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Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrisch leitenden
Sinterkörper aus Metalloxid, ein Verfahren zu seiner
Herstellung und seine Verwendung. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung einen Sinterkörper aus Zinkoxid zur
Verwendung bei der Herstellung von transparenten elektrisch
leitenden Filmen, z.B. durch das Sputter-Verfahren, ein
Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung.
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Der Bedarf für einen transparenten elektrisch leitenden
Metalloxidfilm als transparente Elektrode einer Solarzelle
oder einer Anzeigevorrichtung, oder als elektrisch leitende
Schicht, um einen antistatischen Effekt zu erreichen, ist
kürzlich gestiegen.
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Transparente elektrisch leitende Filme aus elektrisch
leitenden Metalloxiden werden hauptsächlich durch Sputtern von
Metalloxiden hergestellt. Genauer gesagt sind transparente
elektrisch leitende Filme bis jetzt durch Sputtern eines mit
Zinn dotierten Sinterkörpers aus Indiumoxid (ITO) oder eines
mit Antimon dotierten Sinterkörpers aus Zinnoxid hergestellt
worden.
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Im Falle des ITO kann ein elektrisch leitender Film mit hoher
Transparenz und niedrigem Widerstand hergestellt werden. Da
aber Indium teuer ist, hat ITO unter ökonomischen
Gesichtspunkten Nachteile. Außerdem ist der Anwendungsbereich sehr
begrenzt, da ITO chemisch instabil ist.
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Antimon dotiertes Zinnoxid ist billig und chemisch stabil,
dieses dotierte Zinnoxid hat jedoch einen hohen Widerstand
und ist als Material für einen elektrisch leitenden Film
nicht völlig zufriedenstellend .
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Es ist kürzlich berichtet worden, daß ein transparenter
elektrisch leitender Film mit einem dem ITO vergleichbar
niedrigen Widerstand und ausgezeichneter Transparenz durch das
Sputtern eines mit Aluminium als Dotierungsmittel dotierten
Zinkoxides hergestellt werden kann. J. Appl. Phys., 55 (4),
15. Februar 1984, Seite 1029.
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DE-A-3639508 beschreibt ein Verfahren, bei dem ein Gemisch
von Zinkoxid und Aluminiumoxid bei 900 - 1000ºC gesintert und
anschließend bei 1300ºC hitzebehandelt wird. Es beschreibt
einen Film, der durch Sputtern hergestellt wird und
beschreibt nicht die Eigenschaften des Körpers, der zur
Herstellung des Filmes gesputtert wurde.
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Weil Zinkoxid billig und chemisch stabil ist, ausgezeichnete
Transparenz und elektrische Leitfähigkeit aufweist, ist
Zinkoxid ein ausgezeichnetes transparentes elektrisch
leitendes Material, das anstelle von ITO benutzt werden kann.
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Der konventionelle, das Dotiermittel enthaltende, Zinkoxid-
Sinterkörper als Target beim Sputtern wird durch eine
Hitzebehandlung, die bei einer Temperatur von nicht höher als
1300ºC an Luft durchgeführt wird, hergestellt. Die Farbe
dieses Sinterkörpers ist weiß, der Widerstand sehr hoch; der
spezifische Widerstand beträgt nämlich einige kΩ*cm oder
mehr. Demnach ist das Sputterverfahren, das bei diesem
konventionellen Target angewendet werden kann, auf das
Hochfrequenz-Sputterverfahren für Isolatoren beschränkt. Es ist
schwierig, dieses konventionelle Target bei dem industriell
verwendeten Gleichstrom-Sputterverfahren, das zur Herstellung
von Leitern benutzt wird, anzuwenden.
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Wenn solch ein Sinterkörper mit hohem Widerstand bei dem
Gleichstrom-Sputterverfahren verwendet wird, ist die
anwendbare elektrische Leistung extrem klein und die Entladung sehr
instabil, eine kontinuierliche Arbeitsweise ist schwierig.
