DE69017837T2

DE69017837T2 - Handhabungsanlage für metallurgische Produkte.

Info

Publication number: DE69017837T2
Application number: DE69017837T
Authority: DE
Inventors: Jean-Claude Audebert; Yves Braud; Henry-Albert Thoor
Original assignee: Stein Heurtey SA
Current assignee: Fives Stein SA
Priority date: 1989-11-03
Filing date: 1990-11-05
Publication date: 1995-08-10
Anticipated expiration: 2010-11-06
Also published as: DE69017837D1; DE426576T1; EP0426576B1; FR2654089A1; ATE119853T1; ES2022075T3; EP0426576A1; GR910300077T1; FR2654089B1; ES2022075A4

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Eisenhüttenprodukten mit Verschiebebewegungen in zueinander gekreuzten Richtungen. Sie stellt insbesondere eine Vorrichtung bereit, durch die Eisenhüttenprodukte, wie insbesondere Brammen, Barren oder Knüppel von hoher Temperatur (im Bereich von 800 ºC) oder von Umgebungstemperatur transportiert, positioniert und in einen Ofen eingeführt werden können.
Es ist aus dem US-Patent Nr. 4 505 630 eine Vorrichtung zum Palettieren von Produkten mit Verschiebebewegungen in zueinander gekreuzten Richtungen bekannt. Diese Vorrichtung weist auf:
- Mittel zum Greifen, Handhaben und Transportieren der Produkte, die in eine Translationsbewegung entlang einer Laufbahn versetzt sind, und
- einen Transportkarren, auf dem diese ein Produkt tragenden Mittel zu liegen kommen, wobei diese Mittel aus einem zwei Arme aufweisenden Karren bestehen, wodurch ein Produkt einer bestimmten, einzigen Form angehoben werden kann. Der Transportkarren kann sich entlang einer Laufbahn in einer Translationsbewegung senkrecht zur Translationsbewegung der Mittel bewegen, um das Produkt an jede gewünschte Stelle zu bringen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik hat die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Handhaben verschiedener Eisenhüttenprodukte, wie insbesondere Brammen, Barren, Knüppel und ähnliche, mit Verschiebebewegungen in zueinander gekreuzten Richtungen zum Gegenstand, die aufweist:
- einen ersten Transportkarren, der sich entlang einer Laufbahn bewegen kann, um das Produkt an jede gewünschte Stelle zu bringen,
- einen zweiten, auf dem ersten Karren angeordneten Karren, der entlang einer Laufbahn in einer zum ersten Karren senkrechten Richtung verschiebbar beweglich ist,
- vom zweiten Karren getragene Mittel, die das Anheben der Eisenhüttenprodukte gewährleisten,
und die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Mittel zum Greifen, zum Transport und zum Handhaben einen Haupttragebalken aufweisen, auf dem mehr als zwei Greifarme montiert sind, die um eine gemeinsame Achse schwenkbar und derart konstruiert sind, daß sie das Produkt fassen und anheben, wobei der Tragebalken an seinen Enden fest mit zwei seitlichen Fahrgestellen verbunden ist, die sich auf der Laufbahn bewegen.
Wie ersichtlich ist, werden die zu manipulierenden Eisenhüttenprodukte von den Mitteln zum Greifen und zum Transport beispielsweise in einem Lagerbereich entnommen. Sie werden dann von diesen Mitteln auf den Transportkarren transportiert, der die Mittel zum Greifen und zum Transport trägt und sie durch Verschiebebewegung an jede gewünschte Stelle, z.B. vor einen Ofen zum Erwärmen, bringt, in den sie durch die Mittel zum Greifen und zum Transport eingebracht werden.
Gemäß eines Ausführungsbeispieles der Erfindung weisen die Mittel zum Greifen, zum Handhaben und zum Transport der Eisenhüttenprodukte im wesentlichen folgendes auf: einen Haupttragebalken, auf den um eine gemeinsame Achse schwenkbare Arme montiert sind, die derart konzipiert sind, daß sie das Produkt greifen und anheben, und zwei seitliche Fahrgestelle, die mit dem Haupttragebalken verbunden sind und sich auf der Laufbahn unter Einwirkung eines Antriebsmechanismus' verschieben. Der Antriebsmechanismus besteht beispielsweise aus einem Zahnstangen-Ritzel-System, das die Räder oder Antriebsrollen der Fahrgestelle antreibt und selbst über Gruppen von elektrischen oder hydraulischen Getriebemontoren angetrieben ist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht der Transportkarren aus einem mittels Rädern oder Reibrollen, die durch Gruppen von elektrischen oder hydraulischen Getriebemotoren angetrieben werden, auf Schienen rollenden Gestell. Der Transportkarren ist auf seiner oberen Oberfläche mit einem Laufbahnabschnitt in Verlängerung der Laufbahn der Mittel zum Greifen und zum Transport der Produkte versehen, so daß die die Produkte tragenden Mittel darauf zu liegen kommen, wenn sie auf diesen Abschnitt rollen, um anschließend durch den Transportkarren entlang dessen Laufbahn senkrecht zur Laufbahn der Mittel zum Greifen und zum Transport befördert zu werden.