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Die vorliegende Erfindung betrifft Konjungate aus Koloniestimulierfaktor
(CSF) und Gelatine, sowie ein Verfahren zur Herstellung und die Verwendung
dieser Konjugate. Die Konjugate enthalten vernetzte Gelatine, Mikrokügelchen
und wasserlösliches CSF-Gelatine-Konjugat. Beide Konjugate sind als
Tumorwachstumshihibitor nützliche Arzneimittel.
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Die CSFs sind Substanzen, die auf myeloische Leukozytenvorstufenzellen
von Säugern wirken, um deren Differenzierung zu Granulozyten oder Makrophagen
zu fördern, und die notwendig zur Differenzierung und zum Wachstum von
myeloischen Leukozytenvorstufenzellen sind, welche zur Bildung von neutrophilen
Granulocyten (nachfolgend mit Granulocyt abgekürzt) oder Monozyten/Makrophagen
führen, wenn die Vorstufenzellen nach einem Zwei-Schicht-Agarkultur-Verfahren
kultiviert werden (Ichikawa, Y. et al., Proceedings of the National Academy of
Science, 56, p488, 1966; Metalcalf, D., Experimental Hematology 1, p185, 1972).
Es ist bekannt, daß CSFs sich aus verschiedenartigen Typen mit
unterschiedlichen Wirkungen zusammensetzen, Granulocyten-CSF (G-CSF), Makrophagen-CSF
(M-CSF), Granulocyten-Makrophagen-CSF (GM-CSF) und multifunktionellen CSF
(Multi CSF oder IL-3). Betrachtet man deren Wirkung hinsichtlich der
Differenzierung und hinsichtlich des Wachstums von Leukozyten, sind CSFs
vielversprechende Arzneimittel zur Behandlung der durch Anwendung von cytostatischen
Mitteln oder Bestrahlung verursachten Leukozytopenie. Insbesondere aktiviert
CSF reife Makrophagen derart, daß sie Antitumorwirkung zeigen (Weinberg, J.B.
et al., Journal of Immunology, 121. p72, 1978, P. and Nakoing I., Cellular
Immunology, 105, p270, 1978), CSFs sind auch vielversprechend für die
Behandlung von Krebs und für die Prophylaxe und Therapie von durch Viren, Bakterien
und Parasiten verursachte Infektionen wegen ihrer Wirkung als
makrophagenaktivierende Faktoren.
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Jedoch ist die Wirkung der CSFs hinsichtlich der Aktivierung von
Makrophagen
gering, und sie sind selbst instabil und werden in vivo leicht
abgebaut. Es ist deshalb von großer Wichtigkeit, Applikationsformen für CSFs zu
entwickeln, die auf eine erweiterte Makrophagenaktivierungswirkung und eine
erhöhte Stabilität der CSFs in vivo zielen.
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Die ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung (KOKAI) Nr. 59-46215
beschreibt Gelatinemikrokapseln zur in vivo Stabilisierung eines wirksamen
Bestandteils und seiner verzögerten Freisetzung.
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Der mittlere Durchmesser dieser Mikrokapseln liegt im Bereich von 10
bis 500 um und ist zu groß, um durch Makrophagen mittels Phagozytose
aufgenommen zu werden. Darüber hinaus ist keine Beschreibung von CSF enthaltenden
Mikrokapseln enthalten. Die ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung
Nr. 62-230729 beschreibt ein aus Gelatine zusammengesetztes Arzneimittel zur
schrittweisen Freisetzung von CSF. Da diese durch Malen von CSF enthaltenden
Gelatineblöcken zu feinen Pulvern hergestellt, werden sind die erhaltenden
Pulverteilchen nicht klein genug, um von Makrophagen durch Phagozytose
aufgenommen zu werden. Da die Gelatine gemäß diesem Verfahren nicht vernetzt und
der in vitro Abbau der Pulver schnell verläuft, werden die durch die
erfindungsgemäßen Mikrokugelen erzielten Vorteile durch die Pulver nicht erreicht.
Die ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 62-143974 beschreibt
Immunverstärker enthaltende Polymermikrokugeln. Die verwendetem
Immunverstärker sind wasserlösliche Muramyldipepide (MDP), ihre lipophilen Derivate,
Krestin, Nocardia rubra, Interferone, Lipoplysaccaride (LPS)
Tumornekrosefaktor, Pyrancopolymere, Lymphokkinine, BCG und ähnliche und enthalten keine
CSFs. Darüber hinaus schlägt die Veröffentlichung Nr. 62-143974 keine
Kombination von mit CSF vernetzter Gelatine vor und diese Kombination ist erstmalig
beschrieben. Y. Tabata et al., Jpn. J. Cancer Res. (Gann), 79, p636-646,1988
beschreibt Interferone enthaltende Mikrokugeln, schlägt aber nicht die
Anwendung der offenbarten Techniken für CSF vor. Im allgemeinen besitzen
physiologische, bioaktive Substanzen individuelle physiologische Wirkungen und
Wirkmechanismen in lebenden Systemen. Auch wenn es bekannt ist, daß eine
physiologisch bioaktive Substanz enthaltende Gelatinemikrokugeln durch Makrophagen
mittels Phagozytose aufgenommen werden können, was zum Auftreten ihrer
physiologischen Wirkung führt, bedeutet dies nicht ohne weiteres, daß eine andere
physiologisch bioaktiv wirksame, in der gleichen Weise verarbeitete Substanz
erfolgreich ein gleiches Ergebnis liefern wird. Auch wenn es deshalb bekannt
ist, daß Interferon enthaltende Gelatinemikrokapseln ihre Wirkungen mittels
Phagozytose durch Makrophagen entfalten, wird dadurch nicht notwendigerweise
vorgeschlagen, daß die Anwendung des gleichen Verfahrens bei CSF gleiche
Ergebnisse liefert.
