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Verfahren zum Herstellen von Polsterpapier Im Hauptpatent6159i2 ist
ein Verfahren zum Herstellen von Polsterpapier aus mehreren teils glatten, teils
hochgeprägten Papierbahnen beschrieben. Dabei werden glatte Deckbahnen punktförmig
formgummiert und mit hochgeprägten Zwischenbahnen aus Kugel- oder Waffelpapier an
den formgummierten Stellen durch späteres Zusammenprägen vereinigt. Man erhält auf
diese Weise ein äußerst wirksames Polstermaterial, das sich als Ersatz für teure
Zellstoffwatte bei der Verpackung von druckempfindlichen Gegenständen sehr bewährt
hat. Indessen besteht dieses Polsterpapier aus verhältnismäßig vielen Papierlagen,
was aus wirtschaftliche-n Gründen unerwünscht ist.
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In Weiterausbildung der geschilderten Erfindung wird nunmehr vorgeschlagen,
an Stelle der glatten Deckbahnen in an sich bekannter Weise eine hochgeprägte Zwischenbahn
mit der Formgummierung zu versehen, so daß bei Verwendung von besonders hochgeprägten
Papieren eine ausreichendePolsterwirkung mit nur einer Zwischenlage erzielt werden
kann. Im ganzen werden dann nur drei Papierbahnen benötigt, so daß eine bedeutende
Papier- und Rohstoffersparnis entsteht. Derartig besonders hochgeprägte Papiere
sind beispielsweise in der Ausführung als Kugelpapiere üblich, indem entgegen der
gewöhnlichen Anordnung die Tiefe der Einprägungen bzw. die Höhe der Hochprägungen
größer geinacht wird als deren Durchmesser.
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Die Schwierigkeit dieses zusätzlichen Vorschlages liegt in seiner
Ausführung. Es entstehen nämlich beimZuführen derDeckbahnen
Spannungen
an -deren Verbindungsstellen mit den gummierten Punkten der Zwischenbahn, weil die
mit gleicher Geschwindigkeit durch die Maschine laufenden Bahnen, soweit sie glatt
sind, sich über die Hochprägungen der Zwischenbahn hinziehen müssen. Dabei kommt
es namentlich bei minderen Qualitäten und hohen Geschwindigkeiten leicht zum Einreißen
der Deckbahnen an den Kleben bzw. Prägestellen.
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Um hier Abhilfe zu schaff-en, sollen gemäß der vorliegenden Zusatzerfindung
nicht, wie üblich, die glatten Deckbahnen formgummiert werden, sondern es soll nur
die Polsterbahn formgummiert und -die Formgummierung gleichzeitig mit einer Vorprägung
verbunden sein, die durch besondere Vorprägewalzen erfolgt, die während des Flachpressens
der Zwischenbahn die Preßstellen sofort mit Klebstoff versehen. Dadurch, daß nur
die Zwischenlage vor der Vereinigung mit den glatten Bahnen forrngummiert wird,
wird es ermöglicht, die Deckbahnen ohne Spannung der Verbindungsstelle zwischen
den Preßwalzen des Hauptprägewerks zuzuführen, so daß sie sich zwanglos der Zwischenlage
anschmiegen können.
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Dieses verbesserte Verfahren hat nicht nur den großen Vorteil, daß
weniger Papierbahnen für den gleichen Zweck gebraucht werden, sondern daß auch bedeutend
schneller gearbeitet werden kann, Bei den zur Zeit in der Papierfabrikation üblichen
Geschwindigkeiten von 18 bis 25 infmin kann das hochgeprägte Papier der Zwischenbahn
im Hauptprägewerk eine dauerhafte Prägung der Klebestellen nicht erfahren, weil
in einem einzigen Arbeitsgang Pressung und Klebung erfolgen muß. Wenn die Zwischenbahn
aber bereits flachgeprägt ist, kann der ganze Arbeitsaufwand der Hauptprägewalzen
auf das Zusammenkleben gerichtet werden, so daß eine weitere Sicherheit für die
Herstellung einwandfreier Erzeugnisse vorliegt.
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Es ist ein Polsterkissen bekannt, bei dessen Herstellung ebenfalls
die Zwischenbahnen formgummiert werden, und zwar mittels eines Klebestofftupfers.
