-
Vorrichtung zum Zusammenfügen von Glasteilen, insbesondere von Halbsteinen,
zur Bildung von Glasbausteinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammenfügen
von Glasteilen, insbesondere von Steinhälften, zur Bildung -von hohlen Glasbausteinen.
-
Hohle Glasbausteine werden gewöhnlich in der Weise hergestellt, daß
zunächst Steinhälften geformt, die Ränder dieser Steinhälften mit einem Bindemittel
überzogen, die Halbsteine mit den überzogenen Rändern auf-bzw. aneinandergelegt
und schließlich unter Druck zusammengefügt werden.
-
Bei den so gebildeten hohlen Glasbausteinen ist der Innenraum dicht
gegen die Außenatmosphäre verschlossen; ferner entsteht innerhalb der hohlen Glasbausteine
eine gewisse Luftleere, die eine Folge der Abkühlung der Steine im Anschluß an ihre
Herstellung ist, da die Halbsteine in der Wärme vereinigt werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Vorrichtung zum Aufeinanderpressen
der Halbsteine unter. genauem Ausrichten bzw. Zentrieren der Steinhälften während
, ihres Zusammenfügens zum fertigen Stein.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum selbsttätigen
Ausbringen
der fertigen Steine aus der Maschine und Ablegen auf
einer Fördervorrichtung o. dgl., die die Steine in einen Kühlofen bringt.
-
Mit dem Gegenstand der Erfindung ist es weiter möglich, die Höhe der
Steine zu regeln, so daß immer Steine von gleichmäßiger Höhe entstehen.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Abb.
i bis 8 dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Schnitt nach der Linie i-i der Abb.
2; Abb. 2 eine Draufsicht, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 2, Abb.4
den Aufriß einer Preßvorrichtung, Abb. 5 die Ansicht einer Tragplatte von unten,
Abb. 6 einen Schnitt durch zwei Halbsteine nach dem Aufeinanderlegen, Abb. 7 eine
Draufsicht auf die Steinhälften zusammen mit dem Werkzeug zum Ausrichten bzw. Zentrieren
der Steinhälften, Abb.8 eine Ansicht des fertigen Steines. Wie aus den Abbildungen
hervorgeht, besteht die Vorrichtung nach der Erfindung aus einem drehbaren Gestell
i o, das auf einer hohlen, senkrechten Säule i i angeordnet ist, die auf dem auf
Rädern ruhenden Gestell 12 sitzt. Die Säule 1 i ist von einer Hülse 13 umgeben,
die mit einem Verteiler 14 für Preßluft umgeben ist, .der einen ringförmigen Kanal
15 besitzt, der mit einer Reihe von Öffnungen 16 in Verbindung steht, welche in
der Säule i i vorgesehen sind und eine dauernde Verbindung zwischen dem Kanal 15
und dem Innern der Säule herstellen. Durch eine Leitung 17 wird der Hohlsäule i
i dauernd Preßluft zugeführt.
-
Das untere Ende der Hülse trägt federbetätigte Sperrklinken 18, deren
Zahl der Zahl der Preßvorrichtungen i9 entspricht und die in Ausnehmungen 2o eines
Ringes 21 eingreifen können, der von einem Sockel 22 auf dem Gestell 12 getragen
wird. Durch die Sperrklinken 18 in Verbindung mit den Ausnehmungen 20 werden die
Preßvorrichtungen gegen eine zufällige Verschiebung aus ihren Ruhelagern gesichert.
Da die einzelnen Preßvörrichtungen ig identisch im Aufbau und in der Arbeitsweise
sind, soll nachstehend nur eine dieser Preßvorrichtungen beschrieben werden.
-
Jede dieser Vorrichtungen besteht aus einem waagerechten, radialen
Arm 23, auf welchem eine schwenkbare Platte 24 angeordnet ist, die radial verschiebbar
zwischen der Preß- und Abgabestellung ist. Diese Platte ist in Führungen 25 angeordnet
und trägt auf ihrer Unterseite drei Rollen 26; von denen die beiden inneren in Bahnen
27 sich bewegen. Diese Rollen sind auf Achsen 28 gelagert, die von Augen z9 getragen
werden. Die äußere Rolle 26 läuft auf einer Bahn 3o, die einen waagerechten inneren
Teil 31 und einen geneigten äußeren Teil 32 besitzt; hiervon dient der erstere
zum Tragen des äußeren Endes der Platte z4 in der Preßstellung; während der letztere
.als Führung und zum Steuern der Schwenkbewegung der Platte in die Abgabe-, stellung
dient.
