DE68905566T2

DE68905566T2 - Lebensmittelbehälter aus Spritzguss und sein Herstellungsverfahren.

Info

Publication number: DE68905566T2
Application number: DE89118266T
Authority: DE
Inventors: Idemitsu Petrochem C Nakamichi
Original assignee: Idemitsu Petrochemical Co Ltd
Current assignee: Idemitsu Kosan Co Ltd
Priority date: 1988-10-03
Filing date: 1989-10-02
Publication date: 1993-10-07
Anticipated expiration: 2009-10-03
Also published as: DE68905566D1; US5028461A; EP0364803B1; EP0364803A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen spritzgegossenen Lebensmittelbehälter (Patentanspruch 1) und ein Verfahren zur Herstellung desselben (Patentanspruch 8), und insbesondere betrifft sie einen spritzgegossenen Lebensmittelbehälter, der eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit, Ölbeständigkeit und mechanische Festigkeit aufweist, und welcher in geeigneter Weise als Lebensmittelbehälter für einen Mikrowellenofen und einen Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung verwendet werden kann.
Gefrorene Lebensmittel und Delikatessen wurden mit Wandlung des Lebensstils sehr populär.
Heizvorrichtungen wie ein Mikrowellenofen, Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung und eine Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen werden in breitem Umfang für das Abtauen oder Erhitzen von gefrorenen Lebensmitteln oder für das Erhitzen von Delikatessen verwendet, da ihr Gebrauch bequem ist.
Ferner ist es durch die Wandlung der Eßgewohnheiten üblich, Brot mit Heizvorrichtungen, wie mit einem Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung oder einer Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen zu backen.
Auf der anderen Seite wurden synthetische Harze, zum Beispiel Polyester, wie Polyethylenterephthalat-, Polycarbonat-, Polyolefine wie Polypropylen-, Polystyrol- und Polyvinylchloridharze für verschiedenartige Behälter verwendet.
Wenn Lebensmittel mit den oben erwähnten Heizvorrichtungen erhitzt werden, werden Behälter aus zum Beispiel Polycarbonat, Polypropylen, Polyester oder anorganisches Füllstoff enthaltendes Polypropylen verwendet.
Allerdings können diese herkömmlichen Behälter zum Erhitzen von Lebensmitteln zwar der Erhitzung mit einem Mikrowellenofen standhalten, aber sie weisen das Problem auf, daß wenn sie auf etwa 250ºC mittels eines Konvektionsofens mit einer Heizeinrichtung, der vom Standpunkt der Empfindung beim Essen der erhitzten Nahrung oder der Erscheinung wie der Bildung von angebrannten Stellen populärer wird, erhitzt werden, erleiden sie eine Wärmezerstörung und können somit nicht für diesen Zweck eingesetzt werden.
Deshalb ist es erforderlich, zwischen der Verwendung von Plastikbehältern für einen Mikrowellenofen und der Verwendung von aus anderen Materialien gebildeten Behältern für einen Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist zu unbequem. Aus diesem Grund werden Plastikbehälter nicht in breitem Umfang in Konvektionsöfen mit einer Heizeinrichtung eingesetzt.
Selbst wenn ferner die Erhitzung mittels eines Mikrowellenofens durchgeführt wird, wird die Innenoberfläche, wenn der eingeschlossene oder eingefüllte Inhalt ein spezifisches Öl enthält, häufig dadurch angegriffen.
Da Kombinationen aus Mikrowelle und Konvektionsöfen sich in letzter Zeit ausgebreitet haben, besteht ein Bedarf an Plastikbehältern, welche für Kombinationen aus Mikrowelle und Konvektionsofen verwendet werden können.
Die vorliegende Erfindung konnte unter den obigen Umständen bewerkstelligt werden.
Das heißt, das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines spritgegossenen Lebensmittelbehälters, der eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit, Ölbeständigkeit und mechanische Festigkeit aufweist und in geeigneter Weise zur Erhitzung mittels eines Mikrowellenofens, eines Konvektionsofens mit einer Heizeinrichtung und mittels einer Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen elngesetzt werden kann, und der mit hoher Produktivität hergestellt werden kann.
