DE2710327C3 - Verwendung von Benzaldehyd - Google Patents
Verwendung von BenzaldehydInfo
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Description
Als Carcinostatica sind bisher Antibiotics, wie
Mitomycine und Bleomycin, pflanzliche Substanzen, wie Vincristin und PSK, sowie synthetische Carcinostatica,
wie Stickstofflost, 5-Fluoniracil (5-FU), Triaziquon und
Futraful, verwendet worden. Die meisten dieser bekannten Carcinostatica wurden als Mittel mit einer
selektiven Cytotoxizität entwickelt, d. h. Mittel, durch die Krebs durch direkten Angriff auf maligne Zellen
behandelt werden kann. Demzufolge wirken diese Mitte! auch auf normale Zellen, sie sind stark toxisch
und rufen unerwünschte und ernste Nebenwirkungen hervor. Das aus Pilzen extrahierte Polysaccharid PSK
soll eine erhöhte Immunität bewirken. PSK hat zwar eine beträchtliche Wirkung bei Leukämie, hat aber bei
anderen Krebsarten fast keine wesentliche Wirkung.
Somit können herkömmliche Carcinostatica nicht allein zur entscheidenden Behandlung von Krebs
verwendet werden, sondern sie können nur zusammen mit anderen Mitteln oder als Hilfsmittel bei chirurgischer
Behandlung oder Radiotherapie verwendet werden.
In letzter Zeit wurde der carcinostatischen Wirkung von Methylglyoxal erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt.
Methylglyoxal ist in Säugetierzelleri weit verbreitet und
spielt eine Rolle beim Wachstum und bei der Differenzierung von Zellen. Aufgrund der Tatsache, daß
die Konzentration von Methylglyoxal in malignen Zellen abnimmt, wurden Versuche gemacht, maligne
Zellen durch eine Kontrolle der Aktivität von Glyoxalasen, die Methylglyoxal inaktivieren, zu normalisieren.
Es wurde versucht, Inhibitoren für Olyoxalase zu finden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur Bekämpfung maligner Neoplasien zu entwickeln,
das sich durch eine niedrige Toxität auszeichnet und die Immunitätslage der Patienten günstig beeinflußt. Die
Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund, daß Benzaldehyd oder eine Einschlußverbindung
von Benzaldehyd in einem Cyclodextrin das Wachstum von Tumorzellen hemmt.
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen I und 2 gekennzeichneten Gegenstand.
Im Verlauf von Untersuchungen, die zur vorliegenden Erfindung geführt haben, wurde die Wirkung von.
Benzaldehyd auf Zellmembranen und die carcinos'.atische Wirkung von Benzaldehyd untersucht. Dabei
wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß Benzaldehyd und seine Einschlußverbindung in einem Cyclodextrin
eine kontrollierende Wirkung auf Tumorzellen von Mäusen hat.
Der erfindungsgemäß verwendete Wirkstoff greift vermutlich Tumorzellp.i nicht direkt an. Die spezifische
carcinostatische Wirkung und ihr therapeutischer Effekt beruhen vermutlich auf einem Mechanismus, der sich
vom therapeutischen Mechanismus herkömmlicher Chemotherapeutika stark unterscheidet. Der Mechanismus,
nach dem Benzaldehyd seine Wirkung ausübt, ist bisher nicht vollständig aufgeklärt Es ist bekannt, daß
bei Tumorzellen charakteristische Veränderungen der Membranstruktur auftreten. Die Tumorzellen an sich
ϊ sind sehr aktiv und bauen rasch verschiedene essentielle
Substrate ein. Man nimmt an, daß Benzaldehyd die Zellmembranen beeinflußt
Beispielsweise wird der Einbau von radioaktivem Tryptophan in Escherichia coli in Gegenwart von
in Benzaldehyd gefördert, während der Einbau von
Nucleinsäuren und anderen Aminosäuren durch Benzaldehyd gehemmt wird. Somit hat Benzaldehyd einen
selektiven Einfluß auf die für Escherichia coii charakteristischen
Substrat-Umwandlungssysteme.
is Aus einigen Gründen ist anzunehmen, daß diese
..pezifische Eigenschaft von Benzaldehyd in engem
steht
wiedergegeben, bei denen der Einfluß von Benzaldehyd
auf die Aufnahme von verschiedenen Aminosäuren und
wurden.
nachstehend angegebenen Schema gezüchtet Die Wirkung von Benzaldehyd auf die Aufnahme von
Aminosäuren und Nucleinsäurebasen (Thymen, Adenin, Glutaminsäure, Alarän und Tryptophan) durch die
Zellmembranen wurde untersucht
jo Tabelle I zeigt ein Fließschema der experimentellen
Stufen des Verfahrens, bei dem E. coli W 3110 und E. coli
S gezüchtet wurden und Zellen einschließlich Substrat und Benzaldehyd gewonnen' wurden. Gemäß dem
Verfahren dieser Tabelle wurde Glucose als Energie-
)-, quelle für Zellen, deren Vermehrung beendet worden
war, und Chloramphenicol (CM) zur Beendigung des Zeil Wachstums zugesetzt. »14C-Substrat« bedeutet ein
mit einer 14C-Verbindung markiertes Substrat. »Ba«
bedeutet Benzaldehyd in verschiedenen Konzentratio-
4Ii nen. In einem getrennten Versuch wurden anstelle der
vorgenannten Zusätze ein Gemisch aus Glucose, CM, l4C-Substrat und Colistin zugegeben, wobei die Zellen
auf ähnliche Weise erhalten wurden. Colistin wurde als Vergleichssystem für das mit Benzaldehyd versetzte
« System verwendet da Colistin ein Permeationsinhibitor
für Zellmembranen (Antibioticum) ist.