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Die vorliegende Erfindung liefert CSF-Gelatine-Konjugate als neue
Arzneiform zur Erhöhung der Makrophagenaktivierungswirkung und eine verbesserte
in vivo Stabilität von CSF. Die CSF-Gelatine-Konjugate enthalten vernetzte
CSF enthaltende Gelatine-Mikrokugeln und wasserlösliche
CSF-Gelatine-Konjugate.
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Durch die vorliegende Erfindung wird darüber hinaus ein Verfahren zur
Herstellung von vernetzen CSF enthaltenden Mikrokugeln bereitgestellt, das
gekennzeichnet ist durch die Stufenhomogenisierung eines Gelatine und CSF
enthaltenden wäßrigen Mediums mit einer organischen Lösung zur Bildung einer
Emulsion und anschließendem Vernetzen der Emulsion mit einem Vernetzungsmittel
und ein Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichem CSF-Gelatine-Konjugat,
das durch die Stufen der Verknüpfung von CSF mit Gelatine in einem wäßrigen
Medium mit einem wasserlöslichen Carbodiimid zur Bildung eines wasserlöslichen
Konjugats gekennzeichnet ist.
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Die vorliegende Erfindung liefert auch vernetzte CSF enthaltende
Mikrokugeln und das wasserlösliche CSF-Gelatine-Konjugat als pharmazeutische
Zubereitung zur Inhibierung von Tumorzellenwachstum.
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Fig. 1 zeigt eine Raster-Elektronenmikroskopaufnahme eines
Thioglycollat-induzierten peritonealen Mausmakrophagen 8 Stunden nach Inkubation mit
Maus-CSF enthaltenden Gelatinemikrokugeln.
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Fig. 2 ist eine Raster-Elektronenmikroskopaufnahme eines Thioglycolat
induzierten peritonealen Mausmakrophagen vor der Phagocytose der Maus-CSF
enthaltenden Gelatinemikrokugeln.
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Fig. 3 zeigt die in vitro Wachstumshemmung von Makrophagen, die mit
verschiedene Dosierungen von CSF enthaltenden vernetzten Gelatinemikrokugeln
vorbehandelt waren. In dieser Figur bedeutet das Symbol -.- das Ergebnis des
reinen CSF, -o- das Ergebnis der vernetzten CSF enthaltenden Mikrokugeln der
vorliegenden Erfindung und - - das Ergebnis einer Mischung von nativem CSF
und Gelatinemikrokugeln ohne CSF.
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Fig. 4 zeigt das Abklingen des aktiven Zustandes von Makrophagen, die
mit nativem CSF und vernetzten CSF enthaltenden Gelatinemikrokugeln
vorbehandelt
wurden. In dieser Figur bedeutet das Symbol -.- das Ergebnis von
von 1.000 Einheiten nativen CSF, -o- das Ergebnis der erfindungsgmäßen 440
Einheiten CSF (G-I) enthaltenden Gelatinemikrokugeln und - - das Ergebnis
der erfindungsgemäßen 440 Einheiten CSF (G-II) enthaltenden
(Gelatinemikrokugeln.
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Fig. 5 zeigt die in vitro Wachstumshemmung von Makrophagen, die mit
vernetzten verschiedene Dosen von CSF aus menschlichem Harn enthaltenden
Gelatinemikrokugeln vorbehandelt wurden. Das Symbol -.- bedeutet das Ergebnis des
nativen CSF und -o- das Ergebnis von vernetzten CSF enthaltenden
Gelatinemikrokugeln der vorliegenden Erfindung.
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Fig. 6 zeigt die in vitro Wachstumshemmung von Makrophagen, die mit CSF-
Gelatine-Konjugaten, welchen verschiedene Dosen von CSF enthielten, behandelt
wurden. In dieser Figur bedeutet das Symbol -.- das Ergebnis des nativen CSF,
-o- das Ergebnis des CSF-Gelatine-Konjugates und - - das Ergebnis einer
Mischung von nativen CSF und CSF-freier Gelatine.
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Fig. 7 zeigt den Zeitverlauf der in vitro Hemmung von mit CSF-Gelatine-
Konjugaten vorbehandelten Makrophagen. In dieser Figur bedeutet das Symbol
-.- ein Ergebnis für 1.000 Einheiten nativen CSF und -o- das Ergebnis eines
586 Einheiten enthaltenden CSF-Gelatine-Konjugates.
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Vernetzte CSF enthaltende Gelatinemikrokugeln können beispielsweise
nach dem folgenden Verfahren hergestellt werden.