-
Die Bewegung der Platten 24 zwischen der Preß- und Abgabestellung
wird durch je einen Kolbenmotor 33 bewirkt, der auf der Unterseite der radialen
Arme 23 angeordnet ist. Die Kolbenstange 3.4 ist drehbar mit der inneren Achse
28 verbunden. Der Kolbenmotor wird durch Druckluft betätigt, die an den beiden
Enden des Zylinders abwechselnd durch Leitungen 35 eintritt, die zu einem Umsteuerventil
36 führen, das durch eine kurze Leitung 37 mit einer Leitung 38 verbunden ist, die
ihrerseits mit dem Verteiler 14 an der Mittelsäule in Verbindung steht. Das Ventil
36 wird durch einen Hebel 39 betätigt, der drehbar an einem senkrechten Bolzen
4o angeordnet ist und durch eine Spiralfeder in einer solchen Lagegehalten wird,
daß Drucklift normalerweise -in das äußere Ende des Motors 33 gelangt und dadurch
die Platte in ihrer Preßstellung festhält. Wenn eine der Preßvorrichtungen an der
Abgabestelle D (Abb. i) ankommt; schlägt der Hebel 39 gegen ein Widerlager
42 an, welches während der Ruhepause des sich absatzweise drehenden Gestells das
Ventil 36 umsteuert, so daß Preßluft in das innere Ende des Zylinders gelangen kann.
Die Plätte 24 wird jetzt nach außen geschoben und geschwenkt und der fertige Stein
B auf eine Fördervorrichtung, z.. B. ein Förderband C, aufgelegt und zu einem Kühlofen
gebracht. Ein Anschlag 43 verhindert, daß der durch das Schwenken der Platte a4
auf die Fördervorrichtung C aufgelegte Stein herunterfällt.
-
Wenn die beiden Steinhälften 13 durch das in Abb.7 gezeigte Werkzeug
4,4 über die Handgriffe zentriert sind (dieses Zentrieren erfolgt; während sich
.die Steinhälften auf der Platte 24 befinden), wird eine nachgiebig e Preßvorrichtung
45 mit der Oberfläche des Steines in Berührung gebracht (selbstverständlich sind
vorher- die sich berührenden Ränder der Halbsteine mit einem Überzug versehen worden,
der schnell bindet) und die Hälften unter Druck zusammenfügt. Die vorgenannte Preßv
orrichtung kann, wie dies bereits bekannt ist, aus zwei übereinander angeordneten
Platten 46 bestehen, die durch nachgiebige Abstandhalter, welche aus Stangen 48
und Spi- i Talfedern 49 bestehen, in Abstand voneinander gehalten werden. Die obere
Platte ist unmittelbar
mit der Kolbenstange 5o eines senkrechten
Kolbenmotors 51 verbunden, der auf dem äußeren Ende einer Tragstütze 52 angeordnet
ist, welche senkrecht verstellbar auf einer Stange 53 befestigt ist. Zu den entgegengesetzten
Enden dieses Motors 51 wird abwechselnd Druckluft durch Leitungen 54 geleitet, die
mit einem Umsteuerventil 55 in Verbindung stehen., das auf dem unteren Ende eines
senkrechten Rahmens 56 angeordnet ist. Sofern ein fußbetätigtes Ventil
55 gewählt wird, wird ein Fußhebel 57 vorgesehen, der unmittelbar
unterhalb des Ventils an einem waagerechten Bolzen 58 drehbar befestigt ist; dieser
Fußhebel enthält aufwärts gerichtete Finger 59, die an den entgegengesetzten Enden
der Ventilstange 6o angreifen. Die Verschiebung des Fußhebels in seine eine Lage
bewirkt eine Zufuhr von Luft zu dem einen Ende des Zylinders, so daß die Preßvorrichtung
45 angehoben wird, während die Verschiebung des Fußhebels in die entgegengesetzte
Lage ein Heruntergehen der Preßvorrichtung und ihre Berührung mit dem Stein bewirkt.