Ecoli(W3ll0, S)
37 C über Nacht
37 C über Nacht
in Casaminsäure oder CR-Medium
vorgezüchlete Zellen (0,3 ml)
i 37 C bis zu einer Extinktion von 0,3 in 30 ml
' des gleichen Mediums
vorgezüchlete Zellen (0,3 ml)
i 37 C bis zu einer Extinktion von 0,3 in 30 ml
' des gleichen Mediums
geerntet auf einem Membranfilter
gewaschen mit Tris-HCI (pH-Wert 7,35)
geerntete Zellen
gewaschen mit Tris-HCI (pH-Wert 7,35)
geerntete Zellen
suspendiert in V&B oder CR-Medium
Glucose 0,2%
von l4C-Subslrat 0,1 oder 0,2>*Ci/ml
BA
37 C- 30 min
gesammelt auf einem Membranfilter
gewaschen mit Tris-l'ulTer
Zellen
I Zählen
gewaschen mit Tris-l'ulTer
Zellen
I Zählen
Der Einfluß von Benzaldehyd auf die Aufnahme der
einzelnen Substrate wurde untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle Il zusammengestellt.
In Tabelle 11 bedeuten die Werte im Zähler je weils die
in einem Scintillationszähler gemessenen Werte und die Werte im Nenner geben das Verhältnis (Prozent) zum
Aus den Ergebnissen von Tabelle II ist leicht ersichtlich, daß die Anwesenheit von Benzaldehyd
spezifisch die Aufnahme von Tryptophan fördert, während bei den anderen Substraten eine hemmende
Wirkung festzustellen ist.
Stamm | W 31IO | Substrat | Einbau (cpm | %) | Benzaldehyd | 10 2 ppm | IO~3 ppm |
Kontrolle | Colistin | 10"' ppm | 1566/77 | 1891/93 | |||
S | 5 ppm | 1399/69 | 3684/83 | 4246/96 | |||
Thymin | 2028/100 | 333/16 | 3135/71 | 2779/68 | 3203/79 | ||
Adenin | 4433/100 | 1066/23 | 2842/70 | 5438/90 | 5838/96 | ||
E. coli, | Glutaminsäure | 4067/100 | 670/16 | 5283/87 | 915/134 | 808/119 | |
Alanin | 6072/ίΟΟ | 1009/17 | 1076/158 | ||||
E. coli. | Tryptophan | 680/100 | 439/65 | ||||
Die Ergebnisse einer Untersuchung über die Wirkung von Benzaldehyd auf Veränderungen in den eingebauten
Nucleinsäurebasen in Abhängigkeit von der Zeit sind in F i g. 1 dargestellt Die Ergebnisse von entsprechenden
Untersuchungen über die Wirkung von Benzaldehyd auf Veränderungen im Einbau von Aminosäuren in Abhängigkeit von der Zeit sind in
Fig.2 wiedergegeben, woraus hervorgeht, daß die
Aufnahme von Tryptophan mit der Zeit zunimmt
In Fig.3 sind die Ergebnisse von Untersuchungen
Ober die Wirkung von Benzaldehyd auf die Abgabe von eingebauten Substraten aus den Zellen wiedergegeben.
Daraus geht hervor, daß bei Zusatz von Colistin die Zellmembranen zerstört und die Abgabe bzw. das
Ausströmen der Substrate sehr stark ist, während bei
Zusatz von Benzaldehyd die Substratabgabe merklich vermindert wird und sich von der entsprechenden
Substratabgabe im Kontrollsystem nicht unterscheidet. Somit verursacht Benzaldehyd keine Zerstörung der
Zellmembranen.
Fig.3 erläutert die Ergebnisse, die bei vorheriger
Zugabe eines von Benzaldehyd freien Substrats zu den Zellen erhalten wurden. Die Zellen wurden in einem
Nährmedium, das mit Benzaldehyd behandelt worden
war, inkubiert. Das aus den Zellen abgegebene Substrat wurde gemessen.
Fig.4 erläutert die carcinostatische Wirkung von
Benzaldehyd anhand eines Überlebenstests bei Mäusen.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, daß Benzaldehyd spezifisch die Aufnahme von Tryptophan
fördert Daraus kann geschlossen werden, daß Benzaldehyd am aktiven Transport der Zellmembranen
beteiligt ist.
. Im allgemeinen sind Ehrlich-Ascites-Tumoren sehr empfindlieh gegen herkömmliche, cytotoxische Card*
nostatika. Solide Ehrlich-Tumoren sind demgegenüber relativ wenig empfindlich gegen die meisten der
bekannten Carcinostatika. Im Gegensatz dazu wirken die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe stark auf
solide Tumoren und itvar mehr als auf Ascites-Tumoren.
