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Elektrische Uhrenanlage Das Patent 9o6 56o betrifft eine elektrische
Uhrenanlage, bei welcher mehrere parallel und gleichzeitig auf das Nebenuhrennetz
arbeitende Hauptuhren ihnen zugeordnete Schaltmittel gleichzeitig betätigen und
wobei diese Schaltmittel weitere den Hauptuhren gemeinsame Schaltmittel für die
Nebenuhrenstromkreise und ferner eine gemeinsame Überwachungseinrichtung derart
steuern, daß bei Störung einer Hauptuhr deren Schaltung (Außerbetriebsetzung) ohne
Beeinträchtigung der übrigen Anlage möglich ist.
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Die Erfindung bezweckt, die Betriebssicherheit dieser den Gegenstand
des Hauptpatents bildenden Uhrenanlage weiter zu verbessern. Dies ist erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß für ein unter dem Einfluß der Steuerkontakte mindestens einer
Hauptuhr stehendes Hauptrelais, welches die Stromstoßerzeugungsrelais für die Nebenuhren
beherrscht, ein Reserverelais vorgesehen ist, welches von dem eingeschalteten Hauptrelais
geschaltet wird und durch Schaltmittel ohne Einfluß auf die Steuerung der Nebenuhren
betriebsmäßig eingeschaltet werden kann.
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Durch die Steuerung des Reserverelais von dem anderen betriebsmäßig
eingeschalteten Hauptrelais wird erreicht, daß bei der betriebsmäßigen Einschaltung
des Reserverelais dessen Anker die richtige Arbeitslage hat und eine zu frühe oder
zu späte Schließung der Stromkreise zur Steuerung der Nebenuhren damit vermieden
ist.
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Die Erfindung ist mit besonderem Vorteil dann anwendbar, wenn die
Hauptrelais durch Kondensatorströme
gesteuert werden. Größte Betriebssicherheit
wird hierbei auch ohne getrennten Kondensatorstromkreis für jedes der Hauptrelais
erreicht.
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Gemäß weiterer Erfindung steht ein Reserverelais für das von dem Hauptsteuerrelais
zu beeinflussende, Stromstöße für die Nebenuhren erzeugende Relais erst nach seiner
Einschaltung an Stelle des betriebsmäßig eingeschalteten Stromstoßerzeugungsrelais
unter dem Einfluß des jeweils von den Steuerkontakten der Hauptuhren gesteuerten
Hauptsteuerrelais. Bei Anwendung einer Reserve auch für die Stromstoßerzeugungsrelais
ist eine Nachprüfung und gegebenenfalls Auswechslung aller gemeinsamen Hauptrelais
möglich, ohne daß der Betrieb der Uhrenanlage unterbrochen wird.
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Es sei noch erwähnt, daß es bei Uhrenanlagen an sich bekannt ist,
für ein die Stromstöße zur Fortschaltung der Nebenuhren erzeugendes Relais ein Reserverelais
vorzusehen, welches zugleich mit dem betriebsmäßig eingeschalteten Stromstoßerzeugungsrelais
von der Hauptuhr über ein davon beeinflußtes Hauptrelais gesteuert wird.
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Dem nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine Uhrenanlage
zugrunde gelegt, bei welcher zwei Hauptuhren auf ein gemeinsames Hauptsteuerrelais
einwirken. Die Erfindung ist aber auch dann anwendbar, wenn für jede Hauptuhr ein
gesondertes Hauptsteuerrelais vorgesehen wird.
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Die Fig. i zeigt von einer Uhrenanlage unter Weglassung aller zum
Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Hilfs- und Überwachungseinrichtungen
die Steuerung von zwei Hauptsteuerrelais, von denen eins als Reserve geschaltet
ist, sowie von zwei Stromstoßerzeugungsrelais, von denen ebenfalls eins ein Reserverelais
ist.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Drehschalter zur abwechselnden Einschaltung
der beiden Hauptsteuerrelais in zwei Ansichten.