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Eine wäßrige Gelatine und CSF enthaltende Lösung wird zu einem
organischen Lösungsmittel wie Toluol, Chloroform, Cyclohexan oder einer Mischung
davon, die ein Tensid enthält, gegeben und anschließend die erhaltene Mischung
emulgiert. Die Emulsion wird schnell in ein vorgekühtes organsiches
Lösungsmittel gegossen, das ein Tensid zur Bildung von CSF enthaltenden
Gelatinemikrokugeln enthält. Anschließend wird die Gelatine in der Emulsion mit einem
Vernetzungsmittel vernetzt und die Emulsion durch Zentrifugieren gesammelt.
Die Sedimente, welche die Mikrokugeln enthalten, werden nacheinander mit
geeigneten organischen Lösungsmitteln und einer wäßrigen Pufferlösung mittels
Zentrifugation gewaschen, um die gewaschenen vernetzten CSF enthaltenden
Gelatinemikrokugeln zu erhalten. Das in der folgenden Erfindung verwendete CSF
ist beispielsweise M-CSF, GM-CSF, G-CSF oder Multi-CSF oder eine Mischung
davon. Andere Arten von CSF, die durch Kultivierung von Zellen oder Extraktion
aus biologischen Bestandteilen wie Urin, Ascites und durch Genrekombination
erhalten werden, können in diesem Verfahren der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden. Insbesondere M-CSF, wie das aus menschlichem Urin
beschriebene M-CSF, das in der ungeprüften japanischen Patentanmeldung Nr. 61.258163
beschrieben ist, oder das hochgereinigte M-CSF aus einem Kulturüberstand,
beschrieben in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung Nr. 1-135800,
werden vorzugsweise verwendet, da sie im wesentlichen keine Verunreinigungen
enthalten. Alle Arten von Gelatine können für die vorliegende Erfindung
verwendet werden, vorzugsweise werden jedoch durch Heißwasserextraktion von
Rohcollagen gereinigte Materialien eingesetzt, welche durch Säure- oder
Alkaliebehandlung von Tierknochen oder Tierhaut hergestellt werden. Das
Mischungsverhältnis von Gelatine und CSF ist nicht kritisch, jedoch werden
CSF-Einheiten im Bereich von 10² bis 10&sup9; (1 ng bis 10 mg) je mg Gelatine bevorzugt.
Dialdehydverbindungen wie Glutaraldehyd, haben eine hervorragende Reaktivität
bei Raumtemperatur und werden bevorzugt verwendet, obwohl jede Art anderer
bifunktioneller Verbindungen, die zur Reaktion mit Proteinen fähig ist, als
Vernetzungsmittel eingesetzt werden kann. Die bevorzugt eingesetzte Menge
Glutaraldealdehyd beträgt 0,01 bis 2 mg und in noch bevorzugterer Weise 0,05 bis
1 mg je mg Gesamtprotein einschließlich CSF, Gelatine und Zusätze.
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Das in diesem Verfahren eingesetzte Tensid ist ein nichtionisches Tensid
wie Sorbitanmonooleat (Span 80), Sorbitantrioleat (Span 85) oder ähnliches.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
das CSF-Gelatin-Konjugat ein wasserlösliches CSF-Gelatin-Konjugat, welches
durch Vernetzung von CSF mit Gelatine in der Gegenwart eines Kondensierungs
mittels hergestellt wird. Das wasserlösliche CSF-Gelatin-Konjugat wird
beispielsweise durch das folgende Verfahren hergestellt. Gelatine wird in einer
wäßrigen Pufferlösung gelöst und dann der Gelatinelösung CSF und anschließend
ein Kondensierungsmittel wie ein wasserlösliches Carbodiimid hinzugefügt. Die
Kupplungsreaktion wird bei einer niedrigen Temperatur beispielsweise 4º C fünf
bis 30 Stunden lang durchgeführt. Nach der Umsetzung wird die
Reaktionsmischung dialysiert oder gelfiltriert, um nicht umgesetztes CSF und Gelatine
abzutrennen, und das erhaltene CSF-Gelatin-Konjugat anschließend durch
Mikrofiltration sterilisiert.
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Das verwendete Kondensierungsmittel ist wasserlösliches Carbodiimid,
wie 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid, 1-Cyclohexyl-3-
(-morpholinoethyl)carbodiimidmetho-p-toluolsulfonat und 1-Benzyl-3-
(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid.
Von diesen ist das am meisten bevorzugte Mittel
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid-Hydrochlorid. Die bevorzugte
Reaktion wird bei einem pH-Wert von 7 oder niedriger als 7 durchgeführt.
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Es wird angenommen, daß der Aktivierungsmechanismus der Makrophagen
durch ein Makrophage aktivierendes Mittel aus der Wechselwirkung zwischen
dem Makrophagen aktivierenden Mittel und seinem spezifischen auf der
Makrophagenoberfläche vorliegenden Rezeptor herrührt. Der Mechanismus der
Makrophagenaktivierung der CSF enthaltenden Gelatinemikrokugeln ist von dem des nativen
CSF veschieden und von der Makrophagenaktivierung durch CSF enthaltende
Mikrokugeln kann angenommen werden, daß sie durch das schrittweise aus den
phagocytierten Mikrokugeln in der Makrophagenzelle freigesetzte CSF verursacht
wird. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, daß die CSF enthaltenden
Mikrokugeln eine Größe aufweisen, die der Phagocytose der Mikrokugeln durch
Makrophagen zugänglich ist, d. h. weniger als 5 um in einem Durchmesser. Die
Mikrokugelngröße kann eingestellt werden durch Wechsel der
Homogenisierungsbedingungen. Die Homogenisierungsverfahren umfassen die Homogenisierung durch
Schall und Hochdruck.