Wie aus dem nachstehend wiedergegebenen Test 3 hervorgeht, zeigt Benzaldehyd eine starke carcinostatisehe
Wirkung gegenüber soliden Ehrlich-Tumoren.
Die Toxität von Benzaldehyd beträgt bei subcutaner Injektion bei Ratten (LPw) 5 g/kg. Da Benzaldehyd ein
niedriges Molekulargewicht aufweist, wird er vom lebenden Körper schnell ausgeschieden und gibt keinen
Anlaß für Nebenwirkungen. Außerdem werden bei kontinuierlicher Verabfolgung von Benzaldehyd an 10
Tagen bei Tagesdosen bis zu 200 mg/kg keine toxischen Wirkungen beobachtet Weiter ist zu erwähnen, daß
Benzaldehyd in einem breiten Dosisbereich wirkungsvoll eingesetzt werden kann.
Durch klinische Untersuchungen konnte bestätigt werden, daß maligne Zellen von adenomattsen
Carcinomen, squamösen Zeilcarcinomen, Sarcomen und dergl. insbesondere undifferenzierten Tumoren, sehr
empfindlich gegenüber Benzaldehyd sind. Ferner kann Benzaldehyd zur Bekämpfung von Leukämie eingesetzt
werden. Somit zeichnen sich die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe dadurch aus, daß sie bei sehr
unterschiedlichen Krebserkrankungen verwendet werden können.
Nachstehend werden die carcinostatische Wirkung, die akute Toxizität und andere Eigenschaften von
Benzaldehyd erläutert
1. Carcinostatische Wirkung
Testl
Testl
Als Versuchstiere werden 4 Mäuse der ersten
Tochtergeneration von C57BL/6 und DBA/2 verwendet, die 6 bis 7 Wochen alt sind. Den Tieren wird unter
Verwendung einer Implantalionsnadel in den Rücken subkutan Adenocarcinom 755 implantiert 24 Stunden
nach der Implantation werden 04 bis 1,0 ml einer
IO-ppm-Suspension von gereinigtem Benzaldehyd in physiologischer Natriumchloridlösung subkutan injiziert.
Diese Behandlung wird 9 Tage lang einmal pro Tag durchgeführt. Am elften Tag nach der Implantation
wird das Gewicht der Tumoren bej den einzelnen Gruppen festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III
zusammengestellt.
I umorgewicht | Durchschnittliches (iewichI | rcliitites Gewicht | |
Ig) | IiI | (%) | |
Kontrollgruppe | 6.1 5.5 | 5.8 5,8 | 100 |
behandeile Gruppe | 4.6 2.6 | 4.1 3,8 | 65.5 |
Test
Gemäß dem Verfahren von Test 1 wird eine 3,5prozentige Suspension von gereinigtem Benzaldehyd
in einer 30prozentigen wäßrigen Lösung von Glycerin mit einem Gehalt an Polyoxyäthylensorbilanmonooleatintraperitoneal
in einer Menge von 0,1 ml einmal täglich injiziert. Die Behandlung wird 9 Tage fortgesetzt.
Am elften Tag nach der Implantation wird das Tumorgewichi bei den einzelnen Gruppen festgestellt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
rabelle IV | Tumorgewichi Ig) |
5.6 3.4 |
3,S 4.0 |
7,2 3.5 |
Durchschnitt liches Gewicht Ig) |
relatives (iewichl Ig) |
7.0 3.3 |
5.90 3.55 |
100 60 |
||||
Kontrollgruppe behandelte Gruppe |
||||||
Test
10 RFVL-Mäuse mit einem Alter von 4 bis 5 Wochen
werden als Versuchstiere verwendet. Etwa 10* Zellen/ 0,2 ml Ehrlich-Carcinom werden den Tieren in die
rechte Achselhöhle subkutan implantiert. Nach 24 Stunden werden o,25 ml einer 1000 ppm-Suspension
von gereinigtem Benzaldehyd in einer biologischen Natriumchloridlösung (entsprechend einer Dosis von
10 mg/kg Körpergewicht) intraperitoneal einmal pro
Tag verabfolgt. Diese Behandlung wird 9 Tage fortgesetzt. Am elften Tag nach der Tumorimplanlation
wird das Tumorgewicht bei den einzelnen Gruppen festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt.
Bei den Kontrollgruppen und den behandelten Gruppen beträgt die Körpergewichtszunahme während
der Testdauer 3.5 g als Durchschnittswert von 10 Mäusen.
Ig)
liches Gewicht Gewicht
IgI Ig)
IgI Ig)
Kontrollgruppe
behandelte Gruppe
behandelte Gruppe
9,0 4,2 3.4 2,6 2.5 2,4 1.2 1,1 1,0 0.5 2.79
3,8 2,4 2,2 0.8 0.8 0.6 0.6 0,5 0.4 0.3 1.24
100
44
44
Test 4
10 RFVL-Mäuse mit einem Alter von 4 bis 5 Wochen werden als Versuchstiere verwendeL Etwa 106 Zellen/
0.2 ml Ehrlich-Carcinom werden intraperitoneal implantiert. Nach 24 Stunden wird eine Suspension von
gereinigtem Benzaldehyd in 0,85prozentiger biologischer
Natriumchloridlösung verabfolgt. Die Behandlung wird !0 Tage fortgesetzt, um festzustellen, wie viele
Tiere überleben. Wie sich aus F i g. 4 ergibt, beträgt die
Überlebensrate 15,4 Prozent bei intraperitonealer Injektion der Suspension in einer Dosis von 50 mg/kg
Körpergewicht pro Tag und 26,9 Prozent bei einer intraperitonealen Injektion der Suspension in einer
Dosis von 100 mg/kg Körpergewicht pro Tag.
die Suspension in Dosen von 2530 und 10V. <ng/kg/Tag
bei den behandelten Gruppen verabfolgt. Die Kontrolln gruppen erhalten die 0,85prozentige biologische Natriumchloridlösung
allein. Die in Klammern angegebenen Werte für die einzelnen Gruppen sind Mittelwerte für
die Oberlebensdauer in Tagen und das Oberlebensverhältnis.