Als Ergebnis der intensiven Forschung, die durch die Erfinder zur Lösung des obigen Problems durchgeführt wurde, hat sich herausgestellt, daß durch Spritzgießen einer spezifischen Harzzusammensetzung hergestellte Lebensmittelbehälter eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit, Ölbeständigkeit und mechanische Festigkeit aufweisen und nach Wahl geformte Formen besitzen können, und daß sie zur Erhitzung durch einen beliebigen Mikrowellenofen, Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung und einer beliebigen Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen in geeigneter Weise eingesetzt und außerdem mit hoher Produktivität hergestellt werden können. Weiterhin besitzen Lebensmittelbehälter, die durch Spritzgießen einer spezifischen Harzzusammensetzung und weiterhin durch Wärmebehandlung unter spezifischen Bedingungen hergestellt wurden, die obigen Vorteile und sind beim Einsatz nach der Erhitzung darüberhinaus geruchlos, und sie weisen ausgezeichnete Charakteristiken und Stabilität nach dem Erhitzen auf. Eine weitere Verbesserung tritt durch Adhäsion eines Schutzfilms an dem durch diese Weise hergestellten Lebensmittelbehälters auf.
Das heißt, die vorliegende Erfindung stellt einen spritzgegossenen Behälter für Lebensmittel bereit, der durch Spritzgießen einer Poylarylensulfldharzzusammensetzung, welche 20 bis 70 Gew.-% Glasfasern oder Glasfasern und einen anderen anorganischen Füllstoff enthält, hergestellt ist. Ferner stellt die Erfindung einen spritzgegossenen Behälter für Lebensmittel bereit, der durch Spritzgießen einer Polyarylensulfidharzzusammensetzung, welche 20 bis 70 Gew.-% Glasfasern oder Glasfasern und einen anderen Füllstoff enthält, hergestellt, und dann einer Wärmebehandlung bei 150 bis 280ºC während 10 Sekunden bis 300 Minuten unterzogen worden ist.
Jeder beliebige obige Behälter kann einen Schutzfilm auf mindestens einer Innenoberfläche haben und kann für einen Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung oder einer Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen verwendet werden.
Der spritzgegossene Behälter für Lebensmittel kann durch Spritzgießen einer Polyarylensulfidharzzusammensetzung, welche 20 bis 70 Gew.-% Glasfasern oder Glasfasern und einen anorganischen Füllstoff enthält, unter Verwendung einer Metallform, deren Oberflächenrauhheit nicht größer als 5 um ist, unter der Bedingung einer Formtemperatur von 130 bis 180ºC hergestellt werden.
Die obige Polyarylensulfidharzzusammensetzung enthält mindestens ein Polyarylensulfidharz und Glasfasern.
Das Polyarylensulfidharz unterliegt keiner besonderen Beschränkung, und es können zum Beispiel jene eingesetzt werden, welche durch das bekannte Verfahren erhaltbar sind, welche die Durchführung einer Polymerisationsreaktion einer halogenierten aromatischen Verbindung mit einer Schwefelquelle, wie einem Alkalimetallsulfid, in einem polaren Lösungsmittel umfaßt.
Spezifische Beispiele sind jene, die eine p- oder m-Phenylengruppe, alkylsubstituierte Phenylengruppe, Naphthalingruppe, p,p'-Dlphenylensulfongruppe, Diphenylenethergruppe oder p,p'-Biphenylengruppe als Arylengruppe besitzen und jene, die hauptsächlich aus ihnen bestehen. Weiterhin können als geeignete Blockcopolymere erwähnt werden, die hauptsächlich aus einer p-Phenylengruppe, wie jene, die mindestens 70 mol %, vorzugsweise mindestens 85 mol %, einer wiederkehrenden Einheit mit einer p-Phenylengruppe
und höchstens 30 mol %, vorzugsweise höchstens 15 mol %, einer wiederkehrenden Einheit mit einer anderen Gruppe, wie einer m-Phenylengruppe
in Form eines Blocks in der Kette enthalten.
Ferner kann das Polyarylensulfidharz entweder ein geradkettiges oder verzweigtkettiges Polymer, eines, das durch Hitze partiell gehärtet wurde, oder eine Mischung derselben sein.
Die Schmelzviskosität des bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Polyarylensulfidharzes beträgt üblicherweise 300 bis 30000 Poise, vorzugsweise 400 bis 20000 Poise (gemessen bei 300ºC und bei einer Scherrate von 100 sec&supmin;¹).