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Die CSF-Gelatine-Konjugate, vernetzte CSF enthaltende Mikrokugeln und
wasserlösliche CSF-Gelatine-Konjugate können einfach für Versuche und zur
Therapierung in einer Dispersion oder zum Auflösen in einer Pufferlösung,
physiologischen Salzlösung und Injektionsmedium verwendet werden. Zusätzlich
kann das Konjugat zur Lagerung bis zur Verwendung getrocknet werden.
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Die CSF-Gelatine-Konjugate der vorliegenden Erfindung haben die
folgenden Eigenschaften, die denen des nativen CSF überlegen sind:
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(1) Sie erhöhen die Antitumorwirkung von Makrophagen viel effizienter
als das entsprechende native CSF, bezogen auf die CSF-Menge und die für die
Makrophagenaktivierung erforderliche Zeit und
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(2) ihre Lagerungsstabilität ist hoch und durch CSF-Gelatine-Konjugate
aktivierte Makrophagen halten ihren Aktivierungszustand länger aufrecht als
solche, die durch entsprechendes natives CSF aktiviert wurden.
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Folglich können die erfindungsgemäßen CSF-Gelatine-Konjugate als
Antitumormittel verwendet werden wegen ihrer Fähigkeit, in wirksamer Weise
Makrohagen zu aktivieren, um die Antitumorfunktion zu erwerben. Zusätzlich kann
von den Konjugaten erwartet werden, daß sie als prophylaktische und
therapeutische
Mittel für ansteckende Krankheiten eingesetzt werden.
Beispiele
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Die Erfindung wird anschließend durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert.
Beispiel 1:
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Zunächst wurden 0,25 g Sorbitanmonooleat (Span 80) in einer Mischung
aus 2,5 ml Toluol und 2,5 ml Chloroform gelöst und zu dieser organischen
Lösung 0,2 ml einer wäßrigen, 20 mg Gelatine (alkalischer Typ, pI 4,9, Nitta-
Gelatine, Japan) enthaltenden Lösung gegeben und 1,38 x 10&sup5; Einheiten M-CSF
(abgekürzt als HK-CSF), die aus Maus-HK-Zellen in Vergleichsbeispiel 1
abgeleitet sind, wurden hinzugefügt und die Mischung durch Ultraschall
homogenisiert (10 W, 10 sec.). Die erhaltene Emulsion wurde schnell in 40 ml
vorgekühltes Chloroform/Toluol (25 % : 75 %) gegossen, welches 2 g Span&sup8;&sup0; enthielt.
Anschließend wurde ein 5 ml Aliquot mit Glutaraldehyd gesättigtem Toluol zu
der Gelatine-Emulsion hinzugegeben und die Mischung kontinuierlich bei 0º C
sechs Stunden gerührt. Das mit Glutaraldehyd gesättigte Toluol wurde
hergestellt durch kräfiges Mischen von 10 ml einer 25 %igen wäßrigen
Glutaraldehyddurch kräftiges Mischen von 10 ml einer 25 %igen wäßrigen GluLösung mit 10 ml
Toluol. Die Konzentration von Glutaraldehyd in Toluol wurde mit 1,12 mg/ml
mittels dem Verfahren von Sawicki, E., Analytical Chemistry, 33, 93-96, 1961
unter Verwendung von 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazon bestimmt. Obige
Emulsion wurde bei 4.000 Upm 5 Minuten zentrifugiert, um die erhaltenen CSF
enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln zu sammeln. Die Mikrokugeln wurden nacheinander
mit 25 %igem Chloroform in Toluol, Isopropanol und phosphatgepuffter
Salzlösung (PBS) durch Zentrifugieren gewaschen und dies viermal wiederholt.
Schließlich wurden die gewaschenen CSF enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln in
PBS suspendiert. Die in den Mikrokugeln enthaltende CSF-Menge wurde mit 6.840
Einheiten je mg Gelatine-Mikrokugeln unter Verwendung von ¹²&sup5; I-markiertem
HK-CSF bestimmt.
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Gelatine-Mikrokugeln ohne CSF wurden durch das gleiche Verfahren
hergestellt und die Menge an Glutaraldehyd je Protein betrug 0,28 mg/mg Protein.