TestS
(Klinische Beobachtungen am Menschen)
(Klinische Beobachtungen am Menschen)
Hartgelatinekapseln werden unter Verwendung einer Einschlußverbindung von Benzaldehyd in ß-Cyclodex-Irin
gemäß dem nachstehenden Beispiel 4 hergestellt Diese Kapseln werden auf oralem Wege einem
männlichen Patienten (79 Jahre) verabfolgt, der ar einem Riesentumor im rechten Lungenhilus leidet. Dei
Patient ist shirk geschwächt, hat keinen Appetit und
leidet an starken Schmerzen im Brustbereich und an Übelkeit. Ferner scheidet er große Mengen an blutigem
Schleim aus
5 Kapseln (jeweils mit 100 g der Einschlußverbindung von Benzaldehyd) werden auf einmal verabfolgt. Diese
Behandlu:'t wird viermal täglich durchgeführt. 3 Tage
nach der eisten Verabreichung tritt eine Besserung im Allgemeinzustand des Patienten ein. 10 Tage nach
Behandlungsbeginn haben sich die vorgenannten Symptome weitgehend verringert. Die Schmerzen des
Patienten in der Brust und die Übelkeit haben abgenommen. Die Ausscheidung von blutigem Schleim
ist stiirk zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich der
Appetit gebessert und andere klinische Besserungen lassen sich feststellen.
1 Monat nach der ersten Verabfolgung wird eine
merkliche Abnahme der Größe des Tumors feststellen.
2. Akute Toxizität
Die akute Toxizität von gereinigtem Benzaldehyd
(LDw) beträgt 5 g/kg bei Ratten. Aufgrund seines niedrigen Molekulargewichts wird es vom Körper rasch
ausgeschieden. Bei einer intrapcritonealen Injektion von Benzaldehyd über 10 Tage bei einer Tagesdosis bis
200 mg/kg lassen sich keine toxischen Wirkungen feststellen.
Test 6
Triaziquon. welcher ein cytostatischer Wirkstoff in Handelspräparatcn ist, wie beispielsweise aus B. Helwig,
Moderne Arzneimittel. Stuttgart. 1972, S. 1099. hervorgeht, und Benzaldehyd wurden an durch SV-40
induzierten proliferierten Nierenzellen der Maus (vgl. P. H. Black und W. P. Rowe. Proc. Soc. Exp. Biol. Med.. Bd.
114 (1963). S. 721 bis 727) untersucht. Die Wirkung eines
Arzneistoffs auf die proliferierten Zellen kann auf der Basis der prozentualen Hemmung bewertet werden, die
Λ U -7..
einem Kulturmedium der Krebszellen erhalten wird, die durch Umwandlung von Nierenzellen der Maus mittels
SV-40 zu Krebszellen transformiert worden sind.
Als Zellen werden W2K11-Zellen verwendet, die durch Transformierung von Mäusenierenzellen des
Stammes C3H durch SV-40 erhalten wurden. Die Testzellen werden folgendermaßen kultiviert.
(1) 9.4 g Eagle-MEM-Medium werden in 900 Liter
destilliertem Wasser gelöst und 15 Minuten bei 120°C sterilisiert. Nach dem Abkühlen werden
100 ml Kälberserum sowie 3 bis 5 ml einer 15 Minuten bei 115° C sterilisierten Natriumbicarbonatlösung
zugesetzt Der pH-Wert der Lösung beträgt dann 7,1 bis 7.2. Unmittelbar vor der
Verwendung des Kulturmediums werden 10 ml einer L-Glutaminlösung (2,92 g/100 ml) zugesetzt,
die durch Filtration durch ein mikroporöses Filter sterilisiert worden ist.
Zur Konservierung des Kulturmediums wird Dimethylsulfoxid bis zu einer Endkonzentration
von 10% zugesetzt.
(2) Gefrorene Testzellen, die in einer Tiefkühltruhe (-800C) aufbewahrt worden sind, werden bei
Raumtemperatur aufgetaut und 5 Minuten bei b70 χ g zentrifugiert. Der Überstand wird verworfen
und die sedimentierten Zellen werden in 50 ml des Mediums (1) suspendiert. Sodann wird das
Kulturmedium in eine Roux-Flasche überführt und bei 37°C kultiviert. Die Zellen vermehren sich und
setzen sich am Boden der Roux-Flasche an. Innerhalb 3 bis 4 Tagen ist ein Zellrascn entstanden.
