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Mit einem Fremdnetz parallel arbeitende, durch einen Druckregler gesteuerte
Dampfturbinenanlage Arbeiten Dampfturbinen, die von einem Druckregler (Gegendruck-oder
Kesseldruckregler) gesteuert werden, mit einem Netz parallel, wobei der Fliehkraftnegler
in seiner Mittellage in Bereitschaftsstellung gehalten wird, so ist es _ zweckmäßig,
die Möglichkeit einer Füllungsvergrößerung der Maschine über die Drehzahlverstelleinrichtung
während dieses Betriebes auszuschließen, da sonst .der Druckregler, der ja allein
die Steuerung der Turbine beherrschen soll, gänzlich oder teilweise unwirksam gemacht
würde.
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Um eine Veränderung der Füllung der Maschine unter Umgehung des Druckreglers
bei Parallelbetrieb der Maschine. mit einem Fremdnetz auszuschalten, . sind gemäß
idex' Erfindung Vorkehrungen getroffen, .die !den Eingriff der Drehzahlverstellung
in die Steuerung bei Strombezug im öffnenden, bei .Stromabgabe dagegen im schließenden
Sirene verhindern und bei Trennung der Maschine vorn Net'g selbsttätig freigeben.
Zu diesem Zwecke ist bei Strombezug der auf Vergrößerung und bei Stromabgabe der
auf Verkleinerung der Füllung der Turbine wirkende Stromkreis des Drehzahlversfiellm.otors
während des Parallelbetriebs ausgeschaltet. Die Ausschaltung dieses Stromkreises
kann beim Erreichen der Mittellage der Reglermuffe während des Umschaltens von Drehzahl-
auf Druckreglerbetrieb der Maschine selbsttätig erfolgen.
Die Zeichnung
zeigt in den Abb. i und Z ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Abb.
i die Steuerung der Maschine in vereinfachter Darstellung veranschaulicht, während
Abb. z das Schaltbild für den elektrischen Drehzahlverstellmotor wiedergibt.
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In Abb. i bezeichnen a den Druckregler einer ,nicht dargestellten
Gegendrucktürbine, die mit einem Fremdnetz parallel arbeitet. Der Gegendruckregler
a beherrscht dabei während des Parallelbetriebs über- ein Kraftgetriebe b allein
das Regelventil c und damit die Füllung der Turbine. Die Muffe d des Fliehkraftreglers
e befindet sich dabei in ihrer Mittellage, so daß der Fliehkraftregler bei der Trennung
vom Netz nach beiden Richtungen in $etriebsbereitschäft steht.
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Um nun eine Füllungsvergrößerung der Maschine bei Parallelbetrieb
über dein Drehzahlverstellmotor (auszuschließen, ist, wie in dem Schaltbild der
Abb. z :dargestellt, der auf Füllungsvergrößerung der Turbine arbeitende Stromkreis
durch den Schalter g ausschaltbar, so daß der Handschalter h, der zwischen den Kontakten
i, h angeordnet ist, auch beim Schließen der Kontakte k den Drehzahlverstellmotor
f nicht in Tätigkeit setzen kann.
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An der Reglermuffe d ist ein Schiebekontaktl vorgesehen, der zwischen
einstellbaren Kontakten m; u spielt. Diese Kontakte m, iä schließen
bei ihrer Berührung mit dem Schiebekontakt l Stromkreise des Relais a,
wodurch
nicht dargestellte Hilfskontakte den Schalterg kurzschließen, so daß der Drehzahlverstellmotor
wieder durch den Handhebel h über die Kontakte k beeinflußt werden kann.
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Befindet sich der Schiebekontakt L in seiner Mittellage, so wird durch
Berührung des Kontaktes p mit dem Schiebekontakt 1 der Schalter g ausgeschaltet.
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Der Kontakt m ist hierbei für den Fall vorgesehen, daß Strom aus der.
Anlage an ein- Fremdnetz abgegeben wird, während der Kontakt ,n im Falle - eines
Strombezugs aus diesem gebraucht wird.