Beispiel 2:
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Die hemmende Wirkung von Makrophagen, die mit GSF enthaltenden Gelatine-
Mikrokugeln, hergestellt nach Beispiel 1, auf das Wachstum von Zielzellen
P815 Mastocytomazellen, wurde wie folgt bestimmt. 5 x 10&sup5; Mausperitoneal-
Makrophagen, welche an peritoneale Exsudatzellen angewachsen sind und aus
Mäusen gesammelt wurden, denen 4 Tage vor der Zellernte intraperitoneal
Thioglycolat injiziert wurde, wurden in 1 ml RPMI-1640 Medium suspendiert, das
10 % fötales Kälberserum (FCS) enthielt und Aliquots von 1 ml der
Zellsuspension wurden auf 16 mm Schalen von 24 Mehrfachschalen-Kultivierungsplatten
ausgesät. Die CSF enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln, CSF-freie
Gelatine-Kugeln, und native CSF wurden zu der Makrophagen-Monoschicht hinzugegeben, und
in 5 % CO&sub2;/95 % Luft bei 37º C zwei Tage lang zur Aktivierung der Makrophagen
inkubiert. Dann wurden die Makrophagenkulturen vorsichtig mit RPMI-1640 Medium
gespült, um natives CSF und nicht-phagozytierte CSF enthaltende Gelatine-
Mikrokugeln vor der Zugabe der Zielzellen zu entfernen. P815 Mastocytoma-
Zellen, 2,5 x 10&sup4; in 1 ml RPMI-FCS, wurden zu den Makrophagen-Monoschichten
gegeben. Die Anzahl lebenfähiger P815 Mastocytoma-Zellen wurde nach
48-stünger Kultivierung bei 37º C gezählt. Die Wachstumshemmung von Makrophagen
gegenüber P815 Mastocytoma-Zellen wurde gemäß der folgenden Formel berechnet:
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%-Wachstumshemmung = Anzahl von Zielzellen, kultiviert mit unbehandelten Makrophagen - Anzahl von Zielzellen, kultiviert mit aktivierten Makrophagen/Anzahl von Zielzellen kultiviert mit unbehandelten Makrophagen x 100
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Makrophagenvorbehandlung in 1 ml Medium, enthaltend
Wachstumshemmung %
nichts
CSF enthaltende Gelatine-Mikrokugeln 440 U (64,3 ug)/ml
CSF-freie Gelatine-Mikrokugeln (64,3 µg/ml)
natives CSF (1000 U/ml)
natives CSF (440 U/ml) + CSF-freie Gelatine-Mikrokugeln (64,3 ug/ml)
-
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, aktivieren die CSF enthaltenden
Gelatine-Mikrokugeln die Makrophagen zu einer sehr viel höheren Wachstumshemmung
auf das Tumorzellwachstum im Gegensatz zu nativem CSF, CSF-freien Gelatine-
Mikrokugeln und einer Mischung davon.
Beispiel 3
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Das Testverfahren für die Makrophagenaktivierung, wie in Beispiel 2
beschrieben, wurde verwendet, um die Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der
zur Aktivierung der Makrophagen erforderlichen Menge CSF und der
resultierenden Antitumorwirksamkeit zu bestimmen. Verschiedene Mengen an CSF
enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln wurden gemäß Beispiel 1 hergestellt. Das
angewendete CSF wurde gemäß dem Vergleichsbeispiel 1 hergestellt. Die
Dosiswirkungen der Makrophagenaktivierung sind in Fig. 3 gezeigt.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist die Gesamtmenge an GSF in den Kulturen,
die zur Makrophagenaktivierung durch die erfindungsgemäßen CSF enthaltenden
Gelatine-Mikrokugeln erforderlich ist, etwa 10.000-fach niedriger als bei
nativem CSF oder bei einer Mischung von nativem CSF und CSF-freien Gelatine-
Mikrokugeln. Darüber hinhaus hatte die Zugabe von CSF-freien Mikrokugeln keine
Wirkung auf die durch natives CSF induzierte Aktivierung. Die Ergebnisse
zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäßen CSF enthaltenden Mikrokugeln
Makrophagen befähigen, eine hemmende Wirkung auf das Tumorzellenwachstum auszuüben,
die weit effizienter als die nativen CSFs ist.
Beispiel 4
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Das gleiche wie in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde verwendet, um
CSF enthaltende Gelatine-Mikrokugeln herzustellen, mit der Ausnahme, daß 1 ml
mit Glutaraldehyd gesättigte Toluol-Lösung (enthaltend Glutaraldehyd in einer
Menge von 0,05 mg/mg Gesamtprotein) verwendet wurde. Die Menge von K-CSF, die
in 1 mg der erhaltenen Gelatine-Mikrokugeln enthalten war, war äquivalent zu
der in Beispiel 1 beschriebenen.
Beispiel 5
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Die Makrophagen wurden 3 Tage mit 440 Einheiten HK-CSF enthaltenden
Gelatine-Mikrokugeln, hergestellt wie in Beispiel 1 (G-I), vorbehandelt und
die 440 Einheiten HK-CSF enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln, hergestellt wie
in Beispiel 4 (G-II), wie auch 1.000 Einheiten nativen HK-CSF anschließend
vorsichtig gewaschen und in frischem Medium kultiviert. P815 Mastocytoma-
Zellen wurden zu den aktivierten Makrophagen 1 bis 8 Tage später hinzugegeben,
um die Dauer des aktivierten Zustands der Makrophagen zu bestimmen. Die
Ergebnisse sind in Fig. 4 gezeigt. Obwohl die Antitumoraktivität der mit nativem
CSF vorbehandelten Makrophagen vollständig nach einem Tag, wie aus Fig. 4
ersichtlich, verschwand, blieb diejenige der mit CSF enthaltenden Gelatine-
Mikrokugeln behandelten Makrophagen mehr als 2 Tage lang bestehen. Mehr noch
kann die Retentionsdauer der Aktivierung durch Anderung des Ausmaßes der
Vernetzung der Gelatine-Mikrokugeln mit Glutaraldehyd reguliert und durch eine
Erhöhung der Vernetzung verlängert werden.