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Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen
Zinkoxid-Sinterkörper bereitzustellen, der sich durch eine hohe
Dichte und einen sehr niedrigen spezifischen Widerstand
auszeichnet und der als Target beim Sputtern zur Herstellung
von transparenten elektrisch leitenden Filmen nützlich ist.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein
Zinkoxid-Sinterkörper bereitgestellt, der bezogen auf die
Menge an Zink, zwischen 0,1 und 20 Gewichtsprozent eines
Oxides eines mindestens positiv-dreiwertigen Elementes
enthält, der eine Sinterdichte von mindestens 5 g/cm³ und einen
spezifischen Widerstand kleiner als 1 Ω*cm aufweist.
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Vorzugsweise ist der Zinkoxid-Sinterkörper mit einem anderen
Element als Dotiermittel dotiert, wobei die Gesamtmenge der
Spinellstruktur, die im Sinterkörper enthalten ist, die Menge
an Spinell (bezeichnet durch die Formel ZnX&sub2;O&sub4;, in der X für
das als Dotiermittel zugefügte Element steht) nicht
übersteigt, die sich bilden würde, wenn das Dotiermittelelement
vollständig in der Spinellstruktur vorliegen würde. Dieser
Zinkoxid-Sinterkörper kann hergestellt werden, indem man
Zinkoxid, das, bezogen auf die Zinkmenge, zwischen 0,1 und 20
Gewichtsprozent eines Oxides eines mindestens
positiv-dreiwertigen Elementes enthält, bei einer Temperatur von
mindestens 1400ºC an Luft oder bei einer Temperatur von
mindestens 1300ºC unter Schutzgasatmosphäre oder im Vakuum
sintert. Das Zinkoxid, das das Element enthält, liegt
vorzugsweise in der Form eines hochdispergierbaren Pulvers mit
einem Primärteilchendurchmesser von nicht größer als 1 um
(Mikrometer) und einer spezifischen Oberfläche von mindestens
2 m²/g vor.
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Vorzugsweise wird ein Oxid mit Spinellstruktur, dargestellt
durch die Formel ZnX&sub2;O&sub4;, wobei X das (besagte) Element
darstellt,
mit Zinkoxid gemischt und das Gemisch gesintert. Das
Oxid mit Spinellstruktur der Formel ZnX&sub2;O&sub4; kann durch
Hitzebehandlung bei einer Temperatur von 500 bis 1000ºC
hergestellt werden. Das Sintern wird vorzugsweise bei einer
Temperatur von weniger als 1700ºC durchgeführt.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Target zum Sputtern
das einen Sinterkörper gemäß der vorliegenden Erfindung
umfaßt.
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Als Beispiel in den beiliegenden Skizzen:
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ist Figur 1 eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme
(Vergrößerungsfaktor 2000), das die Struktur von
Kristallpartikeln eines Sinterkörpers zeigt, der durch Sintern an
Luft bei 1400ºC entsprechend der vorliegenden Erfindung
erhalten wurde;
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ist Figur 2 eine ähnliche photographische Aufnahme, die einen
Sinterkörper zeigt, der durch Sintern an Luft bei 1100ºC
erhalten wurde;
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ist Figur 3 eine Röntgenbeugungskurve eines erfindungsgemäßen
Sinterkörpers, der entsprechend Beispiel 4 erhalten wurde;
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und Figur 4 ist eine Röntgenbeugungskurve des Sinterkörpers,
der in Beispiel 6 erhalten wurde.