Bezüglich des durch ASTM D 1238 (316,5ºC, Belastung 5 kg) bestimmten Schmelzindex (MI) beträgt der MI eines bei der vorliegenden Erfindung verwendeten linearen Polyarylensulfidharzes 10 bis 2000 g/10 min, und der MI eines bei der vorliegenden Erfindung verwendeten wärmegehärteten oder verzweigtkettigen Polyarylensulfidharzes beträgt 20 bis 1000 g/10 min.
Die Glasfaser kann ein beliebiges alkalienthaltendes Glas, Niedrigalkaliglas oder ein Glas ohne Alkali sein. Die Form dieser Glasfaser unterliegt keiner Beschränkung und ist zum Beispiel eine Kurzfaser oder ein gehackter Strang, wobei der gehackte Strang bevorzugt ist. Die Glasfaser kann einer Oberflächenbehandlung, wie einer Silanbehandlung, Volanbehandlung oder Chrombehandlung unterzogen werden.
Der Durchmesser der Glasfaser Ist im allgemeinen 5 bis 20 um, vorzugsweise 7 bis 15 um.
Die Länge der Glasfaser ist für gewöhnlich 0, 1 bis 20 mm, vorzugsweise 1 bis 20 mm. Wenn die Faserlänge kleiner als 0, 1 mm ist, können die mechanische Festigkeit und Wärmebeständigkeit unzureichend sein. Wenn sie größer als 20 mm ist, ist die Knetbarkeit und Dispergierbarkeit gering, und das Aussehen des erhaltenen Behälters könnte schlecht werden.
Das Aspektverhältnis der Glasfasern, deren Länge und Durchmesser innerhalb des oben erwähnten Bereichs liegt, beträgt normalerweise 10 bis 10000, vorzugsweise 15 bis 3000.
Bei der vorliegenden Erfindung kann die Polyarylensulfidharzzusammensetzung zusätzlich zu Glasfasern andere anorganische Stoffe enthalten.
Beispiele der anorganischen Füllstoffe sind Siliziumdioxid, Calciumcarbonat, Talk, Ton, Titanweiß, Calciumsulfat, Calciumsulfid, Glimmermineral, Zeolit, Ruß, Carbonfiber, Borfaser, Glaspulver und Whisker wie Kaliumtitanat, deren Teilchendurchmesser oder Faserdurchmesser 0, 1 bis 30 um, vorzugsweise 0,5 bis 15 um beträgt.
Der Gehalt der Glasfasern oder der Glasfasern und des anorganischen Füllstoffs in der Polyarylensulfidharzzusammensetzung ist für gewöhnlich 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-%. Wenn dieser Gehalt geringer als 20 Gew.-% ist, sind die Wärmebeständigkeit und Festigkeit des daraus hergestellten spritzgegossenen Lebensmittelbehälters gering, und wenn er größer als 70 Gew.-% ist, nimmt das Fließvermögen ab, wodurch die Verschlechterung der Verformbarkeit verursacht wird.
Wenn die Polyarylensulfidharzzusammensetzung Glasfasern und anorganischen Füllstoff enthält, beträgt der Gehalt des anorganischen Füllstoffs (außer der Glasfasern) 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.-%, der Glasfasern (20 bis 70 Gew.-%), und es ist wünschenswert, daß der Gehalt der Glasfasern mindestens 20 Gew.-% der Polyarylensulfidharzzusammensetzung ausmacht.
Insbesondere, wenn nur Glasfasern in der Polyarylensulfidharzzusammensetzung enthalten sind, liegt der Gehalt bei 25 bis 60 Gew.%, vorzugsweise bei 30 bis 50 Gew.-%. Wenn sowohl Glasfasern als auch anorganischer Füllstoff in der Polyarylensulfidharzzusammensetzung enthalten ist, liegt der Gehalt des Polyarylensulfidharzes bei 25 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise bei 25 bis 50 Gew.-%, der Gehalt an Glasfasern bei 15 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise bei 20 bis 40 Gew.-%, und der Gehalt an anorganischem Füllstoff bei 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise bei 15 bis 40 Gew.-%. In dem Falle, daß der Gehalt an Glasfasern nicht kleiner als 50 Gew.-% ist, neigt die Formbarkeit der Polyarylensulfidharzzusammensetzung dazu, geringer zu sein. In dem Falle, daß der Gehalt an anorganischem Füllstoff nicht kleiner als 40 Gew.-% ist, neigt die Polyarylensulfidharzzusammensetzung dazu, spröde zu sein, und der daraus hergestellte Behälter hat beim Herunterfallen die Neigung zu zerbrechen.