Beispiel 6
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Zuerst wurden 0,28 g Sorbitanmonooleat (Span 80) in einer Mischung von
2,5 ml Toluol und 2,5 ml Chloroform gelöst und zu dieser organischen Lösung
0,2 ml einer wäßrigen 20 mg Gelatine und 1,38 x 10&sup5; Einheiten M-CSF
(abgekürzt als Hu-CSF), isoliert aus menschlichem Urin gemäß Vergleichsbeispiel 2,
enthaltenden Lösung hinzugefügt und die Mischung durch Ultraschall bei 10 W
10 sek. lang homogenisiert. Die erhaltene Emulsion wurde schnell zu 40 ml
einer vorgekühlten Lösung aus Chloroform/Toluol (25 %/75 %) gegossen, die
2 g Span 80 enthielt. Anschließend wurden der Gelatine-Emulsion 5 ml eines
Alequots von Glutaraldehyd-gesättigten Toluol, hergestellt gemäß Beispiel 1,
hinzugefügt und die Mischung kontinuierlich 6 Stunden lang gerührt. Die
Emulsion wurde bei 4.000 Upm 5 Minuten zentrifugiert, um die erhaltenen CSF
enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln zu sammeln. Die Mikrokugeln wurden nachfolgend
mit einer Mischung aus Chloroform/Toluol (25 %/75 %), Isopropanol und PBS
gewaschen. Der Waschvorgang wurde viermal wiederholt und schließlich die
gewaschenen CSF enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln in PBS suspendiert. Die Menge
and CSF in den Mikrokugeln beträgt 6.840 Einheiten an Hu-CSF je 1 mg Gelatine-
Mikrokugeln.
Beispiel 7
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Das gleiche, wie in Beispiel 2 beschriebene Experiment, wurde
unter Verwendung von CSF enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln, hergestellt nach
Beispiel 6, durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
Tabelle 2
Makrophagenvorbehandlung in 1 ml Medium, enthaltend
Wachstumshemmung %
nichts
CSF enthaltende Gelatine-Mikrokugeln 440 U (64,3 ug) /ml
CSF-freies Gelatine-Mikrokugeln (64,3 ug/ml)
natives CSF (1000 U/ml)
natives CSF (440 U/ml) + CSF-freie Gelatine-Mikrokugeln (64,3 ug/ml
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Wie aus Tabelle 2 ersichtlich, zeigen die durch HU-CSF enthaltende
Gelatine-Mikrokugeln aktivierten Makrophagen eine sehr viel höher
Wachstumshemmung auf das Tumorzellwachstum im Vergleich mit nativem Hu-CSF, CSF-freien
Gelatine-Mikrokugeln und einer Mischung davon.
Beispiel 8
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Das in Beispiel 2 beschriebene Bestimmungsverfahren wurde durchgeführt
um die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der zur Aktivierung der Makrophagen
erforderlichen Hu-CSF-Menge und der daraus resultierenden Antitumorwirkung zu
bestimmen. Verschiedene Mengen Hu-CSF, hergestellt nach Vergleichsbeispiel 2,
enthaltende Gelatine-Mikrokugeln, wurden nach Beispiel 6 hergestellt. Die
Dosis-Wirkungs-Beziehung der Makrophagenaktivierung ist in Fig. 5 gezeigt.
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Wie aus Fig. 5 ersichtlich konnten die erfindungsgemäßen CSF
enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln Makrophagen aktivieren, das Tumorzellwachstum in
einem ähnlichen Ausmaß zu hemmen, wie durch native CSF-induzierte
Makrophagenaktivierung, wobei die CSF-Konzentration etwa 5.000-fach niedriger als beim
nativen CSF war. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, daß die erfindungsgemäßen
Mikrokugeln Makrophagen befähigen, Tumorzellenwachstum im Gegensatz zu nativem
CSF zu hemmen.
Beispiel 9
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Zuerst wurden 10 mg Gelatine (alkalische Form, pI 4,9, Nitta Gelatine,
Japan) in 10 ml phosphatgepufferter Salzlösung (PBS, pH 4,7) gelöst und zu
dieser Lösung HK-CSF, hergestellt gemäß Vergleichsbeispiel 1, oder Hu-CSF,
hergestellt gemäß Vergeleichsbeispiel 2, in einer Menge von 6,9 x 10&sup5;
Einheiten hinzugefügt und die Mischung 10 Minuten bei 4º C gerührt. Anschließend
wurden 10 mg eines wasserlöslichen Carbodiimids, d. h.
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid-Hydrochlorid (Makkarai Tesque) zu der Mischung
hinzugegeben und die Umsetzung weiter bei 4º C 19 Stunden lang fortgeführt.
Anschließend wurde die Reaktionsmischung dialysiert und mittels Filtration
durch einen 0,22 um Millex -G9 Millipore Filter sterilisiert, um ein
wasserlösliches CSF-Gelatinekonjugat zu erhalten. Wenn das gleiche Verfahren unter
Verwendung ¹²&sup5;I-CSF durchgeführt wurde, betrug die Ausbeute an CSF
enthaltenden Gelatine-Mikrokugeln 42,5 % und die Menge CSF in den wasserlöslichen
CSF-Gelatinekonjugaten 68.940 Einheiten an CSF je mg Gelatine-Mikrokugeln
sowohl für HK-CSF als auch für Hu-CSF.