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Das mindestens positiv-dreiwertige Element < elektrisch
leitendes aktives Element), das als Dotiermittel verwendet
wird und der vorliegenden Erfindung die elektrische
Leitfähigkeit verleiht, ist ein Element, das in einem Zustand
vorliegt, in dem die Valenz dreiwertig oder höher ist. Als
Beispiele solcher Elemente können erwähnt werden Sc und Y aus
der Gruppe IIIa des Periodensystems, B, Al, Ga, In und Tl aus
der Gruppe IIIb des Periodensystems, Ti, Zr, Hf und Th aus
der Gruppe IVa des Periodensystems, C, Si, Ge, Sn und Pb aus
der Gruppe IVb des Periodensystems, V, Nb, Ta und Pa aus der
Gruppe Va des Periodensystems, As, Sb und Bi aus der Gruppe
Vb des Periodensystems, Cr, Mo, W und U aus der Gruppe VIa
des Periodensystems, Se, Te und Po aus der Gruppe VIb des
Periodensystems, Mn, Tc und Re aus der Gruppe VIIa des
Periodensystems, Fe, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Os, Ir und Pt aus
der Gruppe VIII des Periodensystems sowie Elemente aus der
Reihe der Lanthaniden und Actiniden. Die verwendete Menge des
elektroaktiven Elementes beträgt 0,1 bis 20% des
Atomgewichtes, vorzugweise 0,5 bis 5%, bezogen auf Zink. Wenn ein
Ausgangsmaterial dieser atomaren Zusammensetzung verwendet
wird, kann man einen Zinkoxid-Sinterkörper mit niedrigem
Widerstand erhalten. Bevorzugte Elemente sind solche aus den
Gruppen IIIb (z.B. Al, In), IVb (z.B. Sn, Si, Ge) und IVa
(z.B. Zr, Ti).
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Ausgangsmaterial, das den oben aufgeführten Anforderungen
bezüglich der Atomzusammensetzung genügt, kann unabhängig vom
Herstellungsverfahren bei der vorliegenden Erfindung benutzt
werden.
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Zum Beispiel kann hier ein Verfahren erwähnt werden, bei dem
das Zinkoxid nur mit dem Oxid eines elektrisch leitenden
aktiven Elementes vermischt wird, ein Verfahren, bei dem ein
Gemisch einer Zinkverbindung und eine Verbindung eines
elektrisch leitenden aktiven Elementes, z.B. ein Hydroxid, ein
organisches oder anorganisches Salz davon, thermisch zersetzt
wird und ein Verfahren, bei dem aus einer gemischten Lösung,
die Zink und ein elektrisch leitendes aktives Element im oben
erwähnten Verhältnis enthält, analog üblicher Verfahren
zusammen ausgefällt wird und das Copräzipitat thermisch
zersetzt wird, wobei das gewünschte Oxid gebildet wird.
Oxidpulver, die gemäß dieser Verfahren hergestellt wurden, können
bei der vorliegenden Erfindung ohne besondere Einschränkungen
der physikalischen Eigenschaften verwendet werden, solange
die oben erwähnten Anforderungen bezüglich der atomaren
Zusammensetzung erfüllt sind. Dennoch ist ein
hochdispergierbares Pulver mit einem Primärteilchendurchmesser von nicht
größer als 1 um und einer spezifischen Oberfläche von
mindestens 2 m²/g, bestimmt aus der
Teilchendurchmesserverteilung, bevorzugt. Wenn dieses hochdispergierbare
feine Pulver verwendet wird, kann sowohl die Sinterdichte des
erhaltenen Sinterkörpers als auch die elektrische
Leitfähigkeit verbessert werden.
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Weitere Untersuchungen wurden durchgeführt und als Ergebnis
stellte sich heraus, daß bei dem konventionellen Verfahren
das verschiedene Element (Dotiermittel), das zur Senkung des
elektrischen Widerstandes des Sinterkörpers zugegeben wird,
während des Sinterns eine Verbindung mit Spinellstruktur
bildet (bezeichnet durch die Formel ZnX&sub2;O&sub4;, wobei X für das
verschiedene Element steht), und daß andere Spinellstrukturen,
die das Element X nicht enthalten, unvermeidlich in der Nähe
der so gebildeten Verbindung mit Spinellstruktur der Formel
ZnX&sub2;O&sub4; gebildet werden, mit dem Ergebnis, daß die Gesamtmenge
an Spinellstrukturen, die in dem Sinterkörper gebildet
werden, größer ist als die Menge an Spinellstruktur mit der
Formel ZnX&sub2;O&sub4;, die erhalten würde, wenn die gesamte Menge des
verschiedenen Elementes, das als Dotiermittel zugegeben wird,
die Spinellstruktur einnehmen würde, und daß diese im
Überschuß gebildete Spinellstruktur (ohne das Element X) die
elektrische Leitfähigkeit des Sinterkörpers stark erniedrigt.