Die Polyarylensulfidharzzusammensetzung, welche das Polyarylensulfidharz und Glasfasern oder Glasfasern und anorganischen Füllstoff enthält, kann zusätzliche Komponenten, wie Färbemittel, wie Titanoxid, Ruß, Ferrioxid (red oxide), Cadmiumpigmente, Azopigmente, Phthalocyaninpigmente, Chinacridonpigmente und Dioxazinpigmente, und verschiedenartige Additive wie Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit, Stabilisatoren, Trennmittel, Kristalllsationsbeschleuniger, enthalten. Solange das Erreichen des Ziels nicht beeinflußt wird, kann sie Harzkomponenten, zum Beispiel Allzweckharze wie Polyolefinharz, Vinylchloridharz und ihr Copolymerharz, Vinylidenchloridharz, Vinylacetatharz, Polystyrol und Copolymerharz davon, Polyamidharz, Polyacetal, Polycarbonat, thermoplastisches Polyesterharz, Polyphenylenoxid und Norylharz, Polysulfon, Fluorharz und durch ungesättigte Carbonsäure modifiziertes Harz enthalten.
Wenn die Polyarylensulfidharzzusammensetzung die anderen oben erwähnten Komponenten enthält, beträgt der Gehalt dieser Komponenten im allgemeinen insgesamt höchstens 40 Gew.-%.
Es kann notwendig sein, die anderen Komponenten in der Polyarylensulfidharzzusammensetzung so einzuschließen, daß keine Verschlechterung der Wärmebeständigkeit der Zusammensetzung auftritt. Um die Verschlechterung der Wärmebeständigkeit zu verhindern, ist es erforderlich, ein geeignetes Harz auszuwählen, das die Formbeständigkeit der Polyarylensulfidharzzusammensetzung, die durch die anderen Komponenten beeinflußt sein könnte, nicht verändert, und den Gehalt davon zu bestimmen. Es ist wichtig, daß der erfindungsgemäße spritzgegossene Lebensmittelbehälter eine hohe Wärmebeständigkeit besitzt. Die Formbeständigkeit in der Wärme desselben (durch ASTM D 648 264 PSI bestimmt) ist nicht geringer als 260ºC, vorzugsweise nicht geringer als 265ºC, und weiter bevorzugt nicht geringer als 270ºC. Es ist ebenfalls wichtig, daß der erfindungsgemäße spritzgegossene Lebensmittelbehälter gute Hochschlagfestigkeitseigenschaften besitzt. Die Kerbschlagzählgkelt nach Izod ist nicht geringer als 3 kg cm/cm, vorzugsweise 5 kg cm/cm.
Der spritzgegossene Lebensmittelbehälter der ersten Erfindung wird durch Spritzgießen der oben erwähnten Polyarylensulfidharzzusammensetzung erhalten.
Die Erwärmungstemperatur (Zylindertemperatur), der Spritzdruck und die Formtemperatur beim Spritzgießen variieren in Abhängigkeit von der Polyarylensulfidharzzusammensetzung und können deshalb nicht einfach spezifiziert werden. Üblicherweise ist die Erwärmungstemperatur (Zylindertemperatur) etwa 280 bis 350ºC, der Einspritzdruck etwa 29,4 bis 147 MPa (300 bis 1500 kg/cm²) und die Formtemperatur etwa 130 bis 180ºC, vorzugsweise 135 bis 170ºC. Die Oberflächenrauhheit der Metallform ist nicht größer als 5 um, vorzugsweise nicht größer als 4 um. Wenn die Oberflächenrauhheit größer als 5 um ist, glänzt der erfindungsgemäße Behälter. Wenn die Formtemperatur unter 130ºC liegt, neigt die Oberfläche des Behälters dazu, durch Freisetzung von Glasfasern verursachte Fließstellen aufzuweisen, so daß die sichtbare Oberfläche des Behälters schlecht und der Wert als Gebrauchs- bzw. Handelsartikel geringer, werden.
Die Form des durch Spritzgießen hergestellten Lebensmittelbehälters ist nicht eingeschränkt, solange sie einen Bereich zur Aufnahme von Lebensmitteln aufweist, und sie kann eine beliebige Form eines Tabletts, einer Tasse, eines Tanks, einer Büchse und andere Formen annehmen. Die Oberfläche des Behälters kann ein Grundmuster, wie ein Satinmuster, Schnittmuster und zerklüftetes Muster haben.
Derartige Formen und Muster können wahlweise durch Spritzgießen der Polyarylensulfidharzzusammensetzung erhalten werden. Obgleich die oben erwähnten Formen und Muster durch andere Verfahren als das Spritzgießen erhalten werden können, wie Formpressen, Extrudieren und Streckblasformen, ist es unmöglich, durch diese Formverfahren, Behälter von großer Festigkeit und hoher Wärmebeständigkeit mit wahlfreien Formen aus der Zusammensetzung, die Glasfasern in einer Menge von mindestens 20 Gew.% enthält, herzustellen.
Es ist bei der vorliegenden Erfindung weiterhin bevorzugt, den spritzgegossenen Behälter einer Wärmebehandlung bei 150 bis 280ºC, vorzugsweise bei 170 bis 260ºC, während 10 Sekunden bis 300 Minuten, vorzugsweise während 1 bis 200 Minuten, zu unterziehen.