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Fig. i : Bei der gezeigten Stellung des Umschalters U ist das Hauptsteuerrelais
E i betriebsmäßig eingeschaltet. Es wird gleichzeitig von beiden Hauptuhren HUi
und HU2 gesteuert. Das Hauptsteuerrelais E2 ist das Reserverelais, welches im Takt
des Hauptsteuerrelais E i, aber nicht unmittelbar von den Steuerkontakten der Hauptuhren,
sondern von dem Hauptsteuerrelais E i beeinflußt wird.
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S i und S2 sind Relais, welche die Stromstöße für die Nebenuhren erzeugen.
Das Relais S i ist über den Schalter SU eingeschaltet. Das Relais S2 ist das Reserverelais.
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Beim Schließen der Steuerkontakte i, 2 an den Hauptuhren werden zwei
Stromkreise geschlossen: i. -, Steuerkontakt i, Kondensator Ko i, Kontakt U 5, Hauptsteuerrelais
E i Wicklung I, +.
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2. Steuerkontakt 2, Kondensator Kot, Kontakt u 6, Hauptsteuerrelais
E i Wicklung Il, Kontakt 2t 7, +.
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Da beide Wicklungen I und II gleichsinnig eingeschaltet sind, wird
der Anker des Relais E i unter dem Einfluß der Kondensatorladeströme in die andere
Arbeitslage umgelegt. Der Kontakt 9 c i wird geschlossen. Das Reserverelais
E2- wird über seine Wicklung i betätigt: 3. +, Kontakt u io, Reserverelais
E:2 Wicklung I, Kontakt 2t i i, Widerstand 12, Kontakte 9 e z, lt 14, Widerstand
15, -.
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Das über den Kontakt 8 e i eingeschaltet gewesene Stromstoßerzeugungsrelais
S i wird stromlos und fällt ab. Werden die Uhrenkontakte: i, 2 geöffnet und die
Uhrenkontakte 3, 4 geschlossen, so sind die Entladestromkreise für die Kondensatoren
Ko i und Ko 2 über die Wicklungen I und II des Hauptsteuerrelais E i geschlossen.
Durch die Entladeströme wird der Anker des Relais E i in die in der Zeichnung dargestellte
Arbeitslage zurückgelegt. Das Stromstoßerzeugungsrelais S i spricht an: 4. +, Relais
S i, Kontakte sec 16, it 17, 8 e i, 2t 14, Widerstand
15, -.
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Über die Kontakte i8 s i bis 2 i s i werden Stromstöße zu den Nebenuhrenlinien
NU i bis NU 4 bzw. diesen Nebenuhrenlinien zugeordneten, nicht gezeigten
Relais weitergegeben. Gleichzeitig wird das Reserverelais E 2 betätigt: 5. +, Reserverelais
E2 Wicklung II, Kontakt 2c 22, Widerstand 23, Kontakte 8 e i, u 14, Widerstand 15,
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Die Wicklung II des Reserverelais E2 ist entgegengesetzt eingeschaltet
wie die Wicklung I, so daß das Reserverelais E2 durch den Stromstoß über die Wicklung
II umgepolt wird. Sein Anker wird in die in der Zeichnung gezeigte Lage zurückgelegt.
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Die Widerstände 12, und 23 sind derart bemessen, da.ß das Reserverelais
E2 schwächeren Strom erhält als das betriebsmäßig eingeschaltete Relais E i. Dadurch
ist die Gewähr gegeben, daß das Relais E2, wenn es betriebsmäßig eingeschaltet wird,
sicher durch die Kondensatorströme gesteuert werden kann.