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Es wurde herausgefunden, daß wenn als Zugabemodus des
verschiedenen Elementes ein Verfahren angewendet wird, bei dem
eine Spinellverbindung (ZnX&sub2;O&sub4;) des verschiedenen Elementes
(X) und Zink mit Zinkoxid gemischt wird und das Gemisch bei
einer Temperatur von mindestens 1400ºC an Luft oder bei einer
Temperatur von mindestens 1300ºC unter einer
Schutzgasatmosphäre oder im Vakuum gesintert wird, das zugefügte
Element wirksam als Dotiermittel agiert und der Anteil der
Spinellstruktur im Sinterkörper deutlich reduziert ist. Es
wurde weiterhin gefunden, daß das mit diesem Verfahren
erhaltene Produkt einen ausgezeichneten Sinterkörper mit
niedrigem Widerstand mit einem spezifischen Widerstand niedriger
als 10 mΩ*cm und einer Sinterdichte von wenigstens 5 g/cm³
ergibt, und daß dieser Sinterkörper ein ausgezeichnetes
Verhalten als Target beim Sputtern zeigen kann.
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Die oben erwähnten Elemente mit einer mindestens dreiwertigen
positiven Valenz können als Dotiermittelelemente benutzt
werden.
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Die verwendete Menge an Dotiermittelelement, beträgt
geeigneterweise 0,1 bis 20 Atomgewichtsprozente, vorzugsweise 0,5
bis 4%, bezogen auf Zink. Wenn das verwendete
Ausgangsmaterial eine solche Zusammensetzung besitzt, kann ein
Zinkoxidsinterkörper mit niedrigem Widerstand erhalten werden.
Dieses Atomverhältnis korrespondiert mit einem molaren
Oxidverhältnis in der Spinellstruktur von 0,05 bis 10%,
vorzugsweise 0,25 bis 2%.
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Das Element, mit dem dotiert werden soll, wird mit Zink zu
einer Spinellverbindung umgesetzt und die Spinellverbindung
dann mit Zinkoxid gemischt. Das Verfahren zur Herstellung der
Verbindung mit Spinellstruktur ist nicht besonders kritisch,
es kann jedes Verfahren angewandt werden. Zum Beispiel kann
ein Verfahren in Betracht gezogen werden, bei dem Oxide
dieser Elemente mit Zinkoxid vermischt werden und das Gemisch
hitzebehandelt wird und ein Verfahren, bei dem eine
einheitlichere Spinellstruktur gebildet wird, indem Verbindungen des
Dotiermittelelementes und Zink, z.B. Hydroxide, zusammen
gefällt werden und das Copräzipitat erhitzt und entwässert
wird.
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Die Bildung der Spinellverbindung beginnt bei etwa 500ºC.
Vorzugsweise wird eine Spinellverbindung benutzt, die bei
einer Temperatur von etwa 500 bis 1000ºC gebildet wird. In der
Spinellverbindung, die bei höherer Temperatur gebildet wird,
tritt thermische Aggregation auf und es ist schwierig, diese
Spinellstruktur einheitlich mit Zinkoxid zu vermischen. Bei
einer niedrigeren Temperatur wird keine Spinellstruktur
gebildet und es ist schwierig, den beabsichtigten Effekt der
vorliegenden Erfindung zu erzielen.