Durch diese Wärmebehandlung kann die Eigenschaft, beim Erhitzen keinen Geruch zu haben, und die Adhäsion des Schutzfilms, falls dieser vorgesehen ist, weiterhin verbessert werden, ohne die ausgezeichnete Wärmebeständigkeit, Ölbeständigkeit und Festigkeit des spritzgegossenen Behälters zu verschlechtern.
Darüber hinaus wird die mechanische Festigkeit und Wärmebeständigkeit der Poylarylensulfidharzzusammensetzung größer und stabiler, da das benetzungsvermögen der Glasfasern oder des anorganischen Füllstoffs und die Kristallisierbarkeit des Polyarylensulfids durch diese Wärmebehandlung verbessert werden. Wenn die Temperatur der Wärmebehandlung unter 150ºC liegt oder die Wärmebehandlung kürzer als 10 Sekunden ist, können die obengenannten Effekte nicht in ausreichendem Maße erhalten werden. Auf der anderen Seite kann selbst, wenn die Temperatur der Wärmebehandlung auf mehr als 280ºC erhöht oder die Zeit auf mehr als 300 Minuten verlängert wird, die Verbesserung der besagten Effekte nicht beobachtet werden, und es kommt eher zu einer Wärmeverformung des Behälters.
Die Wärmebehandlung kann unter atmosphärischem Druck oder reduziertem Druck durchgeführt werden. Ferner kann sie in Wasserdampf oder heißem Wasser durchgeführt werden. Durch diese Wärmebehandlung kann die Eigenschaft, beim Erhitzen keinen Geruch zu besitzen, und die Adhäsion des Schutzfilms, falls beim Behälter vorgesehen, weiter verbessert werden.
Jedoch ist die Temperatur bei der Wärmebehandlung vorzugsweise 200 bis 280ºC, wenn die Behandlung in Luft unter atmosphärischem Druck oder reduziertem Druck durchgeführt wird: und die Temperatur der Wärmebehandlung beträgt vorzugsweise 150 bis 200ºC, wenn sie in Wasserdampf oder heißem Wasser durchgeführt wird.
Der erhaltene spritzgegossene Lebensmittelbehälter kann, mit oder ohne Wärmebehandlung, einen Schutzfilm auf mindestens einer Innenwandoberfläche aufweisen.
Dieser Schutzfilm hat die Funktion oder Wirkung, den Klebwiderstand, die Ölbeständigkeit, die Abriebbeständigkeit, die Eigenschaft, keinen Geruch zu besitzen und das Aussehen des spritzgegossenen Lebensmittelbehälters der vorliegenden Erfindung zu verbessern.
Der Schutzfilm mit einer derartigen Funktion oder Wirkung kann durch Beschichten eines Epoxybeschichtungsmittels, Acrylbeschichtungsmittels, eines Beschichtungsmittels aus Fluor enthaltendem Harz und dergleichen oder durch elektrochemisches Beschichten, Dampfabscheidung oder Sputtern von zum Beispiel Nickel oder Kupfer gebildet werden.
Unter diesen Verfahren zur Bildung eines Schutzfilms ist ein Verfahren zur Beschichtung eines Beschichtungsmittels aus Fluor enthaltendem Harz, wie Polytetrafluorethylen, Polyvinylfluorid oder Polyvinylidenfluorid bevorzugt. Bei der Bildung der Schutzfilms ist es bevorzugt, eine Oberflächenbehandlung der Oberfläche, auf welcher der Schutzfilm gebildet werden soll, wie der Innenwandoberfläche, durchzuführen, um daran die Adhäsion des Schutzfilms zu erhöhen.
Eine derartige Oberflächenbehandlung schließt zum Beispiel Sandstrahlen, Lösungsmittelbehandlung, Ätzen mit starker Säure, Coronaentladungsbehandlung, Chromsäurebehandlung, Flammenbehandlung, Heißluftbehandlung und Behandlungen mit Behandlungsmitteln wie Wasserstoffperoxid, Essigsäure oder Mischungen derselben ein. Bevorzugt ist eine Behandlung mit Behandlungsmitteln wie Wasserstoffperoxid, Essigsäure oder Mischungen derselben. Die Dicke des Schutzfilms ist nicht kritisch, liegt aber üblicherweise bei etwa 0,1 bis 20 um.
Der spritzgegossene Lebensmittelbehälter der vorliegenden Erfindung kann in geeigneter Weise zum Erhitzen von darin enthaltenen Lebensmitteln wie gefrorenen Lebensmitteln und Delikatessen verwendet werden, und zwar durch einen beliebigen Mikrowellenofen, Konvektionsofen und einer Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen; und sogar insbesondere, wenn er mittels eines Konvektionsofens erhitzt wird.
Die vorliegende Erfindung wird weiterhin insbesondere durch die nachfolgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutert.

