stelle der Kugeln sind zylindrische Bolzen 15 vorgesehen, die stirnseitig kugelförmig
ausgebildet sind: Bei dem in Fig.8 dargestellten Beispiel sind die Zuhaltungsstifte
17, 18 mit Ansätzen 19; 20 versehen, welche mit entsprechenden Schultern 21,22 ihrer
Bohrungen zusammen arbeiten und von diesen aufgefangen werden, wenn versucht werden
sollte, durch Aufbohren des Schließzylinders die Zühaltungsstifte aus dem Schloß
zu entfernen.
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Schloß und Schlüssel sind in der dargestellten Ausführung einfach
und sehr billig in der Herstellung, indem das Schlüsselloch des Innenzylinders und
die zum Zusammenwirken mit den normalen Zuhaltungsbolzen und Zuhaltungskugeln dienenden
Vertiefungen des Schlüsselschaftes mittels Bohrer hergestellt werden können.
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Beim Schloß gemäß der Erfindung können gewünschtenfalls noch weitere
Gruppen von Zuhaltungen vorgesehen werden; Die Gruppen der Zuhaltungen 4 können
statt in axialer Linie auch in Schraubenlinie verlaufen.
Der Schlüssel
könnte auch dreieckigen oder mehreckigen Querschnitt besitzen. Es könnten am Schlüsselschaft
Erhöhungen angebracht werden.