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehend gegebenen Beschreibung hervor. Sie bezieht sich auf die beigefügten Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel bar jeden einschränkenden Charakters darstellen. Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 einen Frontalaufriß eines Transportkarrens, der die Mittel zum Greifen, zur Handhabung und zum Transport von Eisenhüttenprodukten trägt, und
Fig. 3 ein Seitenaufriß von Fig. 2.
Bezugnehmend auf die Zeichnungen und insbesondere auf Fig. 1 ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei Elemente aufweist:
- Mittel zum Greifen, zur Handhabung und zum Transport, die in ihrer Gesamtheit durch das Bezugszeichen 10 gekennzeichnet sind und sich in einer Verschiebebewegung entlang einer Laufbahn 12 bewegen, Produkte 14, z.B. Brammen, Barren oder Knüppel, fassen und anschließend transportieren können;
- einen in seiner Gesamtheit durch das Bezugszeichen 16 gekennzeichneten Transportkarren, der derart konzipiert ist, daß er die Mittel zum Greifen, zum Handhaben und zum Transport 10 mit den Eisenhüttenprodukten 14, die sie tragen, aufnehmen kann und daß er sich entlang einer Laufbahn 18 senkrecht zur Laufbahn 12 der Mittel 10 bewegen kann.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist in diesem nicht einschränkenden Ausführungsbeispiel die Vorrichtung derart konzipiert, daß die Mittel 10 zur Entnahme eines Produktes 14 in einen Lagerbereich kommen, um es anschließend mittels des Karrens 16 bis zu einem Ofen 20 zu transportieren, in den es eingebracht wird, wobei der Lagerbereich seitlich des Ofens gelegen ist.
In dieser Ausführungsform (Fig. 2 und 3) weisen die Mittel 10 zum Greifen, Handhaben und Transport folgendes auf:
- einen Haupttragebalken 22, der eine Vielzahl von Armen 24 trägt, die um eine gemeinsame Achse 26 schwenkbar sind und das Greifen und die Handhabung der Produkte 14 durch deren Anhebung sicherstellen. Die Rotation der Arme 24 um die Achse 26 kann mittels pneumatischer oder hydraulischer Stellantriebe erreicht werden, die beispielsweise durch eine auf der Vorrichtung 10 untergebrachte Zentrale versorgt werden. Die Stellantriebe wirken auf mit jedem Finger 24 verbundene Hebel, wie 28, ein. Natürlich kann jedes andere Mittel zur Steuerung der Greifarme vorgesehen werden, insbesondere Schneckentriebe und ähnliche Mittel.
- zwei seitliche, mit Rädern oder Reibrollen wie 32, 32' versehene Fahrgestelle 30, 30', die sich auf der vorzugsweise von Schienen gebildeten Laufbahn 12 (Fig. 1) bewegen. Der Antrieb der Fahrgestelle 30, 30' kann mit Hilfe eines Zahnstangen-Ritzel-Systems (nicht auf der Zeichnung dargestellt) erreicht werden. Die Schienen und die Zahnstange sind in dem im Lagerbereich gelegenen Abschnitt auf dem Boden angeordnet und in dem Transportabschnitt (Abschnitt 12') auf dem Transportkarren angebracht. Die Translationsbewegung, die die seitlichen Fahrgestelle 30, 30' mittels des Zahnstangen-Ritzel-Systems ausführen, kann durch Gruppen von elektrischen oder hydraulischen Getriebemotoren oder durch jedes andere Mittel herkömmlicher Bauart sichergestellt werden.
Der Transportkarren 16 besteht hauptsächlich aus einem Gestell 34, das mit Rädern oder Reibrollen, wie 36, versehen ist, die sich auf Schienen 18 bewegen können. Wie voranstehend erwähnt, weist der Karren 16 den zur Aufnahme der Mittel 10 beim Transport zum Ofen 20 bestimmten Schienenabschnitt 12' auf. Im Fall der Handhabung von heißen Produkten ist es möglich, Träger 50 auf dem Transportkarren anzubringen. Außer daß sie das oder die Produkte während des Transportes auf dem Karren abstützen, können diese Träger es ermöglichen, Ausrichtoperationen oder andere Messungen wie Wägung, Größenmessung durchzuführen.