Nach Abheben dieses Tupfers werden durch einen Prägestempel die verschiedenen
- Papierlagen an den beleimten Stellen miteinander vereinigt. Dieses Verfahren
findet nur mit stillstehendem Papier statt und arbeitet infolgedessen noch langsamer
als das durch die Erfindung verbesserte Verfahren des Hauptpatents, die beide mit
kontinuierlich bewegten Papierbahnen arbeiten, womit neben größerer Gleichmäßigkeit
vor allem erhöhteArbeitsgeschwindigkeit verbunden ist.
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Ferner ist es bekannt, Streifen aus Krepppapier an den Enden durch
Prägewalzen, die mit einem Leimwerk in Verbindung stehen, forinzugummieren und gleichzeitig
die Kreppfalten an -den Klebestellen einzuebnen. Man benutzt diese Streifen z. B.
als Halskrause beim Haarschneiden oder als Umkleidung von Blumentöpfen, indem die
beleimten Enden miteinander verklebt werden. Die Stellen für die Aufnahme des Klebstoffes
werden hierbei so behandelt, daß die Kreppung auseinander-",ezo, CY -en wird, so
daß ein Glattpressen nicht stattfindet. Beim Verfahren nach der Erfindung handelt
es sich demgegenüber um das Vereinigen mehrerer Bahnen und um-die Behandlung der
auf der so geprägten Zwischenbahn liegenden Klebstellen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch an einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Die glatten Deckbahnen a und b sollen mit der hochgep;ägten
Zwischertlage c zu einem Polsterpapier e vereinigt werden. Wenn hier von hochgeprägten
Papieren die Rede ist, so handelt es sich um Hochprägungen jeder Art mit Ausnahme
von Wellen, obwohl in der schematischen Zeichnung der Einfachheit halber die Prägung
in Wellenforni dargestellt ist. Wellpapiere lassen sich nämlich nur parallel zu
den Wellen biegen, während eine Polstereinlage nach allen Seiten frei beweglich
sein muß, ohne ihre Wirksamkeit zu verlieren, wie dies z. B. bei Kugel- oder Waffelprägungen
der Fall ist.
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Die Vereinigung der Bahnen a, b und c erfolgt wie beimHauptpatent
mittels derPrägewalzen f und g, indem die Prägestellen d die
gummierte Zwischenlage c an deren eingeebneten und bei der Einebnung mit Klebstoff
versehenen, abgeflachten Stellen 1 mit den glatten Deckbahnen a und
b zu einem festen Ganzen e verbinden.' Wesentlich für die vorliegende Erfindung
ist, daß auch dieWalzenh und i, die von den Leirnwerken o und p mit Klebstoff
versorgt werden, Prägestellen d besitzen, die natürlich in ihrer räumlichen Anordnung
genau denjenigen an den Prägewalzen f und g entsprechen müssen. Infolgedessen
ist einmal dafür gesorgt, daß nur die späteren wirklichen Klebe- und Prägestellen
mit Klebstoff versehen iverden, weil dieLeimwerke nur die Prägestellen d erfassen;
zum andern erfolgt gleichzeitig mit dem Klebstoffauftragen ein Einebnen der Hochprägungen.
Die nunmehr flachen Stellen 1 der hochgeprägten Zwischenlage lassen sich
infolgedessen ohne nachteilige Folgen für die Haltbarkeit oder das Aussehen mit
den Deckbahnen a und b vereinigen, weil jetzt die Spannungen auf ein erträgliches
Maß herabgemindert sind und die eingeebneten Hochprägungen beim Zusammenprägen nicht
mehr beschädigt werden können.
Es ist Dicht notwendig, daß die Zwischenlage
c von beiden Seiten mit Klebstoff versehen wird, so daß eines der Leimwerke o oder
p fortfallen kann, falls ein Material für die Zwischenlage verwandt wird,
das dem Klebstoff ein Durchschlagen erlaubt.
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Die Klebestellen und Prägestellen d an den Walz-enpaaren
f, g und h, i sind vorteilhaft in einem bestimmten Muster angeordnet,
um eine gute ästhetische Wirkung des fertigen Erzeugnisses zu erzielen, was in der
Zeichnung dadurch angedeutet ist, daß die Prägestellend gegeneinander versetzt angeordnet
wurden.