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Bei dem darauffolgenden Schließen der Kontakte i und 2 an den Hauptuhren
wiederholen sich die geschilderten Schaltvorgänge. Bei dem ordnungsmäßigen Arbeiten
der beiden Haupisteuerrelais leuchtet die Überwachungslampe SL nicht. Wenn auch
das Reserverelais E2 erst von dem betriebsmäßig eingeschalteten Hauptsteuerrelais
E2 eingeschaltet wird, so wird doch eine Betätigung der Kontakte 24 e 2 und 25
e:2 in einem so kurzen Zeitabstand nach der Betätigung der Kontakte 8 e i,
9 e 2 erfolgen, da.B die Lampe SL nicht zum Aufleuchten kommt.
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Fallen die beiden Hauptsteuerrelais E i und E 2 außer Tritt, so leuchtet
die Lampe SL auf. Folgt beispielsweise dem Schließen des Kontaktes 9 e i nicht unmittelbar
das Öffnen des Kontaktes 24e 2, so ist folgender Stromkreis hergestellt: 6. +, Überwachungslampe
SZ, Kontakte 2t26, 24e2, 9 e i, 2t 14, Widerstand 15, -.
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Soll das Hauptsteuerrelais E2 betriebsmäßig eingeschaltet werden,
so wird der Schalter U betätigt. Die in der Zeichnung geschlossen gezeigten Schalterkontakte
werden geöffnet, und die in der Zeichnung offen dargestellten Schalterkontakte
werden
geschlossen. Die Wicklung I des Relais E2 ist an Stelle der Wicklung I des Relais
E i in dem von den Steuerkontakten i und 3 der Hauptuhr HU i zu schließenden
Kondensatorlade- bzw. -entladestromkreis, und die Wicklung II des Relais
E.2
ist an Stelle der Wicklung 1I des Relais E i in die von den Steuerkontakten
2 und 4. der Hauptuhr HU2 zu schließenden Stromkreise eingeschaltet.
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Die Betätigung des Schalters U hat aber weiter zur Folge, daß die
Richtung der über die Wicklungen I des Relais E2 und II des Relais E i fließenden
Ströme geändert wird. An der Wicklung I des Relais E2 liegt, wenn dieses Relais
als Reserverelais geschaltet ist, + am oberen Wicklungsende. Bei Betätigen des Schalters
U liegt + aber am unteren Wicklungsende. Beide Wicklungen I und 1I des nunmehr betriebsmäßig
eingeschalteten Relais E2 sind also gleichsinnig eingeschaltet. Dafür sind die Wicklungen
I und II des bei betätigtem Schalter U als Reserverelais geschalteten Hauptsteuerrelais
E i gegeneinander geschaltet. Durch Öffnen des Kontaktes u7 und Schließen des Kontaktes
't 30
wird + vom unteren auf das obere Ende der Wicklung I umgeschaltet.
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Die Betriebsweise bei betätigtem Schalter U entspricht vollkommen
der beschriebenen. Das Relais E 2 liegt unmittelbar in den an den Steuerkontakten
i bis 4 der Hauptuhren HU i und HU2 zu
schließenden Kondensatorlade- bzw.
-entladestromkreisen. Das Reserverelais E i wird in der einen Arbeitslage des Ankers
vom Relais E2 (Kontakt 24e2 geschlossen) durch Einschalten der Wicklung i und in
der anderen Arbeitslage des Ankers vom Relais E2 (Kontakt 25 e2 geschlossen)
durch Schließen eines Stromkreises über seine Wicklung II gesteuert. Die das Reserverelais
E i steuernden Ströme sind auch wieder schwächer als die das Relais E 2 steuernden
Kondensatorströme.
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Soll an Stelle des Stromstoßerzeugungsrelais S i das Reserverelais
S2 eingeschaltet werden, so wird der Schalter SU betätigt. Am Kontakt su 16
wird das Relais S i ausgeschaltet. Dafür wird am Kontakt su37 das Reserverelais
S2 eingeschaltet. Es wird betätigt, wenn der Anker des betriebsmäßig eingeschalteten
Hauptsteuerrelais E:2 die in der Zeichnung dargestellte Arbeitslage einnimmt: 7.