Beispiel 1

Ein kasten- bzw. büchsenförmiger spritzgegossener Lebensmittelbehälter von 150 mm x 100 mm x 50 mm mit einer Dicke von 3 mm in jedem Bereich wurde durch Spritzgießen einer Polyphenylensulfidharzzusammensetzung mit nachfolgender Zusammensetzung ("PPS-200SG" hergestellt von Idemitsu Petrochemical Co., Ltd.) mittels einer Spritzgießmaschine hergestellt [Schließdruck: 14,7 x 10³ MPa (150 Tonnen), Formdruck: 78,4 MPa (800 kg/cm²), Zylindertemperatur: 330ºC, Formtemperatur: 135ºC und Oberflächenrauhheit der Form: 2,0 um].
Polyphenylensulfidharzzusammensetzung
Polyphenylensulfidharz 35 Gew.-% [Wärmegehärteter Typ, Schmelzviskosität: 400 Poise (Temperatur: 300ºC, Scherrate: 200 sec&supmin;¹), Schmelzindex: 70 g/10 min (Temperatur: 316,5ºC, Belastung: 5 kg)]
Glasfasern (Länge: 3 um, durchschnittlicher Durchmesser: 13 um) 30 Gew.-%
Calciumcarbonat (durchschnittlicher Teilchendurchmesser: 10 um) 35 Gew.-%
Der so erhaltene Lebensmittelbehälter wurde hinsichtlich seiner Wärmebeständlgkeit bewertet, und ein unter den gleichen Bedingungen geformtes Teststück wurde nach seiner Formbeständigkeit in der Wärme, nach der Biegefestigkeit und nach dem Geruch durch nachfolgende Verfahren bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Wärmebeständigkeit: Der Behälter wurde bei 260ºC während einer Stunde stehengelassen, und das Aussehen dieses Behälters wurde anschließend durch folgende drei Bewertungsstufen eingeschätzt.
3 Es trat keine Änderung auf
2 Eine leichte Verfärbung trat auf, aber diese war praktisch annehmbar
1 Eine ausgeprägte Deformation trat auf, so daß der Behälter nicht verwendbar war.
Formbeständigkeit in der Wärme: Gemäß 264 PSI (entsprechend ASTM D 648)
Biegefestigkeit: Gemäß ASTM D 790
Geruch: Ein gefrorener ungekochter im Behälter befindlicher Hamburger/Frikadelle wurde in die Mitte eines für den Hausgebrauch üblichen Ofens vom Konvektionstyp (Leistung: 1200 W) gestellt und bei einer Heiztemperatur von 260ºC gekocht. In diesem Fall wurde der Geruch im Ofen durch organoleptische Prüfung bewertet.

