DE68897C

DE68897C - Zerlegbarer Gitterträger

Info

Publication number: DE68897C
Application number: DENDAT68897D
Authority: DE
Original assignee: H. JOLY in Wittenberg, Provinz Sachsen
Anticipated expiration: 1912-07-07

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 19: Eisenbahn-, Strassen- und Brückenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Juli 1892 ab.

Der vorliegende Gitterträger besteht aus einzelnen gleichartigen Theilen, welche sich leicht zu Trägern von mehr oder minder gröfserer Spannweite zusammensetzen und zerlegen lassen und zu baulichen Zwecken Verwendung finden können.

In seiner einfachsten Form besteht der Träger aus den horizontalen Gurtungen α und b, Fig. 1, den Diagonalen c und den als glatte oder decorirte Röhren ausgebildeten Verticalen d, welche durch die Stangen/mit den Gurtungen a und b und den Diagonalen c verbunden werden. Zu diesem Zweck erhalten die Gurtungen α und b aus Flach- oder Profileisen entsprechende Löcher z, Fig. 2, desgleichen die Diagonalen c an ihren Enden (Fig. 3). Wie Fig. ι und 2 zeigen, reichen die Gurtungen a und b zweckmäfsig über mehrere Felder I, II, III u. s. w. hinweg. Man kann jedoch auch die Gurtungen aus einzelnen Theilen herstellen von der Länge eines einzigen Feldes I. In diesem Falle empfiehlt es sich, die einzelnen Theile der Gurtungen mit je einer Diagonale zu vereinigen. So zeigt Fig. 4 in dem Feld I eine untere Gurtung b und in dem Feld III eine obere Gurtung a, welche sich nur über die Länge dieses Feldes erstreckt, während die Diagonale C₁ mit einer unteren Gurtung b₁, die Diagonale C₂ mit einer oberen und unteren Gurtung a_x b_x und die Diagonale C₃ mit einer oberen Gurtung a_L verbunden ist.

Die Zusammensetzung eines Trägers mit mehr als drei Feldern ergiebt sich hiernach ohne Weiteres. Die Stangen / können als Schraubenbolzen ausgeführt werden oder die Verbindung wird mittelst Keile oder Querbolzen oder Vernietung an Stelle von Muttern hergestellt.

Aus den beschriebenen Theilen lassen sich Träger von beliebiger Länge innerhalb der durch die Festigkeit der Theile bedingten Grenzen mühelos und schnell zusammensetzen, während die einzelnen Theile auf maschinellem Wege ihrer Gleichheit halber genau und billig sich herstellen lassen.

Bei beiden Constructionen lassen sich hierbei in der durch Fig. 5 angedeuteten Weise die Gurtungen durch Verdoppelungen bezw. Anwendung mehrerer Flacheisen leicht verstärken.

Mit denselben Theilen lassen sich aber auch leicht Träger gröfserer Spannweite dadurch zusammensetzen, dafs man mehrere Systeme übereinander anordnet und durch entsprechend lange Stangen / mit einander verbindet, wie dies Fig. 6 veranschaulicht.

Es treten dann gewissermafsen noch eine oder mehrere mittlere Gurtungen g hinzu, während die Stangen / entsprechend länger werden. Sollen derartige Träger zur Stützung einer Decke oder eines Fufsbodens dienen, so können die Köpfe der Stangen/ sehr gut dazu verwendet werden, um die auf den Enden der Röhren d aufliegenden Querträger festzuhalten.

Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine solche Einrichtung in zwei Querschnitten und einer oberen Ansicht für den Fall, dafs die Querträger h aus einfachem U-Eisen zur Aufnahme von Fluroder Buckelplatten dienen. Die Köpfe/¹ der Stangen / greifen hier über die Enden der Querträger h hinweg, welche sich auf den

Claims

Knaggen d^l, Fig. io, Schnitt nach x-x, Fig. 8, von unten gesehen, stützen. Soll die Decke mit Bohlen zugedeckt werden, so können die Bolzen oberhalb des breiten Kopfes f^v noch eine Verlängerung f². erhalten, die es ermöglicht, mittelst Schrauben die Bohlen festzuhalten (Fig. ii). Auch hier bestehen die Querträger h aus einzelnen Theilen, jedoch kann man leicht durch Laschen, welche über die Knotenpunkte hinwegreichen, und diagonale Zugstangen einen genügenden Zusammenhang der Decke in horizontaler Richtung erzielen. Auch die Anwendung anderer Profile für die Querträger, z. B. für den Fall, dafs die Decke gewölbt werden Soll, bietet keine Schwierigkeiten.

Die beschriebenen Constructionen eignen sich besonders für die Herstellung zerlegbarer Bauwerke und Brücken, können jedoch ihrer leichten Herstellung halber auch bei Bauten im allgemeinen, z. B. als Treppenpodestunterzüge, vortheilhaft Verwendung finden.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c H.:

Ein zerlegbarer Gitterträger, bestehend aus horizontalen Gurtungen (ab g ...),' röhrenförmigen Verticalen (ä), von einer Verticalen zur benachbarten reichenden Diagonalen (c) und Verbindungsstangen (f), welche durch jene Röhren gehen und dieselben mit den Gurtungen und Diagonalen verbinden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.