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Der Sinterkörper der vorliegenden Erfindung wird durch
vorheriges Formen des Oxidpulvers, das entsprechend dem
vorstehend beschriebenen Verfahren erhalten wurde, in eine
beabsichtigte Form mit gewöhnlichen Mitteln hergestellt, z.B.
durch die Zugabe eines Bindemittels und Sintern des geformten
Körpers bei einer hohen Temperatur. Das Sintern wird bei
einer Temperatur von mindestens 1400ºC an Luft oder bei einer
Temperatur von mindestens 1300ºC in einer Schutzgasatmosphäre
oder im Vakuum durchgeführt. Obwohl der Schmelzpunkt des
Zinkoxides bei etwa 1800ºC liegt, wird der Schmelzpunkt durch
die Zugabe des elektrisch leitenden aktiven Elementes
erniedrigt und das das elektrisch leitende aktive Element
enthaltende Zinkoxid schmilzt bei einer niedrigeren Temperatur als
dem Eigenschmelzpunkt des Zinkoxides. Dementsprechend ist die
Sintertemperatur vorzugsweise niedriger als 1700ºC, stärker
bevorzugt niedriger als 1600ºC.
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Wenn die Sintertemperatur mindestens 1400ºC beträgt, beginnt
die Korngrenze der gesinterten Partikel zu schmelzen und der
Sinterkörper ist blau oder grün gefärbt. Aber, wenn die
Korngrenze der gesinterten Partikel vollständig geschmolzen ist,
verbleiben, obwohl der spezifische Widerstand reduziert ist,
oft Poren im Inneren des Sinterkörpers, die vom Äußeren
abgeschnitten sind. Wenn diese Sinterkörper mit solchen Poren
gesputtert werden, wird während des Sputterns unregelmäßig Gas
aus den Poren freigesetzt und die Einheitlichkeit des Filmes
wird reduziert. Deshalb ist, wenn das Schmelzen der
gesinterten Partikel während des Sinterns bei Raumdruck übermäßig
weit fortgeschritten ist, der erhaltene gesinterte Körper
weniger geeignet als Target zum Sputtern. Im Falle des
Sinterkörpers, der durch Sintern im Vakuum erzeugt wird, tritt
das vorstehend erwähnte Problem der Poren nicht auf. Bei
einer Temperatur niedriger als 1300ºC wird das elektrisch
leitende aktive Element nicht ausreichend im Zinkoxidgerüst
verteilt, das Sintern ist nicht zufriedenstellend und ein
Sinterkörper mit niedrigem Widerstand kann deshalb nicht
erhalten werden.
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Dementsprechend liegen die optimalen Sintertemperaturen der
vorliegenden Erfindung in einem Bereich von etwa 1400ºC bis
etwa 1500ºC. Temperaturen in der Nähe der Temperatur, bei der
die Korngrenze der gesinterten Partikel zu Schmelzen beginnt,
sind besonders bevorzugt. Wenn das Sintern unter solchen
Bedingungen durchgeführt wird, kann ein Sinterkörper mit den in
der vorliegenden Erfindung beschriebenen Eigenschaften
erhalten werden.
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In der vorliegenden Erfindung liegt die Verweilzeit bei der
oben erwähnten Sintertemperatur zwischen einigen Stunden und
vielen Stunden, im besonderen etwa 5 bis etwa 20 Stunden.
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Auch an Luft kann ein Sinterkörper mit einem geforderten
niedrigen Widerstand erhalten werden, wenn das Sintern bei so
hohen Temperaturen wie vorstehend beschrieben, durchgeführt
wird, aber wenn das Sintern in einer Inertgasatmosphäre (z.B.
Argon, Stickstoff oder ein Edelgas) oder im Vakuum
durchgeführt wird, das heißt, in einer Atmosphäre mit einer
geringeren Sauerstoffkonzentration als der in der Luft, ist die
Menge an eingeschlossenem Sauerstoff in der Nachbarschaft der
zu sinternden Partikel und in der Korngrenze der gesinterten
Partikel im Sinterkörper geringer, und ein Sinterkörper mit
einem niedrigeren Widerstand und einer höheren Dichte kann
erhalten werden.