Der Transportkarren 16 kann durch jedes geeignete Mittel verschoben werden, z.B. durch Gruppen von elektrischen oder hydraulischen Getriebemotoren.
Für den Fall, daß die Steuerung der Translationsbewegungen elektrisch durchgeführt ist, kann die elektrische Versorgung auf die schematisch in Fig. 1 dargestellte Weise erreicht werden, d.h. durch ein System Schleifarm 38 - Schiene 40 für die Mittel 10 und durch ein Stangenstromabnehmersystem 42 für den Karren 16.
Natürlich können die Mittel 10 derart konzipiert sein, daß sie gegebenenfalls über den gelagerten Produkten passieren können.
Die Handhabung und der Transport der Produkte 14 von dem Lagerbereich zum Ofen 20 läuft auf folgende Weise ab. Die Produkte 14 wurden zuvor im Lagerbereich beispielsweise mittels einer Brücke abgelegt, die sie an genau bestimmten Stellen plaziert und ihnen die bestmögliche Ausrichtung verliehen hat. Diese Ausrichtung ist jedoch nicht perfekt, und die oben beschriebenen Mittel 10 werden nacheinander die folgenden Funktionen sicherstellen:
- leicht das oder die zu transportierenden Produkte zurückschieben (Beschickungsplan in mehreren Reihen), um sie korrekt auszurichten:
- das oder die Produkte mit Hilfe von Armen 24 anheben (Position 10, Fig. 1);
- das so erfaßte Produkt bis zu dem Bereich transportieren, in dem sich der Transportkarren 16 befindet, wobei sie gegebenenfalls über andere gelagerte Produkte hinweg passieren, und
- auf diesem Transportkarren 16 zum Liegen kommen (Postition 10', Fig. 1), wobei die Räder oder Rollen 32, 32' der Mittel 10 von dem Abschnitt 12 der Laufbahn zum Abschnitt 12', der von dem Transportkarren getragen wird, übergehen.
Das oder die Produkte 14 sind immer noch von den Mitteln 10 getragen, die selbst auf dem Transportkarren 16 positioniert sind, oder sind auf den Trägern 50 abgelegt. Der Karren bewegt sich entlang der Laufbahn 18, um das oder die transportierten Produkte gegenüber dem Ofen 20 zu plazieren (Position 16' des Transportkarrens).
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Positionieren der Produkte, wie 14, gemäß eines Beschickungsplans ("Zentrierungsoperation") und mit Hilfe des Transportkarrens 16 durchgeführt, wobei jede konventionelle Technik, wie insbesondere Laser, Impulszähler eingesetzt wird.
Wenn die Postionierungsoperation beendet ist, bringen die Mittel 10 ein Produkt in den Ofen 20 ein, sobald die Beschickung autorisiert ist. Zu diesem Zweck, und wie in Fig. 1 dargestellt, bewegen sich die Mittel 10 (Position 10") entlang des Abschnitts 12' der Laufbahn senkrecht zur Verschiebebewegung des Karrens 16, und die Arme 24 senken das Produkt auf die Brennböcke des Ofens 20 ab.
Von den Vorteilen und technischen Wirkungen, die durch die voranstehend beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber den herkömmlichen Vorrichtungen erreicht werden, sind insbesondere die folgenden zu nennen:
- die Möglichkeit, die Produkte direkt aus einem Lagerbereich zu holen und sie an jede gewünschte Stelle zu bringen, z.B. sie in einen Ofen einzubringen;
- die Möglichkeit, die Produkte im Lagerbereich auszurichten;
- die Möglichkeit, die Produkte entsprechend eines vorher aufgestellten Beschickungsplans zu positionieren, ohne Rolltische einzusetzen;
- die Möglichkeit, Produkte ohne wesentliche Reibung in einen Ofen einzubringen;
- eine Vereinfachung und eine Herabsetzung der Kosten in dem betreffenden Bereich (insbesondere dank der Vermeidung von Rolltischen);
- eine große Benutzerfreundlichkeit;
- die Möglichkeit, mit mehreren Produktreihen zu arbeiten (Handhabung mehrerer Produkte),
- die Möglichkeit, die Produkte während des Transports auf Träger abzusetzen, und
- die Möglichkeit, sich dieser Träger zu bedienen, um eine Ausrichtung oder andere Maßnahmen durchzuführen.
Schließlich erlaubt es die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie auch die analogen Vorrichtungen bekannter Bauart, die Größe der Produkte mittels angepaßter Lehren oder Zellen zu messen.