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Beim Anfahren der Gegendruckturbine wird das Gestänge des Druckreglers
a durch entsprechende Veränderung,der Spannung der Gegenfeder der Reglermembran
in die der stark ausgezogenen Linie entsprechende Lage gebracht. Die Muffled des
Drehzahlreglers e wandert dann beim Erreichen der Betriebsdrehzahl von ihrer tiefsten
Läge annähernd bis in die höchste Lage, so daß ;die stark ausgezogene Linie des
Regelgestänges dem Leerlaufbetrieb entspricht. In dieser Stellung wird die Maschine
parallel zum Fremdnetz geschaltet: Der Druckregler a wird in der Weise in Betrieb
genommen, daß wechselweise die Druckverstellung und die Drehzahlverstellung so lange
bedient werden, bis die Reglermuffe,d ihre Mittellage erreicht hat. In diesem Augenblick
tritt die Ausschaltung des Schalters g bei Berührung des Kontaktes p mit dem Schiebekontakt
l der Muffe d ein: Von jetzt an kann keine Füllungsvergrößerung durch den
Handhebel h ,der Drehzahlverstelleinrichtung mehr herbeigeführt werden.
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Tritt beim Strombezug aus dem Fremd netz leine Störung in diesem :ein,
so daß das Werknetz und das Fremdnetz sich trennen, so muß der fehlende Strom aus
dem Fremdnetz von dem Stromerzeuger der Gegendruckturbine aufgebracht werden. Dadurch
ergibt sich- eine Frequenzsenkung,: so daß die Reglermuffed in -eine entsprechend
tiefere Lage gelangt. Hierbei. steigt der Druck im Gegendrucknetz an, und das Druckreglergestänge
gelangt in seine strichpunktierte Lage. Inn dieser Gestängelage ist der Druckregler
a in eine Grenzstellung gekommen und kann somit nicht mehr in die Turbinensteuerung
eingreifen, die demnach nur noch vom Fliehkraftreglere beherrscht wird.
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Um den durch die Störung verursachten Freuqenzabfall wieder auszugleichen,
wird die Reglermuffe d durch Schließen der Kontakte k -mittels des Handhebels k
über den Drehzahlverstellmotor (entsprechend weiter nach unten bewegt und dadurch
die Füllung der Turbine vergrößert. Dies wird dadurch ermöglicht, daß der Schiebekontakt
L mit dem Kontakt a in Berührung kommt und demnach die Hilfskontakte des Relais
o den Schalter g kurzschließen.
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Hat bei Eintritt der Betriebsstörung eine Stromabgabe an das Fremdnetz
stattgefunden, so tritt bei der Netztrennung eine Entlastung der Turbine und damit
eine Frequenzsteigerung ein. Das .Gestänge des Druckreglers a kommt dann in die
ausgezogene Lage. Der Druckregler a befindet sich wiederum m einer Grenzstellung
und übt keinen Einfluß mehr auf die Turbinensteuerung aus. Infolge -der durch die
Entlastung der Turbine eingetretenen Drehzahlerhöhung wandert die Reglermuffe d
nach oben, so daß der Schiebekontakt l mit dem Kontakt m iit Berührung kommt. Hierdurch
wird durch die Hilfskontakte des Relais o der Schalter g kurzgeschlossen, den man
in diesem Fälle zweckmäßig in die Stromkreise der Kontakte i einsetzt.
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Findet in unbestimmten. Zeitabständen eine Stromabgabe .oder ein Strombezug
statt, so ist es angebracht, die Einrichtung so zu treffen, daß die Reglermuffe
d aus ihrer Mittellage weder nach oben noch nach unten durch den Handhebel lt gebracht
werden
kann, so ,daß der Schalter g entweder in der gemeinsamen
Leitung zum Drehzahlverstellmotor f oder zum Schalter k vorzusehen ist.
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Der Drehzahlverstellmotor kann naturgemäß als Gleich- oder auch als
Drehstrommotor ausgebildet sein. Im ersten Falle ist der Schalter g -,einpolig.