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Der spezifische Widerstand des so erhaltenen Zinkoxid
Sinterkörpers ist niedriger als 1 Ω*cm und in vielen Fällen nicht
höher als 0,1 Ω*cm. Der spezifische Widerstand des
Sinterkörpers kann bis zu etwa 0,001 Q*cm reduziert werden, und der
eines daraus hergestellten dünnen Filmes kann auf etwa 0,0001
Q*cm reduziert werden. Obwohl die echte Dichte des Zinkoxides
5,8 g/cm³ beträgt, ist die Dichte des Sinterkörpers mit
niedrigem Widerstand, der beim Hochtemperatursintern entsprechend
der vorliegenden Erfindung erhalten wird, mindestens 5 g/cm³,
und kann bis zu 95 % der echten Dichte betragen.
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Der Zinkoxid-Sinterkörper mit niedrigem Widerstand der
vorliegenden Erfindung kann ausgezeichnete Eigenschaften als
Target zum Sputtern zur Herstellung von transparenten
elektrisch leitenden Filmen haben. Deshalb kann bei dem
Sinterkörper der vorliegenden Erfindung nicht nur die
Hochfrequenz-Sputtertechnik, sondern auch die industriell
angewandte Gleichstrom-Sputtertechnik angewendet werden. Wenn
der Sinterkörper der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
kann bei jedem der Sputterverfahren der Entladungsvorgang
stabil sein und ein transparenter elektrisch leitender Film
mit einem sehr niedrigen Widerstand und einer ausgezeichneten
Transparenz kann erhalten werden. Weiterhin, da der oxidische
Sinterkörper der vorliegenden Erfindung eine hohe Dichte
aufweisen kann, kann die mechanische Festigkeit auch hoch sein
und da der Widerstand niedrig sein kann, kann die Grenze der
anwendbaren elektrischen Leistung und die
Filmbildungsgeschwindigkeit erhöht werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nun im Detail beschrieben mit
Verweis auf die folgenden Beispiele.
Beispiel 1:
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Das Zinkoxid wird mit einem Oxid eines in Tabelle 1
aufgeführten Elementes im Gewichtsverhältnis von 98/2 gemischt,
das Gemisch wird pulverisiert zu einem mittleren
Partikeldurchmesser von 0,5 um und zu einer Scheibe von 100 mm
Durchmesser und 10 mm Stärke unter Verwendung einer Pressform
geformt. Der geformte Körper wird 5 Stunden an Luft in einem
elektrischen Ofen gesintert. Der spezifische Widerstand und
die Sinterdichte der Sinterkörper, die bei den in Tabelle 1
aufgeführten Temperaturen erhalten wurden, sind in Tabelle 1
aufgeführt. Zum Vergleich sind der spezifische Widerstand und
die Sinterdichte von Sinterkörpern, die bei 1100 und 1200ºC
erhalten wurden, ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt.
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Der spezifische Widerstand der Sinterkörper war am
niedrigsten, wenn das Sintern bei einer Temperatur von
mindestens 1300ºC durchgeführt wurde, dabei betrug die
Sinterdichte mindestens 5 g/cm³, wenn die Sintertemperatur
mindestens 1300ºC betrug. Wenn die Sintertemperatur 1400ºC
überstieg, änderte sich die Farbe des Sinterkörpers von gelb
nach tiefgrün und das Schmelzen der Korngrenze der
gesinterten Partikel wurde beobachtet.
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Figur 1, eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme
(Vergrößerungsfaktor 2000) zeigt den Zustand der gesinterten
Partikel des mit Aluminium versetzten Zinkoxid-Sinterkörpers
(Sintertemperatur = 1400ºC). Figur 2 ist eine ähnliche
photographische Aufnahme, die einen Sinterkörper zeigt, der durch
Sintern bei 1100ºC erhalten wurde. Beachten Sie, daß wenn ein
Zinkoxid-Sinterkörper Sauerstoff absorbiert, eine Dispersion
des spezifischen Widerstandes auftritt. Dementsprechend wurde
die Messung des spezifischen Widerstandes in einer
Argonatmospäre durchgeführt.
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Weiterhin wurde in dem vorliegenden und den folgenden
Beispielen die Messung des spezifischen Widerstandes
entsprechend der Vierprobenmethode durchgeführt und die
Sinterdichte mit üblichen Methoden gemessen.