+, Relais S2, Kontakte su 37, 'u34, 24e2,
u33, Widerstand 15,
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Das Relais S2 gibt die Stromstöße in die Nebenuhrenlinien mittels
der Kontakte 38s2 bis 41s2
weiter.
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Die Überwachungslampe SL leuchtet nicht auf, da bei Betätigung des
Schalters U der Kontakt 2s 26
geöffnet und der Kontakt u 36 geschlossen
wird. Die Lampe SL leuchtet nur dann auf, wenn die beiden Hauptsteuerrelais außer
Tritt fallen, wenn also beispielsweise dem Schließen des Kontaktes 25e2 nicht unmittelbar
das Öffnen des Kontaktes 8 e i folgt.
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Fig. 2 und 3: E i und E2 sind die Hauptsteuerrelais. U ist der eines
dieser Hauptsteuerrelais betriebsmäßig einschaltende Schalter. Der Schalter U ist
unmittelbar neben den Hauptsteuerrelais auf der Schiene 5o befestigt. Bei der gezeigten
Lage des Schaltergriffes 51 ist das Relais E i betriebsmäßig eingeschaltet. Das
Relais E 2 ist das Reserverelais. Es besteht also der in der Fig. i gezeigte Betriebszustand.
Am Griff 51 ist eine Scheibe 52 befestigt, welche das Relais E i so weit abdeckt,
daß die Schutzkappe dieses Relais oder/und das Relais selbst von der Schiene nicht
abgenommen werden kann. Es ist also nur die Untersuchung und gegebenenfalls Abnahme
des Reserverelais E2 möglich.
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Unter dem Einfluß der Feder 53 drückt der Stift 54 auf den mit der
Schalterachse 55 fest verbundenen Schalthebel 56. Der Hebel 56 liegt am Anschlag
57 an. In dieser Lage des Schalthebels 56 sind die Kontakte u5, u6, u7,
u io, u i i, u 14, u 17,
U22 und
U26 (Fig. i) geschlossen.
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Soll an Stelle des Relais E i das Reserverelais E 2 betriebsmäßig
eingeschaltet werden, so ist der Schaltergriff 51 in der Pfeilrichtung zu bewegen.
Hierbei werden die am Kolben 58 angeordneten, in den Schlitzen 6o der Seitenwände
des Schaltergriffes 51 gelagerten Führungsstifte 59 und damit der Kolben
58 mitgenommen. Die Feder 53 wird gespannt. Der Druck der Stifte 5,4 auf den Schalthebel
56 wird also verstärkt. Sobald bei der Bewegung des Schaltergriffes 5 i dessen Mittellinie
61 die Mittellinie 62 des Schalthebels 56 passiert, wird der Schalthebel 56 unter
dem Einfluß des durch die gespannte Feder 53 mittels der Stifte 54 ausgeübten Druckes
nach oben gerissen (punktierter Pfeil). Der Hebel legt sich an den oberen Anschlag
63 an. Bei dieser Bewegung werden die obengenannten Kontakte geöffnet. Die Kontakte
u28 bis u36 (Fig. i) werden geschlossen. Der Schaltergriff 51 befindet sich jetzt
in einer solchen Lage, daß die Scheibe 52 das nunmehr betriebsmäßig eingeschaltete
Relais E2 teilweise abdeckt. Es kann nun das als Reserverelais geschaltete Relais
E i untersucht und gegebenenfalls abgenommen werden.
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Soll wieder das Relais E i eingeschaltet werden, so wird der Schaltergriff
51 nach oben bewegt. Der Schalthebel 56 wird unter dem Einfluß des Federdruckes
nach unten in die in der Zeichnung dargestellte Lage gerissen, sobald die Mittellinie
61 des Griffes die Mittellinie 62 des Schalthebels 56 passiert. Es ist dann wieder
das Relais E i betriebsmäßig ein- und das Relais E2 als Reserverelais geschaltet.