Claims

1. Vorrichtung zur Handhabung von Eisenhüttenprodukten, wie insbesondere Brammen, Barren, Knüppel und ähnliche, mit Verschiebebewegungen in zueinander gekreuzten Richtungen, die

- einen ersten Transportkarren (16), der sich entlang einer Laufbahn (18) bewegen kann, um das Produkt an jede gewünschte Stelle zu bringen,

- einen zweiten, auf dem ersten Karren angeordneten Karren, der entlang einer Laufbahn (12,12') in einer zum ersten Karren senkrechten Richtung verschiebbar beweglich ist,

- vom zweiten Karren getragene Mittel (10), die das Anheben der Eisenhüttenprodukte (14) gewährleisten, aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Mittel (10) zum Greifen, zum Transport und zum Handhaben einen Haupttragebalken (22) aufweisen, auf dem mehr als zwei Greifarme (24) montiert sind, die um eine gemeinsame Achse (26) schwenkbar und derart konstruiert sind, daß sie das Produkt (14) fassen und hochheben, wobei der Tragebalken (22) an seinen Enden fest mit zwei seitlichen Fahrgestelle (30,30') verbunden ist, die sich auf der Laufbahn (12,12') bewegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Mittel (10) zum Greifen, Handhaben und Transportieren entlang der Laufbahn (12,12') unter Einwirkung eines aus einem Zahnstangenantrieb bestehenden Antriebsmechanismus bewegen, der die Räder oder Reibrollen (32,32') der seitlichen Fahrgestelle (30,30') antreibt und der von einer Gruppe elektrischer oder hydraulischer Getriebemotoren angetrieben sein kann.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportkarren (16) aus einem mittels Rädern oder Reibrollen (36), die durch Gruppen von elektrischen oder hydraulischen Getriebemotoren angetrieben werden, auf der Laufbahn (18) rollenden Gestell (34) besteht, wobei der Karren auf seiner oberen Oberfläche einen Laufbahnabschnitt (12') in Verlängerung der Laufbahn (12) der Mittel (10) aufweist, so daß die das Produkt (14) tragenden Mittel (10) darauf zu liegen kommen, wenn sie auf den Abschnitt (12') rollen, um anschließend durch den Transportkarren (16) entlang seiner Laufbahn (18) senkrecht zur Laufbahn (12) der Mittel (10) befördert zu werden.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotation der Greiffinger (24) um ihre gemeinsame Achse (26) mit Hilfe von Stellantrieben erfolgt, die gegebenenfalls von einer auf den Mitteln zum Greifen und Transportieren (10) angebrachten Zentrale versorgt werden, und auf die mit jedem Finger verbundenen Hebel (28) einwirken.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Versorgung der Mittel zum Greifen und Transportieren (10) und des Transportkarrens (16) mit Hilfe eines Systems Schleifarm (38) - Schiene (40) bzw. eines Stangenstromabnehmersystems (42) erfolgt.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf dem Transportkarren (16) befindliche Träger (50) aufweist, um das Produkt während der Bewegung des Karrens zu halten, und um gegebenenfalls verschiedene Messungen durchzuführen, wie insbesondere Axialität, Wägung und Bestimmung der Länge der Produkte.