Beispiel 2:
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Das Zinkoxid wurde mit einem Oxid eines in Tabelle 1
aufgeführten Elementes im Molverhältnis von 98/2 gemischt, die
Mischung wurde pulverisiert und geformt analog der in
Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise.
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In dem gleichen, auch in Beispiel 1 benutzten, Apparat wurde
das pulverisierte Gemisch der Oxide in einer Argonatmosphäre
5 Stunden bei 1300ºC gesintert. Der spezifische Widerstand
und die Sinterdichte des erhaltenen Sinterkörpers sind in
Tabelle 1 aufgeführt.
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Wenn das Sintern in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt
wurde, war die Sauerstoffkonzentration an der Korngrenze der
Sinterkörper verringert und die Sintereigenschaften
verbessert,
ein Sinterkörper mit einem niedrigen Widerstand und
einer hohen Dichte konnte erhalten werden.
Tabelle 1:
Sintertemperatur (ºC)
Sintern an Luft
Sintern unter Argon
Dotiermittel
Spezifischer Widerstand (Ω*cm)
Sinterdichte (g/cm³)
Beispiel 3:
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Transparente elektrisch leitende Filme wurden unter den
nachstehend beschriebenen Sputter-Bedingungen hergestellt, wobei
die in Beispiel 1 und 2 erhaltenen Sinterkörper als Target
zum Sputtern dienten. Die Merkmale des erhaltenen
transparenten elektrisch leitenden Filmes sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Sputterapparat: Parallelelektroden Gleichstrom
Magnetron- Sputter
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Targetgröße: 3 inch
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Angewandte Stromstärke: 5 W/cm²
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Sputtergas: Ar
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Sputterdruck: 0,5 Pa
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Substrat: Quarzglas
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Substrattemperatur: 200 ºC
Tabelle 2:
Dotiermittel
Sinterdichte des Targets
Spezifischer Widerstand des Targets
Spezifischer Widerstand des Filmes
Lichtdurchlässigkeit des Filmes
Sinterkörper, erhalten nach Beispiel 1
Sinterkörper, erhalten nach Beispiel 2
Beispiel 4
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Zinknitrat und Aluminiumnitrat wurden in einem Molverhältnis
von 1/2 in Wasser gelöst und die Lösung durch Zugabe einer
Lauge neutralisiert, wobei Zinkhydroxid und Aluminiumhydroxid
im Molverhältnis von 1/2 zusammen ausfielen.
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Da beide Elemente amphoter sind wurde die Neutralisation
genau kontrolliert, so daß der Endpunkt der Neutralisation im
wesentlichen bei pH 7 lag. Das erhaltene zusammengefällte
Hydroxid wurde bei 800ºC calciniert, wobei ein Oxid mit einer
Spinellstruktur (ZnAl&sub2;O&sub4;) hergestellt wurde. Als das
erhaltene Pulver durch Röntgenbeugung untersucht wurde, stellte
sich heraus, daß das Oxid vollständig in einer
Spinellstruktur vorlag. Dieses Oxid mit Spinellstruktur wurde mit einem
Gewichtsanteil von 9% unter das Zinkoxid gemischt und das so
erhaltene Gemisch mit einer Zusammensetzung von 5 Gew.-%
Spinell ZnAl&sub2;O&sub4; und 95 Gew.-% ZnO wurde in einer Form geformt
und bei 1400ºC an Luft 5 Stunden gesintert, wobei ein
Sinterkörper mit relativ geringem Spinellstrukturanteil erhalten
wurde (siehe Vergleichsbeispiel 1). Die Röntgenbeugungskurve
des erhaltenen Sinterkörpers ist in Abbildung 3 gezeigt
worin die mit "o" bezeichneten Peaks der Spinellstruktur
ZnAl&sub2;O&sub4;, die restlichen Peaks dem ZnO zugeordnet werden.