Die Kulturlösung wird dekantiert. Sodann werden 10 ml einer Trypsinlösung zugesetzt, die durch
Auflösen von 4.7 g Eagle-MEM-Nährmedium. 0,6 g
NäiriüiViuiCiii büi'iäi üi'iu 1 g Trypsin in 500 mi
destilliertem Wasser und Sterilfiltration durch ein mikroporöses Filter hergestellt worden ist. Nach 2-bis
3minütiger Trypsinbehandlung bei Raumtemperatur wird der Überstand dekantiert. Sodann
werden weitere 50ml des Nährmediums (I) zugesetzt, und die am Kolben anhaftenden Zellen
werden mit einer Pipette ausgewaschen. Es wird eine Zellsuspension erhalten. Ein Teil der Zellsuspension
wird in einer Roux-Flasche zur Herstellung einer Vorratskultur gezüchtet.
(3) Zellkultur und Zusatz der zu untersuchenden Verbindung
1.8 ml der Zellsuspension werden in eine Petrischale mit einem Durchmesser von 35 mm überführt
und 24 Stunden bei 37°C unter einer Atmosphäre von 5% Kohlendioxid und 95% Luft kultiviert.
Sodann wird das Kulturmedium mit 0,2 ml einer 2% Lösung der zu untersuchenden Verbindung versetzt, und die Züchtung wird fortgesetzt.
Der Zustand des Zellwachstums wird täglich unter dem Mikroskop beobachtet. Die Zahl der lebenden Zeiicn wird 4ö Stunden nach Zusatz der I estverbindung gezählt. Die Testverbindung wird in destilliertem Wasser oder Äthanol in einer Konzentration von 2% gelöst und durch ein mikroporöses Filter steril filtriert.
Sodann wird das Kulturmedium mit 0,2 ml einer 2% Lösung der zu untersuchenden Verbindung versetzt, und die Züchtung wird fortgesetzt.
Der Zustand des Zellwachstums wird täglich unter dem Mikroskop beobachtet. Die Zahl der lebenden Zeiicn wird 4ö Stunden nach Zusatz der I estverbindung gezählt. Die Testverbindung wird in destilliertem Wasser oder Äthanol in einer Konzentration von 2% gelöst und durch ein mikroporöses Filter steril filtriert.
(4) Methode der Zählung der Zellen
48 Stunden nach Zusatz der Testverbindung wird der Überstand der Kulturlösung in der Petrischale
verworfen. Die am Boden der Petrischale anhaftenden Zellen werden mit 1,0 ml einer 0,2prozentigen
Trypsinlösung behandelt Durch diese Behandlung werden Einzelzellen erhalten. Hierauf wird die
Trypsinlösung dekantiert Sodann wird in die Petrischale physiologische Kochsalzlösung mit
einem Gehalt an 1OmM Phosphatpuffer (pH-Wert
7,0) versetzt um die Zellen zu suspendieren. Ein oder zwei Tropfen der Zellsuspension werden in
eine Erythrocytenzählkammer gegeben. Ein Deckglas wird auf die Zählkammer aufgelegt, und die
Zahl der Zellen wird unter dem' Mikroskop bestimmt. Das Hemmungsverhältnis der Testverbindung
wird nach folgender Gleichung berechnet:
Zahl der Zellen in Gegenwart der Testverbindung
Zahl der Zellen ohne Testverbindune
Zahl der Zellen ohne Testverbindune
χ 100
Unter den vorstehenden Bedingungen wurden weiterhin die bekannten Antimetaboliten 6-Mercaptopurin
und 8-Azaguanin untersucht.
(5) Versuchsergebnisse
Die Versuchsergebnisse sind in Tabellen Vl und VII zusammengefaßt.
Benzaldehyd | Triaziquon | Hemmung |
Konzen- Hemmung | Konzen | |
trution | tration | % |
■ig/ml % | :,g/ml | 80 |
1000 100 | 50 | 75 |
600 85 | 10 | 81 |
300 59 | 5 | 81 |
100 16 | I | 78 |
0,5 | 70 | |
0,1 | 75 | |
0,05 | 56 | |
0,01 | ||
Tabelle VII | Hemmung | |
Testverbindung | Konzen | % |
tration | ||
6-Mercaptopurin | 400 | 56 |
8-Azaguanin | 400 | 45 |
100 | 15 |
(6) Zusammenfassung
Triaziquon ist ein Cytostatikum, das die Zellproliferation durch Alkylierung der DNA steuert und oral
oder parenteral oder auch unmittelbar in den Tumor gegeben wird. Bei intravenöser Gabe von
I riaziquon werden 200 μg täglich gegeDen. Wenn
Tumoren unmittelbar behandelt werden, werden 200 bis 300 μκ in den Tumor injiziert.
Benzaldehyd wird parenteral in Tagesdosen im Bereich von 1000 bis 1(X^g/kg gegeben. Dies entspricht einer Tagesdosis von 0,05 bis 500 mg pro Patient (bei Erwachsenen).
Benzaldehyd wird parenteral in Tagesdosen im Bereich von 1000 bis 1(X^g/kg gegeben. Dies entspricht einer Tagesdosis von 0,05 bis 500 mg pro Patient (bei Erwachsenen).