-
Um die Abwärtsbewegung der Preßvorrichtungen 45 zu regeln und damit
die endgültige Höhe der Steine in weitem Maße zu bestimmen, ist längs der Seite
jeder Kolbenstange 50 eine Stange 61 vorgesehen, deren eines Ende an der oberen
Platte der Preßvorrichtung 45 befestigt ist und deren anderes Ende durch eine Führung
62 reicht. Das obere Ende dieser Stange ist mit einem Gewinde versehen und trägt
eine Regel- und Feststellschraube 63, durch die die Abwärtsbewegung .der Preßvorrichtung
regelbar eingestellt werden kann.
-
Beim Betrieb der vorbeschriebenen Vorrichtung werden die übereinandergelegten
Steinhälften bei stillstehender Maschine auf eine der Platten 24 aufgelegt und ausgerichtet
bzw. zentriert; anschließend wird ein Ende des Fußhebels 57 herabgedrückt, so .daß
die entsprechende Preßvorrichtung 45 gesenkt wird und in Berührung mit dem Stein
gelangt. Dieser auf den Block ausgeübte Druck wird bis zur Ankunft an der Abgabestelle
D aufrechterhalten; der Bedienungsmann steuert dort den Fußhebel 57 um, wodurch
die Preßvorrichtung angehoben wird. An derAbgabestelle D wird auch das Ventil 36
betätigt, wodurch die Platte 24 sich nach außen bewegt und geschwenkt wird, so daß
der Stein auf die Fördervorrichtung C gelangt.
-
Das Ausführungsbeispiel eines Zentrierwerkzeuges, das für verschiedene
Steingrößen Verwendung finden und entsprechend der normalerweise auftretenden Abnutzung
eingeregelt werden kann, ist in den Abb.9 bis 14 dargestellt. Es zeigen: Abb. 9
eine Draufsicht in geöffneter Stellung, Abb. io eine Draufsicht in geschlossener
Stellung, Abb. i i .eine Seitenansicht nach Abb. io, Abb.12 einen Schnitt in vergrößertem
Maßstabe nach der Linie 4-4 der Abb. 9" Abb. 13 einen Schnitt, aus dem das Zusammenfügen
der Steinhälften ersichtlich ist, Abb. 14. eine Ansicht eines Teiles des Werkzeuges.
-
Wie aus den Abb. 9 und 12 hervorgeht, besteht der Stein B aus zwei
Steinhälften i io und i i i, die übereinanderliegend auf einem Tisch o. dgl. 112
sich befinden. Um nun diese beiden Steinhälften auszurichten, wird ein Werkzeug
verwendet, das aus zwei winkelförmigen Armen i n6 besteht, die bei 117 drehbar miteinander
verbunden sind und an ihren Enden Handgriffe 118 aus Holz, Metallrohr o. dgl. tragen.
-
In bestimmten Abständen sind Regelschrauben 12o an den Armen i 16
angeordnet, die zum Zentrieren der sich berührenden Ränder und Ecken der Steinhälften
i io und i i i dienen. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, die Steinhälften genau
auszurichten und das Werkzeug auch bei Steinen verschiedener Abmessungen zu verwenden.
Wenn infolge des dauernden Gebrauches des Werkzeuges der Bolzen 117 sich abnutzt
und lose wird, werden die Regelschrauben 120 entsprechend verstellt, so daß auch
bei einer Abnutzung des Werkzeuges die Steinhälften genau ausgerichtet werden können.
-
Wenn. die beiden Steinhälften übereinandergelegt sind, wird das Werkzeug
von dem Bedienungsmann an den Handgriffen 118 erfaßt und um die Steinhälften gelegt.
Sollten die beiden Steinhälften. nicht genau übereinanderliegen, werden sie durch
einen Druck an ihren vier Seiten ausgerichtet. Dies erfolgt dadurch, daß die beiden
Handgriffe i 18: so lange gegeneinandenbewegt werden, bis die Steinhälften fest
aneinanderliegen und eine seitliche Bewegung nicht mehr stattfindet. In diesem Zeitpunkt
wird eine belastete Platte oder dergleichen Preßstemp,el122 (Abb.13) auf die Steinhälften
gedrückt, wodurch sie fest zusammengefugt werden; anschließend wird dann etwa überschüssiges
Bindemittel, das an der Außenseite des Blockes haftet, geebnet. Schließlich wird,
wenn die beiden Steinhälften genügend fest miteinander verbunden sind, die Preßvorrichtung
abgehoben und der Glasbaustein in einen Kühlofen gebracht.