Beispiel 5:
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Das in Beispiel 4 hergestellt Oxid mit Spinellstruktur wird
mit einem Gewichtsanteil von 3,6 % unter das Zinkoxid
gemischte, das Gemisch wird in einer Form geformt und 5 Stunden
bei 1400ºC gesintert. Die Sinterdichte des erhaltenen
Sinterkörpers betrug 5,3 g/cm³ und der spezifische Widerstand
des Sinterkörpers betrug 8 mΩ*cm, bestimmt mit der
Vierprobenmethode. Wenn Sauerstoff in einem Sinterkörper aus
Zinkoxid absorbiert wird, tritt Dispersion des spezifischen
Widerstandes auf. Deshalb wurden die Messungen des
spezifischen Widerstandes in einer Inertgasatmosphäre
durchgeführt.
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Ein transparenter elektrisch leitender Film wurde mit der
Gleichstrom Magnetron-Sputtermethode hergestellt, dabei wurde
der erhaltene Sinterkörper als Target benutzt.
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Das Sputtern wurde in einer reinen Argonatmosphäre auf einem
Quarzglassubstrat mit einem Sinterdruck von 0,6 Pa und einer
angelegten elektrischen Leistung von 4 W/cm² durchgeführt. Es
wurde nicht extern erwärmt, das Substrat wurde auf
Raumtemperatur gehalten.
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Die Stärke des erhaltenen transparenten elektrisch leitenden
Filmes betrug etwa 3000 Å, der spezifische Widerstand betrug
0,4 mΩ*cm und die Lichtdurchlässigkeit bei einer Wellenlänge
von 550 nm war höher als 85 %. Dadurch wurde bestätigt, daß
der erhaltene Film eine exzellente elektrische Leitfähigkeit
und Transparenz aufwies.
Beispiel 6:
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Aluminiumoxid wurde in einem Gewichtsanteil von 5 % mit
Zinkoxid gemischt (der Aluminiumgehalt war gleich dem in
Beispiel 4) und das Gemisch wurde unter den gleichen Bedingungen
wie bei Beispiel 4 beschrieben, gesintert.
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Die Röntgenbeugungskurve des erhaltenen Sinterkörpers ist in
Abbildung 4 gezeigt, wobei die mit "o" bezeichneten Peaks der
Spinellstruktur ZnAl&sub2;O&sub4; zugeordnet werden und die restlichen
Peaks dem ZnO zugeordnet sind. Obwohl der erhaltene
Sinterkörper
den gleichen Aluminiumanteil enthält wie der in
Beispiel 4 erhaltene Sinterkörper, war die Spinellintensität
viel größer als beim Sinterkörper, der in Beispiel 4 erhalten
wurde.
Beispiel 7:
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Aluminiumoxid wurde in einem Gewichtsanteil von 2 % mit
Zinkoxid gemischt (der Aluminiumgehalt war gleich dem in
Beispiel 5) und ein Sinterkörper wurde unter den gleichen
Sinterbedingungen wie bei Beispiel 5 beschrieben gesintert,
außer daß das Sintern in einer Argonatmosphäre durchgeführt
wurde.
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Die Sinterdichte des erhaltenen Sinterkörpers betrug 5,3
g/cm³, der spezifische Widerstand des Sinterkörpers betrug 15
mΩ*cm, bestimmt mit der Vierprobenmethode.
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Im Falle eines Sinterkörpers aus Zinkoxid führt die
Absorption von Sauerstoff zu einer Dispersion des spezifischen
Widerstandes. Deshalb wurde die Messung des spezifischen
Widerstandes in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt.
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Ein transparenter elektrisch leitender Film wurde
hergestellt, indem der erhaltene Sinterkörper als Target unter
denselben Bedingungen wie in Beispiel 5 beschrieben, benutzt
wurde. Obwohl die Transparenz des erhaltenen Filmes
vergleichbar mit der des Filmes aus Beispiel 5 war und der
spezifische
Widerstand 0,6 mΩ*cm betrug, hatte der Film eine
niedrigere elektrische Leitfähigkeit als der Film, der bei
Beispiel 5 erhalten wurde.
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Fig. 1 Figur 1
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Fig. 2 Figur 2
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Fig. 3 Figur 3
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Fig. 4 Figur 4