Triaziquon wird in einer Menge von 0,2 mg pro Patient gegeben, während Benzaldehyd vorzugsweise
in einer Menge von weniger als 200 mg pro Patient verabfolgt wird. Die maximale Tagesdosis
für Benzaldehyd beträgt 500 mg pro Patient Die Dosis für Triaziquon entspricht Viooo der Menge
von Benzaldehyd.
Gemäß Tabelle VI wird bei einer Maximaldosis von 1000 μg/ml Benzaldehyd ein Hemmungsverhältnis
von 100% erhalten. Demgegenüber wird bei der äquivalenten Menge Triaziquon zu 1000 μ§/πιΙ, d. h.
1 μg Benzaldehyd, ein Hemmungsverhältnis von 81% erhalten.
Benzaldehyd zeigt somit eine überlegene Wirkung gegenüber Triaziquon.
Aus Tabelle VII ist ersichtlich, daß Benzaldehyd auch gegenüber den bekannten Antimetaboüten
überlegen ist.
(7) Die akute Toxizität (LDw) für Benzaldehyd ist in der Litera'ur wie folgt angegeben:
Ratte, oral, 1300 mg/kg·),3)
". Ratte, subcutan, 5000 mg/kgJ)
". Ratte, subcutan, 5000 mg/kgJ)
(8) Für Triaziquon ist eine akute Toxizität in der Literatur nicht angegeben. Eigene Untersuchungen
in haben ergeben, daß die LDw für Triaziquon
0,5 mg/kg bei 5 Wochen alten Mäusen des ICR-JCL-Stammes mit einem Körpergewicht von
20 bis 24 g bei intraperitonealer Verabfolgung beträgt. Unter den gleichen Bedingungen beträgt
ι -. die LDW für Benzaldehyd 300 mg/kg.
Aus den Werten ist ersichtlich, daß Benzaldehyd als sicherer Arzneistoff angesehen werden kann.
Nachstehend werden die Ergebnisse der Bestimmung v» der akuten Toxizität der Einschliißverbiridun0 von
Benzaldehyd in jS-Cyclodextrin mitgeteilt.
Die Versuchsmethodik ist die gleiche wie bei der >ί Bestimmung der akuten Toxidität von Benzaldehyd und
Triaziquon.
von Benzaldehyd in ^-Cyclodextrin beträgt 632 mg/kg bei intraperitonealer Injektion an 5 Wochen alte Mäuse
in des ICR-JCL-Stamms mit einem Körpergewicht von 20
bis 24 g.
Hemmungsverhältnis
Versuchsmethodik
Versuchsmethodik
Die Versuchsmethodik ist die gleiche wie bei Benzaldehyd und Triaziquon.
Versuchsergebnisse
Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengefaßt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengefaßt.
Tabelle VIII | Hemmungsverhältnis |
Benzaldehyd-^-Cyclodexirin | Hemmung |
Einschlußverbindung | |
Konzentration | % |
μ g/ml | 100 |
600 | 98 |
400 | 37 |
200 | 6 |
100 | 10 |
50 | 0 |
25 | |
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Toxizität
der* Einschlußverbindung noch geringer ist als die von Benzaldehyd. Die Aktivität der Einschlußverbindung ist
höher als die von Benzaldehyd. Es wird eine lOOprozentige Hemmung bei einer Konzentration von
600 μg/ml erreicht
') J. M. Taylor et al, Toxicol. Appl. Pharmacou Bd. 6
(1964). S. 378
2 D. I. Macht, Arch. Intern. Pharmacodyn, Bd. 27 (1922).
2 D. I. Macht, Arch. Intern. Pharmacodyn, Bd. 27 (1922).
S. 163-174
») P. M. Jenner et a!, Fd. Cosmes. ToxicoL, Bd 2 (1964),
») P. M. Jenner et a!, Fd. Cosmes. ToxicoL, Bd 2 (1964),
S. 327 bis 328.332
Test 7
Bestimmung der Wirkung von Benzaldehyd auf Hiihnerleukämie(Erythroblastenleukose)
Für die Versuche werden 78 Tage alte Leghorn-Hühner (Stamm 15) verwendet. Jede Versuchsgruppe
besteht aus 7 Tieren. Die Tiere werden mit einer Tagesdosis von IO mg/kg der Einschlußverbindung von
Benzaldehyd in ^-Cyclodextrin, entsprechend
0,83 mg/kg Körpergewicht Benzaldehyd, behandelt. Eine Kontrollgruppe enthält lediglich 10 mg/kg ^-Cyclodextrin.
Die Verbindungen werden dem Futier zugesetzt.
Die Tiere werden mit dem Virus der HiihiK-iieükose
in einer Dosis (Infektionseinheileii) von 2 r. 10TCID'
0,2 μI intravenös infiziert (TCID = Tissue Culture
Infectious Dose). Gleichzeitig wird mit der Behandlung begonnen.
Ubcrlchcns/cit nach der Infektion. Tilge
X Tage
11 Tage I i Tilge
Durchschnittliche
Übcrlebcni/ell
Übcrlebcni/ell
Tage
behandelte Gruppe
Kontrollgruppe
Kontrollgruppe
Der Unterschied in der durchschnittlichen Überlebenszeit (1,1 Tage) für die behandelte Gruppe ist
signifikant. Es war bisher kein Krebsmittt! bekannt, das eine derartige Wirkung bei der Hühnerleukämie zeigte.