Beispiel 2

Ein kasten- bzw. büchsenförmiger spritzgegossener Lebensmittelbehälter von 150 mm x 100 mm x 25 mm mit einer Dicke von 2 mm in jedem Bereich wurde durch Spritzgießen einer Polyphenylensulfidharzzusammensetzung der folgenden Zusammensetzung ("PPS-100SG", hergestellt von Idemitsu Petrochemical Co., Ltd.) unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 hergestellt.
Polyphenylensulfidharzzusammensetzung:
Polyphenylensulfidharz 60 Gew.-%
Glasfaser (Länge: 3 mm, durchschnittlicher Durchmesser: 13 um) 40 Gew.-%
Der so erhaltene Lebensmittelbehälter und das Teststück wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 bewertet und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.

Beispiel 3

Der spritzgegossene Behälter von Beispiel 1 wurde in einen Ofen gestellt und 60 Minuten bei 250ºC wärmebehandelt, und anschließend durch Stehenlassen bei Raumtemperatur abgekühlt. Dann wurde die Innenwandoberfläche des Teils des Behälters, der Lebensmittel aufzunehmen hat, einer Teflonbeschichtung unterzogen, um einen spritzgegossenen Lebensmittelbehälter der vorliegenden Erfindung zu erhalten.
Bei diesem Behälter wurde die Wärmebeständigkeit, die Formbeständigkeit in der Wärme, die Biegefestigkeit, der Geruch und die Adhäsion des Schutzfilms bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Die Bewertung des Schutzfilms wurde in der nachfolgenden Weise durchgeführt.
Adhäsion des Schutzfilms: Der Behälter wurde in die Mitte eines im Haus gebräuchlichen elektrischen Ofens vom Konvektionstyp (Leistung: 1200 W) gestellt und eine Stunde bei 260ºC stehengelassen. Der Grad der Ablösung des Schutzfilms wurde mit dem Auge bewertet.

Beispiel 4

Beispiel 3 wurde wiederholt, außer daß die Teflonbeschichtung nicht durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.

Beispiel 5

Bespiel 3 wurde wiederholt, außer daß die Wärmebehandlung nicht durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.

Beispiel 6

Beispiel 4 wurde wiederholt, außer daß die Temperatur der Wärmebehandlung von 250ºC auf 180ºC verändert wurde. Die Ergebnisse sind In Tabelle 1 gezeigt.

Vergleichsbeispiel 1

Ein spritzgegossener Behälter wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 2 hergestellt, außer daß eine Polyphenylensulfidharzzusammensetzung mit 10 Gew.- % Glasfasern verwendet wurde. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle 1 gezeigt.

Vergleichsbespiel 2

Ein spritzgegossener Behälter wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer daß eine Polyethylenterephthalatharzzusammensetzung mit der folgenden Zusammensetzung ("TOUGHEIGHT A 300", hergestellt von Idemitsu Petrochemical Co., Ltd.) anstelle der Polyphenylensulfidharzzusammensetzung ("PPS-200SG", hergestellt von Idemitsu Petrochemical Co., Ltd) eingesetzt wurde. Anschließend wurde die Innenwandoberfläche des Teils des Behälters, das Lebensmittel aufzunehmen hat, einer Teflonbeschichtung unterzogen.
Polyethylenterephthalatharzzusammensetzung:
Polyethylenterephthalatharz 70 Gew.-%
Glasfasern (Länge: 3 mm, durchschnittlicher Durchmesser: 13 um) 30 Gew.-%

Beispiel 7

Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß Talk (durchschnittlicher Durchmesser: 3 um) anstelle des Calciumcarbonats verwendet wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.

