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Oberleitungsanlage Bei elektrischen Fahrzeugen, die aus Oberleitungen
gespeist werden, insbesondere bei bberleitungsomnibussen, wird häufig gefordert,
daß das Fahrzeug an den Wendepunkten der Strecke in die entgegengesetzte Fahrtrichtung
wenden kann, ohne daß hierzu ein Abziehen und neues Anlegen der Stromabnehmererforderlich
ist. Zu diesem Zweck hat man sog. Endkehren vorgesehen, d. h. die Oberleitung kreis-
oder schleifenförmig entsprechend dem Verlauf der Fahrbahn des Fahrzeugs verlegt.
Derartige Endkehren verlangen sehr starke und zahlreiche Masten und viele Abspannungen.
Außerdem müssen die Obeileitungen sehr sorgfältig verlegt werden, damit ein Entdrahten
der Stromabnehmer sicher vermieden wird.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine andere Lösung zu
finden, die die Schwierigkeiten der Verlegung und Abspannung der Oberleitungen an
dein Endkehren vermeidet. Nach der Erfindung. wird dies durch eine bewegliche Stromzuleitung
für die Stromabnehmer erreicht, deren Bewegungsbahn zwangsläufig in die ortsfeste
Oberleitung mündet. Hierdurch wird die ununterbrochene Energiezufuhr zum Fahrzeug
sichergestellt. Die Zuleitung kann hierbei so angeordnet sein, daß der Stromabnehmer
nach der Wendung des Fahrzeugs wieder in die gleiche Oberleitung zurückkehrt. Es
ist aber auch möglich, die Bewegungsbahn der Stromzuleitung zwischen zwei zu verschiedeuen
Fahrtrichtungen gehörigen Fahrleitungen anzuordnen.
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Fig. i und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung, das
die Verwendung für eine zweipolige Obbusleitung mit verschiedenen Oberleitungen
für die beiden Fahrtrichtungen veranschaulicht. Als schwenkbare Stromzuleitung am
Wendepunkt ist hierbei ein am Mast i gelagerter schwenkbarer Ausleger 2 vorgesehen;
an dem die Schleifschuhe
3, 4 der Stromabnehmer 5, 6 des Oberleitungsomnibusses
7 geführt sind. An den zum Wendeplatz führenden Fahrdrähten 8, 9, die am Mast z
enden, sind die überlaufstücke io, ii befestigt, die außerdem noch an den' Punkten
12, 13 durch Abspanndrähte verankert sind. Die überlaufstück e enden in feste Endstücke
i 4., 15, die zur Überleitung der Schleifschuhe 3 und 4. auf die Kontaktstücke
i 6, 17 am Ausleger 2 dienen.
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Fährt das Fahrzeug 7 auf den Wendeplatz, so gelangen die Schleifschuhe
3, 4 -über die Überlaufstücke i o, i i und die Endstücke i ¢, 15 in die Kontaktstücke
16, 17 des Auslegers. An den Stromabnehmern oder den Kontaktstücken am Ausleger
befinden sich 1Vlitnehmer, die die Schleifschuhe der Stromabnehmer und die Kontaktstücke
des Auslegers in einer Richtung kraftschlüssig miteinander verbinden. Infolgedessen
-wird der Ausleger 2 in der Richtung des Pfeiles 18 mitgenommen und so lange
verschwenkt, bis die Kontaktstücke 16,
17 auf die festen Endstücke
I g, 2 o am anderen Ende der Bewegungsbahn des Auslegers 2 treffen. Hier werden
die Mitnehmer ausgeklinkt, und die Schleifschuhe 3, 4 können über die festen Endstücke
i9, 2o und die Überlaufstücke 21, 22 zu den der anderen Fahrtrichtung zugeordneten
Fahrdrähten 23, 24 gelangen. Haben die Schleifschuhe .die Kontaktstücke am schwenkbaren
Ausleger 2 verlassen, so kehrt der Ausleger entweder infolge- seines Eigengewichts
oder infolge des Antriebs durch eine Rückzugseinrichtung wieder in die dargestellte
Anfangslage zurück. Der` schwenkbare Ausleger kann auf einer Schrägfläche, z..B.
auf einer Schraubenlinie, geführt sein, deren tiefster Punkt der dargestellten Anfangslage
des Auslegers 2 entspricht. Es ist aber auch möglich, eine Rückzügfeder anzuordnen.
Die Rückführung des Auslegers kann vom Ablauf einer gewissen Zeit nach Erreichen
der Endlage abhängig gemacht werden, um ein zu frühes Zurückführen zu vermeiden
und die sichere Überleitung der Schleifschuhe auf die Endstücke i9, 2o zu gewährleisten.
Es ist aber auch möglich, den Beginn der Rückführung des Auslegers davon abhängig
zu machen, daß die Stromabnehmer die Kontaktstücke 16, 17 verlassen haben: Die beiden
Kontaktstücke 16, 17 können in bezug aufeinander beweglich am Ausleger 2 angeordnet
werden, damit die Kontaktstücke sich stets der Lage der Schleifschuhe 3, 4. anpassen
können. Es ist auch möglich, die Kontaktstücke 16, 17 an getrennten Auslegern anzubringen,
die unabhängig voneinander beii4egbar sind.