Nachstehend wird die Dosierung und Verabfolgung von Benzaldehyd erläutert.
Es kann handelsüblicher, gereimter Benzaldehyd als
Wirkstoff verwendet werden. Der Benzaldehyd kann durch intravenöse oder subkutane Injektion oder auf
oralem Wege in Form von Kapseln oder Tabletten verabfolgt werden. Die Dosierung hängt bei Erwachsenen
in gewissem Umfang vom Verfolgungsweg und der Häufigkeit der Verabfolgung ab. Im allgemeinen sind
tägliche Dosen von etwa 0.001 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht im Fall von wäßrigen Präparaten und
etwa 0,005 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht im Fall von oralen Präparaten bevorzugt.
Wird Benzaldehyd zu flüssigen Injektions- oder Infusiorspräparaten verarbeitet, so wird er gegebenenfalls
zusammen mit anderen pharmakologischen Zusatzstoffen zu Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in
öligen oder wäßrigen Trägern verarbeitet. Als Zusätze kommen Suspensionsmittel, Stabilisatoren und Dispergiermittel
in Frage. Beispiele für Suspendiermittel sind Glucose, Gelatine und Aluminiumstearagel. Beispiele
für Stabilisatoren sind Lecithin, Linolsäure und SorbitanmonooleaL
Ferner können nicht wäßrige Trägerstoffe, wie Mandelöl, Kokosöl, raffiniertes Sesamöl und
ölester, sowie Antiseptika, wie p-Hydroxybenzoesäuremethylester
und Sorbinsäure verwendet werden.
Im allgemeinen enthalten die Präparate etwa 10 bis 100 mg Benzaldehyd in ! 000 ml physiologischer Kochsalzlösung.
Bei oraler Verabfolgung von Benzaldehyd werden
vorzugsweise solche Formen verwendet, die leicht im Intestinaltrakt absorbierbar sind, beispielsweise Kapseln.
' Zur Herstellung von Kapseln für die orale Verabfolgung
können Bindemittel, wie Gelatine und Sorbit, Frägerstoffe, wie Lactose, Saccharose, Stärke und
Glycin, Stabilisatoren, wie Magnesiumstearat und Ascorbinsäure, und Sprengmittel, wie Kartoffelstärke,
verwendet werden. Im allgemeinen enthalten die Kapseln etwa 5 bis 50 mg Benzaldehyd.
Benzaldehyd kann in Form eines Pulvers, nämlich einer Einschlußverbindung von Benzaldehyd in einem
9.7
8.6
8.6
Cyclodextrin, verwendet werden. Diese Einschlußverbindungen können in enterischen Kapseln und Tabletten
enthalten sein.
^■Cyclodextrin und y-Cyclodextrin sind Beispiele für
entsprechende Cyclodextrine. Die Einschlußverbindungen können unter Verwendung von gesättigten
wäßrigen Lösungen oder durch Kneten hergestellt werden.
Bei dem Verfahren jnter Verwendung von gesättigten wäßrigen Lösungen wird beispielsweise zunächst
eine gesättigte wäßrige Lösung von ^-Cyclodextrin hergestellt. Diese Lösung wird mit gereinigtem
Benzaldehyd versetzt. Das Gemisch wird im allgemeinen 4 bis 8 Stunden gerührt, wobei sich die
Einschlußverbindung als Niederschlag bildet. Beim Knetverfahren wird eine geringe Menge an Wasser zu
^-Cyclodextrin gegeben, so laß sich ein Brei bildet.
Dieser Brei wi:d mit gereinigtem Benzaldehyd versetzt. Das Gemisch wird ausreichend lang in einem Mörser
nrtpr pinpm Miwhoprät (jplcnptPt wnhei sich eine
wasserhaltige Einschlußverbindung bildet.
Die so hergestellten Einschlußverbindungen von Benzaldehyd können direkt verwendet werden. Um
diese Einschlußverbindungen zu stabilisieren, können sie mit einem entsprechenden Lösungsmittel, wie
Aceton oder Äthanol, gewaschen werden. Durch diese Waschbehandlung wird nicht eingeschlossener Benzaldehyd
entfernt, so daß man eine stabile Einschlußverbtndun.g von Benzaldehyd einer bestimmten Zusammensetzung
mit einem geringen Wassergehalt erhält. Ferner kann man stabile, im wesentlichen wasserfreie Einschlußverbindungen
erhalten, indem man die auf die vorstehende Weise hergestellten Einschlußverbindungen
an der Luft oder unter vermindertem Druck trocknet
Enterische Kapseln werden hergestellt, indem man die Einschlußverbindung von Benzaldehyd mit einem
eine enterische Kapsel bildenden Material überzieht. Im allgemeinen enthalten die enterischen Kapseln etwa 50
bis 200 mg der EinschluBverbindung. Tabletten lassen sich herstellen, indem man die Einschlußverbindung von
Benzaldehyd mit entsprechenden Mengen eines Trägerstoff!.,
wie Lactose, raffinieiter Saccharose. Glucose oder Stärke, einem Bindemittel, wie-flüssige Stärke,
Gummi arabicum, flüssige Gelatine, flüssige Glucose.