Beispiel 8

Beispiel 1 wurde wiederholt, ausgenommen daß ein lineares Polyphenylensulfid mit einer Schmelzviskosität von 1000 Poise und einem Schmelzindex von 0,24 5 g/10 min anstelle des Polyphenylensulfids von Beispiel 1 verwendet wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Im Falle der Wiederholung von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß eine Metallform mit einer Rauhheit von 7 um verwendet wurde, war der Glanz des Behälters schlecht.
Im Falle der Wiederholung von Beispiel 1, außer daß die Formtemperatur 120 ºC war, entstanden Fließstellen auf einer Oberfläche des Behälters, bedingt durch die Freisetzung von den Glasfasern. Tabelle 1 Bedingung der Wärmebehandlung Temperatur (ºC) Zeit (min) Wärmebeständigkeit Formbeständigkeit in der Wärme (ºC) Biegefestigkeit [kP/cm²] (MPa) Kerbschlagzähigkeit nach Izod Geruch Adhäsion des Schutzfilms Beispiel Vergleichsbeispiel ein wenig kein leicht beträchtlich kein Ablösen teilweises Ablösen
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein spritzgegossener Lebensmittelbehälter mit verschiedenartigen nachfolgend beschriebenen Vorteilen bereitgestellt werden.
(1) Da der Behälter durch Spritzgießen einer Polyarylensulfidharzzusammensetzung, die ein Polyarylensulfidharz mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit, Ölbeständigkeit und mechanische Festigkeit und außerdem eine bestimmte Menge an Glasfasern oder Glasfasern und einem anderen organischen Füllstoff enthält, hergestellt wird, kann der Behälter nicht nur für das Erhitzen von Lebensmitteln wie gefrorenen Lebensmittel oder Delikatessen mittels eines Mikrowellenofens in geeigneter Weise eingesetzt werden, sondern auch für das Erhitzen der Lebensmittel mittels eines Konvektionsofens oder einer Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen, die eine höhere Heiztemperatur aufweisen. Folglich ist es nicht erforderlich, in Betracht zu ziehen, welcher Ofen für die Erwärmung von Nahrung in einem Behälter der Erfindung verwendet wird.
(2) Der Behälter kann leicht durch Spritzgießen hergestellt werden, und damit ist die Produktivität hoch.
(3) Die Eigenschaft der Geruchlosigkeit des Behälters und die Adhäsion eines Schutzfilms an diesen, falls ein solcher vorgesehen ist, werden weiterhin verbessert, indem er einer bestimmten Wärmebehandlung unterzogen wird.
(4) Durch das Versehen des Behälters mit dem Schutzfilm wird er in seiner Abriebbeständigkeit und Festigkeit weiter verbessert.

Claims

1. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter, welcher durch Spritzgießen einer Polyarylensulfidharzzusammensetzung, welche 20-70 Gew.% Glasfasern oder Glasfasern und einen anderen anorganischen Füllstoff enthält, hergestellt ist.

2. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter nach Anspruch 1, welcher weiterhin bei 150-280ºC während 10 Sekunden bis 300 Minutenwärmebehandelt worden ist.

3. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter nach Anspruch 1, wobei die Glasfasern eine Länge von 0,1-20mm und ein Aspektverhältnis von 10- 10000 besitzen.

4. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter nach Anspruch 1, wobei die Glasfasern eine Länge von 1-20mm und ein Aspektverhältnis von 15-3000 besitzen.

5. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter nach Anspruch 1, wobei der anorganische Füllstoff Calciumcarbonat, Talg. Titanweiß oder Calciumsulfat ist.

6. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter nach Anspruch 1, welcher einen Schutzfilm auf mindestens seiner Innenwandoberfläche aufweist.

7. Spritzgegossener Lebensmittelbehälter nach Anspruch 1, welcher zur Erwärmung in einem Konvektionsofen mit einer Heizeinrichtung oder einer Kombination aus Mikrowelle und Konvektionsofen verwendet wird.

8. Verfahren zur Herstellung eines spritzgegossenen Lebensmittelbehälters, bei dem eine Polyarylensulfidharzzusammensetzung, welche 20- 70 Gew.% Glasfasern oder Glasfasern und einen anderen anorganischen Füllstoff enthält, durch Spritzgießen unter Verwendung einer Metallform, deren Oberflächenrauhheit nicht größer als 5um ist unter der Bedingung einer Formtemperatur von 130 bis 180ºC geformt wird.