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Die Mitnahme des Auslegers durch die Schleifschuhe kann durch eine
Verriegelung der 1VIitnehmer sichergestellt werden. Diese Verriegelung kann selbsttätig
beim Auftreffen der Kontaktstücke 16, 17 auf die Endstücke I g, 20 unwirksam gemacht
werden, so daß die Schleifschuhe 3, 4 die Kontaktstücke unverzüglich verlassen können.
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Die Ausbildung eines Kontaktstückes ist in Fig.3 in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Am Ausleger 2 ist das Kontaktstück 17 mit einer Schelle 25, 26 durch
Schraubverbindungen 27, 28 isoliert befestigt. Das Kontaktstück ist mit einer Führungsrippe
29 für den Schleifschuh 3o versehen. Die seitlichen Führungsf ächen 31 des Schleifschuhs
verhindern ein Herausspringen des Schleifschuhs aus der Fahrleitung. Am Kontaktstück
17 ist ein Anschlag 32 um den Zapfen 33 drehbar gelagert. Der Anschlag wird
durch eine Sperrklinke 34 in der dargestellten Lage gehalten. Die Zugfeder 35 sucht
die um den Zapfen 36 drehbare Sperrklinke ständig in die dargestellte Lage zu führen
und die Verriegelung des Anschlags 32 aufrechtzuerhalten.
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Im rechten Teil der Fig.3 ist das feste Kontaktstück 15 dargestellt,
das zum überleiten des Stromabnehmers vom überlaufstück i i auf das Kontaktstück
17 am Ausleger 2 dient. Die Endschleife ist abgerollt dargestellt. Ferner
muß man sich zwischen den Kontaktstücken 17 und 15 die gesamte Länge
der Endschleife eingefügt denken. Die Verbindung zwischen dem festen Kontaktstück
i 5 und dem Kontaktstück 17 am schwenkbaren Ausleger-- wird durch die bereits vorher
erwähnte Rückzufeder oder durch das vom Ausleger selbst' erzeugte Drehmoment sichergestellt.
An den Enden der Kontaktstücke 15 und 17 sind Puffer 37 und 38, z. B. aus Gummi,
vorgesehen, die ein zu heftiges Aneinanderschlagen der Kontakt stücke bei der Zurückbewegung
des schwenkbaren Auslegers verhindern.
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In der Figur ist links eine Ausführungsform für ein festes Kontaktstück
für die Überleitung des Schleifstücks von der schwenkbaren Stromzuleitung auf die
Fahrleitung dargestellt. Unter Bezugnahme auf Fig. i und 2 und die Bezeichnung des
überleitstückes 15 ist dieses -feste Endstück mit i9 bezeichnet. Zur Aufhängung
dient ein Isolator 39. An das Endstück schließt sich nach links das feste überlaufstück
21 an, das den Schleifschuh auf den Fahrdraht 23 führt.
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Am freien Ende des Endstückes 19 ist eine Schrägfläche 40 vorgesehen,
mit der die über die Drehachse 36 verlängerte Sperrklinke 34 in Eingriff kommt.
Das über das Kontaktstück 17 hinausragende Ende der Sperrklinke 34 ist mit 41 bezeichnet.
Die Sperrklinke ist in der Verriegelungsstellung und außerdem
gestrichelt
in der Entriegelungsstellung 34' dargestellt. In die Stellung 34' gelangt die Sperrklinke
beim Auftreffen des freien Endes 4i auf -die Schrägfläche 4o des Endstückes i g.
Merb.ei legen sich die Puffer 42 und 43 des .Endstückes i g und des KontaktstÜckes
i7 aneinander. Die-Sperrklinke gibt den Anschlag 32 frei, und der Schleifschuh kann
nunmehr in der Pfeilrichtung 44 von der Führungsrippe 2g des Kontaktstückes i 7
auf die Führungsrippe 45 des Kontaktstückes i g und von dort über das überlaufstück
2 i auf den Fahrdraht 23 gelangen. Die Sperrklinke 34 kann in der Endlage
34' dazu dienen, das schwenkbare Kontaktstück mit dem Endstück i g zu kuppeln. Auf
diese Weise wird verhindert, daß die Rückzugfeder bereits beim Ausklinken des Anschlags
3z zur Wirkung kommt und den Ausleger zurückdreht, bevor der Schleifschuh 3o die
Führungsrippe 29 des Kontaktstückes 17 verlassen hat. Die Anordnung kann aber auch
so getroffen sein, daß die Rückführung der Zuleitung verzögert eingeleitet wird.
Schließlich ist es auch möglich, den Beginn der Rückführung davon abhängig zu machen,
daß der Stromabnehmer die schwenkbare Zuleitung verlassen hat. Eine derartige Verriegelung
des Auslegers läßt sich beispielsweise durch ein Klinkwerk erreichen, das beim Auflaufen
des Schleifschuhs auf die schwenkbare Stromzuleitung eingerückt wird und alsdann
nur eine Schwenkbe-,vegung in der vorgesehenen Fahrtrichtung zuläßt. Verläßt der
Schleifschuh die schwenkbare Zuleitung, so wird das Klinkwerk ausgerückt und dadurch
die Rückbewegung der schwenkbaren Zuleitung in die Ausgangsstellung freigegeben.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie
kann auch in vielen anderen Fällen, z. B. in Fahrzeugbahnhöfen, Verwendung finden.