flüssige raffinierte Saccharose, oder flüssiges CMC: und
einem Sprengmittel oder anderen geeigneten Zusätzen zu einem homogenen Gemisch verarbeitet, das Gemisch
granuliert, ejn Aufhellungsmittel, wie fviagnesiumstearat
oder Stearinsäure, zusetzt und das erhaltene granulierte Gemisch mit Hilfe einer Tablettiermaschine oder dgl.
verpreßt. Ferner lassen sich Tabletten direkt herstellen, indem man Eiaschlußverbindungen von Benzaldehyd
direkt verpreßt. Sei Verwendung von entsprechenden Beschichtungsmaterialien lassen sich enterische Tabletten
daraus herstellen. Im allgemeinen wird zur Herstellung von enterischen Tabletten ein Film aus
einem enterischen Material, wie Celluloseacetophthalat (CAP) oder Cellulosemethacrylat nach einem herkömmlichen
Verfahren aufgebracht. Im allgemeinen enthalten die enterischen Tabletten etwa 50 bis 200 mg der
Einschlußverbindungen.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Herstellung von Arzneimitteln.
Beispiel 1
lnjektions- und Infusionspräparat
lnjektions- und Infusionspräparat
Ein Gemisch aus 5 g pulverförmiger Glucose und 50 mg handelsüblichem, gereinigtem Benzaldehyd wird
steril in Ampullen gegeben und verschlossen. Anschließend wird ein Inertgas, wie Stickstoff oder Helium, in
die Ampullen eingeführt, die kühl und dunkel aufbewahrt werden. Unmittelbar vor der Verabreichung
werden 500 ml einer 0,85prozentigen physiologischen Natriumchloridlösung zu dem Pulver gegeben, um ein
flüssiges Präparat zur intravenösen Injektion herzustellen. Dieses Präparat wird durch intravenöse Injektion
oder Infusion in einer Menge von 10 bis 500 ml pro Tag verabfolgt Die genaue Menge hängt vom jeweiligen
Krankheitszustand ab.
Beispiel 2
Präparat zur Injektion und Infusion
Präparat zur Injektion und Infusion
Gemäß Beispiel 1 wird ein flüssiges Präparat zur intravenösen Injektion für leichte Fälle hergestellt,
wobei die Menge an handelsüblichem gereinigtem Benzaldehyd 5 mg beträgt. Das Präparat wird durch
intravenöse Injektion oder Transfusion in einer Menge von 10 bis 500 ml pro Tag verabfolgt, wobei die genaue
Menge vom Krankheitszustand abhängt.
Beispiel 3
Injektionspräparat und Kapseln
Injektionspräparat und Kapseln
Eine Lösung von 30 mg handelsüblichem, gereinigtem Benzaldehyd in 1 g raffiniertem Sesamöl und 100 mg
verschlossen. Anschließend wird ein Inertgas, wi
wird kühl und dunkel aufbewahrt Dieses Präparat wir
~> entsprechend aufgeteilt und subkutan in Mengen von bis 10 ml/Tag, je nach dem Krankheitszustand, injiziert
enthalten. Das eingekapselte Präparat wird auf orajer
in Wege in Mengen von 1 bis 10 Kapseln ein bis zehnnia
täglich verabfolgt, wobei die genaue Dosis vor
1Ί Enterische Hartkapseln einer Benzaldehyd-
Eine gesättigte wäßrige Lösung von 100 g handelsüb lichem ^-Cyclodextrin wird mit 1 g handelsüblichen
in gereinigtem Benzaldehyd versetzt Das Gemisch wird '
Stunden gerührt, wobei man 80 g einer Einschlußverbin dung von Benzaldehyd erhält. Nach dem Trocknei
dieser Einschlußverbindung erhält man ein stabiles, in
wesentlichen wasserfreies Produkt in Pulverform
Γι Anschließend werden 100 mg dieser Einschlußverbin
dung in enterische Hartkapseln zur oralen Verabfol gung gefüllt Im allgemeinen werden I bis 10 Kapselr
auf oralem Wege ein bis zehnmal täglich verabfolgt, wobei die genaue Dosis von den Krankheitssymptomen
JH abhängt.
Enterische Tabletten mit einem Gehalt an einer Benzaldehyd-Einschlußverbindung
Ein homogenes Gemisch aus 49 Teilen der gemäß Beispiel 4 hergestellten Benzaldehyd· Einschlußverbindung
mit 49 Gewichtsteilen Lactose und 2 Gewichtsteile Magnesiumstearat wird hergestellt. Dieses Gemisch
wird zu Tabletten von 100 mg verpreßt. Diese Tabletten werden mit einer Überzugslösung der nachstehenden
Zusammensetzung beschichtet:
Macrogol 6000 | 8% |
Celluloseacetophthalat | 4% |
Aceton | 50% |
Essigsäureälhylcster | 20% |
Äthanol | 18% |
Im allgemeinen werden 1 bis 20 dieser Tabletten auf -,» oralem Wege ein bis zehnmal täglich verabfolgt, wobei
die genaue Dosis von den Krankheiissympiomen abhängt.
Claims (2)
- Patentansprüche:!. Verwendung von Benzaldehyd bei der Bekämpfung maligner Neoplasien.
- 2. Verwendung der Einschluüverbindung von Benzaldehyd in einem Cyclodextrin bei der Bekämpfung maligner Neoplasien.
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