Beispiel 10
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Die hemmende Wirkung von mit wasserlöslichem CSF
(HK-CSF)-Gelatinekonjugaten vorbehandelten Makrophagen, hergestellt nach Beispiel 9, auf das
Wachstum von Zielzellen, P815 Mastocytomzellen, wurde wie folgt bewertet. Die
wasserlöslichen CSF (HK-CSF) Gelatinekonjugate, Gelatine und/oder natives CSF
(HK-CSF) wurden den Makrophagenmonoschichten, hergestellt gemäß Beispiel 2,
hinzugefügt und zwei oder drei Tage zur Aktivierung der Makrophagen in 5 %
C0&sub2;/95 % Luft bei 37º C inkubiert. Anschließend wurden die Makrophagenkulturen
vorsichtig mit RPMI-1640 Medium gespült, um den hinzugefügten
Makrophagenaktivator zu entfernen. 2,5 x 10&sup4; P 815 Mastocytomazellen in 1 ml RPMI-FCS wurden
zu den Makrophagenmonoschichten hinzugegeben. Die Anzahl lebensfähiger P814
Mastocytomazellen wurde nach 48-stündiger Kultivierung bei 37º C gezählt. Das
Ausmaß der Wachstumshemmung wurde bestimmt, wie in Beispiel 2 beschrieben.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 3
Wachstumshemmung %
Makrophagenvorbehandlung in 1 ml Medium, enthaltend
zweitägige Vorbehandlung
dreitägige Vorbehandlung
nichts
natives HK-CSF (1.000 U/ml)
HK-CSF (586 u)-Gelatine-konjugate (8,5 ug/ml)
CSF-freie Gelatine (8,5 ug/ml)
CSF-freie Gelatine (8,5 ug/ml) + native HK-CSF (586 u/ml)
a) Vorbehandlung in Gegenwart 10 ng/ml Polyliposaccarid (LPS).
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Wie aus Tabelle 3 ersichtlich, zeigen die durch die erfindungsgemäßen
wasserlöslichen CSF-Gelatine-Konjugate aktivierten Makrophagen eine sehr
große wachstumshemmende Wirkung auf das Tumorzellwachstum im Gegensatz zu
nativen CSF und CSF-freier Gelatine. Das Vermischen von CSF mit Gelatine
induzierte keine Makrophagenaktivierung.
Beispiel 11
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Das gleiche wie in Beispiel 10 beschriebene Verfahren wurde
durchgeführt, um die Fähigkeit der wasserlöslichen CSF (HK-CSF)-Gelatine-Konjugate
hinsichtlich der Aktivierung von Makrophagen zu bstimmen, wenn
R1-Fibrosarcomazellen als Zielzellen anstelle von P815 Mastocytomazellen verwendet
wurden. Die Antitumorwirkung der Makrophagen nach zweitägiger Vorbehandlung
ist in Tabelle 4 gezeigt.
Tabelle 4
Wachstumshemmung %
Makrophagenvorbehandlung in 1 ml Medium, enthaltend
nichts
natives HK-CSF (1.000 U/ml)
HK-CSF (586 U)-Gelatine-konjugate (8,5 ug/ml)
CSF-freie Gelatine (8,5 ug/ml)
CSF-freie Gelatine (8,5 ug/ml)+native HK-CSF (586 U/ml)
a) Vorbehandlung in Gegenwart von 10 ng/ml LPS.
Beispiel 12
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Die hemmende Wirkung der mit CSF (Hu-CSF)-Gelatine-Konjugaten,
hergestellt nach Beispiel 9, vorbehandelten Makrophagen auf das Wachstum von P815
Mastocytoma oder R1 Fibrosarcomazellen wurde wie folgt bestimmt. Die gemäß
dem Verfahren in Beispiel 2 hergestellten Makrophagen wurden mit
wasserlöslichen CSF (Hu-CSF)-Gelatine-Konjugaten, nativem CSF (HU-CSF) und/oder CSF-
freier Gelatine in 5%-CO&sub2;/95 % Luft bei 37º C zwei Tage lang zur Aktivierung
inkubiert. Anschließend wurden die Makrophagenkulturen vorsichtig mit RPMI-
1640 Medium gespült, um den hinzugefügten Makrophagenaktivator vollständig zu
entfernen. 2,5 x 10&sup4; P815 Mastocatomazellen in 1 ml RPMI-FCS wurden zu den
Maktrophagenmonoschichten hinzugegeben. Die hemmende Wirkung der Makrophagen
auf das Wachstum P815 Mastocytoma oder R1 Fibrosarcomazellen wurde wie, in
Beispiel 2 beschrieben, bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt.
Tabelle 5
Wachstumshemmung %
Makrophagenvorbehandlung in 1 ml Medium, enthaltend
P815 Mastocytoma
R1 Fibrosarcoma
nichts
natives Hu-CSF
Hu-CSF (586 U)-Gelatine-Konjugate (8,5 ug/ml)
CSF-freie Gelatine (8,5 ug/ml)
CSF-freie Gelatine (8,5 ug/ml) + native Hu-CSF (586 U/ml)
a) Vorbehandlung in Gegenwart von 10 ng/ml LPS.
Beispiel 13
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Das Bestimmungsverfahren zur Makrophagenaktivierung, wie in Beispiel 2
beschrieben, wurde verwendet, um die Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der zur
Aktivierung von Makrophagen erforderlichen Menge CSF und der erhaltenen
Antitumorwirkung zu bestimmen. Ein verschiedene Mengen an Hk-CSF, welches gemäß
dem Vergleichsbeispiel 1 hergestellt worden war, enthaltendes CSF (HK-CSF)-
Gelatine-Konjugat wurde gemäß Beispiel 9 hergestellt. Die Ergebnisse sind in
Fig. 6 gezeigt.
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Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ist die Gesamtmenge von CSF in den Kulturen,
die zur Makrophagenaktivierung durch die erfindungsgemäßen
CSF-Gelatine-Konjugate erforderlich ist, etwa 2.000-fach niedriger als bei nativem CSF oder
einer Mischung von nativem CSF und CSF-freier Gelatine. Die Ergebnisse zeigen
deutlich, daß das erfindungsgemäße wasserlösliche CSF
(HK-CSF)-Gelatine-Konjugat hinsichtlich der Aktivierung der Makrophagen wirksamer ist als die
native CSF (HK-CSF)-Kontrolle und eine Mischung von nativem CSF (HK-CSF) und
Gelatine.
Beispiel 14
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Zur Untersuchung des Zeitverlaufs der Makrophagenaktivierung wurden
Makrophagen verschieden lang bis zu 3 Tage mit einem wasserlöslichen CSF (HK-
CSF)-Gelatine-Konjugat, hergestellt nach Beispiel 9, oder nativem CSF (HK-CSF)
vorbehandelt. Die zellhemmende Wirkung der Makrophagen auf das Wachstum von
P815 Mastocytomazellen ist in Fig. 7 gezeigt. Eine hohe Wirksamkeit des
erfindungsgemäßen wasserlöslichen CSF (HK-CSF)-Gelatine-Konjugats hinsichtlich der
Makrophagenaktivierung zeigt sich bei der kurzen Vorbehandlungszeit der
Makrophagen im Vergleich mit nativem CSF.
Vergleichsbeispiel 1. Herstellung von HK-CSF
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Zuerst wurde eine Rollflasche mit 3 x 10&sup8; HK-CSF-Zellen, die sich von
Mausfibroblasten ableiten, in 1 mM Lithiumchlorid und 0,1 % Natriumbicarbonat
enthaltendem DM-160 Medium 3 Tage lang bei 37º C kultiviert, um einen
Kulturüberstand zu erhalten. Der Überstand enthielt 3.500 Einheiten CSF. Die CSF-
Aktivität wurde durch ein in-vitro-Mausknochenmark-Kulturverfahren bestimmt
(Shikita, M. et al., Journal of Cellular Physiology, 109, 161-169, 1981).
Eine CSF-Einheit ist definiert als die zur Bildung einer Kolonie
erforderlichen Aktivität. Der Überstand wurde auf einen pH-Wert von 4,5 mittels
Phosphorsäure (10 %) eingestellt und das erhaltene Präzipitat verworfen. Der
Überstand wurde durch EDTA-Cellulosechromatographie,
Phenylsepharosechromatographie, Sephacryl, S-300 und Superose 12-Säulenchromatographie gereinigt,
um M-CSF zu erhalten. Das so erhaltene M-CSF besaß ein Molekulargewicht von
100.000 ± 1.000 und wurde durch SDS-Gelelektrophorese bestimmt, eine
spezifische Aktivität von 1,8 x 10&sup8; U/mg Protein wurde festgestellt, wobei die
Proteinmenge unter Verwendung des BCA-Proteinassay-Reagenz ermittelt wurde
(Pierce Chemical Company) (Smith, P.K. et al., Analytical Biochemistry 150,
76-85, 1985), und es besaß die Fähigkeit, Makrophagenkolonien nur in in-
vitro-Mausknochenmark-Kulturverfahren zu bilden.
Vergleichsbeispiel 2. Herstellung von Hu-CSF
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Zuerst wurden 10.000 l Harn von erwachsenen Männern mit 20 kg körniger
wasserhaltiger Kieselsäure (Handelsname "White Carbon" (Tokuyama Soda, Tokyo))
behandelt, um die Proteine im Urin an Kieselsäure zu binden. Die Proteine
wurden mit 1 %-wäßrigem Ammoniak extrahiert und durch eine 80 %ige Sättigung
mit Ammoniumsulfat gefällt. Der Niederschlag wurde in Wasser gelöst, die
Lösung auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und 10 Stunden lang auf 60º C
erwärmt. Der gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren eliminiert und
der Überstand entsalzt, um eine Roh-CSF-Lösung zu erhalten. Die Lösung wurde
mittels DEAE-Cellulose-, Phenylsepharosechromatographie, Sepharcryl
S-300-Chromatograghie, Superose 12-Chromatographie und u-Bondapak
C18-Säulen (Waters)-Chromatographie gereinigt, um M-CSF mit einem Molekulargewicht
von 82.000 + 6.000, bestimmt durch SDS-Elektrophorese mit einer spezifischen
Aktivität von 1,3 x 10&sup8; U/mg Protein und der Fähigkeit, nur
Makrophagen-Kolonien im in-vitro-Mausknochenmark-Kulturverfahren zu erhalten.